Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Die „Fundstücke“ werden mit einem Abschnitt des Textes, der paraphrasiert wurde, angeteasert. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels empfohlen; ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Zusammenfassungen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten. Dazu gibt es die „Resterampe“, in der ich nur kurz auf etwas verweise, das ich zwar bemerkenswert fand, aber zu dem ich keinen größeren Kommentar abgeben kann oder will. Auch diese ist geordnet (mit Buchstaben), so dass man sie gegebenenfalls in den Kommentaren referieren kann. Alle Beiträge sind üblicherweise in der Reihenfolge aufgenommen, in der ich auf sie aufmerksam wurde.
Fundstücke
1) America is being sold out by its leaders
Der Artikel argumentiert, dass die USA unter Präsident Donald Trump politische Entscheidungen treffen, die einer Niederlage in einem großen Krieg gegen China und Russland gleichkommen. Der Autor beschreibt drei Hauptbereiche dieser „freiwilligen Kapitulation“: Rückzug aus internationalen Verpflichtungen: Trump verhandelt einseitig mit Russland über den Ukraine-Krieg, gibt russischen Forderungen nach und signalisiert eine mögliche Truppenreduzierung in Europa, was die NATO-Verbündeten verunsichert. Abrüstung: Trotz öffentlicher Rhetorik über eine Stärkung der Verteidigung sollen im Pentagon Budgetkürzungen von 8 % pro Jahr vorbereitet werden. Zugleich schlug Trump eine drastische Reduzierung der Militärausgaben vor, was faktisch eine einseitige Abrüstung der USA wäre. Deindustrialisierung: Die unter Biden gestarteten Industriepolitiken, insbesondere im Bereich Halbleiter und erneuerbare Energien, werden gestoppt. Gleichzeitig scheint Trump seine China-Zölle aufzuweichen, was der chinesischen Wirtschaft zugutekommt. Der Autor stellt zwei Theorien auf: Einerseits könnte Trump versuchen, ein autoritäres globales Bündnis mit China und Russland nach dem Modell des 19. Jahrhunderts (Metternich-Lindbergh-Theorie) zu schmieden, um gesellschaftliche Unruhen im eigenen Land einzudämmen. Andererseits könnte es sich um eine gescheiterte „Reverse-Kissinger“-Strategie handeln, die Russland von China lösen soll, aber durch innenpolitische Fehler die USA schwächt. Abschließend warnt der Autor, dass diese Politik China langfristig nur noch stärker machen und die geopolitische Stellung der USA massiv untergraben könnte. (Noah Smith, Noahpinion)
Ich finde zweierlei bemerkenswert. Einerseits wäre da die Idee einer präventiven Kapitulation Trumps. Ich vermute, der Mann ist tatsächlich der Überzeugung, er sei ein guter Deal-Maker. Tatsächlich gab es wohl schon lange niemanden mehr, der so schlecht verhandelt hat wie er – zumindest, wenn er die Ziele erreichen will, die er behauptet, erreichen zu wollen. Andererseits ist da die Idee der „Metternich-Lindbergh-Theorie“, die ich für ein gar nicht so schlechtes Erklärungsmodell für Trumps außenpolitisches Denken (und das der MAGA-Blase) halte. Natürlich ist es bei jemand so erratischem immer schwer zu sagen, welche Überlegungen hinter seinem Handeln stecken, aber die Vorstellung einer Art moderner „Heiliger Allianz“ macht Sinn, und der Rückgriff auf Lindbergh schon allein aus dem MAGA-Branding heraus sowieso. Es ist in der Rückschau absolut faszinierend, wie Trump innerhalb weniger Jahre eine Partei, deren außenpolitisches Denken vom Sendungsbewusstsein der Neocons dominiert war zu einer isolationistischen umformte.
2) Germany Is Rethinking Everything Nuclear // Merz und die nukleare Nebelkerze
Der Artikel analysiert die Neuausrichtung der deutschen Nuklearpolitik angesichts der Unsicherheit über die Sicherheitsgarantien der USA unter Präsident Donald Trump. Die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD plant eine deutliche Erhöhung der Militärausgaben und erwägt ein eigenständiges nukleares Abschreckungskonzept in Zusammenarbeit mit Frankreich und Großbritannien. Die Debatte über Nuklearwaffen hat sich in Deutschland gewandelt: Während früher eine Mehrheit für den Abzug der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen war, stieg die Zustimmung nach Russlands Invasion in die Ukraine deutlich. Olaf Scholz versuchte noch, die US-Bindung durch den Kauf von F-35-Kampfflugzeugen zu stärken. Sein wahrscheinlicher Nachfolger, Friedrich Merz, setzt dagegen auf mehr europäische Unabhängigkeit und erwägt ein gemeinsames europäisches Abschreckungssystem. Frankreichs Präsident Macron zeigte sich offen für diese Idee, während Kritiker vor den politischen und militärischen Herausforderungen eines solchen Schrittes warnen. Alternativ müsste Deutschland eigene Atomwaffen entwickeln, was politisch und wirtschaftlich kaum tragbar wäre. Daher wird auch ein Ausbau der zivilen Nuklearforschung als strategische Option betrachtet. Der Artikel betont, dass Deutschland sich angesichts der geopolitischen Unsicherheiten nicht länger allein auf die USA verlassen kann. (Thorsten Brenner, Foreign Policy)
Der Artikel kritisiert Friedrich Merz’ Offenheit für eine stärkere nukleare Zusammenarbeit mit Frankreich und warnt davor, dass er in eine strategische Falle von Emmanuel Macron tappt. Während der CDU-Chef eine europäische Ergänzung zum amerikanischen Nuklearschirm anstrebt, bleibt fraglich, wie ernst Frankreich dieses Angebot meint. Paris könnte sich finanzielle Beiträge aus Berlin und Brüssel sichern wollen, ohne jedoch die Kontrolle über seine Atomwaffen abzugeben. Der Artikel argumentiert, dass Frankreich, wenn es wirklich an einer europäischen Nuklearstrategie interessiert wäre, zunächst der nuklearen Planungsgruppe der NATO beitreten müsste. Zudem sei es ungewiss, ob künftige französische Präsidenten, insbesondere eine mögliche rechtspopulistische Regierung unter Marine Le Pen, an Macrons Vorschlag festhalten würden. Die Entwicklung eines europäischen Nuklearprogramms wäre zudem extrem teuer und langwierig. Statt sich auf diese Debatte einzulassen, solle Europa laut dem Artikel die militärische Unterstützung der Ukraine und die konventionelle Aufrüstung priorisieren. Zudem hebt er hervor, dass Donald Trump trotz seiner umstrittenen Außenpolitik weiterhin den amerikanischen Nuklearschirm für Europa garantiert. Die USA hätten ein strategisches Interesse daran, die nukleare Teilhabe aufrechtzuerhalten, um die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern und ihre globale Dominanz zu sichern. Letztlich plädiert der Artikel dafür, das transatlantische Bündnis zu stärken, anstatt es durch eine ungewisse europäische Nuklearstrategie infrage zu stellen. Merz müsse sich, so die Kritik, besser beraten lassen und sich stärker auf realistische sicherheitspolitische Prioritäten konzentrieren. (Christoph B. Schlitz, Welt)
Die Atomwaffenfrage ist ein echtes Dilemma. Einerseits zeigt die aktuelle Politik Trumps, dass die USA kein verlässlicher Partner mehr sind. Der Kauf von F-35 ist deswegen kaum mehr eine sinnvolle Option, schon allein, weil die Möglichkeit einer Fernabschaltung durch die USA im Raum steht und diese ein immer unsichererer Partner werden. Zugleich bleibt auch ungewiss, was die deutschen F-35 dann genau transportieren würden, denn inwiefern die nukleare Teilhabe unter Trump überhaupt bestehen bleiben kann, ist ungewiss. Der Kauf von Mirage-Flugzeugen von Frankreich und eine Teilhabe an deren nuklearen Arsenal ist aber angesichts eines möglichen Le-Pen-Siegs, der dasselbe Spiel dann unter den Klängen der Marseillaise vollziehen würde, aber auch nur eingeschränkt attraktiv. Und die Entwicklung deutscher Atomwaffen ist gesellschaftlich, politisch und auch vom Kostenaspekt her eigentlich kaum denkbar. Zudem zeigt das Beispiel des Vereinigten Königreichs auch noch einmal deutlich, dass selbst ein eigenes Atomwaffenarsenal keine Autonomie gibt, wenn Abhängigkeiten bestehen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie man aus dem Schlamassel rauskommen soll. Einfach zu sagen, dass Europa das alles ignorieren und sich auf konventionelle Rüstung beschränken soll, scheint angesichts der Eskalationsdominanz der Russen dann aber auch nicht gerade ratsam. Es gibt einfach keinerlei gute Optionen.
3) Does Keir Starmer want to empower or to rule?
Ich finde es bemerkenswert, mit welcher Ambition Starmer an die Reform des britischen Staats geht. Das ist einerseits eine Frage der Handlungsfähigkeit: wie in den meisten westlichen Ländern hat der Staat wesentlich an Handlungsfähigkeit eingebüßt und sich selbst in ein so enges Korsett gelegt, dass den aktuellen Herausforderungen kaum mehr nachzukommen ist. Solche Reformen sind deswegen absolut notwendig. Andererseits ist die von Nelson im Nachklapp erwähnte Tatsache auffällig, dass die Partei, die sich genau solche Reformen ewig und drei Tage auf die Fahnen geschrieben hat, die Tories, nicht in der Lage war, diese Reformen durchzuführen. Es erinnert an die Situation in Deutschland, wo es ja auch den Sozialdemokraten und Grünen bedurfte, um den „Reformstau“ der 1990er Jahre anzugehen, und wo jetzt in Abwandlung des berühmten Sprichworts „only Friedrich Merz can go Schuldenbremse“ gilt. Es beflügelt den politischen Möglichkeitsraum doch nichts so sehr wie eine Krise und ein Regierungswechsel.
4) Anti-Semitism Is Just a Pretext
So recht Jonathan Chait mit seiner Kritik auch hat, so schwer fällt es mir, ihn an der Stelle ernstzunehmen. Chait gehört zu jenen Liberalen, die die letzten Monate der Biden-Präsidentschaft permanent in den hysterischsten Tönen die Gefahr von radikalisierten Studierendensplittergruppen an einigen US-Eliteuniversitäten zum beherrschenden Thema machten. Davon hört man seit dem Trump-Sieg praktisch gar nichts mehr. Es war eben auch von Anfang an ein wesentlich geringeres Problem als wenn eine politische Partei und der von ihr kontrollierte Staatsapparat sich dem Ganzen zuwendet. Wie viel offensichtlicher als manche Begnadigungen etwa soll das Ganze denn werden? Die Trump-Regierung fährt eine konzertierte Attacke gegen die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit, wie etwa Adam Tooze das für Columbia beschreibt. Ich habe von Anfang an gesagt, dass das eine viel realere Gefahr ist ein paar Studierende, die einen Vortrag blockieren, so bescheuert, nervig und falsch das auch sein mag. Und ich fühle mich darin sehr bestätigt.
5) Here Are the Arguments for Why Senate Ds Should Vote Yes and Why They’re Wrong
Der Artikel setzt sich mit verschiedenen Argumenten auseinander, die dafür sprechen, dass die Demokraten sich einer Konfrontation über die sogenannte „Continuing Resolution“ verweigern sollten. Diese Argumente – darunter die Befürchtung, für einen möglichen Regierungsstillstand verantwortlich gemacht zu werden, die Kontrolle der Exekutive über den Shutdown oder die Möglichkeit, dass Trump und Elon Musk gezielt auf einen Shutdown hinarbeiten – werden vom Autor kritisch hinterfragt. Er argumentiert, dass die Republikaner ohnehin in den Zwischenwahlen abgestraft werden und dass sich die Demokraten nicht in eine rein reaktive Rolle drängen lassen sollten. Ein weiteres Zuwarten würde nur ermöglichen, dass Trump und Musk weiterhin ungehindert staatliche Strukturen abbauen und den Regierungsapparat massiv schwächen. Stattdessen sollten die Demokraten den Moment nutzen, um eine politische Auseinandersetzung über die Zukunft der Regierung zu forcieren. Der Autor weist darauf hin, dass sich in der öffentlichen Wahrnehmung selten die Partei durchsetzt, die sich passiv verhält. Die Republikaner haben bewusst eine Haushaltsvorlage ohne jegliche Zugeständnisse an die Demokraten verabschiedet, sodass jede Zustimmung einem politischen „Kniefall“ gleichkäme. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass sich Republikaner in einer vergleichbaren Situation ähnlich kompromissbereit zeigen würden. Der zentrale Punkt des Artikels ist die Bedeutung politischen Handelns. Macht müsse genutzt werden, um die politische Realität zu verändern, nicht um sich bloß in bestehenden Strukturen zu behaupten. Die Demokraten seien in einer Lage, in der sie Risiken eingehen müssten, um das Tempo des politischen Niedergangs zumindest zu verlangsamen. Ein weiteres Aussitzen würde ihnen nur eine defensive und letztlich machtlose Rolle aufzwingen. (Josh Marshall, TPM)
Mir ist das Denken der Funktionärselite dieser Partei völlig unklar. Wie können sie nach all den Erfahrungen der letzten fünfzehn Jahre ernsthaft in Erwägung ziehen, mit den Republicans zusammenzuarbeiten, noch dazu, wo diese eine eigene Mehrheit haben und die Democrats nicht einmal brauchen? Aber die GOP ist an der Stelle gar nicht das größte Thema. Einige Kommentator*innen weisen gerade vermehrt darauf hin, wie groß das Potenzial für eine linke Tea-Party-Bewegung ist. Die Midterms von 2026 sind dafür ein fruchtbarer Boden. Nicht nur ist anzunehmen, dass die Republicans sie verlieren werden, sondern auch, dass viele alteingesessene demokratische Figuren mit primary challenges von linken firebrands zu kämpfen haben werden. Ob die Partei mit dem Esel ähnlich anfällig für eine solche Übernahme ihrer radikalen Kräfte ist, wie es die mit dem Elefanten 2010 war, bleibt abzuwarten, aber rosige Aussichten sind das nicht gerade.
Resterampe
a) What do historians do? (ACOUP)
b) Spannende Betrachtung der Geburtenraten und Kindeserziehung (New Yorker).
c) Verbotspartei CDU (Bluesky).
d) Sehr zutreffend zu Milliardärsträumen (Bluesky).
e) Wo sind die Hot Takes? (Bluesky)
f) Ich halte sehr wenig von dieser Art des Vergleichs, auch wenn es optisch hübsch gemacht ist (Data Journal).
g) Zustände in der Bundeswehr (Twitter). Echt krass.
h) Trump Drops the Mask (The Atlantic). Nothing to drop there. It was all in the open for everyone with eyes to see.
i) The End of NATO As We Know It (Verfassungsblog).
j) Lieber Verschiebebahnhöfe als überhaupt keine Bahnhöfe (ZEIT). Genau das.
k) Es ist so unglaublich ärgerlich. (Twitter)
l) JD Vance und der Staatsstreich (Bluesky).
m) „Woke“ hat echt gar keine Bedeutung mehr (Twitter).
n) Gutes Altpapier (NDR).
o) Die Klatsche für die CDU mit dieser Anfrage ist schon ordentlich. (SZ)
p) Einordnung der Inflation (Twitter).
r) Wir wurden vor der Sprachpolizei gewarnt. (Deutschlandfunk)
s) Macrons Teilhabeangebot (FAZ).
t) Energiepolitische Bilanz der Ampel: Besser performt als kommuniziert. (ZflM)
u) AfD: Am Ende gewinnen immer die Radikalsten – auch in NRW (Spiegel). Da ist echt keine Moderation nirgendwo in Sicht.
v) Die rührende Hoffnung des Westens auf einen Vertrag mit Putin (Welt). Ich versteh das auch nicht.
w) Don’t Trust the Trumpsplainers (The Atlantic). Vor allem nach dem letzten Mal nicht. Wie kann man?!
x) Remembering Kevin Drum (Washington Post).
Fertiggestellt am 17.03.2025
zu 2)
Die Frage ist ja im Endeffekt – wie hält man es mit der NATO. Gibt es eine Chance, dass die NATO die Trump-Präsidentschaft überlebt und auch Folge-Präsidentschaften überlebt, dann würde es für mich bedeuten. Deutschand bleibt Teil der nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO mit amerikanischen Atomwaffen.
Wenn wir aber die NATO für Hirntod halten und die das ganze europärisieren wollten, dann bleibt ja nur eine französische Teilhabe, da die Briten ja nur auf seegestützte Systeme zurückgreifen. Sicherlich ist Le Pen ein Risiko – aber hey, am Ende lässt sich das Thema auch über Geld lösen. Atomstreitkräfte sind teuer, wenn wir als Deutschland uns bereiterklären mit zu sponsern (ebenso Belgier, Niederländer, Italiener), dann müsste man eigentlich das System ersetzen können.
Ich finde es halt vor allem auffällig, dass das alles Fragen und Probleme sind, die vor Kurzem geradezu undenkbar waren.
Manchmal könnte man denken, dass Alexander Dugin und die tech-bro Philosophen so gut in die aktuelle Zeit passen wie Immanuel Kant oder Jean-Jacques Rousseau in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Hobbes/Locke ins 17. Jahrhundet und John Rawls in die 2. Hälfte des 20. Jahrhundets.
Widerstand ist möglich und ich will wirklich keine Dugin/tech bros Welt.
Sind nicht die bessere historische Analogie Hochstapler und Betrüger wie Cagliostro (18. Jh) oder Frank Abagnale (2. Hälfte 20.Jh) ?
Das geht bei Dugin und den tech bros viel tiefer.
Kann sein, dass sich in Rußland und den USA irgendwann in weiten Teilen der Wirtschaft Widerstand formiert, weil irgendwann dann doch zu viel Porzelan zerschlagen wird.
Undenkbar für die breite Mehrheit ja, aber ich hätte erwartet das es zumindest bei Think Tanks oder Parteien Planspiele zu diesen Fragen gibt. Wie (fast) immer ist die deutsche Politik gefährlich blank in diesen Fragen.
Das Thema Beteiligung französische Atomwaffen ist ja nun nicht neu und auch eine handlungsunfähige Nato war seit Trump 1 ein mögliches Szenario.
Jetzt wird wieder so getan, als wäre das alles plötzlich vom Himmel gefallen.
Wir haben in Deutschland halt de facto kaum Expertise dafür. Hat schon seinen Grund, dass Carlo Masala quasi der einzige Sicherheitsexperte des Landes ist. Schon allein, wenn die „Konkurrenz“ von so Genies wie Varwick anschaust…
Was der dazu sagt:
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100607666/ukraine-und-trump-worauf-putins-krieg-laut-masala-abzielt.html
l) as i said.
5) chuck schumer ist so captured by capital, dass selbst andere demokratenbots ihn kritisieren. da gibt es zum ersten mal die gelegenheit, meaningful widerstand zu leisten und was macht er? 🙂 e k e l h a f t
die favourability der demokraten war noch nie so niedrig. 27%
auch die werte für widerstand vs. zusammenarbeit nehmen immer weiter zu.
es ist notwendig zu verstehen, wie absolut verhasst diese demokraten sind.
wie gesagt, donors und base der republikaner treiben in eine richtung: „faschismus jetzt!“ während die donors der demokraten und deren base in gegensätzliche richtungen wollen.
es wäre dringendst notwendig, dass die liberalen allgemein und die new york/california clinton consultant democrats endlich einsehen, dass ihre zeit vorbei ist. niemand will sie mehr, sie haben auf ganzer linie versagt. aber es geht ja auch nicht wirklich darum, die demokaten zum sieg zu führen. 🙂
es ist auch interessant zu sehen, wie es irgendwie anscheinend immer genug „ausscherer“ bei den demokraten gibt, wenn irgendein gesetz beschlossen werden soll, das den normalen menschen nützt. ob da wohl die kapitalinteressen dahinter sind? immer gerade so genug ausscherer bei den demokraten, damit man das image weiterhin aufrecht erhalten kann und die ausscherer blamen kann, während man in wahrheit den kapitalinteressen dient.
das beste framing, um die politische landschaft der usa zu verstehen ist wohl: demokraten sind corporatists, die republikaner mittlerweile oligarchists.
https://www.youtube.com/watch?v=5EDKRGkgLsI
https://x.com/KyleKulinski/status/1902155724282548662
https://x.com/kenklippenstein/status/1902002998974230818
kapitalismuskrebszerfressene pseudodemokratie im endstadium.
https://www.spiegel.de/ausland/bernie-sanders-und-alexandria-ocasio-cortez-ein-ungleiches-paar-mit-einer-gemeinsamen-mission-a-90c85bd0-ff1b-4cde-906c-6846ad537ebd
sanders und aoc sind die einzigen die eine brauchbare opposition aufbauen. warum habe ich immer recht?
das neoliberale erbe clintons/obamas/bidens ist toxischer sondermüll und jeder der sich nicht davon distanziert hat keine politische zukunft.
leider verstehen das alle, die noch in der demokratischen partei etwas zu sagen haben, nicht.
die demokratische partei muss komplett zerstört und von grundauf neu aufgebaut werden.
https://www.axios.com/2025/03/21/democrats-house-senate-tea-party-trump
man kann nur hoffen, dass die welt an ihrem bisherigen tiefpunkt vielleicht endlich anfängt die kurve zu kriegen. rechte politik ist ein rezept fürs scheitern.
zu 5) “Kooperation Demokraten”
Die Midterms von 2026 sind dafür ein fruchtbarer Boden. Nicht nur ist anzunehmen, dass die Republicans sie verlieren werden, sondern […]
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass in 2026 gewöhnliche Wahlen stattfinden werden. Trump hat die USA wegen seiner Deportationspläne bereits offiziell als “im Krieg” erklärt. Nachdem seine Absicht 2020 das Kriegsrecht zu verhängen, um Widerstand mit militärischen Mitteln zu unterdrücken, noch am Anstand der Generäle und einiger Individuen in seiner Administration gescheitert war, hat er jetzt alle Entscheidungsträger gegen willfährige Ja-Sager ausgetauscht. Der Supreme Court hat ihm bereits vor seiner Machtergreifung – unabhängig vom begangenen Verbrechen – volle Immunität zugesichert. Und das Justizministerium hat seine Unabhängigkeit verloren. Was die Demokratische Partei jetzt noch macht oder nicht macht, ist völlig gleichgültig. Wer zeitig kooperiert, entgeht vielleicht noch dem Gefängnis oder dem Tod. Verständlich also dass Schumer kooperiert.
Ich denke nicht, dass es schon so weit ist. Schon allein, weil die Wahlen ja von den Bundesstaaten durchgeführt werden. Warum sollte Kalifornien keine Midterms abhalten?
Wahlen werden schon stattfinden. Wahlen finden auch in Russland statt. Oder im Iran.
Und während die Wahlen im tiefblauen Kalifornien vermutlich einigermaßen normal verlaufen werden, sage ich voraus, dass das in Georgia, in Arizona und in ähnlichen Bundesstaaten nicht der Fall sein wird.
In jedem Fall wird Trump weiterhin am Kongress vorbei regieren. Das macht er ja bereits jetzt – obwohl er eine Mehrheit in beiden Kammern hat. Ist also völlig egal, wie Kalifornien wählt. Politik wird nicht mehr im Kapitol sondern im Weißen Haus gemacht.
Es ist noch nicht mal April. Bis zu den Midterms noch über anderthalb Jahre. Und schon fängt es an;
https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-will-regeln-fuer-us-wahlen-verschaerfen-a-2b28ca3e-2d49-455f-8cfa-f30d56ff41af
For the record – ich bezweifle ernsthaft, dass die MAGAs demokratische Wahlen ausser Kraft setzen oder zur Farce machen wollen und/oder können.
Du musst am 6. Januar 2021 im Urlaub gewesen sein. Auch abgeschnitten von den Medien, die mit Telefonmitschnitten belegten, wie Trump die Gouverneure in Bundesstaaten mit knappem Wahlausgang drängte, Stimmen zu “finden” und so die Wahl zu manipulieren.
Wenn kritische Senatoren (Schiff ) als „kriminell“ bezeichnet und kritische Richter abgesetzt werden sollen – kann man da noch ernsthaft zweifeln? Von kritischen Journalisten gar nicht zu reden.
herrlich naiv, gerrymandering und citizens united v. fec are a thing, you know? „demokratisch“ sind die wahlen in den usa schon lange nicht mehr.
eine illegitime minderheit regiert seit jahrzehnten, kraft des geldes.
und trump himself ist mehrmals on the record, dass er demokratische wahlen gerne nicht mehr hätte.
da fällt mir ein, warte… thorsti…. maga… waren das nicht die leute, die bis heute das ergebnis einer demokratischen wahl leugnen?
„ich bezweifle ernsthaft, dass die MAGAs demokratische Wahlen ausser Kraft setzen oder zur Farce machen wollen“
mensch, mensch, mensch.
btw, das ganze rechte, von milliardärsgeld gepushte narrativ des „woke mind virus“ ist so lustig. wenn es leute wie dich gibt, die opfer des „rightoid mind virus“ sind. das gilt als normalität?
3) yay, mehr neoliberalismus, volldampf in den untergang!
4) wieso sollte das ein widerspruch sein, dass trump antisemiten begnadigt? schon mal die israelische gesellschaft genauer angeschaut? hat schon seine gründe, warum netanyahu den schulterschluss mit wahnsinnigen christlichen fundamentalisten sucht und der mic klatscht und prächtig verdient. da gesellt sich gleiches zu gleichem.
israel, das koloniale projekt und seine befürworter, sind mittlerweile komplette hitlerites.
2) Tja, wie du schon sagst, wer hätte gedacht, dass überhaupt mal ernsthaft über eine eigene deutsche Atombombe diskutiert würde. Mir scheint es allerdings auch etwas merkwürdig, jetzt ins andere Extrem zu verfallen.
Paris könnte sich finanzielle Beiträge aus Berlin und Brüssel sichern wollen, ohne jedoch die Kontrolle über seine Atomwaffen abzugeben
Das ist mit „nuklearer Teilhabe“ nicht gemeint, wir haben ja auch keine Kontrolle über die US-Atomwaffen, sondern die Abschreckungsdoktrin wird eben auf andere Länder ausgeweitet. (die btw generell ein Dilemma ist)
Das hat man sich ja auch nicht aus einem Anfall von Nächstenliebe ausgedacht, sondern aus der Überlegung heraus, dass eine Atombombe auf Berlin höchstwahrscheinlich kein rein deutsches Problem ist. Das gilt ja weiterhin, auch Trump wäre es vermutlich nicht so egal, wenn eine Atombombe auf Rheinland-Pfalz fällt (da liegen Ramstein und in Büchel die US-Atomwaffen)
Zudem sollte man nicht vergessen, dass viele Dinge mit Frankreich/Europa von vornherein gemeinsame Unternehmungen sind. Letzte Woche ist die Ariane6 mit Eubat-Satelliten als Alternative zum Starlink gestartet. Auch die Alternative zum GPS Galileo ist eine ESA-Aktion. Für Paranoiker: das Satelliten-Kontrollzentrum steht in Darmstadt. Das lässt sich gar nicht so einfach trennen und ist im Zweifel vermutlich deutlich relevanter als eine Atombombe.
Naja das Dilemma ist ein anderes: ein Horrorszenario geht so: Putin geht davon aus, dass die Nato Beistandsgarantie nicht gilt. Dann besetzt er eine Stadt in Estland. Wenn dann die Europäer aufmucken, schiesst er aus Kaliningrad Rakten auf ein eine kleinere europäische Stadt ab und legt die in Schutt und Asche, z.B in Schweden oder Dänemark. Nach dem Motto: Sehr her Europäer, wenn ihr mich angreift, dann geht es euch wie denen und baut darauf, dass dann eben keine französischen oder deutschen Soldaten für eine Stadt in Estland in den Krieg ziehen, wegen Kriegsangst in den Bevölkerungen.
Insofern macht Abschreckung IMHO total Sinn, wenngleich es ein milliardenschweres und schwieriges Unterfangen würde.
Das bittere ist, dass nach Minsk 2 die Europäer eigentlich 8 Jahre geschenkt bekommen hatten, sich vorzubereiten. Jetzt müssen wir für viel Geld und Kraft den Prozess beschleunigen.
Ja Abschreckung macht Sinn, aber sie funktioniert psychologisch und hat daher immer einen unberechenbaren Faktor. Dazu noch sowas wie „no glory in prevention“ Schließlich kann niemand am Ende sagen, ob Putin gerade nicht in Estland einmarschiert, weil er so abgeschreckt ist oder gerade anderes zu tun hat.
Mein Vertrauen in Papier ist da nicht so groß. Ich glaube im Ernstfall wird es sehr viel relevanter sein, wie die restlichen Staaten das für ihre eigene Sicherheitslage einschätzen und ob Putin gleichzeitig mehrere NATO-Standorte mit angreift. Daher finde ich die Präsenz an Außengrenzen für viel wichtiger als §5.
Dazu ein Interview mit Masala auf t-online.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100607666/ukraine-und-trump-worauf-putins-krieg-laut-masala-abzielt.html
Danke!
Good points.
Ich würde auch eine rein deutsche Atombombe ablehnen. Zwar haut Trump die internationale Ordnung kurz und klein, aber ich denke in Summe ist der Atomwaffensperrvertrag eine gute Sache und wir sollten keinen Präzedenzfall schaffen. Ferner würde es innerhalb der deutschen Gesellschaft immenses politisches Kapital kosten – nein konventionell aufrüsten und nukleare Teilhabe, idealerweise weiterhin in Nato Strukturen bzw. alternativ umsteigen auf eine nukleare Teilhabe mit Frankreich gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten der nuklearen Teilhabe.
Ja, ich seh das auch nicht wirklich.
„rein deutsche Atombombe“
Wo sollte die herkommen? Wie kommt man überhaupt auf eine solche Idee?
Huh? Die Technik ist inzwischen allgemein verbreitet, die notwendige Urananreicherung relativ einfach und Deutschland hat genügend Ingenieure. Wo genau sehen Sie da ein Problem?
Dass wir das politisch nicht hinkriegen, ist eh klar. Nur eben nicht wegen ethischer Bedenken („Atomwaffensperrvertrag“ my ass), sondern wegen der heute üblichen Kombination aus Feigheit, Realitätsferne und Bequemlichkeit. Ist also eine Nerd-Diskussion ohne politische Relevanz. Wir werden uns inzwischen nicht mal mehr bewaffnen, wenn uns sicher der Holocaust droht. Wahrscheinlich aus Datenschutzgründen!
Gruss,
Thorsten Haupts
Ich bin bei ihnen. Technisch würde Deutschland das hinbekommen. Ggf. könnten wir ja auch die Lücke schliessen, die Frankreich und UK haben. Deren Atomwaffen sind strategischer Natur und eigentlich bedürfte es für die Abschreckung taktischer Atomwaffen fürs Gefechtsfeld.
Aber wie sie richtig sagen, ist es eine akademische Debatte. Es ist meines Wissens nicht nur der Atomwaffensperrvertrag, sondern auch die 2+4 Verträge. Ich finde es schwierig, auf die Einhaltung internationaler Regelungen zu pochen und selbst die Regeln über Board zu werfen. Zumal wir neben der Aufrüstung auch mitdenken sollten wir wieder zurückkommen zur Rüstungskontrolle. Hier ist leider dank Trump / Putin ebenfalls erheblicher Flurschaden angerichtet worden.
Wie ich schon einmal schrieb: Regeltreue funktioniert nur dann, wenn es dafür unter den Regelbeteiligten eine breite Mehrheit gibt. Gibt es diese – wie z.B. auch in der Migrationsfrage – nicht mehr, dient Regeltreue wirklich nur noch der Eigenschädigung. Das überlasse ich dann gerne anderen.
Gruss,
Thorsten Haupts
Abseitige Diskussion, aber aus anderen Gründen. Russland damit abzuschrecken – wann und mit wieviel? Lachhaft. Man braucht sich nur die Landkarte vor Augen zu halten und unsere verletzliche Infrastruktur.
Das gilt doch in die andere Richtung genauso. Ist Russlands Infrastruktur nicht verletzlich?
Die Basis der Abschreckung ist die Drohung der gegenseitigen Vernichtung. Die Idee ist, dass dann keine Seite den ersten Schritt macht. Im Augenblick gibt es aber keine gegenseitige Drohung. Im Augenblick droht unsere einseitige Vernichtung.
Erinnern Sie sich an die Diskussionen in den 70ern? Kernelement der Abschreckung ist die „Zweitschlagsfähigkeit“.
Die Basis der „Abschreckung“ ist, die andere Seite zu überzeugen , dass man selbst bereit ist, ein vernichtendes Blutbad anzurichten, also ein ebenso großer Psychopath zu sein wie die furchtbarsten Schlächter der Geschichte.
Das ganze scaremongering, das manche (hier) betreiben, dient nur dazu, diese einfache Idee zu rationalisieren.
Den Angreifer auf dieselbe moralische Stufe zu stellen, wie den, der sich nur verteidigt, ist ethisch nicht anständig.
Putin zeigt uns übrigens jeden Tag, dass ihm Menschenleben scheißegal sind. Wichtiger sind ihm seine territorialen Ambitionen. Wichtiger sind ihm seine Eroberungen. Der wird erst dann aufhören, wenn ihm selbst seine eigene Auslöschung droht. Das ist in der Geschichte übrigens nie anders gewesen.
Genau ist das, was ich mit Rationalisierung meine. Die Frage lautete: Wäre Ralf im Falle eines möglichen Angriffs derjenige, der den roten Knopf drückt ? Ergebnis: Auf beiden Seiten je 10 Millionen Tote.
Dank der gegenseitigen nuklearen Abschreckung haben wir beide in den vergangenen Jahrzehnten in Frieden leben können. Es geht eben gerade darum, dass niemand einen roten Knopf drücken muss. Sollte es dennoch dazu kommen, bedeutet das – per Deinem Szenario – dass Putin Dich und mich und weitere 10 Millionen Menschen bereits geopfert hat. Die Frage ist nur, ob wir ihn im Gegenzug auch noch in den Tod reißen oder ob er sich ins Fäustchen lacht. Und anschließend die nächste Atomrakete startet.
Und nein. Ralf wird den roten Knopf nicht drücken. Das tut die militärische Führung.
Die Basis der „Abschreckung“ ist, die andere Seite zu überzeugen , dass man selbst bereit ist, ein vernichtendes Blutbad anzurichten …
Aber ja doch. Andernfalls bleibt einem nur die bedingungslose Unterwerfung oder die Hinnahme eines einseitigen Blutbades.
Ich will beides nicht, deshalb die Gegenfrage an Sie: Welche der beiden von mir genannten Optionen bevorzugen Sie gegenüber der Abschreckung? Na?
Gruss,
Thorsten Haupts
Gleiche Frage wie an Ralf: Wären Sie bereit, zum Massenmörder zu werden oder nicht?
Der Rest ist blanke Fearmongering Propaganda.
Die gewählte Führung muss diese schwierige Entscheidung treffen. Und sich zu verteidigen, ist moralisch richtig. Dass dabei niemand gerne auf einen roten Knopf drückt, versteht sich von selbst. Aber dafür ist man in Spitzenpositionen eben gewählt, Verantwortung zu übernehmen und schwierige Entscheidungen zu treffen.
Da Sie – wie alle Pazifisten, die ich in meinem Leben kennenlernte – den unangenehmen Fragen immer grosszügig ausweichen: warum soll ich Ihre Gegenfrage beantworten? Beantworten Sie erst einmal meine.
Gruss,
Thorsten Haupts
Dugin ist bei Putin eine Art Staatsphilosoph.
Dugins geopolitische Theorie des Neo Eurasismus strebt eine „Verteidigung“ der russischen Meta-Kultur an. Dies ist auf Dauer nur möglich, wenn Russland den gesamten Eurasischen Raum von Wladiwostok bis Lissabon beherrscht. Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass die liberalen Seemächte in einer Schwächephase der russischen Meta-Kultur wie in den 90ern die russische Meta-Kultur zerstört, dem Russland nur mit einem Atomkrieg begegnen könnte. Eine Welt ohne russische Meta-Kultur ist nichts mehr Wert.
Die folgen also dem Grundsatz „Lieber Tod als liberal“. Für mich gilt auch „Lieber Tod als alle zukünftigen Europäer für russische Oligarchen schuften zu lassen“.
As simple as that.
Um die russische Führungsschicht überhaupt nicht in Versuchung zu führen, diese Pläne umzusetzen, müssen wir unsere militärische Verteidigung stärken.
Medwejew, also nicht irgendwer, redet ständig von Eurasien unter russischer Vorherrschaft und von Raketen auf Berlin, Paris und London. Auf westlicher Seite gibt keine derartigen Pläne und Drohungen. Was also tun, wenn wir nicht leben wollen wie in Belarus?
Ich würde auch eine rein deutsche Atombombe ablehnen.
Ich halte das für komplett illusorisch, nicht zu vergessen, dass ich mich quasi gestern noch drüber aufgeregt habe, dass nochmal in aller Ausführlichkeit diskutiert werden sollte, ob Deutschland ne Kampfdrohne brauchen könnte.
Cimo hat ja recht, es ist nicht so einfach komplett unabhängig eine rein deutsche Atombombe zu basteln, die uns auch wenig nützt ohne unabhängiges Trägersystem und unabhängige Aufklärung.
Wir sind in der Pandemie gerade drüber gestolpert, dass wir auch keine unabhängige Medikamentenherstellung haben.
Es bedarf einer sehr viel grundlegenderen Zeitenwende als mal eben eine eigene Atombombe ins Arsenal aufzunehmen.
2) Ich habe mich immer dafür interessiert, wie Gesellschaften „abkippen“. Deutschland vor 1914 oder in den frühen 30ern, oder aktueller die USA nach 2001. Jetzt kann ich das live erleben. Man braucht nur eine professionell agierende Gruppe von fearmongern, die revanchistische und chauvinistische Gefühle bespielen. Schon scheint es möglich, sich von Verfassungsprinzipien und völkerrechtlichen Verpflichtungen zu verabschieden und sich mit Nordkorea und Iran in die Gruppe der außenpolitisch sicheren Staaten einzureihen.
Oh und noch eins am Rande: Frankreich hat bei Atombomben-Entwicklung den Vorteil Kolonien (Muroroa). Wer von euch Lehnstuhl-Welteroberern stellt für Tests der deutschen Bombe seine Nachbarschaft zur Verfügung?
3) Wenn zwei das Gleiche tun…
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/b%C3%BCrokratieabbau-keir-starmer-schwingt-musks-abrissbirne/ar-AA1ARZZN?ocid=BingNewsSerp
4) i) Trump mag in Sachen Antisemitismus unglaubwürdig sein, aber seine antipalästinensischen Ressentiments kommen wiederholt und konsequent (etwa in der Kandidatendebatte vor der Wahl)
ii) Im Wesentlichen geht es immer wieder vor allem ums Geld, das nach politischen Gutdünken verteilt werden soll – die Methode Trump.
iii) Und wie so häufig eine Relativierung deiner „antiamerikanischen“ Fundstücke: Natürlich wäre exakt das gleiche (Mittelkürzung bei einer Universität aufgrund antisemitischer Vorfälle und einer Medienkampagne) in Deutschland denkbar.
c) Abseits der Polemik: gemischte Wege für Fußgänger und Radler können für beide Seiten unangenehm sein. Da ist der Wunsch nach einer Trennung verständlich, vielleicht kann ja die CDU einer Parallelstraße eine Spur den Radlern geben, dann sind alle glücklich.
g) Kein Wunder – mach sicherheitshalber dein Testament:
https://www.morgenpost.de/politik/article408526901/bundeswehr-raet-zu-testament-soldaten-sollen-fuer-kriegsfall-planen.html
Dagegen hilft nur Zwang(sprostitution).
j) kleine Sottise am Rande: Welches deutsche Regierung kommt dem Historiker bei der Beschreibung „Hat sich überschuldet um massiv Panzer und Autobahnen zu bauen.“ In den Sinn?
l) Staatsstreich ist ein falscher Begriff, es sei denn, du gehst davon aus, dass die legitime Macht vom Beamtenapparat ausgeht. Richtig ist, dass eine Lustration stattfindet, die über das normale „Machtwechsel“-Maß hinausgeht.
o) Da zeigt sich wie taktisch unklug diese Fragenflut war: Dadurch konnte die frühere Regierung auch die berechtigten Fragen einfach mit dem Arbeitsbeschaffungs-Blödsinn gemeinsam abblocken. z.B. wäre die Frage, wie viel wohl der Artikel in Fundstück t) gekostet hat, berechtigt.
2) Nur Moskowien darf in Europa die Bombe haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kernwaffentests
Israel führte nie Kernwaffentests durch, aber jeder glaubt, dass sie die Bombe haben.
Der letzte Französische Test fand 1968 statt.
Vermutlich braucht man nicht unbedingt einen Test.
3) UK hat nun auch doge.
Bürokratien haben die Tendenz, Fett anzusetzen und ineffizient zu werden. Der Umfang von Sparprogrammen ist sehr unterschiedlich. Auch manche größere können durchaus Sinn machen. Doge gehört nicht dazu. Das Programm in UK vielleicht schon. Übrigens auch das in Argentinien.
4)
iii) Mittelkürzung in Deutschland „denkbar“
Einer der klassiker der „Neuen“ Linken. Kriegt man einen Haufen an Pseudo-Argumenten für lau, wenn man Dinge, die in der Realität gar nicht stattfinden, für „denkbar“ erklärt.
c) Fußgänger und Radfahrer am Mainufer trennen.
Das ist totaler Blödsinn. Es gibt an extrem vielen Flußufern Wege, die von Fußgängern und Radfahrern gleichzeitig benutzt werden. Leine in Hannover, Rhein in Köln, Seine in Paris, etc, etc.
Ich habe da eigentlich nie gefährliche Situationen beobachtet. Krasse Sachen habe ich mit Radfahrern und Mountain-Bikern in Mittelgebirgen gesehen.
c) Nach einem Tag durch die echt anstrengenden tschechischen Berge neben der Moldau nach Prag einrollen. Da gibts natürlich auch Fußgänger und Inline Skater. Habe ich mir bisher 2x gegönnt. Im September gibts auf der Südzufahrt oben sogar viel zu viele wild-wachsende Mirabellen-Bäume als das man das alles essen könnte.
https://www.youtube.com/shorts/grVr2kgancY
2) i) Sie zählen das Reich Wladimirs des Schrecklichen (bisschen mehr Kreativität bei historischen Umschreibungen bitte) zu Europa?
ii) Nebenbei UK und Frankreich. Der Rest wegen dem Nichtverbreitungsvertrag nicht.
iii) Israelischer Kernwaffentest: vielleicht doch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Vela_incident
4) Mein Beobachtungspunkt ist der Nachklapp zu der Kulturveranstaltung documenta 15, wo nach einem Antisemitismusskandal auch ernstzunehmende Kommentatoren die Veranstaltung abschaffen (die radikalste Form von ‚defunding‘) wollten.
c) Sind Sie mal den Isarradweg gefahren ? (Wenn nein holen Sie es nach, es lohnt sich). Wenn Sie das Teilstück durch München nehmen, beim rechten Isarufer zwischen Flaucher und Deutschem Museum sind Fußgänger und Radfahrer getrennt, was für beide Parteien einfach angenehmer ist.
Ansonsten wünsche ich eine schöne Zeit in Prag, eine immer wieder lohnende Stadt. Mirabellen haben allerdings außerhalb von Kompott (und Schnaps) keinen Platz in der Ernährung (nächstes Kulturkampfthema).
2.)
i) Welcher moskowische Großfürst mit Namen Wladimir trug den Beinamen „der Schreckliche“? Mir ist diesbezüglich nur Iwan IV bekannt.
Pakistan, Indien Nord-Korea haben alle Tests durchgeführt. Gemäss der von mir verlinkten Liste oben.
c) Bin die Strecke München HbF Isar runter 4x gefahren. Da gehts halt nach Österreich. Die von Norden 2x. Deutsches Museum – Flaucher ist nur ein Teil der Isar in München.
Frisch vom Baum gepflückte Mirabellen schmecken sehr gut. Bestimmt auch gesünder als die sonst von mir bei Radtouren oft genutzte Alternative „Schocko-Zeugs, Zuckerschock-Joghurts und Erdnüsse von der Tankstelle“ 😉
Moskauer Großfürsten mit dem Vornamen Wladimir kenne ich keine (die Rurikiden dieses Namens waren Großfürsten von Kiew).
Ich dachte eher an den:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:%D0%92%D0%BB%D0%B0%D0%B4%D0%B8%D0%BC%D0%B8%D1%80_%D0%9F%D1%83%D1%82%D0%B8%D0%BD_(08-03-2024)_(cropped).jpg
oder für die älteren den:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Iljitsch_Lenin#/media/Datei:Lenin_in_1920_(cropped).jpg
Alles gut.
Bestimmte Dinge in deiner Argumentationsweise triggern mich, aber ich kann sicher auch an meiner Toleranz arbeiten.
2) „Der letzte Französische Test fand 1968 statt.“
Die letzten Tests fanden 1996 statt. https://de.wikipedia.org/wiki/Mururoa
Ich hatte ja durchaus schon mal die radikale Idee, einige der deutschen Inseln aus Effizienz-Gründen aufzugeben, Sylt würde sich anbieten 😛
Ey, lass meine Insel!
Auf Helgoland fand 1947 immerhin die weltweit größte nicht-atomare Sprengung statt. Da könnte man doch anknüpfen 😉
2) Wie Nordkorea: unterirdisch.
3) Es ist nicht das gleiche.
4iii) Nicht so. sehe ich nicht.
c) Das wäre gut.
l) Für einen Staatsstreich ist die Kontrolle über den Staatsapparat unerlässlich.
o) Jepp.
2) Du meinst da, wo das ebenfalls unterirdische Atommüll-Endlager entsteht?
3) Natürlich ist es nie exakt das gleiche. Aber so ähnlich, dass du dir Gedanken machen kannst, warum du das eine als „Staatsstreich“ bezeichnest und das andere als „Befreiungsschlag“. Spielen da womöglich medial vorgegebene Framings eine Rolle.
4 iii) Überlege dir, wie vielel Fälle von ‚weaponized‘ Antisemitismus-Vorwürfen es bei uns in den letzten paar Jahren gab.
l) Auch für eine Staatsführung, denk an die politischen Beamten bei uns.
2) Nachtrag: Ein Gutes hat die Sache freilich. Nach einem Atomkrieg ist Deutschland klimaneutral und Flüchtlinge werden wir keine mehr aufnehmen brauchen sondern (bestenfalls) liefern.
„rein deutsche Atombombe“
Wo sollte die herkommen? Wie kommt man überhaupt auf eine solche Idee?
Der Brennstoff (Plutonium) aus Frankreich, das Trägersystem aus den USA, die Steuerungselektronik aus China und die Materialien aus Russland.
Und das alles, damit wir im Falle eines Konflikts mit Russland oder China unabhängig von Frankreich und USA sind.
y) in Chile zeigt sich nach über einem Jahr enttäuschtender Macrodaten so ein bisserl Hoffnung. Die Wachstumserwartungen dieses nun global wirklich nicht ermutigenden Jahres wurden nun auf 2,6% erhöht.
Gleichzeitig zeigen nun Wahlumfragen, dass die auch der amerikanischen Mode von psychisch instabilen Präsidenten folgen wollen. Die USA hat Trump, Argentinien Milei, Brasilien vermutlich bald wieder Bolsonaro. Previews zu der chilenischen Version gibt es unter der Suche „Johannes Kaiser“. Der Name sollte nicht täuschen. Er hat Deutsch als Jugendlicher als Fremdsprache gelernt. Auch seine längere Beschäftigung als Nachtportier in einem Insbrucker Hotel gab ihm Möglichkeiten, die Beherrschung dieser Sprache zu vertiefen.
sollte heissen: nach über einem Jahrzehnt enttäuschender Makrodaten
y) Eigenes, sehr lose zu 2:
Wenn wir die deutsche Bombe haben und diese abwerfen um eine Großstadt auszulöschen, sollten wir das Trägerflugzeug nicht „Helga Schwul“ nennen, weil DAS unmoralisch wäre:
https://www.newsweek.com/military-remove-enola-gay-photos-dei-rules-2041029
Zu g)
Ich verweise auf
https://x.com/itengelhardt/status/1899423393369260184
Danach habe ich abgebrochen – wenn schon der erste (und damit wichtigtse) tweet (Abbrecherquote) nicht skandalös ist, weil kleiner (!) als der Normalzustand bei ziviler Ausbildung, brauche ich nicht gross weiterlesen.
Vielleicht sollte man mit „echt krass“ vorsichtiger operieren?
Gruss,
Thorsten Haupts
@ cimourdin
Ich verdanke Ihnen/Dir manchen Denkanstoß. Aber zu diesem Punkt möchte ich gern wissen, ob Ihre/Deine Beiträge ein Plädoyer dafür sind, auf Abschreckung zu verzichten und ggf. in einem russischen Dominion zu leben wie in Belarus. Denn darauf läuft es ja hinaus.
Der Denkfehler liegt natürlich im letzten Satz. Es gibt dafür keinerlei stichhaltige Beweise – nur die stetige Wiederholung von apokalyptisch konnotierten Glaubenssätzen. Gegen diese spricht die nüchterne Bestandsaufnahme, wie die realen Kräfteverhältnisse sind. Deswegen bin ich der Überzeugung, die sogenannten „Sicherheitsexperten“ und ihre medialen Nachplapperer sind so besoffen von ihrer eigenen Erzählung, dass sie kein Halten mehr kennen. Und eine solche fanatisierte und von fearmongern manipulierte Stimmung (mit nationalchauvinistischen Untertönen) kann in einem tatsächlichen Krieg münden – wie beim Augusterlebnis 1914.
Nun, es gibt die Aussagen von Medwedew, zum Beispiel:
„The phone call between Presidents Putin and Trump proved a well-known idea – there is only Russia and America in the dining room. On the menu: light appetisers – Brussels sprouts, British fish and chips and Paris rooster. The main course is a Kiev-style cutlet. Enjoy your meal!“
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) 18. März 2025
Inzwischen in der Bevölkerung angekommen. Der Korrespondent der Zeit berichtet, dass auch einfache Zeitgenossen bereits wie selbstverständlich davon ausgehen, dass bald in Deutschland Russisch gesprochen wird, wenn die „Jungs“ auch dort sein werden:
„Woher kommen Sie?“ Aus Deutschland. „Ah, und dann sprechen Sie Russisch?“ Ja, habe ich gelernt. „Das werden Sie noch gut gebrauchen können.“ Ach ja? „Denn bald kommen wir zu euch.“ Wie bitte? „Na klar, unsere Jungs von der Front, die kommen irgendwann auch zu euch. Dann werden alle Deutschen Russisch sprechen.“
https://www.zeit.de/2025/12/moskau-journalist-buerokratie-grenzschutz/seite-3