Im Rententunnel

Der Artikel „Die Rentenillusion der Deutschen“ hat bei unseren Lesern eine große Resonanz gefunden, die sich unüblich nicht in der Menge an Kommentaren wiederspiegelt. Einerseits hat das Thema der Altersvorsorge die Menschen immer emotionalisiert. Jeder besitzt eine Meinung dazu, ob diese durch den Staat oder individuell organisiert werden sollte. Auf der anderen Seite wirken die meisten geradezu hilflos, wenn es in die Details geht. Zahlen sind schwierig, zumal wenn sie von anderen aufgestellt werden. Ein großes Maß an meist berechtigter Skepsis greift um sich, wenn Daten und Prognosen präsentiert werden, die der eigenen Gefühlslage widersprechen. Wir sind zwar ein Debatten- und damit Meinungsforum. Aber jeder der Autoren bemüht sich um ein Höchstmaß an Seriosität bei der Einführung von Daten und Fakten. Es geht nicht darum, die Leser mit manipulierten Statistiken einzunehmen, sondern eine belastbare Grundlage für eine diskursive Debatte zu schaffen.

Stefan Sasse hat in seiner Replik „Fragen eines Illusionärs“ neue Aspekte aufgerissen, die im Eingangsartikel nicht ausführlich behandelt wurden. Hieraus geht der folgende Artikel ein. Er ist die Fortsetzung der Diskussion, die verständlich ist, wenn der Beginn gelesen wurde.

Der Sinn von Politik ist, die vorhandenen Verhältnisse zu ändern. In demokratischen Gesellschaften erhalten die Repräsentanten dazu nicht selten den ausdrücklichen Verfassungsauftrag, Veränderungen zum Wohle der Bürger eines Staates durchzuführen. So leicht sich solche Vorgaben schreiben, in der Realität sind sie oft schwer zu erfüllen. Demokratische Gesellschaften, erst recht seit moderne Entwicklungen Wählergruppen immer mehr segmentieren, leben von gegensätzlichen Interessen, die es auszutarieren gilt. Was für den einen vorteilhaft wirkt, ist häufig zum Schaden anderer. Das Gemeinwohl zu definieren ist schon unter solchen Umständen enorm schwer.

Nahezu unmöglich wird es, wenn äußere Umstände Politik wie Bürgern faktisch die Hände binden. Verhältnisse lassen sich nicht zu jeder Zeit in einen anderen Aggregatszustand verschieben und schon gar nicht nach rationalen Gesichtspunkten. Dies gilt vor allem für langfristige Versorgungssysteme, wie sie in der Verantwortung des Staates typisch sind. Ein solches auf Dauer angelegtes System ist die Umlagerente. Dabei beschreibt schon das Wort „Dauer“ die Absicht: „Nicht beliebig veränderbar“.

Doch genau dieses Verlangen besteht, wenn die kurz- und mittelfristigen Ergebnisse eines Systems nicht befriedigend ausfallen. Die Deutschen lieben die Umlagerente, weil es ihren Vorstellungen von Solidarität in einem Gemeinwesen am nächsten kommt. Wer nicht einzahlt aus welchen Gründen auch immer, entzieht sich der gemeinschaftlichen Solidarität. Ökonomen wie Bevölkerungsforscher sind da weit skeptischer, weil jedes System eben an Voraussetzungen geknüpft ist, damit es auf Dauer funktioniert. In keinem System der Welt lassen sich Parameter beliebig austauschen. Gemischte Systeme haben daher ihre Überlegenheit gegenüber dem Gleichheitswuchs bewiesen. In einer heterogenen Landschaft werden die Nachteile des einen durch die Vorteile des anderen ausgeglichen.

Der wesentliche Parameter der umlagefinanzierten Rente lautet: Nachwuchs. Nur bei einer bestandserhaltenden Geburtenrate bleibt ein solches System, das von der Verteilung von Einkommen von Jungen zu Alten lebt, auf Dauer für alle tragfähig. Der Verstoß gegen diese elementare Bedingung führt zwangsläufig zu sinkenden Altersruhegeldern und steigenden Beiträgen der Erwerbstätigen. Es ist umso erstaunlicher, dass über Generationen die Rentenpolitiker diesem Aspekt die geringste Beachtung schenkten.

Die Festschreibung der Verhältnisse: Kosten & Wähler

Stefans Replik stellt die Frage voran, wie das einseitig ausgerichtete System verändert werden könnte. Dies steht meiner Skepsis gegenüber, ob dies überhaupt möglich sei. Wir befinden uns in einem Tunnel: Ein Systemwechsel gleich welcher Art setzt finanzielle Spielräume voraus. Doch die gesetzliche Rente weist gegenwärtig die höchste „Verschuldung“ in Form von Anwartschaften aus. Nie zuvor und auch nicht nach dem Jahr 2040 werden die Anwartschaften in Relation wie absolut ein solches Niveau erreichen wie gegenwärtig. Wer nicht die Insolvenz riskieren will, ist gezwungen, die Ansprüche zu bedienen. Das geht nur in den bisherigen Fahrwassern.

Soweit die ökonomische Sicht. Aber in einer Demokratie entscheiden nicht Ökonomen, sondern die Bürger als Souverän. Alte Menschen haben das klar formulierte Interesse, dass ihre Altersgelder sicher sein müssen. Schließlich haben sie keine Möglichkeit mehr, sich an Neues anzupassen. Und sich setzen mit Nachdruck ihre Interessen durch. Schon bei der Abwahl Helmut Kohls im Jahr 1998 gingen die langjährigen Unterstützer dem Unionsfürsten von der Fahne. In keiner anderen Altersgruppe war der Verlust an Wählern so groß wie bei den Ü55jährigen. Hintergrund war ein relativ moderater Eingriff in die Rentenformel, der sogenannte „demographische Faktor“, welcher der zunehmenden Alterung Rechnung tragen sollte.

Bevölkerungsforschern war früh klar, dass es ein Zeitfenster für Reformen der Alterssicherung gibt, dass sich um das Jahr 2005 schließen würde. Um dieses Jahr herum würde die Alterspyramide und damit die Verhältnisse bei Wahlen endgültig kippen und ein Systemwechsel unwirtschaftlich. Die politische Entwicklung hat ihnen Recht gegeben. Nie seit Einführung der Umlagenrente durch Konrad Adenauer wurden in einer Generation so teure Ausgabenprogramme beschlossen wie in den vergangenen 15 Jahren. Das Rentensicherungsgesetz wie die hier vielfach kritisierten Ausweitungen der Rentansprüche auf gealterte Mütter, Frührentner und Geringverdiener waren Maßnahmen ohne nachhaltige Wirkung, allein darauf gerichtet, Wählergruppen bei Laune zu halten.

Waren im Jahr 1990 nur 27 Prozent der Bevölkerung im kritischen Alter von 55 und darüber, so stieg dieser Anteil binnen nur einer Generation auf heutige 37%. Demgegenüber nahm der Anteil der Menschen im aktiven, erwerbsfähigen Alter (18-54 Jahre) von einstmals 55 auf 47 Prozent ab. Das ist zwar immer noch eine relative Mehrheit von 1:1,27, aber sie hat bei Wahlen keinen Bestand. Bei der Bundestagswahl 2017 zeigten nur die über 50jährigen eine deutlich überdurchschnittliche Wahlbeteiligung, während Wähler bis 30 Jahre eher selten wählen gehen. So stellen dann die Wähler im rentennahen Alter und darüber hinaus seit 2005 die Mehrheit im Elektorat.

So ist nun das Zeitfenster für Reformen in der Rente für die nächsten 20 Jahre geschlossen. Rekordhohe Anwartschaften und die Mehrheitsverhältnisse bei Wahlen blockieren bis auf weiteres Veränderungen, die das Ziel hätten, das System mit mehr Substanz zu unterfüttern oder gar einen Systemwechsel einzuleiten.

Niedrige Vermögen der Deutschen

Stefan weist in seiner Replik auf eine Schwäche des Ansatzes zur stärkeren kapitalbasierten Vorsorge hin. Bisher sind die deutschen Sparvermögen im internationalen Vergleich schwach. Dies hat mehrere Ursachen. Die Deutschen haben über die Jahre überdurchschnittlich verdient und gespart, nur ist ein weit höherer Anteil als andernorts in die Finanzierung eines Umlagesystems geflossen, das heute als nicht mehr ausreichend angesehen wird. Eine klassische Fehlinvestition. Die Vermögensbildung ist in Deutschland erschwert. Zum einen ist schon der Durchschnittsdeutsche mit sehr hohen Abgaben auf sein Einkommen belastet, aus dem allein Vermögen gebildet werden kann. Zum anderen ist der Einstieg stark reguliert, öffentliche Fördermaßnahmen wie die viel beredete Riesterrente, aber auch die Lohnumwandlung und der Erwerb von Immobilien wie Wertpapiere ist erschwert, vergleichsweise hoch besteuert und niedrig verzinst. Hinzu kommen traditionelle Ängste der Deutschen vor Anlagen, die nicht fest verzinslich und garantiert sind.

Es müssen also erst Spielräume geschaffen werden, damit Umschichtungen und mehr Vermögensbildung möglich ist. Eine Absenkung der Beiträge zur Rentenversicherung einhergehend mit niedrigeren Renten (bis hin zu einer Grundrente) ist für die nächsten Dekaden ausgeschlossen. Die regelmäßigen Berichte des Bundesfinanzministeriums zur langfristigen Tragfähigkeit der deutschen Staatsschulden lassen die Chancen auf deutliche Steuersenkungen zu einer Fata Morgana werden. Deutschland kann sich schlichtweg auf absehbare Zeit, also mindestens bis 2040, keine Steuerquote wie die Vereinigten Staaten von Amerika erlauben.

Damit bleibt als einzige verheißungsvolle Möglichkeit den Schatz der hohen Bonität in eine handfeste Rendite umzumünzen. Das ist, das verhehle ich nicht, ein politisch höchst riskantes Projekt, zeigten die vergangenen 20 Jahren doch die eingeschränkte Vertrauenswürdigkeit der nationalen Politik. Schließlich warben auch vor wenigen Jahren selbst die linken Parteien mit dem Versprechen für den Mindestlohn, dessen Festlegung dem Parteienstreit zu entziehen. Heute ist die nominale Höhe der Lohnuntergrenze Gegenstand jedes Wahlkampfes, umfangreiche Versprechen inklusive. Da hat der liberale Ökonom kein Vertrauen, dass Staatsschulden so verwendet werden, wie zu Beginn festgelegt.

Entgrenzte Kapitalbildung

Sowohl auf dem nord- als auch südamerikanischen Kontinent liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung zum Teil Jahrzehnte unter dem deutschen Level. Die USA beispielsweise glänzen mit 35 Jahren, Mexiko mit 28 Jahren und Brasilien mit 33 Jahren gegenüber Deutschland mit 44 Jahren. Selbst die Australier sind mit 38 Jahren weit jünger. Auf Jahrzehnte gerechnet stoßen noch Indien (2050: 38 Jahre Durchschnittsalter) und der afrikanische Kontinent hinzu. Außerdem schreitet nur in Deutschland der Mittelwert schnell voran, Australien wird dagegen bis 2050 nur um 3 Jahre gealtert sein.
Das Problem, dass andere Länder ziemlich schnell vor den gleichen demographischen Problemen stehen werden, existiert nicht. Außerdem setzen alle um Deutschland herum auf Diversität bei der Altersvorsorge. Die Wachstumspotentiale der Welt sind für die nächsten 200 Jahre noch nicht gehoben.

Die Amerikaner sind bei der Kapitalakkumulation weit fortgeschritten. Sie investieren weltweit, durchaus zum Nutzen aller. Die Transformation der hiesigen Wirtschaft von der bedächtigen Deutschland AG zur Private Equity-geleiteten Start-up-Industrie wäre ohne US-Kapital nicht denkbar. Der deutsche Kapitalmarkt ist viel zu schwach, den Unternehmen in München, Frankfurt und Berlin das notwendige Kapital zu verschaffen, ambitionierte Ziele zu realisieren. Üblich geworden sind deswegen durchaus Konstruktionen, bei denen der Stammsitz zwischen Deutschland und den USA aufgeteilt wird. Beispielgebend steht hierfür das amerikanisch-deutsche Start-up Recogni, das seinen Sitz zwischen München und San Diego aufteilt.

Richtig ist, dass dem weltweiten Finanzkapital ertragversprechende Anlageobjekte fehlen. Die Staaten haben innerhalb zu kurzer Zeit die Finanzmärkte mit Kapital geflutet, für das es einfach nicht ausreichend Anlageobjekte gibt. Der weltgrößte Zukunftsmarkt in China ist durch zahlreiche Reglementierungen und der Menschenrechtssituation ein ganzes Stück aus dem Spiel genommen. Die EU als einer der wichtigsten Spieler verharrt in einer sklerotischen Haltung.

Die Grundrente – steuer- oder beitragsfinanziert

Ein stark kapitalbasiertes System funktioniert nur, wenn der Staat sich im Sozialen auf das beschränkt, was seine originäre Aufgabe ist: gleichmäßige Verteilung nach Bedürftigkeit, Beschränkung auf das Notwendige. Mit einem anderen Wort: Grundrente. Eine solche bildet das Existenzminimum ab, aber nicht viel Spaß darüber. Die Schweiz galt hier Linken in den Nullerjahren als Vorbild. Das Modell ist dann aus der Mode gekommen, als immer mehr Vertretern klar wurde, dass die erste Säule der Gleichverteilung gerade eine Rente auf Höhe des existenziell Notwendigen gewährleistet.

Stefan liegt richtig, dass Deutschland auf diesem Weg gezwungenermaßen voranschreitet, nur eben aufgrund der mangelnden Planung der Vergangenheit und der hohen Ansprüche der Gegenwart zu extrem hohen Kosten. Die deutsche Politik ist hier gefangen. Sie hat über Jahrzehnte etwas versprochen, was nun zur Auszahlung kommt ohne dass hierfür ausreichend Vorkehrungen getroffen wurden. Doch die Versprechungen („Anwartschaften“ genannt) besitzen Eigentumscharakter. Der Rechtsstaat kann hiermit nicht nach Belieben spielen, Ansprüche heruntersetzen oder verweigern. Schon heute liegt die Rendite für Beitragszahler, die an der oberen Grenze spielen, um die Null oder im negativen Bereich. Hier befinden wir uns im Bereich der schleichenden Enteignung. Die Spielräume für weitere Umverteilungen im System sind damit ausgereizt, wenn es nicht von den Hütern der Grundrechte gesprengt werden soll.

Vorletzter Punkt: Die Gegner eines höheren Renteneintrittsalters wehren sich mit Verweis auf körperlich anspruchsvolle Berufe, die für viele Beitragszahler längeres Arbeiten zu einer Illusion machen. Dem ist nicht einmal zu widersprechen, nur wird das Problem völlig überzeichnet. Das Argument funktionierte einmal bei der Einführung der Rente mit 63. Die SPD warb dabei mit dem Dachdecker, der nicht mehr mit über 60 auf Dächern herumklettern könne. Allerdings gibt es in Deutschland lediglich 15.000 Dachdecker, die über 55 Jahre alt sind. Die Rente mit 63 wird jährlich jedoch von bis zu 260.000 Erwerbstätigen beantragt. Wie bei anderen sozialen Themen hantiert die politische Linke mit völlig falschen Bildern.

Rente mit 70

Nur zwischen 7 und 8 Prozent der Erwerbstätigen werden als Arbeiter gerechnet, deren Tätigkeiten durch zunehmende Automatisierung deutlich vereinfacht wurde. Und das ist nur der Ausschnitt auf den kritischen Teil. Das Gros der in Deutschland Beschäftigten arbeitet in Büros, in bequem sitzenden Haltungen (welche wie Supermarktkassiererinnen allerdings verfetten lassen) oder mobil. Es ist ein Widerspruch, mit 60 nicht mehr erwerbsfähig sein zu können, aber bis 85 leben zu wollen. Solche Relationen waren in der Geschichte völlig unbekannt und sie gelten außerhalb Europas in kaum einem anderen Industrieland.

Es hilft auch wenig in der Sache, auf starre Eckwerte zu starren. Die meisten Büroangestellten weisen eine ausreichende Konstitution auf um noch bis 68 arbeiten zu können. Die Mehrheit der Lagerarbeiter kann das bereits mit 50 nicht mehr. Auch hier sind die reformerischen Möglichkeiten ausgereizt, mit Lösungen von der Stange ein komplexes gesellschaftliches Problem in den Griff zu bekommen.

Zuletzt kommt Stefan auf den Kern des Mackenroth-Theorems zurück: Die Frage, ob die Gewährung von Ansprüchen an Bürger, die nicht oder nicht ausreichend einbezahlt haben, das Umlagesystem in eine Schieflage bringen, ist genauso wenig von Bedeutung wie die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit, wenn einzelne gesellschaftliche Gruppen von Zahlungen befreit sind.

Die Rente für Selbständige & DDR-Bürger

Die Tragfähigkeit der umlagefinanzierten Rente bestimmt sich allein aus dem Verhältnis von Beitragszahlern zu Empfängern. Mit der Eingliederung der DDR-Bürger in die GRV wurden nicht nur Rentenansprüche übernommen, sondern auch die Kinder und jungen Erwerbsfähigen des untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaates. Diese und nur diese stellen systemtechnisch die Sicherheit für die Altersbezüge der DDR-Rentner dar. Da beide Gruppen im Umlagesystem aufgegangen sind, stellt sich diese Frage nicht einmal theoretisch. Schließlich differenzieren wir auch nicht nach Beitragszahlern und Empfängern in Hessen, Bayern oder Schleswig-Holstein. Analoges gilt für die Unwichtigkeit von „versicherungsfremden Leistungen“, zumal, wenn Beitragszahler und Steuerzahler weitgehend personenidentisch sind.

Ob gutverdienende Anwälte, Ärzte und andere Selbständige im Umlagesystem erfasst werden sollten? Geschmackssache. Solange das Verfahren beitragsfinanziert ist, führt die Einbeziehung von sehr gutverdienenden Bürgern zwar zu etwas mehr Einnahmen für die aktive Rentnergeneration, mittel- und langfristig jedoch zu sozialen Verwerfungen. Eigentumsrechtlich geschützt, würden diese Personen aus den Mitteln der Gemeinschaft ein Vielfaches an Auszahlungen bekommen wie Geringverdiener. Für ein auf sozialen Ausgleich bedachtes Land ein Trapezakt, der mit Sicherheit daneben ginge.

Und es wäre Versuch Nummer 398, langfristige Probleme eines auf Dauer angelegten Systems durch unüberlegte ad hoc-Eingriffe zu lösen.

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  • Stefan Sasse 12. März 2021, 18:18

    Danke für die vielen Erläuterungen. Verstehe ich den Grundtenor richtig, dass du im Endeffekt sagst, dass wir ganz kleine Kurskorrekturen bei der Vermögensbildung machen können, ansonsten aber schlichtweg dem schleichenden Verfall der gesetzlichen Rente zur Grundsicherung zusehen und entsprechend Altersarmut als neue alte Realität akzeptieren müssen? Quasi düster, aber realistisch?

  • Lemmy Caution 12. März 2021, 22:35

    Ich finde nicht, dass die Politiker in den letzten 30 Jahren zu dem Thema nur Wohltaten für die gerade aktuellen Rentner ausgegeben hat.
    Seit 2005 wird die staatliche Rente besteuert. Zunächst „nur“ 50%, das steigt aber bis in die 30er Jahre sowieso auf 100% an. Aber es gab da weitere Maßnahmen, die hier aufgeführt werden: https://tinyurl.com/32f5k2wc
    Außerdem sollte jeden klar sein, dass es natürlich einen starken Zuschuß des Steuersäckels an die Deutsche Rentenversicherung stattfindet und dieser Betrag in den nächsten Jahren zunehmen wird. Dies ist übrigens einer der Gründe, warum ich die Sparpolitik der letzten Jahre für eine gute Idee gehalten habe. Wir benötigen für die Jahre 2025 bis 2050 einfach einen gewissen Spielraum in der Staatsverschuldung.
    Außerdem arbeiten in Deutschland immer mehr gut ausgebildete Einwanderer aus Osteuropa und Nordafrika (yes), die die Lücke an Einzahlern zumindest ein wenig füllen. Dabei muss man bedenken, dass diese Leute nicht in die Rentenkassen ihrer Heimatländer einzahlen.

  • Lemmy Caution 12. März 2021, 22:49

    Ich hab den Eindruck, dass viele Leute das Thema verdrängen.
    Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit der eigenen Rentensituation einmal ernsthaft auseinanderzusetzen. Die existierenden Angebote wie Riesterrente sind nicht unbedingt grundsätzlich unatraktiv. Dann wird das Thema weniger abstrakt und man bildet sich eine wirklich eigene Meinung. Außerdem können da sicher noch viele an ein paar Stellschrauben drehen, je früher desto besser.

    Ich sehe das gesamte Thema ein wenig positiver als Stefan Pietsch. Es stimmt nicht, dass Rente ausschließlich auf dem Umlageverfahren beruht. 17,4 Mio Deutsche haben Anspruch auf eine Betriebsrente, 2,2 Mio auf Rürup Rente und die Beamten haben ihr eigenes Spezial-System. Darüber hinaus erben die Leute auch immer mehr.

    • Stefan Pietsch 13. März 2021, 11:10

      Die Betriebsrenten sind auf eine Klientel konzentriert. Hinzu kommt, dass sich die Politik aus Gründen der Einnahmemaximierung davor drückt, deren Sozialversicherungspflicht neu zu regeln. Betriebsrenten unterleigen nicht nur der vollen Steuerpflicht, sondern werden auch mit dem vollen Beitragssatz der Krankenversicherung belegt. Der Staat greift sich also sofort einen ganzen Batzen der zusätzlichen Alterssicherung. Die staatlich geförderten Zusatzrenten nutzen vor allem jenen nicht, die gemeint waren: Klein- und unterdurchschnittlich verdienenden Menschen.

      • Stefan Sasse 13. März 2021, 12:42

        Ist das nicht das zentrale Problem all der bisherigen Reformversuche? Von Riester über bAV richten sie sich eher an die Mittelschicht.

        • Stefan Pietsch 13. März 2021, 15:24

          Ist es. Das ist das generelle Problem unseres Sozialsystems, wie ich oft thematisiert habe.

          • Stefan Sasse 13. März 2021, 18:16

            Korrekt. Das ist letztlich eine ähnliche Sackgasse, wie ich sie im Artikel zu Bidens Wirtschaftspolitik beschrieben habe. Der aktuelle Weg ist kacke, aber es gibt keine vernünftig formulierte Alternative, nur Gemecker. Aber wenn alternativlos gemeckert wird, bleibt das aktuelle System halt.

          • Lemmy Caution 13. März 2021, 21:13

            Die Frage ist halt, ob es für Geringverdiener überhaupt konkrete Anreize gibt, in Riester-Sparverträge zu investieren.
            1. Haben die sowieso wenig Geld über.
            2. Werden die nur wenig Geld einzahlen können, so dass Fixkosten möglicherweise höher sind als die Erträge (ich kenne mich allerdings mit Riester-Sparverträgen nicht aus)

            Ist es dann vielleicht nicht sinnvoller, dass die Umverteilung über Steuern läuft? D.h. die relativ hohen Renten von Leuten mit Riester-Sparverträgen werden besteuert und die mit einer geringen Rente erhalten einen Zusatz aus dem Steuertopf.
            Vor 20 Jahren hätte ich das als eine sehr schlechte Idee gehalten. Heute sehe ich das anders.

            • Stefan Pietsch 14. März 2021, 08:49

              Ich habe mich auch nie in die Systematik von Riesterverträgen eingearbeitet, weil sie aus verschiedenen Gründen für mich nicht in Frage kommen. Über allem steht für mich der Grundsatz, dass der Staat mir weder vorschreibt noch mich in irgendwelche Anlagen locken kann, die er für vorteilhaft ansieht.

              Geringe Renten sind schon heute von der Besteuerung ausgenommen, so sie unter dem Grundfreibetrag von 9.744 Euro (zuzüglich Abzugspauschalen) liegen. Die Riesterrenten wiederum unterliegen der vollen Besteuerung, soweit gesetzliche Rente nach § 22 EStG (Sonstige Einkünfte) und Einkünfte aus der Riesterrente über dem Grundfreibetrag liegen.

              Sinnvoller halte ich einen staatlichen Fonds, der in junge Unternehmen investiert.

            • Stefan Sasse 14. März 2021, 11:03

              Klingt für mich auch so.

              • Lemmy Caution 15. März 2021, 00:54

                SP: Staatlicher Fond, der in junge Unternehmen investiert
                LC: Das beschreibt für mich die Hölle.

                Ich sag Chilenen seit Jahren: In eurem Rentensystem geht es überhaupt nicht darum, dass euch im Alter Renten gezahlt werden. Ziel des Systems ist die Schaffung eines Kapitalmarkts, in dem sich Unternehmen günstig finanzieren können.
                Fairerweise muss ich inzwischen einräumen: Man konnte es zu Beginn der AFPs nicht unbedingt wissen. 1980 lag die durchschnittliche Lebenserwartung 69 Jahre und heute bei 80 Jahre. Da weder die AFP Gesellschaften noch die Politiker auf diesen dramatischen Wandel reagiert haben, fuhr das System gegen die Wand.
                Grundsätzlich halte ich es aber für problematisch, mit der Rente ein anderes Ziel wie die Schaffung eines Kapitalmarkts für startups in Deutschland bei uns oder chilenische Aktien-Konzerne dort zu verfolgen.
                Hier sehe ich den normalen Kapitalmarkt als deutlich besser für die Allokation der Finanzierungs-Mittel geeignet als Behörden.
                Meine eigenen Ersparnisse, die der Absicherung persönlicher Lebensrisiken vor der Rente dienen, stecke ich ja auch nicht in startups, sondern bisher in 3 verschiedene breit gestreute geographische ETFs und bald zusätzlich teilweise in chilenische Dollar-Staatsanleihen mit 8 jähriger Rest-Laufzeit, weil die ohne Kursverlust-Risiken gut liquidisierbar sind.
                Wenn ich wirklich in trockenen Tüchern bin, werde ich vielleicht Spaß daran finden, role the dice zu spielen. Eine staatliche Rentenversicherung könnte natürlich viel besser streuen, trotzdem fänd ich das zu riskant.

        • Erwin Gabriel 14. März 2021, 09:02

          @ Stefan Sasse

          Von Riester über bAV richten sie sich eher an die Mittelschicht.

          Ja. Das hatten wir schon öfter hier, das alle linksseitigen „Optimierungen“ der Sozialsysteme darauf abzielen, der oberen Mittelschicht (den „Reichen“) Geld abzuziehen, um die untere Mittelschicht (die „Armen“ bzw. „Bedürftigen“) zu füttern.

          Mag sein, dass es Aktionismus aus Frustration ist, weil man weder die wirklich Reichen noch die wirklich Bedürftigen erreicht, aber das ist die Mechanik: Alles spielt sich nur im Bereich der Wähler ab, und da gehören weder die wirklich Armen noch die Jungen zu.

          • Stefan Sasse 14. März 2021, 11:05

            Was natürlich auch in gewissem Teil Eigenverschulden der Armen und Jungen ist. Aber ich stimme dir in der Kritik völlig zu.

            • Erwin Gabriel 14. März 2021, 12:03

              @ Stefan Pietsch

              Auch hier: vielen Dank für diesen fundierten Artikel, der die Situation bzw. Problematik umfassend beleuchtet.

              Viele Grüße
              E.G.

            • Erwin Gabriel 14. März 2021, 23:56

              @ Stefan Sasse 14. März 2021, 11:05

              Was natürlich auch in gewissem Teil Eigenverschulden der Armen und Jungen ist. Aber ich stimme dir in der Kritik völlig zu.

              Ich habe mich, als ich 20, 25 oder 30 Jahre alt war, nicht mit dem Thema Rente beschäftigt; niemand in dem Alter, den ich kannte, tat das. Wenn Du 20 -25 bist, siehst Du 30-Jährige als „alt“ an: Probleme Deiner Eltern oder Großeltern sind irrelevant für Dich. Was willst Du da erwarten?

              Das Gleiche gilt für die allermeisten wirklich Armen. Wer unter einer Brücke pennt, hat andere Sorgen, und auch die im Vergleich dazu gut gestellten Hartz-IV-Empfänger interessiert das nicht, weil sie eh bereits vom Staat versorgt werden.

              Dafür sind Politiker da, sich zu Sorgen und Probleme zu regeln. Tun sie aber nicht; lieber schmieren sie aus Eigeninteresse ihrer Klientel Honig ums Maul.

              Falls Du das von mir noch nicht gehört hast: Da wirft man mit Geld auf Probleme, statt mit Lösungen. Alles ist seit Jahrzehnten bekannt, und niemand geht es an.

              • Stefan Sasse 15. März 2021, 08:38

                Mir geht es auch weniger darum, dass die Leute sich mit Rente beschäftigen, sondern dass sie wählen gehen. Die Idee ist ja, dass die Politik ihren Anliegen gegenüber dann aufgeschlossener ist.

                • Erwin Gabriel 15. März 2021, 13:05

                  @ Stefan Sasse 15. März 2021, 08:38
                  Mir geht es auch weniger darum, dass die Leute sich mit Rente beschäftigen, sondern dass sie wählen gehen. Die Idee ist ja, dass die Politik ihren Anliegen gegenüber dann aufgeschlossener ist.

                  Dein Einwand läuft in zweierlei Richtungen ins Leere. Zum einen wählen die Jungen – halt bevorzugt grün (nicht, dass es sie in dieser Angelegenheit weiter bringen würde). Zum anderen ist das Anliegen der Jugend nicht die Rente.

                  Es wäre die Aufgabe der Politiker aller Parteien, ein zukunftsweisendes (ein „progressives“, wenn Du so willst) Rentensystem auf die Beine zu stellen. Aber ALLE Parteien werden maßgeblich von älteren Menschen regiert, die eigensüchtig auf sich und ihresgleichen schauen, und das dann als „Soziale Gerechtigkeit“ verkaufen.

                  Die Älteren Generationen werden natürlich bequemer, und schätzen den warmen Ofen mehr als das raue Wetter draußen. Und sie lassen die anderen nicht rein, damit die Wärme nicht verloren geht.

                  Ich habe Dir das vor Jahren schon mal hier geschrieben, als wir über die Rente sprachen: Ich bin mit meinen knapp 63 Jahren durch. Letztendlich wird sich mein verfügbares Einkommen, wenn ich Glück habe, nur halbieren. Aber es gibt viele, denen es schlechter gehen wird.

                  Letztendlich geht es um Deine Generation, die so richtig gekniffen ist. Das System ist einfach Scheiße, und ob die Konservativen sich nun gar nicht bewegen, um ihrer Wohlstands-korrumpierten Generation möglichst viel Wohlstand zu Lasten der folgenden Generationen zuzuschieben, oder ob die Progressiven (die an dieser Stelle bestenfalls im Kreis laufen und das für „Fort“schritt halten) das Gleiche tun, um den Konservativen die Wählerabspenstig zu machen, bringt de facto keinen Unterschied.

                  Daran haben jugendliche Wähler keine Schuld, sondern alte Politiker. Wie an anderer Stelle schon mal diskutiert, sollte man bei der „Ausgewogenheit“ in den Parlamenten nicht zu sehr auf das Verhältnis von Frauen und Männern achten, sondern auf Junge und Alte. Jetzt wird die Welt gestaltet, in der die jungen Menschen zukünftig leben müssen, und sie sind weitgehend außen vor, selbst wenn sie grün wählen.

                  • Stefan Sasse 15. März 2021, 13:21

                    Meine Prämisse war, dass junge Menschen die Parteien entsprechend ebenfalls verjüngen würden, so dass sich das „alte Politiker*innen“-Problem schmälern könnte. Der einzige Lichtblick am Horizont ist, dass das alles eine politische Frage ist, so dass vielleicht Alternativen auftreten werden. Ich befürchte aber mehr und mehr, dass die Rente sowieso unser kleinstes Problem sein wird, angesichts der anbahnenden Katastrophe des Klimawandels und der KI-Revolution.

                    • Erwin Gabriel 16. März 2021, 23:34

                      @Stefan Sasse

                      Wie gesagt, ich teile Deine Einschätzung nicht.

                      Zu Klima und KI:
                      Diese Probleme bewegen sich hauptsächlich zwischen „zu weit weg“, oder „der Zug ist eh schon abgefahren“.

                      Aber Rente wird ein tagtägliches Problem sein.

                    • Stefan Sasse 17. März 2021, 06:44

                      Besonders was den Klimawandel angeht können wir uns eine „Zug ist eh schon abgefahren“-Attitüde echt nicht leisten…

                    • Erwin Gabriel 17. März 2021, 08:26

                      @ Stefan Sasse 17. März 2021, 06:44

                      Besonders was den Klimawandel angeht können wir uns eine „Zug ist eh schon abgefahren“-Attitüde echt nicht leisten…

                      Schau Dich doch um; es passiert nichts.

                      nach einem dreiviertel>Jahr Corona 2020 hat die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen könnnen – kam gestern in den Nachrichten.

                      Das ist die Art von Klimaschutz, die ich der Bundesregierung zutraue: Nichts tun und abwarten. Vielleicht hat man Glück, und eine Pandemie legt die halbe Wirtschaft lahm. Wenn Corona noch weitergeht, schafft man die Klimaziele auch 2022, und die kaputten Unternehmen, die vielen Arbeitslosen werden mit Schulden finanziert.

                    • Stefan Sasse 17. März 2021, 19:54

                      Ich teile die Analyse ja völlig, ich bin nur noch nicht bereit mich Bauch nach oben zu drehen und auf das Ende zu warten 🙁

      • Lemmy Caution 13. März 2021, 18:52

        Personen, die 2035 in Rente gehen, zahlen auf 95% ihrer Rente von der Deutschen Rentenversicherung Steuern. Das geht gestaffelt nach oben, aktuell sind das irgendwas zwischen 50 und 95%.
        Die Zusatzrenten nutzen nicht den kleinen Einkommen. Das stimmt natürlich.

        • Stefan Pietsch 14. März 2021, 08:42

          Die Rentenbeiträge waren bis Anfang der Nullerjahre bedingt abzugsfähig. Im Gegenzug unterlagen die späteren Rentenzahlungen nur in geringem Umfange der Besteuerung. Mit Urteil vom 6. März 2002 mahnte Karlsruhe eine Neuregelung der Rentenbesteuerung an, da die Arbeitgeberbeiträge von der Besteuerung ausgenommen waren und die unterschiedliche Behandlung zu den Pensionen verfassungswidrig sei.

          Der Gesetzgeber hat daraufhin die Rentenbeiträge vollständig von der Besteuerung freigestellt. Im Gegenzug werden sukzessive die Renten der Besteuerung unterworfen. Es folgt dem Grundsatz, dass regelmäßiges Einkommen nicht steuerfrei bezogen werden kann.

        • Lemmy Caution 14. März 2021, 08:48

          Hier wird das gut beschrieben.
          https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Besteuerung-der-Rente/besteuerung-der-rente_node.html

          Für Leute, die 2020 in Rente gingen, sind 80% der Rente der Deutschen Rentenversicherung steuerpflichtiges Einkommen. In den nächsten 20 Jahren steigt der Satz um jedes Jahr 1%. Es gibt also kaum noch Unterschiede in der Besteuerung auf Betriebsrenten und der auf die Rente der Deutschen Rentenversicherung.

  • Erwin Gabriel 14. März 2021, 09:09

    @ Stefan Pietsch

    Auch hier: vielen Dank für diesen fundierten Artikel, der die Situation bzw. Problematik umfassend beleuchtet.

    Viele Grüße
    E.G.

  • popper 14. März 2021, 09:10

    Betriebsrenten unterleigen nicht nur der vollen Steuerpflicht…

    Ja? Wohl noch nie etwas von Ertragsanteil (§ 22 Nr. 5 Satz 2 Bstb. a EStG) gehört, Herr Pietsch…

  • Lemmy Caution 14. März 2021, 21:10

    Auch wenn ich die ganze Zeit dagegen an diskutiere, finde ich Stefan Pietschs Artikel auch sehr gut. Es ist immer einfacher einzelne Punkte zu kritisieren, als so einen viele Aspekte übergreifenden Artikel zu schreiben.

    Ich will noch etwas zu kapitalgedeckter Altersversorgung schreiben.
    Diese Art der Altersversorgung kennt in den 2 mir bekannten Systemen (Rürup-Rente und chilenische AFP) eine strikte Trennung in die Ansparphase und die Auszahlungsphase. Es sollte offensichtlich, dass beide Phasen der Renteneintritt trennt.
    In der Ansparphase kann der Sparer und spätere Rentner veranlassen, dass in bestimmte Fonds investiert sind. Als Beispiel etwa „Allianz Wachstum Europa A Fonds“ (https://www.finanzen.net/fonds/allianz-wachstum-europa-a-de0008481821). An diese Anlagen sind Ertrags-Chancen und Volatilitätsrisiken geknüpft. In den letzten 5 Jahren ist der Wert des Fonds um etwas über 50% gestiegen, allerdings gab es auch zwei heftige Einbrüche.
    In der Auszahlungsphase ist die Anlage in solche volatilen Anlagen nicht mehr möglich. Wenn es dann einen großen Aktien-Crash gäbe, müsste die monatliche Rentenzahlung halbiert werden. Das Volatilitätsrisiko ist einfach zu hoch. Per Gesetz darf der Versicherungsträger in der Auszahlungsphase nur noch in hochsichere Anlagen wie Deutsche Staatsanleihen investieren. Deren Ertrag liegt z.Zt. deutlich unter der Inflationsrate.
    Daraus kann sich jeder wohl leicht ausmalen, dass die aktuell extrem niedrigen Geldmarktzinsen ein Problem für die kapitalgedeckten Renten darstellen. Das gilt natürlich nicht nur für die Rürup Rente sondern auch für Betriebsrenten. Anekdotisch hörte ich in den letzten Jahren immer wieder von Konzern-Angestellten, dass die Betriebsrenten-Zusagen für Neu-Verträge immer geringer ausfallen. Die niedrigen Renditen für Staatsanleihen erscheint mir als Erklärung des Phänomens als sehr plausibel.
    Nehmen wir an, ich gehe mit 500.000 Euro auf dem Rürup Konto in Rente. Bei mit 4% verzinsten Staatsanleihen würde der Betrag im ersten Jahr noch etwas weniger als 20.000 Euro einbringen, in den Folge-Jahren immer weniger, aber immerhin. Dies fällt „dank“ der Niedrigzinsen nun weg.

    Selbstverständlich hat auch die steigende durchschnittliche Lebenserwartung eine Auswirkung auf die Auszahlung aller mir bekannter kapitalgedeckter Versicherungssysteme. Die Versicherungs-Mathematiker basieren ihre Auszahlung nämlich auf sogenannte Sterbetafeln, die die Lebenserwartung abbilden. Hier ist etwa die Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b3/Sterbetafel.svg .
    Wenn sich die Kurve weiter nach rechts verschiebt, verlängert sich der erwartete Auszahlungszeitraum und die Auszahlung je Periode muss entsprechend gesenkt werden. Allerdings ist die Lebenserwartung in den letzten 30 Jahren weniger dramatisch gestiegen als ich gedacht hatte. Wir reden über etwa 4,5 Jahre für die Jahre 1988 bis 2019 und die Kurven scheinen sich leicht abzuflachen. https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-lebenserwartung.html

    • Stefan Sasse 15. März 2021, 08:37

      Völlig korrekt, die Betriebsrenten sind ein Scherz gegenüber dem, was vor 20 Jahren üblich war. Das hat sicherlich auch mit dem niedrigen Zinsniveau zu tun, aber unsolides Wirtschaften langfristiger Art in den Unternehmen dürfte auch seinen Teil dazu beitragen. Auf die Art konnte mancher CEO Gehaltserhöhungen klein halten und stattdessen über großzügige Betriebsrenten, die sein Problem nicht mehr sein würden, Verteilungskonflikte jetzt entschärfen und in die Zukunft verlagern. Ein System, das man aus der staatlichen Rente ja allzu gut kennt.

      • Stefan Pietsch 15. März 2021, 10:56

        Dafür haben andere Anlagenformen zugenommen. Das Eigenkapital der Unternehmen hat sich in den letzten 20 Jahren gut verdoppelt. International ist das zwar immer noch nicht berauschend, aber okay. Die Gehälter der Geschäftsführung haben typischerweise bei Unternehmen kaum Gewicht. Einfach mal selbst nachrechnen.

        • Stefan Sasse 15. März 2021, 11:54

          Ich meinte nicht CEO-Gehälter, sondern die der Belegschaft.

    • Stefan Pietsch 15. März 2021, 11:26

      Auch wenn ich die ganze Zeit dagegen an diskutiere, finde ich Stefan Pietschs Artikel auch sehr gut.

      Alles gut, ich will ja streiten. 😉 Und niveauvoll macht es eben Spaß.

      Ich mag die Form, wie kapitalgedeckte Vorsorge in Deutschland betrieben wird, nicht. Es tut das, was entgegen dem Prinzip ist. Wenn ich den Menschen keine Eigenverantwortung zutraue, dann muss ich Altersvorsorge wie in Deutschland betreiben. Alles ist vorgeschrieben und der Staat teilt zu. Perfekt!

      In den USA besitzen selbst Geringverdiener mehr Zutrauen zu sich selbst. Hier kann jemand nicht einmal sein Angespartes anzapfen und es beispielsweise in eine Immobile umschichten, weil – zu gefährlich. Ja, es wurde an dieser Stelle nachjustiert, aber die eigentliche Idee war es nicht und beschreibt, was ich meine: der Staat bestimmt, wie die Menschen sparen.

      Wenn wir von Aktiencrashs reden – wann war denn der Letzte? Der Absturz nach der Finanzkrise 2008 war im Frühjahr 2013 wieder voll kompensiert, wobei ich vom Höchststand davor spreche, also Anfang 2008. Das kann man lang nennen oder auch nicht. Das war mit der schlimmste Absturz der vergangenen Jahrzehnte. Ausgerechnet in einer solchen Phase sein gesamtes Vermögen für die Alterssicherung versilbern zu müssen, ist entweder ausgesprochenes Pech oder Unvermögen. Ansonsten ist man seit 1980 mit Aktien immer sicher gefahren.

      Umgekehrt haben sich festverzinsliche Anlagen immer als Grab für den Anleger erwiesen. Die wenigsten halten ihre Lebensversicherung über die gesamte Laufzeit mit dem Ergebnis, sie kommen häufig nicht mal mit dem Werterhalt aus der Geschichte. Betriebsrenten hängen an der Substanz und Lebensdauer des Unternehmens. Die durchschnittliche Lebensdauer von Unternehmen in Deutschland beträgt aber gerade knapp 20 Jahre, Tendenz fallend. Dann braucht man eine Sicherung (die es gibt), nur kostet so etwas Geld und raubt einen guten Teil der „Rendite“.

      Wer die Sicherheit wünscht, sollte über Staatsfonds nachdenken. Und nein, Start-ups sind nicht des Teufels. Wer sein Geld in eine einzige Neugründung investiert, hat keine geringen Chancen, sein Investment zu verlieren. Wer es in 1000 investiert, wird mit einer guten Rendite belohnt werden.

      • Lemmy Caution 15. März 2021, 18:29

        Der Absturz nach der dot com Blase 2001 wurde auch erst im Fruehjahr 2013 wieder voll kompensiert.
        https://www.finanzen.net/index/dax/seit1959
        Da ich einen Teil meiner Ersparnisse (nicht Ruerup Rente) schnell verlustfrei liquidisierbar auch im Falle eines weltweiten Boersen crashs haben moechte, will ich jetzt 25% in chilenische Staatsanleihen umschichten. Zahlt 2 Kupons in Hoehe von jeweils 2,55% aus. Find ich jetzt nicht so schlecht, da das Land nach meinen Berechnungen in den naechsten 10 Jahren bestimmt nicht illiquide wird.

        • Stefan Pietsch 15. März 2021, 18:46

          die dot.com wurde Ende 2007, Anfang 2008 kompensiert. Aber wie gesagt, das ist von der Spitze aus gewertet, also vom Maximalpunkt.

  • Erwin Gabriel 15. März 2021, 00:00

    @ Lemmy Caution 14. März 2021, 21:10

    Daraus kann sich jeder wohl leicht ausmalen, dass die aktuell extrem niedrigen Geldmarktzinsen ein Problem für die kapitalgedeckten Renten darstellen.

    Nun ja, die Niedrigzins-Politik kommt Spekulanten entgegen, und natürlich Staaten, die sich billig verschulden, statt sauber zu wirtschaften. Für die meisten anderen Menschen ist es eine Art von Raub.

    • Lemmy Caution 15. März 2021, 07:19

      Das sehe ich im Trend absolut genauso.
      Außerdem
      – werden meine persönlichen Interessen als Sparer geschädigt.
      – bei so makroökonomischen Themen spielt Dauer eine Rolle, d.h. je länger so ein Preis zu Ungleichgewichten führt, als desto höher erweisen sich am Ende die Kosten.

      • Stefan Sasse 15. März 2021, 08:40

        Meine persönlichen Interessen als Kreditnehmer werden dadurch ziemlich gefördert. Man sollte nicht so tun, als das objektiv für die breite Mehrheit besser wäre.
        Und das Bild wird für mich als bAV-Einzahler natürlich noch mal verkompliziert.

        • Erwin Gabriel 15. März 2021, 13:26

          @Stefan Sasse 15. März 2021, 08:40

          Meine persönlichen Interessen als Kreditnehmer werden dadurch ziemlich gefördert. Man sollte nicht so tun, als das objektiv für die breite Mehrheit besser wäre.

          Ja, Du kannst Dir jetzt für die gleiche Rate einen 60-Zoll-Fernseher statt einen 50-Zoll-fernseher leisten, oder in einem Auto mit 140 PS statt nur 120 PS durch die Gegend fahren.

          Toll …

          Und das Bild wird für mich als bAV-Einzahler natürlich noch mal verkompliziert.

          Wie das? Du zahlst ein, und wo immer Du das tust, wer immer der Rententräger ist, kann mit dem Geld nichts anfangen, da die Zinsen unten sind.

          Ist überhaupt nicht kompliziert …

          • Stefan Sasse 15. März 2021, 17:29

            Verkompliziert in dem Sinne, als dass ich den 60-Zoll-Fernseher von meiner Zinsersparnis kaufe statt von meinen Zinsgewinnen. Ich hab ein Bein in jedem Lager.

            • Erwin Gabriel 20. März 2021, 13:19

              @ Stefan Sasse 15. März 2021, 17:29

              Verkompliziert in dem Sinne, als dass ich den 60-Zoll-Fernseher von meiner Zinsersparnis kaufe statt von meinen Zinsgewinnen. Ich hab ein Bein in jedem Lager.

              🙂

              Ich bin da Old School. Ich spare, bis ich das Geld für was auch immer zusammen habe, nur auf Immobilien haben wir Kredite laufen.

              Aber auch hier: Wer nicht schon hat, kriegt nichts.

              • Stefan Sasse 20. März 2021, 14:47

                So ist es bei uns auch. Aber Immobilienkredite sind schon ordentliche Posten. Und wenn ich mir die monatliche Rate runterziehe durch niedrige Zinsen, erlaubt mir das natürlich mehr Konsum.

    • Stefan Sasse 15. März 2021, 08:38

      1) Nicht für die meisten; die meisten haben nicht genug Kapitalerträge, als dass das für sie relevant ist.
      2) „Raub“ ist mir ein viel zu krasser Vergleich. Es gibt kein Grundrecht auf Rendite.

      • Stefan Pietsch 15. März 2021, 10:54

        Es gibt kein Grundrecht auf Rendite.

        Doch, gibt es. Weil das System sonst nicht funktioniert.

        • popper 15. März 2021, 16:49

          Doch, gibt es. Weil das System sonst nicht funktioniert.

          Wenn Sie Ihre Analogie, die grundgesetzlich nirgends normiert ist, so interpretieren, wie das Grundrecht auf Arbeit, bin ich bei Ihnen. Aber, wie wir seit Corona wissen, gilt noch nicht einmal mehr das uneingeschränkte Recht auf Arbeit. Und freier (Finanz-)Markt und „Grundrecht auf“ Rendite“ schließen sich logisch aus. Im Übrigen, beide Renten, ob gesetzlich oder kapitalgedeckt, sind Umlageverfahren. Lediglich deren Beginn ist zeitlich unterschieden. Auf die Auszahlung der gesetzlichen Rente haben Beitragszahler einen definierten Rechtsanspruch. Bei der Kapitaldeckung nicht. Selbst wenn die Versicherungskonzerne Kapital ansammeln und investieren, ist das volkswirtschaftlich betrachtet vermutlich kein zusätzliches Kapital, sondern es wurde anderswo abgezogen.

          Ihr Argument, ausreichend neugeborene Kinder, seien für das Funktionieren der GRV Voraussetzung, gilt für die Kapitaldeckung gleichermaßen. Wenn heute 100 arbeitsfähige Personen für 44 Ältere zu sorgen haben, und im Jahre 2050 für 78 Ältere, ändert diese Umstellung auf ein anderes Finanzierungsverfahren (Kapitaldeckung) an dieser realen Relation von jung und alt nichts, Wie auch? Auch bei Anwendung des Kapitaldeckungsverfahrens bleibt es real beim gleichen Verhältnis von Arbeitsfähigen zu Rentnern.

          Wenn Sie gesamtwirtschaftlich denken würden und dabei beachten, was sich ändern könnte, wenn einer beschließt, Geld für die private Vorsorge zu zahlen, woher nimmt der junge Mensch das Geld für die monatlichen Zahlungen? Denn im Falle Chiles, auf das Sie immer wieder verweisen, lagen 1998 die »Kommissionen«, die dort auf eingezahlte Gelder zur privaten Vorsorge erhoben wurden, bei 18 Prozent. Die Verwaltungskosten des Umlageverfahrens liegen bei etwa 4 Prozent des umgesetzten Betrages an Beiträgen und Zuschüssen einerseits und der ausgezahlten Renten andererseits. Die Privatvorsorge, die in Deutschland mit der Behauptung propagiert worden ist, sie rentiere sich um vieles mehr als die gesetzliche Rente, wurde zu einer Förderrente umgemodelt. Der Staat musste Zulagen generieren, damit sie überhaupt angenommen wurde. Heute ist die Riester-Rente ein kostspieliges Auslaufmodell. Die Behauptung, private Altersvorsorge erbrächte hohe Renditen, weil ja angeblich Kapital arbeitet, stammt aus der Zeit der Spekulationsblasen auf den Aktienmärkten. Damals wurden 10,5 und sogar 11,5 Prozent Rendite versprochen. Inzwischen sind die Blasen geplatzt. Millionen Menschen in Südamerika und Osteuropa, in den USA und Großbritannien haben auf diese Weise schon große Teile ihrer Altersvorsorge eingebüßt: ‚Gerade mit dieser privaten und betrieblichen Vorsorge haben die Briten aber inzwischen einen katastrophalen Einbruch erlebt‘. Wie frotzelte Raffelhüschen noch in seinem Vortrag in Darmstadt im Auftrag der dortigen Sparkasse: „Dabei war der Nachhaltigkeitsfaktor die größte Rentenkürzung aller Zeiten, doppelt so groß wie die Rente mit 67, 13 – 14%. Wir haben in Deutschland eine Basisrente eingeführt. Und diese Basisrente ist sicher, das sage ich ihnen ganz unverBLÜMt.“

          Sie, Herr Pietsch, sollten, das wäre meine Bitte, nicht bei jeder Gelegenheit Ihre abgedroschenen Narrative tradieren. Und nur das zum Besten geben, was Sie zu wissen glauben, sondern mal über den Tellerrand hinausschauen, auf das, was Sie alles wissen müssten, um jenseits Ihrer übertriebenen Eindimensionalität, sachkundig über den volkswirtschaftlichen Wert der gesetzlichen Rente zu reden. Ihre falsche Beschreibung von Problemen und ideologischen Vorurteile, führen zwangsläufig in die Beliebigkeit.

          • Stefan Pietsch 15. März 2021, 17:20

            Die EZB hat für Geldstabilität (und nur die) zu sorgen. Tatsächlich betreibt sie Staatsfinanzierung und treibt dazu den Zins, Grundlage für sämtliche festverzinsliche Anlagen, ins Minus. Bei einer neutralen bzw. auftragsgemäßen Geldpolitik erhielten Anleger relevante Zinsen. Dies war schließlich immer so. Der Staat manipuliert und „betrügt“ damit.

            Auf die Auszahlung der gesetzlichen Rente haben Beitragszahler einen definierten Rechtsanspruch.

            Nein. Der definierte Rechtsanspruch ergibt sich allein aus der Eigentumsgarantie des Grundgesetzes. Der Rentenanspruch, die Bestimmung des Wertes der Beitragspunkte, folgt dem einfachen Gesetz. Dieses ist durch einfache Mehrheiten änderbar und damit keine Garantie.

            Ihr Argument, ausreichend neugeborene Kinder, seien für das Funktionieren der GRV Voraussetzung, gilt für die Kapitaldeckung gleichermaßen.

            Nein. Lesen Sie noch einmal den ersten Artikel, dann finden Sie Ihren Fehler.

            Wenn Sie gesamtwirtschaftlich denken würden und dabei beachten, was sich ändern könnte, wenn einer beschließt, Geld für die private Vorsorge zu zahlen, woher nimmt der junge Mensch das Geld für die monatlichen Zahlungen?

            Lesen Sie dazu bitte noch einmal diesen Artikel.

            Die Verwaltungskosten des Umlageverfahrens liegen bei etwa 4 Prozent des umgesetzten Betrages an Beiträgen und Zuschüssen einerseits und der ausgezahlten Renten andererseits.

            Was so nicht stimmt. Die gesetzliche Rente ist ein Zwangssystem. Die meisten notwendigen Kosten werden auf den Bürger ausgelagert. Diese müssen die Berechnung der Abführung an die GRV selbständig vornehmen und haften für Fehler. Diese gesamten Kosten gehen in die Berechnung überhaupt nicht ein. Such- und Werbekosten fallen wegen dem gesetzlichen Zwang nicht an. So können wir auch argumentieren, dass Diktaturen Demokratien überlegen seien, schließlich brauchen sie keine Wahlen abzuhalten und dafür keine Kosten aufbringen.

            Die Behauptung, private Altersvorsorge erbrächte hohe Renditen, weil ja angeblich Kapital arbeitet, stammt aus der Zeit der Spekulationsblasen auf den Aktienmärkten.

            Rechnen Sie einfach den DAX nach. Das ist ja nicht hochspekulativ.

            • Stefan Sasse 15. März 2021, 17:33

              Es ist halt auch eine dumme Idee, dass die EZB nur diesen Job hat…

              • Stefan Pietsch 15. März 2021, 17:43

                Das war jahrzehntelang keine dumme Idee, während die Staatsfinanzierung in Italien, Spanien, aber auch Frankreich sich als ziemlich dumme Idee herausgestellt hat. Es scheint auch diesmal keine besonders kluge Idee…

      • Erwin Gabriel 15. März 2021, 13:21

        @ Stefan Sasse 15. März 2021, 08:38

        1) Nicht für die meisten; die meisten haben nicht genug Kapitalerträge, als dass das für sie relevant ist.

        Set wann bist Du unter die Wortklauber gegangen? JEDER, der privat Geld für Rentensicherung ausgibt, ist davon betroffen. Schau Dir beispielsweise mal an, wie die Rückerstattungen von Lebensversicherungen in den Keller gehen.

        2) „Raub“ ist mir ein viel zu krasser Vergleich. Es gibt kein Grundrecht auf Rendite.

        Das kann man sehen, wie man will. Es gibt kein auch Grundrecht auf Geld. Wäre für mich kein Grund. jemanden daran zu hindern, Dir welches zu geben. Es gibt auch kein Grundrecht auf Gesundheit. Wäre für mich kein Grund, einem Arzt in den Arm zu fallen, der Dich heilen will.

        Es gab ein eingeschwungenes System, das absichtsvoll verändert wurde im Wissen darum, wo man welchen Schaden anrichtet.

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