Rezension: J. K. Rowling – Harry Potter 01 – Harry Potter and the Philosopher’s Stone

Joanne K. Rowling – Harry Potter and the Philosopher’s Stone (Hörbuch) (Harry Potter und der Stein der Weisen (Hörbuch))

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Leute glauben mir das gerne nicht, aber ich habe bisher noch nie Harry Potter gelesen. Ich kenne auch, abgesehen vom ersten, die Filme nicht. Der komplette Hype ist damals an mir vorbeigegangen und ich bin danach nie aufgesprungen. Die Bücher waren seither irgendwo in der Mitte des ständigen To-Read-Stapels, aber irgendwie waren andere Bücher immer wichtiger. Da ich auf der Suche nach einem leicht verdaulichen Hörbuch war, habe ich mich entschlossen, die Bildungslücke endlich zu füllen. Außerdem ist das englische Hörbuch von Stephen Fry gelesen, da weiß man ja, dass man Qualität bekommt. Deswegen erfolgt nun hier eine Erstleser-Rezension zu einem der meistgelesenen Bücher seit der Bibel, das vermutlich alle, die die Rezension lesen, bereits kennen. Ich werde trotzdem so tun, als hätte ich irgendwelche Dinge zu dem Roman zu sagen, die nicht bereits zehntausendfach anderswo besser analysiert wurden.

In der Nacht vom 1. auf den 2. November erscheinen ein geheimnisvoller, älterer Zauberer namens Albus Dumbledore, die Hexe Minerva McGonagall sowie der riesenhafte Rubeus Hagrid, der auf einem fliegenden Motorrad ein kleines Bündel mit sich führt. Sie treffen sich vor dem Haus der Familie Dursley in der Ligusterweg 4 im englischen Surrey. Dort legen sie ein in Leinentücher gewickeltes Baby vor die Haustür – den verwaisten Harry Potter. Der dunkle Magier Lord Voldemort hatte am Abend zuvor Harrys Eltern, Lily und James Potter, ermordet. Als er dann versuchte, den 15 Monate alten Harry ebenfalls zu töten, fiel der tödliche Fluch auf ihn selbst zurück, zerstörte seinen Körper und ließ Harry mit einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn zurück.

Harry wächst in der spießigen Familie seiner Tante Petunia, ihrem Mann Vernon und dem verwöhnten Cousin Dudley auf. Schon früh wird klar, dass er anders ist, denn immer wieder geschehen merkwürdige Dinge um ihn herum. Die Dursleys behandeln ihn schlecht: Er muss in einem Schrank unter der Treppe schlafen und wird von Dudley schikaniert. Tante Petunia überschüttet ihren Sohn mit Aufmerksamkeit, während Harry ohne Freunde und wie ein Hausdiener lebt.

Kurz vor Harrys elftem Geburtstag in den Sommerferien erhält er einen Brief aus der „Schule für Hexerei und Zauberei“ namens Hogwarts. Onkel Vernon und Tante Petunia versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Harry den Brief liest. Doch täglich treffen mehr Briefe ein, sodass die Familie in Panik flieht und sich in einer Hütte auf einer kleinen Insel versteckt. Dort taucht Hagrid auf, bringt Harry einen Geburtstagskuchen und überreicht ihm das Einladungsschreiben für Hogwarts. Die Dursleys, als „Muggel“ ohne Zauberkräfte, haben Harry absichtlich in Unwissenheit über seine Eltern und deren Tod gelassen. Erst durch Hagrids Eingreifen erfährt Harry endlich die Wahrheit.

Hagrid, der sich als Wildhüter und Schlüsselbewahrer von Hogwarts vorstellt, führt Harry in die Winkelgasse, das Einkaufsviertel der Zauberer. Dort besuchen sie zunächst die Zaubererbank Gringotts, wo Harry vom Erbe seiner Eltern erfährt. Anschließend kauft er seine Schulausrüstung, darunter ein Zauberstab, ein Kessel und magische Bücher. Hagrid schenkt ihm eine Schneeeule namens Hedwig und gibt ihm eine Fahrkarte für den Hogwarts-Express, der am 1. September vom Gleis 9¾ in London abfährt. Auf der Zugfahrt lernt Harry den freundlichen Ron Weasley und die kluge Hermine Granger kennen, die bald seine engsten Freunde werden. Auch begegnet er dem arroganten Draco Malfoy, der von Crabbe und Goyle begleitet wird. In Hogwarts trifft Harry auf Professor Snape, der ihn aus unbekannten Gründen nicht leiden kann. Professor McGonagall lehrt Verwandlung und ist streng, aber gerecht. Der Unterricht in Kräuterkunde findet in einem Gewächshaus mit magischen Pflanzen statt.

Das Internat ist in einem alten Schloss in Schottland untergebracht, das auf einem Berg am Rande eines großen Sees liegt. Bei der Begrüßungsfeier werden die neuen Schüler von einem sprechenden Hut den vier Häusern Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin zugeteilt, die nach den Gründern benannt sind und eine Art Familie für die Schüler bilden. Harry kommt wie Ron und Hermine nach Gryffindor. Schulleiter Dumbledore erinnert in seiner Rede an die Schulregeln: Das Zaubern auf den Gängen ist verboten, bestimmte Bereiche des Schlosses und der verbotene Wald sind tabu. Für die Einhaltung sorgen Hausmeister Argus Filch und seine Katze Mrs. Norris.

Harrys Abenteuer beginnen, als er und seine Freunde auf der Flucht vor Filch einen dreiköpfigen Hund namens Fluffy entdecken, der offenbar etwas Wertvolles bewacht. Nachforschungen ergeben, dass es sich um den Stein der Weisen handelt, den Dumbledore in der Schule versteckt hat, um ihn vor Dieben zu schützen. Der Stein verleiht Unsterblichkeit und wurde zuvor beinahe aus Gringotts gestohlen.

In Hogwarts wird Quidditch gespielt, eine Sportart auf fliegenden Besen. Harry wird als Naturtalent erkannt und ins Gryffindor-Team aufgenommen. Bei seinem ersten Spiel wird sein Besen verhext, was ihn fast zu Fall bringt. Harry verdächtigt Professor Snape, im Auftrag von Voldemort zu handeln, um den Stein der Weisen zu stehlen.

Zu Weihnachten erhält Harry einen Tarnumhang, der ihn unsichtbar macht. Unter diesem Umhang entdeckt er den Spiegel Nerhegeb, der ihm seine Eltern zeigt. Hagrid zieht heimlich einen kleinen Drachen namens Norbert groß, den Harrys Freunde nach Rumänien bringen, um Ärger zu vermeiden. Trotzdem glaubt Harry immer stärker, dass Snape den Stein für Voldemort stehlen will.

Schließlich brechen Harry, Ron und Hermine auf, um den Stein vor dem Diebstahl zu retten. Sie überwinden Fluffy, entkommen einer Teufelsschlinge, fangen einen fliegenden Schlüssel und bestehen ein Riesenschachspiel, bei dem Ron sich opfert. Hermine löst ein Rätsel mit Zaubertränken und bleibt zurück.

Harry erreicht den Spiegel Nerhegeb und trifft dort nicht Snape, sondern Professor Quirrell, der in Wahrheit für Voldemort arbeitet. Voldemort hat Quirrells Körper übernommen und erscheint als Gesicht auf dessen Hinterkopf. Durch den Spiegel erhält Harry den Stein, ohne es zu merken. Quirrell versucht, ihn an sich zu bringen, doch Harrys Berührung verursacht ihm Schmerzen. Schließlich besiegt Harry Quirrell und verliert das Bewusstsein.

Im Krankenflügel erfährt Harry von Dumbledore, dass seine Mutter ihn durch ihr Opfer vor Voldemort geschützt hat. Dumbledore hatte ihm den Tarnumhang geschickt und erklärt, dass Snape Harrys Vater einst etwas schuldet. Der Stein der Weisen wird zerstört, um Voldemort daran zu hindern, ihn jemals zu nutzen. Am Schuljahresende gewinnt Gryffindor den Hauspokal, und Harry kehrt für die Ferien zu den Dursleys zurück, wissend, dass er nun Teil einer größeren Welt ist.

Ich habe ja bereits in der Einleitung darauf hingewiesen, dass die Besprechung eines solchen Klassikers nicht ganz einfach ist, vor allem, wenn man eher unbeleckt und spät hinzukommt. Ich will das Relevanteste gleich direkt ansprechen: wirklich gepackt hat mich das Buch nicht. Das ist aber auch kein Wunder. Man hört ja (da ist das späte Hinzukommen ein Vorteil), dass der erste Band sich an Kinder richtet und die Serie quasi „mitwächst“.

Diese Wurzeln von „Harry Potter“ als Kinderbuch sind in der Struktur auch überdeutlich zu sehen. Die einzelnen Kapitel mit ihren Zeitsprüngen folgen nicht wirklich einem dramaturgischen Aufbau, sondern stehen eher als einzelne Episoden für sich. Auf diese Art entsteht kein echter Spannungsbogen, sondern eher lauter kleine, interne Spannungsbögen in jedem Kapitel – was auch absolut Sinn macht, wenn man die seinen Kindern in verdaulichen Happen von etwa einer halben Stunde vor dem Zubettgehen vorlesen oder es sie in der Bettgehzeit selbst lesen lassen möchte.

Auch folgt die Handlung einer klaren Kinderlogik. Ich bin gespannt, inwiefern das in späteren Bänden noch zu Konsistenzproblemen beim Worldbuilding führt, aber man muss schon deutlich sagen, dass die Welt von „Harry Potter“, wie sie hier präsentiert wird, nur sehr eingeschränkt Sinn macht und vor allem als kindliche Märchenwelt verstanden werden muss. Dazu gehört auch die Figurenzeichnung selbst; die Geschichte ist voller „adults are useless„-Tropes, in denen die Erwachsenen haarsträubende Handlungen begehen oder unterlassen, die überhaupt erst den Möglichkeitsspielraum der Kinder eröffnen und in denen so etwas wie eine staatliche Verwaltung oder Sicherheit, die Kontrollen durchführen würde, nicht existiert. Man darf annehmen, dass solche profanen Probleme weggezaubert werden.

Auch in der Gestaltung der Welt werden diese märchenhaften Wurzeln offenkundig. Die Figuren tragen ungeheuer sprechende Namen; ich meine, Draco Malfoy aus dem Haus Slytherin? Vielleicht war der künftige Lebensweg eines Voldemort aus Slytherin auch schon vorgezeichnet. Das kontrastiert mit der britischen Bodenständigkeit von Ron, Fred, George und Harry, wenngleich einige eher ungewöhnliche Namen wie Hermione hineingesprenkelt werden, die der Mary-Poppins-Atmosphäre der 1950er Jahre, die die Geschichte durchwebt, zuträglich sind.

Strukturell hat für mich besonders der Einstieg des Romans nicht funktioniert. Ich empfinde Harrys Geschichte bei den Dursleys als wesentlich zu lange und wenig zu seiner Charakterisierung oder der Handlung beitragend. Die Dursleys sind so absurd böse, so grotesk überzeichnet, dass sie kaum ernstzunehmen sind. Bereits hier wird die Märchenlogik der Handlung deutlich erkennbar. Auch ging mir die Gary-Stu-Natur Harry Potters deutlich auf die Nerven; die ständige Betonung seines Auserwähltenstatus‘ ermüdete rasch.

Das für mich störendste Element der Handlung – das aber gleichzeitig natürlich einen großen Teil des Charmes ausmacht, besonders wenn man dazu die Stimme von Stephen Fry im Ohr hat – ist die sehr britische Internatskultur, die hier fantastisch überzeichnet in Hogwarts repliziert wird. Ich glaube, es existiert keine so dysfunktionale Schule irgendwo wie Hogwarts. Gefahr für Leib und Leben, geradezu absurde Strafen (nächtliche Hilfsarbeiten in einem von gefährlichen Kreaturen wimmelnden Wald für Erstklässler), vor allem aber die absolut toxischen Sozialstrukturen fallen auf. Die Idee der Herausbildung der „Häuser“-Identität und ihres harten Wettkampfs gegeneinander kann kaum zu etwas anderem als gegenseitigem Mobbing führen, von den völlig arbiträren Punktewertungen, in denen die Lehrkräfte grotesk unfair und parteiisch eingreifen, einmal abgesehen.

Dass es vielleicht nicht der beste Plan ist, alle ambitionierten und soziopathischen Schüler*innen in ein Haus zusammenzufassen und ihre niedersten Instinkte zu fördern, kommt auch niemandem in den Sinn. Wen wundert da, dass dunkle Magier wie Grindelwald oder Voldemort auftauchen? Wenn das alles nicht ziemlich reale Elemente britischer Schulkultur wenigstens an den „Eliteschulen“ wären, könnte man das ja alles als Fantasie abtun. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass Rowling das kritisiert. Auch die elitistische Sicht auf die „Muggles“, also Nichtmagier, ist kein Ruhmesblatt der Handlung.

Als biografische Seitenbemerkung sei gestattet, dass es auch auffällig ist, dass Harrys Hintergrund einer der unverschuldeten Armut ist, aus der er souverän emporsteigt, und dass sein größter innerschulischer Gegner, Draco Malfoy, aus elitärem Hause stammt. Eine Gleichsetzung von Slytherin mit Eton und Co ist nicht unbedingt weit hergeholt. Rowlings Handlung ist aber nicht die eines Aufbrechens dieser Strukturen, sondern einer Teilhabe: Harry Potter ist einfach so gut, dass er aus niederer Herkunft in den Kreis der Elite aufsteigt.

Das alles ist natürlich zu guten Teilen ein etwas unfairer Maßstab, der hier eher an ein riesiges Phänomen angelegt wird. Ich habe den Vorteil und Nachteil zu wissen, dass der Romanzyklus aus sieben Bänden besteht und eine wesentlich größere Dimension annehmen wird; würde man den Roman einfach nur auf Basis seiner selbst besprechen, blieben die Kritikpunkte zwar grundsätzlich bestehen, aber man könnte viel davon einfach mit „ist eben ein Kinderbuch“ und dem Verweis, dass ich nicht die Zielgruppe bin, beiseite wischen. Aber als lesende Person ist man eben immer Teil der eigenen Realität und Erfahrungen und wertet aus diesen heraus. Deswegen will ich auch niemanden den Spaß an Harry Potter verderben. Ich denke, ich werde schon weiter lesen. Vermutlich komme ich einfach wesentlich zu spät.

{ 27 comments… add one }
  • Dobkeratops 26. Mai 2025, 12:01

    Spannend, dieser weitgehend hypeunbelastete Blick. Viele deiner Anmerkungen kann ich gut nachvollziehen, mir ging das damals beim Lesen ähnlich.

    Die zerfahrene episodenhafte Struktur wird dir im zweiten Band noch erhalten bleiben, danach wird es besser. Was leider nicht für das Worldbuilding gilt. Das bleibt fantasievoll aber selbst in sich unlogisch, allen voran die sackdoofen Quidditch-Regeln, die überhaupt keinen Sinn ergeben und erkennbar nur dazu da sind, Harry eine gute Gelegenheit zu geben, bei irgendwas zu gewinnen.

    Ich bin gespannt, ob dir der Bruch in der literarischen Qualität ab dem fünften Band, als offenbar das zuständige Lektorat die Arbeit einfach eingestellt hat, auch so krass vorkommen wird wie mir oder ob das durch das Hörbuch mitigiert wird.

    Die Serie peakt m.E. im vierten Band. Da hatte Rowling endgültig die Fesseln der Kinderliteratur abgeworfen, aber noch nicht realisiert, dass sie sich mit dem ganz großen Fantasy-Epos übernommen hatte.

    Aber ich will nicht spoilern. Ich freue mich schon auf deine weiteren Rezensionen.

    P.S.: Wenn dir schon im ersten Band das Aufbrechen von Strukturen vs. Teilhabe sauer aufstößt, dann freu dich schon mal auf den Epilog im letzten.

    • Stefan Sasse 26. Mai 2025, 12:10

      Danke für die Anmerkungen! Bin gespannt.

    • cimourdain 26. Mai 2025, 15:26

      Es gibt übrigens tatsächlich Leute, die IRL versuchen, nach den „sackdoofen Quidditch-Regeln, die überhaupt keinen Sinn ergeben“, ernsthaft ein Ballspiel spielen:
      https://dqbsport.de/

      • Dobkeratops 26. Mai 2025, 15:56

        Ich weiß. Das spricht aber meiner Meinung nach eher gegen die Zurechnungsfähigkeit dieser Leute als für die Sinnhaftigkeit der Regeln.

  • cimourdain 26. Mai 2025, 13:49

    1) Kurze Frage vorab: Hast du das Buch Englisch oder deutsch gehört? Die Namen „Nehergeb“ und „Hermine deuten auf deutsch hin. Allerdings steht an einer Stelle bei dir „Hermione“ [dort verortest du dafür „Mary Poppins“ (1964, spielt vor WW I) in den 50ern]

    2) Ansonsten wirst du dich an Rowlings sehr „weiches“ Worldbuilding gewöhnen müssen, das zieht sich durch.

    3) Deine „Lehrerperspektive“ entspricht natürlich dem beliebten „Militärexperte bewertet die Schlachten aus LoTR nach Realismus“ – Genre. Aus purem Widerspruchsgeist eine Gegenrede, dass das Lernumfeld in Hogwarts eher produktiv denn „dysfunktional“ ist:
    3a) Die „Wir setzen Schülys bewusst Gefahren aus“ Politik der Schulleitung hat natürlich den Zweck, die zukünftigen Zauberer auf eine Welt voller Gefahren vorzubereiten, gegen die sie von der „Muggel“-Gesellschaft keine Hilfe bekommen.
    3b) Das Haussystem ist ein Mittel gegen Mobbing. Durch die „Robbers Cave“ – Situation erhalten potentielle Mobbingopfer wie Neville Longbottom Solidarität durch die eigene Peergroup.
    3c) „alle ambitionierten und soziopathischen Schüler“ zusammenzubringen ist im angloamerikanischen Bildungssystem nicht unbekannt (Bullingdon Club, Skull § Bones)

    4) „ nicht die eines Aufbrechens dieser Strukturen, sondern einer Teilhabe“ – hier könne wir nahtlos in die „Klassische Linke“ (Kapitalismus überwinden) gegen „woke Linke“ (Frauenquote einführen) Diskussion überleiten.

    5) Ansonsten beunruhigt mich dein unbekümmerter Umgang mit kontroversen Themen (Star Wars, Herr der Ringe, jetzt Harry Potter). Da muss man ein bisschen vorsichtiger sein als wenn man etwas zu „cancel culture“, Israel oder der AfD schreibt. ;-P

    • Stefan Sasse 26. Mai 2025, 15:55

      1) Englisch, ich hab die Zusammenfassung mit den deutschen Namen gemacht.

      2) Glaub ich.

      3) Klar, das kann man ja nicht wirklich ernst nehmen, daher auch eine ganze Vorrede.
      a) Joa, aber nein 😀
      b) Das richtet mehr Schaden als Nutzen an.
      c) Exactly my point.

      4) Können wir, macht aber wenig Sinn 😉

      5) Wohl wahr 😀

      • derwaechter 27. Mai 2025, 11:36

        3) Mich irritiert an der Kritik eher, dass du offenbar pädagogische Maßstäbe aus der realen Schulwelt anlegst und daraus irgendwie Kritik am Buch machst. Geschichten aus dem perfekten Internat, mit Superpädagogen und glücklichen und erfolgreichen Kindern, die alle nett zueinander sind, wäre vielleicht eine schöne Utopie, aber wenig unterhaltsam. Und ungefähr so realistisch wie ein Zauberer- und Hexeninternat

        • Stefan Sasse 27. Mai 2025, 14:12

          Ich will doch keine Utopie…? Wo wird denn das behauptet?

          • derwaechter 27. Mai 2025, 14:26

            Die Abschnitte nach „Das für mich störendste Element der Handlung…“ haben bei mir den Eindruck erweckt, dass du die die „dysfunktionale Schule“ Hogwarts nicht gut findest und daraus habe ich geschlossen, dass dir ein Setting in einer „funktionierende“ Schule besser gefiele. Habe ich vielleicht missverstanden.
            Aber was ist denn dann die Kritik? Das Hogwarts unrealistisch ist??

            • Stefan Sasse 27. Mai 2025, 14:53

              Ah, verstehe. Ich meine das grundsätzlicher. Hogwarts ist nicht nur eine schlechte Schule, das gibt es ja zuhauf. Mein Punkt ist, dass sie die Ziele nicht erreichen kann, die sie laut der Handlung erreicht. Die produziert im Endeffekt Tote, Verletzte, Traumatisierte und künftige Schwarzmagier. Alles, was das verhindert, ist die Märchenlogik der Handlung, nicht aber das Worldbuilding an sich. Das realistische Gegenstück wäre nicht eine utopische „alles heile Welt“-Schule, sondern eine, bei der überhaupt sinnvoll das eigentliche Ziel erreicht werden kann.

              • derwaechter 28. Mai 2025, 10:40

                „Mein Punkt ist, dass sie die Ziele nicht erreichen kann, die sie laut der Handlung erreicht. Die produziert im Endeffekt Tote, Verletzte, Traumatisierte und künftige Schwarzmagier“

                Die produziert sie ja (auch), und zwar nicht zu knapp.

                • Stefan Sasse 29. Mai 2025, 08:55

                  Eben 😀

                  • Derwaechter 29. Mai 2025, 14:49

                    Ja aber das deckt sich doch so gesehen mit der Handlung. Ich meine die meisten Bösen waren dort doch auch Schüler, nicht zuletzt Voldemort selbst .

  • AfD-Verteidiger 26. Mai 2025, 15:21

    Sind dir denn die wichtigsten Wendungen in den letzten Bänden bekannt oder hast du sie nicht mitbekommen? Wenn nicht würde ich selbstverständlich darauf verzichten, dich zu spoilern.

    Werden JK Rowlings Ansichten zu den ganzen Trans-Geschichten deine Wertung beeinflussen? Oder versuchst du explizit JK Rowlings (für mich persönlich vollkommen nachvollziehbare) Meinungen aus den Reviews rauszuhalten?

    • Stefan Sasse 26. Mai 2025, 15:57

      Ich weiß dass Dumbledore stirbt, sonst praktisch nichts.

      Ich versuch das weitgehend zu ignorieren. Ich wüsste auch nicht, wo das in HP auftaucht. Soweit ich weiß, ist ja diese ganze „Dumbledore ist schwul“-Geschichte auch von ihr geretconnt worden, und nicht eben zum Nutzen der Geschichte.

  • derwaechter 27. Mai 2025, 11:22

    „Auch die elitistische Sicht auf die „Muggles“, also Nichtmagier, ist kein Ruhmesblatt der Handlung.“

    Die machen sich die Guten in der Geschichte aber gerade nicht zu eigen.
    Ich weiss nicht mehr, was in welchen Bänden vorkommt. Kann also gut sein, dass du das noch nicht wissen kannst. Aber die Paralellen zu Hitler, Nazis und Holocaust sind nicht gerade subtil. Ebensowenig wie die Frage, wer denn dann die Guten sind 🙂

    • Stefan Sasse 27. Mai 2025, 14:12

      Weiß nicht, was du meinst, soweit bin ich noch nicht drauf gestoßen.

      • derwaechter 27. Mai 2025, 14:29

        Jetzt weiss ich nicht, ob ich Antworten soll oder, ob du keine Spoiler möchtest.

        • Stefan Sasse 27. Mai 2025, 14:53

          Ich denke es macht Sinn, das für die Rezensionen der kommenden Bücher aufzuheben, wenn ich soweit komme. Den zweiten hab ich gestern angefangen.

  • Erwin Gabriel 29. Mai 2025, 08:34

    @ Stefan Sasse

    Vermutlich komme ich einfach wesentlich zu spät.

    Vermutlich 🙂

    Meine Töchter (damals im passenden Alter) haben die Bücher regelrecht verschlungen und mich täglich auf einen aktuellen Stand gebracht – herrlich. Als dann die Filme herauskamen, haben wir sie zusammen geschaut, und ich fühlte mich prächtig unterhalten. Wir haben ein paar Jahre später zur Weihnachtszeit Schwiegeroma eingeladen und jeden Tag eine Folge geschaut, um auch Oma in das Thema einzuführen (als Elternteil überlässt man die Erklärungen selbstverständlich den Kindern, und genauso selbstverständlich lauschte und folgte Oma ergriffen).

    Die Entwicklung der Kinder- zur Jugendlichen-Geschichte ist klar nachvollziehbar, und mich hat beeindruckt, wie dicht die Autorin (Lektorin?) an der altersgerechten Weiterentwicklung drangeblieben ist. Was die Namen der Guten und der Bösen angeht – schau Dir „Herr der Ringe“ an, Orks, und Elfen. Gehört dazu.

    • Stefan Sasse 29. Mai 2025, 08:58

      Ich weiß! War auch mehr eine Kuriosität als eine Kritik. GOT hat auch solche Namen.

  • Marko 13. Juni 2025, 11:10

    “Adults are useless” ist tatsächlich nicht ganz so einfach bei Harry Potter: Zum Teil ist es so, in anderen Teilen wird aber auch nur der Anschein erweckt, wie auf https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/AdultsAreUseless/HarryPotter ausgeführt wird.

    Generell jedoch finde ich auch nicht, dass Harry Potter gut gealtert ist. Habe es vor 20-25 Jahren gerne gelesen und vor ein paar Jahren mit Kindern wieder.

    • Stefan Sasse 13. Juni 2025, 19:06

      Warum findest du, dass es nicht gut gealtert ist?

      • Marko 16. Juni 2025, 08:47

        Auch wenn ich „ist nicht gut gealtert“ schrieb, weil das so gängiger Spruch ist, ist es wohl eher andersrum: Ich bin älter geworden und habe mich weiterentwickelt. Und da kommt manches ins Spiel, was Du auch ansprichst:

        Über manche Wiederholung derselben Elemente habe ich damals hinweggelesen, beim erneuten Lesen verdrehe ich eher die Augen. Klischees, wie z.B. das dicke Leute auch dumm und egoistisch handeln, sind mir damals wohl gar nicht so aufgefallen, heute stören sie mich.

        Interessanterweise bin ich mir mit der Beurteilung des ersten Buches heute unsicherer geworden. Damals fand ich das viel unausgereifter als die späteren Bücher. Das finde ich einerseits noch immer, andererseits hat die Naivität heute für mich auch ihren Charme. In den späteren Büchern fällt es JK Rowling mit der ansteigenden Seitenzahl dann auch immer schwerer eine klare Geschichte zu erzählen.

        • Stefan Sasse 16. Juni 2025, 14:43

          Ist auch mein Eindruck; bin mal gespannt, wie das weitergeht.

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