Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Die „Fundstücke“ werden mit einem Abschnitt des Textes, der paraphrasiert wurde, angeteasert. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist meist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels erforderlich; ich fasse die Quelltexte nicht noch einmal komplett zusammen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten. Dazu gibt es die „Resterampe“, in der ich nur kurz auf etwas verweise, das ich zwar bemerkenswert fand, aber zu dem ich keinen größeren Kommentar abgeben kann oder will. Auch diese ist geordnet (mit Buchstaben), so dass man sie gegebenenfalls in den Kommentaren referieren kann. Alle Beiträge sind üblicherweise in der Reihenfolge aufgenommen, in der ich auf sie aufmerksam wurde.
Fundstücke
1) Was, wenn Trump es wieder wird?
Die derzeitige Diskussion in Deutschland dreht sich um die Unsicherheit in Bezug auf die transatlantische Partnerschaft, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus bei den nächsten US-Präsidentschaftswahlen im November 2024. Politiker wie Sigmar Gabriel und Annalena Baerbock betonen die Notwendigkeit, in die Partnerschaft zu investieren, da sie nicht selbstverständlich ist und die politischen Unterschiede zwischen den USA und Europa bestehen. Deutschland hat die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine im Blick, da die Sicherheitslage in Osteuropa instabil bleibt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Unterstützung für die Ukraine in den USA aufgrund des anstehenden Wahlkampfs möglicherweise unsicher ist, insbesondere bei den Republikanern. Einige schlagen vor, dass Europa, einschließlich Deutschlands, mehr Verantwortung für seine Sicherheit übernehmen sollte, möglicherweise sogar im Zusammenhang mit Atomwaffen. Es wird jedoch betont, dass diese Ideen noch nicht öffentlich diskutiert werden. Insgesamt gibt es in Deutschland eine gewisse Unsicherheit und die Bereitschaft, auf Entwicklungen in den USA zu reagieren, wenn sie auftreten. Die Partnerschaft mit den USA bleibt wichtig, aber es gibt auch Bestrebungen, die europäische Sicherheit stärker zu fördern.(Eckart Lohse/Matthias Wyssuwa, FAZ)
Man kann der Bundesregierung sicherlich nicht vorwerfen, sich auf die Eventualität eines Trumpsiegs nicht vorzubereiten. Vor kurzem unternahm Außenministerin Annalena Baerbock eine ausgedehnte Reise durch die USA, auf der sie sich mit diversen republikanischen Playern traf und Kontakte knüpfte. Alle Eier im selben Korb zu haben ist schließlich nie eine gute Idee. Gleichwohl dürfte außer Frage stehen, das eine Amtszeit Trump aus europäischer und deutscher Sicht ein deutlicher Nachteil gegenüber einer weiteren Amtszeit Biden ist.
Ich habe dagegen keinerlei Geduld mit den üblichen Plattitüden über eine europäische Armee, eine Ausweitung des französischen Nuklearschirms auf Deutschland oder generell die Idee, dass Europa kurz- oder mittelfristig in der Lage wäre, seine eigene Sicherheit selbst in die Hand zu nehmen und von den USA abzukoppeln. Auf der anderen Seite steht natürlich die Hoffnung, dass diese Kausalität letztlich dazu führt, dass Trump sich an die Realitäten gebunden fühlt. Bei dem Anteil an vollkommen Spinnern in der Partei und zunehmend auch in Entscheidungspositionen ist dies allerdings nicht garantiert.
2) A Very Important Post About…. Laughing in the Face of Absurdity
In einem kürzlichen Substack-Beitrag äußerte sich Matt Taibbi zu einem kleinen Medienaufruhr, in dem ich eine Nebenrolle spiele. Während einer Podcast-Diskussion mit Noah Dworman über eine Kolumne von David Brooks lachte ich, als Dworman behauptete, dass Donald Trump „nach objektiven Maßstäben kein schlechter Präsident war“. Taibbi kommentierte mein Lachen und verteidigte Trump nicht als guten Präsidenten, sondern kritisierte stattdessen George W. Bush. Meine Meinung ist klar: Wenn jemand behauptet, Trump sei kein objektiv schlechter Präsident gewesen, werde ich darüber lachen. Dies bedeutet nicht, dass Trump überhaupt nichts Gutes getan hat, aber die Liste seiner Misserfolge ist umfangreicher. Trump hinterließ eine schlechtere Wirtschaftslage als bei Amtsantritt und handelte die COVID-19-Pandemie schlecht. Seine Außenpolitik war wenig erfolgreich, und seine abnormalen, illiberalen und illegalen Handlungen sind unbestritten. Selbst politisch gesehen verlor Trump die Volksabstimmung 2016 und 2020 und scheiterte mit seinen Unterstützungen bei den Midterm-Wahlen 2022. Donald Trump war objektiv ein schlechter Präsident, und ich habe keine Lust, darüber zu debattieren. Dies ist so offensichtlich wie die runde Form der Erde und jede Diskussion darüber ist Zeitverschwendung. Taibbi schließt mit der Bemerkung, dass viele Menschen in den Medien und der akademischen Welt ihre festgelegten Annahmen nicht hinterfragen. Drezners Meinung nach sind jedoch gerade er und seine Anhänger so überzeugt von ihrer Überlegenheit über den Mainstream, dass sie nicht erkennen können, wenn zwei plus zwei vier ergibt. Sie sind zu einer unreflektierten Fraktion der Gegendenker geworden. (Dan Drezner, Drezner’s World)
Wo wir gerade beim Thema Donald Trump sind: ich glaube, die Unterscheidung, die Drezner hier aufmacht, ist durchaus eine wichtige. Kein Präsident und keine Regierung trifft nur schlechte Entscheidungen; irgendetwas Gutes lässt sich immer finden. Wer lange genug sucht, wird vermutlich selbst bei den Nationalsozialisten die eine oder andere gute Policy finden. Nur ist das für die Bewertung letztlich völlig egal. Die Waage neigt sich viel zu deutlich in die andere Richtung, und Trump ist schlicht unglaublich gefährlich. Ich stimme auch den Punkten zu den intellektuellen Dynamiken zu, die hier angesprochen werden: das Gefühl der eigenen Überlegenheit und der ideologische Grabenkampf versperren die Sicht auf die Realität.
3) Im Gefängnis der Erwartungen
Am vorvergangenen Sonntag besprühten Mitglieder der „Letzten Generation“ das Brandenburger Tor in Berlin mit Farbe, um die Bundesregierung zu mehr Engagement im Bereich Klimapolitik zu bewegen. Die genaue Wirkung solcher Aktionen auf die Regierung bleibt jedoch rätselhaft. Die „Letzte Generation“ suggeriert, dass ihre Aktionen politischen Druck erzeugen können und beruft sich dabei auf das Brokdorf-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1985, das zivilen Protest als Ausgleich für ungleiche Zugangsmöglichkeiten zu den Medien ansieht. Die Frage ist jedoch, ob dieses Argument in Zeiten von sozialen Medien und erweiterter politischer Kommunikation noch gültig ist. Selbst wenn politische Ohnmacht nicht auf mangelnden Medienzugang, sondern auf Unzufriedenheit mit den Grünen und der Unfähigkeit, im Parlament Mehrheiten zu finden, basiert, rechtfertigt dies keine strafrechtlichen Ausnahmen für Sachbeschädigung. Das Argument, man müsse Druck ausüben, wenn die Politik nicht reagiert, kommt von den Protestierenden selbst. Die messbaren Effekte dieser Aktionen beschränken sich auf mediale Aufmerksamkeit und Unmut bei denen, die nicht von vornherein mit den Zielen sympathisieren. Die „Letzte Generation“ argumentiert gesinnungsethisch, dass reine Zwecke nicht verhandelbar seien und der Einsatz illegaler Mittel gerechtfertigt sei. Die Debatte um die Aktionen spaltet die Öffentlichkeit, mit Befürwortern und Gegnern, die sich in hitzigen Diskussionen äußern. Sie zeigt, dass die Aktionen der „Letzten Generation“ kontroverse Reaktionen hervorrufen und die gesellschaftlichen Diskurse aufbrechen. Dennoch sind die Vergleiche mit historischen Figuren wie Rosa Parks, die gegen rassistische Normen protestierte, fragwürdig, da das Brandenburger Tor keinen direkten Bezug zur Umweltproblematik hat. Die Legitimierung solcher Aktionen durch Bezüge zum Klimawandel ist müßig. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Aktionen der „Letzten Generation“ eine breite Palette von Meinungen und Reaktionen hervorrufen, aber ihre Wirksamkeit in Bezug auf konkrete politische Veränderungen umstritten ist. (Jürgen Kaube, FAZ)
Ich habe wirklich überhaupt keine Geduld mit der Letzten Generation. So sehr ich die Grundprämisse teile, dass dringend mehr Aktivität für den Klimaschutz geboten ist und dass die Regierung viel zu wenig unternimmt, so wenig halte ich einerseits von dem Absolutismus der Bewegung und andererseits von ihren Protestmethoden. Sie scheinen mir komplett kontraproduktiv. Ich halte aber eine Hintertür offen, falls sich das mittelfristig als falsch herausstellt. Was mich hier zur Vorsicht gemahnt, ist das historische Beispiel der Bürgerrechtsbewegung. Sie und ihre Protestmethoden wurden exakt auf dieselbe Art und Weise kritisiert und gelten heute als common sense und Sternstunde von Zivilcourage und gewaltlosen Widerstand. Es ist grundsätzlich möglich, dass in zwei oder drei Jahrzehnten die letzte Generation eine ähnliche Rolle einnehmen wird. Ich halte es allerdings für unwahrscheinlich.
4) Elon Musk’s Antisemitism Problem Isn’t About Free Speech
Elon Musk wird als der schlechteste Botschafter für Meinungsfreiheit in Amerika kritisiert, trotz seiner häufigen Beteuerungen. Dies wird vor allem am Beispiel von X, der früheren Twitter-Plattform, die er besitzt und kontrolliert, deutlich. In den letzten Tagen hat sich ein Ansturm von antisemitischer Hetze auf der Website entwickelt. Dies könnte durch ein Treffen zwischen dem Chef der Anti-Defamation League und dem neuen X-CEO ausgelöst worden sein. Musk unterstützte eine Kampagne mit dem Hashtag #BanTheADL, die sich gegen die Anti-Defamation League richtete. Er beschuldigte die ADL für den Verlust von Werbeeinnahmen und bedrohte sie mit Klagen. Musk bezeichnet sich zwar als „gegen Antisemitismus jeglicher Art“ und als Verfechter der Meinungsfreiheit, doch seine Handlungen deuten darauf hin, dass er eher seine eigene Macht ausübt. Er suspendierte Konten, begünstigte zahlende Nutzer und förderte rechte Stimmen auf Kosten anderer Meinungen. Musk lenkt auch Aufmerksamkeit auf bestimmte Accounts, was zu massiver Popularität führt. Insgesamt wird X unter Musks Führung nicht als Plattform der Meinungsfreiheit, sondern als sein persönlicher Spielplatz wahrgenommen, der von seinen Werten geprägt ist. Diese Kritik unterstreicht, dass Meinungsfreiheit nicht bedeutet, Meinungen zu unterstützen oder zu verstärken, und dass Zensur und Drohungen gegen Andersdenkende nicht mit Meinungsfreiheit vereinbar sind. Musk nutzt seine Macht, um problematische Stimmen zu privilegieren, anstatt Freiheit zu fördern. (David French, New York Times)
Elon Musk zeigt gerade in Echtzeit, warum – sagt es mit mir – Demokratie und Milliardäre nicht vereinbar sind. Es ist einfach zu viel macht in den Händen eines Individuums, noch dazu eines solchen megalomanischen und erratischen wie Musk. Natürlich ist Twitter nicht entscheidend für das Aufrechterhalten von Meinungsfreiheit; es gibt auch andere Portale und große Teile der Menschheit Bevölkerung waren noch nicht einmal in der Nähe eines Tweetknopfs. Aber der Einfluss geht ja weit darüber hinaus, wie French in dem Artikel ja auch gut beschreibt. Generell finde ich immer wieder auffällig, wie unglaublich anfällig und sensibel Mediensysteme sind und wie schnell sie aus dem Gleichgewicht geraten können.
5) What the Clinton Haters on the Left Get Wrong
In der aktuellen politischen Landschaft, die von der „Post-Wahrheit“ geprägt ist, wird die Amtszeit von Ex-Präsident Bill Clinton oft unzureichend gewürdigt. Insbesondere in Podcasts und sozialen Medien hört man häufig linke Kritik, die Clinton als „Korporatist“ brandmarkt und ihm vorwirft, die Armen kriminalisiert und den „neoliberalen Konsens“ bedient zu haben. Tatsächlich verbesserten sich jedoch während Clintons Präsidentschaft viele sozioökonomische Indikatoren in den USA. Das BIP stieg, die Armut nahm ab, die Schulabbrecherquote sank, Löhne stiegen (insbesondere für Geringverdiener), Verbrechen und Teenagerschwangerschaften gingen zurück, und das Vertrauen in Regierungsinstitutionen wuchs. Die These, dass Clinton die Hauptursache für die aktuellen politischen Probleme in den USA ist, entlastet jedoch George W. Bush, Trump und anti-demokratische Kräfte. Die Autoren eines Buches namens „A Fabulous Failure“ kritisieren Clinton scharf und minimieren, was unter seiner Präsidentschaft erreicht wurde. Sie werfen ihm vor, die Masseninhaftierung verantwortlich zu machen und werfen ihm vor, Masseninhaftierung zu unterstützen. Sie vernachlässigen jedoch wichtige Gesetze, wie das Waffengesetz und das Gewalt gegen Frauen-Gesetz, die Massenschießereien und häusliche Gewalt reduziert haben. Die Autoren kritisieren auch Clintons Wirtschaftspolitik, behaupten jedoch, dass seine Politik insgesamt positive Auswirkungen hatte. Sie vernachlässigen die Tatsache, dass Clintons Politik auch einige Schattenseiten hatte und hinterlassen den Eindruck einer einseitigen Darstellung. Die Autoren scheinen auch die Bedrohung durch rechte Kräfte und Verschwörungstheorien zu minimieren. Ihre Argumentation kann dazu beitragen, das Vertrauen in die amerikanische Demokratie zu untergraben, indem sie den Eindruck vermittelt, dass es keinen Unterschied zwischen den Parteien gibt und dass die Politik generell unaufrichtig ist. (David Masciotra, Washington Monthly)
Jonathan Chait hat einmal einen Grundlagenartikel darüber geschrieben, dass Linke grundsätzlich ihre vergangenen Politiker*innen hassen, weil sie ihnen unzureichend erscheinen. Dieses Muster findet sich bereits bei Jimmy Carter und macht natürlich auch vor Bill Clinton nicht Halt. Obama ist auch bereits ein Opfer dieses dämlichen Trends. Umgekehrt finde ich auffällig, dass die politische Rechte eher dazu neigt, vergangene Personen auf ein Podest zu stellen und völlig unrealistische Heiligengestalten daraus zu machen. Hier läuft die Tendenz eher darauf hinaus, aktuelle Politiker gegen einen völlig überzogenen Maßstab der Vergangenheit zu messen, an dem sie nur scheitern können, während die Linken dazu neigen, ihre Hoffnungen auf eine undefinierte Zukunftsperson (liberal Jesus) zu richten, die sich natürlich auch keinem Realitätscheck unterstellen muss, weswegen real existierende Politiker dagegen auch nur verlieren können.
Ansonsten ist die Rezension vor allem deswegen interessant, weil sie die Verantwortlichkeiten genauer benennt, die allzu gerne untergehen. Man muss natürlich bedenken, das Berglinden zwar nicht für all die negativen Entwicklungen seiner Amtszeit verantwortlich ist, umgekehrt aber natürlich auch nicht die Lorbeeren für sämtliche positiven Entwicklungen einheimsen kann. Üblicherweise bekommt die Person an der Spitze allerdings beides ab.
Resterampe
a) Sehr gutes Interview zur NATO-Osterweiterung.
b) Marriage has declined for exactly the reason you think.
c) Republicans are determined to protect their web of lies.
d) Unions provide great job benefits.
e) The Supreme Court’s World War II Battles
f) There are only two ways to rein in federal deficits.
g) Preise fallen: War’s das mit der Teuerung?
h) So was hätte noch vor Kurzem eine gemeinsame Abwehrreaktion des bürgerlichen Lagers hervorgerufen. Völlige Verwahrlosung.
i) Kollateralschäden des Kapitalismus.
j) Zahl untergetauchter Linksextremisten steigt. Weil wir ja nicht genug Probleme haben.
k) Lehrstück für den Cancel-Culture-Diskurs.
l) Habeck mit sehr vernünftiger Haltung zur Migrations- und Asylproblematik.
m) Echt wild.
n) Der Guardian hat ein schönes Habeck-Profil.
Zu 1
Eine Trump-Präsidentschaft wäre für unsere Sicherheit und insb. die von Osteuropa der Super-Gau. Die Amis würden auf Weisung des Trumps und seiner Getreuen die Ukrainehilfen beenden. Russlands Kriegsglück würde sich wenden und der Krieg wäre bald vorbei. Sicherlich mit erheblichen Schockwellen, denn Putin weiss wie er Europa destabilisieren kann – er treibt einfach hunderttausende Flüchtlinge an unsere Grenzen.
Nicht ausgeschlossen, dass Putin die Standfestigkeit von Trump testet, indem er bspw. Lettland oder Litauen okkupiert. Die 2 % Ankündigung seitens der Regierung ist viel zu wenig. Sie müsste vielmehr die Bürger auf dieses neue Russland und drohende neue Wirklichkeiten einstimmen.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Horrorszenario eintreten würde, aber er würde es auf jeden Fall sabotieren.
Deshalb erscheint mir auch die gegenwärtige Situation einigermaßen surreal. „Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit“ – aber wir leben, als ginge uns das kaum etwas an . Da ist in Russland von „Eurasien“ die Rede, eine auftrumpfende Partei hier übernimmt diese Parole und nicht wenige Leute – auch hier im Blog – finden, dass man die gewähren lassen muss.
Aber würden 4 oder 5 Prozent mehr helfen? Und wären die vermittelbar? Jetzt droht auch noch die Slowakei überzulaufen. Keine guten Aussichten.
Zu 1)
Ich bin ziemlich geschockt, wenn deutsche Journalisten und Blogger Dinge schreiben wie „das [sic] eine Amtszeit Trump aus europäischer und deutscher Sicht ein deutlicher Nachteil gegenüber einer weiteren Amtszeit Biden ist“. Ein „deutlicher Nachteil“? Aus „deutscher Sicht“?
So kann man es auch nennen, wenn ein Kandidat, der in Umfragen führt, bei Wahlerfolg die Verfolgung und Hinrichtung von politischen Feinden, ein Aussetzen der Verfassung und die kompletten Demontage von CIA, FBI und Department of Justice (u.a.) ankündigt. Und bei Wahlniederlage einen Bürgerkrieg.
Wenn Trump gewinnt, könnte die amerikanische Demokratie enden und deutsche Blogger und Journalisten in ihrer kleinen Blase haben KEINE Ahnung, was los ist.
Journalist*innen drücken sich immer sehr vorsichtig aus. Das ist oft genug eine Tugend, aber in manchen Fällen tödlich. Das Problem ist immer, dass wir das erst im Nachhinein wissen. Denn wenn die Bedrohung sich nicht als so schlimm herausstellt, wäre es Alarmismus gewesen und dem Journalismus abträglich. Wenn aber die Bedrohung so schlimm ist, war es scheiße.
h) Mehr zu diesem Fall:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/fall-saller-antisemitismus-bei-den-freien-waehlern,TrFcnJz
@ sol1
h) Mehr zu diesem Fall:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/fall-saller-antisemitismus-bei-den-freien-waehlern,TrFcnJz
An der Stelle Danke. Hatte aus Stefans Post nicht verstanden, wo das Problem liegt.
Hi ein paar Fragen und Kommentare
2)
Woran machst du fest, dass Trump Covid19 schlecht handelte? Covid Inzidenzen Todeszahlen? Schlechter als der Govenor von New York oder als Schweden, als Lauterbach?
4)
„Elon Musk wird als der schlechteste Botschafter für Meinungsfreiheit in Amerika kritisiert,…“
Von dir oder von vielen? Das ist nichts sagend in dieser Form.
„Er beschuldigte die ADL für den Verlust von Werbeeinnahmen und bedrohte sie mit Klagen.“ Ja, und? Das ist sein gutes Recht. Willst du die ADL ausserhalb des Rechts stellen und sie darf mit falschen Aussagen zu Boykotten aufrufen, ohne dafür belangt zu werden. Gerichte werdern das klären. So geht Rechtsstaat.
„Er suspendierte Konten, ..“
Die Zahl der suspendierten Konten ist unter Musk dramatisch zurückgegangen. Warum wurde suspendiert? Er hat zum Beispiel als eine seiner ersten Handlungen bei Twitter zahlreiche Konten gesperrt die von Pädophilen betrieben wurden. Die Vorbesitzer von Twitter liessen die gewähren trotz mehrfacher Aufforderung.
„begünstigt zahlende Nutzer…“
Ja, und wo ist jetzt das Problem? Spiegel, Zeit und andere begünstigen ebenfalls zahlende Nutzer. Das hat etwas mit freier Marktwirtschaft zu tun.
„.. und förderte rechte Stimmen auf Kosten anderer Meinungen.“
Hier ist es wieder das „rechts“. Da hätte ich jetzt erst mal gerne geklärt was du mit „rechts“ meinst. Rechst und Links sind nämlich völlig legale Positionen in unserem politischen Spektrum. Meinst du rechtsradikal, faschistisch…?
Zu Musk Tweets bezüglich der „Seenotrettung“, die du wahrscheinlich als „rechts“ bezeichnet, mal etwas Fakten und ein kurzes Monitoring der Schiffbewegungen.
https://x.com/SHomburg/status/1708131360899059829?s=20
Ganz offensichtlich geraten die Flüchtlinhsboote immer an der gleichen Stelle in Seenot, die „Seenotretter“ scheinen, dass im Vorfeld zu wissen, denn an anderen Stellen suchen sie nicht einmal. Wie können die das wissen ohne mit den Schleusern zu kooperieren? Eine ganz „rechte“ Frage.
Wo war eigentlich dein Einsatz für die Meinungsfreiheit, als Fakten die man in den soz. Medien äusserte zur suspendierung von Konten führten. Oder als in den USA, die von dir geschätzen Biden Administration, das FBI in die sozialen Medien schickte und dafür sorgte, dass die Wahrheit über Hunter Bidens Laptop unterbunden wurde. Übrigens mitten im Wahlkampf. Dafür wurden sogar Posts und Tweets von Zeitungen gelöscht.
Gerade die Biden Adminsistartion hat die Meinungsfreiheit in den USA regelrecht attackiert.
https://www.nzz.ch/international/bundesrichter-untersagen-kontakte-der-biden-regierung-mit-sozialen-netzwerken-ld.1745950
Auch in der angeblichen Russlandconnection von Trump haben die Demokraten, mit Fake News gegen Trump geschossen, dies nur so am Rande.
Man kann Trump für eine Katatstrophe halten, aber wenn man dann ausgerechnet Musk wegen Meinungsfrieheit attakiert ohne ein Wort über das Gemetzel zu reden, dass die Biden Administartion bei der Meinungsfreiheit angerichtet hat, ist man leider in meinen Augen total unglaubwürdig. Da du Matt Taibbi kennst dürften dir die Twitter Files bekannt sein.
Gruß Jens
https://www.youtube.com/watch?v=IVjsZK1GHz0
2) Wesentlich mehr Tote als in vergleichbaren Ländern? Schüren von Unsicherheit?
…und der Klassiker:
https://www.nbcnews.com/politics/donald-trump/trump-suggests-injection-disinfectant-beat-coronavirus-clean-lungs-n1191216
Zu k)
In einem Newsletter einer Stadt steht – geschrieben – dass man Eltern nicht Mama und Papa nennen soll. Und ein bekannter linker Journalist liefert seine ganz spezifische Interpretation dieser Empfehlung, erklärt diese zum Fakt und alle, die diese Interpretation NICHT teilen, zu rechten Kulturkriegern.
Frage: Ist Dir selbst das echt nicht zu blöde? ICH hätte mich geschämt, das als Paradebeispiel für „Cancel Culture“ zu verkaufen.
Nebenbei ist der städtische, also amtliche, Newsletter in jedem Fall – unabhängig von der Interpretation – übergriffig. Linke Lieblingsbeschäftigung.
Gruss,
Thorsten Haupts
Nein, das steht da nicht. Aber da offensichtlich niemand das Ding je gelesen hat, hier einfach mal der Link:
https://www.stadt-zuerich.ch/sd/de/index/familien_kinder_jugendliche/beratung/Muetter_und_Vaeterberatung/ihre_haeufigsten_fragen/rollenbilder/gendersensible-erziehung.html
Aber klar, verbreitete gerne weiter Fake News.
Danke. Doch, steht da, eindeutig. Deshalb nochmal danke. Für die Bestätigung, dass ich keine Fake News verbreite .
Nein, das steht nicht da. Aber setz deinen ideologischen Kreuzzug gerne fort.
Wenn Sie von anderen Familien reden, können Sie neutrale Bezeichnungen wie z.B. Kind, Elternteil oder Betreuungsperson verwenden.
Großartig, das könnte so auch von Loriot kommen. 🙂 Die Autoren haben wahrscheinlich keine Kinder, nehme ich an.
Es geht doch um andere Familien, die du nicht kennst! Logischerweise kannst du, wenn von konkreten Personen die Rede ist, die entsprechenden Begriffe benutzen! Die Idee ist, dass du nicht schreibst „die Mamis kommen zum Bastelnachmittag“ sondern „die Eltern“ oder „ein Elternteil“ kommt zum Bastelnachmittag.
Das ist einfach eine furchtbare Bürokratisierung der Sprache. Doppelplusungut, if you know what I mean.
Mit einem sehr klaren politischen Ziel – Etablierung einer (sehr kleinen) Minderheit als neue Norm. Weil bei einer winzigkleinen Zahl von Kindern die Eltern zwei Väter oder zwei Mütter sein könnten, soll man nicht mehr von mutter und Vater sprechen. Weil eine noch viel winzigkleinere Zahl von Kindern irgendwann feststellt, sie seien transsexuell, soll man nicht mehr von Jungen und Mädchen sprechen.
In den USA sind wir jetzt übrigens auf dem Stand, dass in Biologielehrbüchern für die Universität begonnen wird, die Existenz von zwei BIOLOGISCHEN Geschlechtern zu leugnen.
Das ist keine Bürokratisierung der Sprache, das ist der Beginn versuchter Umerziehung.
Gruss,
Thorsten Haupts
„…soll man nicht mehr von mutter und Vater sprechen…“
Von „sollen“ ist nirgendwo die Rede.
Was mich dann zwangsläufig dazu bringt, auch den Rest deines Postings für den Auswuchs einer blühenden Fantasie zu halten.
Wenn unter der Überschrift „Gendersensible Erziehung – Wie geht das?“ als einziges angeboten wird
Wenn Sie von anderen Familien reden, können Sie neutrale Bezeichnungen wie z.B. Kind, Elternteil oder Betreuungsperson verwenden.
dann geht es natürlich ums sollen. Was auch immer Sie zwangsläufig zu irgendwas bringt. Mich nicht, bin kein Sklave meiner emotionalen Anwandlungen.
Gruss,
Thorsten Haupts
„…als einziges…“
???
Das ist einer von fast zwanzig Vorschlägen.
„…dann geht es natürlich ums sollen…“
Nur für Sprachschänder wie dich, die den Unterschied zwischen „können“ und „sollen“ verwischen.
„Mich nicht, bin kein Sklave meiner emotionalen Anwandlungen.“
Einbildung ist auch eine Form von Bildung.
Da Sie offenbar ein Verständnisproblem haben, helfe ich gerne: Der zitierte Text enthält ein „sollen“, dass Sie nicht bemerken wollen. Nämlich das der Nichtbenutzung von Vater, Mutter, Tochter und Sohn, Junge und Mädchen. Und genau EINEN Alternativvorschlag als Empfehlung.
Gern geschehen, nichts zu danken.
Gruss,
Thorsten Haupts
/// Der zitierte Text enthält ein „sollen“, dass Sie nicht bemerken wollen. ///
STRG + F „soll“ => „Ausdruck nicht gefunden“
Es geht um gendersensible Erziehung. Wenn du das nicht machen willst, benutzt du die Begriffe nicht. Die Begriffe KANNST du verwenden. Du musst nicht. Du Sklave deiner emotionalen Anwandlungen! 😀
Ohne das Beispiel USA würde ich das wahrscheinlich akzeptieren und mit den Schultern zucken. Mit dem Beispiel nicht mehr, sorry.
Weil dort Leute nicht mehr Papa sagen dürfen…?
Richtig. Völlig losgelöst von der Realität.
BTW: „Elternteil“ oder „Betreuungsperson“ findest Du nicht auf schludrige Weise versachlichend für eine dermaßen emotionale Beziehung?
Welche „emotionale Beziehung“ besteht denn zu Elternteilen in *anderen* Familien?
Exakt!
Leute, es geht um irgendwelche Formbriefe. Deren Sprache ist immer völlig verquast; emotion suchst da eh vergebens. Schaltet mal nen Gang runter.
Zu h)
Moment, die in dem Zusammenhang beliebig interpretierbare Nachfrage Einwortnachfrage „Rothschild?“ soll für den Nachweis reichen, der Mann sei ein Brauner und man müsse sich kollektiv über ihn empören? Ohne jeden weiteren Hinweis auf Antisemitismus und Judenhass? Dein Ernst?
Gruss,
Thorsten Haupts
@ Thorsten Haupts 2. Oktober 2023, 15:19
Zu h)
Moment, die in dem Zusammenhang beliebig interpretierbare Nachfrage Einwortnachfrage „Rothschild?“ soll für den Nachweis reichen, der Mann sei ein Brauner und man müsse sich kollektiv über ihn empören? Ohne jeden weiteren Hinweis auf Antisemitismus und Judenhass? Dein Ernst?
Ich hatte auch zuerst überhaupt nicht bzw. erst durch die Ergänzung von sol1 verstanden, worum es überhaupt ging / gehen sollte.
Mir ist aus meinen Diskussionen mit Rechtsradikalen im Usenet in den neunzigern die prominente Rolle der Rothschilds in antisemitischen und judenhassenden Verschwörungserzählungen hinreichend bekannt.
Ich sehe trotzdem nicht, wie eine EinWort-Nachfrage bereits automatisch und ohne jeden weiteren Hinweis Antisemitismus konstituiert. Um aus diesem einen Wort darauf zu schliessen, muss man schon ziemlich paranoid sein. Oder – bösartig.
Gruss,
Thorsten Haupts
Diese Leute benutzen Codes. Das ist ausführlich erforscht und hinreichend bekannt. Die machen das, damit Leute im bürgerlichen Lager das übersehen können.
Wenn sie das konsistent über einen längeren Zeitraum immer wieder machen, gehören sie zu „diesen Leuten“. Aber nicht wegen eines einzigen irritierten Zwischenrufes, der x Gründe haben könnte (z.B. bekannter Bankername und soziale Gerechtigkeit? Eine Rothschild verheiratet mit einem indischen Nobelpreisträger?).
Wenn es nichts bedeutet: Warum macht er es dann?
@ CitizenK 3. Oktober 2023, 11:38
Wenn es nichts bedeutet: Warum macht er es dann?
Magst das komisch finden, aber ich habe den Lauterbach-Post gelesen, da stand etwas von Doktorvater, dann der Name Rothschild. Bin drüber gestolpert, dachte ebenfalls „Rothschild?“, und habe einen Moment gebraucht, um zu verstehen, dass die Frau des Doktorvaters wohl so heißt bzw. aus der Familie kommt.
Aber dass mit solch einer Nachfrage unter einem Heiner-Lauterbach-Tweet die rechtsradikalen Massen aufgerüttelt werden sollen, und Stefan auf der einen Seite schreibt
So was hätte noch vor Kurzem eine gemeinsame Abwehrreaktion des bürgerlichen Lagers hervorgerufen. Völlige Verwahrlosung.
und etwas später
Diese Leute benutzen Codes. … Die machen das, damit Leute im bürgerlichen Lager das übersehen können.
lässt mich dann doch eher irritiert und ratlos zurück als empört.
Ok. Ich geb euch den Punkt.
Zu 5)
Ich bin 1970 geboren und für mich waren die 90er das goldene Zeitalter. Dabei weiß ich schon, dass es gerade Deutschland nicht so gut ging und hohe Arbeitslosigkeit hatte – auch ich musste nach meinem Studium fast 1 Jahr lang einen Job suchen.
Aber politisch! Nach den anstrengenden 80er Jahren im Kalten Krieg mit der latenten Angst vor einem Heißen Krieg, waren die 90er voller gefühlter Freiheit, die dann am 11.09.2001 ff. endeten. Und Clinton war für mich die Personifizierung dieser Freiheit, dieser Abwesenheit von Angst, dieses Gefühls das Gute hat gesiegt, der Himmel ist die Grenze und ab jetzt wird politisch alles nur noch Friede, Freude, Eierkuchen sein.
P.S. „Berglinden“ soll wahrscheinlich „Bill Clinton“ sein?
In unseren Breiten war das sicherlich für heteronormative weiße Menschen der Fall, ja.
In unseren Breiten war das sicherlich für heteronormative weiße Menschen der Fall, ja.
Ich will hier nicht den Jammerossi raushaengen lassen, aber fuer die Ossis waren die 90er nicht golden. Die mussten sich ja alle umorientieren, und fast alle haben ihre Jobs verloren, und freie Stellen gab es selbst im Westen nicht so viele wie heute. Fuer Menschen ueber 40 war es sehr schwer.
Völlig korrekt. Das war ein ziemlich brutaler Neustart. Ich hatte damals eine Freundin in Freital bei Dresden und habe das deshalb sozusagen live mitbekommen.
True enough. Aber das unterstützt ja eher meinen Punkt: für manche ja, für manche nein.
@Stefan Sasse
„Während der Chef von Twitter/X immer weiter nach rechts abdriftet, sollten sich die Menschen, die diese Plattform so bedenkenlos nutzen, eine Gewissensfrage stellen.“ (SZ)
Halte ich für übertrieben.
Du siehst Milliardäre extrem kritisch. Wer twittert, verschafft einem der reichsten von ihnen Reichweite und damit mehr Einfluss. Kein Widerspruch?
Nein, kein Widerspruch. Ich bleibe dabei, Plattformen gehören nicht als Privatunternehmen klassifiziert. Das sind öffentliche Räume.
Wie sind denn diese Plattformen entstanden?
Dann ist es ja ganz einfach – staatliche Bürokratien bauen solche Räume auf. Ich hol schon mal Popcorn 🙂 .
Musk hat eine trans Tochter, die mit ihm nichts mehr zu tun haben will. Vielleicht hat das diesen Absturz in den Wahnsinn verstärkt.
Auf twitter darf man nicht die Hoffnung haben, man könne das Denken von Radikalisierten irgendwie ändern.
Das letzte „Freiheit deluxe“ mit Igor Levit war ziemlich interessant bezüglich der dunklen Seite von twitter. Wer konstruktive Debatten sucht ist da verloren. Ab einem gewissen Punkt gleiten polarisierte Debatten ins toxische ab. Deren twitter Persönlichkeit ist nicht mehr zu retten. Man kann sich dort höchstens darüber informieren, was diese aus der eigenen Perspektive Bekloppten so denken.
Solche Küchentischpsychologie führt zu wenig.
Es gibt auch konstruktive Debatten auf twitter. wie üblich gilt, dass man sie nur wollen muss.
Nur kann man auf twitter mit manchen Leuten nicht diskutieren und manche frustriert das halt.
Du trittst auf twitter auch extrem erwachsen auf.
Ich steigere mich manchmal in Dinge rein und sehe das im nachhinein dann durchaus kritisch.
Von den 2 accounts, die mich geblockt haben, kann ich beide verstehen.
Die eine halte ich eh für bekloppt und ich hätte die einfach ignorieren sollen. Bei der anderen tut es mir leid, obwohl ich ihre Position in bestimmten Punkten für falsch halte. Hätte anders vorgehen sollen.
Danke!
„Während der Chef von Twitter/X immer weiter nach rechts abdriftet, sollten sich die Menschen, die diese Plattform so bedenkenlos nutzen, eine Gewissensfrage stellen.“
Es gibt übrigens kein deutsches Qualitätsmedium, das jemals eine ähnliche Frage/Forderung öffentlich gestellt hat, während twitter kontinuierlich nach links abdriftete. Oder überhaupt jemals, wenn es Linke betraf, case in point z.B. die Nachdenkseiten (ein in linken Kreisen durchaus einflussreiches Medium).
Weshalb ich diese Art von Moralismus für eine Show halte. Aber wenns Schreiberlingen danach besser geht …
Gruss,
Thorsten Haupts
Es gab noch nie eine Plattform, die nach links abdriftete. Die NDS sind ein Medium, keine Plattform. Die Qualitätsmedien befassen sich auch wenig Compact, das ist vergleichbar mit den NDS.
Und es ist auch hinsichtlich der NDS Quatsch:
https://www.fr.de/politik/anti-luegenpresse-front-11160044.html
Wenn Spiegel, ZEIT und Co ständig über die NDS berichten würden, wären die wesentlich reichweitenstärker, als sie es aktuell sind. Die Bürgerlichen sollten lieber froh sein, dass niemand über das Mistportal berichtet. Selbiges gilt für Compact. Oder Reichelt TV. Usw.
n) Der Guardian hat ein schönes Habeck-Profil.
Danke für den Link. Stimme zu.
3) Es ist grundsätzlich möglich, dass in zwei oder drei Jahrzehnten die letzte Generation eine ähnliche Rolle einnehmen wird. Ich halte es allerdings für unwahrscheinlich.
Ich glaub diese Ehre wird eher FFF oder was da noch kommt zuteil werden. Die radikaleren Kleinstbewegungen verschwinden dann eher im Nebel der Geschichte und die Massenveranstaltungen bleiben im Gedächtnis. Von der Bürgerrechtsbewegung sind auch hauptsächlich King und die Massenaufmärsche im Gedächtnis als wenn die direkt nach Rosa Parks stattgefunden hätten, aber diese Bustouren, der Busstreik und die radikaleren Auswüchse fallen unter den Tisch. Zumindest der Name Malcolm X ist auch noch bekannt. (vielleicht auch, weil das beliebte Filmthemen sind^^)
Aber bei den Suffragetten ist das ja noch viel dramatischer. Auch was inner-bubble-Streitigkeiten angeht, im Rückblick sind das halt immer alle Frauen gegen paar alte weiße Männer. Dass da auch Männer ihre Verbündeten waren und Frauen auch gegen das Wahlrecht und sich alle fünfmal zerlegt haben wie radikal sie sind und Teillösung oder Komplettlösung (in etlichen Ländern durften Frauen zb erst in höherem Alter und/oder mit Besitz wählen), sowas weiß heute doch kaum noch jemand.
Was vollkommen ok ist, weil gesellschaftliche Veränderungen eben durch diese moderaten Bewegungen mit vielen Anhängern vorangetrieben werden, nicht durch radikale Kleinstgruppen.
5)Jonathan Chait hat einmal einen Grundlagenartikel darüber geschrieben, dass Linke grundsätzlich ihre vergangenen Politiker*innen hassen, weil sie ihnen unzureichend erscheinen.
Vergangene ist gut. Das gilt für aktuelle doch genauso.^^
Das ist – auf beiden Seiten imo – ein Unvermögen, Ideal und Pragmatik unter einen Hut zu bekommen. Linke wollen halt das Ideal, die 100% – Lösung (noch komplizierter, weil des einen Ideal nicht zwingend des anderen Ideal ist) und sind dann unzufrieden, weil nichts und niemand perfekt ist.
Rechtsliberalkonservative haben häufig das gegenteilige Problem, weil da Macht und Regieren an erster Stelle steht, nur ist das ohne Ideale verwalten und nicht gestaltende Politik. Wenn man dann nicht mehr an der Macht ist – siehe CDU – torkeln sie ohne Daseinszweck orientierungslos herum und haben Mühe, Politikziele zu definieren. Deswegen sind sie auch nicht gut als Oppositionsparteien, das liegt nicht nur an mangelnder Übung. (und das ist für eine demokratische Partei übrigens genauso wichtig wie Regierungspartei sein)
i)
Der Truckerstreik ist übrigens beendet und die Fahrer haben erstmal ihr Geld bekommen.
https://taz.de/Wilder-Streik-in-Graefenhausen/!5964196&s=lkw/
Hier noch ein ausführlicherer Artikel sogar dazu mit Vorgeschichte (diese wilde Geschichte davor, als Mazur mit nem Schlägertrupp in Gräfenhausen angerückt ist, gehört ja auch dazu)
https://taz.de/Hungerstreik-abgebrochen/!5959712/
Und wegen dieser Vorgeschichte ist Gräfenhausen jetzt Zentrum der Truckerbewegung geworden (wo immer das auch ist), hat auch dabei geholfen, dass sehr viel schneller Leute der europäischen Transportgewerkschaft da waren und Heil und sein Bafa sich auch direkt eingeschaltet haben mit Befugnissen und nicht freundlichen Bitten. Da solls demnächst auch einen Krisengipfel zu geben (was btw einer der ersten Stresstests für die Durchsetzung des Lieferkettengesetzes sein könnte, das ist ja noch nicht so alt)
3) Suffragetten sprechen da aber gerade dagegen: die waren die LG dieser Bewegung. Sehr wenige, sehr splashy, sehr unerfolgreich, haben in der kollektiven Erinnerung aber die Maße der moderaten verdrängt.
5) Ich sag nur: http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2011/11/zwischen-verrat-und-triumph.html
i) Super dass die ihr Geld haben!