Adorno verpasst mit Meinungsartikel dank Mailskandal Thunbergs die Klimaziele Elon Musks – Vermischtes 09.01.2025

Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Die „Fundstücke“ werden mit einem Abschnitt des Textes, der paraphrasiert wurde, angeteasert. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels empfohlen; ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Zusammenfassungen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten. Dazu gibt es die „Resterampe“, in der ich nur kurz auf etwas verweise, das ich zwar bemerkenswert fand, aber zu dem ich keinen größeren Kommentar abgeben kann oder will. Auch diese ist geordnet (mit Buchstaben), so dass man sie gegebenenfalls in den Kommentaren referieren kann. Alle Beiträge sind üblicherweise in der Reihenfolge aufgenommen, in der ich auf sie aufmerksam wurde.

Fundstücke

1) Trump’s transition is happening over private emails. Federal officials are nervous.

Der Artikel beleuchtet erhebliche Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheitspraktiken von Donald Trumps Übergangsteam, das sich auf die Amtsübernahme vorbereitet. Im Gegensatz zu früheren Übergängen verzichtet das Team auf von der Regierung bereitgestellte Technologien und Sicherheitsprotokolle und nutzt stattdessen private E-Mail-Server und Geräte. Dies hat bei Bundesbeamten Besorgnis ausgelöst, dass sensible Regierungsdaten durch Hackerangriffe, insbesondere aus Ländern wie China und Iran, gefährdet werden könnten. Bundesbehörden wurden angewiesen, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, darunter persönliche Briefings und Sicherheitsbestätigungen für den Datenaustausch. Der Einsatz privater Infrastruktur hat jedoch nicht nur Verzögerungen in der Informationsweitergabe verursacht, sondern erhöht auch das Risiko von Sicherheitsverletzungen. Experten warnen, dass diese Praktiken nicht nur die nationale Sicherheit während der Übergangszeit gefährden, sondern auch die zukünftige Regierung anfällig für Cyberangriffe machen könnten. Die Ablehnung staatlicher Unterstützung, einschließlich der Hilfe durch die General Services Administration, verschärft diese Risiken. Kritiker argumentieren, dass dieser unkonventionelle Ansatz den Übergangsprozess untergräbt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die neue Regierung ähnliche Sicherheitsprobleme erlebt wie bei historischen Krisen, die durch schlechte Zusammenarbeit zwischen scheidenden und neuen Administrationen verschärft wurden. (Alice Miranda Ollstein, Politico)

Ich erinnere mich noch daran, wie mit heiligem Ernst erklärt wurde, Hillary Clintons Emails seien ein riesiger Skandal und unbedingtes Argument dafür, dass sie als Präsidentin nicht qualifiziert sei. Der Doppelstandard, der bis heute hier gefahren wird, ist einfach atemberaubend. Es war von Anfang an eine Lüge. Die Unfähigkeit, mit Trumps permanenten Skandalen, Verbrechen und Ethikverstößen umzugehen, ist und bleibt ein Schandfleck der Medienlandschaft und entscheidender Grund dafür, dass dieser Mann überhaupt im Weißen Haus sitzen kann.

2) Politik als sportifiziertes Medien-Spektakel

Der Artikel greift die anstehende Bundestagswahl und die mediale Inszenierung von TV-Duellen kritisch auf. Er zieht Parallelen zu Theodor Adornos „Minima Moralia“, insbesondere dessen Analyse der Oberflächlichkeit öffentlicher Debatten. Adornos Begriff der „Taubstummenanstalt“ beschreibt präzise die Dynamik von politischem Gespräch, das zum Austausch einstudierter Floskeln und Phrasen verkommt. Statt echter Diskussion erleben Zuschauer ein Machtspiel, das eher auf rhetorische Siege als auf inhaltliche Substanz abzielt. Die Kritik richtet sich auch gegen die Sender ARD und ZDF, die mit dem Duell zwischen Scholz und Merz eine überholte Zweiparteienlogik zementieren und andere Parteien ausklammern. Dies ignoriere nicht nur die realen Machtverhältnisse, sondern verschärfe auch den Vorwurf der medialen Voreingenommenheit. Parallel dazu wird Elon Musks Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung thematisiert. Seine Plattform „X“ wird als Instrument beschrieben, das gezielt Ressentiments und Hass fördert, um politische und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Dies stellt eine Bedrohung für den demokratischen Diskurs dar, der ohnehin schon durch oberflächliche Medialisierung geschwächt ist. Der Artikel schließt mit einer düsteren Prognose, dass die Macht des Algorithmus zunehmend die demokratischen Strukturen verdrängt. (Dieter Schnaas, Wirtschaftswoche)

Schnaas macht hier in meinen Augen gleich zwei klassische Fehler. Der eine ist ein völliges Missverständnis von Politik, der andere eine Berufsblindheit. Fangen wir beim ersten an. Wenn Adorno vor 80 Jahren schon bemängelte, dass in der Politik „nicht mehr“ ernsthaft gesprochen wird, sondern alle nur Sprechpuppen seien, ist das eher ein Beleg, dass man die These nochmal überprüfen sollte. Nichts gegen Adorno, aber hier redet er wie Schnaas Unsinn. Die Aufgabe eines Wahlkampfs ist es nicht, Gespräche zu führen. Habeck und Weidel, Scholz und Merz müssen nicht über ihre Haltungen „sprechen“. Sie müssen diese den Wähler*innen möglichst klar verdeutlichen. Dazu dient der Wahlkampf. Gespräche über Politik führen nicht Politiker*innen auf der Bühne, sondern Wählende und Journalist*innen. Wahlkampf dient der Hervorhebung von Positionen, dem Aufzeigen von Optionen. Da ist es notwendig, klare, einfache und oft wiederholte Botschaften zu haben.

Und damit der zweite Punkt: die Vorstellung, dass „wir“ schon komplett gesättigt von den Narrativen, Auftritten und Phrasen der Politiker*innen sind, ist eine völlige Verkennung der Situation. Menschen wie Schnaas sind Politikjunkies. Der Mann macht das beruflich. Klar hat er das über. Aber 90% der Wahlberechtigten im Land beschäftigen sich bisher praktisch nicht mit dem Wahlkampf. Entsprechend kennen sie die Positionen auch nicht auswendig. Sie erinnern sich halb an eine an der Tankstelle überflogene BILD-Schlagzeile und ein Soundbite aus der Tagesschau, und ansonsten vor allem an inkohärentes und oft falsches Hörensagen. Die Politiker*innen sind gut beraten, die Schnaas‘ dieser Welt zu ignorieren und stattdessen ihren Job zu machen.

3) Warum der FDP-Vorschlag sein Ziel verfehlt – und Risiken birgt

Die FDP schlägt im Wahlprogramm vor, das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland von 2045 auf 2050 zu verschieben. Dieser Vorstoß soll der energieintensiven Industrie mehr Zeit für die Umstellung geben und wirtschaftliche Belastungen verringern. Kritiker sehen diese Argumentation jedoch als irreführend an. Das zentrale Instrument, der Europäische Emissionshandel, würde der Industrie ohnehin keine zusätzliche Zeit gewähren, da die Obergrenze für Emissionen bis spätestens 2045 ausläuft. Zudem müsste die Industrie ihre Emissionen unabhängig vom Zieljahr weiter drastisch senken, da sie derzeit noch weit von der Klimaneutralität entfernt ist. Nationale Klimaziele spielen eine wichtige Rolle, da sie Emissionen regulieren, die nicht vom Emissionshandel erfasst werden, wie in der Landwirtschaft. Eine Verschiebung des deutschen Ziels würde also tatsächlich zu mehr Treibhausgasen führen. Besonders besorgniserregend ist das Signal, das diese Änderung an die EU senden könnte. Sie könnte die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik untergraben und andere Mitgliedstaaten dazu ermutigen, ebenfalls ihre Ziele zu lockern. Die Risiken für die europäischen Klimaziele, einschließlich geplanter Reduktionen bis 2040, sind erheblich. Kritiker warnen, dass die FDP mit diesem Vorstoß langfristig den europäischen Klimaschutz gefährdet. (Jonas Schaible, Spiegel)

Ich sehe mich in meiner Skepsis zu den segensreichen Effekten des Emissionshandels einmal mehr bestätigt. Dahinter steckt immer die Idee, dass man die ganze Chose dem politischen Raum, den Aushandlungsprozessen, den Partikularinteressen und Kompromissen entzieht und eine rein ökonomische Logik walten lässt. Nur: das funktioniert nicht. Nicht, weil die ökonomische Logik nicht funktionierte, sondern weil sie sich nicht dem politischen Raum entziehen lässt. Wenn nicht einmal die FDP, also DIE Partei, die für diese Prozesse steht, Subventionen kritisiert und gegen Staatseingriffe ist, diese Positionen angesichts von Gegenwind durchhält – wer dann? Und die FDP ist eine Splitterpartei. Das hat man bereits beim Tankrabatt gesehen, als auch alle hehren Prinzipien aus dem Fenster geworfen wurden. Das ist hier wieder dasselbe.

4) Warum ich diesen Beitrag nicht gedruckt hätte

In einem kontroversen Gastbeitrag in der Welt am Sonntag hat Elon Musk die AfD als „den letzten Funken Hoffnung“ für Deutschland bezeichnet. Der Text löste heftige Reaktionen aus, da er wenig fundierte Argumente enthält und stattdessen auf stark vereinfachten und polemischen Aussagen basiert. Musk, der eine Verbindung zwischen der AfD und Progressivität herstellt, indem er auf Alice Weidels gleichgeschlechtliche Partnerschaft verweist, zeigt dabei eine auffällige Ignoranz gegenüber der politischen Realität der Partei. Die Kritik richtet sich jedoch nicht nur gegen Musk, sondern auch gegen die Entscheidung der Zeitung, den Beitrag zu veröffentlichen. Es wird argumentiert, dass Wahlaufrufe – insbesondere für eine Partei mit rechtsextremen Tendenzen – in unabhängigen Medien nichts zu suchen haben. Der Fall wird als symptomatisch für ein tieferes Problem im Journalismus gesehen: die mangelnde kritische Distanz zu mächtigen Persönlichkeiten. Musk nutze die Plattform, um sich selbst zu inszenieren, und führe gleichzeitig die Journalisten vor, die seiner impulsiven Rhetorik eine Bühne bieten. Diese Entwicklung wird als alarmierendes Zeichen für die Verantwortung der Medien im Umgang mit populistischen und kontroversen Figuren interpretiert. (Franziska Zimmerer, Welt)

Man muss Springer deutlich zugute halten, dass der journalistische Binnenpluralismus in diesem Falle gut funktioniert. Nicht nur setzen sich die Autor*innen auf der Metaebene mit der Entscheidung außeinander; auch inhaltlich finden sich Kritiken (etwa „Warum Elon Musk auf die AfD setzt – und warum er dabei irrt“). Auch andere Medien kritisieren die Geschichte, etwa der Spiegel: „AfD-Wahlaufruf in der »Welt«: Elon Musk weiß nicht, wovon er schreibt“ oder das Handelsblatt: „„Welt am Sonntag“ lässt sich vor antidemokratischen Karren spannen„. Nur: der Beitrag hätte tatsächlich nicht veröffentlicht werden sollen. Er ist effektiv eine Bankrotterklärung der Idee, dass man eine Kontroverse um der Kontroverse willen anstoßen sollte. Dass es einen inhärenten Wert hätte. Aber den hat es nicht. „Machtergreifung Pro oder Contra“ ist eine blödsinnige Fragestellung für eine Institution, die auf Freiheitsrechten aufbaut. Elon Musk als Champion der Meinungsfreiheit zu sehen war schon immer blödsinnig; wie man angesichts der aktuellen Geschehnisse in den USA und auf Twitter immer noch diesen Fehler begehen kann, ist mir schleierhaft.

5) Alles Gute zum Geburtstag, Greta!

Greta Thunberg, die am Dienstag ihren 21. Geburtstag feiert, hat die globale Wahrnehmung des Klimawandels entscheidend geprägt. Mit ihrem Schulstreik 2018 brachte sie das Thema in den Mittelpunkt öffentlicher und politischer Debatten, was zuvor Wissenschaft und Politik nicht gelungen war. Ihre Ernsthaftigkeit und Unnachgiebigkeit inspirierten Millionen und trugen zur Entstehung der Fridays-for-Future-Bewegung bei, die den Klimaschutz weltweit vorantrieb. Obwohl Greta in letzter Zeit aufgrund umstrittener Aktionen Kritik einstecken musste, bleibt ihr Einfluss unbestritten. Sie schaffte es, das Klimathema emotional und greifbar zu machen, und beeindruckte selbst Experten durch ihr Wissen. Ihre Erfolge, darunter das Anstoßen gesellschaftlicher Dynamiken und das Mitprägen internationaler Klimadiskussionen, machen sie zu einer zentralen Figur im Kampf gegen die Klimakrise. Greta wird sowohl bewundert als auch angefeindet, doch ihr Beitrag zum Klimabewusstsein ist unbestreitbar. Sie hat gezeigt, wie viel ein einzelner Mensch bewegen kann, und verdient Dank und Anerkennung. (Ullrich Fichtner, Spiegel)

Der eigentliche Abstieg von „Fridays for Future“ begann, abgesehen natürlich vom entscheidenden Grund der Corona-Pandemie, die sie komplett aus den Schlagzeilen verdrängte, bereits 2021, als die Bewegung sich von ihrem single-issue-Fokus löste und sich aktiv parteipolitisch zu positionieren begann. Ich habe seinerzeit darüber geschrieben. Thunbergs Engagement in der pro-palästinensischen Bewegung war da eher der Sargnagel, mit dem sie ihren Ruf nachhaltig (und zurecht) ruiniert hat. Aber Fichtner hat Recht damit, auf ihre gewaltige Auswirkung in den Jahren 2018 bis 2020 hinzuweisen. Es gab wohl keinen einzelnen Menschen, der so viel zur Bewusstseinsbildung über den Klimawandel beigetragen hat wie sie. Das kann man durchaus anerkennen. Es zeigt aber gleichzeitig die Grenzen des Aktivismus auf: einerseits muss die Überhöhung von Menschen scheitern, und andererseits kann das Interesse-Niveau nicht aufrechterhalten werden. Ohne Strukturen und Organisation wird das irgendwann verpuffen. Und hier hat FFF wenig Spuren hinterlassen.

Resterampe

a) Das Gegenteil dieser GOP-nahen Memes vom roten Amerika. (Bluesky)

b) Korrekt, was Trumps Geschmack angeht (Bluesky).

c) Wasserstoffzügen geht der Wasserstoff aus (Bluesky).

d) ChatGPT und Co verbrauchen so viel Energie, dass das Netz stellenweise Probleme bekommt. (Bloomberg)

e) Immer wieder faszinierend, welche anderen Standards vor Gericht gelten, wenn es um die Schwächsten geht (Gegen-Hartz).

f) Lindners Ranwanzen an Musk ist schon echt würdelos (Bluesky).

g) Marco Buschmann ist auch enttäuschend parteisoldatig (Bluesky). Siehe auch hier. Ich hoffe echt, dass diese ekelhafte Strategie scheitert.

h) Auswirkung der Deregulierung von Bussen im UK (Bluesky).

i) Die Autopolitik Paris‘ ist krass erfolgreich (Bluesky).

j) Ich sag es immer wieder, es geht beim Budget nicht um Prinzipien, sondern Prioritäten. (X)

k) Lesenswerter Artikel in der FAZ zur Klimakrise. (FAZ)


Fertiggestellt am 29.12.2024

{ 94 comments… add one }
  • cimourdain 9. Januar 2025, 08:33

    Eine Formalität, aber hinweisenswert: Der Titel findet einen Monat in der Zukunft statt (gilt auch schon für das letzte Vermischte)

    • Stefan Sasse 9. Januar 2025, 14:47

      Mit Deliberation Daily einen Monat früher informiert.

      • cimourdain 10. Januar 2025, 13:29

        Oder noch besser: Mit DD einen Monat länger (=gründlicher) nachgedacht.

  • Stefan Pietsch 9. Januar 2025, 09:29

    1) Trump’s transition is happening over private emails. Federal officials are nervous.

    Bekanntlich wurden Trumps Verfehlungen über Jahre in den Medien ausgebreitet und diskutiert, genau um dem Bürger vor Augen zu führen, was für eine Persönlichkeit der Milliardär ist. Warum ist es unanständig, das bei einer aussichtsreichen Bewerberin wie Hillary Clinton auch zu machen? Das ist Demokratie. Trump wurde gewählt.

    Du lehnst es ab, Politiker persönlich in Haftung zu nehmen für Verfehlungen in ihrer Amtszeit. Dein nachvollziehbares Argument: Der Wähler richtet. Aber wenn der Wähler richtet wie im Falle Trumps, gefällt Dir das Urteil nicht.

    3) Warum der FDP-Vorschlag sein Ziel verfehlt – und Risiken birgt

    Die Debatte zeigt doch gerade, wie segensreich es ist, wenn die Entwicklung der Politik entzogen wird. Übrigens hat die EU-Kommission vor einigen Jahren einseitig die Ziele und damit die ökonomischen Grundlagen des Emissionshandels verschärft, um das neue Ziel 2045 zu erreichen. Dabei ist die politische Entscheidung nicht nachvollziehbar. Sie weicht von den internationalen Vereinbarungen ab und ist nicht demokratisch legitimiert.

  • Thorsten Haupts 9. Januar 2025, 09:33

    zu 4)

    Nur: der Beitrag hätte tatsächlich nicht veröffentlicht werden sollen. Er ist effektiv eine Bankrotterklärung der Idee, dass man eine Kontroverse um der Kontroverse willen anstoßen sollte.

    Ein Standard oder ein „Musk“-Standard? Wenn ich das als Standard ernst nehmen würde, dürften mindestens 80% aller Meinungsbeiträge in deutschen Qualitätsmedien nicht gedruckt werden. Da sie aber sichtbar gedruckt werden, wüsste ich nicht, was eine Ausnahme für Musk rechtfertigen könnte. Gedruckten Dünnschiss sehe ich ohnehin täglich.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • Erwin Gabriel 9. Januar 2025, 21:58

      @ Thorsten Haupts

      Da sie aber sichtbar gedruckt werden, wüsste ich nicht, was eine Ausnahme für Musk rechtfertigen könnte.

      Die Ausnahme wäre nicht, Musk aus dem Blatt zu nehmen. Die Ausnahme war, ihn reinzupacken. Mir ist kein anderer ausländischer Firmenboss bekannt, der hier Wahlaufrufe veranstaltet.

      Der Veröffentlichung des Artikels sowie sein Inhalt widerspricht allen halbwegs geltenden journalistischen Grundsätzen.

      Dass der Vorstandschef massiv eingreift, um diesen Artikel gegen den Willen der Redaktion ins Heft zu bringen, verstösst in dieser Form gegen alle journalistischen Grundsätze.

      Gedruckten Dünnschiss sehe ich ohnehin täglich.

      Leider wahr. Aber dann muss eine Zeitung wie der Spiegel nicht noch so ein Clickbait-Mist dazupacken, damit sich der Vorstandschef auf den zukünftigen Ausbau deS US-Geschäfts einen runterrubbeln kann.

      • cimourdain 10. Januar 2025, 09:13

        „Mir ist kein anderer ausländischer Firmenboss bekannt, der hier Wahlaufrufe veranstaltet.“ – Roger Koeppel
        Generell: Machen Sie einfach die Gegenprobe: Angenommen Elisabeth Mohn (deutsche Medienoligarchin) hätte 2024 in der NYT zur Wahl von Kamala Harris aufgerufen. Skandalwürdig?

        „Dass der Vorstandschef massiv eingreift…“ die Natur eines „Tendenzbetriebs“. Da sticht das Management die Redaktion – auch was Inhalte betrifft.

        „Aber dann muss eine Zeitung wie der Spiegel […]“ Detailkritik – war nicht im Spiegel sondern in der Welt.

      • Thorsten Haupts 11. Januar 2025, 15:07

        Mir ist kein anderer ausländischer Firmenboss bekannt, der hier Wahlaufrufe veranstaltet.

        Mir sind dafür jede Menge deutscher Politiker bekannt, die in den USA für die Wahl von Harris getrommelt haben. Kann mich nicht erinnern, dass man das in Deutschland für kritikwürdig gehalten hat.

  • Stefan Pietsch 9. Januar 2025, 09:35

    4) Warum ich diesen Beitrag nicht gedruckt hätte

    Hm, ein führendes Medium erhält das Angebot, einen Meinungsartikel von dem reichsten Mann der Welt, einflussreichstem Ratgeber des kommenden US-Präsidenten, Deutschlands wichtigstem Partner, und eines Großinvestors in Deutschland exklusiv zu drucken – und soll das ablehnen? Gegenfrage: Von wem soll so ein Medium eigentlich Meinungsartikel bringen? Vielleicht von dem kasachischen Landarbeiter mit fünf Kindern?

    Ich habe den Artikel nicht gelesen, lediglich die Überschrift, nicht einmal den Teaser. Ich bin sehr zurückhaltend, die Meinung einer politischen Person in einem Buch oder Zeitung zu konsumieren. Ich tue das auch nicht bei Robert Habeck, Olaf Scholz oder Friedrich Merz. Aber die Debatte darüber ist wirklich irre.

    • Erwin Gabriel 9. Januar 2025, 22:05

      @ Stefan Pietsch 9. Januar 2025, 09:35

      4) Warum ich diesen Beitrag nicht gedruckt hätte

      Hm, ein führendes Medium erhält das Angebot, einen Meinungsartikel von dem reichsten Mann der Welt, einflussreichstem Ratgeber des kommenden US-Präsidenten, Deutschlands wichtigstem Partner, und eines Großinvestors in Deutschland exklusiv zu drucken – und soll das ablehnen?

      Ja. Als Begründung nimm mein Antwort an Thorsten. Das ist so viel journalistischer Dünnpfiff, dass mir als Vergleich nur die Hitler-Tagebücher einfallen. Ähnlich Clickbait, vergleichbarer Wahrheitsgehalt.

      • cimourdain 10. Januar 2025, 09:26

        “ als Vergleich nur die Hitler-Tagebücher einfallen“ Dieser Vergleich hat mich unter einem Aspekt amüsiert: Wenn ich mich korrekt erinnere, fällt in der Komödie „Schtonk“, die nach dem Skandal geht, in der „Stern-Redaktion“ einmal der Satz (über die Hitler-Tagebücher) „Wann kriegen wir schon einen Gastautor von solchem Renommee.“

  • Thorsten Haupts 9. Januar 2025, 09:40

    Zu 2)

    … Statt echter Diskussion erleben Zuschauer ein Machtspiel, das eher auf rhetorische Siege als auf inhaltliche Substanz abzielt. …

    Wenn Schnaas das annähernd so gesagt hat, lebt er in einem Phantasieland. Ich wüsste keine deutsche Wahl der letzten 45 Jahre, die durch die Kraft des besseren Argumentes beeinflusst oder entschieden wurde. Aber das war schon, was mich bei Adorno/Horkheimer Lektüre in den achtzigern so gestört hat – die völlige Entkoppelung von der Lebensrealität gekoppelt mit der Überhöhung moralinsaurer Verkopfung.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

  • Stefan Pietsch 9. Januar 2025, 09:44

    e) Immer wieder faszinierend, welche anderen Standards vor Gericht gelten, wenn es um die Schwächsten geht

    Absolut. Ich war von den Socken.
    Die Klägerin informierte das Jobcenter im Januar 2022, dass sie den Unterhalt für ihr Kind in bar erhalte. Sie legte Kontoauszüge für einen Monat und mit Schwärzungen vor, um ihre wirtschaftlichen Verhältnisse zu zeigen.

    Geschwärzt war der Kontostand am Beginn und Ende des Zeitraums. Das Jobcenter forderte jetzt aussagekräftigere Kontoauszüge und das Vorlegen eines ausgefüllten Formulars für Leistungsberechtigte mit Unterhaltsbezug (Anlage “UH”).

    Die Bafin hat die Auflagen für Banken derart verschärft, dass bei Kreditanträgen typischerweise Kontoauszüge (ungeschwärzt) der letzten drei Monate vorgelegt werden müssen. Das gilt unter bestimmten Bedingungen auch für Steuerzahler. Eigentümer einer Kapitalgesellschaft müssen bei Kreditanträgen vollständige Vermögensauskünfte abgeben.

    Das Finanzamt akzeptiert grundsätzlich keine Barzahlungen für die Anerkennung von abzugsfähigen Aufwendungen. Das gilt selbst in familiären Verhältnissen. Auf Unternehmensebene sind Barzahlungen Anlass für strafrechtliche Ermittlungen wegen Schwarzarbeit.

    Aber bei Antragstellern, die von der Gemeinschaft fünf- und sechsstellige Summen geschenkt bekommen wollen, kann man ja mal die Ansprüche herunterdimmen.

    j) Ich sag es immer wieder, es geht beim Budget nicht um Prinzipien, sondern Prioritäten. (X)

    Die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag war, die verschiedenen Sozialleistungen zusammenzuführen. Explizit war nicht vereinbart, die Leistungen zu erhöhen. Die Familienministerin Paus hat genau das Gegenteil versucht durchzusetzen.

    Als Lindner abweichend vom Koalitionsvertrag Steuerreformen vorschlug, wurde das zum Skandal, der zum Koalitionsbruch führte. Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Gleiche, sagt der Volksmund.

  • Thorsten Haupts 9. Januar 2025, 09:47

    Zu i)

    Beeidruckt nur jemanden, der sich die Graphiken nicht näher ansieht. Offenbar gibt es die Luftverbesserung auch deutlich ausserhalb des Entscheidungsbereiches der Pariser Bürgermeisterin, was es ziemlich unwahrscheinlich macht, dass die Pariser Autopolitik wirklich die Ursache ist. Viel wahrscheinlicher: EU-Auflagen für Neufahrzeuge.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • CitizenK 9. Januar 2025, 10:28

      Auflagen, also Eingriffe eines übergriffigen Staates (in Gestalt der EU) in die autonomen Entscheidungen von Unternehmen über die Gestaltung ihrer Produkte und damit in Marktprozesse.

      Und das ist besser als Radwege und Beschränkungen beim Parken? Sie dürfen einfach nicht recht haben, diese Grünen.

      • Stefan Pietsch 9. Januar 2025, 10:48

        Klimaschutzpolitik auf kommunaler Ebene ist eine ziemlich dumme Sache. Außer man glaubt, die Luft würde Stadtgrenzen respektieren.

        • Lemmy Caution 9. Januar 2025, 11:26
        • Stefan Sasse 9. Januar 2025, 14:57

          Ja, total absurde Idee, dass ich die Luftverschmutzung da regle, wo sie entsteht.

        • CitizenK 9. Januar 2025, 15:42

          Hier geht es nicht in erster Linie um Klimaschutz, sondern um: Gesundheit, Wohlbefinden, Aufenthaltsqualität. Stinkende und lärmende Blechlawinen beeinträchtigen all dies erheblich. Die

          Nicht ohne Grund wird mit „autofrei“ geworben – in Innenstädten, Wohnquartieren und Ferienorten.

        • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 08:34

          Die Pariser besitzen immer weniger Autos. Anfang der 00er hatten 65% der Pariser, heute nur noch 30%. Die Zahlen sind allerdings nur für die 20 Arrondissement, d.h. alles innerhalb des Autobahnrings.
          Dadurch, dass der Platz für Autos massiv eingeschränkt wurde, siehst Du selbst auf vielen Straßen keine Autos mehr, auf denen sie fahren dürften.
          Es ist ähnlich wie Nürnberg. Die Innenstadt in dieser mittelalterlichen Stadt ist so nervig zum Autofahren, dass man da nur einmal reinfährt und danach nie wieder.

      • Thorsten Haupts 9. Januar 2025, 13:25

        Darum ging´s mir gar nicht. Die Luftreinqualität wurde als Masstab dafür genommen, wie erfolgreich Paris Anti-Auto-Politik ist. Und das ist vermutlich einfach falsch.

      • Erwin Gabriel 9. Januar 2025, 22:23

        @ CitizenK 9. Januar 2025, 10:28

        Auflagen, also Eingriffe eines übergriffigen Staates (in Gestalt der EU) in die autonomen Entscheidungen von Unternehmen über die Gestaltung ihrer Produkte und damit in Marktprozesse.

        Oh Mann, Citizen …

        Sie dürfen einfach nicht recht haben, diese Grünen.

        Das ist doch gar nicht der Punkt. Mag ja sein, dass die Maßnahmen zur besseren Luft beigetragen haben. Aber glaubst Du allen Ernstes, dass Du mit solch einem Satz Thorstens Argument auch nur angekratzt hast?

        Du machst immer wider den gleichen Fehler wie Stefan Sasse: Wenn das Argument passt, ist das angeblich der eine wirksame rote Knopf. Nichts auf der Welt funktioniert so schwarz-weiß, es ist immer komplexer als gedacht.

        • CitizenK 10. Januar 2025, 07:22

          „der eine wirksame rote Knopf“ – wo habe ich das behauptet?
          „Mag ja sein, dass …“ Meine Rede. Thorsten bestreitet das.
          Ist halt bemerkenswert, wenn eine positive Entwicklung auf einmal auf Markteingriffe zurückgeführt wird, die man sonst vehement ablehnt.

          • Erwin Gabriel 11. Januar 2025, 21:04

            @ CitizenK 10. Januar 2025, 07:22

            „der eine wirksame rote Knopf“ – wo habe ich das behauptet?

            Ist nur häufig Dein Diskussionsstil – als gäbe es nur „a“ oder „b“

            Thorsten bestreitet das.

            Das habe ich nicht herausgelesen. In dem Ausgangspost ist das Ganze so formuliert, als seien die reduzierten Luftreinigungen nur auf die Verkehrsmaßnahmen zurückzuführen. Das hat Thorsten bestritten.

            Das bestreite ich auch, akzeptiere aber, dass diese eine von mehreren Ursachen sein können.

            • CitizenK 11. Januar 2025, 22:38

              Sicher spielen auch andere Faktoren eine Rolle, aber 40 % weniger „pollution“, das ist eine Menge:
              https://www.nbcnews.com/science/environment/paris-olympics-city-reduce-air-pollution-rcna153470
              Zumal die auch aus anderen Quellen kommt (Heizungen, Gewerbe).

              • Erwin Gabriel 21. Januar 2025, 10:59

                i) Die Autopolitik Paris‘ ist krass erfolgreich (Bluesky).

                @ CitizenK 11. Januar 2025, 22:38

                Sicher spielen auch andere Faktoren eine Rolle, …
                Ja, sagen Thorsten oder ich auch. Das ist doch der entscheidende Punkt. Da gibt es sicherlich ansatzweise eine Korrelation mit den verkehrspolitischen Entscheidungen zu Paris, vielleicht spielen die sogar eine Rolle. Aber das ist eben keine ausschließlich zwingende Kausalität, wie im Bluesky-Post behauptet.

                … aber 40 % weniger „pollution“, das ist eine Menge: …

                Unbedingt !
                Aber wie gesagt seit 2007. Die autos haben inzwischen alle hochwirksame Kats und deutlich niedrigere Verbräuche. Mein alter 200D war mit 60 PS und 7 l Verbrauch ein sparsames Auto. Mein VW Passat holt aus dem gleichen Hubraum die 3fache Leistung und verbraucht 2 l weniger; hier sind die Abgase schwer gereinigt.

                Aber auch wahr: In Paris war Parken für Elektrofahrzeuge schon lange vor uns kostenfrei. Ein Bekannter von mir dort hatte sich deshalb schon sehr früh einen Elektroroller als Dienstfahrzeug zugelegt.

    • Lemmy Caution 9. Januar 2025, 11:20

      Vermutlich nutzen die Pendler aus der Peripherie nun noch stärker RER, Nahverkehrszüge und Busse. Außerdem reichen auch einige der Radwege in die Banlieue raus. In den 20 Arrondissements gibt es so gut wie keine mit Autos 2-spurig befahrbare Straßen mehr. Das ist definitiv next level.

    • cimourdain 9. Januar 2025, 13:42

      Das ist tatsächlich ein gut überprüfbares Argument. Hat jemand vergleichbare Daten, wie es in anderen Städten aussieht?

    • Stefan Sasse 9. Januar 2025, 14:56

      Nehme ich auch.

  • Lemmy Caution 9. Januar 2025, 10:55

    zu i)
    Was da in Paris passiert ist, gibt wirklich Hoffnung. Für mich als Autofahrer ändert sich aber nichts. Ich bin einmal um 2011 mit dem Auto innerhalb der Periferie-Autobahn zu einem Hotel im 19ten Arrondissement gefahren. Das war nur 1 Kilometer, aber dank der aggressiven anderen Autofahrer schrecklich.
    In den inneren Arrondissements und auch in weiten Bereichen der 10er hat das Fahrrad übernommen. Rue de Rivoli ist 2/3 Radweg, an der Seine 2/3 Radweg (inklusive Tunnel), einige der sternenförmig rausgehendene Haussmann-Boulevards Hälfte Radweg. Im Marais, Montmatre und den Inseln war Autofahren eigentlich nie wirklich möglich. Nun wurden aber auch im Gebiet um den Louvre und in den links der Seine liegenden Arrondissements 5 und 6 die nicht so zahlreichen breiteren Straßen strategisch sehr geschickt mit Radwegen barrikadiert. Parken soll extrem teuer sein. Es existiert funktionierende Systeme mit Leihrädern. Die werden auch im Winter stark genutzt.
    Viele Autos habe ich nur rund um Place de République gesehen. Da ist Bouillon République (Protip zum Essen). Die Autos standen in einem Dauerstau.
    Vielleicht war das Ende des Autozeitalters in Paris leichter durchsetzbar, weil dort spazierengehen sowie people-watching aus dem Kaffee/Restaurant seit Generationen erfolgreich als Hobbies propagiert werden.
    Die fehlende Barriere-Freiheit wäre ein Argument, aber das war die Stadt nie. Das fängt mit den erstaunlich oft fehlenden Rolltreppen in der Metro an. Tod für Geschäfte ist die Stadt überhaupt nicht. Ich kenne keine Stadt mit einer engeren Dichte an Nischen-Geschäften.
    Für mich hat die tolle Stadt durch die großartige Stadtplanung von Anne Hidalgo an Attraktivität gewonnen. Die Touristenmassen konzentrieren sich stark auf den Inseln, Seine-nahes 5tes Arrondissement, rund um Louvre, südlicher Marais, Montmatre leider komplett sowie vermutlich Arc de Triomphe, Champs Elysees und Tour Eiffel. Wenn man da keinen Bock drauf hat, gibt es genug andere Locations.

    • Lemmy Caution 9. Januar 2025, 18:22

      https://www.youtube.com/watch?v=GSQSBoHmG8s
      Einfach mal anschauen und staunen. Lohnt sich. Wenn man sich vorher informiert, ist es nicht mal teuer da. Es gibt täglich mehrere Züge von Stuttgart, Frankfurt und Köln. Nach der französischen Grenze fahren die Züge 1,5x schneller und das Internet funktioniert.

      • CitizenK 13. Januar 2025, 09:28

        Eindrucksvoll. Danke für den Link.

  • cimourdain 9. Januar 2025, 17:34

    Ist mein „Sammelkommentar“ von heute Vormittag dem Linkfresser zum Opfer gefallen? Dass Adorno doch so umstritten ist, hätte ich nicht gedacht…

  • Johnson 9. Januar 2025, 19:40

    @ Mr. Sasse

    1. Some nuance required here because these two things – Hillary Clinton’s email scandal and now Donald Trump’s use of private email (servers) as part of his transition process – are not the same. Clinton’s use of private email servers fell into her tenure as Secretary of State and may have violated federal law (I agree though that this „scandal“ was way overblown – if Hillary had only hired Olivia Pope to handle this…). Trump, as of now, holds no official office; he is merely the president elect until January 20, and as such has no obligations under federal law in regards to security and protection of classified communication. He doesn’t even have official and/or classified communication yet – what he says or writes now are the musings of a private individual, at least as far as federal law is concerned. Using non secure email for sensitive issues is a bad practice of course – but it’s not a violation of law. And that’s where the difference lies.

    Finally, by way of of an explanation (but not an excuse) – during Trump’s first term there was a fairly widespread „resistance“ within federal departments and even the White House, and part of this „resistance“ was leaking confidential information. Maybe Trump doesn’t trust the GSA and its staff enough. Of course it’s also likely that he just does what he feels like which is his MO anyway…

    • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 05:45

      putain,
      https://www.youtube.com/watch?v=UwlTMaKZITY

      For this Greenland nonsense alone, the French people should demand the Statue of Liberty back. There will surely be a place in the Bois de Boulogne where it could be put.

      • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 08:22

        Yesterday I listened to 3 Alice-Weidel-supporting Twitter spaces after the Elon Musk/Alice Weidel conversation. Two in German and one in English.
        I had absolutely zero understanding of what these people were saying. I now consider the popularity of maga and afd as a form of escapism from the serious problems we have as humanity. It worries me greatly.

        • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 08:42

          Johnson, all this maga nonsense is the Haight Ashburry of our time.
          https://www.youtube.com/watch?v=j_VZni4WbXk
          There is still time to just say no.

          • Johnson 10. Januar 2025, 18:23

            Lemmy, nobody around Haight Ashbury in the day said no to pretty much anything – except maybe the Vietnam war.

            • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 22:44

              In Haight Ashburry they should have said no to LSD.

              There is also no consistent stance within MAGA.
              1) Tech right wants
              a) Immigration of well-trained specialists
              b) Energy production with renewable energies and nuclear power
              2) Right right wants
              a) No immigration of well-trained specialists.
              b) Energy production with fossil fuels

              1 b) would be quite conceivable for me. AFD wants 2 b)

              • Johnson 13. Januar 2025, 04:17

                @ Mr. Caution

                I think those residents of Haight Ashbury should have said no to a lot more than just LSD.

                Other than that I don’t understand what you’re trying to say with your points 1 a-b and 2 a-b.

        • Stefan Sasse 10. Januar 2025, 11:45

          The MAGA Cinematic Universe.

          • Johnson 10. Januar 2025, 18:25

            Or the DNC Multiverse: „It’s Biden! It’s Harris! It’s both of them! Maybe it’s Hillary! Or Pete. Hell, we don’t know, just vote for us already!“

      • cimourdain 10. Januar 2025, 08:47

        An even better place would be Jardin du Luxembourg, where there is already a copy.

        • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 10:56

          The thing from New York Harbor is much too big for Jardin du Luxembourg.

          option a) Perhaps as a replacement for the ugly Eiffel Tower.
          Or even better
          option a) on a slag heap in the Bassin du Nord (area with former coal mining) as a new honeypot for American tourists. The French Tourist ministery may sell the location as „Kind of right between Paris and London“.

      • Dennis 10. Januar 2025, 09:45

        Gifts can only be reclaimed in cases of gross ingratitude.

        But the situation seems to be different from that. Here, Mr. Trump and Mr. Macron just four weeks ago:

        https://bilder.deutschlandfunk.de/71/f8/ff/c1/71f8ffc1-c84d-4667-a997-8c5b89d6394b/trump-macron-100-1920×1080.jpg

      • Johnson 10. Januar 2025, 18:21

        @ Mr. Caution

        I fail to see what Greenland has to do with France. As for the „French people“ demanding the return of the Statue of Liberty, I’m pretty sure the answer of not just Trump but any US administration would be: „Come and get it you fairies!“ 🙂

        • Lemmy Caution 10. Januar 2025, 22:56

          Grønland, pronounced is an autonomous territory of the Kingdom of Denmark. The Republic of France and the Kingdom of Denmark are members of the European Union. In the event of US military pressure on Greenland, mutual defence guarantees between EU member states would come into force.

          • Thorsten Haupts 11. Januar 2025, 00:28

            … mutual defence guarantees …

            The last country which enjoyed European defence guarantees was/is … the Ukraine. A European defence guarantee is not even worth the paper it´s written on.

          • Dennis 11. Januar 2025, 12:34

            Quote Sammy Caution:
            „The Republic of France and the Kingdom of Denmark are members of the European Union. “

            True, But that doesn’t actually apply to Greenland:

            https://en.wikipedia.org/wiki/1982_Greenlandic_European_Communities_membership_referendum

            After the Greenexit (the political furore was somewhat weaker than with Brexit^) came a special agreement with the EU („Greenland treaty“) . The main thing about it: Fish

            The question is whether Denmark will be really unhappy if this subsidy recipient disappears. And the Greenlanders (There are less than 60.000 of them! – Castrop-Rauxel ist bigger) will ask the question: Who pays more? They have „Home Rule“ anyway.

            Quote:
            „mutual defence guarantees between EU member states would come into force.“

            Difficult thing. The matter would not concern Denmark, but a self-governing territory of Denmark that is NOT a member of the European Union.

          • Johnson 13. Januar 2025, 04:13

            @ Mr. Caution

            „In the event of US military pressure on Greenland, mutual defence guarantees between EU member states would come into force.“

            You mean „mutual defence guarantees between EU member states“ like those extended by EU member states to Cyprus in regards to Northern Cyprus?

            Also, on a lighter note, when Germany attacked and occupied Denmark on April 9 1940 in WW2, that campaign lasted about 6 hours. I predict that any campaign between the US and Denmark (aided or not by the EU) over Greenland would be even shorter…

            Finally, I can’t offer a reason as to why Trump is saying what he is about Greenland. It seems unnecessary, silly, and boorish, just like his comments about Canada becoming the 51st state (God help us btw). But I really can’t see him using military force to make Greenland part of the US (in whatever form).

    • Stefan Sasse 10. Januar 2025, 07:38

      Trump already had a mail scandal while in office that was completely ignored. And I think the reason why he’s doing all that is very simple and doesn’t need big analysis: he doesn’t think the law applies to him.

      • Johnson 10. Januar 2025, 18:27

        @ Mr. Sasse

        It was ignored because it was even less of a scandal than Hillary’s. And again – currently there is no law that applies to Trump’s communication until January 20.

  • Erwin Gabriel 9. Januar 2025, 22:14

    @ Johnson 9. Januar 2025, 19:40

    1) Trump’s transition is happening over private emails. Federal officials are nervous.

    1. Some nuance required here because these two things – Hillary Clinton’s email scandal and now Donald Trump’s use of private email (servers) as part of his transition process – are not the same. Clinton’s use of private email servers fell into her tenure as Secretary of State and may have violated federal law.

    … … and, due to inadequate security measures, led to the exposure and endangerment of American agents and the straining of diplomatic relations with some countries.

    Trump … doesn’t even have official and/or classified communication yet – what he says or writes now are the musings of a private individual, at least as far as federal law is concerned. Using non secure email for sensitive issues is a bad practice of course – but it’s not a violation of law.

    I agree

  • cimourdain 10. Januar 2025, 11:46

    Ohne Links

    1) Wenn die Dokumente tatsächlich schlecht gesichert sind, ist das eine großartige Gelegenheit für eine investigative Presse, haufenweise schmutzige Wäsche über Trump und seine Cronies zu bekommen.

    2) a) Adorno hat recht. Bei derzeitiger politischer Kommunikation kommt es mehr auf Schlagworte und „Framing“ an als auf „echte“ Inhalte. Letztlich besagt der Begriff „Taubstummenanstalt“ nichts anderes.
    b) Schnaas hat recht, über die toxische „Talkshowkultur“ und deren Schaden haben wir uns hier auch oft geärgert.
    c) Sasse hat recht, für Bürger außerhalb der Polit-Bubble sind konkrete Inhalte nicht wirklich präsent. Aber das kann eben auch an der Fehlkommunikation (siehe oben) liegen.

    a) Und (etwas off topic) d) Bemerkenswert, wie gut die Aufmacherkarte von d) zur Karte a) passt. Reichtum frisst Ressourcen, das „blaue“ Amerika ist das reichere, deshalb auch das klimaschädlichere.

    e) Du verpasst, in welcher Klarheit die Geschichte good news ist: Dass Behörden massive Fehler zu Lasten der Bürger machen, gibt es auch in anderen Bereichen wie Steuer oder Baurecht. (wenn auch nicht ganz in dem Maß wie im Sozialrecht). Auch dass Gerichte oft zögerlich sind, Behörden in den Arm zu fallen, ist nicht so speziell. Besonders ist, dass in dieser konkreten Situation ein Gericht anerkannt hat, dass es sich im Sozialbereich um Fälle handelt, wo menschliche Existenzen komplett vernichtet werden können und deshalb andere („menschlichere“) Standards gelten müssen.

  • Lemmy Caution 11. Januar 2025, 08:32

    l) und wenn wir wieder in die Kernenergie einsteigen?
    Die „Ecomodernisten“ haben eine neue aufwendige Studie vorgelegt. Ecomodernisten sind Leute, die Dekabonisierung über Regenerative Energien UND Kernkraft erreichen wollen. Die bezaubernde Anna Vero Wendland zählt sich zu dieser Bewegung. Studien hängen natürlich von einer Menge Nebenbedingungen ab. Gestern gab es eine sehr lange Kaskade von mehreren hochinteressanten twitter spaces bei denen. Ich fand das höchstspannend.
    Deren Vorschlag wäre
    – Reaktivierung von den 6 noch reaktivierbaren Atomkraftwerken + 30 neuen Blöcken.
    – 30 zusätzliche neue Blöcke
    – 2 Endlager
    – 43% des Stroms würde nuklear erzeugt
    – weiterer Ausbau von Wind und Solar

    Man mag das schnell in die poltisch nicht-durchsetzbar-Schublade packen. Die holen mich aber nicht zuletzt damit ab, weil die für diese dunklen Zeiten sehr zivilisiert argumentieren und Nachteile offen ansprechen.
    Die Spaces gibt es hier: https://x.com/WeplanetDACH
    Für das Datum 10.1.2024 ganz unten anfangen. Aufgrund von technischen Problemen und v.a. der Länge gab es wie gesagt eine Kaskade von Spaces.

    • Thorsten Haupts 11. Januar 2025, 14:47

      Wenn die Studie die Voraussetzungen des Wiedereinstieges sauber auflistet, nehme ich sie ernst und unterstützde den Vorschlag. Zu den Voraussetzungen gehören:
      – Wiederaufbau der kerntechnischen Studiengänge
      – Wiederaufnahme der seit mehr als 10 Jahren ausgesetzten Ausbildung kerntechnischen Personals
      – Kapazitätsschaffung für die Produktion kerntechnischen Equipments bei Zuliefererbetrieben
      Wir reden hier über etwa 10 Jahre Investition in Kapazitäten, bevor eine Reaktivierung von Reaktoren, geschweige denn eine Wiederaufnahme von Neubauten, irgendeinen Sinn machen würde. Ich halte das offen gestanden für (praktisch/politisch) nicht machbar. Der Fehler war der panikartige Ausstieg aus nahezu perfekt funktionierenden Anlagen, nur ist der eben passiert. Solche Entscheidungen sind nur sofort, nicht aber 10 Jahre später, zu akzeptablen Kosten korrigierbar.

      Zur Information: Ich habe als Projektmanager die Planung von Kernkraftwerken der dritten Generation (u.a. Taishan) verantwortet und bin prinzipieller Kernkraftbefürworter.

      Gruss,
      Thorsten Haupts

      • Lemmy Caution 11. Januar 2025, 18:35

        So Studien koennen ja nie wirklich genau voraussagen, wie du sicher weisst. Das haben die aber auch sehr klar dargelegt. Mir ist auch klar, dass vielleicht nicht jeder Zeit hat sich diese langen aber strukturierten Streams anzuhoeren, aber wo du ja quasi in dem Bereich mal gearbeitet hast… Ich fand das erstaunlich angenehm.
        Das ist der Link der Organisation: https://weplanet-dach.org/ . Man kann sich da auch fuer einen newsletter eintragen. Die schicken alle 2 Wochen.
        Ich hoffe, dass dieser Vorschlag in den naechsten Wochen diskutiert wird. Muehe haben die sich gegeben. Kompetenz fuer sowas haben die. Ich war immer eher fuer das Ende der Kernenergie in Deutschland und inzwischen eher nicht mehr.
        Der Ausbau der Regenerativen Energien zeigt aus meiner Sicht zu schwache Ergebnisse. Je weiter wir fortschreiten, desto schwieriger wird es, den Rest zu wuppen. Es sei denn es gibt wirklich dramatische Fortschritte in der Speichertechnologie. Das erscheint mir aber zu riskant.

        • CitizenK 12. Januar 2025, 08:43

          Was ist damit:
          “ 8.500 Megawattstunden: Die größte Batterie der Welt arbeitet mit Rost

          Eisen-Luft-Batterien sollen nur ein Zehntel so viel kosten wie Lithium-Ionen-Akkus. Jetzt stehen sie vor dem kommerziellen Durchbruch.“
          Ist das realistisch?

          • Lemmy Caution 12. Januar 2025, 09:37

            Die Fortschritte der Batterie-Technologie wird als Argument angeführt, aber der Teufel steckt bei der Technik sehr im Detail. Nach Beteiligung an ca. 40 großen und mittleren Softwareprojekten in über 25 Jahren verfüge ich da über mehr Erfahrung als mir lieb ist.
            Das muss halt solide ausdiskutiert werden, aber alle Seiten müssen gehört werden. Die Präsentation von den „Ökomodernisten“ (s.o.) war halt auf einem diskursiv sehr hohem Niveau.

          • Thorsten Haupts 12. Januar 2025, 13:51

            Durchaus möglich. Durchbruch im Labor plus 5 bis 10 Jahre = indutrielle Verwertbarkeit.

            Wir haben zur Zeit übrigens weder grössere Zwischenspeicher im Bau noch in der Planung. Die Schwierigkeiten, die stark schwankende Spannungen in den bisherigen Stromnetzen verursachen, nehmen ständig zu, bisher ohne jede Abhilfe. Alle deuschen Übetrtragungsnetzbetreiber haben inzwischen Pläne entwickelt und der BNetzA vorgelgt, für das inzwischen realistische (und vor 10 Jahren undenkbare) Szenario nicht mehr beherrschbarer Netzverhältnisse ganze deutsche Regionen zeitweise vom Netz zu trennen. Ich bin nicht der einzige, der ernsthaft erwartet, dass dieses Szenario eintreten wird. Politisch wäre das übrigens ein GAU, weil offenkundig ist, dass derartige Netzabschaltungen auf Politikversagen beruhen und auf nichts sonst.

            Gruss,
            Thorsten Haupts

            • Lemmy Caution 13. Januar 2025, 11:00

              Das mit der Ertüchtigung der Netze in Folge der veränderten Einspeisungsmuster bei viel Regenerativer Einspeisung lese ich immer wieder.

              • Thorsten Haupts 13. Januar 2025, 20:22

                Die Notwendigkeit dazu ist seit mehr als 10 Jahren bekannt. Dieser Einsicht folgen nur keine (Zwischenspeicher) oder zu späte (Netzausbau) Taten.

    • Stefan Sasse 11. Januar 2025, 17:15

      So wie mein Überblick ist, gibt es keinerlei Interesse der Energiekonzerne dazu (und soll der Staat das machen? Wohl kaum). Und dazu sind die Kosten absurd.

      • Lemmy Caution 11. Januar 2025, 18:39

        Das muesste ja sowieso erstmal politisch beschlossen werden, bevor die Energiekonzerne da einsteigen. Ich empfehle, da einfach mal in die Streams reinzuhoeren. Letzte Woche habe ich ausserdem viel aufgeregtes Zeug zu Trump/Weidel und zu Venezuela gehoert. Da war das sehr entspannend und angenehm serioes in der Praesentation.

      • Stefan Pietsch 11. Januar 2025, 19:15

        Das Desinteresse ist allein politisch begründet. Niemand investiert langfristig in einem Land, das in einer existenziellen Energiekrise aus rein ideologischen Gründen seine Atommeiler vom Netz nehmen lässt und seine öffentliche Meinung häufiger wechselt als Italiener ihre Krawatten.

        Zur Nutzung einer solchen Technologie bedarf es eines Grundkonsenses in der Gesellschaft. Der ist in Deutschland mit den Grünen nicht zu bekommen.

        Klar ist Kernkraft irre teuer. Deswegen ist der Strom in Ländern, die auf Atomkraft setzen, auch im Schnitt günstiger als in solchen ohne. Natürlich kennen wir das Argument: die hohe Subventionierung. Seitdem Deutschland ausgestiegen ist, hat es mehr freie Mittel. Das haben die Ahnungslosen vom Bundesrechnungshof nicht mitbekommen, die für Deutschland die höchsten Subventionen der EU errechneten.

        So richtig?

        • CitizenK 11. Januar 2025, 22:21

          Nach dieser Statistik haben 7 (von 15) Ländern ohne AKWs niedrigere Strompreise als wir.
          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197196/umfrage/elektrizitaetspreise-ausgewaehlter-europaeischer-laender/

          • Lemmy Caution 12. Januar 2025, 09:13

            Das ist bei mir hinter paywall.
            Es ist klar, dass Länder mit großer, windiger Küste, viel Sonne und näher am Äquator und viel wasserkraftnutzbare Fließgewässer es einfacher haben mit den Regenerativen als wir. Beispiele:
            – Tschechien hat es dafür schwerer (landlocked, liegt geographisch ähnlich wie wir).
            – Paraguay erzeugt dafür seit vielen Jahrzehnten >100% regenerativ, einfach wegen zwei riesigen Wasserkraftwerken: https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Electricity_sector_in_Paraguay

          • Stefan Pietsch 12. Januar 2025, 10:43

            Deutschland liegt mit seinen Strompreisen an der Spitze. Müssen wir an der Stelle immer wieder beginnen?

            Wenn etwas an der Spitze liegt, wird es viel geben, was darunter liegt. Unter anderem, in diesem Fall Länder ohne Kernkraft. Nur ging es darum gar nicht.

            Deswegen ist der Strom in Ländern, die auf Atomkraft setzen, auch im Schnitt günstiger als in solchen ohne

            Dem haben Sie nicht widersprochen.

            • Stefan Sasse 12. Januar 2025, 10:51

              Liegt das nicht auch an den Steuern?

              • Stefan Pietsch 12. Januar 2025, 20:44

                Glaubst Du das wirklich, wenn man beim Vergleich so völlig unterschiedlich besteuernder Länder wie USA, Schweiz, Niederlande und Schweden zu ähnlichen Ergebnissen kommt?

                Warum hat Deutschland die höchsten Stromkosten, obwohl vor 25 Jahren von der Politik anderes versprochen und Greenpeace-Studien die segensreichen Preiseffekte der regenerativen Energien belegt hatten?

                Ach, ich wiederhole mich: Wir können nicht und wir wollen nicht.

                • Stefan Sasse 13. Januar 2025, 16:25

                  Ich weiß nicht was du willst. Kann ich die Preise jetzt international vergleichen oder nicht?

                  • Stefan Pietsch 13. Januar 2025, 18:55

                    Wieso was ICH will? Ich habe zwei Fakten festgestellt:

                    a) Deutschland hat die höchsten Strompreise.
                    b) Länder mit Atom haben tendenziell niedrigere Stromkosten als Länder ohne.

                    Ich wollte eine Erklärung: Wie kommt man zu der Behauptung, Atom sei eine besonders teure Energiequelle? Deine Behauptung: Die Steuern. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. In jedem Fall ist nicht eingetreten, was behauptet wurde. Das deutet darauf hin, dass die Strategie der Energiewende falsch war.

                    • Thorsten Haupts 13. Januar 2025, 20:20

                      Wer Stefan Ps Statement gerne mit seriösen Zahlen untermauert sieht, wird hier fündig:

                      https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Electricity_price_statistics

                      Höchster Konsumenten- und dritthöchster Industriestrompreis Europas (bei der Industrie nur hinter Irland und Zypern).

                      Gruss,
                      Thorsten Haupts

                    • Stefan Sasse 13. Januar 2025, 20:50

                      Ich bezweifle ja gar nicht das Fakt der Strompreise. Aber bei uns ist ja auch Benzin recht teuer. Was an den Steuern liegt. Meine Frage ist ja nicht, OB Strom in D teuer ist, sondern WARUM.

                    • Stefan Sasse 13. Januar 2025, 20:49

                      a) Platz 9. https://www.verivox.de/strom/verbraucheratlas/strompreise-weltweit/
                      b) UK hat Atom und ist fast genauso teuer wie Deutschland.

                      Die Antwort ist: wegen der Subventionen.

                    • Stefan Pietsch 13. Januar 2025, 21:10

                      Aber bei uns ist ja auch Benzin recht teuer.

                      Aber nicht am teuersten.

                    • Stefan Sasse 14. Januar 2025, 07:33

                      Strom ja auch nicht.

                    • Stefan Pietsch 13. Januar 2025, 21:16

                      Das erscheint nicht plausibel. Übrigens ist in Dänemark der Strom noch teurer. Ein Land, das sehr stark auf regenerative Energien setzt.

                      Es gibt in der OECD kein Land, das pro Kopf so viel für eine Energiewende ausgegeben hat wie Deutschland. Und es gibt erst recht kein Land, dass so viel wie Deutschland ausgeben muss um im Energiesektor klimaneutral zu werden (bis zu 7 Billionen Euro).

                      Diese Kosten finden irgendwo ihren Niederschlag. Normalerweise ist dsa in den Preisen. Wenn in einem Land der Strom relativ günstig ist, kann es sein, dass es diesen relativ günstig erzeugt. Ansonsten müssten wir ja inzwischen irgendwo die Ersparnisse durch den Wegfall der Kernkraftförderung spüren. Weißt Du wo? Ich sehe nämlich nicht wo.

                    • Stefan Pietsch 14. Januar 2025, 09:11

                      Also nochmal: Strom ist in Atom-Ländern günstiger als in solchen, die hauptsächlich auf Regenerative setzen, weil sie viel stärker subventionieren. Die anderen sind nur ehrlicher. Die Guten, sozusagen.

                      Du kannst aber nicht sagen, wo die Subventionseinsparungen durch den Ausstieg hingewandert sind.

                      An der Stelle steig‘ ich wirklich aus. Das ist ja nur noch verschwörungstheoretisch.

                • Erwin Gabriel 13. Januar 2025, 20:53

                  Stefan Pietsch 12. Januar 2025, 20:44

                  Wir können nicht und wir wollen nicht.

                  Zustimmung. Mehr gibt es da nicht zu sagen und zu wissen.

            • CitizenK 12. Januar 2025, 11:15

              Es geht mir auch nicht um’s Widersprechen, ich versuche mich der Kosten-Wahrheit zu nähern. Einige Staaten haben’s durch Geografie/Geologie leichter, da hat Lemmy natürlich recht.

              Allein für die Kosten der Endlagerung habe ich folgende Zahlen gefunden: Schacht Konrad von 4,6 Mrd. auf 6 Mrd. Schätzung der Gesamtkosten der Endlagersuche 169 Mrd. Der Fonds der Betreiber beträgt aber nur 24 Mrd., Kostensteigerungen und Inflation nicht berücksichtigt. Dabei geht es um Jahrzehnte.

              Ich sehe natürlich auch, dass einige Staaten wieder eingestiegen sind und sogar große Ausbaupläne haben. Vielleicht sind die ja schlauer und mutiger als wir. Nicht nur die A-Waffen-Staaten, die die Meiler für die Waffenproduktion brauchen.
              Ob aber richtig gerechnet wird, was die Kosten angeht? Ein nicht widerlegtes Argument ist, dass die Gesamtrisiken nicht versicherbar sind. Mit den erforderlichen Prämien wäre Atomstrom endgültig unrentabel.

              „FDP-Chef Christian Lindner hat der Atomenergie in Deutschland auch für die Zukunft eine klare Absage erteilt. „Eine Energiequelle, die nur etabliert werden kann, wenn der Staat in die Haftung geht, die zeigt schon marktwirtschaftlich an, dass es sich nicht um eine nachhaltig verantwortbare Energiequelle handeln kann“, sagte Lindner, der auch Bundesfinanzminister ist.

              Lindner warnte zugleich vor „Wettbewerbsverzerrung gegenüber jenen, die auf klimafreundlich nachhaltige Energiequellen setzen“.

              Könnte von mir sein. Wo er recht hat, hat er recht, der Lindner.

              • Thorsten Haupts 12. Januar 2025, 13:53

                … Schätzung der Gesamtkosten der Endlagersuche 169 Mrd …

                Pruust. Wenn man irreale Vorgaben macht – Endlagersicherheit für eine Million Jahre oder so – dann fällt das Ergebnis natürlich entsprechend aus.

              • Stefan Pietsch 12. Januar 2025, 20:39

                Nein, tun Sie nicht. Wäre es Ihre Absicht, würden Sie versuchen, den Sachverhalt objektivierbar zu machen. Soweit man nicht über Fachwissen verfügt, muss man andere Wege beschreiten. Doch Sie nehmen die Informationen, die zu Ihrer Erwartungshaltung passt.

                Ich bin solche Themen wirklich leid. Ich habe sie bis zum Erbrechen. Wir reiten ein totes Pferd. Das gilt zwar für viele Themen, aber hier ganz besonders. Oder wie ein Sprichwort sagt: Deutschsein heißt, jede Sackgasse bis zum Ende zu gehen.

                Wie oft gilt auch hier: Wir wollen nicht und wir können nicht. Die Frage, ob Kernkraft unbezahlbar ist, beantwortet sich wie so vieles mit dem Blick auf andere Länder. Leider sind die Deutschen so Bauchnabelfixiert wie man es Amerikanern unterstellt. Studien (gerne von Greenpeace) mögen zeigen, wie exorbitant teuer die Technologie ist. Dann gilt: Wir können nicht. Wir können nicht, was andere können. Worüber soll ich diskutieren?

                Stichwort Endlager: Wir beschäftigen uns seit über vierzig Jahren mit der Suche nach einer finalen Lagerung des Atommülls und finden ihn nicht. Währenddessen sind andere Länder erfolgreicher. Die Schweiz richtet gerade eines nahe der deutschen Grenze ein. So ein Pech, dass die Topographie Landesgrenzen respektiert. Wieder: Wir wollen nicht.

                Stichwort Kosten: Obwohl wir seit 25 Jahren eine sogenannte Energiewende betreiben, ist es der Politik, Behörden und Beamten, Fachleuten unmöglich, die bisher entstandenen und Folgekosten nur auf die Billion genau zu beziffern. Die bisherigen Kostenschätzungen belaufen sich auf 0,5 bis 1,0 Billion Euro, die Erwartungen liegen bei 3,5 bis 7 Billionen Euro. Dafür können wir aber die Kosten eines Endlagers bis auf die Milliarde genau taxieren. Is‘ klar. Wo haben die Leute so genau rechnen gelernt? Oder kann diese Fähigkeit nur selektiv ausgeübt werden? So weit kann ich rechnen: 0,2 Milliarden Euro im Verhältnis zu 7 Billionen Euro sind verdammt wenig. Nicht jedoch für Atomkraftgegner. Wir wollen nicht.

                Als andere Länder zu der Überzeugung gelangten, dass der Weg zur Klimaneutralität in 2050 wichtiger sei als die Risikobedenken für das Jahr 2200, revidierten sie ihre Politik. In Schweden, einem Land, mit dem wir eine gewisse kulturelle Nähe teilen, ermöglichten die Grünen mit einer Revision ihrer Positionen den gesellschaftlichen Konsens. Nicht so bei ihren Geistesbrüdern in Deutschland, die viel klüger sind. Oder skrupelloser. Die WELT hat dieses Wochenende aufgedeckt, dass Habeck, entgegen den Überzeugungen der eigenen Fachleute in seinem Ministerium und Partei den Ausstieg durchsetzte und dafür den Koalitionspartner FDP, seine Partei und die Wähler verarsch… Deswegen lavierte Patrick Graichen im Dezember vor dem Untersuchungsausschuss so herum, weil er um den E-Mail-Verkehr mit Habeck und dem Bundeskanzler wusste. Wir wollen nicht.

                In einem solchen Land kann es niemand verantworten, langfristige Investitionen zu tätigen, schon gar nicht im Bereich der Hochtechnologie wie Kernkraft. Hierzu bedarf es eines verlässlichen gesellschaftlichen Konsenses. Der ist nicht zu bekommen. Es wäre ja auch ein Witz, nachdem wir eine jahrzehntelange Sackgasse zu Ende gegangen sind, diese wieder zurückzulaufen. In keinem anderen Land war der Widerstand so groß.

                Belassen wir es dabei. Wir wollen nicht. Und ehrlich gesagt können wir wahrscheinlich auch nicht.

                • Soeren Schmitz 13. Januar 2025, 09:59

                  Da der Strombedarf in Deutschland aufgrund der zunehmenden DIgitalisierung, der zunehmenden Integration von KI in immer mehr Arbeitsprozesse und nicht zuletzt der zunehmenden Elektrifzierung des Verkehrs deutlich ansteigen wird, wäre es wünschenswert das ideologische Scheuklappen in diesem Land fallen würden und ein tragfähiges Energiekonzept erarbeitet würde.
                  Ich bin hinsichtlich der Kernenergie skeptisch – da ich der deutschen Bürokratie solche Großprojekte nicht mehr zutraue und das ganze nict ihn völliger Kostenexplosion enden sollte. Aber ich bin kein Fachmann – es sollte doch möglich sein die klügsten Geister in Deutschland in dieser Sachfrage zusammenzubringen und einen Plan aufstellen zu lassen.

                  • Stefan Pietsch 13. Januar 2025, 10:45

                    Dieses Land trägt Scheuklappen. Und wir verfolgen seit 25 Jahren ein Energiekonzept. Nur stellen wir so langsam fest, dass das nicht so tragfähig ist wie uns das einige Interessengruppen einreden wollten.

                    Die Deutschen sind hinsichtlich der Kernenergie skeptisch. Das ist aber ein blödsinniger Punkt. Weil ich mich entweder für oder gegen etwas entscheide. Wir haben uns gegen die Kernenergie entschieden. Kein Unternehmen investiert bei einer solchen gesellschaftlichen Lage in dem Land.

                    Wenn CitizenK und Stefan jauchzen, weil Energiekonzerne (Kernenergie-) Investments in Deutschland ablehnend gegenüberstehen, verstehen sie nicht, dass das nicht das Argument gegen die Technologie, sondern gegen die gesellschaftliche Haltung ist.

                    • CitizenK 13. Januar 2025, 15:25

                      Weiß CL das nicht – bzw. was hat sich argumentativ seither geändert? Und meine Gebäudeversicherung? Schließt „kerntechnische Unfälle“ aus.

                      P.S. Ich „jauchze“? Davon weiß ich gar nichts.

                    • Stefan Pietsch 13. Januar 2025, 15:35

                      Wieso? Christian Lindner sagt, was ich auch sage: Es ist Quatsch, in Deutschland unmittelbar nach dem Komplettausstieg aus der Kernenergie und jahrzehntelanger ablehnender Begleitmusik eine Debatte über die Nutzung der Kernkraft zu führen. Das mag politisch Interessierte befriedigen. Unternehmern ist das egal. In diesem Land sind solche Investitionen unsinnig.

  • Lemmy Caution 12. Januar 2025, 22:07

    m) Venezuela: Dieses Wochenende hat sich der Narcoterrorist Nicolas Maduro zum Präsidenten vereidigen lassen, obwohl er bei den Wahlen nur 30% der Stimmen erhalten hat. Die Opposition plante noch etwas verzweifeltes, um das zu verhindern, aber es hat nicht funktioniert. Weitere Oppositionspolitiker wurden in den letzten Tagen verhaftet.
    Ein weiterer Aspekt: In dem spanischsprachigen Video beschwert sich eine Exil-Venezolanerin in den USA darüber, dass die Eltern einiger ihrer Co-Exilianten von denen Dollar-Sendungen aus dem „Schweine-Imperium“ einfordern, das Geld von ihren anti-chavistischen Kindern erhalten und gleichzeitig gläubige Chavisten blieben. Sie würde denen jedenfalls kein Geld schicken. Am Ende beschwert sie sich über den Schnee, obwohl sie in einem der wenigsten schneereichsten Bundesstaaten lebt.
    https://x.com/pajarita_com/status/1878172356339765415
    Eine menschliche Stimme in einer zunehmend durchgeknallteren Welt.

Leave a Comment

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.