Bohrleute 14: Peak Prien

Karin Prien, die Kultusministerin von Schleswig-Holstein und Präsidentin der Kultusminister*innenkonferenz, hat einen, sagen wir, etwas unbedachten Tweet abgesetzt. Daraufhin wurde sie stark kritisiert und verkündete, eine „Twitterpause“ zu machen. Daraufhin wurden die Kritiker*innen kritisiert, weil sie so bösartig waren, Kritik an der Präsidentin der Kultusminister*innenkonferenz zu üben.

Die ganze Diskussion ist völlig unernst und bescheuert, und sie ärgert uns, und deswegen sind wir auf die schlechten Anreize reingefallen und haben einen großen Rant aufgenommen. Daher auch die Warnung am Anfang: in dieser Episode ist der Erkenntnisgewinn eher gering. Aber vielleicht, vielleicht, wollt ihr uns ja trotzdem zu diesem Thema ranten hören. Und noch vielleichter zieht ihr doch irgendeinen Gewinn daraus. Eines sei schon mal verraten: „vielleicht“ hat eigentlich keinen Komparativ. Wieder was gelernt.

(Hinweis: Wir hatten leichte Audio-Probleme. Wir arbeiten daran.)

Links zu den Themen:

Wir anderenorts:
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{ 5 comments… add one }
  • Ariane 18. Februar 2022, 08:03

    Sehr schöne Rants! 🙂 Super toll! Und ich kanns sooooo nachvollziehen.

    Twittertypisch hab ich das auch nur in Ausschnitten mitbekommen, hatte sogar auch einen Witz über Priens Shitpost gemacht über „an oder mit“ und dann nächsten Tag nochmal, als es plötzlich über den enthemmten Twittermob ging, während nebenan Meldungen durchrauschten über Nazis, die literally mit Fackeln vor dem Haus eines Kommunalpolitikers rumhingen (das sind dann vermutlich die besorgten Bürger, die man ernst nehmen muss!)

    Das passt ja super zu den verzerrten Maßstäben, die du auch genannt hast. Könnte ich auch gleich ewig vor mich hinranten.

    Also 1. Natürlich hat man als Vorsitzende der KMK die Pflicht, auf seine Wortwahl aufzupassen. Vor allem, wenn es um so sensible Themen wie Kindersterblichkeit geht. (allein schon dieses „bitte sachlich bleiben“ bei Leuten, die Sorge um ihre Kinder haben) Auch auf Twitter oder sonstwo.
    Und dieses an oder mit-regt mich eh auf. Du hattest ja so einen guten Vergleich mit dem Sturm. Es stirbt ja auch kein Mensch an einem Sturm, sondern an Zeugs, das durch die Gegend fliegt. Nur ist das halt sowas von scheißegal.

    Aber soweit, so normal. Irgendwer shitpostet über Corona und Leute regen sich auf. Das ist ja mittlerweile ähnlich wie Unterhaltungen übers Wetter.

    Und dann sind wir bei 2. denn plötzlich war das Thema ein enthemmter Twittermob und wir müssen mal wieder dringend über Netzkultur reden. Und die arme Prien wird gecancelt, weil sie nicht mehr twittern will.
    Öh?

    Marina Weisbrand hat dazu auch einen guten Text geschrieben, während ich da echt einfach nur noch mit dem Kopf auf die Tischplatte schlagen will:
    https://www.deutschlandfunk.de/kolumne-weisband-prienruecktritt-100.html

    Während Prien einmal quer durch alle Medien läuft, um zu erzählen, dass sie ja nichts mehr sagen darf und wir endgültig bei Peak Blödsinn angekommen sind.

    Ich glaub, Marcel hatte das gesagt. Das ist so eine Unernsthaftigkeit, die man als Bürgerin, die das jetzt nicht 24/7 live mitbekommen hat, dann irgendwie nur noch mit Fassungslosigkeit beobachten kann.

  • Marc 18. Februar 2022, 10:49

    Mein Interesse an der Diskussionskultur auf Twitter ist angesichts der Lage im negativen Bereich. Im Fokus der aktuellen Stellungnahme des Corona Expertenrats ist das Kindeswohl und das tangiert somit das Thema:

    https://www.bundesregierung.de/resource/blob/974430/2006266/cbaaebf3c847da6c54b5b4e1899ab0d1/2022-02-17-siebte-stellungnahme-
    expertenrat-data.pdf

    Neben dem offensichtlichen Versagen, die Kinder vor Omikron zu schützen (was ja bei einer Durchseuchungsstrategie logisch ist), ist folgender Punkt wichtig:

    2. Sowohl die primäre als auch die sekundäre Krankheitslast sind unter spezifischer Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich zu erfassen und zu bewerten. Daher empfiehlt der ExpertInnenrat, langfristig Fördermittel für die Führung eines kontinuierlichen bundesweiten Gesundheits- und Maßnahmen-Monitorings, altersspezifischer Register und strukturierter Nachuntersuchungen bereitzustellen. In diese Untersuchungen sind auch PIMS, Long-COVID und die Nachbeobachtung geimpfter Kinder und Jugendlicher einzuschließen.

    Hier geht es um die Ermittlung der Kosten der Durchseuchungsstrategie. Die Antworten auf diese Fragen sind existenmziell. Denn nur so ist es möglich, einen objektiven Vergleich zwischen NoCovid und Durchseuchungsstrategie zu ermöglichen.

    Und weil es hier ja notwendig ist: Nein, NoCovid bei Schulen heißt nicht Dauerschließung, sondern eine Sicherstellung der Niedriginzidenz bei Schulen. Dazu ist vor allem die Kontaktnachverfolgung und anschließenden Quarantänemaßnahmen ausschlaggebend. Wenn in Schulen Niedriginzidenz herrscht, können sie auch in der Pandemie problemlos geöffnet werden

    Ach ja, noch zu Prien. Rücktritt, was sonst?

    • Stefan Sasse 18. Februar 2022, 11:39

      Einsicht und Entschuldigung fände ich wichtiger als Rücktritt.

      • Marc 19. Februar 2022, 08:43

        Haha, ja, man sollte den Humor niemals verlieren.

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