Es ist ein Bisschen wie der Versuch, Pudding an die Wand zu nageln, wenn man (nicht erst seit) heute einen Anlauf nimmt, mit selbsternannten Konservativen zu diskutieren. Es wird relativ offensichtlich, dass es sich dabei zum einen oft um Personen handelt, die es überhaupt nicht gewohnt sind, ihre Standpunkte und Ansichten hinterfragt zu sehen und argumentativ verteidigen zu müssen. Darüber hinaus sind diese „Online-Konservativen“ mittlerweile so weit mit der rechten Trollkultur verschmolzen, beziehen von dort nicht nur zu einem großen Teil ihre Informationen, Stichworte und scheinbaren Belege, sondern haben auch viele ihrer Taktiken übernommen. Meiner Erfahrung nach wiederholen sich dabei rund eine Handvoll von Mustern immer wieder.
Zunächst: Warum selbsternannt?
Ich nutze seit längerem recht konsequent die Formulierung „selbsternannte Konservative“. Das hat zwei Gründe. Zum einen halte ich den Begriff für eine reine Worthülse. Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der sich dieses Etikett angeheftet hat und es auch nur ansatzweise mit konkreten Inhalten, Idee oder Prinzipien füllen konnte und zu erklären vermochte, wie sich das von andere Wertesystemen abhebt.
Vor allem aber nutze ich die Formulierung, weil es meiner Erfahrung nach vor allem reine Selbsthypnose ist. Wie Sascha Lobo in seiner (übrigens dieses Mal wieder sehr lesenswerten) aktuellen Kolumne auf Spiegel-Online richtig erkennt: „Diese Leute wollen nicht rechtsextrem genannt werden, vertreten aber oft rechtsextreme oder rassistische Positionen oder haben nichts gegen Faschisten. Ihr öffentliches Ansehen jedoch soll darunter gefälligst nicht leiden“
Man könne ja gar nichts rassistisches, sexistisches usw. gesagt haben, schließlich sei man ja kein Rassist sondern „konservativ“. Tatsächlich biegen genau diese Personen in praktisch jeder Diskussion sehr zuverlässig nach einiger Zeit in Richtung Rassismus, Sexismus oder einer anderen Form gruppenbezogener Menscheinfeindlichkeit ab. Man kann praktisch die Uhr danach stellen.
Voll Troll?
Reine Trolle gibt es natürlich und einige dieser Exemplare haben wir mittlerweile auch hier in den Kommentaren – nicht unbedingt die geschicktesten Exemplare ihrer Art, möchte ich ergänzen. Wessen Beiträge ab einem gewissen Punkt hauptsächlich (und fast wortwörtlich) aus „Ihr seid alles so doof, aber ich amüsiere mich prächtig über Euch“ besteht, hat sein Handwerk nicht gelernt.
Und wer diesem traurigen Betteln um Aufmerksamkeit noch nachgibt und darauf (egal in welcher Form) reagiert, verdient es nicht besser, als die nächste sinnlose Runde im Karussell zu drehen, in dem man nie wirklich von der Stelle kommt und immer alle da aussteigen, wo sie eingestiegen sind. Glücklicherweise gehen dem immer weniger Kommentatoren auf den Leim.
Alte weiße Männer?
Ja, auch und wenn man das „alt“ wegnimmt, beschreibt das wohl einen Großteil dieser Personengruppe. Es handelt sich um Menschen, die sich noch bis vor kurzem ganz selbstverständlich als alleinigen Maßstab gesehen hat. Sie repräsentierten das „Normale“, entsprechend waren alle, die optisch oder ideologisch von ihrer Linie abwichen, abnormal. Dass neuerdings auch andere Gruppen eigene Standards setzen und jetzt plötzlich auch die alten Inhaber der Deutungshoheit hinterfragt werden und Kritik ausgesetzt sind (wichtig ist hier das Wort „auch“, denn man „Konservativen“ zuhört, könnte man meinen, es hätten sich jetzt alle gegen sie verschworen), kommt nicht gut an.
Es ist auch in Diskussionen regelmäßig zu beobachten, dass diese Personen nicht gewohnt sind, ihre Standpunkte argumentativ untermauern und verteidigen zu müssen. Sie sind es gewohnt, dass ihr Wort gilt und für bare Münze genommen wird. Wenn ihre Behauptungen hinterfragt oder widerlegt werden, geraten sie schnell in die Defensive, werden wütend, aber in der Regel auch recht hilflos.
Das dürfte auch der Hauptgrund für die destruktiven Diskussionstaktiken (oder eher Diskussionsverhinderungstaktiken) sein, um die es in diesem Text gehen soll. Es sind Versuche, die Diskussionshoheit zu erlangen und – wenn das nicht funktioniert – sich zumindest nicht inhaltlich mit den Gegenargumenten auseinandersetzen zu müssen. (Ob sich die betreffende Klientel dann tatsächlich einbildet, die Diskussionen gewonnen zu haben, wäre spannend). Dann also mal los….
1. Narrative als Fakten darstellen
Die einfachste Variante ist, (oft extrem verzerrte) Narrative mit einem (kleinen) wahren Kern als Fakten und allgemein anerkannte Sichtweise der Geschehnisse darzustellen. Hier handelt es sich oft um eine extrem eingefärbte Perspektive, die aber zumindest rudimentär auf Tatsachen beruhen. Sobald allerdings Gegenwind aufkommt, wird so getan, als wäre es vollkommener Irrsinn, diese einseitige Position nicht zu teilen.
2. Lügen
Die Steigerung davon ist das Erfinden von Tatsachenbehauptungen. Wenn man einfach mal auf gut Glück im Brustton der Überzeugung eine Behauptung raus posaunt, muss erstmal jemand widersprechen. Ein schönes Beispiel ist etwa die Behauptung von Stefan Pietsch, die rot-rot-grünen Koalitionsverhandlungen in Thüringen wären 2009 ausschließlich am Temperament von Ramelow gescheitert, was auch von allen Beteiligten so gesehen worden wäre. Man kann natürlich einfach hoffen, dass jetzt niemand nach elf Jahre alten Artikeln googelt und die Behauptung richtig stellt.
Eine beliebte Variante davon ist auch, so viele Unwahrheiten zu behaupten, dass sich niemand die Mühe machen wird, ALLEN zu widersprechen und die unwidersprochenen Behauptungen dann als Version darzustellen, auf die man sich ja geeinigt hätte.
3. Unwahrheiten wiederholen
Nur weil man einmal korrigiert worden ist, heißt das ja noch lange nicht, dass man es mit der gleichen Behauptung nicht später noch mal versuchen kann. Hier werden auch Menschen zu Recycling-Fans, die damit sonst wenig anfangen können. Ein Beispiel dafür ist die „Grenzöffnung“ im Jahr 2015, die ich schon nicht mehr als Narrativ durchgehen lassen würde.
Ich bin mir von Fall zu Fall unsicher, ob diese Topoi tatsächlich geglaubt werden oder ob man sie einfach weiter verwendet, weil sie so schön etabliert sind und zumindest das geneigte Publikum darauf zu zuverlässig anspringt.
Ich nehme an, dass viele dieser ersten drei „Argumentations“-Muster eigentlich eher für den szeneinternen Gebrauch bestimmt sind bzw. dort ihren Ursprung haben, wo diese Behaupten geglaubt werden wollen. Ich habe vor einigen Wochen in meinem Text „Der Wille, sich betroffen zu fühlen“ schon mal das Vorkommen von Memes und Behauptungen angesprochen, die eigentlich zu lächerlich und offensichtlich fabriziert sind, als dass sie jemand ernsthaft glauben könnte, es sei denn, man hätte bereits beschlossen, sich zu empören und würde jetzt nur noch den Anlass konstruieren.
Nicht selten handelt es sich um ein Ritual in der Bubble, mit dem man sich gegenseitig versichert, auf der gleichen Seite zu stehen. Dieser Mechanismus funktioniert aber natürlich nicht bei Personen, die gar nicht zu dieser Seite gehören möchten und widersprechen.
4. thematisches Hakenschlagen
Ein beliebter Ansatz mit Widerspruch umzugehen, ist immer neue Nebenkriegsschauplätze aufzumachen. Das kann in verschiedenen Formen passieren. Zum Beispiel: „Wenn du dich über Thema A aufregst, musst du dich aber erst recht über Thema B aufregen„. Alternativ werden auch gerne (kleinste) Nebenaspekte der Kritik in den Vordergrund gestellt. Ziel ist es, dass es nicht mehr um den Kern des Widerspruchs geht (gegen den es an Argumenten fehlt), sondern der Kritiker mit immer neuen Themenwechseln davon abgelenkt werden soll, die Schwächen in der Argumentationskette offen zu legen.
Eine Abwandlung davon ist es, einfach immer neuer Falschbehauptungen in die Debatte einzubringen. Die rechten Trolle haben hier einen gigantischen Vorteil: Ihre Aussagen sind nicht durch Fakten beschränkt. Es ist sehr viel einfacher, sich einfach neue Behauptungen aus den Fingern zu saugen, als die Einzelheiten dazu immer wieder überprüfen und richtigstellen zu müssen. Letztendlich handelt es sich hier also um eine Zermürbungstaktik.
5. Worte verdrehen und versuchen,den Gegner in die Defensive zu zwingen
Wenn es mit der Ablenkung nicht klappt, wird gerne auf Angriff geschaltet. Eine der häufigsten Varianten ist es, dem Kontrahenten Aussagen zu unterstellen, die er nicht getätigt hat, um ihn dazu zu zwingen, diese zurückzuweisen und in Rechtfertigungsdruck zu bringen. Auch dabei geht es darum, vom eigentlichen Thema, von der Ursprünglichen Kritik und den Aussagen abzulenken, die der „Konservative“ nicht verteidigen kann und im Zweifelsfall den Kritiker dazu zu bringen, die Konversation einzustellen.
6. Die Kumpel-Masche
Auch das Gegenteil ist denkbar. Vor allem, wenn die Lüge nicht mehr zu leugnen ist, wird gerne mal in den Kumpel-Modus geschaltet „Sei doch nicht so hart zu mir…“ gefolgt von einer Beteuerung, dass man sich doch eigentlich gar gut verstehe oder dass man gerade so furchbar gestresst und „der kleine Fehler“ eben durchgerutscht sei.
Hier geht es vor allem um Schadensbegrenzung und den Versuch, davon abzulenken, dass man ertappt und gestellt wurde.
7. Die Notbremse
Wenn gar nichts anderes mehr funktioniert, wird ein Vorwand gesucht, um die Konversation abzubrechen, ohne zugeben zu müssen, dass man beim Lügen erwischt wurde oder argumentativ nicht gegen die Kritik ankommt. Dabei wird dann ein Grund gesucht, warum man sich überhaupt nicht mehr inhaltlich mit seinem Gegenpart auseinandersetzen müsse. Es wird dann ein (Neben-) Satz oder auch manchmal nur ein einzelnes Wort herausgesucht, mit dem sich der Kritiker ja nun wirklich würde jede weitere Interaktion disqualifiziert hätte. Man gibt sich wahlweise schwer empört oder versucht den Anderen als Extremisten zu definieren, mit dem man eh nicht reden wolle.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber es deckt im großen und ganzen ab, was ich in den letzten gut zehn Jahren auf verschiedenen Plattformen erlebt habe. Erschreckend dabei finde ich, dass um 2010 nicht nur immer mehr Akteure dieser Spezies aufgetaucht, sondern seitdem auch früher durchaus diskursfähige Personen in diese Richtung abgebogen sind.
Wie bereits oben angedeutet, halte ich das vor allem vor allem für eine Folge der Filterbubble (der ich mich in naher Zukunft noch mal gesondert widmen möchte) in der viele Mitglieder eines politischen Stamms den gleichen Input aus den gleichen Quellen bekommen. Das Ergebnis ist allerdings hoch problematisch.
Wir haben Diskussion gegen Debatte getauscht. Statt um den Austausch von Argumenten, in dem man sich eventuell sogar mal auf die Perspektive der anderen Seite einlässt, geht es nur um gewinnen bzw. den Anschein davon, selbst ohne ein einziges stichhaltiges Argument zu haben. Ich würde auch nicht behaupten wollen, dass es keine linken Trolle gibt (die gibt es sicher), aber ich sehe hier schon ein recht starkes rechtes Übergewicht, zumal sich diese Strategien oft und vermehrt auch in Kreisen wiederfinden, die (s.o.) sich nicht als „rechts“ bezeichnen lassen wollen.
Ich denke, Du gibst den Leuten zu viel Credit. Ich hab früher auch mal geglaubt, diese Klientel sei hier, weil sie an Sachfragen interessiert ist. Dass es wirklich unterschiedliche Meinungen seien, die die Konflikte im Kommentarbereich antreiben. Und dass Diskussionen entgleisen, weil Emotionen zu sehr hochkochen oder die Diskutanten ungeschickt sind. Aber die Spezies, auf die Du dich beziehst, hat in den vergangenen Monaten nicht den Hauch von Anlass gegeben, irgendjemand glauben zu machen, dass sie auch nur ein marginales Interesse an Sachdebatten hätte. Stattdessen bekommt man völlig argumentfreie Trollerei, deren einziger Sinn und Zweck es ist, Diskussionen abzuwürgen, Leser zu frustrieren, Wut und Spaltung zu sähen. Und es passiert gerade hier im Augenblick so systematisch, dass es naiv wäre an Zufall zu glauben.
Dabei gibt es die „Konservativen“, die Du vermisst eigentlich. Erwin Gabriel ist z.B. einer der genuin konservativen Kommentatoren. Aber eben jemand, der an Sachfragen interessiert ist. Wenig überraschend findet man mit jemandem, der an Sachfragen interessiert ist auch immer wieder irgendwo „common ground“. Manchmal sogar überraschend viel „common ground“, obwohl man aus diametral entgegengesetzten politischen Ecken kommt. Mit Trollen hingegen findet man kaum je überlappende Ansichten. Dafür bekommt man Artikel mit 150 Kommentaren, von denen 80% gegenseitige Beschimpfungen und persönliche Angriffe sind. Wer das braucht, dem wünsche ich viel Spaß. Ich habe mir vorgenommen mich aus diesem Morast herauszuhalten.
So sehr ich den Wunsch, sich raus zu halten, verstehe, so wenig teile ich das. Denn dann bleiben Aussagen alla „SED war genauso schlimm wie das dritte Reich“ einfach unkommentiert stehen.
Das darf doch auf keinen Fall die Regel werden, oder?
Für jede ausgewogen formulierte und anständig recherchierte Richtigstellung postet der Troll das Statement einfach weitere drei Male. Und während Du diesen drei Malen hinterher rennst, hat der der Troll es weitere neun Male gepostet. Es ist ein Wettbewerb, den Du nicht gewinnen kannst.
Außerdem wird so die Zahl der Kommentare unter den jeweiligen Artikeln aufgeblasen, was die Artikel aus der Distanz attraktiv erscheinen lässt und noch mehr Aufmerksamkeit beschert. Das zieht noch mehr Trolle an. Und es zersetzt die Diskussionskultur, die wir hier eigentlich haben wollen. Statt inhaltlicher Debatten und Argumente kriegen wir seitenweise Hetze, Lügen und persönliche Beleidigungen.
Am Ende zerstört es jede Grundlage dafür, dass die Leser hier überhaupt noch miteinander reden. Und genau das ist das Ziel der Trolle.
Was soll man dann mit den Post machen, stehen lassen?
[ Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), Schriftstellerin
„Der Klügere gibt nach – Eine traurige Wahrheit: sie begründet die Weltherrschaft der Dummen.“]
Also sollte man auch Lügen und andere Falschaussagen einfach stehen lassen? Und nicht irgendwann die Trolle einfach löschen, so ohne Begründung, wie das Herr Pietsch ja jetzt schon macht? Die kann man ja einigermassen gut erkennen, oder nicht?
Es gibt hier erkennbar keinen Willen Trolle von der Plattform zu vertreiben. Das Argument ist also sehr theoretisch … ^^
Na dann antworte doch bitte auf meine konkret Frage:
[Also sollte man auch Lügen und andere Falschaussagen einfach stehen lassen? ]
Wenn das alle so machen, stehen nur noch Lügen im Netz, ist das die Idee? Einigermassen absurd.
Dass das Netz voller Lügen ist, ist nicht der Endzustand einer hypothetischen Entwicklung, der ich das Wort rede, sondern gegenwärtige Realität.
Und das kann auch garnicht anders sein. Aus den oben genannten Gründen: Die Trolle gewinnen immer.
Dass das Netz voller Lügen ist, ist nicht der Endzustand einer hypothetischen Entwicklung, der ich das Wort rede, sondern gegenwärtige Realität.
Das ist doch Unsinn, die Mehrzahl der Äusserungen entsprechen der Wahrheit oder Realität, es gibt kaum Seiten, die nur aus Lügen und Unwahrheiten bestehen. Wie kommt man zu so einer Einschätzung?
Falsch:
Ihr lasst die Trolle gewinnen, so sieht es aus.
Natürlich kann das anders ein, alles eine Frage des wollen, nicht des könnens.
Oder soll ich daraus schliessen, das es Euch nicht stört, wenn die auch diesen Blog übernehmen?
Dass die Mehrzahl der Äußerungen im Internet der Wahrheit entsprechen – und wir beschränken uns mal auf Seiten mit politischen Inhalten – ist völlig realitätsfern. Da kaum editiert, kaum gefiltert wird, kann jeder Depp behaupten, was er will. Das Ergebnis ist ein Morast von Lügen, Halbwissen und Unsinn. Die Webseiten, denen man vertrauen kann, kann man an einer Hand abzählen. Und in der Regel kann man denen auch nur deshalb vertrauen, weil Autoren selektiv nach Expertenwissen ausgewählt und Kommentarbereiche stark moderiert werden.
Was konkret diesen Blog angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich bin hier Gast, nicht Administrator. Ich bestimme weder die Policy, wie mit Trollen verfahren wird, noch suche ich Autoren aus.
Da kaum editiert, kaum gefiltert wird, kann jeder Depp behaupten, was er will.
Ich weiss ja nicht, auf welchen Seiten Du unterwegs bist, aber ich kann das überhaupt nicht teilen.
Klar sollte man soweiso nur Fachleuten in Fachthemen glauben. Aber das besagt doch ein keinem Fall,das man hier im Blog jeden Müll stehen lassen muss.
Dieser Ausage (man muss widersprechen) hat doch auch Herr Sasse gerade explizit zugestimmt.
Was konkret diesen Blog angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich bin hier Gast, nicht Administrator.
Na und, kommentieren kann doch jeder und dann kann man immer noch sehen, ob da permanent widersprochen wird.
Das war eben bei der Aussage zum dritten Reich nicht der Fall, der Kommentator war nur ein Zaungast.
Was Du forderst ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Das finde ich keine sonderlich sinnvolle Einstellung.
Ich weiss ja nicht, auf welchen Seiten Du unterwegs bist, aber ich kann das überhaupt nicht teilen.
Klar sollte man soweiso nur Fachleuten in Fachthemen glauben.
Das Problem ist, dass es Millionen Menschen mit Meinungen gibt und nur eine verschwindend geringe Zahl davon sind Experten. Allein statistisch ist es also extrem unwahrscheinlich, dass ein Random-Text, den Du im Internet findest, von einem Fachmann geschrieben wurde. Und in der Regel werden Meinungen umso vehementer und verbissener vertreten, je weniger Ahnung man von der Materie hat. So bekommen die Dummen wesentlich mehr Aufmerksamkeit, weil sie spannender zu lesen sind. Und dazu kommt letztlich, dass sich die Credentials von Experten meist garnicht überprüfen lassen. Schließlich schreibt kaum jemand im Netz unter seinem Klarnamen. Und selbst wenn der Klarname bekannt ist, lässt sich damit nur in Ausnahmefällen eine Biographie verifizieren. So kann jeder behaupten Experte zu sein.
Was Du forderst ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Ich fordere eigentlich überhaupt nichts. Wenn Du Dich in den Meinungswettbewerb mit Trollen stürzen willst, kannst Du das ja gerne tun. Ich finde lediglich, dass die Historie des Kommentarbereichs in den vergangenen Monaten nicht gerade nahelegt, dass das eine effektive Strategie ist, die Störenfriede zu vertreiben. Im Gegenteil, es werden ständig mehr …
Was man meiner Meinung nach hingegen machen müsste, wäre eine rigorose, dauerhafte Sperrung der Trolle. Und das Einfordern von Qualitätsmaßstäben von Autoren. Das Problem ist, dass das vermutlich dem Selbstbild des Blogs als einem offenen Forum, in dem alle willkommen sind, ausdrücklich auch Diskutanten aus dem Rechts-/Mitte-Rechtsspektrum, widerspricht. Und würde man Qualitätsmaßstäbe rigoros durchsetzen, bliebe hier fast nur noch das linke politische Spektrum übrig und der Blog würde seinen Sinn verlieren. Kein Mensch braucht eine weitere Echokammer, in der alle nochmal laut wiederholen, was sowieso bereits jeder denkt …
Wenn Du Dich in den Meinungswettbewerb mit Trollen stürzen willst, kannst Du das ja gerne tun.
Ich will keinen Meinungswettbewerb, sondern reinen Widerspruch.
Wo es um mehr als Meinung geht, dürfte das doch wohl kein Problem sein. Auch wenn man nicht so tief im Thema (z.B. Klima) ist, kann man widersprechen.
Vielleicht kommen die Trolle, weil hier so wenig widersprochen wird, nicht obwohl hier ab und an widersprochen wird?
Einen Teilnehmer , den man als Troll erkennt, muss man sperren, das hat Herr Pietsch ja durchaus schon gemacht. Obwohl das eindeutig kein Troll war.
Warum sollte das bei anderen nicht gehen und man kann trotzdem für alle offen bleiben, weil man ja nicht sofort gesperrt wird, sondern zumindest angemahnt wird. Denn welche Bereicherung wären denn wohl die Trolle? Genau, gar keine.
Telepolis verschiebt ganze Themen auf die Trollwiese und sperrt auch Beiträge. Klar haben die mehr Menpower, für den Widerspruch sind aber die User zuständig, nicht die Admins. Und das machen die auch immer, auch bei Themen, wo schon tausendmal widersprochen wurde. Das muss man immer wieder machen.
Mir ist neu, dass Herr Pietsch einen Troll gesperrt hat. Ich glaube, er hat vielmehr einen Kommentar gelöscht. Dass sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Und es ist auch nicht so, dass Trollen im Kommentarbereich nicht widersprochen wurde in den zurückliegenden Monaten. Offensichtlich hat das trotzdem nicht dazu geführt, dass diese Klientel abgeschreckt worden ist. Im Gegenteil. Es sind immer mehr geworden.
Warum sind es immer mehr geworden? Nun, zunächst einmal gibt das Niveau der Artikel die Grundstimmung der Kommentatoren vor. Aggressive Provokationen und ein hetzerischer Ton ziehen ein anderes Publikum an als umsichtige Meinungsartikel in sachlichem Stil. Und zweitens testen Trolle gerne die Stimmung aus. Wenn sie erstmal gemerkt haben, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, dass man sich mit ihnen beschäftigt und dass man sie gewähren lässt, fühlen sie sich ermutigt immer weiter und immer lauter zu stören. Gegenwärtig werden selbst von den ekligsten Kommentaren nur etwa 50% gelöscht. Und was “nur grenzwertig” ist, bleibt praktisch zu 100% stehen. Für den Troll ist das eine tolle Ausbeute. Deshalb bleibt er hier.
Mir ist neu, dass Herr Pietsch einen Troll gesperrt hat.
Tja, ist aber so. Woher sollest Du das auch wissen, der kann sich ja nicht mehr beschweren, es geht um Logos.
Und es ist auch nicht so, dass Trollen im Kommentarbereich nicht widersprochen wurde in den zurückliegenden Monaten.
Allein in diesem Monat kann ich mich an mindestens drei Vorfälle erinnern, wo das eben nicht der Fall war.
Gegenwärtig werden selbst von den ekligsten Kommentaren nur etwa 50% gelöscht. Und was “nur grenzwertig” ist, bleibt praktisch zu 100% stehen. Für den Troll ist das eine tolle Ausbeute. Deshalb bleibt er hier.
Das spricht jetzt wofür? Dafür, die machen zu lassen oder dafür, rigoroser zu löschen?
Das es so viele wären, erscheint mir auch übertrieben, H. Hartmann war schon länger da (kam wohl über Herrn Pietsch hier hin) und sonst ist nur dieser Rufus dazu gekommen. Wer sonst noch?
Wenn sie erstmal gemerkt haben, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, dass man sich mit ihnen beschäftigt und dass man sie gewähren lässt, fühlen sie sich ermutigt immer weiter und immer lauter zu stören.
Das ist doch ein Widerspruch in sich, entweder bekommen die Aufmerksamkeit oder man lässt sie gewähren, durch beides werden die ermutigt? Dann sollte man sich wohl lieber für Widerspruch entscheiden und nicht Murks einfach stehen lassen. Denn darunter leidet das Niveau auf jeden Fall.
[Mir ist neu, dass Herr Pietsch einen Troll gesperrt hat]
Tja, ist aber so.
Das ist falsch. Jeniger welcher wurde nicht von mir gesperrt.
Logos war mit seinem konfrontativen Diskussionsstil das linke Gegenstück zu den gegenwärtigen Trollen von rechts. Aber Du hast in soweit recht, als dass hier nicht mit der selben Vehemenz gegen rechte Störer vorgegangen wird. Ein Spiegelbild der Gesellschaft, wo man den rechten Krakeelern ja auch fast alles durchgehen lässt, während man auf der anderen Seite hypersensibel ist. Liegt wohl daran, dass Rechte dazu neigen ihre Gegner bei der ersten Gelegenheit abzuschalten, während Linke immer das Gespräch suchen und bis zur Selbstaufgabe an das Gute im Menschen glauben …
Allein in diesem Monat kann ich mich an mindestens drei Vorfälle erinnern, wo das eben nicht der Fall war.
Drei unwidersprochene Kommentare in einem Meer von Dutzenden Kommentaren, denen sehr vehement widersprochen wurde, sind kein besonders überzeugendes Argument …
Das spricht jetzt wofür? Dafür, die machen zu lassen oder dafür, rigoroser zu löschen?
Ich hab ja bereits gesagt, dass ich persönlich diese Trolle komplett sperren würde. Es ist aber nicht mein Blog. Ich bin hier nur Gast.
Wer sonst noch?
Stefan Sasses erster Post zu Thüringen war z.B. voll von Troll-Störfeuer. Meistens unter erfundenen Namen, die sich hier zuvor noch nie zu Wort gemeldet haben. Sehr wahrscheinlich ist das immer dieselbe Person. Ein großer Teil der entsprechenden Beiträge ist schließlich auch entfernt worden und jetzt nicht mehr öffentlich zugänglich.
Das ist doch ein Widerspruch in sich, entweder bekommen die Aufmerksamkeit oder man lässt sie gewähren, durch beides werden die ermutigt? Dann sollte man sich wohl lieber für Widerspruch entscheiden und nicht Murks einfach stehen lassen. Denn darunter leidet das Niveau auf jeden Fall.
Da ist kein Widerspruch. Im wesentlichen lässt man die Trolle hier gewähren (= man sperrt sie nicht und man löscht ihre Beiträge nicht). Zumindest gilt das für den überwiegenden Teil ihres Störfeuers. Und auf die meisten Trollkommentare, die so eben stehen bleiben dürfen, gibt es dann auch Antworten aus der Community. Der Troll bekommt also Aufmerksamkeit und freut sich. Und er freut sich umso mehr, desto empörter ihm widersprochen wird. Und dadurch, dass man sich auf eine Auseinandersetzung mit ihm einlässt, akzeptiert man seine Prämissen als Diskussionsgrundlage. Die eigentlich Debatte, das Thema, um das sich der jeweilige Artikel drehte, wird verlassen. Über die Kollaboration von Liberalen und Konservativen mit Nazis in Thüringen wird dann z.B. nicht mehr diskutiert. Stattdessen entbrennt ein Streit darüber, ob Bodo Ramelow Kommunist ist. Und schon hat der Troll gewonnen.
Das ist falsch. Jeniger welcher wurde nicht von mir gesperrt.
Dann nehme ich die Aussage zurück und entschuldige mich für den Vorwurf.
Die Sperrung hat ein Admin vorgenommen, soviel steht fest.
Exakt.
@Rauschi: Ein Grund warum die SED Genauso schlimm – evtl sogar NOCH Schlimmer war/its ist der Fakt : Die NSDAP ist seit 80 Jahren Historie. Die SED als solche lediglich nur seit 30 Jahren und lebt sogar in der „Metamorphose“ von SED über PDS und nun „Die Linke“ weiterhin fort.
@H.Hartmann
Wer Geschichte umschreibt, macht sich an den daraus folgenden Verbrechen schuldig.
@Alle
Es ist unglaublich, was hier stehen bleibt, ist ein super Beispiel für Dinge, die gelöscht werden müssen, oder zumindest heftig widersprochen, auch von den Admins.
Und zwar sehr, sehr deutlich!
Du hast doch echt den Schuss nicht gehört.
Um mal die Hitze aus der Debatte zu nehmen, belasse ich es einfach mal bei diesem Link zu einem Text von Leszek Kołakowski:
https://www.bradford-delong.com/2009/07/leszek-kolakowski-rip.html
Vielen Dank für den Link.
OK, sieben Punkte über typisch linkes Diskussionverhalten.
Aber was hat das mit den Strohmännern zu tun, von denen vorher die Rede ist. Diesen „selbsternannten Konservatien“, die angeblich alle Trolls und verkappte Rechtsextreme sind?
Insgesamt ein wirrer Beitrag.
Insgesamt ein wirrer Beitrag.
Paradebeispiel für das im Artikel angesprochene Verhalten, merci.
Argumentationsfrei einfach Wirrniss unterstellen, obwohl man vorher noch das Verhalten der Linken ausgemacht haben will.
Gerade Sie sind das Paradebeispiel für faktenfreie Behauptungen, in der Art “ die Linken sind neidisch auf den Erfolg des Neoliberalismus“.
Haben Sie die ancderen Artikel icht gelesen?
Wie soll ihc das Verhalten von H. hartamnn oder Rufus nennen?
Oder von Ihrem speziellen Kumpel Pietsch, der einen sachlichen Einwand und den Beleg der Lüge einfach löscht? Bezieht sich auf Punkt 2, ich habe die Wiederlegung von TBeermann gelesen, musste später aber fest stellen, das diese gelöscht wurde. Das Herr Sasse ausgeschlossen werden kann, mus es wohl der Autor gewesen sein.
Ich finde dieses Verhalten abgründig, wirklich abgründig.
Ausserdem darf ich doch dauernd fest stellen, das Herr Pietsch bei konkreten Nachfragen gar keine Antwort gibt, was nicht dafür spricht, das man die besseren Argumente auf seiner Seite weiss. Typisch für die angeblich Konservativen, ganz im Gegensatz zu Erwin Gabriel, mit dem ich auch oft genug aneinander gerate, der aber die persönlichen Angriffe nicht braucht, um seinen Standpunkt klar zu machen.
In einem Satz einem anderen – hier sogar einem „Kollegen“ – Lüge zu unterstellen, führt zur Löschung. Es spielt dann auch nur eine untergeordnete Rolle, dass dies nicht begründet wurde. Das sind Formen, die in jeder Gruppe das Klima vergiften.
Stefan und ich löschen und zensieren derzeit fleißig, was sich im „Papierkorb“ betrachten lässt. Es gibt einige, die sich nicht im Griff haben und jeden Respekt vermissen lassen. Das ist übrigens richtungsunabhängig. Es ist Notwehr und jeder sollte dann Selbstkritik üben, warum sein Beitrag gelöscht wurde. Wir werden das nicht weiter rechtfertigen.
Ich begründe, warum ich keine Antworten gebe. Sie müssen es sich halt merken.
Ich begründe, warum ich keine Antworten gebe. Sie müssen es sich halt merken.
Ach Quark, das wandelt sich doch ständig und es macht die Sache doch in keinem Fall besser.
In einem Satz einem anderen – hier sogar einem „Kollegen“ – Lüge zu unterstellen, führt zur Löschung.
Auch wenn der Vorwurf stimmt? Weil es keine Lügen gibt, oder warum? Sie können das nicht richtig stellen, sondern müssen das löschen? Na denn, war Ihr Standpunkt wohl doch nicht so tragbar. Sagt ja viel über Sie, wenn auch unfreiwillig, wie ich annehme.
Es ist Notwehr und jeder sollte dann Selbstkritik üben, warum sein Beitrag gelöscht wurde.
Wenn es keine Begründung gibt, wie denn da Selbstkritik, wenn es nicht mal externe Kritik gibt? Sie schreiben von Auflösung der NSDAP, dabei wurde die verboten, was ist das? Eine Anekdote?
Wir werden das nicht weiter rechtfertigen.
„Wir sind die Herrn der Moral und der Wahrheit“ , ich habe verstanden.
Ich denke nicht, das Herr Sasse da auch so vorgeht. Wenn doch, dann sollte er das hier schreiben und begründen.
Ist eine komische Idee, aber vielleicht würde es helfen, weniger Unwahrheiten zu behaupten, wenn man nicht der Lüge bezichtigt werden möchte.
Ich bin da auch sehr dafür, die Dinge so zu benennen, wie sie sind und nicht um des Schönwetters willen Tatsachen unter Zuckerguss zu verstecken.
Abgesehen davon kümmert gerade Sie das Diskussionsklima doch bei Ihren Tiraden sonst auch nicht.
… nur fehlt Ihnen die Einsicht, Unwahrheiten zu erkennen und die Klugheit, dass Ihre Methode der „Ehrlichkeit“ zu einem Hauen und Stechen führt. Also keinen Deut verschieden von Rechtsextremen, die ja auch dafür sind, die vermeintliche Wahrheit zu sagen.
Michelle Obama sagte 2016 einen wahren Satz, der auch auf Sie gewendet gilt: When they go low we go high.
https://www.youtube.com/watch?v=mu_hCThhzWU
Ich bin immer grundsätzlich gerne Bereit, zunächst sachlich auf die fehlenden Faktentreue hinzuweisen. Jeder kann sich mal irren, passier mir auch. Wenn man darauf hingewiesen wurde, aber keine Bereitschaft zeigt, sich mit dem Einwand überhaupt auseinander zu setzen und gegebenenfalls die eigenen Erinnerungen aufzufrischen, seine Quellen zu hinterfragen bzw. weitere heran zu ziehen, dann ist davon auszugehen, dass gar kein Interesse an einer tatsachenbasierten oder auch nur redlichen Diskussion besteht und das sollte man dann auch ruhig kommunizieren.
Das Ergebnis des Ansatzes von Frau Obama konnte und kann man in den USA übrigens gerade sehr gut beobachten.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), Schriftstellerin
„Der Klügere gibt nach – Eine traurige Wahrheit: sie begründet die Weltherrschaft der Dummen.“
Wie steht es denn mit Ihrer Unstelleung, ich würde lügen, da müssten Sie Sich selbst löschen
[Entweder Sie verstehen wiederholt die einfachsten Sachverhalte nicht oder Sie lügen
http://www.deliberationdaily.de/2019/12/klimapolitik-festgefahren/#comment-101073%5D
Oder fehlt Ihnen da die Klugheit?
nur fehlt Ihnen die Einsicht, Unwahrheiten zu erkennen und die Klugheit, dass Ihre Methode der „Ehrlichkeit“ zu einem Hauen und Stechen führt.
Was ja auch wieder so eine abgründige Unterstellung und nur ad hominem ist? Ist das die kluge Methode?
Dann bleibe ich lieber bei der sachlichen, mir ist auch ziemlich wumpe, ob Sie das klug finden.
Also keinen Deut verschieden von Rechtsextremen, die ja auch dafür sind, die vermeintliche Wahrheit zu sagen.
Na ja, der entscheidende Unschied ist ja wohl das vermeintliche , oder nicht? Geben Sie hier die Unwahrheit zum besten, oder was soll die Aussage? Denkt nicht jeder von seinem Standpunkt, der wäre der richtige?
Von Ihnen ist auch nicht überliefert, das Sie der Meister im stehenlassen anderer Standpunkte sind. Nase, Spiegel?
Wo soll da die Unterscheidung sein?
Vorschlag: Auf die Löschung oder Kürzung hinweisen mit dem Hinweis und der Aufforderung: Bleib sachlich. Wie bei ZEIT Online. Weiterer Vorteil: Unterschied zu Beiträgen, die aus technischen Gründen nicht zu sehen sind.
In der Vergangenheit habe ich solche Sachen rigoros gelöscht, diesmal betraf es ausnahmsweise mich. Ich sehe keinen Sinn darin, solche Kommentare stehen zu lassen. Auf der einen Seite steht ein Kommentar, den die Welt nicht vermissen wird, auf der anderen Seite die negative Aufladung mindestens einer Person, schlimmstenfalls einer Debatte. Da halte ich nichts von „Habt Euch doch lieb!“
Es gibt Leute, deren Kommentare noch nie weder zensiert noch gelöscht wurden. Ihre z.B. Es geht also.
Auf der einen Seite steht ein Kommentar, den die Welt nicht vermissen wird, auf der anderen Seite die negative Aufladung mindestens einer Person, schlimmstenfalls einer Debatte.
den die Welt nicht vermissen wird? Woher wollen Sie das wissen, kennen Sie alle Meinungen dazu?
Sie sind gegen negative Aufladung? Seit wann? Das muss an den Lesern vorbei gegangen sein. Wozu ist denn das linken bashing sonst gedacht? Als sachlicher Beitrag zur Diskussion, egal, zu welchem Thema?
Sehen Sie Sich wirklich so über den Dingen schwebend?
Hab ich eine zeitlang auch gemacht; Problem ist schlicht mit der Arbeitsaufwand…
Was gemacht, einfach gelöscht?
Gute Analyse. Im Grunde genommen sehe ich es sehr ähnlich wie Ralf. Es gibt auch wirklich echte Konservative (ob selbsternannt oder nicht), mit denen man hervorragend diskutieren kann, auch wenn man völlig entgegengesetzte Auffassungen vertritt. Und wie Ralf auch schon sagte, oft finden sich dann plötzlich doch etliche Gemeinsamkeiten. Und wenn wir uns auf die Kommentare hier beziehen, dann hilfts auch, dass einige hier schon lange dabei sind. Wenn Pietsch mich als realitätsferne Linke bezeichnet oder Rauschi mich als Kriegstreiberin und ich zurückhaue, geht das meistens, ohne dass die ganze Diskussion in Beleidigungen versinkt.
Ansonsten mache ich das je nach Gefühlslage und steige dann halt irgendwann aus, wenn es nur noch um Beleidigungen oder wirre Thesen geht. Und ich glaube, das muss man auch, da regt man sich nur selbst auf und es hat keinen Mehrwert mehr. Was soll man bei wirren Thesen wie Kommunisten kurz vor der Weltherrschaft oder Hitler war ein Uboot von xyz – übrigens groß diskutieren? Ich setz mich doch nicht hin und widerlege offensichtlichen Quatsch. Da hab ich an der 123. Diskussion mit Pietsch über Verbotsparteien oder mit Rauschi und Ralf über den Status der Krim mehr Spaß^^
Sehe ich auch so.
Was soll man bei wirren Thesen wie Kommunisten kurz vor der Weltherrschaft oder Hitler war ein Uboot von xyz – übrigens groß diskutieren?
Hat ja auch keiner gefordert.
Sondern einfach widerlegen und fertig. Nicht eindeutige Falschaussagen stehen lassen, darum geht es.
Denn viele werten Schweigen als Zustimmung, nur mal als Gedanke eingeworfen.
Wann habe ich Dich als Kriegstreiberin bezeichnet? Das ich den Standpunkt Richtung Miliär nicht teile, bedeute nicht, das ich Dir aktives Antreiben eines Krieges vorwerfe. Ich finde es nur unendlich traurig, wie selten hier Gedanken gebracht werden, die keine militärische Komponente enthalten. Wohin die Militärisierung führt, sollte doch jedem anhand der Realität klar sein, newa? Mehr Militär macht die Welt kein Stück friedlicher, soviel steht fest.
Wer das Klima retten will, der darf das nicht unterstützen, denn die sind ein echt heftiger Klimasünder und die Idee:“ wir alle gemeinsam müssen das Problem angehen“ wird mit mehr Konfrontation immer abwegiger.
Sondern einfach widerlegen und fertig. Nicht eindeutige Falschaussagen stehen lassen, darum geht es.
Denn viele werten Schweigen als Zustimmung, nur mal als Gedanke eingeworfen
Jein, ich machs manchmal und hab auch kein Problem, wenn andere das machen. Aber im Allgemeinen sind mir meine Zeit und meine Nerven dafür zu schade. Und wenn sich dann jemand darin bestätigt sieht, dass Hitler ein kommunistisches Uboot war. Tjoa, ist mir ehrlich gesagt ein bisschen egal, fürchte mit einer seitenlangen Widerlegung würden wir beim selben Ergebnis landen. Und solchen Kommentatoren ist dann eh nicht mehr beizukommen.
Wann habe ich Dich als Kriegstreiberin bezeichnet? Das ich den Standpunkt Richtung Miliär nicht teile, bedeute nicht, das ich Dir aktives Antreiben eines Krieges vorwerfe.
War nicht böse gemeint und ich weiß auch nicht, ob das Wort je wirklich gefallen ist. Ich hatte nur manchmal das Gefühl, klarstellen zu müssen, dass ich nicht mit Stahlhelm hier sitze und ins nächste Land einmarschieren möchte 😉
Wir sind da sehr unterschiedlicher Ansicht und das ist ja auch ok, wir werden uns in absehbarer Zeit auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen können – und das ist eben auch ok.
Und solchen Kommentatoren ist dann eh nicht mehr beizukommen.
Das weiss ich doch längst, um die geht es mir auch gar nicht, sondern um die, die nur lesen und nicht schreiben. Alsi ich hier zum ersten Mal gelesen habe, habe ich auch erstmal die anderen Kommentare gelesen. Wenn ich gelesen hätte, das eine Geschichtsverfälschung einfach stehen bleibt, wäre ich weg gebliben, weil ich bei so einem Blog nicht schreiben will.
Daran sollten die Stammkommentatoren auch mal denken, nicht jedem ist hier von jedem Autor und Kommentator der Standpunkt klar. Deswegen muss man das immer wieder machen.
Bei Meinungen ist es ein Unterschied, aber viele Aussagen in letzter zeit gehen weit über blosse Meinungen hinaus.
Ich kann damit leben, das Andere andere Einstellungen haben, wir leben in einer Demokratie. Aber widerlegte Fakten und Geschichtsklitterung darf nicht einfach stehen bleiben. In der heutigen Zeit schon mal gar nicht.
Wenn ich gelesen hätte, das eine Geschichtsverfälschung einfach stehen bleibt, wäre ich weg gebliben, weil ich bei so einem Blog nicht schreiben will.
Daran sollten die Stammkommentatoren auch mal denken, nicht jedem ist hier von jedem Autor und Kommentator der Standpunkt klar.
Hm, muss ich sagen, sehe ich anders. Was nicht heißt, dass man das nicht tun sollte. Und natürlich sollten krasse Geschichtsverfälschungen und Beleidigungen nicht einfach so stehenbleiben.
Aber ich glaube, auch stille Mitleser haben eher einen Mehrwert, wenn die Kommentare aus sachlichen Diskussionen bestehen als wenn seitenlang behauptet und widerlegt wird, dass Hitler ein kommunistisches Uboot ist.
Aber ich glaube, auch stille Mitleser haben eher einen Mehrwert, wenn die Kommentare aus sachlichen Diskussionen bestehen als wenn seitenlang behauptet und widerlegt wird, dass Hitler ein kommunistisches Uboot ist.
Das ist doch abwegig, das ist bislang nicht passiert.
Nur ist ja eine von unkommentierten Trolleinwürfen gespickte Debatte auch kein Aushängeschild für eine sachliche Kommunikation.
An keiner Stelle habe ich seitenlage Einwände gefordert, nochmal, einfach Widerspruch und fertig.
Ich sage es ja schon länger, dass diese neuen Nationalkonservativen („libertäre Nationalisten“ ist vielleicht die treffendere Bezeichnung) im Kern Nihilisten sind, die an sich kein eigenes Wertesystem haben bzw. dieses über Bord werfen, sobald es darum geht, „ihr Team“ zu unterstützen – siehe die komplette Republikanische Partei und die ihr nahestehenden Medien in den USA, die 2016 noch „Never Trump“ sagten, aber quasi am Tag seiner Amtsvereidigung urplötzlich „auf Linie“ waren.
Ich hatte nie Sympathien für Konservatismus, aber zumindest waren sie früher mal formidable Gegner. Damals legten selbsternannte Konservative zum Teil auch noch Wert auf eine solide Bildung – heute gelten sämtliche Experten als verdächtig, Universitäten als linksradikale Brutstätten (interessante Konvergenz mit den Ansichten der iranischen Mullahs!) und geisteswissenschaftliche Bildung als wirtschaftlich nutzlos. Schätzte man früher Anstand und (christliche) Moral, so huldigt man heute dem pöbelnden Reddit/4chan-Troll als Exponent von Redefreiheit und pflegt gegenüber Trump, Putin oder Bolsonaro kritiklose Anbetung. Heutige Konservative beziehen sich nicht mehr auf Edmund Burke oder Eugen Kogon, sondern auf… ja, was eigentlich? Intellektuell kommt da nix mehr außer peinlichem Ernst Jünger- und Oswald Spengler-Epigonentum (Kubitschek, Weißmann und die ganze JF-Baggage), bildungsfeindlicher Markt-Götzenanbetung (die großbürgerliche Schaufenster-Variante der vorigen, à la Tichy/Matussek/Zitelmann) und antifeministischen Kreuzzüglertum und verschwörungstheoretischer Paranoia (Elsässer).
Wo fing das an, was ist passiert? Mein Eindruck ist, dass der radikale Libertarianismus starke Spuren hinterließ, erst in den USA, dann in der Schweiz und nun auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Ein großer Anteil der US-amerikanischen Alt-Right hat seine Wurzeln in der libertären Szene, aus diesen Kreisen kommt auch der krasse Antifeminismus und das Revival von Rassenlehren aus dem 19. Jahrhundert. In den USA und in Großbritannien haben diese früher obskuren Randfiguren aufgrund des Mehrheitswahlrechts nun die Mitte-Rechts-Parteien gekapert, auf dem Kontinent verdrängen die nationalistischen Parteien die Christdemokraten, was diese wiederum zu einem Rechtsschwenk drängt. In Deutschland ist Merkel sozusagen noch der Damm, da sie bei diesen neuen Nihilisten das Feindbild Nummer 1 ist. Aber nach ihrem Abgang werden sich auch in der CDU/CSU und FDP Grabenkämpfe auftun (Thüringen war schon der Vorbote) und dann muss man sich warm anziehen.
Volle Zustimmung.
Außer zu dem Punkt, dass Grabenkämpfe in FDP und CDU erst ab dem Zeitpunkt nach Merkels Amtszeit ausbrechen werden. Diese Grabenkämpfe sind seit Jahren in vollem Gange. Signifikante Teile von FDP und CDU flirten ganz offen mit den Nazis von der AfD. Teilweise bis ganz nach oben in die Führungsetagen. In Thüringen hätten wir jetzt eine Koalition der drei Parteien, hätte es nicht die dramatische Empörung in ganz Deutschland gegeben. Lindner und Kubicki wären happy gewesen mit “ihrem Ministerpräsidenten”. Und auch in der CDU wären viele begeistert gewesen bzw. waren begeistert. Die braunen Truppen und ihre willigen Helfer im Bürgertum wetten auf ihre Zukunft …
Diejenigen Konservativen, die tatsächlich wissen, was konservativ ist – die also die Vordenker wie Burke etc. studiert haben – sind eigentlich überwiegend standhaft. Es sind die anderen, die es nicht sind. Aber auch Sozialdemokraten waren ja meist die erbittertsten Gegner des Kommunismus. Das ist keine große Überraschung.