Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Die „Fundstücke“ werden mit einem Abschnitt des Textes, der paraphrasiert wurde, angeteasert. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels empfohlen; ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Zusammenfassungen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten. Dazu gibt es die „Resterampe“, in der ich nur kurz auf etwas verweise, das ich zwar bemerkenswert fand, aber zu dem ich keinen größeren Kommentar abgeben kann oder will. Auch diese ist geordnet (mit Buchstaben), so dass man sie gegebenenfalls in den Kommentaren referieren kann. Alle Beiträge sind üblicherweise in der Reihenfolge aufgenommen, in der ich auf sie aufmerksam wurde.
Fundstücke
1) Nuclear Energy’s Bottom Line
In den USA nimmt die Atomenergie eine ambivalente Stellung ein: Sie symbolisiert sowohl die Hoffnung auf emissionsfreie Energie als auch die Angst vor katastrophalen Unfällen und radioaktivem Abfall. Neue Kernkraftwerke sind zudem extrem teuer, wie das Beispiel in Georgia zeigt, das mehr als zehn Jahre und 35 Milliarden Dollar kostete – weit über den ursprünglichen Planungen. Trotz dieser Herausforderungen ist die Atomkraft für die USA essenziell, um ihre Klimaziele zu erreichen. Die erneuerbaren Energien allein werden wahrscheinlich nicht ausreichen. Früher schien Atomkraft die Zukunft der Energieversorgung zu sein, aber Vorfälle wie der Unfall von Three Mile Island 1979 und der folgende Regulierungsschub machten neue Anlagen teurer und schwieriger umzusetzen. Ein weiterer Faktor für steigende Kosten war das Fehlen standardisierter Reaktordesigns. In den 60er und 70er Jahren versuchten Versorgungsunternehmen, immer größere und ambitioniertere Reaktoren zu bauen, was die Kosten in die Höhe trieb. Länder wie Frankreich und Südkorea, die sich auf einige wenige Reaktortypen konzentrierten, konnten ihre Kosten stabilisieren oder senken. Heute sind viele der Fachkräfte und das Wissen, das für den Bau von Atomkraftwerken notwendig ist, in den USA nicht mehr vorhanden. Das Wiederbeleben dieser Fähigkeiten ist eine Herausforderung, aber notwendig. Nuklearenergie benötigt deutlich weniger Land als Wind- und Solarenergie und kann überall gebaut werden, wodurch lange Übertragungsleitungen entfallen. Es gibt zwei Ansätze, um die Kosten für den Bau von Kernkraftwerken zu senken: Erstens, durch das kontinuierliche Bauen vieler Anlagen, um daraus zu lernen und effizienter zu werden. Zweitens, durch die Entwicklung kleinerer, massenproduzierbarer Reaktoren. Beide Wege sind noch nicht bewiesen, aber die Biden-Regierung unterstützt sie beide mit finanziellen Anreizen und Investitionen. Obwohl unklar ist, ob die USA wieder lernen werden, Atomkraft effizient zu nutzen, ist ein Versuch notwendig, um den Klimazielen näher zu kommen und die Energieversorgung zu sichern. (Rogé Karma, The Atlantic)
Der Artikel stellt eine sehr gute Übersicht zum Stand der Nukleartechnologie dar. Ich bin bei dem Thema gerade etwas im Fluss, meine aktuelle Denke möchte ich versuchen kurz zu skizzieren: ich halte die Technologie nach wie vor für einen Fehler, allerdings eher einen historischen. Erklärbar ist die Technik eigentlich nur aus dem Kalten Krieg. Das ungelöste Müllproblem und die katastrophalen Folgen von Pannen (die der Artikel echt arg nonchalant beiseitewischt) sind einfach zu real, und wenn man wie vorgeschlagen die Menge der Reaktoren hochskaliert UND die Sicherheit reduziert (Kosten!), dann steigt die Unfallwahrscheinlichkeit ja wesentlich über das bisherige Niveau, was auch ignoriert wird. Aber: die Befürwortenden haben insofern Recht, als dass wegen des historischen Fehlers aktuell keine echte Alternative für Produktion zu bestehen scheint, weswegen der deutsche Ausstieg unter diesen Bedingungen wohl ein Fehler war. Wenngleich einer, das sei betont, den alle Parteien getragen haben. Und auch das hilft nun wenig, weil ich nicht wirklich sehe, wie Deutschland wieder einsteigen sollte. Da macht es wohl mehr Sinn, den europäischen Strommarkt zu nutzen und die Erneuerbaren voranzutreiben, weil die ja perspektivisch alles tragen sollen. Da kann es nicht schaden, wenn wir (wieder) Weltmarktführer würden und unser Stromnetz up to date bringen, dann wäre deutsche Infrastruktur zur Abwechslung mal nicht 40 Jahre hinterher.
2) MINT-Studie: „Der Mathematik-Unterricht ist oftmals wenig kognitiv aktivierend“
Die MINT-Bildung in Deutschland, insbesondere in Mathematik, steht vor erheblichen Herausforderungen. Ein Bericht des MINT Nachwuchsbarometers zeigt, dass die mathematischen Leistungen der 15-Jährigen laut PISA zwischen 2012 und 2022 um 39 Punkte gefallen sind, was einem Rückstand von einem Schuljahr entspricht. Gründe hierfür sind unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie und langfristige Probleme im Bildungssystem. Zu den spezifischen Problemen zählen:
Abnehmende mathematische und naturwissenschaftliche Leistungen der Neuntklässler. Eine Vergrößerung der Risikogruppe bei gleichzeitiger Halbierung der Spitzengruppe. Mangelnde kognitive Aktivierung und fehlender Alltagsbezug im Mathematikunterricht.
Prof. Olaf Köller vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik betont die Notwendigkeit eines stärkeren Lebensweltbezugs und einer besseren Verknüpfung der Lerninhalte. Das Nachwuchsbarometer identifiziert fünf Qualitätsmerkmale für guten Mathematikunterricht: kognitive Aktivierung, Verstehensorientierung, Durchgängigkeit, Adaptivität und Kommunikationsförderung. Eine empfohlene Unterrichtsmethode ist das kollaborative problembasierte Lernen, das reale Probleme nutzt, um das Lernen zu fördern. Studien zeigen, dass diese Methode zu deutlich größeren Lernfortschritten führt. Ein großes Hindernis für die Verbesserung des Mathematikunterrichts ist der Mangel an qualifizierten Lehrkräften. Die Anzahl der Studierenden in MINT-Lehramtsstudiengängen stagniert oder sinkt, was einen Teufelskreis auslösen könnte. Eine mögliche Lösung ist die Einführung von Ein-Fach-Lehramtsstudiengängen für Mangelfächer wie Physik oder Informatik. (News4Teachers)
Matheunterricht ist DAS Sorgenkind des deutschen Bildungssystems. Die schlechteste Didaktik, die schlechteste Ausbildung, die schlechtesten Ergebnisse kommen hierher. Ein Problem ist, dass die Leute im System naturgemäß immer schlechte Kandidat*innen für das Lösen struktureller Probleme sind (Frösche und Sümpfe), aber Leute wie ich, die von der Seitenlinie meckern, viel zu wenig Fachwissen haben, um Substanzielles beitragen zu können. Ich bin etwa skeptisch beim Thema „Alltagsbezug“. Das braucht es in meinen Augen nicht so dringend, vor allem nicht, wenn es um mehr als Alltagsrechnen geht (Mathematik kann man das ja nicht nennen). Der kognitive Anspruch scheint mir das viel größere Problem zu sein; effektiv rechnet man ständig irgendwas, aber extrem oft verstehen die meisten Schüler*innen gar nicht, was sie da eigentlich tun. Sie lernen effektiv nur Prozesse und Formeln auswendig, ohne das entsprechende Tiefenverständnis. Zumindest ist das mein Eindruck.
3) Die neue Übergriffigkeit der Gerichte
Deutsche Gerichte greifen zunehmend durch kreative Auslegung des Rechts in die Politik ein, was zu einem Spannungsfeld zwischen Rechtsprechung und politischer Entscheidungsfindung führt. Der Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021, der den Klimaschutz in den Verfassungsrang erhob und die Regierung zu ambitionierten Reduktionszielen verpflichtete, ist ein prominentes Beispiel. Kritiker argumentieren, dass solche Eingriffe die Politikverdrossenheit fördern und die Entscheidungsspielräume der Bürger einschränken. Ein weiteres Beispiel ist der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom 16. Mai 2024, der die Regierung zur Verschärfung ihres Klimaschutzprogramms zwang. Diese Urteile könnten politischen Rückschlag und erstarkende populistische Kräfte zur Folge haben. Es wird betont, dass die Politik die Rechte verschiedener Bevölkerungsgruppen gegeneinander abwägen muss, da nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden können. Diese Aufgabe darf den Gerichten nicht übertragen werden. Die Gerichte sollten daher zurückhaltend agieren, um ihre Macht nicht zu verlieren und den Rechtsstaat zu schützen. Aktivistische Gerichte könnten sonst politische Backlashs verursachen, wie sie in vielen Staaten bereits zu beobachten sind. (Alan Posener, Welt)
Ich habe das immer wieder betont: diese Verrechtlichung der Politik ist eine ungeheuer gefährliche Straße, die uns direkt in eine Verfassungskrise führt. Ein solches Eingreifen der Gerichte ist immer ganz toll, wenn es die eigenen Politik unterstützt (siehe bürgerliche Kommentierende und das Haushaltsurteil bzw. die Kritik der Progressiven), aber ganz schrecklich, wenn sie das nicht tut (siehe bürgerliche Kommentierende beim Klimaurteil bzw. dem Jubel der Progressiven). Politik muss von der Politik gemacht werden, und dieses permanente Abgeben von Verantwortung an die Gerichte, die EU oder die weite Welt führt zu einem Hände-in-die-Luft-werfen und Defätismus, der uns nicht gut tut – einmal abgesehen von den verfassungsmäßigen Komplikationen, die ich schon oft angesprochen habe.
Eine Modeinfluencerin musste sich auf TikTok verteidigen, weil sie fälschlicherweise als Teilnehmerin eines rassistischen Videos auf Sylt identifiziert wurde. In diesem Video rief eine Gruppe junger Leute Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“. Obwohl die Influencerin nur denselben Vornamen und Haarfarbe wie eine der Frauen im Video teilt, wurde sie Ziel von Hasskommentaren und Drohungen. Dieser Vorfall zeigt die gefährlichen Folgen von Online-Doxing und den Druck, den soziale Medien auf Einzelpersonen ausüben können. Obwohl der Kampf gegen Rassismus wichtig ist, rechtfertigt dies nicht die Veröffentlichung personenbezogener Daten oder die eigenmächtige Verfolgung vermeintlicher Täter. Solche Aktionen schaden langfristig der Gesellschaft und untergraben den Rechtsstaat. Es ist entscheidend, dass die Politik klare Stellung bezieht und der Staatsschutz gegen solche Vergehen ermittelt. Gleichzeitig muss die Gesellschaft reflektieren, wie sie mit Alltagsrassismus umgeht, ohne in rechtlich fragwürdige Handlungen zu verfallen. Die wahre Herausforderung besteht darin, Rassismus durch legales und gesellschaftlich verantwortungsbewusstes Handeln zu bekämpfen. (Angela Gruber, Spiegel)
Ich finde es faszinierend, wie dieses nicht einmal 15 Sekunden lange Videoschnippsel gerade die Republik in Atem hält. Der Spiegel hat eine gute Gesamtübersicht zum Thema (siehe auch Feel the News), die auch die Frage anspricht, warum ausgerechnet dieser rassistische Zwischenfall so auffällig ist (ich denke, Neid nach oben spielt tatsächlich eine gute Rolle; die Täter*innen sind so wunderbar leicht zu verabscheuen und abgrenzbar). Aber insgesamt halte ich es für einen schlechten Absprungpunkt zur Beschäftigung mit dem Thema. Es ist einer jener Tage im Kalender, die anzustreichen sind, weil ich grundsätzlich Ulf Poschart zustimme, der den „Pranger-Exzess“ beklagt. Tatsächlich bin ich wesentlich geneigter als viele eher dem progressiven Spektrum zuneigende Kommentierende, das Ganze unter „Alkohol“ und „junge Leute machen Mist“ zu verbuchen. Die Rufe nach Doxxing, nach Exmatrikulation, nach Jobverlust sind genau jene Lust zum Strafen, die ich immer beklage, und die hier voll zum Tragen kommt.
Nebenbemerkung: Friedrich Merz ist beim Thema erfreulich stabil.
5) Jetzt droht das Ende des Völkerrechts
Rechtsprofessor Matthias Herdegen kritisiert in seinem Gastbeitrag die zunehmende Instrumentalisierung völkerrechtlicher Verfahren durch korrupte Diktaturen gegen die westliche Ordnung. Diese Entwicklungen gefährden laut Herdegen die Glaubwürdigkeit und Autorität der internationalen Gerichtsbarkeit. Er thematisiert insbesondere den Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister und Verteidigungsminister durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan. Herdegen warnt, dass die Gleichsetzung der demokratischen israelischen Führung mit der Hamas-Führung die Glaubwürdigkeit des IStGH untergraben und als Propaganda-Erfolg für die Hamas gewertet werden könnte. Herdegen betont, dass internationale Gerichte nur dann eingreifen sollten, wenn die nationale Justiz versagt, was bei Israel nicht der Fall sei. Er warnt vor den politischen Konsequenzen solcher Verfahren und verweist auf die Anfälligkeit Deutschlands und anderer westlicher Staaten für Einschüchterung und moralische Anklagen. Die zunehmende Nutzung internationaler Gerichtsbarkeit durch autoritäre Regime zur Schwächung der westlichen Ordnung stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Die internationale Gerichtsbarkeit befindet sich an einem kritischen Punkt, an dem sie ihre Unabhängigkeit und Autorität bewahren muss, um nicht zu einem politischen Instrument zu werden. Herdegen appelliert an die internationalen Gerichte, vorsichtig und besonnen zu agieren, um die regelgebundene Weltordnung zu schützen und ihre eigene Legitimität nicht zu gefährden. (Matthias Herdegen, Welt)
Wo wir gerade bei Tagen sind, an denen ich Ulf Poschardt zustimme: der schreibt „Auf diese Bundesregierung kann sich Israel nicht mehr verlassen„, und natürlich nicht. Israel verlässt sich auch nicht auf die Bundesregierung. Das ist eine kategorische Aussage, denn hier geht Poschardt ein bisschen die aktivistische Ampelfeindschaft durch; auf die vorherigen Regierungen konnte Israel sich auch nicht verlassen (im Übrigen nicht mal auf die schon fast direkt verbündeten USA). Die Idee Merkels, dass Israels Sicherheit „deutsche Staatsräson“ sei, war schon immer eine Schimäre. Da war nichts dahinter, und Israel ist das auch völlig klar. Daran hat sich nichts geändert und wird sich auch nichts ändern, übrigens auch wegen Israel selbst. Wenn Deutschland kollektiv einen Schlag auf den Kopf bekäme und Bundeswehrsoldat*innen nach Gaza schicken wöllte – würde Israel die etwa akzeptieren? Das ist eine Sackgasse erster Güte.
Resterampe
a) Die Republicans in Texas versuchen mal wieder, one man one vote zu untergraben.
b) Verhältnisse.
c) Ich sag immer, da kommt noch ein richtig böses Erwachen für viele.
e) Detaillierte Analyse von Samuel Alito.
f) BSW: Sahra-Wagenknecht-Partei in Thüringen will Bürgerveto gegen Gesetze. Natürlich. Nur falls jemand glaubt, die könnte was Konstruktives; „Veto“.
g) Will Netanyahu ever stop the settler violence?
h) Study suggests Republican panic caused recent inflation.
i) Biden’s position on the Gaza war has always been clear.
j) Republicans today care only about illegal immigration. Echt krass.
k) Zionism is dead.
l) Entwicklungshilfe liegt im ureigensten Interesse Deutschlands.
o) The economy is still running hot, hot, hot.
p) Bundestagswahl 2025: Robert Habeck hält Schwarz-Grün für möglich. Ach was. Was soll er auch sonst sagen?
q) Twitter’s community notes work pretty well. Good news!
r) New study says internet access improves everything for (almost) everybody.
s) The British Prime Minister Bowed to the Inevitable.
t) Die rechtliche Situation, wenn Beamt*innen Anweisungen bekommen, die rechtswidrig sind.
u) Was andere Rechtsparteien Europas Deutschland voraus haben.
v) Kristina Schröders Perspektive auf die Wehrpflicht. Ich teile ihre Argumentation nicht, aber sie ist in sich schlüssig.
w) Cum-ex: Bundeskanzler Olaf Scholz soll erneut vor Ausschuss in Hamburg aussagen. Einfach lächerlich wie der damit durchkommt.
x) We are living in the worst decade ever. Echt lächerlich.
Fertiggestellt am 30.05.2024
(1 – Nukleartechnologie)
und wenn man wie vorgeschlagen die Menge der Reaktoren hochskaliert UND die Sicherheit reduziert (Kosten!), dann steigt die Unfallwahrscheinlichkeit ja wesentlich über das bisherige Niveau, was auch ignoriert wird.
Noch viel mehr ignoriert wird allerdings das Risiko aus Gasspeichern und überhaupt aus Gas, das ja zu den gefährlichen Energieformen gehört. Irgendwann werden wir überschüssige Energie speichern müssen, und Power-to-Gas gehört zu den vielversprechendsten Kandidaten. Das wird unweigerlich die Unfälle und Todesfälle pro erzeugter GWh steigern, und zwar weit stärker, als dies mit Kernenergie der Fall wäre.
Nein, ich bin kein Fan der Kernenergie. Aber fair muss man schon sein. Es ist sehr ärgerlich, dass das Sicherheitsargument immer nur bei der Kernkraft auf den Tisch gebracht wird.
Das ungelöste Müllproblem
Es gibt kein ungelöstes Müllproblem. Es gibt nur das ungelöste Problem des Widerstands gegen Atom-Endlager. Mit den potenziell wesentlich riskanteren Chemie-Endlagern hat die Bevölkerung nicht das geringste Problem. Übrigens auch nicht mit Chemiemüll-Transporten, die völlig ohne Polizeischutz durch die Gegend rollen können.
Die Bevölkerung ist nicht gegen Probleme, sondern gegen Lösungen.
Inwiefern ist Gas in einem Maße gefährlich, dass es mit Nuklearenergie vergleichbar wäre?
Es ist viel gefährlicher. Üblicherweise misst man Todesfälle pro erzeuger GWh. Da Gas gern explodiert, ist es sicher die mit Abstand gefährlichste aller künftigen Energieformen.
Die Zahl der Toten bei der Kohleförderung alleine (!) sehen wir uns dann lieber gar nicht mehr an. Die will niemand der Atomkraftgegner kennen.
In der Tat. Hier eine relativ aktuelle Statistik, die ich auf die Schnelle gefunden habe:
https://www.statista.com/statistics/494425/death-rate-worldwide-by-energy-source/
Das Bild wird allerdings stark durch die Situation in Entwicklungsländern gefärbt. Beispiele: Tote durch Kohleförderung dürfte es in Industrieländern kaum noch geben, Tote durch Biomasse sind sicher ein überwiegend afrikanisches Problem (offene Feuer).
Vor Jahren habe ich eine vergleichbare Statistik nur für Industrieländer gesehen, in der Gas mit Abstand auf Platz 1 lag.
Der Vergleich hinkt aber brutal, weil der Großteil davon in einer Zeit war, in der Sicherheitsbestimmungen…oberflächlich waren. Mit den Sicherheitsbedingungen eines Kohlekraftwerks um 1900 explodiert dir ja quasi jede Minute ein AKW.
Die meisten Kohletoten starben schon immer durch Feinstaubbelastung und andere gefährliche Stoffe wie Schwermetalle, Schwefeldioxid usw. Es sind also „rechnerische“ Tote durch verlorene Lebensjahre, mit Sicherheitsbestimmungen hat das eher weniger zu tun.
Aber auch Kohleminen außerhalb der Industrieländer sind heute noch gefährliche Orte, selbst in China. Vor Xi Jinping wurden regelmäßig tausende Tote pro Jahre berichtet, heute wird eher nicht mehr berichtet. 🙂
Sehr guter Punkt.
Ein ungelöstes Problem ist ein ungelöstes Problem. Und mir wäre nicht bekannt, dass es sichere Endlager gäbe. Aber ja, den Widerstand kann ich null nachvollziehen.
Kommt drauf an, was Du mit „sicher“ meinst. Die existierenden Chemie-Endlager gelten als „biosphärensicher“, also genau das, was auch bei Atom-Endlagern erforderlich wäre.
Der Widerstand gegen ein Atom-Endlager ist geduldeter Irrsinn.
Sichere Endlager für 1 Million Jahre gibt es natürlich nicht. Alleine die Forderung ist auch einfach gaga. Sichere Endlager für 100 Jahre kann man relativ leicht bauen (wenn man will), die Finnen nehmen gerade eines in Betrieb. Und das reicht völlig, weil mit den heutigen Forschungs- und Laboransätzen bereits erkennbar ist, dass man auch radioaktiven Müll drastisch reduzieren kann.
Gruss,
Thorsten Haupts
(2 – Mathematik)
Ich bin etwa skeptisch beim Thema „Alltagsbezug“. Das braucht es in meinen Augen nicht so dringend, vor allem nicht, wenn es um mehr als Alltagsrechnen geht
Bin kein Pädagoge, würde Dir aber vollkommen zustimmen. Das Aufregende an der Mathematik ist doch nicht, dass man irgendwelche Preise im Supermarkt vergleichen kann, sondern dass man verborgene Strukturen entdeckt. DARAUF sollten Lehrer abzielen. Ganz generell, in jedem Fach: Begeisterung fürs Thema wecken!
Wenn ich jetzt lese, dass „Alltagsbezug“ die Lösung sein soll, wird nur mein Vorurteil bestätigt: Manche Pädagogen begreifen weder die Mathematik noch die Schüler.
Ja, man muss auch immer vorsichtig sein, aus welchen Ecken diese Forderungen kommen. Häufig keine Expert*innen.
4) Auf der falschen Fährte
@ Stefan Sasse
Die Rufe nach Doxxing, nach Exmatrikulation, nach Jobverlust sind genau jene Lust zum Strafen, die ich immer beklage, und die hier voll zum Tragen kommt.
So sehr ich dem Rest Deines Kommentars zustimme – die Neigung, hier besonders rasch und heftig zu strafen, hat wohl nichts mit „Lust“ zu tun, sondern wird aus vielen anderen Quellen gespeist; etwa wg. einer neurotisch-hysterischen „Anti-Nazi-Empörungs-Stimmung“ oder dem Versuch, nicht wg. Untätigkeit selbst in einen Shitstorm zu geraten.
PS: So peinlich und dämlich und ärgerlich sich diese besoffenen Spackos auch benommen haben (und auch mich ärgert, dass die offenbarf nicht einen Moment lang darüber nachgedacht haben, welchen Mist die, ausgerechnet die, da grölen) – wenn das schon unter „Nazi“ läuft, ist jeder 12jährige, der „Pimmel“ sagt, ein potentieller Sexualstraftäter.
Mir ist das Phänomen viel zu allgemein, als dass es eine „neurotisch-hysterischen „Anti-Nazi-Empörungs-Stimmung“ oder dem Versuch, nicht wg. Untätigkeit selbst in einen Shitstorm zu geraten“ zuzuschreiben sein könnte. Du hast das auch bei völlig unkontroversen Themen. Und: in zahllosen anderen rassistischen Ausfällen gab es das nicht, das spricht auch gegen die These. Ich finde viel überzeugender, dass die Zielgruppe hier super attraktiv ist.
Völlig bei dir.
@ Stefan Sasse 31. Mai 2024, 09:26
Mir ist das Phänomen viel zu allgemein, …
Ich finde viel überzeugender, dass die Zielgruppe hier super attraktiv ist.
Du machst es Dir zu einfach, weil Du alles in diese Richtung nur darauf überprüfst, ob es für Deine These passt; wenn ja, findet es den Weg hierher.
Ich sehe nicht das Phänomen, dass „die Gesellschaft“ (vertreten durch ihre Mitglieder, die Bevölkerung), lustvoll darauf warten, dass ihnen jemand ins Netz geht, den sie bestrafen kann.
Ne, nur sind bestimmte Gruppen zu verurteilen viel attraktiver als andere, darauf will ich raus.
(3 – Übergriffigkeit der Justiz)
diese Verrechtlichung der Politik ist eine ungeheuer gefährliche Straße, die uns direkt in eine Verfassungskrise führt.
Den gesellschaftlichen Frust wird es allerdings auch ohne übergriffige Justiz zunehmend geben. Politik, die von der eigenen Meinung abweicht, wird von immer mehr Leuten immer weniger akzeptiert. Glaube nicht unbedingt, dass Gerichte dazu signifikant beitragen.
Doch, tun sie. Weil sie unwiderrufliche und auf lange Zeit nicht mehr änderbare Letztentscheidungen fällen. Ein Gesetz kann man ändern oder zurücknehmen, die Entscheidung eines Verfassungsgerichtes nicht.
Nö, das würde ich auch nicht behaupten. Mein Argument ist ja, dass wir damit in eine Verfassungskrise kommen.
Wenn Du damit meinst, dass eine signifikante Zahl von Menschen kein Vertrauen mehr in Verfassungsorgane hat, ist das doch genau die heutige Situation.
Oder meinst Du, Verfassungsorgane haben keine Vertrauen mehr in andere Verfassungsorgane? 🙂
Nein,meint er nicht in erster Linie. Die Verfassungskrise wird darin bestehen, dass die Politik – deren Spielräume juristisch immer enger werden – die Legitimität von Verfassungsgerichtsentscheiden in Frage stzellen wird. Oder schlimmer – das Verfassungsgericht nach Gusto neu besetzen oder sidelinen wird.
(5 – Ende des Völkerrechts)
Du gehst in Deinem Kommentar nicht auf den Artikel ein, darum würde ich gern meine Zustimmung zur These zu Protokoll geben. Wenn Gerichte Unsinn machen, wird man sie weniger akzeptieren. Vor allem, wenn es neue und dann auch noch supranationale Gerichte sind.
Karim Khan hat dem internationalen Rechtswesen einen Bärendienst erwiesen. So wird das nichts mit allgemeiner Akzeptanz eines internationalen Strafrechts. Ich kenne seine Motivation nicht, aber man wird ihn im Auge behalten müssen.
Bundeswehrsoldat*innen nach Gaza schicken wöllte – würde Israel die etwa akzeptieren?
Das wäre zumindest mal interessant. Eine Kreisliga-Mannschaft in einem Match der Champions League. 🙂
Was ist der Sinn von Khan und internationaler Gerichtsbarkeit, wenn sie vermeintliche Kriegsverbrechen nicht anklagen? Sollen sie das nur tun, wenn die Springerpresse zustimmt?
Niemand hat davon gesprochen, dass er Kriegsverbrechen nicht anklagen soll.
lol
viel worte um nichts. alter wein in neuen schläuchen.
„wir müssen unsere vorherrschaft auf der welt absichern. unsere instrumente dienen uns und nicht denen, die wir beherrschen wollen.“
sollten die beherrschten ernst machen, oder unsere instrumente mal fälschlicherweise richtig funktionieren, dann steht natürlich die „regelbasierte weltordnung“ in frage.
lächerliche nummer, lächerliche menschen.
@ moinz 31. Mai 2024, 15:38
lächerliche nummer, lächerliche menschen.
Du scheinst ja viel Humor zu haben.
kann man rechte und rechten schwachsinn anders ertragen?
@ moinz 7. Juni 2024, 13:24
kann man rechte und rechten schwachsinn anders ertragen?
Oder Linke und linken Schwachsinn? Ich verstehe durchaus Deinen Punkt.
der unterschied ist, dass linke übers ziel hinaus schießen oder sich verirren, wenn sie in den schwachsinn geraten.
rechte ideologie ist schon von anfang an schwachsinnig, zumindest für jeden aufgeklärten menschen. oder man hat eine negative sicht aufs leben und die menschheit und rechtfertigt es so.
Das hier demonstrierte Selbstbewusstsein ist … faszinierend.
irgendjemand muss die drecksarbeit ja machen und dem generell übersteigerten rechten selbstbewusstsein bei diesem alte-tanten-kaffeklatsch etwas realitätsbezug nahelegen.
ROFLMAO
schon mal was von diesem sogenannten „stefan pietsch“ gelesen?
das ist kompletter realitätsverlust, keinerlei eigenwahrnehmung, übersteigertes selbstbewusstsein und er glaubt die ganze welt lasse sich mit einem bwl grundkurs erklären.
ziemlich faszinierend, wenn er nicht laut eigenaussage irgendeine führungsposition innehätte. das ist eher erschreckend 😐
@ moinz 9. Juni 2024, 22:07
… und er glaubt die ganze welt lasse sich mit einem bwl grundkurs erklären.
Vielleicht nicht die ganze Welt, aber vermutlich wärst Du nach einem BWL-Grundkurs überrascht, wie viel sich damit erklären lässt. 🙂
bin ich schon in den genuss gekommen.
war nicht beeindruckt. wirklich rudimentäres zeug und bisschen grundrechenarten.
und klar, vieles lässt sich im nachhinein so deuten, wie man es apriori konstruiert hat.
@ Thorsten Haupts 9. Juni 2024, 19:44
Das hier demonstrierte Selbstbewusstsein ist … faszinierend.
Ja. bin regelrecht neidisch. So von mir selbst überzeugt war ich, wenn ich mich recht erinnere, das letzte Mal mit 17 Jahren, als ich – noch stramm links und langhaarig – versuchte, meinem Vater die Welt zu erklären. Er war Bereichsleiter bei einem großen Baumaschinen-Hersteller und hatte 300 Leute unter sich.
Er schüttelte damals nur seinen Kopf, sagte mir, dass wir gerne weiterreden können, wenn ich erwachsen geworden sei, drehte sich um und ging.
Oh, wie fest ich davon überzeugt war, dss ich wusste, wie es lief, und er nicht …
Hach, die Wonnen der Jugend 🙂
Überbordendes Selbstbewusstsein ist allerdings weder besonderes Jugendmerkmal noch hier in den Kommentarspalten selten anzutreffen 😉
alles kalkül.
die rechten mit ihrer ewigen umkehrung aller werte.
betriebsblindheit nennt sich das, was du beschreibst, glaube ich 😐
(c – Emissionshandel)
Gern wird ja hier herumgeheult, die Grünen würden das Leben der arme Autofahrer und Häuslebauer so entsetzlich verteuern mit ihrem Emissionshandel.
Nur kurz Faktenhygiene, auch wenn ich es schon hundertmal geschrieben habe: Die Grünen haben den Emissionsrechtehandel lange Zeit entschieden abgelehnt, ja aktiv bekämpft. Trittin sogar bis vor wenigen Jahren. Es ist ganz und gar nicht „ihr“ Emissionsrechtehandel. Ohne die Grünen wären wir schon viel weiter in der Energiewende.
Eine Ideologin, die eine Meinung hat, ohne die Fakten zu kennen.
Punkt gebe ich dir gerne. Ich bin auch für Emissionshandel. Aber ich wette dir einen Kasten Wasser, dass wenn 2027 die CO2-Preise massiv steigen, das den Grünen in die Schuhe geschoben wird, und einen zweiten Kasten Wasser, dass die CDU versuchen wird, diese Preisanstiege zu verhindern.
Wohl richtig. Die Diskussion ist von allen Seiten unehrlich. Darum wäre es am besten, das Volk zu fragen: Wollt ihr die Energiewende zu diesen und diesen Bedingungen? Gegen das Volk wird es in keinem Fall gehen, darum sollten wir uns langsam mal ehrlich machen.
Die Wette halte ich. Allerdings ziehe ich eine Flasche chilenischen bzw. argentinischen Weins vor. Top, die Wette gilt! Und… schon gewonnen!
https://taxation-customs.ec.europa.eu/carbon-border-adjustment-mechanism_en
Von 2023 – 2026 läuft die Transitionphase des EU-ETS 2. Dieser hat einen Mechanismus, der in die Preisbildung eingreift, der Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz CBAM. Und für unseren Super-„Ich hab‘ keine Ahnung“-Wirtschaftsminister:
Die Mitgliedstaaten müssen ab sofort 100 Prozent ihrer Einnahmen aus der Versteigerung von Emissionsberechtigungen für Klimaschutzmaßnahmen oder Maßnahmen zum sozialen Ausgleich verwenden statt wie bisher 50 Prozent. (..) Außerdem wird ein neuer „Sozialer Klimafonds“ geschaffen, um die sozialen Auswirkungen der CO2-Bepreisung abzufedern.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/der-eu-emissionshandel-wird-umfassend-reformiert
Du kennst ja meine Adresse. Mit Dir wette ich immer wieder gern! 🙂
Von wegen CDU:
https://www.welt.de/wirtschaft/article251807068/Yasmin-Fahimi-DGB-Chefin-warnt-vor-gesellschaftlicher-Ueberforderung-durch-gruene-Transformation.html?source=puerto-reco-2_ABC-V39.1.B_plus35_extra_row
(f – Bürgerveto)
Sahra-Wagenknecht-Partei in Thüringen will Bürgerveto gegen Gesetze. Natürlich. Nur falls jemand glaubt, die könnte was Konstruktives; „Veto“.
Grundsätzlich eine interessante Idee! Und auch nicht grundsätzlich destruktiv. Wenn ein Gesetz Mist ist, kann ein Veto dagegen durchaus konstruktiv sein. Ein Gesetz ist nicht schon dadurch sinnvoll, dass es beschlossen wird.
Aber sie schlagen solche Bürgervetos sicher nur vor, weil sie eben nicht in der Regierung sind. Wären sie es, wären sie wohl dagegen.
Exakt das. Und dass es NUR ein Veto gibt finde ich so verräterisch. Eine Bürger*innenbeteiligung, die ausschließlich destruktiv wirkt, als permanentes Misstrauensvotum, kann nicht gut sein.
Perfektes Instrument für motivierte NIMBYs 🙁 .
(l – Entwicklungshilfe liegt im ureigensten Interesse Deutschlands)
Hilfe! Da hat jemand offenbar extrem viel missverstanden. Der wichtigste Entwicklungsfaktor Afrikas in den letzten 20 Jahren heißt: China. Der deutsche Beitrag ist bestenfalls marginal.
Apropos, ein interessantes Buch über empirische Ansätze in der Entwicklungshilfe:
https://www.amazon.de/Poor-Economics-Radical-Rethinking-Poverty/dp/1610390938
Schon etwas älter, aber immer noch aktuell.
Stimmt, du hast den zitierten Satz missverstanden. Lies ihn nochmal.
1) Nuclear Energy’s Bottom Line
(..) und wenn man wie vorgeschlagen die Menge der Reaktoren hochskaliert und die Sicherheit reduziert (Kosten!), dann steigt die Unfallwahrscheinlichkeit ja wesentlich über das bisherige Niveau, was auch ignoriert wird.
Wo wir bei Wirtschaftskompetenz sind: Das ist bar jeder Erfahrung. An dem Satz ist alles falsch.
Warum verfolgen wir inzwischen bei Krankenhäusern das Konzept der Kompetenzzentren? Selbst Leute wie Lauterbach haben begriffen, dass ein Arzt, der täglich fünf Herzoperationen durchführt, hierin geübter und sicherer ist als der Kollege des regionalen Krankenhauses, der dies alle ein- bis zwei Wochen tut. Erfahrung senkt die Kosten für die Sicherheit.
Jeden Tag werden hunderttausende Starts und Landungen im globalen Flugverkehr registriert. Das Unfallrisiko bei dieser Menge ist sowohl relativ als auch in absoluten Zahlen um ein Vielfaches geringer als im Straßenverkehr, obwohl überall auf der Welt unabhängig vom Rechtsraum Flüge stattfinden.
die Befürwortenden haben insofern Recht, als dass wegen des historischen Fehlers aktuell keine echte Alternative für Produktion zu bestehen scheint, weswegen der deutsche Ausstieg unter diesen Bedingungen wohl ein Fehler war. Wenngleich einer, das sei betont, den alle Parteien getragen haben.
Das ist falsch. Der Ausstiegsbeschluss wird seit Jahren von Konservativen und Liberalen als Fehler angesehen. Selbst in Skandinavien wurde deswegen die Politik revidiert – mit breitem gesellschaftlichem Konsens. Gerade Grüne spielten dabei eine wichtige Rolle. Nicht so in Deutschland: Hier beharrten die Grünen selbst in einer existenziellen Energiekrise auf der Abschaltung der Kernmeiler.
Wenn keine Alternative da ist, dann kann man nicht aus einer existenziellen Technologie aussteigen. Das ist hirnlos (kindisch wäre zu verharmlosend).
Da macht es wohl mehr Sinn, den europäischen Strommarkt zu nutzen und die Erneuerbaren voranzutreiben, weil die ja perspektivisch alles tragen sollen.
So, unsere Partner, die schlauer sind als wir und uns seit Jahren warnen, sollen die Kastanien aus dem Feuer holen. Klar. Man kann einen existenziellen Fehler nicht durch einen anderen korrigieren. Denn, wie heißt es im Artikel:
Nuklearenergie benötigt deutlich weniger Land als Wind- und Solarenergie und kann überall gebaut werden, wodurch lange Übertragungsleitungen entfallen.
Deutschland hat weit weniger freie Landfläche verfügbar als die USA. Und der Bau langer Übertragungsleitung ist noch weniger gesellschaftlich akzeptiert als die Kernkraft. Wenn schon in einem Land wie den USA Erneuerbare nicht in dem Umfange gebaut werden können wie sie zur Stromversorgung notwendig wäre, dann gilt das in Deutschland um so mehr. Soll jetzt in jedem Garten eine Windkraftanlage installiert werden?
Die einzige Möglichkeit, einen existenziellen Fehler zu korrieren, ist, die Entscheidungen, die dahin geführt haben, zurückzunehmen. Das lernt man eigentlich schon im Kindergarten.
Was die Chancen und Möglichkeiten der Erneuerbaren angeht, empfehle ich für eine durchaus kompetente Einschätzung das Buch von Prof. Michael Sterner.
https://buchhandlung-isartal.buchkatalog.de/so-retten-wir-das-klima-9783831205639
Warum sollte ich auf der Ansicht eines einzigen Menschen mein eigenes Urteil aufbauen?
Ich beschäftige mich seit sehr vielen Jahren mit Themen des Klimaschutzes. Ich habe darüber meine Diplomarbeit geschrieben und in der Branche gearbeitet. Mein Job sind Zahlen und Kalkulationen. Ich kenne diese Studien. Sie sagen, wenn wir alles genau so wie auf dem Reißbrett machen, dann funktioniert es. Zu den Fakten gehört, dass kein größeres, industriell geprägtes Flächenland seine Energiepolitik ausschließlich auf Erneuerbaren aufbaut. Nicht einmal die Schweiz, nicht Dänemark und nicht Schweden. Eine unverzichtbare Komponente der Vorreiter einer emissionsarmen Energiepolitik ist die Atomkraft.
Wir sind in dem Bereich wahrlich nicht führend. Dennoch bilden wir uns ein, trotz unserer jahrzehntelangen relativen Erfolglosigkeit viel schlauer ist der Klassenprimus zu sein. Hybris ist dafür ein viel zu schwaches Wort.
Nach den Konzepten der Branche, welche die Grünen sich zu eigen gemacht haben – und die sind ja wahrlich nicht ambitionslos -, muss in Deutschland auf jedem zweiten Quadratkilometer ein Windkraft stehen, um 80 Prozent der Stromversorgung zu decken. Und was ist mit dem großen Rest des Primärenergiebedarfs? Und die viel wichtigere Frage: ist eine solche Maßnahme überhaupt gesellschaftlich vermittelbar? Mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Daher kann sich jeder die Ausgabe für so ein Buch sparen.
Zu den Fakten gehört, dass kein größeres, industriell geprägtes Flächenland seine Energiepolitik ausschließlich auf Erneuerbaren aufbaut.
Diese Aussage verstehe ich nicht. Deutschland setzt noch nicht zu 100% auf Erneuerbare, will aber auf dieses Ziel hinsteuren. Genau wie alle anderen EU-Staaten auch. Inwiefern ist die deutsche Politik diesbezüglich anders als z.B. die von Spanien?
Nach den Konzepten der Branche, welche die Grünen sich zu eigen gemacht haben – und die sind ja wahrlich nicht ambitionslos -, muss in Deutschland auf jedem zweiten Quadratkilometer ein Windkraft stehen, um 80 Prozent der Stromversorgung zu decken.
Der Anteil der Erneuerbaren an der Stromrezeugung beträgt jetzt bereits weit über 60%. Im April waren es 69%. Da fehlt nicht viel bis zu 80%. Das muss auch nicht der Wind alleine machen, es gibt ja noch Photovoltaik und Biomasse.
Der Anteil wäre auch noch deutlich häher, wenn die Netze besser ausgebaut wären, es mehr Speicher gäbe und Kohlekraftwerke abgeschaltet wären. Selbst bei Sonne und viel Wind tragen letztere immer ca. 10% als Grundlast bei.
Übrigens, die fehlenden 20% bekommt auch locker durch Repowering bestehender WKA oder Fotovoltaik auf Dächern. Hierfür müssten keine neuen WKA-Standorte bebaut werden.
Du brauchst dem nicht mit Fakten kommen, der lebt in seiner eigenen Parallelwelt. Von den zwei Prozent der Landesfläche, die der Windenergie zur Verfügung stehen sollen (!), werden wiederum nur zwei Prozent real mit Anlagen überstellt. Im übrigen „baut Deutschland seine Energiepolitik auch gar nicht ausschließlich auf Erneuerbare“: Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen. Aber wie gesagt: Der ist komplett durchideologisiert, dem kannst du nicht mit Fakten kommen.
Stefan wie die Grünen behaupten seit vielen Jahren anderes. Deutschland sei rückständig bei der Nutzung der Erneuerbaren, hinterher. Ihr Zahlen belegen scheinbar das Gegenteil. Nur eins kann richtig sein. Meine Vermutung: keins von beiden.
Um das zu überprüfen, machen wir eine Versuchsanordnung unter folgenden Annahmen. Im ersten Schritt schauen wir uns an, auf Jahresbasis, wie hoch der Primärenergieverbrauch (PEV) in 2023 war. Dann vergleichen wir das mit der erzeugten Strommenge aus Erneuerbaren, ziehen hiervon aber die exportierte Strommenge ab. Hier liegt die Vermutung zugrunde, dass wir nur überschüssigen Strom exportieren, weil er zu dieser Zeit nicht im Inland benötigt wird. Windenergie, die nicht abgerufen werden kann, ist unnütz. Das ist ja der Vorwurf der EE-Skeptiker, dem tragen wir an dieser Stelle Rechnung.
Im zweiten Schritt schauen wir und den geschätzten Strombedarf für 2030 – 2040 an und die angenommene Kapazitätserweiterungen der EE an. Ich schreibe dies, bevor ich mich auf den Weg mache, es ist also fair. Sind Sie bereit?
Laut Umweltbundesamt lag der PEV 2023 bei 10.735 Petajoule. Das entspricht 2.982 Terawattstunden (TWh). Strom trägt hier 449 TWh bei, also verhältnismäßig wenig. Regenerative Energieträger lieferten 251 TWh ins Stromnetz zu. 60 TWh wurden jedoch exportiert, das meiste dürfe EE-Strom sein, denn warum sollten Braunkohlekraftwerke laufen, wenn der Strom gar nicht benötigt wird? Konzedieren wir, dass nicht die gesamte exportierte Strommenge exportiert wurde, sondern nur 50 TWh.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/primaerenergieverbrauch#definition-und-einflussfaktoren
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_087_43312.html
Zwischenfazit. Zum Gesamt-PEV von 2.982 TWh liefern die Erneuerbaren 200 TWh Strom netto bei. Nur etwas mehr als die Hälfte (139 TWh) davon stammt aus der Windkraft. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt ernüchternd, wenn gerade 4,7 Prozent des PEVs aus der Windkraft stammt.
Drehen wir das Ganze weiter. Im Windenergieflächenbedarfsgesetz ist festgelegt, dass bis 2032 2% der Fläche Deutschlands für die Windkraft nutzbar gemacht werden soll. Derzeit sind nur 0,49 Prozent uneingeschränkt nutzbar. Um das Ziel zu erreichen, müsste also die derzeitige Kapazität an Land um den Faktor 4 gesteigert werden. Das Umweltbundesamt hält das für erreichbar. Als politischer Beobachter habe ich daran starke Zweifel, angesichts der schon heute massiven Widerstände.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/ausbau-der-windenergie-an-land-2-prozent-ziel
Eine Windkraftanlage benötigt eine Fläche von 1 Hektar. Derzeit sind 28.677 Anlagen in Betrieb. Deutschland hat eine Gesamtfläche von 35,8 Millionen Hektar. D.h. derzeit stehen bereits auf 0,8% der bundesrepublikanischen Fläche Windkraftanlagen, auch auf weniger nutzbaren laut Bundesumweltamt. Sie erkennen möglicherweise das Problem.
Für nicht einmal 5 Prozent des PEVs verbrauchen wir heute schon 0,8% der Fläche. Wir halten höchstens eine Ausweitung auf 2% Flächenverbrauch für machbar. In anderen Worten: Wir können mit den Vorgaben 12 Prozent, vielleicht auch 20 Prozent unseres Primärenergiebedarfs mit Windkraft decken. Aber wie wollen wir auf 80 Prozent kommen, das die Offshore-Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind? Da fehlt mir ein ganzes Stück Phantasie.
Bisher hat uns die Ausweitung des Anteils der Erneuerbaren auf das heutige Niveau eine halbe Billion Euro gekostet – in jeweiligen Preisen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist das Land mit der Energiewende schneller ruiniert als wir 30 Prozent erreichen.
Stefan wie die Grünen behaupten seit vielen Jahren anderes. Deutschland sei rückständig bei der Nutzung der Erneuerbaren, hinterher. Ihr Zahlen belegen scheinbar das Gegenteil.
Da ist kein Widersproch. Wir sind rückständig wenn es darum geht die Erwärmung unter 1.5 Grad zu halten, also bezüglich Zielen, die mal ausgegeben wurden. Deutschland war mal Vorreiter, hat die Position aber in den Merkel-Jahren eingebüßt.
Sie hatten sich auf die Stromproduktion weiter oben bezogen. Jetzt auf einmal reden Sie über Primärenergie. Vielleicht gehen Sie davon aus, dass die Primärenergie zu 100% durch Strom ersetzt werden soll. Dem ist aber nicht so. Ein Wärmepumpe braucht halt nicht soviel Energie wie eine Gasheizung um das Haus zu wärmen, sondern nur so 30% oder so. Mit dem E-Auto ist es genauso. Wieviel Strom im Jahr 2050 gebraucht wird, dafür gibt es ja Prognosen, und die belaufen sich auf 1800 TWh, also deutlich weniger als Sie oben angenommen haben. Und davon soll die Hälfte hier direkt produziert werden, der Rest kommt von ausserhalb und wird hierher transportiert (z.B. Ammoniak, H2).
Übrigens, allein indem man ältere Windräder durch stärkere ersezt kann man bis zu 50GW zusätzliche Leistung installieren (max).
Nochwas, angenommen Sie hätten Recht und es ist unmöglich den Energiebedarf zu 100% mit Erneuerbaren zu decken. Wäre es dann nicht trotzdem angebracht, so viel Energie wie möglich erneuerbar zu erzeugen? Das ist wie beim Rauchen. Auch wenn man mit dem Rauchen nicht ganz aufhören kann sind 2 Zigaretten pro Tag wesentlich weniger schädlich als 20.
Wer ist Wir? Doch nicht Deutschland (allein), sondern die Weltgemeinschaft. Doch es Stefans Behauptung ist, Deutschland wäre rückständig.
Die Vorstellungen zur Klimaneutralität gehen von einer weitgehenden Stromwirtschaft aus. Die entscheidende Größe ist immer der Energieverbrauch, nicht der Stromverbrauch, da dieser immer nur eine Teilmenge des PEVs ist. Wenn wir klimaneutral werden wollen, müssen wir uns also Gedanken machen, wie wir die heute verbleibenden 90 Prozent der Energie, die wir weitgehend aus fossilen Quellen beziehen ersetzen.
Meine Position: Das können wir nicht annähernd. Deutschland kann seinen Energiebedarf nicht weitgehend aus eigenen, regenerativen Energieträgern decken. Sie reden davon, dass es an sonnigen Tagen mit viel Wind und wenig Produktion möglich ist 70, 80 Prozent der Strommenge am Tag aus Erneuerbaren zu beziehen. Das ist bei näherer Betrachtung ambitionslos.
Nochwas, angenommen Sie hätten Recht und es ist unmöglich den Energiebedarf zu 100% mit Erneuerbaren zu decken. Wäre es dann nicht trotzdem angebracht, so viel Energie wie möglich erneuerbar zu erzeugen?
Die Frage ist falsch gestellt und in dieser Form mit Nein zu beantworten. Deutschland ist eine Demokratie und ein Rechtsstaat. Entscheidend in einem solchen Gefüge ist nicht, was jemand auf dem Reißbrett für möglich hält, sondern was Mehrheiten findet und nicht die Grundrechte anderer verletzt. Die Auflage, im eigenen Karten eine Windkraftanlage verletzt eindeutig das Eigentumsrecht. Als Beispiel.
Nach den bisherigen Methoden und den bisherigen Relationen von Ausbau und Kosten wird Deutschland auf die Stufe eines Schwellenlandes oder sogar Entwicklungslandes gebracht, wenn wir den Weg zur Klimaneutralität so weitergehen wie bisher. Nehmen Sie dazu die bisherigen Ausbaukosten von 0,5 Billionen Euro, setzen das mit dem Faktor 10 und indexieren dies. Dann setzen Sie das in Relation zum erwarteten BIP der nächsten 15 Jahre. und beziehen das pro Kopf der Bevölkerung.
Das wird die Wirtschaft nicht mitmachen, die schon spektakulär abwandert. Das werden aber auch nicht die Bürger des Landes mitmachen, wie Habeck dieser Tage eingestand. Und es ist nichts gewonnen, wenn nicht die wesentlichen Emittenten mitmachen. Und das ist nicht Deutschland.
Die Frage der Klimaneutralität ist nicht eine der individuellen Abstinenz. Es ist ein spieltheoretisches Konstrukt, vergleichbar dem Gefangenendilemma. Wer sich zuerst bewegt, verliert, wenn die anderen sich nicht in gleicher Weise bewegen. Ich verstehe daher nicht, dass die selbsternannten Klimaaktivisten und Klimabewegten so viel Energie darauf setzen, Einzelmaßnahmen für das eigene Leben zu propagieren als auf die Politik einzuwirken, globale Vereinbarungen zu schließen.
Ich habe eine faire Rechnung aufgemacht. Ich habe Plausibiltäten angestellt, die weit weg von den schönen Bildern von Lobbyisten führen. Das ist doch das, was aufgeklärte, gebildete Bürger tun sollten, oder? Wissen Sie, was 50 GW sind? Ohne Relation ist das nichts. Und mit der Relation auf den PEV ist es auch nichts.
Sie reden davon, dass es an sonnigen Tagen mit viel Wind und wenig Produktion möglich ist 70, 80 Prozent der Strommenge am Tag aus Erneuerbaren zu beziehen.
Hab ich nicht gesagt. In den letzten 30 Tagen war der mittlere Anteil der erneuerbaren 69%. Wir hatten im Mai Tage da hat Solar und Biomasse allein tagsueber den Strombedarf decken koenne. Wenn die Sonne scheint werden tagsueber die Windkraftanlagen runtergeregelt.
Deutschland ist eine Demokratie und ein Rechtsstaat. […] Die Auflage, im eigenen Karten eine Windkraftanlage verletzt eindeutig das Eigentumsrecht.
Wo ich herkomme wurde vor 25 Jahren eine Autobahn gebaut, dort wurden massenhaft Gärten enteignet. Für den Braunkohlebergbau werden ganze Dörfer und Kleinstädte planiert und Menschen aus ihren Baumhäusern geholt. Das ist auch alles rechtens. Und ich glaube, dass wirklich niemand direkt in den Garten eine WKA aufgezwungen wurde.
Und es ist nichts gewonnen, wenn nicht die wesentlichen Emittenten mitmachen. Und das ist nicht Deutschland.
Die wesentlichen Emittenten machen ja mit. Die EU will bis 2050 Klimaneutral werden, die USA hat einen neuen Green New Deal, China ist Weltmeister im Zubau erneuerbarere Energie, Brasilien erzeugt 80% seines Stromes erneuerbar und Japan hat sich auch zum Kohleausstieg bereit erklärt. Nur Russland und Indien hinken etwas hinterher. Gibt es sonst noch wichtige Emittenten?
Ich habe eine faire Rechnung aufgemacht. Ich habe Plausibiltäten angestellt, die weit weg von den schönen Bildern von Lobbyisten führen. Das ist doch das, was aufgeklärte, gebildete Bürger tun sollten, oder?
Ja, klar! Wenn man es aber genauer wissen will, kann man sich auch auf die Prognosen des Fraunhofer-Institutes beziehen, die von 50% geringerm Strombedarf ausgehen.
Wissen Sie, was 50 GW sind?
Ganz grob die mittlere Leistung an elektrischer Energie in Deutschland. Ihre 449 TW h/Jahr = 449 000 GW h/(24*365)h = 51GW.
Nein, haben Sie nicht. Aber Sie argumentieren in die Richtung. Welchen Sinn hat die Betrachtung extrem kurzer Perioden wie Tage und einzelner Monate? Keinen. Linke werfen Managern vor, in Quartalen zu denken, obwohl das Gesetz börsennotierten Unternehmen vorschreibt, alle drei Monate über den Geschäftsverlauf zu berichten. Und dann bekomme ich in Diskussionen so short breaker um die Ohren.
Mein Geschäft sind bekanntlich solche Berichte. Aber die publizierten Zahlen sind nur insoweit für Eigentümer und CEO relevant, wie sie in Relation zu Vorjahren und Planwerten gesetzt werden. Über Sonderereignisse, die immer Einfluss nehmen, ist dazu zu berichten.
Nichts davon haben Sie oder andere gebracht, als Sie mit Monatswerten ankamen. Es ist nicht sinnvoll, auf so einer Basis zu diskutieren, egal welche Richtung so etwas unterstützt. Jahresbetrachtungen, und sei es nur durch Hochrechnungen bisheriger Ergebnisse, sind die kleinste diskutable Einheit. Haben wir ein Agreement? 😉
Bundesumweltamt und Gesetzgeber haben Zielmarken gesetzt. Das steht in den Links.
Im Ergebnis wird durch diese internationale Festlegung für die erneuerbaren Energien ein erheblich niedrigerer PEV errechnet als für fossil-nukleare Brennstoffe. Dies hat in Zeiten der Energiewende methodenbedingte Verzerrungen bei der Trendbetrachtung zur Folge: Der PEV sinkt bei fortschreitender Substitution von fossil-nuklearen Brennstoffen durch erneuerbare Energien überproportional. Es wird – rechnerisch bedingt – ein stärkerer Rückgang des PEV aus fossil-nuklearen Brennstoffen wahrgenommen.
Allerdings: Die Berechnungen gehen von einer vollständigen Substitution der Kernkraftwerke durch EE aus. Das ist aber weder letztes noch dieses Jahr die Realität, wie das Statistische Bundesamt festgestellt hat:
Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 40,6 % auf 69,3 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Das Verhältnis der importierten Strommenge zur inländisch produzierten Strommenge betrug im Jahr 2023 damit 15 %.
Bisher hing Deutschland in jedem Jahr seinen Ausbauzielen hinterher, das ist auch dieses Jahr so. Wir reden also über Zukunftsmalerei, die mit deutlichen Realitätsabschlägen zu versehen ist – so ist mein Blick als Zahlenmensch. Tatsächlich blieb Deutschland 2023 bei den Emissionen in seinem Korridor, aber nur aus einem Grund: Die Wirtschaft lahmt enorm.
Ulrike Herrmann hat das in ihrem letzten Buch klar benannt und damit solchen Träumereien einen echten Denkstoß versetzt – wenn man es denn wahrnimmt: Ein Industrieland wie Deutschland wird ihrer Ansicht nach zwar seinen Energiebedarf aus EE decken können, aber nur, wenn wir auf den Stand der Siebzigerjahre zurückgehen. Die Strompreise werden nach ihrer Ansicht hoch bleiben.
Das schreibt eine taz-Journalistin, die in linken Milieus durchaus sehr geschätzt wird. Übrigens: Die Zielmarke für 2030 ist ein um 19 Prozent geringerer PEV als heute. Schauen wir erstmal, ob wir das schaffen und unter welchen Bedingungen. Ich vermute: Unter den Herrmann’schen Prämissen.
Ich habe das bewusst ins Irrige übertrieben. Das ist Teil meines Diskussionsstils. Aus der Mathematik kennen wir das beim Explorieren gegen Unendlich.
Eine Straße begründet einen unmittelbaren Zweck für das Gemeinwohl. Deswegen sind solche Enteignungen meist verfassungskonform. Aber eine Enteignung, um ein verhältnismäßig wenig platzintensives Windrad aufzustellen um damit in Bremen zum Strombedarf in München beizutragen, stößt an verfassungsrechtliche Grenzen. Die Unmittelbarkeit zwischen Zwangsmaßnahme und Ziel fehlt.
Die wesentlichen Emittenten machen ja mit.
Nein, das kommt Ihnen nur so vor. Ich wiederhole mich: Seit 2010 haben Europa und Nordamerika ihre Emissionen deutlich reduziert, der Rest der Welt aber um ein Vielfaches zugelegt:
Die EU verringerte ihre Emissionen um 800 Millionen Tonnen, die USA um 700 Millionen Tonnen, während global die Treibhausgase um 3800 Millionen Tonnen zunahmen. Der Rest der Welt hat den Globus also mit einem Zuwachs von 5,3 Milliarden Tonnen pro Jahr (!) aufgeheizt. Das sind nebenbei bemerkt mehr als die gesamten Emissionen der USA.
https://www.deliberationdaily.de/2023/05/wie-sich-die-deutsche-klimapolitik-selbst-diskreditiert/
Den Artikel haben Sie gelesen und kommentiert. China deckt gerade 15 Prozent seines Strombedarfs aus EE, und dieser Bedarf wächst enorm.
China genehmigte und baute damit laut dem Bericht mehr Kohlekraftwerke als der Rest der Welt zusammengenommen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-ausbau-kohlekraftwerke-101.html
Da frage ich mich, wie Sie (und andere) zu ihren selektiven Informationen kommen. Beides ist richtig, nur bleibt eben der Kohleausbau unerwähnt und eine Einordnung wird auch nicht vorgenommen. Als Finanzer kann ich mir das nicht leisten. Aber die übrigen Kommentatoren werden ja nicht für ihr Zahlenverständnis bezahlt. 😉
Das war nun wirklich deutlich über das Ziel hinaus geschossen.
Die Stromlast wird dieses Jahr über 60% erneuerbar generiert. Ich empfehle ein Bookmark auf diese Seite des Frauenhofer-Instituts -> https://www.energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE
Da gibts noch viele weitere interessante Statistiken.
Angesichts des beschleunigten Ausbaus werden wir die Steigerungsraten von etwa +5% jedes Jahr auch für das nächste Jahr vermutlich halten können.
Die Stromlast wird dieses Jahr über 60% erneuerbar generiert.
Das habe ich gar nicht bestritten, nur ist das ziemlich nebensächlich, so lange der Großteil des gesamten Energiebedarfs aus fossilen Energieträgern stammt. Die, Lemmy, gilt es zu substituieren. Wenn wir weniger Strom verbrauchen, dafür aber mehr mit Öl, Gas und Kohle heizen, kannst Du viel mit solchen Relationen wedeln. Für den Klimaschutz ist das dann irrelevant.
Der Anteil des Stroms an der Gesamtenergie beträgt in Deutschland etwa 20%. In vielen Schwellenländern ist er übrigens höher.
Für mich trifft das sicher nicht zu:
– Wer im Haus meiner Mutter aufgewachsen ist, braucht in unseren milden Wintern kaum zu heizen. Die Frau hat immer im tiefsten Winter gefühlt 2 Stunden gelüftet. Ich habe eigentlich im Winter grundsätzlich Konflikte mit Kollegen, weil mir fast immer zu warm ist.
– Ich fahre jedes Jahr weniger mit dem Auto. Letztes Jahr hat sich das Fahrzeug erstmals weniger als 3.000 km bewegt. Öffentliche Verkehrsmittel oder/und Fahrrad sind mir trotz Chaos der Bundesbahn im Fernverkehr einfach angenehmer.
In Europa mache ich nur noch Radelurlaube. Ich habe jetzt festgestellt, dass sich da in Frankreich einiges getan hat.
Wie geil ist bitte das hier: https://de.francevelotourisme.com/radrouten
Im September verfestigen sich die Planungen einer Fahrt von Namur/Belgien nach Cahors an der Lot über Paris, ein mini-Stück Loire, Indre, Limousine, Dordogne. Ich dachte immer die SNCF (frz. Bahngesellschaft) wäre nicht Radler-freundlich. Stimmt überhaupt nicht. TGV geht nicht, aber man kann sich in den übrigen Zügen Stellplätze per Webseite buchen. Außerdem nehmen verschiedene Flixbusse Fahrräder nach und von Paris mit.
Im nächsten Jahr könnte ich dann einen zweiten Teil über Eurovelo 3 bis nach Santiago de Compostela anschließen. Der Weg ist einfach schön und vergleichsweise gut ausgebaut und sicher. Mit Pilgern habe ich nix am Hut.
Zusätzlich wird im Mai 2025 endlich die lange geplante Sigmaringen -> Mailand Challenge mit meinem Cousin stattfinden.
„ Daher kann sich jeder die Ausgabe für so ein Buch sparen.“
Wow, das ist seit langem die niveauloseste Antwort auf einen Diskussionsbeitrag, die ich seit langem gelesen habe und wo ich sie auch nicht erwartet hätte..
Ich lese mich gerade durch dieses Buch. Herr Sterner ist in größeren Forschungsverbünden (u.a. Fraunhofer tätig (gewesen) und/oderr vernetzt, er betreut Forschungsarbeiten zu dem Thema und hat Bundesregierungen beraten. So ganz mickrig scheint seine Expertise nicht zu sein, zumindest nicht so, dass man seinen Beitrag mal eben so abtut… Sorry, krass!
Ich wollte Sie nicht frustieren. Ich habe studiert. Dabei liest man sehr viele Bücher. Aber man liest die Bücher nicht, um die Meinung anderer zu verinnerlichen, sondern um das Rüstzeug zu erhalten, sich Themenkomplexe und Problemlösungen selbst zu erarbeiten. Und Konzepte auf ihre Plausibilität hin überprüfen zu können.
Es gibt einige hundert sehr angesehene Wissenschaftler in dem Bereich. Und dann müssen Sie sich noch entscheiden, ob sie Naturwissenschaftlern oder Umweltökonomen zuneigen. Ich bin schon beruflich im Feld der Umweltökonomen. Alles im Leben hat seinen Preis. Und wenn wir versuchen, Maßnahmen ohne Rücksicht auf die Kosten umzusetzen, führt das immer in den Ruin. Und wichtige Aufgaben bleiben liegen.
Allerdings liegt ein wesentlicher Grund für die Ernüchterung der Manager in Habecks Verantwortungsbereich. Die Industrie hinterfrage besonders die Energiepolitik – und damit „die Geschäftsgrundlage des Standortes“, sagt A&M-Deutschlandchef Patrick Siebert. (..).
Obwohl die nach Beginn des Ukraine-Kriegs virulente Sorge vor akuten Gasengpässen überwunden ist, werden die Industrie-Manager pessimistischer. „Ihnen ist unklar, wie Deutschland klimaneutral werden und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben will“, sagt Siebert.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus250227486/Industrie-zweifelt-zunehmend-am-Standort-Klimaneutral-und-gleichzeitig-wettbewerbsfaehig.html?icid=search.product.onsitesearch
Diese Menschen entwickeln nicht kluge Theorien. Sie haben enge wirtschaftliche Interessen. Wenn etwas keine Aussicht auf Erfolg hat, schlagen sie andere Wege ein. Denken Sie nicht, dass solche Menschen mindestens so klug sind wie Ihr Buchautor?
Oder Friedbert Pflüger:
Klimapolitik kann nicht an den Menschen vorbei geplant werden. Wer bei der Klimapolitik nur auf erneuerbare Energien und planwirtschaftliche Vorgaben setzt, wird scheitern. (..).
Die Klimapolitik kann nicht an den Menschen vorbei geplant werden. Sie muss akzeptiert und bezahlbar sein. (..) Bei uns wird alles dem Klima untergeordnet und dann auf ein „grünes Wirtschaftswunder“ gehofft. In den USA läuft es andersherum: Joe Biden will Wachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. Er setzt dafür auf klimatechnologische Innovation und Produktion.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article247619746/Deutschland-Bei-uns-wird-alles-dem-Klima-untergeordnet-und-dann-gehofft.html?icid=search.product.onsitesearch
Hier dagegen wird über den Glauben an klimatechnologische Innovationen selbst von so gebildeten Menschen wie Stefan Sasse gelacht.
„Oder Friedbert Pflüger…“
Diesen Lobbyhengst gibt es immer noch?
„Im März 2023 wurde bekannt, dass Pflüger bezahlte Lobbyarbeit für den russischen Konzern Gazprom betrieben hat. So hatte er 2016 zwei Studien veröffentlicht, die sich für den Bau der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 aussprachen.[65]“
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedbert_Pfl%C3%BCger
Hören wir irgendwann noch etwas Respektvolles von Ihnen?
Natürlich wird man hier immer wieder Respektvolles von mir lesen.
Nur du nicht, und das hast du dir selbst mit diesem Posting zuzuschreiben:
„Irgendjemand muss Ihnen endlich richtig aufs Maul hauen. So, dass es richtig weh tut.“ (16. April 2024, 17:46)
Sie haben zuvor über zehnmal Ihren Spruch abgesondert. Was denken Sie, was darauf eine angemessene Reaktion ist? Irgendwann?
So, offensichtlich haben Sie ja auf die harte Reaktion wieder selbst reagiert. Sie bestätigen damit die Richtigkeit des Vorgehens. So bedauerlich das im Grunde auch ist.
Sie sollen nicht über mich etwas Respektvolles sagen. Nur ziehen Sie jeden Konservativen und Liberalen in den Dreck. Das ist zum einen abstoßend, zum anderen sorgen solche Stereotypen dafür, selbst in eine Schublade gepackt zu werden. Think about.
„Nur ziehen Sie jeden Konservativen und Liberalen in den Dreck.“
Hör auf zu lügen!
Hä, was sind das für Argumente?
Sie lesen Bücher, um sich ein „Rüstzeug“ zu erarbeiten…?
Aber dieses Buch von Sterner zu lesen soll man sich sparen?
Ok, danke, Ende.
Sie hatten am Anfang eine Empfehlung:
Was die Chancen und Möglichkeiten der Erneuerbaren angeht, empfehle ich für eine durchaus kompetente Einschätzung das Buch von Prof. Michael Sterner.
Mit einem Buch, dass die Meinung und Zielsetzung eines Wissenschaftlers ausbreitet, wird man sich nur begrenzt eine fundierte Position erarbeiten können. Das hat ja nicht den Anspruch, ein wissenschaftliches Buch zu sein. Als Leser habe ich da nur die Wahl: Entweder ich sehe das Ziel, den Primärenergieverbrauch allein aus eigenen EE zu decken für absolut erstrebenswert und notwendig an, dann werde ich da gut bedient und kann begeistert nicken. Habe ich eine andere Position, lege ich solche Bücher nach einiger Zeit weg.
Ich will nicht Meinungen. Das gilt übrigens auch umgekehrt. Ich will so viele Fakten wie möglich, die Meinung bilde ich mir dann schon selbst.
Ein wahrhaft erstaunlicher Rekord bei der Versorgung des kalifornischen Stromnetzes mit 100 % erneuerbarer Energie: An 43 Tagen in Folge – und an 67 von 73 Tagen – wurde die Stromnachfrage zu mehr als 100 % durch saubere Energie gedeckt. Für die 5.-größte Volkswirtschaft der Welt mit 39 Millionen Menschen und mehr als eine Million Elektroautos.
Really? That would be quite amazing. Let’s look at it a bit more closely:
During none of those days did California run on 100% renewable energy the entire day. The longest period was just over 9 hours, and on some days it was as short as 15 minutes. And this of course was in the spring, before temperatures rise and people turn on their AC’s. In addition, during all these days and also the periods California ran on 100% renewable energy, gas powered backup plants were still running to ensure baseload capacity. California, as a result, also has some of the highest electricity rates/prices in the country while having the second lowest per capita energy consumption in the residential sector due to a (largely) mild climate.
In essence you are saying „hey we managed to run on 100% on the hybrid engine“ while omitting to mention that you were going downhill at the time.
In the world of energy generation, just as in everything else, if something sounds too good to be true it’s probably not true (as in this case).
2) Matheunterricht: ich halte es für ein Problem, dass der Unterricht für die Nerds gemacht ist. Wie mir eine Kollegin auch erzählt, ist Mathe eben kontinuierlich aufgebaut, und wenn man in der 8. Klasse was nicht kapiert hat, wird es in der 10. schwer. Dabei geht es oft darum, dass man das zB für Ingenieursstudium braucht.
In Deutsch kann man Rechtschreibung verpennen, aber trotzdem einen Text verstehen. Die können vielleicht die Gedichte beim ersten Mal nicht gut analysieren, aber danach werden in wesentlichen Maß die Texte komplexer, nicht die Arbeitsweisen. In Wirtschaft oder Englisch kommt vielleicht ein neues Thema mit neuen Vokabeln oder Zusammenhängen. Aber in Mathe muss man ab der 5. aufgepasst haben, so wirkt das.
Wir brauchen da glaube ich Entspannung. Dann können eben viele keine lineare Algebra. Na und? Muss ja nicht jeder Mathe studieren. Wird es eben zu einem Fach wie Bio, was ich damals gern abgewählt habe.
In dem Moment, wo wir gefühlt entweder Mathenerds in der Gesellschaft haben oder Leute mit Mathe-Trauma, muss man doch mal nachdenken. Und das sage ich als jemand, der gerne Mathe LK hatte.
Ich bin sofort dafür, ich argumentiere genau da seit Jahren.
3) Die neue Übergriffigkeit der Gerichte
Das Problem mit dem Grundrecht auf Klimaschutz ist nicht die Verpflichtung des Staates, auf eine klimaneutrale Lebensweise hinzuwirken. Das Problem des Urteils ist, dass die Richter sich dafür maßgeblich die Auslegung und Messgrößen von Klimaaktivisten zu eigen gemacht haben.
Der Staat hat sich Regeln zur soliden Haushaltsführung gegeben. Die Interpretation ist nicht einfachen Regierungsmehrheiten überlassen. Genau das aber hat die Ampel mit der Schuldenbremse getan. Die verfassungsrechtlichen Regeln sagen, dass eine Regierung sich in Krisenzeiten über das normale Maß hinaus verschulden darf, um die Krise abzuwenden oder deren Folgen zu mildern. Das ist eine sehr eingängige und leicht verständliche Regel.
Doch die Ampel hat Kredite, die dafür auf Vorrat vom Bundestag bewilligt worden waren, einfach für zukünftige Jahre und völlig andere Zwecke umgewidmet. Man muss nicht Verfassungsrecht studiert haben, um hierin einen eklatanten Verstoß der Regierung gegen das vereinbarte Prinzip erkennen zu können. Wenn eine dem Recht verpflichtete Regierung derart unverfroren trickst, dann bleibt nur der Eingriff der dritten Gewalt im Staate. Was denn sonst?
Während es bei der Schuldenbremse kein Problem ist, dass die Richter*innen sich die Argumente der Befürwortenden zu eigen gemacht haben. Aktivist*innen sind immer die anderen.
Die CO2-Budgets sind keine völkerrechtlich verbindliche Grundlage für die Bundesrepublik. Dennoch wurde das Urteil auch von diesem Konzept her aufgezogen, was bekanntlich viel Kritik heraufbeschwor.
Der Verfassungsgeber hat der Exekutive Regeln für die ordentliche Haushaltsführung aufgegeben. Er hat diese Regeln in der Absicht gesetzt, dass die Regierung nicht einseitig und subjektiv diese nach eigener Opportunität interpretieren kann – denn das hat sie jahrzehntelang getan und das sah man als Fehler.
Es ist doch ein Grundprinzip jedes Treuhänders: Wenn ich meiner Bank einen Verwaltungsauftrag für mein Depot gebe, auf dass sie gewinnbringend in Aktien investieren, wird es juristisch als Betrug ausgelegt, wenn die Bank damit Spekulationsgeschäfte in Optionsscheinen tätigt. Wenn der Staat Kredite zur Linderung der Folgen der Pandemie aufnehmen darf, liegt es auf der Hand, dass er diese nicht für Maßnahmen des Klimaschutzes verwenden darf.
Dieses Prinzip ist so einfach, dass Dein Vorwurf einfach unredlich ist. Die Regierung wusste, dass dies der entscheidende Knackpunkt war. Lindner begründete die Umwidmung vor dem Deutschen Bundestag im Dezember 2021 in seiner ersten Rede als Bundesfinanzminister. Die Argumentation las er, der begnadete Debattenredner, weitgehend vom Manuskript ab – wohlwissend, dass diese Rede von den Verfassungsrichtern zesiert würde. Link ab 5.45:
https://www.youtube.com/watch?v=hKlHvtLBhks
Die Argumentation der Bundesregierung: Die Pandemie sorgte für liegengebliebene Investitionen, auch im Klimaschutz, weshalb Ausgaben für den Klimaschutz als Folgewirkung der Pandemie zu sehen sei. Man muss kein Jurist sein um zu der Ansicht zu gelangen: Das ist arg konstruiert. Hätte das Bundesverfassungsgericht diese Begründung akzeptiert, wäre die Schuldenbremse, die der Verfassungsgeber gesetzt hat, praktisch obsolet gewesen.
Es ist Deine politische Position, das richtig zu finden. Du plädierst seit Jahren dafür, dass die Regierung die Schuldenbremse einfach mit juristischen Tricks umgeht, also ignoriert. Wenn ich die Position vertrete, dass das nicht geht, dann ist das für Dich nicht mehr als eine Meinung.
Jahre (1-2) vor dem Entscheid des Bundestages das Institut der Ehe auch für homosexuelle Paare zu öffnen, vertrat ich die Ansicht, dass dies verfassungsrechtlich richtig und zwingend sei. Karlsruhe könne angesichts der Anfang der Nullerjahre geschaffenen Eingetragenen Partnerschaft und ihren der Ehe weitgehend gleichgestellten Rechte nicht anders, als das Grundrecht der Ehe auch auf homosexuelle Beziehungen auszudehnen.
Ich bin weit davon entfernt, dies politisch zu vertreten. In meiner politischen Meinung sollte die Ehe der Verbindung von Mann und Frau vorbehalten bleiben. Aber ich lebe in einem Rechtsstaat. Ich liebe das Recht, weil es eben nicht beliebig interpretierbar ist. Das unterscheidet mich offensichtlich zu Dir.
Schlimmer jedoch: Du kannst die Position eines anderen nur politisch werten. Dir fehlt offensichtlich der Respekt, dass es Menschen gibt, die ein Recht deswegen verteidigen, weil es nun mal demokratisch vereinbart ist. Und deswegen nehme ich Dir solche Kommentare persönlich übel, denn Du willst gar nicht wissen, warum ich eine bestimmte Haltung habe.
b) Verhältnisse.
Was soll das Strafrecht ahnden?
A. Den entstandenen Schaden.
B. Die kriminelle Energie des Bürgers.
Soweit man A sagt, bedeutet das, die Strafzumessung danach auszurichten, wie weit der Straftäter den Schaden wieder gutmacht. Bei Vermögensdelikten ist das relativ einfach, in dem die Schadenssumme beglichen und noch ein weiterer Vermögensausgleich geschaffen wird. Ein Bürgergeldempfänger, der zu Unrecht Leistungen kassiert hat und dies nicht zurückzahlen kann, ist nach diesem Prinzip härter zu bestrafen als derjenige, der einen Millionenbetrag betrogen hat, dies aber sofort nach Entdeckung ausgleicht.
Bei B ist grundsätzlich keinen Unterschied nach der Schadenssumme zu machen, denn die kriminelle Energie eines Bürgers bemisst sich ja nicht an dem Schaden, den er anrichtet, sondern wie häufig er ein Delikt begeht.
Solche Kommentare wie in dem Tweet folgen keinem Prinzip, sondern politischer Opportunität. Und das ist im Grunde verachtenswert.
c) Ich sag immer, da kommt noch ein richtig böses Erwachen für viele.
Gern wird ja hier herumgeheult, die Grünen würden das Leben der arme Autofahrer und Häuslebauer so entsetzlich verteuern mit ihrem Emissionshandel.
Ein solcher Tweet zeigt, das die Dame der Grünen den Sinn des Emissionshandels nicht verstanden hat. Nein, der Sinn besteht nicht darin, ein bestimmtes Verhalten zu verteuern, sondern das Ausmaß zu begrenzen und die Marktteilnehmer zur Suche und Nutzung von Alternativen anzuregen.
Beweis #934566, dass Grüne in wirtschaftspolitischen Dingen völlig inkompetent sind.
l) Entwicklungshilfe liegt im ureigensten Interesse Deutschlands.
China sieht Entwicklungshilfe als Mittel der Industrie- und Wirtschaftsförderung. Sie bauen in Peru Häfen, Deutschland stellt dafür Hilfsgelder fürs korrekte Gendern. Preisfrage: Warum ist China in Schwellen- und Entwicklungsländern besser vernetzt als Deutschland?
p) Bundestagswahl 2025: Robert Habeck hält Schwarz-Grün für möglich. Ach was. Was soll er auch sonst sagen?
Es ist die einzige Machtoption. Dabei besitzt Habeck allerdings Glaubwürdigkeit, im Gegensatz zu seiner Parteivorsitzenden. Er trat immer für Bündnisse mit der Union ein, weil er, anders als seine Parteigänger, die Notwendigkeit eines breiten gesellschaftlichen Konsenses sah um im Klimaschutz voranzukommen.
v) Kristina Schröders Perspektive auf die Wehrpflicht. Ich teile ihre Argumentation nicht, aber sie ist in sich schlüssig.
Kristina Schröder ist eine sehr kluge Frau und war eine loyale Ministerin. Eine Ministerin, die das Amt noch so verstand, wie es gemeint ist: Als Dienerin des Staates und der Regierung, die Koalitionsvereinbarungen umsetzt und nicht im parteipolitischen Sinne interpretiert. Leider gibt es so etwas nur noch selten.
l) Weil wir zu blöd sind, das zu machen.
p) Jamaika noch, aber das ist effektiv dasselbe.
v) Du magst halt ihre politischen Positionen. Loyale Ministerin zu sein wäre für dich ein Kritikpunkt, wenn die Loyalität zu den falschen Personen und Positionen wäre.
v) Kannst Du Dir vorstellen, dass man einen anderen Menschen oder Politiker selbst dann schätzt, wenn er nicht die eigenen Positionen teilt? Ich ziehe die Frage zurück, weil sie beantwortet sich von selbst.
Vor einigen Jahren, eine ganze Zeit nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt der Familienministerin, hat Kristina Schröder ein Interview gegeben, in dem sie ihr Amtsverständnis darlegte. Sie begreife sich als Ministerin als verantwortlich für die Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen. Bekanntlich wählte sie den freiwilligen Rücktritt als Familienministerin.
Als Finanzchef ist es oft meine Aufgabe, Beschlüsse der Eigentümer und Geschäftsleitung zu exekutieren, selbst wenn ich sie für falsch halte. Ich habe das leidenschaftslos und professionell zu erledigen und die Position der Unternehmensführung zu vertreten. Das ist mein Job. Da ähnelt meine berufliche Haltung der von Frau Schröder. In meinen Augen ist sie eine außerordentlich integre, aufrichtige Person. Deswegen schätze ich sie sehr.
Ich schliesse mich ausdrücklich an. Ich teile sogar eine ganze Reihe ihrer Positionen nicht, aber soweit ich das beurteilen konnte, ist sie eine fähige, integre und mutige Frau. Das schätze ich – übrigens sogar beim politischen Gegner.
1)
Was den Artikel im Atlantik angeht, finde ich da einiges komisch. Unter anderem die Aussage, Atomkraftwerke könne man überall bauen… Ja, überall an Flüssen und am Meer. Die Flüsse brauchen aber genügend Wasser und dürfen nicht schon selbst zu warm sein…
Abgesehen davon: Was passiert in der Zeit bis in 25/30 Jahren, bis alle diese Atomkraftwerke stehen? Wie wird bis dahin Energie erzeugt?
Nochmal der Verweis auf Michael Sterner: Power to X ist wohl die Lösung, auf Basis der Erneuerbaren..
Ja, das thematisiere ich ja in meinem Kommentar auch: ich sehe einfach nicht, wie wir das jetzt hochsskalieren wollen. Das ist eher ein historischer Fehler.
Im heißen trockenen Sommer mussten die Franzosen ihre AKW drosseln – und Strom aus D beziehen.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/energie-trockenheit-und-fehlende-energie-alternativen-frankreichs-atomkraftwerke-ueberhitzen-fluesse/28588994.html
Zu 2) Ich bin etwa skeptisch beim Thema „Alltagsbezug“.
Oh, da gäbe es vermutlich schon einiges zu verbessern, allerdings eher in der Abteilung „Rechnen“ als bei höherer Mathematik. Nur als Beispiel – das Statistikgrundverständnis selbst der meisten Gymnasiasten ist grottenschlecht.
Sie lernen effektiv nur Prozesse und Formeln auswendig, ohne das entsprechende Tiefenverständnis.
Wahrscheinlich korrekt. Ich hatte Mathe bis zum Abitur (nicht als Prüfungsfach) und habe mich die letzten Jahre bei Differential-, Integral- und Matritzenrechnung nur noch dadurch gerettet, dass ich lernte, welche Formeln auf welchen Aufgabentyp anzuwenden war.
Das war übrigens ein Fehler, aber die Schönheit von Mathematik lernte ich erst einige Jahre nach dem Abitur beim Umweg über Philosophie 🙂 . Und da schien es mir einfach zu spät, mich noch einmal ohne Unterstützung reinzufuchsen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Zustimmung.
Nach meiner Erfahrung spielen Lehrer/Didaktik bei Mathe eine größere Rolle als in anderen Fächern. Vor allem bei durchschnittlich begabten Schülern (die „Mathe-Asse“ schaffen das auch so).
Was machen die PISA-Spitzenreiter da anders als die Deutschen?
@ Thorsten Hauüts
… aber die Schönheit von Mathematik lernte ich erst einige Jahre nach dem Abitur beim Umweg über Philosophie
Ging mir ähnlich. Bin in meiner Jugend eine ganze Weile gut mitgekommen, aber irgendwann war Schluss. Inzwischen sehe ich die Schönheit (und meine Töchter verdrehen die Augen, wenn ich davon anfange 🙂 ).
Zu 4)
Tja. Die Aufregung, die einzelne (oder sehr kleine Gruppen von) Minderjährige oder sehr junge Erwachsene inzwischen auslösen, ist ein weiteres Zeichen für den betreuten Kindergarten, für den ich Deutschland schon lange halte. Da aber – offenkundig – alle politischen Richtungen das so wollen (nur nicht, wenn sie selbst betroffen sind), setze ich mich gerne auf die Seitenlinie und feuere alle Beteiligten kräftig an 🙂 .
4) Zumindest der Jobverlust ist durchaus zu rechtfertigen, wie Ronen Steinke hier erklärt:
https://www.facebook.com/ihre.sz/videos/3670598223258372/
Sein Kommentar in Textform ist leider hinter der Paywall:
https://www.sueddeutsche.de/meinung/sylt-rassismus-hausverbot-kuendigung-kommentar-video-1.7466415
1) Eine Zukunft mit günstiger Atomenergie? Und täglich grüßt das Murmeltier:
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/forschungsnachrichten/forschungsnachrichten-single/newsdetails/atomenergie-szenarien-paradox
2020 gab es übrigens eine interne Rebellion im Umweltministerium gegen die schwarzgelbe Laufzeitverlängerung:
https://www.sueddeutsche.de/politik/atomkraft-2010-sicherheit-laufzeitverlaengerung-1.7465786 (Paywall)
Da sollte natürlich „2010“ stehen.
Hmm, ein Endlager in Deutschland? Ich bin sehr gespannt. Die Finnen haben 2004 mit der Erkundung angefangen und waren Ende 2022 (also nach gut 16 Jahren) einlagerbereit.
In Deutschland spricht man inzwischen von 2046 (kein Witz), obwohl man schon 2014 begonnen hat. Wir rechnen also mit fast 32 Jahren – also der Faktor 2 von Finnland.
2) Das Problem mit „Alltagsbezug“ oder auch Mathematik anschaulich erklaeren: Hoehere Mathematik hat keinen Alltagsbezug und ist nun mal so abstrakt, dass man es letztendlich nicht wirklich anschaulich erklaeren kann. Ich mein, die „anschauliche“ Erklaerung fuer eine Ableitung ist „Das ist die Steigung der Geraden, die die Kurve in einem Punkt tangiert“.
Hmmm. Ja und nein. Ingenieure z.B. brauchen Differential- und Integralrechnung zur Lösung bestimmter Aufgaben – man könnte im Unterricht zumindest den Nutzen anhand solcher Aufgaben darlegen?
Ich wuerde jez mal davon ausgehen, dass es nicht die spaeteren Ingenieure sind, die den Notenschnitt runterziehen, sondern die (Mehrheit der) spaeteren Soziologen, Juristen, Linguisten und natuerlich Geschichtslehrer. Die Sache mit dem Matheunterricht ab spaetestens der Oberstufe ist in meinen Augen: Fuer letztere ist es vielleicht schon zu viel und auch ziemlich irrelevant; fuer die erste Gruppe als Vorbereitung fuer Unilevel Mathe eigentlich zu wenig.
Ich halte das für einen weit verbreiteten Irrglauben. Reale Anforderung erfordern einen interdisziplinäreren Blick als sich viele vorstellen können.
Mathematik schult die Abbildung von Phänomenen in der realen Welt auf abstrakte Modelle. In meiner Berufspraxis der Automatisierung von Geschäftsprozessen durch Software-Anwendungen ist das fundamental. Der Sensibilisierungsgrad für diese Abstrahierung ist auf der Seite meiner Kunden sehr unterschiedlich ausgeprägt. Manche entwickeln dafür schnell ein Gespür, andere nicht. Ich habe den Verdacht, dass sich die Personen der zweiten Gruppe auch im Mathematik-Unterricht nicht leicht tat.
Programmieren selbst ist keine Mathematik sondern eher so ingeniörsmässig, d.h. man sucht nicht ein perfektes System sondern etwas das die zu erwartenden Anforderungen möglichst effektiv mit einem angemessenen Aufwand bewältigt. Ein sehr fataler Fehler vieler Entwickler-Anfänger besteht darin, dass sie versuchen, ein System zu schaffen, dass für alle Anforderungs-Änderungen in der Zukunft gewappnet ist. Ergebnist ist dann ein überkomplexes System. Das erschwert aber genau eine Anpassung auf geänderte Anforderungen.
Dann gibts noch die andere Gruppe, die nach dem schnellsten Weg von A nach B sucht, ohne sich über Dinge wie erwartbare zukünftige Änderungen der Anforderungen, Konsistenz der gesamten Anwendungen, Nachvollziehbarkeit des Source Codes, etc Gedanken macht. Sie lieben es zu ihrem Projektmanager zur rennen, um „schon fertig Papa“ zu melden. Das resultiert dann oft in einem unwartbaren Chaos.
„Clean Code“ ist ein Standardwerk für wartbare Software-Entwicklung. In vielen Projekt-Wikis steht an prominenter Stelle, dass die Anwendung auf der Basis von Clean Code Prinzipien entwickelt wird. Man wird dazu auch oft in Bewerbungsgesprächen gefragt. Leider lesen viele Leute das Buch einfach nicht. Dort wird gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Benennung von Variablen, Methoden, Klassen, etc. extrem wichtig ist. Gefühlt 40% des Buchs gibt Handlungsanweisungen zu diesem Themenbereich.
Wenn ich die Aufgabe bekomme, ein bestimmtes Subsystem anzupassen, ist das oft völlig unverständlich. Bin da aber mit den Jahren viel ruhiger geworden. War halt wieder so ein Informatiker am Werk, der nicht verstanden hat, dass Sprache eine entscheidende Kompetenz ist, die den Menschen vom Affen unterscheidet. Ich ändere dann einfach die Namen und befrag in dem Prozess auch Leute, die sich mit dem Subsystem fachlich gut auskennen. Am Ende wird dann ein Bereich des Systems, an dem vorher niemand arbeiten wollte, sehr einfach.
Letzten Donnerstag/Freitag habe ich genau damit meine Zeit verbracht. In meine Zeiterfassung schreibe ich ein paar technische buzzwords, auf keinen Fall, dass ich einfach nur Dinge unbenannt habe. Viele IT-Manager halten das nämlich für Zeitverschwendung, obwohl das Projekt angeblich nach „Clean Code“ Prinzipien entwickelt wird und sie mich nicht buchen würden, wenn ich denen erklären würde, dass dieses „Clean Code“ Buch Quatsch ist.
Auf jeden Fall sollte man das. Zu wissen, dass es für bestimmte Aufgaben diese Methoden gibt, ist auch für Soziologen et al. nützlich. Nur wenige (Schüler wie Erwachsene) genießen die abstrakte Schönheit von Mathematik. Unwissen fördert die Nichtachtung, den oft zitierten dummen Stolz („In Mathe war ich eine Niete“). Viele interessieren sich für Luft-(Raumfahrt), haben aber keine Ahnung von der dahinter stehenden Mathematik.
Zu t)
Interessant. Fun fact: Bundeswehroffizieren wurde (wird?) in ihrer Ausbildung eingebläut, sie DÜRFTEN rechtswidrige Befehle nicht ausführen. Ich habe das als 24jähriger Leutnant zweimal selbst zur Insubordination genutzt. Und hatte das Glück, dass meine damaligen Vorgesetzten sich nicht hintenrum gerächt haben, weil das in der Bundeswehr schlicht verpönt war (und vermutlich ist, Militär würde andernfalls nicht funktionieren).
Gruss,
Thorsten Haupts
Zu q)
Ist mir sporadisch auch schon aufgefallen. Die Community Notes zu meist aktuellen politischen Diskussionen waren weit überwiegend kurz, rein faktisch und ebenso überwiegend sachlich korrekt. Ein eigentlich gutes Instrument unterhalb einer Zensurschwelle, nur leider wahrscheinlich weitgehend wirkungslos. Die angeborene tribale Identifikation des Menschen hat reine Fakten schon immer ignoriert oder überschrieben.
Gruss,
Thorsten Haupts