Marketing für Militärs

Keine politische Richtung pflegt eine so ablehnende Haltung zu den Schönheiten des Lebens im Allgemeinen und zum Wirtschaftsleben im Speziellen wie die Linke. Jedes wirtschaftliche Tun wird verklemmt verfolgt, auf Gefahren abgeklopft und mit Verboten überzogen. Eine Branche, die es besonders zum Objekt der Ablehnung geschafft hat, ist die Werbeindustrie. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Die vernichtende Kritik richtet sich nicht gegen die schmucken Agenturen von Jung von Matt oder Scholz&Friends, sondern jede Form der Werbung für kommerzielle oder gar politisch nicht opportune Zwecke, Produkte und Dienstleistungen. Während gefühlt 80% der jungen Studentinnen als Wunscharbeitsplatz irgendetwas mit Marketing machen wollen und pfiffige Promotions bei Youtube eine große Fangemeinde finden, schauen Hardcore-Linke verbiestert, wenn in ihren Augen dem Konsumterror gehuldigt wird oder gar Branchen für sich werben. Ausnahmsweise wird dann auch mal der Staat zum Gegner, wenn er junge, gutaussehende Offiziere in die Schulen schickt, um dem Dienst an der Waffe etwas Glanz zu verleihen.

Es ist schon verrückt. Nach wie vor gilt die Industrie des glitzernden Scheins weithin als Objekt der Begierde für junge Frauen, so sie nicht gerade etwas mit Sozialem machen wollen. Das Fach Marketing rangiert bei BWL-Studentinnen am oberen Rand der Beliebtheitsskala. Gleichzeitig träumen unzählige Teenies davon, Influencerin zu werden und es Kim Kardashian und Paris Hilton gleich zu tun. Auf der anderen Seite verbinden nicht wenige mit dem Begriff Werbung das Verstopfen des Briefkastens mit Postwurfsendungen und nervige Fernseh- und Internetreklame. Und seit Jahrzehnten sehen Schichten, die sich selbst als wachstumskritisch definieren, die Werbung als Wurzel allen schädlichen Wachstums- und Konsumstrebens. Ohne Imagekampagnen keine Markenprodukte, damit kein Markenzwang, damit keine soziale Benachteiligung. So einfach kann manchmal die Welt im marxistischen Seminar sein.

Was die Kritiker scheuklappengleich übersehen: Werbung ist die wichtigste Form der Kommunikation, nicht nur von Unternehmen zu Kunden, sondern von Mensch zu Mensch. Wer mit Anfang 20 über dauerhafte Erfolglosigkeit beim anderen Geschlecht klagt, wer 200 Bewerbungen ohne jede Resonanz geschrieben hat, dem wird als wichtigste Empfehlung mitgegeben, dringend an seinem oder ihrem Auftritt zu arbeiten. Oder mit anderen Worten: zu tricksen und zu täuschen, um den Mitmenschen nicht ins Gesicht zu schleudern, das man eher Ramschware im Pärchenmarkt und Underperformer im Job ist. Niemand bringt es zu etwas, wer nicht auch versteht, für sich zu werben.

Werbung ist die Ansprache mit Kunden und potentiellen Käufern in Kontakt zu treten. Dabei gilt es den Spagat zu bewältigen, nicht aufdringlich zu wirken und dennoch am Ende den erfolgreichen Abschluss vorzubereiten. So unterlag das Geschäft des Anpreisens und Eigenlobs immer Veränderungen und Moden. Gerade junge Existenzgründer sind darauf angewiesen, ihre neuen Ideen auch auffällig publik machen zu können. Wer dies verbieten will, zementiert Strukturen, Eigentumsverhältnisse und Marktdominanz. Also all das, wogegen Linke angeblich zu Felde ziehen.

So wurde Neugründungen im Erotikmarkt wie Amorelie und EIS binnen weniger Monate zu erfolgreichen Start-ups. Mit pfiffigen Clips, hübschen, tänzelnden Tweens und eingängigen Songs rappelte es im Karton. Interessante Frage: in welchem Karton? Im Nachmittagsprogramm priesen 20jährige Models frisch und frech die Vorzüge von bunten Dildos. Unvoreingenommen ist an dieser Stelle zu fragen, wen die Macher damit eigentlich ansprechen wollten. Wohl weniger die umtriebige Geschäftsfrau als Jungstudentinnen, welche die körperliche Befriedigung nicht den eigenen Händen überlassen wollen. Die Geschäftszahlen der Unternehmen beweisen: es hat funktioniert. Gegenfrage: wie hätte die Welt ohne Werbung ausgesehen? In diesem speziellen Fall steht ein Werbeverbot für die Lustfeindlichkeit der Verbieter, die in starker Konkurrenz zu islamischen Fundamentalisten stehen. Wie hätte ein objektives Informieren ausgesehen? Schulstunde für 18jährige, wie benutze ich einen Dildo (richtig)? Echt, das würde jeden Schulmädchen-Report der Siebzigerjahre toppen. Und welche verantwortungsbewussten Eltern wollen, dass ihre pubertierende Tochter über den Umweg Google Kenntnis erlangt und versehentlich bei ein paar Extremseiten landet?

Überhaupt landen die neuen linken Puritaner mit ihrer Engstirnigkeit schnell bei der Verklemmtheit der Adenauer-Ära. Vor einigen Jahren beschloss die rot-grüne Mehrheit im lokalen Parlament von Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, jede Form sexistischer Werbung zu untersagen. Stein des Anstoßes war eine Litfaßsäulen-Reklame des Unterwäscheherstellers Palmer, auf dem ein Model in schwarzen Dessous abgebildet war. Es stellt sich unwillkürlich die Frage, wie eigentlich für aufregende weibliche Unterwäsche geworben werden soll, wenn nicht durch attraktive Präsentation am Körper einer ansonsten unbekleideten Frau?

Die klassische Reklame ist längst auf dem Rückzug, was nicht zuletzt die Kommunen als Anbieter von Plakatwänden und damit die Allgemeinheit um Einnahmen bringt. An ihre Stelle treten neue, innovative Formen der Präsentation. Inzwischen treiben sogenannte Influencer ihr Unwesen, die ihr Geld damit verdienen, Unbedarfte zu Followern zu machen, die begeistert ihren Idolen in den sozialen Medien wie Instagram folgen und kaufen, was ihre Click-Freundin so anzieht, isst und sonst so treibt. Ist das wirklich die bessere Werbewelt?

Die Werbung verzieht sich in geschützte Welten der Mega-Konzerne. Das ist nicht wirklich vorteilhaft für eine Wettbewerbsordnung wie eine offene Gesellschaft. Wenn der Elektronik-Gigant Apple alle paar Monate seine frei über das Internet empfangbaren Verkaufsshows abzieht, hängen Milliarden Menschen an den Computerbildschirmen und berichten tausende Journalisten von der Produktwelt eines einzigen Unternehmens. Dagegen buhlen unzählige unbekannte innovative Start-ups um die öffentliche Aufmerksamkeit, welche die Erben von Steve Jobs nahezu umsonst bekommen. So ganz durchdacht haben die Werbeverbieter ihr Konzept wohl nicht.

Natürlich, den Berufsverbietern fallen zahlreiche Bereiche ein, wo man Werbung nicht verbieten will. Dafür müsse es immer Ausnahmen geben. Wer Unternehmen ungefragt mit euphemistisch „Initiativbewerbung“ umschriebenen Job Crabbing belästigt, soll dies sicher weiterhin tun dürfen. Das Anbaggern wird vorläufig nicht unter Strafe gestellt, doch mit den professionellen Partnervermittlern ist das schon schwieriger. Einerseits hat Parshippen seine Vorteile, andererseits wird kommerziell die Einsamkeit von Menschen ausgebeutet. Im Ergebnis wollen die linken Weltverbesserer wie immer nicht wirklich verbieten, sondern nur Regeln setzen. Doch um die Regeln solcher Feinarbeit zu lesen, zu verstehen, umzusetzen und immer zu verbessern, reicht die normale Lebensspanne nicht aus.

Das Aufregerthema der vergangenen Woche im Blog war die ewig junge Debatte, ob Soldaten für ihren Beruf werben können dürfen oder hinter einer Verbotsschranke verschwinden sollten. Die Argumente jener, die sich an Soldaten an Schulen wie im öffentlichen Bild stören, haben oft eine unfreiwillige Komik. Da fehlt des öfteren noch der intellektuelle Feinschliff.

Generell leiden deutsche Schüler ja nicht unter einem Übermaß an Realitätssinn, was die Berufswelt betrifft, in die sie irgendwann eintauchen sollen, sondern eher das Gegenteil. Zu diesem Urteil jedenfalls kamen vor einigen Wochen die Forscher der OECD, die deutschen Teenagern attestierten, vor allem Berufswünschen anzuhängen, die sich schon in bald überlebt haben werden. Es kann daher nur von Vorteil sein, wenn die Pennäler frühzeitig mit der Welt konfrontiert werden, die jenseits von Schule, Uni und Beamtenverhältnis stattfindet. Die Idee, dass ausgerechnet die Nine-to-Five-Angestellten in den Arbeitsämtern, in manchen Unternehmen auch als Schlafmützen vom Dienst verschrien, 17jährigen die Arbeitswelt in 10 Jahren erklären können, gehört zu den vielen deutschen Schildbürgerstreichen.

Ähnlich verhält es sich mit den Kritikern der Bürger in Uniform. Ehemalige Kriegsdienstverweigerer und selbsternannte Friedensapostel meinen zu wissen, wie blutig das Soldatenleben sei und dass interessierte Schüler vergleichbar der Zigarettenwerbung bitte über das Töten und Morden in diesem Job frühzeitig aufgeklärt gehörten. Also die heutige „Reklame“ auf den Glimmstängel-Verpackungen mit Totenkopf und so und nicht die idealisierte mit Cowboy auf Hengst und vielen Kühen. Dabei sitzen solche um das Kindeswohl besorgte Kinderlose selbst einigen Klischees auf. Die meisten im Dienst an der Waffe dürfen Zeit ihres Berufslebens nicht mal zum Brunnenbauen ins Ausland und töten im Auftrag des Vaterlandes bestenfalls ein paar Fliegen.

Soweit es um das Sterberisiko im Job geht, ist Fensterputzen gefährlicher als mit einem G3 durch die Gegend zu rennen. Auch vom Beruf des Feuerwehrmannes ist dringend abzuraten. Piloten gehören ohnehin in Zeiten des Klimawandels schlicht auf Status arbeitslos gesetzt und wer im Angesicht von gewaltbereiten Weltgipfeldemonstranten und Klimaaktivisten noch zur Polizei wechselt, dem ist nicht mehr zu helfen. Dennoch gehören diese Arbeiten gerade bei Jungen noch immer zu den Traumberufen schlechthin. Wer also Jugendliche vor einem lebensgefährlichen Berufsleben bewahren will, findet hier ein breites Feld der Aufklärungsarbeit.

Aber darum geht es ja denjenigen nicht, welche die militärische Nachwuchsakquise ablehnen. Sie folgen ihrer eigenen, vermeintlich pazifistischen Agenda, die sie auf demokratischem wie rechtsstaatlichem Weg nicht durchsetzen können. Tatsächlich braucht die Gesellschaft (junge) Menschen, die noch bereit sind, Gefahren für das eigene Leben einzugehen. Wo sonst sollen die Retter von Verschollenen herkommen, wo die Terrorbekämpfer, die schwer bewaffnete Islamisten aus dem Verkehr ziehen? Die Rekrutierung solch tapferer junger (meist) Männer erfolgt nicht zuletzt über die militärische Ausbildung. Wer gegen die Werbung der Sicherheitskräfte dieses Landes polemisiert, hat mit dem Schutz von Menschenleben nicht viel am Hut.

Wer dann noch im nächsten Atemzug behauptet, Politikern wie Jeremy Corbyn (der mit Ergebenheitsadressen an Diktatoren und Terrorgruppen) ginge es allein darum, eine gerechtere, soziale Welt zu schaffen, verwechselt Parteienwerbung und Fangehabe mit einer ordentlichen demokratischen Debatte.

{ 124 comments… add one }
  • Rauschi 2. Februar 2020, 18:25

    Ausnahmsweise wird dann auch mal der Staat zum Gegner, wenn er junge, gutaussehende Offiziere in die Schulen schickt, um dem Dienst an der Waffe etwas Glanz zu verleihen.
    Genau, weil die Linken verklemmte Wutbürer sind und die Schönheiten des Lebens und das Leben an sich nicht mögen.

    Sie Held, Sie haben es endlich durchschat, super.

    Geht das Linkenbashing noch stumpfsinniger? ganz sihcer.

    • Hanni Hartmann 2. Februar 2020, 20:59

      „Linkenbashing“ per se kann nicht stumpfsinnig sein. Es ist eine höhere Form der Erziehung, weniger „educated“ Mit Bürger aus deren niederem Niveau heraus zu führen

      • Rauschi 2. Februar 2020, 22:08

        Was bashing an und für sich mit Erziehung zu tun hat, erschliesst sich wohl nur den hardcore Rechten, oder?
        Begründungen sucht man wie immer bei Ihnen vergebens, Behauptung tun´s ja auch, wie gehabt.

      • derwaechter 3. Februar 2020, 11:37

        „Es ist eine höhere Form der Erziehung, weniger „educated“ Mit Bürger aus deren niederem Niveau heraus zu führen“

        So etwas nennt man wohl Realsatire. Pardon: „arguably“ Real Satire

  • Benito 2. Februar 2020, 21:25

    Herrliche Persiflage auf Fleischhauer und co, habe sehr gelacht!

    • Rauschi 2. Februar 2020, 22:09

      Persiflage? Na ja , ganz seichte Kopie, maximal.

  • Stefan Sasse 2. Februar 2020, 22:19

    Würdest du doch nur deine Argumente ohne das permanente hasserfüllte Herziehen über Linke schreiben, das wäre ein echter Gewinn für den Diskurs.

    • CitizenK 3. Februar 2020, 07:52

      Schon, aber was wäre dann mit dem Unterhaltungsfaktor? Ich finde das inzwischen richtig erheiternd. Argumente? Wie langweilig. Aber er beißt nicht, keine Sorge, er will doch nur spielen.

      • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 08:55

        Ich finde es sehr bedauerlich. Er spricht ja durchaus ein richtiges Thema an.

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 09:27

      Ich habe wirklich überlegt, wie ich die Gruppe ansprechen soll, welche die letzte Woche so intensiv gegen jegliche Art der Werbung zu Felde gezogen ist. Es sind bekennende Linke genauso wie die Politiker im Berliner Lokalparlament, die Dessouswerbung verbannen wollten. Wie sollte diejenigen, gegen die sich der Artikel richtet, also korrekt beschreiben?

      Du selbst beschreibst Dich ja nur bedingt als links, von daher kannst Du nicht getroffen sein, insbesondere, weil Du z.B. die Werbung von Militärs explizit gutheißt. Also, wo ist das Problem?

      • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 10:06

        Oh, ich fühle mich auch nicht getroffen. 🙂 Das Problem ist, dass dein Artikel in weiten Teilen eine Invektive gegen Linke ist. Das kannst du natürlich schreiben, und du tust das in deinem durchaus unterhaltsamen Stil ja auch, aber das eigentliche Thema – sollte das Militär werben und wie – wird darunter begraben.

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 10:30

          Nochmal: es waren ausschließlich bekennende Linke, die gegen Werbeverbot und politische Bildung durch Soldaten sind. Und zu den wesentlichen Komponenten eines Artikels zählt meist, Adressaten zu benennen. Wie hätte ich anders schreiben können? „Manche sind gegen Werbung?“ Das wäre doch eine totale Verwässerung gewesen.

          • Ariane 3. Februar 2020, 12:30

            Aber so einfach ist es ja nun auch wieder nicht, ich bin ja auch eine bekennende Linke und habe mich für Bundeswehr-Veranstaltungen in Schulen ausgesprochen. Und gegen die Schönheiten des Lebens bin ich übrigens auch nicht^^

            Wenn du Adressaten benennen möchtest, wäre BW-Gegner oder Radikalpazifisten also sowohl präziser als auch nervenschonender^^

            • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 13:04

              Das trifft aber nicht auf die Gegnerschaft zur Werbung zu, der erste Teil des Artikels. Es wird also kompliziert, wie meist mit Euch Linken. 🙂

          • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 14:26

            Oh, gar nicht, der Kritik schließe ich mich ja völlig an. Nur zeichnest du halt mit extrem breiten Pinsel – nicht „Die Kritiker der Werbung sind bekennende Linke“, sondern „alle Linken sind Kritiker von Werbung“. Verstehst was ich meine?

            • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 14:44

              Ausnahmsweise ( 🙂 hatte ich nicht vor, Linken generell Schlechtes zu unterstellen. Kommentare richten sich jedoch meist an (gegen oder für) etwas, das es zu umreißen und zu bezeichnen gilt. Das mag ein breiter Pinsel sein, die Alternative erscheint mir jedoch auch nicht praktikabel (siehe Austausch mit Ariane).

              • Ariane 3. Februar 2020, 16:06

                Also wenn wir mittlerweile bei „Alle Linken wollen jegliche Werbung verbieten“ und hassen die Schönheiten des Lebens (?) sind wir nicht mehr unbedingt beim breiten Pinsel, sondern im Reich der Absurditäten.^^

                Und wenn jemand auf die Idee käme, statt für Dildos für die Pille danach Werbung zu machen, könnte sich das Verhältnis ja auch schnell umdrehen. 😉

                • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 16:08

                  Das Fass habe ich dann doch nicht aufgemacht. Ich denke, das war auch in Deinem Interesse. 😉

  • cimourdain 2. Februar 2020, 22:50

    zwei Dinge sind mir noch nicht ganz klar:
    Erstens, warum soll der Moloch Staat auch bei diesen Nachwuchstalenten die erste Wahl haben, wo es doch wahrhaft genug private Dienstleistungsanbieterin dem Bereich gibt ( Sadat A.S., Academi ), die ebenfalls Nachwuchs für Ihre Tätigkeit benötigen ?
    Zweitens erstaunt mich etwas, wie schnell Sie von den ‚jungen, gutaussehenden Offizieren‘ (sic) innerhalb von zwei Absätzen auf die deutsche Erotikindustrie kommen… jedem sei sein Geschmack gegönnt. Aber in jedem Fall sollten auch Sie in beiden Bereichen ‚puritanisch‘ genug sein, zuzugestehen, dass die Angestellten eines Dienstleistungsanbieters das 18. Lebensjahr vollendet haben sollten.

    • Floor Acita 3. Februar 2020, 03:52

      Mir ist in dem Zusammenhang auch nicht ganz klar, was dieser Satz genau aussagen soll…
      „Wohl weniger die umtriebige Geschäftsfrau als Jungstudentinnen, welche die körperliche Befriedigung nicht den eigenen Händen überlassen wollen.“

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 09:37

      Sicherheitskräfte, so es sich nicht um abgehalfterte Türsteher in Supermärkten und Nachtschichten geht, konzentrieren sich in Europa beim Staat. Und da Sicherheit selbst für Liberale eine originär staatliche Aufgabe ist, sollten entsprechend veranlagte Menschen beim Staat ihren Anlauf finden. Sie gehören zu jenen, die Soldaten an Schulen kritisch gegenüber stehen. Gegenfrage: wie sollen interessierte Schüler in Kontakt mit Sicherheitskräften des Staates kommen? Und sind Sie auch gegen die Akquise von Anti-Terroreinheiten bei 19-25jährigen?

      Es ging in der letzten Woche um ein generelles Verbot von Werbung. Ich finde, es ist eine gute Gelegenheit, die Auswirkungen einer solchen Auffassungen an konkreten Beispielen aufzuzeigen. Am Ende geht es den Befürwortern eines Werbeverbots um die Zementierung von Strukturen. Beate Uhse ist gleich mehrfach pleite. Wer soll wie an die Stelle treten? Nebenbei gehört Sex zu den wichtigsten menschlichen Betätigungsformen, es ist also naheliegend, in Debatten des Öfteren auch Beispiele aus dem Bereich einzustreuen. Ich kann Sie übrigens beruhigen: die Models in dem Spot waren über 18, die Zuschauer nicht unbedingt. Da sind wir bei dem eigentlich interessanten Aspekt, der im Artikel angerissen wurde: warum werden solche Spots im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt? Und wieso erwarten Unternehmen dort die relevante Zielgruppe zu treffen?

      • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 10:07

        Ist deine These dass Beate Uhse wegen eines Werbeverbots pleite ist? Frage nur der Klarheit wegen.

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 10:28

          Nein, das Argument ist umgekehrt. Es ist in einer wettbewerbsintensiven Ordnung ausdrücklich gewünscht, dass Altes durch Neues ersetzt werden kann. Ein zentrales Mittel dazu ist Werbung. Wer Werbung verbieten will, verhindert diese Dynamik. Am Beispiel des Erotikmarktes habe ich das zeigen wollen.

          • Rauschi 3. Februar 2020, 10:56

            Also war es ein Fehler, die Zigarettenwerbung zu verbieten?

            Gibt es keine höheren Ziel als wirtschaftliche Dynamik? Und warum muss man dann für die Bundeswehr werben? Was trägt die dazu bei, zu dieser Dynamik?

            • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 11:01

              Zigaretten sind ein im politischen Konsens erklärtes unerwünschtes Produkt. Tabak ist eine Droge. Das Militär ist weder eine Droge noch gesellschaftspolitisch unerwünscht, im Gegenteil, es ist ein Eckpfeiler der demokratischen Ordnung. So wie für Parteien geworben werden darf, so darf auch für den Dienst an der Waffe geworben werden.

              • Rauschi 3. Februar 2020, 11:43

                Tja, das müssen Sie sich selbst sagen, denn ich habe nicht so undifferenziert geschrieben:
                [Wer Werbung verbieten will, verhindert diese Dynamik. ]
                Take a look in the mirror.

              • Rauschi 3. Februar 2020, 11:58

                Das Militär ist weder eine Droge noch gesellschaftspolitisch unerwünscht, im Gegenteil, es ist ein Eckpfeiler der demokratischen Ordnung.
                Wow, also kann ein Staat ohne Militär keine Demokratie sein? Was ist mit Lichtenstein oder Costa Rica oder Panama? Alles keine Demokratien?
                Also hier
                [Als grundlegende Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung hat das Bundesverfassungsgericht genannt:
                – Achtung vor den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung,
                – die Volkssouveränität,
                – die Gewaltenteilung,
                – die Verantwortlichkeit der Regierung,
                – die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung,
                – die Unabhängigkeit der Gerichte,
                – das Mehrparteienprinzip und
                – die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Ausübung einer Opposition.]
                https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16414/freiheitliche-demokratische-grundordnung
                lese ich nichts davon, das habe ich so auch ehrlich gesagt noch nirgendwo gehört.
                Gleiches Recht für alle, wenn schon denn schon, dann auch Polizei und Feuerwehr und Kranken- und Altenpfleger in die Schulen. Ein Bevorzugung des Militärs ist daneben. Und Werbung schon mal erst Recht, das ist auch den „normalen Unternehmen“ nicht gestattet.
                [Jede Werbung, die nicht schulischen Zwecken dient, ist in der Schule unzulässig. Über Ausnahmen entscheidet das MSW (§ 99 Abs. 2 SchulG). Durch § 99 Abs. 1 SchulG ist Sponsoring an Schulen zugelassen worden (siehe dazu die nächsten beiden Fragen).
                Das Werbeverbot soll verhindern, dass die Schule für Interessen genutzt wird, die nur außerschulischer Natur sind. Sinn des Verbotes ist es, einen störungsfreien Unterricht im Sinne des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule zu gewährleisten, eine zusätzliche Arbeitsbelastung der Schulen und eine pädagogisch nicht vertretbare Ablenkung der Schülerinnen und Schüler auszuschließen. Die Schulleitung kann aber Hinweise auf kulturelle, religiöse, sportliche und caritative Einrichtungen geben oder zulassen, sofern eine Beziehung zum schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag besteht.]
                https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulrecht/FAQ-Schulrecht/FAQ-Schulrecht-Schulleitungen/Verkauf-Werbung-Sponsoring/FAQ1-Werbung/index.html

                Wollen Sie das ändern, an Schulen? Dann suchen Sie Mehrheiten dafür, jemanden, der hier nicht mitliest (wie Ihre Hardcore Linken) zu bashen ist kein Mittel dazu.

                • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 12:15

                  Was ist mit Lichtenstein oder Costa Rica oder Panama? Alles keine Demokratien?

                  Witzig, Deutschland mit einem Felsen zu vergleichen…

                  Jede Werbung, die nicht schulischen Zwecken dient, ist in der Schule unzulässig.

                  Gummi ist konsistenter…

                  Sind Sie dafür, dass Schulen zukünftig nicht mehr zur beruflichen Bildung einladen? Fände ich ehrlich gesagt gut, weil so ein Beamter beim Arbeitsamt hat ja nun wirklich keine Ahnung von der echten Berufswelt.

                  • Rauschi 3. Februar 2020, 13:09

                    Witzig, Deutschland mit einem Felsen zu vergleichen…
                    Strohmann! Habe ich doch gar nicht gemacht, Sie haben die Frage zitiert, wo kommt da Deutschland vor?

                    Gummi ist konsistenter…
                    Strohmann! Es ist geltendes Recht an das Sie Sich nicht halten wollen. Soviel steht fest. Ganz ohne Gummi.

                    Sind Sie dafür, dass Schulen zukünftig nicht mehr zur beruflichen Bildung einladen?
                    Informationsveranstaltung für alle, können Sie nicht mehr lesen? Sie aber wollen Werbung für die Bundeswehr, das ist verboten, da können Sie auch noch so lange Zeter und Mordio schreien. Wenn Sie das ändern wollen, verschaffen Sie der Partei, die das will, die Mehrheit, so geht Demokratie.

                    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 13:15

                      Falls Sie wieder mal ein Beispiel suchen, wo Sie selbst anlasslos die Contenance verlieren, merken Sie sich diesen Passus. Debattenende.

                    • Rauschi 3. Februar 2020, 14:01

                      Falls Sie wieder mal ein Beispiel suchen, wo Sie selbst anlasslos die Contenance verlieren, merken Sie sich diesen Passus.
                      Ich habe grundlos die Contenance verloren? Wo ich doch so begriffsstuzig bin, wie sie man wieder fest gestellt haben? Wo denn überhaupt? Sie bestreiten also, das sie Werbung an Schulen wollen, obwohl das verboten ist?
                      Stimmt, sachlich geht es mit Ihnen nicht, dafür stellen Sie mal wieder zu viele Strohmänner auf. Wenn Ihnen dann kein Argmuent mehr einfällt, ist es mal wieder meine Ausdruck/Denk/was-auch-immer- Weise, die es Ihnen verunmöglicht, eine Sachdebatte zu führen. Dabei geben Sie doch oben ganz offen zu, worum es Ihnen geht, Linkenbashing, nicht BW Werbung. Soviel zum Sachthema.
                      Erwartbar wie immer.
                      Wo war jetzt Ihr Einsatz für Demokratie, das geht nur mit der korrekten Contenance (was auch immer das sein soll)?
                      Diskussionen nur mit den „Korrekten“ ist eine eher abwegige Einstellung, aber was soll´s. Dafür haben wir ja die Bundeswehr, die für den Erhalt der Demokratie sorgen wird, hurra.

          • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 14:24

            Ah ok. Ja, kein Widerspruch, ich würde Werbung auch nicht verbieten wollen.

  • Floor Acita 3. Februar 2020, 04:19

    “ Im Nachmittagsprogramm priesen 20jährige Models frisch und frech die Vorzüge von bunten Dildos.“

    Machen Sie das mal in den USA und erzählen mir dann nochmal ob Konservative oder Linke damit ein Problem haben…

    „Die klassische Reklame ist längst auf dem Rückzug, was nicht zuletzt die Kommunen als Anbieter von Plakatwänden (sic!) und damit die Allgemeinheit um Einnahmen bringt. An ihre Stelle treten neue, innovative (?!) Formen der Präsentation […] Ist das wirklich die bessere Werbewelt?“

    OK Boomer, wer genau ist jetzt puritanisch?

    „Soweit es um das Sterberisiko im Job geht, ist Fensterputzen gefährlicher als mit einem G3 durch die Gegend zu rennen. Auch vom Beruf des Feuerwehrmannes ist dringend abzuraten. [….] Tatsächlich braucht die Gesellschaft (junge) Menschen, die noch bereit sind, Gefahren für das eigene Leben einzugehen. […] Die Rekrutierung solch tapferer“

    Können wir uns nicht entscheiden, welches Argument wir machen wollen? Letzteres ist jedenfalls die Begründung für kostenlose Bahnfahrten. Ich bin mir sicher, dass sie also auch Feuerwehrmänner und offensichtlich Fenster putzende Hausfrauen /-männer in diesen Genuss lassen kommen wollen. Sind Sie sich aber so sicher, dass ein solcher Vorstoss den Zuspruch Konservativer im Allgemeinen finden würde, während Linke das pauschal ablehnten..?

    „Wer mit Anfang 20 über dauerhafte Erfolglosigkeit beim anderen Geschlecht klagt, wer 200 Bewerbungen ohne jede Resonanz geschrieben hat, dem wird als wichtigste Empfehlung mitgegeben, dringend an seinem oder ihrem Auftritt zu arbeiten. Oder mit anderen Worten: zu tricksen und zu täuschen, um den Mitmenschen nicht ins Gesicht zu schleudern, das man eher Ramschware im Pärchenmarkt und Underperformer im Job ist.“

    Düster, düster, aber ich weiss…

    „Keine politische Richtung pflegt eine so ablehnende Haltung zu den Schönheiten des Lebens im Allgemeinen und zum Wirtschaftsleben im Speziellen wie die Linke.“

    If you say so

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 09:44

      Vielleicht sind wir uns gerade noch einig, dass sich die politische Landschaft und die Einstellungen in Westeuropa derzeit noch ein ganzes Stück von denen in den USA unterscheiden. Aber Sie haben sich doch zuletzt auch aktiv an der Debatte wider Werbeverbote und eine Verbannung von Soldaten aus den Schulen beteiligt. Warum fühlen Sie sich bemüht, dieses Bild zu verwässern?

      OK Boomer, wer genau ist jetzt puritanisch?

      Kam das Wort puritanisch in dem Absatz vor? Nicht? Dann werde ich es in dem Zusammenhang wohl nicht gemeint haben.

      Können wir uns nicht entscheiden, welches Argument wir machen wollen? Letzteres ist jedenfalls die Begründung für kostenlose Bahnfahrten.

      Falsch. Das Argument wurde dahingehend verwendet, dass Soldatenwerbung nur akzeptabel sein kann, wenn die Offiziere die Schüler auch über die Gefahren wie Sterbe- und Verstümmelungsrisiken aufklären würden. Ziemlich absurd, finden Sie nicht? Werben wir jetzt auch nicht mehr um Feuerwehrleute, Piloten und Fensterputzer, weil man in den Berufen einem erhöhten Sterberisiko ausgesetzt ist?

      • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 10:08

        Ich möchte noch einmal darauf dringen, dass es einen Unterschied zwischen politischer Bildung und Werbung gibt.

        • Floor Acita 3. Februar 2020, 14:59

          In welchem Sinn / Zusammenhang?

          Sind freie Bahnfahrten in Uniform Werbung oder politische Bildung..?

          • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 17:23

            Die freien Bahnfahrten sind Werbung für die Öffentlichkeit und ein geldwerter Vorteil für die Soldaten. Aber das hat mit den Jugendoffizieren ja nichts zu tun.

            • Rauschi 3. Februar 2020, 17:37

              Aber das hat mit den Jugendoffizieren ja nichts zu tun.
              Beides ist Werbung für die Bundeswehr. Zwar mit unterschiedlichen Methoden, aber beides Werbung.
              Der Titel des Artikel ist:
              [Marketing für Militärs]
              Darum geht es, soviel ist ja wohl klar.
              Abgesehen von Werbeverbot an Schulen frage ich mich schon, warum man das als Lehrinhalt verkaufen will, den man als Lehrer offenbar nicht leisten kann oder will.

              Wenn aber die BW hier unwidersprochen als Eckpfeiler der Demokratie und als Verteidiger der Demokratie verkauft wird, dann habe ich echt Bauchschmerzen mit der „Normalisierung“ des Verhältnisses.

              • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 18:10

                Ich unterrichte Sicherheitspolitik. Erneut, mir geht um die Multiperspektivität. Die kann ich als Lehrer per definition nicht leisten.

                • Rauschi 3. Februar 2020, 19:19

                  Verstehe ich nicht, warum?
                  Man kann ja auch über die verschiedenen Parteien berichten, warum nicht auch über die verschiedenen Gesichtspunkte in der Sicherhehitspolitk, was auch immer das sein soll.

                  Nochmal, warum schreibt hier keiner was zu
                  [als Eckpfeiler der Demokratie und als Verteidiger der Demokratie], findet da keiner was dabei? Wird das in der Sicherheitspolitik unterrichtet?
                  Jeder sollte in der Lage sein, mehr als eine Perspektive einer Situation zu schildern und ein Lehrer sollte das erst Recht. Das erwarte ich einfach und das gehört doch wohl auch zur Neutralität, die von Lehrern verlangt wird.
                  Werden dann auch Diplomaten und Friedensaktivisten eingeladen? So wegen der Multiperspektive?

      • Floor Acita 3. Februar 2020, 14:57

        Nein, meine Position ist nicht generell gegen Werbung für die Bundeswehr. Ich denke nur, dass es umgekehrt eher eine Ausnahme ist, von konservativer Seite zu fordern, dass Bahnfahrten etc. bezuschusst werden. Wir habdn etliche Berufe die knapp besetzt und kritisch für die Gesellschaft sind (wie bereits erwähnte Pflegekräfte etc.), warum soll das Militär hier eine Sonderstellung bekommen?

        Sie sind ja auch nicht „gegen Pflegekräfte“ nur weil sie nicht explizit freie Bahnfahrten auf Kosten der Bahn in Dienstkleidung fordern..?

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 15:03

          Ich habe mich weder an der Debatte über kostenfreie Tickets beteiligt noch bin ich im Artikel selbst darauf eingegangen noch habe ich es vor.

          Doch ein anderer Gedanke dann doch dazu: Polizisten werden dazu angehalten, auf Heimfahrten Dienstkleidung zu tragen. Der Sinn dahinter: die Staatsbediensteten schaffen auf diesem Wege selbst dann Sicherheit, wenn sie außer Dienst sind. Auch ein Brigadekommandeur flößt in Uniform mehr Respekt ein als ein 42jähriger Herr mit offenem Hemd und Jeans…

          • Rauschi 3. Februar 2020, 15:15

            Auch ein Brigadekommandeur flößt in Uniform mehr Respekt ein als ein 42jähriger Herr mit offenem Hemd und Jeans…
            Und das geht nur, wenn der sein Ticket nicht bezahlen muss?
            Ein Unteroffizier flöst keinen Resepkt ein? Warum werden die dann nicht als Zusatzsicherheitskraft bezahlt? Sondern ich als Bahnkunde muss die Kosten tragen?

          • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 17:25

            Ich finde auch, dass die Logik hinter dem Ding mit den Uniformen sofort einsichtig ist…

            • Rauschi 3. Februar 2020, 17:41

              Na und, was wird dadurch besser?
              Die können auch so lange in Uniform Bahn fahren, wie sie wollen. Was ich ablehne, zum wiederhoilten Mal , das ich das bezahlen soll

              Auch die gewünschte Akzeptanz wird das nicht erhöhen, eher im Gegenteil, da wird jemand bevorzugt, der das zumindest finanziell überhaupt nicht braucht. Das auf meine Kosten, nochmal, wie schwer ist es, die Ablehnung zu verstehen?

  • Rauschi 3. Februar 2020, 10:12

    Und nun mal sachlich zum Thema
    Wo sonst sollen die Retter von Verschollenen herkommen, wo die Terrorbekämpfer, die schwer bewaffnete Islamisten aus dem Verkehr ziehen?
    Mal ne einfache Frage, in welchem Einsatz können unsere Helden uns denn schützen und die Terroristen umballern?
    [Einsatz zur nachhaltigen Bekämpfung des IS-Terrors und zur umfassenden Stabilisierung des Irak
    Der deutsche Beitrag besteht im Wesentlichen aus der Bereitstellung von Luftbetankung, Aufklärung sowie Beratung und Ausbildung. Der Einsatz deutscher Streitkräfte erfolgt im Wesentlichen für die Ausbildung der irakischen Streitkräfte im Irak sowie für die Aufklärung und Betankung im Luftraum über dem Operationsgebiet des IS in Syrien sowie auf dem Territorialgebiet von Anrainerstaaten, von denen eine Genehmigung der jeweiligen Regierung vorliegt. Zugleich umfasst das Mandat die Bereitstellung von Besatzungen für AWACS-Luftraumüberwachungsflugzeuge, wobei die AWACS-Flüge nur im NATO- oder im internationalen Luftraum sowie über dem Irak stattfinden.]
    Nur Ausbildung, keine Terroristen aus dem Verkehr ziehen, Verschollene retten steht auch nicht auf dem Plan, das macht sowieso eher das THW und nicht die Bundeswehr.

    [EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta (Horn von Afrika)
    Deutsche Einsatzkräfte dürfen dabei bis zu einer Tiefe von max. 2 000 Metern gegen logistische Einrichtungen der Piraten am Strand vorgehen. Sie werden hierfür aber nicht am Boden eingesetzt. ]
    Auch kein Kontakt zu Terroristen

    [KFOR (Kosovo)
    Die Kräfte der Bundeswehr haben im Wesentlichen den Auftrag, die Entwicklung des Kosovo zu einem stabilen, demokratischen, multiethnischen und friedlichen Land zu unterstützen.]
    Terrorbekämpfung? Fehlanzeige.

    [MINUSMA und EUTM Mali
    Zu den Kernaufgaben von MINUSMA gehört die Unterstützung der Vereinbarungen zur Waffenruhe, der vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien und der Umsetzung des Friedensabkommens von 2015. Des Weiteren sollen die Sicherheit, Stabilisierung und der Schutz der Bevölkerung gefördert werden.]
    Schwerbewaffnete Islamisten beseitigen? Eher nicht.

    [Resolute Support Mission (RSM, Afghanistan)
    Auftrag der Mission Resolute Support ist es, nach dem Abschluss der ISAF-Mission und der Übernahme der vollständigen Sicherheitsverantwortung in Afghanistan durch die dortige Regierung die afghanischen nationalen Sicherheitskräfte durch Ausbildung, Beratung und Unterstützung („Train, Advice and Assist“) zu befähigen, ihrer Sicherheitsverantwortung selbst nachzukommen. Im Gegensatz zu ISAF handelt es sich damit um keinen Kampfeinsatz. ]
    Fällt auch aus, ich hör jetzt mal mit der Aufzählung auf. Es gibt noch 4 weiter aktuelle Mandate, aber bei keinem davon können die schicken jungen Menschen das tun, was Herr Pietsch Ihnen verspricht. Aber schaut einfach selbst.
    https://www.bundestag.de/ausschuesse/a12_Verteidigung/auslandseinsaetze/auslandseinsaetze/auslandseinsaetze-542614

    Welche Berufe findet die Bevölkerung wichtig, wofür sollte also, wenn überhaupt, durch den Staat geworben werden?
    Auf die Frage, welcher Beruf in Zukunft wichtig sein wird, wurde keinmal Soldat genannt, Platz 12 ist Verkäufer.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163400/umfrage/ansehen-der-berufe-in-der-gesellschaft/
    Wer verweist denn z.B. beim Klimawandel fälschlicherweise auf die Haltung der Bürger, die würden dieses und jenes nicht wollen? Warum wird das dann hier danach gar nicht gefragt?

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 10:58

      Deutsche Schüler haben ein eklatantes Defizit, wenn es darum geht, wie die Berufswelt wirklich aussieht. Es ist keine demokratische Entscheidung auszuwählen, für welche Berufe geworben werden darf. Es gehört im Gegenteil zu breiten Bildung, insbesondere über die positiven Aspekte möglichst zahlreicher Berufe informiert zu werden.

      Die Sicherheitsbehörden haben vor einigen Monaten den in den Irak geflüchteten Vergewaltiger und Mörder Ali Bashar nach Deutschland zurückgebracht, damit er hier einem rechtsstaatlichen Verfahren unterworfen werden kann. Was waren das wohl für Sicherheitskräfte, die sich auf einen so gefährlichen Trip gemacht und einen wichtigen Job erledigt haben? Einfache Streifenpolizisten wohl nicht. Wo kamen die her, wie wurden sie für den Staatsdienst rekrutiert?

      • Rauschi 3. Februar 2020, 12:04

        Es ist keine demokratische Entscheidung auszuwählen, für welche Berufe geworben werden darf. Es gehört im Gegenteil zu breiten Bildung, insbesondere über die positiven Aspekte möglichst zahlreicher Berufe informiert zu werden.
        Wenn es nicht demokratisch ist, was denn dann? Entscheiden nicht mehr die Kultusminister über die Bildung? Nein?
        Selbst im CDU/FDP regierten NRW ist Werbung an Schulen verboten, siehe oben.

        Wo kamen die her, wie wurden sie für den Staatsdienst rekrutiert?
        Ist mir ehrlch gesagt schnuppe, frage ich bei anderen Jobs auch nicht. Was hat das damit zu tun, das Ihre Beschreibung bei keiner Mission der Bundeswehr zum tragen kommt? Schwer bewaffnete Terroristen? Strafverfolgung ist nicht Sache der Bundesswehr, das wollen wir mal fest halten. Gerade ein Jurist sollte das wissen.

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 12:12

          Ist mir ehrlich gesagt schnuppe, frage ich bei anderen Jobs auch nicht.

          … aber nicht jenen, die um Nachwuchs werben müssen. Wenn Ihnen das schnuppe ist, halten Sie sich einfach raus, in dem Sie die Tastatur in Ruhe lassen.

          Strafverfolgung ist nicht Sache der Bundesswehr, das wollen wir mal fest halten. Gerade ein Jurist sollte das wissen.

          Was haben Sie an der Argumentationskette „Militär ist das Verteilerzentrum für andere Sicherheitsbehörden“ nicht verstanden? Oder umgekehrt: was haben Sie überhaupt verstanden?

          • Rauschi 3. Februar 2020, 13:20

            aber nicht jenen, die um Nachwuchs werben müssen. Wenn Ihnen das schnuppe ist, halten Sie sich einfach raus, in dem Sie die Tastatur in Ruhe lassen.
            Schreibt der Autor,. der eben noch die Demokratie mit Waffengewalt verteidigen wollte.
            Was habe ich mit den Werber zu tun? Nichts. Ich treten für die Einhaltung des geltenden Rechtes ein, es gibt ein Werbeverbot an Schulen.

            Was haben Sie an der Argumentationskette „Militär ist das Verteilerzentrum für andere Sicherheitsbehörden“ nicht verstanden? Oder umgekehrt: was haben Sie überhaupt verstanden?
            Sehr beruhigend zu sehen, wie die persönliche Schiene doch immer wieder herhalten muss, wenn die Argumente ausgehen. So vorhersehbar und so bezeichnend.

            Welche Teil von
            [Die Sicherheitsbehörden haben vor einigen Monaten den in den Irak geflüchteten Vergewaltiger und Mörder Ali Bashar nach Deutschland zurückgebracht, damit er hier einem rechtsstaatlichen Verfahren unterworfen werden kann. Was waren das wohl für Sicherheitskräfte, die sich auf einen so gefährlichen Trip gemacht und einen wichtigen Job erledigt haben? Einfache Streifenpolizisten wohl nicht. Wo kamen die her, wie wurden sie für den Staatsdienst rekrutiert?]
            http://www.deliberationdaily.de/2020/02/marketing-fuer-militaers/#comment-106908
            meinten Sie nicht als Teil der Strafverfolgung? Ihre Worte, nicht meine. Habe ich zitiert, es ist ersichtlich, worauf ich mich beziehe. Jedenfalls, wenn man unvoreingenommen liest und an einer sachlichen Auseinandersetzung ein Interesse hat.
            Ob das bei Ihnen der Fall ist, sollen die Leser beurteilen.

      • cimourdain 3. Februar 2020, 19:22

        Sie übersehen, dass es zwischen dem schneidigen Jungoffizier und dem bräsigen Streifenpolizisten noch etwas Differenzierung gibt. In diesem Fall die Bundespolizei (u.a. GSG9), die genau für solche Fälle ausgebildet und eingesetzt wird ( und selber ihr Personal ausbildet). Auch andere Sicherheitsbehörden haben eigenständiges Personal: Der Zoll bildet selbst aus, der Verfassungsschutz rekrutiert sein festes Personal aus dem vielgescholtenen Beamtenstand ( und rekrutiert wahrscheinlich V-Leute aus der Bundeswehr, aber das ist ein anderes Thema) und der BND beschäftigt von 6.500 Angestellten volle 750 Soldaten.

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 19:40

          Das habe ich doch geschrieben! Woher bekommt den die GSG9 ihren Nachwuchs? Wie in anderen Ländern auch meist vom Militär. Beim BND mögen 6500 Angestellte beschäftigt sein, nur ein geringer Teil ist jedoch im Außendienst tätig. Da sind 750 mit militärischer Schulung eher viel, oder?

  • CitizenK 3. Februar 2020, 10:29

    @Stefan Sasse
    @Stefan Pietsch

    Nehmen wir einen zentralen Punkt hinter dem Nebelvorhang: Werbung für die Bundeswehr in der Schule.

    Einerseits: Gesellschaft und gewählte Politiker wollen die Armee, die hat Nachwuchsprobleme, also Nachwuchswerbung in der Schule.
    Andererseits: Auch Krankenhäuser und Pflegestationen, Feuerwehren und Sportvereine haben Nachwuchsprobleme und sind ebenfalls gesellschaftlich relevant. Wenn die alle jetzt in die Schulen kommen, bleibt für andere Inhalte kaum mehr Platz. Warum also die Bevorzugung des Militärs?

    Das Militär hat ein Imageproblem. Uniformen in der Öffentlichkeit sind nicht gern gesehen, anders als in F, GB und USA, von Russland ganz zu schweigen. Die Soldaten leiden darunter, und vor dem oben genannten Hintergrund ist das auch nicht fair.

    Unser Verhältnis zum Militär ist aus bekannten historischen Gründen ein anderes, von der Vergöttlichung alles Militärischen im Kaiserreich bis zum verbrecherischen Missbrauch durch die Nazis. Wir stellen auch die Holocaust-Leugnung unter Strafe, obwohl das dem Grundrecht der Meinungsfreiheit eklatant widerspricht und keines unserer Nachbarländer das mitmacht, obwohl sie unter den Nazis sehr gelitten haben.

    Die Werbung für den Militärdienst kritisch zu sehen ist vor dem geschichtlichen Hintergrund gut begründet. Das kostenlose Bahnticket für Uniformträger zeigt doch gerade, dass auch die Politik noch kein unverkrampftes Verhältnis dazu hat. Noch niemand hat vorgeschlagen, dass man in Schwesterntracht oder Arztkittel, in Feuerwehruniform oder THW-Kluft umsonst Bahn fahren dürfen soll.

    P.S. Nicht unter „Reply“, weil eure Beiträge am PC, anders als auf dem Handy, noch nicht angezeigt werden.

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 10:52

      Meines Wissens gibt es zumindest in Hessen seit Jahrzehnten standardmäßig Tage für die berufliche Bildung, wo Schüler durch Vermittlung der Arbeitsagenturen sich über ausgewählte Berufsfelder informieren können. Vorneweg sind dies Berufe im Öffentlichen Dienst.

      Egal, wie die politische Information und Werbung an Schulen ausfällt: es wird sich immer nur ein bestimmter Teil für die Laufbahn in Uniform entscheiden. Für jeden Beruf bedarf es charakteristischer Voraussetzungen. Daneben ist das Militär in den Demokratien das wichtigste Verteilerzentrum für die Gewinnung von Talenten, die in speziellen Sicherheitsbereichen weiter ausgebildet und eingesetzt werden können. Agenten des Geheimdienstes haben fast immer genauso ein militärische Ausbildung wie die Mitglieder von Anti-Terroreinheiten. Wollen wir es diesen wichtigen Bereichen weiter erschweren, überhaupt qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen?

      Ich wehre mich vehement dagegen, dass es um die Verherrlichung des Militärischen geht. Es geht darum, dass eine zivile Gesellschaft starke Sicherheitskräfte benötigt, um sich gegen die Feinde der Demokratie zu wappnen.

      • Rauschi 3. Februar 2020, 12:07

        Es geht darum, dass eine zivile Gesellschaft starke Sicherheitskräfte benötigt, um sich gegen die Feinde der Demokratie zu wappnen.
        Echt, greifen die neuerdings mit Waffen an? Oder lassen die sich wählen ala AfD?
        Wie erschiessen die Feinde neuerdings und gut is?
        Seltsame Idee einer wehrhaften Demokratie.

        • cimourdain 3. Februar 2020, 19:15

          Der Historiker könnte sich vielleicht an Friedrich Wilhelm erinnern: „GEGEN Demokraten helfen nur Soldaten.“

          • Rauschi 4. Februar 2020, 10:55

            Tja, die versammelten Kommentatoren haben kein Problem mit Werbung und mit dem Sprüchen zum Militär [als Eckpfeiler der Demokratie und als Verteidiger der Demokratie] offensichtlich auch nicht.
            Von denen möchte ich dann aber sehr ungern um-erzogen werden, denn das Verhältnis zum Militär der Deutschen finde auf aufgrund der Vergangenheit ein sehr begründetes Misstrauen. Demokratisch ist das Anliegen der Normalisierung schon mal gar nicht, denn die Mehrheit der Bevölkerung möchte das nicht. Was die wollen, ist eine Verteidigungsarmee, wenn das wieder der Fall ist, wächst die Akzeptanz von ganz allein.
            Wie der Wunsch nach „Normalisierung“ (was auch immer das sein soll) überhaupt begründet wird, erschließt sich mir nicht.

            • CitizenK 4. Februar 2020, 12:34

              „Was die wollen, ist eine Verteidigungsarmee“

              Tja, aber was heißt das? An der Oder – oder doch am Hindukusch oder in Mali? Komm mal runter von Deinem hohen Ross und werde konkret.

              • Rauschi 4. Februar 2020, 14:34

                Tja, aber was heißt das? An der Oder – oder doch am Hindukusch oder in Mali?
                Seltsame Frage, an der deutschen Grenze.

                Wir würden uns ja wohl auch dagegen verwehren, wenn die Iraker meinen würden, Ihre Freiheit müsse am Rhein verteidigt werden. So absurd ist das mit dem Hindukusch. Welches hohe Ross?

              • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 14:40

                Eine Verteidigungsarmee heute muss zwangsläufig außerhalb der deutschen Grenzen aktiv sein können.

                • Rauschi 4. Februar 2020, 14:43

                  Warum?

                  • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 18:28

                    Weil wir in kollektive Sicherheitssysteme eingebunden sind, innerhalb derer wir keine Peripherie darstellen. Wir sind keine Insel.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 14:22

                      Verteidigung von Grenzen, die es nicht gibt? Wie irre wird das denn noch?

                      Es steht eindeutig im GG
                      [Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
                      Art 87a
                      (1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben.
                      (2) Außer zur Verteidigung dürfen die Streitkräfte nur eingesetzt werden, soweit dieses Grundgesetz es ausdrücklich zuläßt.
                      (3) Die Streitkräfte haben im Verteidigungsfalle und im Spannungsfalle die Befugnis, zivile Objekte zu schützen und Aufgaben der Verkehrsregelung wahrzunehmen, soweit dies zur Erfüllung ihres Verteidigungsauftrages erforderlich ist. Außerdem kann den Streitkräften im Verteidigungsfalle und im Spannungsfalle der Schutz ziviler Objekte auch zur Unterstützung polizeilicher Maßnahmen übertragen werden; die Streitkräfte wirken dabei mit den zuständigen Behörden zusammen.
                      (4) Zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes kann die Bundesregierung, wenn die Voraussetzungen des Artikels 91 Abs. 2 vorliegen und die Polizeikräfte sowie der Bundesgrenzschutz nicht ausreichen, Streitkräfte zur Unterstützung der Polizei und des Bundesgrenzschutzes beim Schutze von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer einsetzen. Der Einsatz von Streitkräften ist einzustellen, wenn der Bundestag oder der Bundesrat es verlangen.]
                      https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_87a.html
                      und da können die Politiker noch so viele Vereinbarungen treffen, in vielen Dingen ist Deutschland ganz allein mit seiner Haltung (z.B.Tempolimit, Staatsräson) und daran stört sich keiner.

                      Wen oder was verteidigen wir denn in diesem System und wie kann das über unserem Parlament stehen? Noch immer haben wir eine Parlamentsarmee und da könnte das Parlament auch mal nein zu einem Einsatz sagen.

                      Warum muss ich sowas jemandem erzählen, der Sicherheitspolitk unterrichtet?

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 16:03

                      Ich unterrichte das eben und verstehe es deswegen besser als du. Daher kenne ich auch Artikel 24(2) aus dem GG.

                      (2) Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern.

                      Gern geschehen.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 18:42

                      (2) Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern.
                      Damit soll der Einsatz ausserhalb der deutschen Grenzen begründet werden? Wie? Die Beschränkung der Hoheitsrechte bezieht sich ja wohl nur auf das deutsche Rechtsgebiet, oder etwa nicht?

                      Von Verteidigung lese ich da kein Wort, nur Wahrung des Friedens, was einen Angriff und eine darauf begründetete Verteidigung irgendwie ausschliesst und von friedliche Ordnung sichern.
                      Damit kann doch keine Verteidigung ausserhalb Deutschland begründet werden.
                      Ne, da muss schon was anderes kommen, denn die Aussage war ja:
                      [Eine Verteidigungsarmee heute muss zwangsläufig außerhalb der deutschen Grenzen aktiv sein können.]

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 19:56

                      Damit WIRD der Einsatz begründet. Seit 30 Jahren. Abgesichert über mehrere BVerfG-Urteile. Vielleicht solltest du etwas mehr Demut gegenüber denen zeigen, die wenigstens Grundkenntnisse über das Thema haben, anders als offensichtlich du.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 21:22

                      Erstens sind es erst 25 jahre und zweitens
                      wird damit immer noch nicht der Parlamentsvorbehalt ausgehebelt, sondern im Gegenteil, der muss immer vorher eingeholt werden. Von daher kann auch kein Sicherheitsgefüge über deutsche Soldaten entscheiden, das macht immer noch der Bundestag. Auch wenn das den Falken nicht passt.
                      Deswegen ist das [muss] falsch, es gibt ein kann, aber keinesweg ein [muss].
                      Das gilt auch nur für Einsätze mit UN Mandat, was ja nun in Jugoslawien gerade nicht der Fall war.

                      Das wäre ein Fall für eine Multiperspektive, solche Dinge auch zu beleuchten.

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 22:45

                      Ich sehe da keinen Widerspruch. Für die deutschen Einsätze wurde die parlamentarische Unterstützung bisher noch jedes Mal erbeten und erteilt.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 23:27

                      Na und, deswegen müssen die immer noch nicht zustimmen, sondern können das maximal. Ansonsten könnte man auf das Spiel auch verzichten. Genau das hat aber das Verfassungsgericht ausgeschlossen.
                      Das Abstimmungsverhalten kann sich bei anderen Verhältnissen auch wieder ändern.

              • Rauschi 4. Februar 2020, 14:42

                Ach ja, Belege für die Haltung der Bürger hier:

                [Die Grafik zeigt das Ergebnis einer Umfrage zur Ausweitung der Auslandseinsätze der Bundeswehr. 66 Prozent der Befragten waren der Meinung, die Auslandseinsätze der Bundeswehr sollten nicht ausgeweitet werden. ]
                https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188269/umfrage/meinung-zur-ausweitung-der-auslandseinsaetze-der-bundeswehr/

                oder auch
                [Deutsche lehnen stärkeres Engagement in der Welt ab
                Die Mehrheit der Bürger ist laut einer Umfrage gegen eine international größere Verantwortung Deutschlands. Genau die hatten Politiker aber zuletzt gefordert. Außenminister Steinmeier spricht nun von tiefen Gräben zwischen Volk und Politik. ]
                https://www.spiegel.de/politik/deutschland/umfrage-deutsche-lehnen-auslandseinsaetze-der-bundeswehr-ab-a-970463.html

                oder auch, sehr detailreich und aktuell:
                [Die Bundeswehr hat ihre jährliche Umfrage zur Einstellung der Bundesbürger zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik veröffentlicht – und viele Ergebnisse sind mit differenziert noch freundlich umschrieben. Denn jenseits der – stabilen – Zustimmung zu den Streitkräften zeigt sich vor allem eines: Die Instrumente, die der Politik für ihre Außen- und Sicherheitspolitik zur Verfügung stehen, werden bisweilen geradezu paradox bewertet.
                Für die Studie hatte das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) zwischen dem 25. Mai und dem 30. Juni dieses Jahres 2.474 Bürger ab 16 Jahren als repräsentativen Querschnitt befragt. Eine Grundtendenz, die sich dabei herausstellte:
                Hinsichtlich ihrer außenpolitischen Grundorientierungen sind die Bundesbürger als anti-militaristisch, anti-atlantizistisch und multilateralistisch zu charakterisieren, d.h. sie glauben nicht an militärische Gewalt als effektives oder moralisch angemessenes Mittel der Außenpolitik, sprechen sich eindeutig für eine Zusammenarbeit mit befreundeten Staaten und Bündnispartnern aus und wünschen sich eine außenpolitische Emanzipation von den USA. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger spricht sich außerdem für die parlamentarische Kontrolle der Streitkräfte aus und unterstützt den Parlamentsvorbehalt des Deutschen Bundestags bei der Entsendung der Bundeswehr in Auslandseinsätze.
                Das ist nicht immer alles unter einen Hut zu bringen, wie sich vor allem bei der Antwort auf die Frage zeigt, welche Mittel Deutschland in seiner Außen- und Sicherheitspolitik bevorzugt einsetzen sollte. Wenig überraschend stehen dabei diplomatische Bemühungen, Rüstungskontrolle und Entwicklungshilfe an erster Stelle. Weit weniger eindeutig wird es aber, wenn es um die Streitkräfte geht….
                Die größte Zustimmung erhalten die Aufgabenbereiche, die sich durch einen direkten Bezug zur Sicherheit Deutschlands (Landesverteidigung) oder deutscher Staatsbürger (Evakuierungen) auszeichnen, eine humanitäre Basis haben (Einsatz bei Naturkatastrophen, Verhinderung von Völkermord) oder dem Schutz und der Verteidigung von Bündnispartnern sowie der Terrorbekämpfung dienen.]
                https://augengeradeaus.net/2019/12/umfrage-gute-noten-fuer-die-bundeswehr-aber-bitte-keine-anwendung-von-gewalt/

      • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 14:27

        Wir gehen mit den Schülern immer in die Arbeitsagenturen. Studienberatung ist ebenfalls drin.

        Berufsorientierung steht übrigens generell im Bildungsplan.

        • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 14:45

          … was generell zu befürworten ist! Nur, warum der Öffentliche Dienst so dominiert, damit habe ich mein Problem…

    • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 14:25

      Ich will eine demokratisch verfasste Bundeswehr. Die kriege ich aber nicht, wenn ich Soldaten jegliche Legitimität abspreche und sie aus der Gesellschaft dränge. Das ist mein Ansatz.

      • Rauschi 3. Februar 2020, 15:11

        Die kriege ich aber nicht, wenn ich Soldaten jegliche Legitimität abspreche und sie aus der Gesellschaft dränge.
        Sagt mal, gibt es hier nur schwarz/weiss?
        Wer hat denn das gemacht? Legitimität absprechen und keine Werbung an Schulen zu wollen ist das gleiche? Geht´s noch?

        Ich möchte nur wissen, warum das Informationsrecht nicht für alle Berufsggruppen gelten soll, die auch bein Staat angestellt werden, wie Polizisten und Steuersachbearbeiter. Über welches Sachthema genau soll ein Sodat neutral aufklären? Soviel ich gelesen habe, ist in den meisten Bundesländern Werbung an Schulen verboten und Herr Pietsch schreibt explizit von Werbung.
        Was habe ich verpasst, warum sollte das gewünscht sein?
        Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das ab, wie ist denn die gewünschte Änderung mit der Demokratie vereinbar?

        Man wird für die Bundeswehr ganz sicher keine breitere Akzeptanz finden, wenn man die primär auf Schulkinder los lässt. Gegen den Willen der Bevölkerung. Ist in jedem Fall der falsche Weg.

  • Ariane 3. Februar 2020, 16:37

    Danke für den Artikel erstmal. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du zwischen Linkenbashing, gutaussehenden Offizieren und Werbung für Dildos nicht ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen bist.

    Selbst die glühendsten Befürworter waren ja nicht dafür, dass die Bundeswehr einen Anwerbetisch im Klassenraum aufstellt und wenn ich Rauschi und Ralf richtig verstanden habe, waren sie nicht dagegen, dass die Bundeswehr generell Werbung macht (zb im Fernsehen). Sprich: soweit liegen die Positionen gar nicht auseinander, wie du im Artikel darstellst.

    Aber ich finde schon, dass die Diskussion gezeigt hat, dass die Bundeswehr häufig in Zerrbildern wahrgenommen wird. Ich schrieb ja schon, bei Rauschi und Ralf konnte man den Eindruck gewinnen, als wenn Soldaten schießwütige Massenmörder wären und auf der anderen Seite haben wir dann zb den Bundeswehr-Werbespot, bei dem es aussieht, als wenn man da nur einen lustigen Abenteuerurlaub mit gleichzeitigem Dienst an der Gesellschaft erlebt. Beides hat mit der Realität höchst wenig zu tun.

    Und ich muss zugeben, dass mir unwohl bei dem Gedanken dabei ist, wenn Jugendliche nur auf eins oder beide dieser verzerrten Bilder treffen, ohne eine Möglichkeit, sich ein realistischeres Bild zu machen. Und gerade heutzutage hat man ja nicht mehr unbedingt einen Bundeswehr-Angehörigen im Bekanntenkreis.
    Und ich bleibe auch dabei, dass ich finde, die Schule könnte hier einen objektiven Raum bieten, ob es nun um Sicherheitspolitik oder den Beruf an sich geht, bei dem sowohl positive als auch negative Seiten beleuchtet werden können.

    Außerdem geht es ja nicht nur darum, ob die Schüler sich nun überlegen, den Soldatenberuf zu ergreifen. Wir wollen ja qua Verfassung Staatsbürger in Uniform und eine in der Gesellschaft verankerte Armee. Und dafür muss es ja Möglichkeiten geben, dass die Armee mit der Gesellschaft in Kontakt kommt. Und ich muss zugeben, dass es mir da auch lieber ist, wenn das irgendwie in einem kontrolliertem Schulraum passiert, als nur über Youtube-Werbevideos oder einen Werbetisch auf der Games-Convention.

    • Rauschi 3. Februar 2020, 16:53

      Ich schrieb ja schon, bei Rauschi und Ralf konnte man den Eindruck gewinnen, als wenn Soldaten schießwütige Massenmörder wären und auf der anderen Seite haben wir dann zb den Bundeswehr-Werbespot, bei dem es aussieht, als wenn man da nur einen lustigen Abenteuerurlaub mit gleichzeitigem Dienst an der Gesellschaft erlebt. Beides hat mit der Realität höchst wenig zu tun.
      das habe weder ich noch Ralf geschrieben und das kann man an gar keiner Stelle aus unseren Kommentaren heraus lesen. Dienst an der Gesellschaft, der wichtiger als der eines Polizisten oder Krankenschwester oder eines Altenpflegers ist? Echt jetzt?

      Wir wollen ja qua Verfassung Staatsbürger in Uniform und eine in der Gesellschaft verankerte Armee. Und dafür muss es ja Möglichkeiten geben, dass die Armee mit der Gesellschaft in Kontakt kommt.
      Ganz offensichtlich hat hier keiner eine Ahnung, wo Werbung funktioniert und wo nicht. Wenn gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung auch noch Werbung für die Bundeswehr an Schulen gemacht wird, erreicht man das Gegenteil von Akzeptanz. So einfach ist das.

      Und ich bleibe auch dabei, dass ich finde, die Schule könnte hier einen objektiven Raum bieten, ob es nun um Sicherheitspolitik oder den Beruf an sich geht, bei dem sowohl positive als auch negative Seiten beleuchtet werden können.
      Aber ganz sicher nicht von Soldaten, denn da ist Neutralität ausgeschlossen. Oder bringen die dann amputierte Soldaten und welche mit PTBS mit, als Anschauungsobjekt? Das kann jeder Politiklehrer auch leisten, ich sehe da keine Vorteil, nicht einen.

      Und ich muss zugeben, dass es mir da auch lieber ist, wenn das irgendwie in einem kontrolliertem Schulraum passiert, als nur über Youtube-Werbevideos oder einen Werbetisch auf der Games-Convention.
      Die Alternative wäre, das die Bundeswehr auch auf Youtube keine Werbung macht und wenn überhaupt dann an Berufsinformationstagen auftaucht. Aber auf gar keinen Fall im Unterricht, denn, wie geschrieben: Es gibt ein Werbeverbot an Schulen!

      Soweit ich das erforschen konnte, gibt es Werbung für die Armee an Schulen nicht mal in den militärverrückten USA, warum sollten wir also sowas gegen den Willen der Bevölkerung einführen? Was obendrein nun nachweislich echt kontraproduktiv ist.

      • Ariane 3. Februar 2020, 17:38

        das habe weder ich noch Ralf geschrieben und das kann man an gar keiner Stelle aus unseren Kommentaren heraus lesen

        Deswegen schrieb ich ja auch von „Eindruck bekommen“ und ja das war nun mal mein Eindruck. Ihr beschreibt das nun mal häufig so, als wenn der Alltag eines BW-Angehörigen aus Leute erschießen und selbst erschossen werden besteht, das trifft in der Realität nicht mal auf Soldaten im Auslandseinsatz zu übrigens.

        Dienst an der Gesellschaft, der wichtiger als der eines Polizisten oder Krankenschwester oder eines Altenpflegers ist? Echt jetzt?

        Ähm, du hast schon mitbekommen, dass ich mich auf den Werbespot bezogen habe und das nicht meine eigene Meinung ist?

        Wenn gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung auch noch Werbung für die Bundeswehr an Schulen gemacht wird, erreicht man das Gegenteil von Akzeptanz. So einfach ist das.

        Also Verzeihung, aber ich weiß echt nicht, ob das böse Absicht ist. Aber kein Mensch hat hier dafür plädiert, dass die Bundeswehr im Klassenzimmer Werbeveranstaltungen abhält und Leute rekrutiert.
        Stefan hat von Veranstaltungen über Sicherheitspolitik berichtet und ich schrieb, dass ich nichts dagegen hätte, wenn mit Soldaten – zb im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung – allgemein über den Soldatenberuf geredet werden würde. Das ist was ganz anderes als das, was du hier permanent unterstellst.

        Die Alternative wäre, das die Bundeswehr auch auf Youtube keine Werbung macht und wenn überhaupt dann an Berufsinformationstagen auftaucht.

        Die Meinung ist dir natürlich unbenommen, aber das ist aktuell ja nicht die geltende Rechtslage. Und ich persönlich bin auch der Meinung, dass die Bundeswehr das Recht haben sollte, auf Youtube, Fernsehen etc für sich als Arbeitgeber zu werben. Und ich bleibe dabei, dass es mir deutlich lieber wäre, wenn die erste Begegnung von Jugendlichen mit der Bundeswehr eben nicht ein idealisiertes Werbefilmchen ist. Und da wiederum fehlt mir von Eurer Seite her eine Alternative.

        Das klingt ja eher so, als wenn es höchstgefährlich wäre, wenn Jugendliche mit echten Soldaten ins Gespräch kommen könnten, weil sie dann gehirngewaschen werden. Und das scheint mir ja nun auch nicht so ganz der Weisheit letzter Schluss zu sein.

        • Rauschi 3. Februar 2020, 18:04

          Ihr beschreibt das nun mal häufig so, als wenn der Alltag eines BW-Angehörigen aus Leute erschießen und selbst erschossen werden besteht, das trifft in der Realität nicht mal auf Soldaten im Auslandseinsatz zu übrigens.
          Da ich überhaupt nicht über irgendeinen Alltag geschrieben habe und Ralf auch nicht, ist das pure Projektion. Für die dahinter liegenden Vorurteile kann ich nichts, nur sollten die Sachen nicht anderen vorgeworfen werden, die das nicht machen.
          Habe ich nicht sogar fast alle Mandate für die Auslandeinsätzt aufgelistet und geschrieben, es gibt keinen Kampfeinsatz? Obwohl Herr Pietsch doch so heroisch schreibt:
          [Tatsächlich braucht die Gesellschaft (junge) Menschen, die noch bereit sind, Gefahren für das eigene Leben einzugehen. Wo sonst sollen die Retter von Verschollenen herkommen, wo die Terrorbekämpfer, die schwer bewaffnete Islamisten aus dem Verkehr ziehen?]
          So und nun nochmal, wer schreibt hier was?

          Ähm, du hast schon mitbekommen, dass ich mich auf den Werbespot bezogen habe und das nicht meine eigene Meinung ist?
          Kann ich Gedanken lesen? Nein. Hast Du das geschrieben? Nein, was soll der Vorwurf?

          Aber kein Mensch hat hier dafür plädiert, dass die Bundeswehr im Klassenzimmer Werbeveranstaltungen abhält und Leute rekrutiert.
          Ich weiss nicht, was Du gelesen hast, aber der Titel der Artikels ist
          [Marketing für Militärs] und nicht meine Erfindung.
          Doch, genau das fordert der Autor und das sehr explizit. Mach doch bitte dem den Vorwurf und nicht mir.

          Und ich bleibe dabei, dass es mir deutlich lieber wäre, wenn die erste Begegnung von Jugendlichen mit der Bundeswehr eben nicht ein idealisiertes Werbefilmchen ist. Und da wiederum fehlt mir von Eurer Seite her eine Alternative.
          Gerade weil es kein effektive Alterskontrolle in Netz gibt bin ich ganz entschieden gegen Werbung im Netz, die ja, wie Du geschrieben hast, sehr weit weg von der Realität ist. Die erste Begegnung auf dem Berufsinformationstag, wie bei allen anderen Berufen auch. Kann mir mal jemand erklären, werum wir für die BW eine Extrawurst braten solten?

          Das klingt ja eher so, als wenn es höchstgefährlich wäre, wenn Jugendliche mit echten Soldaten ins Gespräch kommen könnten, weil sie dann gehirngewaschen werden. Und das scheint mir ja nun auch nicht so ganz der Weisheit letzter Schluss zu sein.
          Strohmann, schon wieder, langsam wird es langweilig. Wer hat sowas unterstellt? Niemand? Exakt!
          Man kann sich auch bewusst ganz naiv stellen. Oben tust Du noch so als ob [Aber kein Mensch hat hier dafür plädiert, dass die Bundeswehr im Klassenzimmer Werbeveranstaltungen abhält und Leute rekrutiert.] das keiner will. Jetzt aber doch? Weil das so nette Typen sind? Die sind nicht neutral, verflixt und zugenähnt, oder würderst Du wollen, das Aldi den Wirtschaftkundeunterricht abhält? Gefahr für Kinder? Also gibt es keinen Grund, warum Werbung an den meisten Schulen verboten ist? Warum denken die da nicht auch, das diese netten Typen von der Wirtschaft den Kindern doch nicht schaden werden?

          • Ariane 3. Februar 2020, 23:05

            Es wäre dem Diskurs vielleicht ganz zuträglich, wenn du dich etwas mäßigen könntest und nicht ganz so aggressiv auftreten würdest, mal so nebenbei 😉

            Man kann sich auch bewusst ganz naiv stellen. Oben tust Du noch so als ob [Aber kein Mensch hat hier dafür plädiert, dass die Bundeswehr im Klassenzimmer Werbeveranstaltungen abhält und Leute rekrutiert.] das keiner will. Jetzt aber doch? Weil das so nette Typen sind? Die sind nicht neutral, verflixt und zugenähnt, oder würderst Du wollen, das Aldi den Wirtschaftkundeunterricht abhält? Gefahr für Kinder? Also gibt es keinen Grund, warum Werbung an den meisten Schulen verboten ist?

            Ich hab mittlerweile den Eindruck, dass wir ein Definitionsproblem haben bzw irgendwie von ganz unterschiedlichen Sachen reden. Anscheinend ist für dich die Anwesenheit eines Bundeswehr-Angehörigen per se schon Werbung und das sehe ich explizit anders. Es geht mir auch nicht darum, dass ich glaube, irgendwelche Jugendoffiziere sind neutral – ist schon klar, dass die nicht die Abschaffung der Bundeswehr propagieren. Sondern dass die Schule einer der wenigen Orte ist, die einen objektiveren Rahmen bieten können, so dass zb innerhalb von Diskussionsrunden die SchülerInnen, die Lehrkraft oder meinetwegen ein radikaler Pazifist auch kritische Themen ansprechen können. Und großartig andere Räume für Jugendliche in diesem Alter sehe ich nicht (wenn wir nicht davon ausgehen, dass die superverantwortlich selbständig recherchieren).

            Ich hab ja selbst drei deutlich jüngere Stiefbrüder, die die Bundeswehr wirklich nur aus Film & Fernsehen kennen und die null Plan vom alltäglichen Soldatenleben haben. Da bleibt wirklich nur sowas wie „viel Kohle, um cooles Zeugs zu machen“ hängen. Und das finde ich auch nicht gut. Und mir gehts gar nicht um so offensichtliche Sachen wie die Gefahren oder Kampfeinsätze. Sondern auch um so banale Sachen, wie dass das alltägliche Soldatenleben häufig langweilig und wenig komfortabel ist und man munter alle paar Jahre durch die Gegend versetzt wird und monatelang im Ausland rumhängt, was sich nicht so gut mit Familie und langfristigen Beziehungen verträgt. So etwas erwähnt die Bundeswehr logischerweise auch nicht prominent in ihren Werbefilmen.

            • Rauschi 4. Februar 2020, 06:38

              Es wäre dem Diskurs vielleicht ganz zuträglich, wenn du dich etwas mäßigen könntest und nicht ganz so aggressiv auftreten würdest, mal so nebenbei
              Nur mal am Rande, es wäre für einen Diskurs hilfreich, nicht permanent Dinge zu unterstellen, die keiner gesagt oder geschrieben hat.
              Wenn ich mich dagegen verwehre, hat das rein gar nicht mit Aggression zu tun, nur so nebenbei.

            • Rauschi 4. Februar 2020, 10:27

              Es geht mir auch nicht darum, dass ich glaube, irgendwelche Jugendoffiziere sind neutral – ist schon klar, dass die nicht die Abschaffung der Bundeswehr propagieren. Sondern dass die Schule einer der wenigen Orte ist, die einen objektiveren Rahmen bieten können, so dass zb innerhalb von Diskussionsrunden die SchülerInnen, die Lehrkraft oder meinetwegen ein radikaler Pazifist auch kritische Themen ansprechen können.
              Das lese ich zum ersten Mal, das der Sinn eine Diskussionsrunde sein soll. Dagegen hat niemand etwas einzuwenden, wenn da auch die diplomatische und friedenspolitische Sicht auf den Sicherheitsaspekt geworfen wird. Nur war davon bislang überhaupt nicht die Rede.

              Da bleibt wirklich nur sowas wie „viel Kohle, um cooles Zeugs zu machen“ hängen. Und das finde ich auch nicht gut. Und mir gehts gar nicht um so offensichtliche Sachen wie die Gefahren oder Kampfeinsätze. Sondern auch um so banale Sachen, wie dass das alltägliche Soldatenleben häufig langweilig und wenig komfortabel ist und man munter alle paar Jahre durch die Gegend versetzt wird und monatelang im Ausland rumhängt, was sich nicht so gut mit Familie und langfristigen Beziehungen verträgt.
              Langsam komme ich mir veräppelt vor. Eben noch Diskussionsrunden, jetzt realistische Sicht auf den Soldatenberuf? Durch wen, die Jugendoffiziere?
              Na ja, das ist nicht deren Aufageb, zumindest wenn man Wikipedia glauben darf:
              [Die Jugendoffiziere stehen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland und besonders den Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie sollen der interessierten Bevölkerung die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland anschaulich darstellen und erläutern. Dabei informieren sie in Vorträgen, Diskussionen und Seminaren vor allem über den deutschen Beitrag zur internationalen Konfliktprävention und -bewältigung, über den Sachstand, die Perspektiven und Schwierigkeiten von Auslandseinsätzen der Bundeswehr sowie über Alltag und Weiterentwicklung der Streitkräfte. Mit dem Einsatz von Jugendoffizieren soll der Dialog über die Grundfragen von Frieden, Freiheit und Sicherheit angeregt werden. Die Information über berufliche Möglichkeiten bei der Bundeswehr ist nicht ihre Aufgabe.]
              https://de.wikipedia.org/wiki/Jugendoffizier#Aufgabenspektrum

              Warum die dann allerdings primär an Schulen eingesetzt werden, ist mir ein Rätsel. Die [interessierten Bevölkerung], zumal die im wahlfähigen Alter, treibt sich da ja nun eher weniger herum. Und die BW zeigt auch nur die militärische Sicht auf das Thema. Das die Perspektive nur so originell und unerwartet ausfällt, das ein Leher das nicht vermitteln kann, wage ich mal zu bezweifeln.

              Und ganz nebenbei, selbst wenn die Brüder den Eindruck haben sollten, da könne man ganz leicht das grosse Geld abgreifen und deswegen dahin wollten, steht da noch ein extrem aufwendiger Eignungstest im Weg. Ich weiss das, weil mein Stiefsohn sich da mal beworben hat. Und nicht bestanden hat. Alles andere wäre auch ein sehr fragwürdiges Vorgehen.

              Aber der Artikel heisst immer noch
              Marketing fürs Militär und unter dem Aspekt lehne ich Besuche von BW Angehörigen an Schulen ab.

              Zum dritten Mal, warum sollte man für die eine Extrawurst braten, warum sollen die das nicht wie alle anderen an den Berufsinformationstagen machen?

              • Ariane 4. Februar 2020, 13:25

                Eben noch Diskussionsrunden, jetzt realistische Sicht auf den Soldatenberuf? Durch wen, die Jugendoffiziere?

                Ja, das ging jetzt ein bisschen durcheinander. Stefan schrieb ja, dass die Jugendoffiziere über Sicherheitspolitik sprechen.

                Und ich warf ein, dass ich es eben begrüßen würde, wenn es auch Diskussionsrunden über die Bundeswehr im Allgemeinen oder den Beruf des Soldaten geben würde. Eben um das so ein bisschen aus der Selbstdarstellung der Bundeswehr herauszuholen. Und Anwerbung im Klassenzimmer wollte übrigens nie jemand.

                • Rauschi 4. Februar 2020, 15:12

                  Und Anwerbung im Klassenzimmer wollte übrigens nie jemand.
                  Komisch, steht so im Artikel:
                  [ Es kann daher nur von Vorteil sein, wenn die Pennäler frühzeitig mit der Welt konfrontiert werden, die jenseits von Schule, Uni und Beamtenverhältnis stattfindet. Die Idee, dass ausgerechnet die Nine-to-Five-Angestellten in den Arbeitsämtern, in manchen Unternehmen auch als Schlafmützen vom Dienst verschrien, 17jährigen die Arbeitswelt in 10 Jahren erklären können, gehört zu den vielen deutschen Schildbürgerstreichen…
                  Tatsächlich braucht die Gesellschaft (junge) Menschen, die noch bereit sind, Gefahren für das eigene Leben einzugehen. Wo sonst sollen die Retter von Verschollenen herkommen, wo die Terrorbekämpfer, die schwer bewaffnete Islamisten aus dem Verkehr ziehen? Die Rekrutierung solch tapferer junger (meist) Männer erfolgt nicht zuletzt über die militärische Ausbildung. Wer gegen die Werbung der Sicherheitskräfte dieses Landes polemisiert, hat mit dem Schutz von Menschenleben nicht viel am Hut.]

                  oder auch im Kommentar:
                  [Es gehört im Gegenteil zu breiten Bildung, insbesondere über die positiven Aspekte möglichst zahlreicher Berufe informiert zu werden.]
                  http://www.deliberationdaily.de/2020/02/marketing-fuer-militaers/#comment-106908

                  Und immer noch steht in der Überschrift, Marketing fürs Militär, sprich Werbung. und auch darum geht es doch. Werbung fürs Militär, auch an Schulen, nicht nur, aber auch.

    • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 17:31

      Bin ich völlig dabei.
      Ich finde übrigens die Werbung der Bundeswehr bei Gameconventions beziehungsweise generell die auf diese Klientel gerichtete Werbung wesentlich beunruhigender als Jugendoffiziere.

      • Ariane 3. Februar 2020, 17:56

        Das kommt ja noch dazu. Also teilweise liegts natürlich in der Natur der Sache, dass die Bundeswehr oder auch Polizeidienst attraktiver auf „rechtskonservativere“ Leute wirkt und ganz bekommt man das sicherlich auch nicht weg. Aber idealerweise sollte die Bundeswehr natürlich auch für Linke oder Leute mit Migrationshintergrund offen und attraktiv sein und dafür müssen die Kontakte eben auch da stattfinden, wo man ein breites Spektrum findet (wobei mir wieder die Schule einfällt^^)

        Und das geht ja in beide Richtungen: Wenn alle Linken oder sogar Linke und unpolitischen Menschen das Militär an sich ablehnen, dann bekommt man da auch keine andersdenkenden Menschen hinein und überlässt das ganze Feld den Konservativen oder schlimmstenfalls den Rechten.

        • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 18:11

          Exakt.

        • Rauschi 3. Februar 2020, 18:23

          Wenn alle Linken oder sogar Linke und unpolitischen Menschen das Militär an sich ablehnen, dann bekommt man da auch keine andersdenkenden Menschen hinein und überlässt das ganze Feld den Konservativen oder schlimmstenfalls den Rechten.
          Als wäre das Militär jemals von unten verändert worden, die Idee ist goldig.
          Nein, die Linken lehnen nicht „das Militär “ an sich ab, sondern den Einsatz ausserhalb der ursprünglichen Aufgabe, Landesverteidigung. Wer mehr Dipomatie will, wird nicht zur Bundeswehr gehen, sondern in den diplomatischen Dienst.
          Ist im übrigen auch viel zielführender, denn keiner der Miltäreinsätze hat auch nur ansatzweise das gebracht, was versprochen wurde, keiner.
          Es sei wiederholt: Wer das Klima retten will, wird auf Miltär verzichten und ein Ende der Konfrontation angehen müssen. Das Militär ist einer der schlimmsten Umweltsündern überhaupt und der destuktivste noch dazu.

        • Dennis 3. Februar 2020, 22:02

          Zitat Ariane
          „Wenn alle Linken oder sogar Linke und unpolitischen Menschen das Militär an sich ablehnen“

          Datt is ja mitnichten so; Die politische Linke und das Militär ist ein komplexes Thema – womöglich zu komplex für Herrn Pietsch, der sich lieber mit billiger Polemik aufgeilt.

          Zitat Ariane:
          „(wobei mir wieder die Schule einfällt^^)“

          Es könnte einem noch watt Schärferes einfallen: Die Wehrpflicht^^
          Wenn’s die Wehrpflicht nicht mehr gibt aber anschließend offenbar einen Personalmangel, dem z.B. durch Werbung in Schulen abgeholfen werden soll (sonst könnte man sich das ja sparen), muss man ja mit der Abschaffung der Wehrpflicht was falsch gemacht haben – mal rein logisch betrachtet^.

          Wie dem auch sei, historisch jedenfalls eher ein linkes Ding. Levée en masse 1793 und so oder ’n bissle neuer die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Schweden durch RotGrün, nachdem das von der konservativen Regierung Reinfeldt anno 2010 abgeschafft worden war.

          Zitat „DIE WELT“ aus 2010:
          „die liberal-konservative Regierung hat die Abschaffung vorgeschlagen und mit den eigenen Stimmen durchgesetzt, die rot-rot-grüne Opposition war dagegen.“

          Die Wiedereinführung wurde dementsprechend auch von der „Vänsterpartiet“ (das Pendant unserer Linkspartei) unterstützt.

          In Frankreich wurde die Wehrpflicht nach Jahrhunderten von Chirac und seiner damals konservativen Mehrheit im Parlament abgeschafft. Riecht auch nicht so sehr nach links.

          Die politische Linke war bezüglich dieser Fragen nie einheitlich, u.a. auch in Frankreich nicht. Von pazifistisch bis martialisch gibt’s da durchaus ein zu differenzierendes Spektrum.

          • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 23:07

            Die Jugendoffiziere gab’s ja auch schon zu Wehrpflichtzeiten. Werbung dagegen ist was anderes, das ist für die Bundeswehr blanke Not.

            • Ariane 3. Februar 2020, 23:26

              Wobei das allerdings mehr mit extremen BW-Abbau und jetzt hastigem Wiederaufbau zu tun hat als zwingend mit der Wehrpflicht.

              • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 06:35

                Aber die Friedensdividende! 😀

                • Rauschi 4. Februar 2020, 09:42

                  Klar, das war der Grund, warum die Wehrpflicht von den Schwarzen abgeschafft wurde.
                  Aber schön zu sehen, das Sie eine Friedensdividende lächerlich finden.

                  • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 11:26

                    Die Wehrpflicht war ein Witz auf Rädern, als sie abgeschafft wurde. Das war nur konsequent. Und die Friedensdividende haben wir eingestrichen, ohne Zweifel. Aber jetzt bezahlen wir den Preis dafür, und der könnte deutlich höher ausfallen, als man seinerzeit dachte.

                    • Rauschi 4. Februar 2020, 11:50

                      Und die Friedensdividende haben wir eingestrichen, ohne Zweifel.
                      In welcher Form?
                      Aber jetzt bezahlen wir den Preis dafür, und der könnte deutlich höher ausfallen, als man seinerzeit dachte.
                      Erstmal 5 Euro ins Phrasenschwein.
                      Häh, der Preis für die Friedensdividende? Die hat einen Preis und ist keine Erstattung? Wer hat denn da was gedacht?
                      Wussten die damals schon, das die Bundeswehr nicht mehr nur zur Landesverteidigung dient? Wenn ja, woher? Liegt der Preis (was auch immer gemeint sein soll) nicht eher in der Ausweitung des Auftrages der Bundeswehr begründet?
                      Oder laufen wir doch Gefahr, von der Regionalmacht Russland überrannt zu werden? Steht der Russe mal wieder vor der Türe? Diese Schauermärchen sind doch wohl durch, oder nicht?
                      Die Ausweitung der Aufgaben, welche die Bevölkerung immer noch nicht will? Wie wird das demokratisch begründet? Gar nicht? Da spielt auch der Wille von anderen keine Rolle, die deutsche Vergangenheit ist einmalig und deswegen sollte auch die Rolle des Militär einmalig sein. Die besteht nicht in der Rolle [als Eckpfeiler der Demokratie und als Verteidiger der Demokratie] sondern lediglich in der Landesverteidigung. Will das Volk so, sollte so gemacht werden, wenn man sich Demokratie nennt.

                    • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 14:39

                      Die Kosten für Verteidigung sanken in den 1990er und 2000er Jahren massiv. Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte. Aber das hat halt den Nachteil gehabt, dass der Kahlschlag Lücken gerissen hat, die zu füllen jetzt sehr teuer wird.

                    • Rauschi 4. Februar 2020, 14:57

                      Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte.
                      Ach ja, doch soviel wurde gespart? Das haben die seit der Wende gespart? Wie kann das die Wende finanzieren, wenn es erst seit der Wende anfiel?
                      [Nach der Wende kam es zu einer massiven Kürzung des Verteidigungsetats. Wegen des Wegfalls der Bedrohung durch den Warschauer Pakt konnte die NVA in die Bundeswehr integriert und der Personalbestand der Bundeswehr massiv gekürzt werden. Man spricht von der „Friedensdividende“. In den Jahren bis 1997 kam es jährlich zu deutlichen Kürzungen. Auch in den Folgejahren sank der Verteidigungshaushalt inflationsbereinigt nahezu jedes Jahr. ]
                      https://de.wikipedia.org/wiki/Verteidigungsetat#Friedensdividende_bis_1999

                      Die Kosten für Hartz IV? Really, die haben also 6 Jahre Geld gespart (und das, obwohl die da das ganze noch gar nicht geplant hatten?), um das dann in den Topf zu hauen? Gleichzeitig mit dem Wegfall der Steuern auf Veräusserungsgewinne? Ich fühle mich jetzt wirklich versar..

                      Aber jetzt bezahlen wir den Preis dafür, und der könnte deutlich höher ausfallen, als man seinerzeit dachte.
                      Ich weiss allerdings immer noch nicht, was man seinerzeit dachte und was sich geändert hat. Ist nur eine hohle Phrase, mehr nicht.

                      Was könnte denn der „zu hohe“ Preis sein?

                    • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 18:27

                      Du schreibst mein Argument nochmal. Die Friedensdividende erlaubte die Finanzierung der Wiedervereinigung ohne große Einnahmeerhöhungen des Staates. Dito für Hartz-IV; die Agenda2010 stand unter der Logik von steigenden Sozialausgaben. Hätte man das Geld aus der Friedensdividende nicht gehabt, wären die Reformen vielleicht noch aggressiver geworden.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 07:00

                      Hätte man das Geld aus der Friedensdividende nicht gehabt, wären die Reformen vielleicht noch aggressiver geworden.
                      Jetzt sind also die Arbeitslosen Schuld an dem „hohen Preis“, den wir zahlen müssen. Immer noch vollkommen unklar, was der sein soll.

                      UND NEIN, es wird doch kein Geld gespart, das dann später für was anderes ausgegeben wird. Wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, dann wurden entweder Schulden zurück gezahlt oder Steuern gesenkt oder Ausagbe erhöht. So funktionert der Haushalt nun mal. Die CDU hat für die SPD und deren Reformen Geld gespart? Das dann nicht für die Befreiung der Veräusserungsgewinne drauf ging? Oder die Senkung des Spitzensteursatzes oder die Senkung der Unternehmenssteuern? Nein, das ging alles an die Arbeitslosen? Absurd.

                      Nein, ganz bestimmt war das nicht so und die Einheit wurde davon schon mal gar nicht beazhlt, da gibt es bis heute den Schattenhaushalt und den Soli, denn bislang hat die Einheit ca 1,5 bis 2 Billionen gekostet und das wurde nie und nimmer gespart.

                      Ehrlich, das sind fake news und das nehme ich einem Lehrer echt übel.

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 07:23

                      Boah gehst du mir auf die Nerven. Natürlich sind die Arbeitslosen nicht Schuld. Und selbstverständlich hat man Geld im Verteidigungshaushalt eingespart. Gleichzeitig explodierten die Kosten in anderen Bereichen, vorrangig wegen der deutschen Einheit. Was ist daran so schwer zu verstehen?

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 11:21

                      Was ist daran so schwer zu verstehen?
                      Daran ist gar nichts zu verstehn, weil es schlicht falsch ist.
                      Wer schreibt, die Friedensdividene ist in die Kosten von Hartz IV und die Wiedervereinigung geflossen,
                      [Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte. ] der muss das belegen und nicht einfach raushauen! Geht das bei Ihnen im Unterricht nicht so? Aussagen müssen belegt werden?

                      Abendteuerlich, was Sie hier raus hauen, wirklich, wird auch bei fünfmaliger Wiederholung kein Stück richtiger.

                      Allein 1990 hat die CDU 27 Milliarden Mark Kredite aufgenommen, da sehe ich überhaupt keine Ersparniss. Bis 1998 war die CDU an der Regierung, wie sollte die Geld für Reformen für 2005 für eine andere Partei geparkt haben?

                      Also, entweder belegen Sie Ihre Aussage oder nehmen die zurück.

                      Mit ist egal, ob ich damit auf die Nerven gehe, aber solche falschen Aussagen möchte ich dann doch nicht stehen lassen. Oder lassen Sie falsche Aussagen stehen, wenn die Schüler meinen, Sie würden mit den Nachfragen aber echt nerven?

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 16:01

                      Das ist durch die reine Existenz der Haushaltsposten belegt. Es mag für dich neu sein, aber Steuern werden explizit nicht zweckabhängig erhoben, sondern um den Haushalt zu finanzieren. Das gesamte Steueraufkommen dient der Finanzierung des gesamten Haushalts. Was der Haushalt enthält – Sozialleistungen oder Panzer – ist für die Steuern erstmal egal.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 18:30

                      Was der Haushalt enthält – Sozialleistungen oder Panzer – ist für die Steuern erstmal egal.
                      Ich habe nie was anderes behauptet, aber Sie haben gemeint, die nicht ausgegeben Teile des Haushaltes eines Jahres wären gespart worden, so im Sinne von Sparbuch, um dann gezielt für eine Jahre später durch eine von einer ganz anderen Regierung eingeführte Reform verwendet zu werden. Obwohl es zum gleichen Zeitpunkt auch Steuersenkungen gab, die auch gegenfinaziert werden müssen.
                      Genau deswegen, weil niemand genau sagen kann, was über Einnahmen oder Kredit finanziert wurde, ist die Aussage
                      [Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte. ] schlicht falsch, immer noch!

                      Da es keinerlei Beleg für so ein Sparkonstrukt gibt, ist die Aussage hiermit wiederlegt.

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 19:54

                      Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass das im Verteidigungshaushalt eingesparte Geld in andere Bereiche geht.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 21:08

                      Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass das im Verteidigungshaushalt eingesparte Geld in andere Bereiche geht.
                      Doch, sehr wohl, zum Beispiel hier:
                      [Die Kosten für Verteidigung sanken in den 1990er und 2000er Jahren massiv. Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte. ]
                      [Und selbstverständlich hat man Geld im Verteidigungshaushalt eingespart. ]
                      Steht doch da, das es speziell für Hartz ausgegeben wurde und nicht für Steuersenkungen oder andere Reformen, wie die Befreiung der Veräusseungsgewinne.

                      Wenn es keinen Topf gibt, der mit dem gesparten Verteidigungsetat gefüllt wurde und aus dem die Kosten für Hartz finanziert wurden, ist das ein Märchen. Eindeutig. Oder reichten die die Einsparungen eines Jahres? Woher will man wissen, wohin das geflossen ist? Eben, das kann keiner und damit ist die Aussage falsch. Denn zeitgleich mit Hartz wurde auch die Abgeltungssteuer eingeführt, die das gleiche gekostet hat wie Hartz IV.

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 22:44

                      Du bist echt wirr. Ich schreibe eben ausdrücklich nicht von irgendwelchen Sparbüchsen. Steuern finanzieren den Bundeshaushalt. Wenn in den Kosten von einer Seite kommen (Einheit) und gleichzeitig Kosten sinken (Verteidigung), dann muss das Gesamtvolumen nicht so stark verändert werden wie wenn Kosten steigen und nirgendwo was weggeht. Das ist doch völlig eingängig.

                    • Rauschi 5. Februar 2020, 23:23

                      Du bist echt wirr.
                      Ich schreibe eben ausdrücklich nicht von irgendwelchen Sparbüchsen.

                      Nein, aber das wäre die Voraussetzung für die Richtigkeit der Aussage:
                      [Das ist Geld, das direkt die deutsche Einheit und die Hartz-Reformen finanzieren konnte. ]http://www.deliberationdaily.de/2020/02/marketing-fuer-militaers/#comment-107248

                      Steuern finanzieren den Bundeshaushalt. Wenn in den Kosten von einer Seite kommen (Einheit) und gleichzeitig Kosten sinken (Verteidigung), dann muss das Gesamtvolumen nicht so stark verändert werden wie wenn Kosten steigen und nirgendwo was weggeht. Das ist doch völlig eingängig.
                      Nichts davon habe ich bestritten, nur macht nichts davon Ihre obige Aussage richtig. Immer noch. Weil unter anderm auch die Einnahmen in der Zeit gestiegen sind und auch dadurch andere Ausgaben erhöht werden konnten.

                    • Stefan Sasse 5. Februar 2020, 23:27

                      Was ist denn dann dein Problem? Das Geld KONNTE die Einheit finanzieren, nicht „es tat das direkt und war nur dafür da“. Das Senken des Verteidigungshaushalts schaffte Spielräume, die andernfalls nicht vorhanden gewesen wären.

                    • Rauschi 6. Februar 2020, 07:31

                      Das Senken des Verteidigungshaushalts schaffte Spielräume, die andernfalls nicht vorhanden gewesen wären.

                      Eben noch gab es keinen Unterscheid zwischen kann und muss, hier aber schon? Dann hätte die ganze Aussage anderes gemacht werden müssen. So wie es da steht ist es entweder eine Nullaussage (kann so sein kann aber auch nicht sein) oder schlicht falsch.
                      Die Steigerung der Einnahmen eröffnet auch Spielräume. Was allerdings auf gar keinen Fall damit finanziert werden konnte, ist HartzIV, zumal dann auch noch so getan wurde, als hätte das sonst härter ausfallen müssen. Da dachte ich doch, die Reformen seien auf Funktion ausgerichtet und nicht nach Finanzbedarf, denn dann hätte es die ganzen Steuersenkungen nicht geben dürfen. Denn die wurde ja auch durch den Spielraum möglich. Obwohl immer auch neue Schulden gemacht wurden, da kann der Spielraum jetzt nicht so wahnsinnig gross gewesen sein.

                      Ich stelle fest, so genau weiss jetzt keiner, wie die Friedensdividene verwendet wurde. Und seit ein paar Jahren steigt der Wehretat auch wieder, also Ende mit Dividende.

          • Ariane 3. Februar 2020, 23:17

            Datt is ja mitnichten so; Die politische Linke und das Militär ist ein komplexes Thema

            Ja natürlich, „die Linken“ gibt es ja sowieso nicht. Es ist einfach nur mein Wunsch, dass es nicht nur auch linke Soldaten gibt, sondern auch von linker Seite eine größere Einmischung auf verteidigungs- und sicherheitspolitischer Ebene gibt, die eben mehr enthält als Ablehnung und Abschaffungen. Das ist ähnlich wie mit Regierungsbeteiligungen, sonst machen andere die Sachen. Und bei der Vorstellung, dass die reale Verteidigungspolitik zwischen CDU, AfD und ein paar Alt-FDPlern ausgehandelt wird, wird mir schlecht. (auch wenns natürlich aktuell nicht soweit ist).

            Es könnte einem noch watt Schärferes einfallen: Die Wehrpflicht^^

            Jep, natürlich. Etliche praktische Probleme, die wir momentan haben, wären durch die Wehrpflicht gelöst. Gerade auch was die gesellschaftliche Durchmischung angeht. Bestreite ich auch gar nicht. Ich finds auch gar nicht so verwunderlich, dass das häufig ein linkes Projekt ist. Diese ganze Idee von gesellschaftlicher Verankerung, Parlamentsarmee und Staatsbürger in Uniform ist ja schon per se mehr links als rechts.

            Nur finde ich persönlich, dass jegliche Form von Pflichtdienst ein zu großer Eingriff in die Freiheitsrechte ist. Also muss man doch andere Lösungen suchen und ich halte das zwar für kontrovers aber nicht prinzipiell für nicht lösbar.

            • Rauschi 4. Februar 2020, 10:32

              Es ist einfach nur mein Wunsch, dass es nicht nur auch linke Soldaten gibt, sondern auch von linker Seite eine größere Einmischung auf verteidigungs- und sicherheitspolitischer Ebene gibt, die eben mehr enthält als Ablehnung und Abschaffungen.

              mal ernsthaft, welche Ansicht sollten die denn einbringen? Wenn die mehr diplomatischen Einsatz fordern, sind sie an der Stelle falsch, was also sollten die vorbringen?
              Trefft weniger tödlich beim Schiessen? Singt vor dem Angriff Kumba ja? Ernsthaft, was sollten die da voran bringen? Mir fällt da echt nichts sinnvolles ein.

              • Ariane 4. Februar 2020, 13:32

                mal ernsthaft, welche Ansicht sollten die denn einbringen? Wenn die mehr diplomatischen Einsatz fordern, sind sie an der Stelle falsch, was also sollten die vorbringen?

                Also zunächst mal finde ich, dass linke Stimmen überall wichtig sind. Ich möchte selbst die Definition der Himmelsfarbe nicht den rechtskonservativen überlassen^^

                Und die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik beschränkt sich doch nicht auf den Einsatz von Kampfbefehlen. Das ist ein riesiges Gebiet und das ist nun mal die Realität, solange die LINKE nicht die absolute Mehrheit erringt, aus der NATO austritt und die gesamte Armee abschafft. Soll in der Zwischenzeit denn die Union den ganzen Kram alleine managen, weil das linke Spektrum damit nichts zu tun haben will? Das ist für mich einfach keine wünschenswerte Option.

                • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 14:41

                  Und genau dieses Gebiet muss eben auch vermittelt werden 🙂

                • Rauschi 4. Februar 2020, 15:19

                  Und die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik beschränkt sich doch nicht auf den Einsatz von Kampfbefehlen.
                  Wie könnte ein Betritt von Linken zur Bundeswehr dazu einen Beitrag leisten? Ich verspreche Dir, die BW wird immer nur die militärische Sicht einbringen, das ist deren Fachgebiet und deren Aufgabe. Andere Sichtweisen bringen andere Ressorts ein, aber ganz sicher nicht die Bundeswehr.

                  Das eben nicht konkretes kommt, muss ich feststellen, ausser „irgendwas anderes“ fällt Dir auch nichts ein. Wie mir auch.

                  Was Du meist ist generelle Regierungsbeteiligung, das aber hat wiederum nichts mit Linken in der Bundeswehr zu tun. Auch normale Politiker, sogar linke sind Teil des Verteidigungsausschusses, auch jetzt schon, nur so nebenbei.

    • Stefan Pietsch 4. Februar 2020, 15:51

      Ich denke eher, wir übertreiben es im Politischen maßlos mit dem „kritisch sehen“. Die meisten Jugendlichen entscheiden sich für eine Ausbildung / Studium, weil sie die Perspektiven viel zu überzeichnet schön sehen. Die fliegen oft schon in den ersten Monaten oder 1-2 Jahren raus und gut is‘. Wir stören uns auch nicht an dem Idealismus, mit dem viele vor Jahren in die Flüchtlingshilfe gegangen sind oder ein soziales Jahr beginnen. Selbst wenn es den gäbe (ich bestreite das vehement, was sich schon am Image der Bundeswehr ablesen lässt), was wäre gegen ein bisschen Idealismus zum Militärischen einzuwenden? Damit würde er nur mit den vielen sozialen Bereichen gleich ziehen. Tatsächlich ist der Job in Grün meist stinklangweilig – Stube, Antreten, Bürodienst, dazwischen mal ins Gelände. Fit bleibt man damit meist und früh in den Ruhestand geht’s auch.

      Im Gegensatz zu den NGOs hat die Bundeswehr heute kein natürliches Nachwuchsreservoir wie seinerzeit mit der Wehrpflicht. Ich bezweifle jedoch, dass der Dienst bei Greenpeace oder der Seenotrettung so gesellschaftlich wichtiger ist als der Job in den Kasernen.

  • CitizenK 3. Februar 2020, 18:59

    Der Artikel bezog sich ja nicht nur auf die Bundeswehr, sondern auch auf Werbung allgemein.

    Niemand hier hat ein generelles Werbeverbot gefordert. Es wurde lediglich auf das Problem manipulativer Werbung hingewiesen, die zusätzlichen Konsum und damit zusätzliche Umweltprobleme schafft: Plastikmüll, Verpackungsmüll allgemein, Luftverschmutzung und natürlich auch CO2.

    Das kann man nicht mit ein paar launigen Sprüchen über Dildo- und Unterwäsche-Werbung abtun. Werbung kann lustig sein, sogar Kunst, aber ist sie nicht sakrosankt. Vielmehr führt das zur PC-Diskussion. Inzwischen ist weithin akzeptiert, dass man auf Begriffe wie „Negerkuss“ und „Zigeunerschnitzel“ verzichten soll, weil Menschen sich dadurch diskriminiert fühlen. (Ich finde das übertrieben, aber nehme das hin). Wenn nun Frauen sich durch bestimmte Werbung als „Sexualobjekt“ diskriminiert fühlen – sollte man darauf nicht auch Rücksicht nehmen?

    • Stefan Pietsch 3. Februar 2020, 19:44

      Stellen Sie sich vor, Sie wären Marketing-Chef von Palmer. Ihr Unternehmen produziert sehr gefragte Lingerie. Wie präsentieren Sie Ihr Produkt? In der Verpackung, um die Gefühle von Personen nicht zu verletzen, die niemals Ihre Kunden werden und damit solche zu verprellen, die eigentlich kaufen würden, vom biederen Look aber abgeschreckt werden? Ich glaube, wir sind tatsächlich sehr rückständig. Aber genau darum ging es mir auch in der Passage.

      Warum wollen Sie Rücksicht auf Menschen nehmen, die elementar in Ihre eigenen Rechte eingreifen wollen mit ihren Befindlichkeiten?

      • Rauschi 4. Februar 2020, 10:36

        Warum wollen Sie Rücksicht auf Menschen nehmen, die elementar in Ihre eigenen Rechte eingreifen wollen mit ihren Befindlichkeiten?
        Stimmt, warum sollte überhaupt irgend jemand auf irgendwas Rücksicht nehmen, das schränkt doch immer die eigene Freiheit ein?
        Es leben die Ellenbogen, friedliches Zusammenleben ist out.

        Nur sollten Sie dann aber nie wieder von anderen Contenance fordern, das schränkt deren Freiheit auch ein.

      • CitizenK 4. Februar 2020, 12:44

        Soll ich mir auch vorstellen, der Marketing-Chef zu sein von Krauss-Maffei oder Rheinmetall – okay, die brauchen kein Marketing, also von Heckler&Koch?

        • Stefan Pietsch 4. Februar 2020, 12:47

          Es reicht erstmal der von Lingerie-Ware zu sein.

          Wie kann man eigentlich nur gedanklich von etwas so Schönem und Anregenden wie Dessous zu Waffen und Töten kommen. Abstrus, ihr Linken. Heißt das also, Sie verweigern die Aussage, weil Sie sich argumentativ geschlagen geben müssten?

          • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 14:41

            Sprich doch einfach CitizenK direkt an, wenn du seinen Inhalt nicht zustimmst, statt „ihr Linken“ zu schreiben…

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