Bohrleute 3: Was zu Klima in den Wahlprogrammen steht und was getan werden muss, mit Daniela Becker

Die Klimakrise ist ein Thema von gewaltiger Komplexität und weltumspannender Bedeutung. Das macht es auf der einen Seite schwer zu greifen – ein klassisches Sandwich-Problem – und auf der anderen Seite von überragender Bedeutung. Während die Grundlagen des Treibhauseffekts mittlerweile zuversichtlich als Allgemeinwissen eingeordnet werden können, sind Technologien und Wechselwirkungen immer noch weitgehend Expert*innnwissen.

Nichts liegt daher näher, als eine Expertin einzuladen, um mit uns über das Problem von Klimawandel zu sprechen. Daniela Becker von den Riffreportern unterhält sich mit uns über die Dringlichkeit der Situation und warum die Wahl 2021 so entscheidend beim Angehen des Problems ist. Daniela analysiert für uns die Wahlprogramme aus klimapolitischer Sicht und wir debattieren hitzig, warum gerade die Gewerkschaften so starken Widerstand gegen den Strukturwandel leisten. Außerdem sprechen über die politischen und gesellschaftlichen Mechanismen, die Handeln blockieren – obgleich sich doch im Grundsatz alle einig sind, dass gehandelt werden muss.

Show Notes:

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{ 25 comments… add one }
  • Hanni Hartmann 2. September 2021, 22:15

    Die Warnungen vor dem menschengemachten Klimawandel und die Anstrengungen, ihn mit Hilfe einer Energiewende (und anderen Wenden) zu begrenzen, beruhen einzig und allein auf dem vermuteten Beitrag des emittierten CO2 zum Treibhauseffekt und damit auf die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur. Dieser Beitrag zur Temperaturerhöhung wird spezifiziert als sog. Klimasensitivität des CO2. Sie gibt an, um wieviel Grad Celsius sich die Globaltemperatur bei Verdoppelung der CO2-Konzentration erhöht.
    Der Wert ist leider nicht genau bekannt, weil er zwar im ersten Schritt theoretisch berechenbar ist, sich jedoch wegen Rückkoppelungen im Klimasystem noch erheblich verändern könnte. Die Auswirkungen dieser Rückkoppelungen sind schwer quantitativ fassbar, weil sie hauptsächlich mit der Wolkendynamik zu tun haben, die immer noch nicht gut verstanden und berechenbar ist. So resultieren bei den Versuchen, die Klimasensitivität zu berechnen, Werte zwischen fast null und mehr als 6°C, teilweise wird auch die Überschreitung eines Kipppunktes diskutiert, die dann mit noch höheren Temperaturen verbunden wäre. Der ”Weltklimarat” IPCC ging seit seiner Gründung 1988 von einem Wert für die Klimasensitivität relativ willkürlich zwischen 1,5 – 4,5°C aus, also einer dreifachen Spanne, und damit einer enormem Unsicherheit. Träfe der untere Wert zu, könnte man sich CO2-Vermeidungsmaßnahmen sparen, am oberen Rand würde es kritisch. Diese Unsicherheit war den Klimaalarmisten schon immer ein Dorn im Auge und so hat sich der IPCC entschlossen, die Spanne im neuen Bericht vom 09.08.2021 auf 2,5 – 4°C einzuengen, relativ willkürlich und unter Protest einiger Mitglieder der entsprechenden Fachkommission, die teilweise ihr Mandat niedergelegt haben. Sie erklärten die Einengung für nicht berechtigt.

    Dass die erhebliche Unsicherheit weiter besteht, dokumentiert eine brandneue Studie aus dem „International Journal of Atmospheric and Oceanic Sciences”, – veröffentlicht am 23. August – selbstverständlich ”peer-revied”, also von einem Fachkollegengremium begutachtet und freigegeben.

    Diese Studie kommt zu einem Wert für die Klimasensitivität des CO2 von ca. 0,5°C, also erheblich weniger als vom IPCC verkündet.

    • Stefan Sasse 3. September 2021, 00:41

      Wenn du Klimawandelleugnung anfängst ist Schluss hier, das sag ich dir gleich.

  • Hanni Hartmann 3. September 2021, 03:28

    @Sasse: “ Wenn du Klimawandelleugnung anfängst ist Schluss hier, das sag ich dir gleich.“………….

    Ich verneine keineswegs das wir im Klima Veränderungen zur Kenntnis nehmen muessen. Ich wehre mich allerdings in der aufgeplusterten Hysterie mitzumachen. Ohne Frage muessen wir als Gesellschaft Einges verändern und auch abstellen. Aber wir muessen diese Thematik viel sachlicher und nüchterner angehen…

  • Hanni Hartmann 3. September 2021, 03:29

    @Sasse “ Wenn du Klimawandelleugnung anfängst ist Schluss hier, das sag ich dir gleich…………….“

    Aha; drohst Du hier an von Deinem Recht als Admin Gebrauch zu machen und nur konforme Meinungen Zuzulassen ??

    • Kning4711 3. September 2021, 16:07

      Wissenschaft ist in der Regel keine Meinung – ich denke gängiger Stand der Diskussion ist, die IPPC Berichte als das zu akzeptieren was sie sind: Konsent der Wissenschaft zu dem Thema, also das bestmögliche, verlässliche Wissen, was wir gegenwärtig zu dem Thema haben.

      Ich gestehe jedem Wissenschaftler seine abweichende Meinung zu – er soll daran forschen, er soll Belege finden und dann gem. wissenschaftlichen Prozess seine Erkenntnisse einbringen. Aber bis dahin ist es eine Außenseitermeinung und eben nicht Teil des wissenschaftlichen Konsents.

  • Hanni Hartmann 3. September 2021, 21:07

    @Kning4711:“Aber bis dahin ist es eine Außenseitermeinung und eben nicht Teil des wissenschaftlichen Konsents…….“ Ebenso gab es mal eine Aussenseiter Meinung das die Erden doch keine Scheibe sei…
    Tja; dann hat die Wissenschaft ein paar Saltos gemacht…

    • Kning4711 5. September 2021, 07:32

      Das die Menschheit glaubte die Erde sei eine Scheibe ist ein Mythos – bereits im dritten Jahrhundert vor Christus konnten griechische Philosophen anhand der Mathematik die Globusgestalt nachweisen. Die Erkenntnis verbreite sich schnell und löste überall die Scheibentheorie ab.
      Ich stelle Außenseitermeinugen nicht in Frage, lediglich, dass Sie bis sie wissenschaftlich validiert und anerkannt sind, als solches zu behandeln sind.

      • Stefan Sasse 5. September 2021, 09:50

        Korrekt; die angebliche „Scheibe“ wurde nicht geglaubt.

      • cimourdain 6. September 2021, 08:52

        Soweit ich weiss (Kurzabriss) wurden beide Gestaltmodelle unter den Vorsokratikern (5. und 6. Jh. v Chr) ernsthaft (philosophisch) diskutiert. Aristoteles ging von einer Kugel aus. Erastosthenes (2.Jh. vChr) hat (darauf beziehen Sie sich), den Erdumfang ziemlich genau berechnet, Ptolemäus weniger genau. Manche der Kirchenväter (Laktanz) haben allerdings die alttestamentarischen Quellen wörtlich genommen und die Scheibe gelehrt. Aber im Mittelalter haben alle wichtigen Gruppen die Kugel angenommen: Gelehrte bezogen sich auf Aristoteles, Seeleute kannten das Phänomen von Schiffen, die unter dem Horizont verschwinden und haben mit Jakobsstab und Sonnenkompass (die eine runde Erde voraussetzen) gearbeitet, und die politische Elite hat sich gerne mit der symbolischen Weltkugel Reichsapfel dargestellt.

        • Stefan Sasse 6. September 2021, 10:22

          Wer sich je ernsthaft mit der Frage beschäftigt hat, war immer beim Kugelmodell. Dieses „Scheibe“-Ding kommt aus der Renaissance. Es ist im Endeffekt Fake News, die man benutzt hat, um sich selbst gegenüber dem (ja absichtlich so betitelten) „Mittelalter“ in ein helleres Licht zu stellen.

          • derwaechter 6. September 2021, 21:58

            das war mir überhaupt nicht klar.Etwas ganz unerwartet neues gelernt 🙂 Vielen Dank!

            • Stefan Sasse 6. September 2021, 23:05

              Sehr gerne. Es gibt eine Menge solcher Narrative. Galileo Galilei ist quasi eine einzige Erfindung, beispielsweise.

  • Kirkd 4. September 2021, 21:01

    War eine sehr interessante Folge!

    • Stefan Sasse 5. September 2021, 09:49

      Danke!

      • Hanni Hartmann 7. September 2021, 07:24

        @Sasse: „Sehr gerne. Es gibt eine Menge solcher Narrative. Galileo Galilei ist quasi eine einzige Erfindung, beispielsweise…..“

        Galilei eine einzige Erfindung ???? Das ist aber eine sehr „mutige“ Behauptung.

        • Stefan Sasse 7. September 2021, 09:27

          Das Narrativ Galilei. Den Mann gab es natürlich. Aber nichts von „Und sie dreht sich doch!“ stimmt. Oder nimm Luther, der nie irgendwelche Thesen an Kirchentüren genagelt hat. Und so weiter.

          • Hanni Hartmann 7. September 2021, 09:38

            @Sasse:“ Aber nichts von „Und sie dreht sich doch!“ stimmt. Oder nimm Luther, der nie irgendwelche Thesen an Kirchentüren genagelt hat. Und so weiter……
            Seltsames Geschichts Verstaendnis. Hier gilt wohl die Maxime: Ich dreh‘ mir die Geschichte/Fakten/Wissenschaft wie es sich meiner Ideologie zupasst. Hate uebrigens mal ein vergleichbare Chose: In einer Justiz Verhandlung brachte die Gegenseite „eine wissenschaftliche Expertise“ Ich auch von einem sehr anerkannten Professor in Umwelt von der Uni Leiden in NL. Willigen: Wenn Ich einen Wissenschafter „brauche“ dann kaufe Ich mir Einen..

            • Stefan Sasse 7. September 2021, 11:36

              Du redest wirr.

              • Hanni Hartmann 7. September 2021, 16:05

                @Sasse: “ Du redest wirr…………..

                LOL und dickes Haha hier. Klassische Antwort/Niedermachen/Veraechtlichmachen/ Keule schwingen usw etc pp. Das Prinzip koennen wir doch nun seit ein paar Jahrzehnten verfolgen. Tja; wer zuletzt lacht lacht am Besten…

  • Hanni Hartmann 5. September 2021, 10:20

    @StefanP: Mir klar das wir unsere pers Ansicht hier äussern . Mir war dieser Offene Brief-incl Authoren Angabe- aber doch wichtig das Ich weiss das die Runde hier diesen Beitrag würdigt und schätzt. Haette das natuerlich auch – a la Annalena- leicht modifiziert ebenso bringen koennen…

    • Stefan Pietsch 5. September 2021, 11:38

      Es geht gerade in diesem Blog um die argumentativ begründete Meinung der Kommentatoren. Als Ersatz für die eigene Meinung einen ellenlangen Kommentar von einer völlig unbekannten Person einzustellen, ist vorsichtig ausgedrückt respektlos, Hanni. Keiner liest das und damit hört auch Dir keiner zu. Du machst es nur für Dich, wichtigtuerisch. Dafür solltest Du Dir zu schade sein. Wir werden das nicht dulden, lerne also möglichst schnell.

  • Hanni Hartmann 5. September 2021, 13:18

    @StefanP:“ Zu „Fremd Beiträgen : Auessere dich doch mal bitte zum Gehalt und Inhalt dieses Beitrages !

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