Rezension: Suzanne Collins – Die Tribute von Panem 3: Flammender Zorn

Suzanne Collins – Die Tribute von Panem 3: Flammender Zorn (Hörbuch) (Englisch) (Film 1) (Film 2)

Der letzte Roman in der „Tribute von Panem“-Reihe ist für mich bei der Erstlektüre der überraschendste gewesen. Ich wusste von meiner Frau, dass ihr der Roman am wenigsten gefallen hatte, weil er zu wenig Ähnlichkeit zu den ersten beiden und „zu viel Politik“ hatte. Wenig überraschend war ich sehr gespannt darauf. Was ich hier vorgesetzt bekommen würde, hätte ich allerdings nicht erwartet. „Flammender Zorn“ ist für die Romanreihe das, was Ned Starks Tod oder die „Rote Hochzeit“ für „Das Lied von Eis und Feuer“ sind: der Moment, in dem die Autorin deutlich macht, um was es ihr eigentlich geht, in der Erwartungen gebrochen und die zentrale These in den Vordergrund gerückt wird. Bevor wir allerdings in die Analyse gehen, zuerst eine inhaltliche Zusammenfassung.

Nach der Evakuierung aus der Arena am Ende von „Gefährliche Liebe“ erlitt Katniss einen Nervenzusammenbruch. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in einem Krankenzimmer. Sie verliert völlig die Kontrolle über sich und muss sediert werden. Als sie nach Wochen einigermaßen bei sich ist, wird ihr klar, dass sie sich in Distrikt 13 befindet. Dieser war angeblich in den Dunklen Tagen zerstört worden, doch das stellt sich als Kapitolpropaganda heraus: stattdessen sind beide seit 75 Jahren in einem Kalten Krieg. Distrikt 13 verfügt über Atomwaffen, mit denen es das Kapitol abschreckt, das seinerseits Einmischungen von Distrikt 13 durch eigene Zerstörungsdrohungen abschreckt.

Katniss wird in den Kriegsrat aufgenommen, in dem neben Haymitch und Gale auch der übergelaufene oberste Spielmacher Plutarch Heavensbee und die Präsidentin von Distrikt 13, Coin, tätig sind. Katniss‘ Aufgabe ist das Fungieren als Propagandafigur. Das „Mädchen das in Flammen steht“ ist zum zentralen Symbol des Widerstands geworden, genauso wie der Spotttölpel. Katniss soll in Propagandavideos die Hauptrolle spielen, doch wie so oft in solchen Situationen ist sie steif und hölzern. Nur in der realen Situation kann sie sich entfalten, so dass sie bald auf einen Einsatz geschickt wird.

Dieser findet in einem Feldlazarett in Distrikt 4 statt, wo Katniss mit Verwundeten spricht und zum ersten Mal hautnah erlebt, welche Hoffnungen und Gefühle auf sie projiziert werden. Wenig überraschend kommt sie damit nicht wirklich zurecht. Ein Bombenangriff des Kapitols, dem ein Großteil der Verwundeten zum Opfer fällt, demonstriert dann auch gleich ebenso hautnah die Schrecken eines Krieges, in dem die Genfer Konvention keine Rolle mehr spielt. Katniss schwört live im Fernsehen blutige Rache und heizt die Stimmung weiter an. Doch auch Snow ist im Propagandakrieg nicht untätig: der gefangene Peeta wird gezwungen, in Kapitol-Videos aufzutreten und Katniss zu verdammen. Für sie ist das ein weiterer schwerer Angriff auf ihre ohnehin angeschlagene Psyche, was sicherlich Snows Kalkül war. Um ihre Einsatzfähigkeit zu erhalten, beschließen Coin und die Widerständler eine gefährliche Operation: Peeta und die anderen gefangenen Tribute (vor allem Johanna Mason und Finnicks Freundin) sollen herausgeholt werden. Die Operation gelingt – und bald wird auch klar, warum: Peeta wurde durch eine psychologisch-pharmazeutische Operation in einen Doppelagenten verwandelt, der in Katniss seinen größten Feind sieht und sie unter allen Umständen ausschalten will.

Zur gleichen Zeit entfernt sich Gale immer mehr von Katniss. Seine unnachgiebige Haltung, die Kollateralschäden willentlich in Kauf nimmt, um das Kapitol zu besiegen, wird vor allem beim Kampf um die „Nuss“ deutlich, eine Bergfestung in Distrikt 2. Anstatt sie unter großen Verlusten zu erstürmen, überzeugt er Coin von seinem Plan, einen künstlichen Erdrutsch zu erzeugen und die Verteidiger*innen lebendig zu begraben, ein Plan, der bei Katniss blanken Horror auslöst – schließlich starben ihre beiden Väter bei Minenunglücken. Aber in Gale ist nichts als Hass zurückgeblieben, der ihn – und zahlreiche andere Rebellen – im Kampf gegen das Kapitol antreibt.

Als es zum finalen Sturm auf das Kapitol geht, macht sich Katniss mit einer Einheit aus Siegern der Hungerspiele mit einigen Soldaten und einem Kamerateam auf, um Szenen im Straßenkampf aufzunehmen. Erneut setzt sich Katniss damit über Coins expliziten Willen hinweg. Als diese Peeta der Einheit zuweist, um seinen Heilungsprozess zu befördern, ist Katniss mehr denn je überzeugt, dass Coin sie tot sehen will. Ihr Wert als Propagandamittel ist ausgereizt; eine Märtyrerin wäre nun die letzte Steigerung für den blutigen Straßenkampf im Kapitol. Auch politisch würde Coin sich so einer großen Gefahr entziehen, schließlich stehen bald Wahlen an – und dass Katniss sich kaum für Coin aussprechen wird, liegt auf der Hand.

Doch Katniss desertiert von ihrer Mission. Sie behauptet, einen Geheimauftrag Coins bekommen zu haben: Snow zu töten. Ihr ist es völliger Ernst damit. Der Rest des Teams akzeptiert ihre Behauptung und begleitet sie durch die Straßen des Kapitols, die voller einfallsreicher Fallen sind, die dem Geist der Spielmacher entspringen. Nicht immer gelingt es dem Kapitol, sie zur Vermeidung ziviler Verluste zu entschärfen – oder versucht es überhaupt. Während sich Katniss‘ Trupp in das Zentrum des Kapitols kämpft und schleicht und immer weiter dezimiert wird, rücken auch die Rebellen vor. Das Kapitol ist von Flüchtlingen verstopft, die immer mehr zwischen die Fronten geraten. Angesichts des drohenden Endes verbarrikadiert sich Snow umgeben von zahlreichen Flüchtlingskindern als menschlichem Schutzschild in seinem Palast.

Katniss erreicht diesen gerade mit den Truppen der Rebellen. Ein Hovercraft mit dem Wappen des Kapitols wirft Fallschirme mit kleinen Paketen unter den Kindern ab – die prompt explodieren. Unter den Sanitäter*innen der Rebellen, die zu ihrer Hilfe eilen, ist auch Katniss‘ Schwester Prim, zu deren Rettung sie sich einst freiwillig meldete. Noch bevor Katniss reagieren kann, explodieren weitere Bomben und zerreißen die Überlebenden wie die Sanitäter*innen – eine Strategie, die Gale ursprünglich begonnen hatte. Katniss selbst überlebt nur schwer verletzt.

Wochen später wird sie, halbwegs wieder hergepäppelt, aber an ihrem Geist noch schwerer verwundet als ohnehin schon, zu einem letzten Propagandaauftritt gerufen: sie soll Präsident Snow, der in einem Schauprozess schuldig gesprochen worden war, hinrichten, symbolisch den letzten Schuss des Krieges abfeuern. Auf ihren Wanderungen durch Snows Palast, in dem sie untergebracht ist und in dem sie sich meist in Kleiderschränken vor der Welt versteckt, trifft sie schließlich auf Snow selbst, der unter Hausarrest steht. Der ehemalige Präsident erklärt ihr, dass das Hovercraft ein False-Flag-Angriff Coins gewesen sei, die dadurch den letzten Widerstand des Kapitols brach. Snow, entschlossen bis zum letzten zu kämpfen, wurde von seinen eigenen Truppen verraten. Zutiefst verstört kehrt Katniss von dieser Begegnung zurück. Vor der Hinrichtung allerdings steht eine letzte Entscheidung an: Um die Rachegelüste der Distrikte zu kanalisieren, schlägt Coin letzte Hungerspiele unter den Kindern der Kapitol-Elite vor. Der Beschluss soll von den überlebenden Sieger*innen getroffen werden. Katniss‘ Votum für die Spiele entscheidet die Abstimmung.

Als es schließlich soweit ist, dass sie die Hinrichtung vollziehen soll, schießt sie statt auf Snow auf Coin und tötet sie. In der Folgezeit wird sie unter der Bedingung freigesprochen, ins Exil in Distrikt 12 zu gehen, der wieder aufgebaut werden soll. Peeta, immer noch verstört, aber leidlich erholt, begleitet sie, und die beiden finden langsam zueinander. Im Epilog erklärt Katniss, dass sie den Tag fürchtet, an dem sie ihren Kindern von den Spielen erzählen wird.

Bereits diese Beschreibung des Inhalts sollte deutlich machen, warum ich zu meiner anfänglichen Einschätzung kam, aber auch, warum so viele Leute ein Problem mit dem dritten Band (und folglich dem vierten Film) hatten. Die Geschichte verläuft so gar nicht in der erwarteten Struktur des lange ersehnten Freiheitskampfs. Von Beginn an unterläuft Collins diese Erwartung und Hoffnung und weigert sich, den Lesenden zu geben, was sie wollen. Dieser Kniff erinnert mich an die ersten Folgen der dritten Staffel von „Battlestar Galactica“, als der Guerillakampf gegen die Zylonen explizit in der Sprache der Djihadis im Irakkrieg erzählt wurde; eine bis dato künstlerisch selten erreichte Herausforderung des Publikums in einem solchen Popkulturformat. Dasselbe gilt hier.

Die ungeheure Frustration, die viele Lesende bei der Lektüre empfanden, ist zuerst verständlich. Katniss ist ein Objekt, das kaum eigene Souveränität besitzt. Was sie sich gegen den Widerstand ihrer Vorgesetzten und Handler erzwingt, sind winzige Siege. An zentralen Ereignissen ist sie praktisch nicht beteiligt – etwa an der Rettung Peetas -; sie werden nur durch eine Mauerschau erzählt. Selten ist Collins‘ personale Erzählstruktur so erbarmungslos wie hier, sie verweigert jegliche Teilnahme Katniss‘ an irgendwelchen offensichtlich gefährlichen Szenen, solange dies nicht von der Plotstruktur her Sinn ergibt. Es könnte aufmerksamen Lesenden auffallen, dass sich dies mit dem Knacken der „Nuss“ rapide ändert. Plötzlich geht sie, begleitet vom ubiquitären Kamerateam, in die gefährlichsten Einsätze.

Das eigentliche Herzstück der Handlung, das erst ungefähr in der Hälfte des Romans einsetzt (und den Wechsel zwischen Film 3 und Film 4 markiert, weswegen ersterer von der Kritik wie vom Publikum wenig geliebt wurde), ist die Mission ins Kapitol. Doch diese ist völlig sinnlos. Die großen Opfer, die von den an Katniss glaubenden Mitgliedern des Trupps erbracht werden – nur Peeta und Gale überleben neben Katniss, alle anderen, inklusive einem gerade erst verheirateten Finnick, sterben im Verlauf der Flucht durch die Unterwelt des Kapitols – sind umsonst. Katniss erreicht den Palast – den sie niemals hätte betreten können – zeitgleich mit den Truppen der Rebellen. Sie wird gerade noch Zeuge der False-Flag-Attacke, die den Krieg abrupt beendet und schwere Opfer in der Zivilbevölkerung vermeidet, um den Preis des Todes einigere Kinder und Sanitäter*innen.

Obwohl Collins bewusst unklar lässt, inwieweit Snows Erklärung hierfür zu trauen ist, so sehr passt dies zu Coins Vorgehensweise. Katniss‘ übliche Schwierigkeiten, politische und mediale Dynamiken zu durchschauen, wird von Collins ein letztes Mal höchst effizient gegen die Lesenden in Stellung gebracht. Coin erscheint einen Großteil des Romans als ein typischer Antagonist für eine Heldengeschichte, als der vorgesetzte Offizier, der den Helden aus falscher Vorsicht am Heldsein hindert. Doch Coin nutzt solche Narrative für sich. In der Rückschau sind die Indizien dafür, dass sie die Sieger*innen der Hungerspiele aufhetzt und für ihre Zwecke einspannt, offensichtlich, ebenso die kalkulierten Risiken für Katniss. Nicht einmal bei dem Bombenangriff des Kapitols auf ein Lazarett zu Beginn der Geschichte kann man sich sicher sein, ob Coin nicht Katniss‘ Standort bewusst preisgegeben hat, um die aufwühlenden Bilder zu provozieren.

Der Verrat von Distrikt 13 ist ein Plotfaden, der ständig im Hintergrund läuft. Die Propaganda und der Schulddruck, den Distrikt 13 auf die Rebellen ausübt – schließlich wurden sie ja evakuiert und in deren Heimat aufgenommen – wird durch beiläufig eingestreute Informationen konterkariert, etwa die Tatsache, dass Distrikt 13 seit einer Seuche vor einigen Jahren viel Bevölkerung verloren hat und zahlreiche Sterilitäten als Folge der Krankheit erdulden musste, weswegen er nun strategisch die Flüchtlinge selektiert und integriert. Dass Distrikt 13 am Ende des Krieges die restlichen Distrikte aufgab und den Kalten Krieg gegen das Kapitol begann, wird zwar kurz thematisiert, aber schnell wieder vergessen – weil das dem Kalkül der Propaganda entspricht. Denn schließlich schützten die Atomwaffen zwar Distrikt 13, gaben aber die anderen 12 Distrikte der Unterdrückung des Kapitols preis.

Es ist auch auffällig, wie sehr Distrikt 13 ein Spiegelbild des Kapitols ist. Wo dieses mit offensichtlicher Allegorien auf römische Dekadenz aufwartet, mitsamt den an Gladiatorenspiele gemahnenden Hungerspielen und den Pferdewägen, die einen Circus-Maximus-ähnlichen Platz befahren, ist Distrikt 13 in seiner Uniformität, frugalen Selbstbeschränkung, grauen Uniformen und kollektivistischen Ideologie eine unverkennbare Allegorie auf kommunistische Diktaturen; Winston Smith würde sich sofort wie zuhause fühlen. Es ist beinahe so, als wären Distrikt 13 und das Kapitol zwei Seiten derselben…Coin. Bei Collins haben alle Namen eine Bedeutung, aber selten war ein Name so leicht zu entschlüsseln wie dieser. Die Herrschaft von Distrikt 13, die sich dieser mit dem Blut der Distrikte erkämpft (auch diese Beobachtung wird nur beiläufig gemacht; alle Offensiven haben die Rebellen an vorderster Front, die die Verluste erleiden, während die besser ausgerüsteten und organisierten Truppen von Distrikt 13, die ihren Status als Verbündete der Rebellen nie zugunsten einer Einheitsarmee aufgeben, Verluste vermeiden und im Hintergrund intakt bleiben), ist auch nicht wesentlich besser als die des Kapitols. Wer daran Zweifel hatte, dürfte diese spätestens mit dem False-Flag-Angriff und dem Vorschlag für die finalen Hungerspiele zu Grabe tragen.

Auch hier verkompliziert Collins das Bild deutlich. Nicht nur der radikalisierte, von Rachedurst aufgefressene Gale, der darüber seine geliebte Katniss endgültig verliert, stimmt diesem grausamen Vorschlag zu; auch Katniss selbst tut dies zum Entsetzen Peetas trotz aller Empathie, die sie für die Opfer von Hungerspielen empfinden müsste. Dass sie am Ende eine Beziehung zu Peeta anstatt zu Gale sucht, bestätigt auch deren zynische Einschätzung, dass sie die Person wählen würde, die sie am meisten zu brauchen glaubt – nicht zu lieben, zu brauchen. Katniss ist abgestoßen von dieser negativen Sicht auf sie, doch kann sie andererseits nicht aus ihrer Haut. Die Komplexität, einen Charakter wie sie als Haupt- und Identitikationsfigur zu haben, die im dritten Band der Trilogie deutlich zum Vorschein kommt, dürfte maßgeblich zu dessen gemischter Rezeption beigetragen haben.

Dazu kommt der Themenkomplex aus psychologischer Kriegsführung, Trauma, PTSD und bewusstseinsverändernder Folter. Collins ist erbarmungslos in ihrer Darstellung der psychischen Folgen der Torturen, durch sie ihre Charaktere wirft. Katniss wird für immer längere Zeiträume völlig außer Gefecht gesetzt. Sie beginnt den Roman in der geschlossenen Abteilung, wird bald auf eine Liege festgeschnallt, steht unter ständiger Beobachtung, ist permanent kurz vor dem Bruch, nur durch die Mission und den unbedingten Willen auf Erfolg gegen das Kapitol angetrieben, wird verletzt, verliert ihre Freunde und Geliebte, sieht sich einer unverständlichen Gefahr gegenüber und wandert wochenlang durch Snows Palast. Immer wieder versteckt sie sich, zieht sich in sich selbst zurück, versucht, mit aller Macht ihren Geist abzustumpfen, nichts zu denken, nichts zu empfinden.

Das alles ist sehr realistisch und eine ebenso glaubhafte wie schockierende Darstellung dessen, was der Krieg mit Menschen macht, aber es ist natürlich nicht unbedingt der Stoff, den man in einem YA-Roman erwarten würde.Doch gerade das macht die Stärke dieses Stoffes aus, macht die Beschäftigung so ungemein lohnenswert. Die Lesenden beginnen den Roman mit demselben Verlangen wie Katniss, der Hoffnung auf eine Katharsis durch die Niederwerfung Snows und des Kapitols, doch wer das beendete Buch zur Seite legen und immer noch dieses Bedürfnis hegen und Hoffnung auf eine reinigende Wirkung des Großen Krieges haben kann, muss ein Psychopath sein. Das heißt allerdings nicht, Collins als eine Pazifistin oder unreflektierte Kritikerin von „US-Imperialismus“ oder Ähnlichem darzustellen; wie auch in George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ haben wir es nicht mit einer simplen Moral von „Krieg ist schlecht“ zu tun.

Collins lässt uns durch Katniss‘ Augen keinen Zweifel daran, dass Krieg furchtbar ist, aber gleichzeitig kann genauso wenig Zweifel daran bestehen, dass er die einzige Möglichkeit ist, die Tyrannei und das Morden des Kapitols zu beenden. Die Logik der letzten Hungerspiele folgt der „logical insanity“ der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Niemals erlaubt sie es den Lesenden, sich der schwierigen moralischen Fragen zu entziehen, die Krieg und Politik aufwerfen, und konsequent verweigert sie sich einfachen Lösungen oder erlaubt es ihrer Heldin, sich durchzumogeln. Katniss ist Partei wider Willen, von der ersten Seite der Trilogie an, und zieht sich am Ende für ihr Leben gezeichnet ins Exil zurück. Ein Happy End sieht anders aus, aber es wäre ein Verrat an der Vision Collins‘ gewesen.

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