Bücherliste Januar 2020

Dies ist einer in einer monatlichen Serie von Posts, in denen ich die Bücher bespreche, die ich in diesem Monat gelesen habe. Je nachdem wie sich das einpflegt werde auch auch auf andere Medien und Formate eingehen, die ich als relevant empfinde. Vorerst ist das Verfahren experimentell, bitte gebt mir daher entsprechend Feedback! Diesen Monat: Die Todessternpläne, die Entstehung der Weltreligionen, die Macht des Schlechten, die liberale Weltordnung, die französische Revolution, Dinge möglichst ineffizient tun und ein Ausflug nach Maraskan. Außerdem neu diesen Monat: Besprechungen von Zeitschriften zu Wasser, Wohnen und Frankreich, den Grenzen der EU, der europäischen Nachkriegsgeschichte, gleichwertigen Lebensverhältnissen sowie der Geschichte der letzten 2000 Jahre. Es war ein produktiver Monat.

Alexander Freed – Rogue One (Alexander Freed – Rogue One)

Nachdem ich im letzten Monat den Prequel-Roman „Catalyst“ gelesen habe, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen zu sehen, wie die Romanumsetzung des Films gelungen ist. Ich will in dieser Besprechung mein vorrangiges Augenmerk auf die Frage legen, inwieweit der Roman es schafft, das Medium Film zu übertreffen oder zu ergänzen. Vor allem letzteres ist relevant, weil durch unterstützendes Material die Geschichte der Originalfilme teilweise deutlich verbessert werden kann; ich habe diesen Prozess für die Prequel-Trilogie beschrieben.

Gleich zu Anfang eine Kurzkritik zum Film, damit wir alle auf dem gleichen Level starten: Durchschnittlicher erster Akt, schwacher zweiter Akt, grandioser dritter Akt. Die größten Probleme hat der Film vor allem bei der Charakterisierung seiner Hauptperson Jyn Erso. Für alles weitere will ich auf dieses hervorragende YouTube-Analysevideo verweisen.

Die zentrale Schwäche des Romans besteht darin, dass er nicht in der Lage ist, den Dialog des Films mit derselben emotionalen Intensität aufzuladen. Teilweise fehlen einfach Mimik und Gestik der (generell sehr guten) Schauspieler, teilweise ist es ein Problem des pacings – ein Roman kann einfach Pausen im Satz, die ihn erst wirken lassen, nicht wiedergeben -, was besonders den Charakter K2-SO sehr blass erscheinen lässt, und teilweise sind es Probleme des Hinzufügens von mehr Dialog, die den aus dem Film erst so knackig machen und ihn hier im Roman dann teils verdünnen.

Daran erkennt man auch den Wert guten Editings im Film, von daher gibt uns das eine wertvolle und demütig machende Erkenntnis. Ein zweites Gebiet, auf dem der Roman nicht mitkommt, sind die Actionszenen. Diese bleiben, vor allem gegenüber der generell extrem guten Inszenierung im Film, viel weniger mitreißend und plastisch.

Auf der anderen Seite gelingt es dem Roman jedoch, andere Schwächen des filmischen Mediums wettzumachen. Zwar kann Jyn Ersos Motivation etwas besser erklärt werden, bleibt jedoch grundsätzlich immer noch abrupt. Auch Maze Balabus und Chirrut Imwe bekommen zwar mehr Hintergrund, sind aber deutlich zweitrangige Charaktere. Hieran ändert der Roman wenig.

Deutlich mehr Gewicht bekommt dagegen der Konflikt zwischen Krennic und Tarkin auf der einen und die interne Zwistigkeit der Rebellenallianz auf der anderen Seite. Nicht nur wird deutlich verständlicher, was der Film nur andeutet – welche Machtkonflikte in der imperialen Bürokratie ablaufen und wie diese ausgefochten werden -, sondern wir bekommen auch mehr Einblick in die Funktionsweise der Allianz und das im Film arg erratisch wirkende Verhalten von General Draven, der hier als Chef des Allianznachrichtendiensts deutlich mehr zu tun bekommt und als moralisch sehr dunkelgraue Figur geschildert wird. Ebenfalls positiv sind hier die Auszüge aus dem Mailverkehr der politischen Akteure, die ein faszinierendes Bild des Innenlebens politischer Institutionen geben.

Generell baut der Roman die beiden Seiten deutlich mehr als kriegführende Parteien auf und baut damit auf dem Film auf, der bereits die klare Gut-Böse-Dichothomie der anderen Filme durchbrach. Die gesamte Geschichte ist es wert, erzählt zu werden, und der Roman daher klar empfehlenswert, sogar mehr als sein Vorgänger Catalyst. Als Seitenbemerkung sei auch der Soundtrack empfohlen, der klar zu den besten Star-Wars-Soundtracks gehört.

Karen Armstrong – The Great Transformation. The beginning of our religious traditions
Auch als nicht eben bibelfrommer Mensch – oder vielleicht gerade als solcher – ist die Beschäftigung mit Religion immer wieder gewinnbringend. Karen Armstrong legt hier eine Betrachtung ihrer Ursprünge in der so genannten Achsenzeit vor. Das Positive gleich vorweg: Ihre Schreibe ist insgesamt gut und zieht durch den gesamten Text, die Struktur des Werks ist übersichtlich und die jeweiligen Querbezüge sorgen für ein Gesamtbild, statt alle vier besprochenen religiösen Traditionen für sich stehen zu lassen.

Die Probleme fangen aber bereits in der Grundstruktur an. Armstrong fußt ihr Werk auf der Achsenzeittheorie von Jaspers, die in historischen Zirkeln, höflich gesagt, eher umstritten ist. Es handelt sich um eine ähnlich problematische Zuschreibung wie „Mittelalter“: man beschreibt scheinbar einen Zeitraum, aber je genauer man schaut, desto mehr verschwinden die Gemeinsamkeiten. Das ist für dieses Werk glücklicherweise nur peripher interessant, sorgt aber immer wieder mal für Generalisierungen, die besser unterblieben wären. Auf der anderen Seite strukturiert die Achsenzeit-Idee das Buch natürlich gut durch; ein zweischneidiges Schwert also.

Die Beschreibung des Anfangs unserer Traditionen in Griechenland, Israel/Palästina, Indien und China ist dagegen überaus faszinierend. Armstrongs übergeordnete These ist, dass die Denker dieser Zeit viele Gemeinsamkeiten aufwiesen, vor allem, was ihre relativ pazifistische Grundhaltung (mit Ausnahme der Griechen) und ihre Betonung des Individuums über der Masse sowie die Überwindung des Materiellen zugunsten transzendenter Bewusstseinsszustände hat. Diese Gemeinsamkeiten werden schön herausgestellt, so dass der Eindruck entsteht, an einem weltweiten intellektuellen Prozess teilzuhaben.

Für mich selbst waren die griechischen und nahöstlichen Teile etwas gewinnbringender und verständlicher. Das liegt daran, dass ich praktisch kein Vorwissen über chinesische und indische Geschichte jener Epoche habe, Überblicksdarstellungen der Geistesgeschichte wie dieses aber grundsätzlich am besten funktionieren, wenn man die neuen Informationen und Deutungsansätze an ein bestehendes Faktengerüst hängen kann. Insgesamt trotz allem empfehlenswert, um einen Querschnitt über die Epoche und Ideen zu bekommen.

Joe Tierney/Roy Baumeister – The Power of Bad. How the negativity effect rules us and what we can do about it
Das brandneue „The Power of Bad“ fasst einige aktuelle Forschungsergebnisse populärwissenschaftlich mit zahlreichen Tipps und Tricks zusammen. Es ist eines jener Bücher, bei denen der Experte wahrscheinlich stöhnend bald zu sterben hofft, die aber jedem Amateur auf dem Gebiet Stoff für zahlreiche Smalltalks geben. Glücklicherweise bin ich in der Psychologie ein Amateur und konnte das Buch so mit großem Gewinn lesen.

Die grundsätzliche Idee ist, dass das menschliche Hirn dem Schlechten deutlich mehr Raum gibt als dem Guten, was zu zahlreichen Problemen im Alltag führt (etwa in Beziehungen, im Job oder Kundenkontakt). Tierney und Baumeister erklären nicht nur, warum das so ist (und illustrieren es an zahlreichen Beispielen, wie das die angelsächsische Populärwissenschaft so unverkennbar gut kann), sondern haben auch jedes Mal Tipps, wie man diese Probleme umgehen kann.

Besonders relevant empfand ich ihre Arbeit zu Ehe und Kindeserziehung. Beim Thema Ehe empfehle ich Baumeisters Artikel im Atlantic dazu, der mich auch zu dem Buch gebracht hat; beim Thema Kinder geben sie Entwarnung: Solange Eltern ihre Kinder nicht misshandeln und solange sie ihnen eine gute Umgebung bieten, werden diese ihr Potenzial ausschöpfen – was auch immer dieses sein mag. Ebenso spannend fand ich, dass alte Menschen üblicherweise glücklicher sind als junge und ihr Leben stabiler ist; der westliche Trend zu späten Ehen und Geburten sollte daher eigentlich für deutlich stabilere Familien sorgen. Ich bin gespannt.

Aber auch die Art, wie man Kritik und Lob miteinander vermischt (immer positiv enden, alles Lob erst nach der Kritik) ist spannend, weil wir im Leben oft genug Fehler dabei machen. Wichtig war auch, dass Strafe allein nichts nützt, sondern dass sie mit konkreten Bedingungen und guten Aussichten verbunden sein muss. Hier können definitiv gute Ansätze sowohl für Arbeits- als auch Schulrecht gezogen werden.

Weniger begeistert war ich vom Kapitel zu Schule und Bildung; hier habe ich das Gefühl, dass entweder das US-Bildungssystem noch schlimmer ist als ich immer dachte oder die beiden einfach nicht wirklich Ahnung haben. Das Buch ist so oder sehr empfehlenswert; eine frische, interessante Lektüre, die man auch schnell durch hat.

Adam Tooze – The Deluge: The Great War and the Remaking of the World Order (Adam Tooze – Sintflut. Die Neuordnung der Welt 1916-1923)

Ich habe dieses großartige Buch bereits einmal 2014 gelesen und damals auf dieser Basis den Artikel über die „erste liberale Weltordnung“ geschrieben. Ich empfand es als ungeheuer gewinnbringend zu sehen, wie Tooze den Aufbau dieser Weltordnung auf Basis des Goldstandards und des Freihandels beschreibt und wie diese Faktoren miteinander wirkten. Wer diese Aspekte nachlesen will, sei auf den Artikel verwiesen.

Ich möchte in dieser Besprechung daher hauptsächlich auf die Aspekte verweisen, die mir bei meiner zweiten Lektüre besonders herausgestochen sind.

Da wäre zuerst der Friedensprozess von Brest-Litowsk. Allgemein wird dieser als ein Gewaltfriede seitens Deutschlands interpretiert, aber Tooze zeigt, dass der Prozess ungemein komplexer war, als gemeinhin angenommen wird, und dass dieser Friede im Ansatz ein liberaler Friede war – und wie er dann durch unglückliche Umstände, innenpolitische Machtwechsel und außenpolitische Initiativen zu der Monstrosität wurde, als die er in die Geschichte einging. Dabei bekommen sowohl die Kommunisten unter Lenin und Trotzki ihr Fett weg als auch Wilson und die deutschen Nationalkonservativen. Man gewinnt den Eindruck eines Netzes gegenseitiger Abhängigkeiten, die sich alle verstärken und nichts Gutes entstehen lassen.

Auch der Friedensprozess von Versailles selbst wird von Tooze auseinander genommen. Besonders gewinnbringend fand ich seine Kritik an Keynes; er beschreibt die Tatsache, dass Deutschland überhaupt als souveräner Staat erhalten blieb, als deutlich unterschätztes Element der deutschen Verhandlungsführung. Man ist für solche kontrafaktischen Elemente ja immer etwas betriebsblind.

Ebenfalls völlig unterbelichtet ist die Wirtschaftskrise von 1920. In praktisch allen Ländern weltweit herrschte damals eine relativ hohe Inflation. In einigen Fällen – vor allem Japan und Deutschland – war diese sehr gewinnbringend und schob die Wirtschaft an, in anderen – vor allem USA und Frankreich – wollte man aus vor allem politischen Gründen die Inflation eindämmen (es ging hauptsächlich darum, die Ausweitung von Arbeitnehmerrechten und des Sozialstaats zu verhindern). Wie in der Weltwirtschaftskrise reagierten die USA mit Abschottung ihrer Märkte und einem gewaltigen deflationären Schock via dem Goldstandard. Dieser musste entweder nachvollzogen werden, oder man würde über die Außenhandelsbilanz in eine Abhängigkeit geraten und ein Land zweiter Klasse werden. Vor diesem Hintergrund sind die desaströsen Versuche Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Japans in den 1920er und 1930er Jahren, ihre Wirtschaften deflationär zu Wachstum zu bringen, wesentlich besser verständlich.

Markus Tillmanns – Maraskengift
Zum Abschluss noch eine etwas leichtere Lektüre. Wie bei so viel Fantasy-Literatur gibt es viel mittelmäßigen Kram, und das ist bei Lizenzprodukten wie den Romanen zum objektiv besten Fantasy-Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ nicht anders. „Maraskengift“ ist der einzige, den ich in meinem Bücherregal behalten habe, und ich habe ihn anlässlich eines Abenteuers, das ich gerade leite und das auf Maraskan spielt, wieder hervorgekramt.

Maraskan ist für die meisten DSA-Spieler und Spielleiter nicht unbedingt ein heißgeliebter Ort, weil er wesentlich zu merkwürdig ist und eine ganz andere Einstellung als der Rest Aventuriens hat. Aber ich liebe die Insel schon immer, und Tillmanns‘ Roman zeigt deutlich, warum. Die Geschichte von Brindijin/Brindijian, die von zwei Geweihten erzählt wird, die sich beständig korrigieren (auch bezüglich des Namens der Hauptperson) ist, typisch für Maraskan, sehr witzig geraten.

Gleichzeitig hat der Roman aber einige starke Figuren, zeigt sehr schön den Status der Insel anno 28 Hal und darf als unverzichtbar für alle gelten, die sich dafür interessieren, wie man da so tickt und lebt. Ich lese ihn jedes Mal mit großem Gewinn, habe bereits einen kompletten Charakter darauf basiert und nutze ihn nun für mein Abenteuer als Ideensteinbruch. Daher eine absolute Leseempfehlung. Preise die Schönheit, Bruderschwester!

The Great Courses: Living the French Revolution and the Age of Napoleon

In meinem Projekt, die Geschichte anderer Länder zu erschließen, bin ich aktuell bei Frankreich gelandet. Ich habe mich mit der Revolution seit dem Staatsexamen nicht mehr beschäftigt; genug Grund also, das mal wieder abzustauben. Ich bin bei Audible über die Great Courses gestolpert. Das sind Vorlesungen, die entsprechend aufbereitet und aufgenommen wurden.

Die Professorin dieses Kurses ist Suzanne Desan aus Wisconsin. In 48 etwa halbstündigen Vorlesungen schlägt sie den Bogen vom Ancièn Régime zu Napoleons Abdankung.

Zwar ist das Narrativ, das Desan dabei entwirft, packend genug. Jede Vorlesung hat ihren eigenen Spannungsbogen mit einer zentralen These und zahlreichen Anekdoten und Beispielen, die das Hören zu einem lockeren Erlebnis machen. Aber genau in dieser Zugänglichkeit liegt natürlich auch eine Schwäche.

Das mag in meiner Vorprägung durch ein Geschichtsstudium in Deutschland liegen, wo „Zugänglichkeit“ nicht eben weit oben auf der Prioritätenliste steht, aber bei einer Vorlesung erwarte ich mir etwas mehr Analyse und etwas weniger Narrativ. Zwar bekommt man durch Desan ein gutes Bild der damaligen Zeit, aber das geht zu Lasten einer tieferen Analyse, einer Strukturisierung. Einzelpersonen spielen eine sehr große Rolle, und ob ich dringend wissen muss, dass Mirabeau in einer Sitzung eine junge Frau auf den Schoß nahm und nicht doch etwas mehr Gewicht auf die geistesgeschichtliche Entstehung der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte hätte gelegt werden dürfen, lasse ich mal dahingestellt.

Wer also gerade etwas in die Richtung „was für ein elender elitistischer Snob“ denkt, hat vermutlich Recht damit. Gerade für Leute, die das Fach eben nicht studiert haben, ist das hier sicherlich ein sehr guter Einstieg, der in völlig überschaubarer Dauer intensiv in die Epoche einführt. Wer aber wie ich eher die Erwartung eines geschichtswissenschaftlichen Vortrags mit neuen Erkenntnissen oder spannenden Ansätzen hoffte (wie sie etwa die Tooze-Lektüre bot), wird eher enttäuscht.

Randall Mundroe: How to (Randall Munroe: How to. Wie man’s hinkriegt)
Randall Munroe, berühmt für seinen Webcomic xkcd, und Autor von Thing Explainer (Dinge erklärt) und What if (What if: Was wäre wenn), dürfte vielen Internetznutzern ein Begriff sein. Seine Werke sind sehr humorvoll und befassen sich überwiegend mit naturwissenschaftlichen Themengebieten. Sie sind durch die Bank sehr empfehlenswert. Nach dieser Vorrede, schauen wir uns sein aktuelles Werk an.

Die Prämisse von „how to“ ist es, möglichst einfache Alltagstätigkeiten auf möglichst komplizierte Weise zu unternehmen. Diese etwas absurde Prämisse nutzt Monroe dafür, irgendwelche naturwissenschaftliche Sachverhalte zu erklären. So werden Fragen von Energieerhaltung anhand der Frage diskutiert, ob man Umziehen kann, indem Raketentriebwerke an das Haus schnallt. Oder wie man einen Pool gräbt und auffüllt, um zu erklären, welche Kräfte auf Werkstoffe in welcher Art wirken.

Das klingt alles etwas merkwürdig, aber was Munroe damit schafft, ist, auf humorvolle Weise Naturwissenschaft auch für Laien begreiflich zu machen. Was passiert in einem abnehmenden Orbit mit einem Brief, der aus der ISS abgeworfen wird, und kommt er am Ziel an? Kann ein Profi-Tennisspieler eine Drohne abschießen? Wie bekommen wir einen Oberbösewicht-kompatiblen Lavagraben um unser Haus?

Zum Lesevergnügen tragen zudem die äußerst trockenen Fußnoten bei, in denen mal wertvolle Zusatzinformationen stehen, die mal aber auch einfach nur scheinbar überflüssige Zusatzinformationen enthalten (Saint Louis liegt in Illinois, Fußnote: Stand 2019), die sich auf andere Kapitel beziehen (in dem Fall Plattentektonik) und so humorvoll werden.

ZEITSCHRIFTEN

Bürger und Staat – Frankreich

Ich habe mich entschlossen, mehr Gebrauch vom mit Steuergeldern finanzierten politischen Bildungswesen zu machen. Die Landeszentrale Baden-Württemberg produziert vierteljährlich das Heft „Bürger und Staat“ mit diversen wissenschaftlichen Aufsätzen zu einem Thema (kostenlos als PDF verfügbar); in diesem Fall ist das Frankreich. Das Heft wurde anlässlich der Wahl 2017 produziert, was bedeutet, dass manche der Einschätzungen mittlerweile etwas veraltet sind (wir müssen nicht mehr spekulieren, ob Macrons europapolitische Initiativen in Deutschland auf Gegenliebe stoßen werden…), aber insgesamt bleibt das Heft sehr empfehlenswert.

Die relevantesten Beiträge befassen sich mit dem politischen System Frankreichs und einer Erklärung seiner Zivilgesellschaft; hierbei werden auch immer wieder Klischees ausgeräumt, gerade, was den Laizismus-Begriff angeht. Besonders spannend fand ich in diesem Zusammenhang eine Untersuchung, wie die französischen Muslime sich hier einordnen. Man bekommt in den Nachrichten ja gerne das Gefühl, dass diese alle irgendwie radikalisiert und prekär sind; hier bekommt ein wesentlich differenzierteres Bild geboten.

Generell hat das Heft mir sehr dabei geholfen, in einem vertretbaren Zeitrahmen ein Bild des (politischen) Frankreich zu bekommen, das nun dank des Brexit mehr denn je für uns Bedeutung als Partner und Nachbar haben wird.

Bürger und Staat – Wasser

Genauso wie ich mit mit Frankreich beschäftigt habe, schien mir eine Beschäftigung mit Wasser und Wassertechnik angeraten. Ich hatte ja auch das Buch „Wasser“ gelesen und kurz darüber geschrieben, so dass eine Vertiefung angeraten schien. Leider gab mir dieses Heft deutlich weniger. Die Beiträge waren entweder deutlich zu spezifisch, als dass mein laienhaftes Grundwissen mir eine vernünftige Vertiefung erlaubt hätte, oder so oberflächlich, dass ich wenig Erkenntnisgewinn verzeichnen konnte. Teilweise entsprachen sie auch einfach nicht meinem Interessengebiet, was ja nicht zwingend gegen das Heft selbst sprechen muss. Leider mit am negativsten vermerken muss ich einen Artikel zur Wasserprivatisierung in Berlin; so sehr ich die grundsätzliche Haltung teile, so wenig informativ war er, weil er sich viel zu sehr in der Verdammung der (bescheuerten) Idee der Wasserprivatisierung verrannte und zu wenig die strukturellen Dynamiken besprach.

Bürger und Staat – Wohnen

Und noch ein letztes Heft von „Bürger&Staat“, dieses Mal übers Wohnen. Diese Lektüre fand ich sehr gewinnbringend. Nicht nur erfährt man einiges über die Struktur des Wohnungsmarkts im Verlauf der bundesdeutschen Geschichte, sondern vor allem über Wohnpolitik. So ist etwa auffällig, wie man mit der drastischen Wohnungsnot in den 1950er Jahren (5-6 Millionen Wohnungen zu wenig!) umging. Das waren ziemlich drakonische Maßnahmen; Mietpreisstop, Kündigungsverbot und lauter so Kram. Das zeigt, dass staatliche Maßnahmen helfen können, um bestehende Mietverhältnisse zu sichern, auch und gerade gegen den freien Markt. Gleichzeitig aber schafft so eine Politik keinen neuen Wohnraum.

Dafür braucht es Förderung, und da sind die Artikel, die sich mit dem sozialen Wohnungsbau beschäftigen, spannend. Mir war bisher nicht klar, welcher politischen Dynamik er unterliegt: Üblicherweise baut der Staat in Deutschland keine Wohnungen, sondern fördert mit Subventionen und Billigkrediten den Bau von Wohnraum durch Private, die dafür für 15 Jahre „sozial“ vermieten müssen – und danach dann die dicken Kohlen scheffeln können. Das funktioniert mal besser und mal schlechter, vor allem abhängig von den politischen Kosten von Wohnungsförderung. Aktuell wird da praktisch nichts investiert, deswegen gibt es auch fast nichts. Und Prozyklisch ist das natürlich auch, also ein sehr durchwachsenes Instrument.

Worüber recht wenig im Heft steht ist privater Immobilienbesitz; zwar wird erklärt, wie Deutschland die privaten Wohnerwerbssubventionen auslaufen ließ (erneut, Mangel an politischem Kapital dafür und es war ein sozial regressives Instrument), aber ansonsten beschäftigt sich das Heft hauptsächlich mit Mieten. Angesichts der aktuellen Krise bezahlbaren Wohnraums sicherlich ein vernünftiger Fokus.

GEO Epoche – Die Welt seit dem Jahr 1

Die GEO Epoche lese ich seit der ersten Ausgabe und habe sie seit deutlich mehr als einem Jahrzehnt im Abo. Sie gehört zu den besseren Geschichtszeitschriften (der Markt ist ebenso riesig wie mit tonnenweise Mist gefüllt). Besonders hervorhebenswert finde ich bei der GEO Epoche, dass sie es wagt, Themen zu besprechen, die nicht dem Mainstream entsprechen. Wo die meisten Geschichtszeitschriften vor allem die Klassiker hoch und runter bespielen (die Geschichte der Deutschen allgemein, Zweiter Weltkrieg im speziellen), kriegt man hier ein komplettes Heft zur persischen Geschichte und kann sich so leicht verdaulich einen niveauvollen Wissensgrundstock bilden.

Leider fällt das vorliegende Heft aus dieser illustren Reihe etwas heraus. Die Idee, jedem Jahrhundert seit Christi Geburt ein besonders Schlaglicht zu widmen ist grundsätzlich gut, aber die Redaktion war dann doch nicht mutig genug, den Eurozentrismus zu überwinden. Ein Großteil der Themen befasst sich mit europäischer Geschichte, obwohl unser Kontinent in den jeweiligen Jahrhunderten mit Ausnahme Australiens (das gar nicht vorkommt) der wohl irrelevanteste weltweit war. Hier wäre es deutlich gewinnbringender gewesen, zu schauen, welche Teile der Welt zum jeweiligen Zeitpunkt die relevantesten waren und den Blick entsprechend zu weiten.

Vielleicht spricht hier auch nur meine eigene enttäuschte Erwartungshaltung; das Heft ist an und für sich von gewohnter Qualität. Aber auch die zusätzliche Dicke der Jubiläumsausgabe kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass 20 Artikel natürlich eine ganze Menge sind und oft nur an der Oberfläche gekratzt werden kann.

Deutschland und Europa – Nachkriegsjahre

Eine weitere Publikation der baden-württembergischen Landeszentrale ist die Reihe „Deutschland und Europa“. Sie richtet sich schon eher an Lehrpersonen, weil etwa ein Drittel des Hefts von Quellenmaterial eingenommen wird. Für Geschichts- und Politiklehrer ist das klasse, weil man üblicherweise eine schöne Sammlung zum Thema kriegt, mitsamt Karikaturen und allem, was dazugehört. Die eigentlichen Fachbeiträge in dieser Zeitschrift waren mehr so „naja“. Die Kürze der jeweiligen Texte ist das eine, aber leider landeten sie zwischen den Polen von „Überblick“ und „komplexes Spezialthema“ genau in der Mitte. Und das ist furchtbar. Wer sich im Thema schon auskennt, erfährt nichts Neues, und wer unbeleckt kommt, versteht nur die Hälfte, weil zu viel vorausgesetzt wird. Den Texten hätte außerdem ein ordentlicheres Lektorat gut getan, sowohl was Rechtschreibfehler als auch stilistische Blüten angeht. Empfehlen kann ich die Hefte daher eigentlich nur an KollegInnen.

Deutschland und Europa – Die EU und ihre Grenzen

Ein weiteres Heft aus der oben genannten Reihe befasst sich mit den Grenzen der EU. Gemeint sind weniger die Landesgrenzen als die Grenzen des politischen Gebildes. Beiträge befassen sich mit der Bedrohung von innen durch „rogue states“ wie Polen und Ungarn, dem Dickicht des Lobbyistendschungels und ähnlichen Themen. Wie bereits im oben besprochenen Heft zu den Nachkriegsjahren bleiben die eigentlichen Artikel wegen ihres Spagats bei der Zielgruppe etwas problematisch; die eigentlichen Perlen sind die Schaubilder, Karikaturen und Quelltexte, die vom Team zusammengetragen wurden. Es mag auch daran liegen, dass ich mich im Thema weniger auskenne als im anderen Heft, aber ich fand die Beiträge dieses Mal auch etwas gewinnbringender. Die Dinger sind alle kostenlos als PDF zu haben, von daher kann sich jeder sein eigenes Bild machen.

Aus Politik und Zeitgeschichte – Gleichwertige Lebensverhältnisse

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung hat großartiges Material. Ich lese bereits seit vielen Jahren die kostenlose „Aus Politik und Zeitgeschichte“, eine Beilage zu „Das Parlament“, die man aber auch (kostenlos) unabhängig davon beziehen kann. Zu einem bestimmten Thema finden sich hier wissenschaftliche Aufsätze. Im vorliegenden Fall geht es um die im Grundgesetz geforderten „gleichwertigen Lebensverhältnisse“ in Deutschland.

Die Definition, was damit überhaupt gemeint ist, ist trotz mehrerer BVerfG-Urteile umstritten. Die APuZ hat daher konsequenterweise gleich zwei Definitionen vorangestellt, einmal von eher dem linken Spektrum zuneigenden Wissenschaftlern und einmal eher dem Rechten (Leuten vom ifo-Institut in dem Fall). Diese Gegenüberstellung allein zeigt die Problematik auf; die Leute reden letztlich von völlig unterschiedlichen Dingen; Einigkeit besteht überhaupt nicht. Ihr werdet nicht überrascht sein, dass mich die ifo-Version mit ihren „ihr seid nur zu doof, große Armut als eine Wahnsinnschance zu begreifen“ nicht wirklich überzeugt hat.

Der Rest des Hefts befasst sich dann vor allem mit der Messung von gleichwertigen Lebensverhältnissen und hat einen stark soziologischen Einschlag. Da Soziologie nicht mein Fachgebiet ist, habe ich nur wenig aus dieser Diskussion mitnehmen können; die wichtigste Erkenntnis für mich war, dass es verschiedene Messungsarten gibt und viele davon nicht in Betracht ziehen, wie groß die Bevölkerungsdichte einer Gegend ist, was mir schon auch relevant erscheint. Ebenfalls spannend war eine Untersuchung zur Haltung zur Demokratie, die wenig überraschend Unterschiede in Ost und West aufzeigte und dies direkt mit der Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen verknüpfte. Ansonsten aber habe ich das Gefühl, große Teile der in den Seiten stattfindenden Diskussion nur eingeschränkt verstanden zu haben.

{ 26 comments… add one }
  • CitizenK 1. Februar 2020, 14:50

    Du bist ja ein intensiver Leser. Respekt. Und danke für die Leseliste.

    Den Tooze-Artikel hab ich nicht gefunden. Könntest Du den bitte nochmal verlinken?

    Die Anmerkungen zu Brest-Litowsk sind überraschend. Aber ändert das wirklich die Bewertung im Vergleich mit Versailles – vor dem Hintergrund der Kriegsziele? Kommt dazu etwas von Dir im Geschichtsblog? Es gibt ja Anzeichen dafür, dass Geschichtspolitik wieder eine Rolle spielen wird.

  • Ralf 2. Februar 2020, 14:22

    Die Great Courses sind genial. Hab die vor ein paar Jahren entdeckt und mich durch die ganzen Astronomie- und moderne Physikvorlesungen gearbeitet. Von den Geschichte-Vorlesungen hab ich jeweils die Früh-, Mittel- und Spätmittelalter-Vorlesungen genossen, sowie die über das antike Persien. Die Professoren, die die für ihre Kurse an Land ziehen, sind oft wirklich Größen in ihren jeweiligen Feldern (Sean Carroll z.B. oder Alex Filippenko). Ein bisschen schade ist nur, dass es halt kaum Animationen gibt und die, die es gibt, sind meist so grottenschlecht, dass es ans Absurde grenzt. Da man ja hier mit dem Medium Film arbeitet, ist das echt eine verpasste Chance Zusammenhänge eben auch optisch attraktiv zu vermitteln. Aber abgesehen davon definitiv eine hervorragende Reihe!

    • Stefan Sasse 2. Februar 2020, 22:10

      Ich höre immer beim Sport und beim Autofahren, deswegen sind mir Animationen recht egal^^ Ich hab mittlerweile festgestellt, dass das bei Themen, die sich auf fremde Kulturkreise beziehen ein echtes Problem ist, weil die Namen alle vorbeirauschen…

  • Dennis 2. Februar 2020, 21:14

    Immer interessant, diese Liste. Danke für die Mühe

    Die Tooze-Sintflut werd ich mir mal antun, aber mal vorab gefragt:

    Zitat:
    „Auch der Friedensprozess von Versailles selbst wird von Tooze auseinander genommen. Besonders gewinnbringend fand ich seine Kritik an Keynes;“

    Was ist denn der Gegenstand der Kritik? Konventionell wird Keynes ja für seine Sicht, dass die Überforderungen des Vertrages fatale Wirkungen haben werden und dass Versailles keinen Frieden bringen wird, gelobt.

    Zitat:
    „Er beschreibt die Tatsache, dass Deutschland überhaupt als souveräner Staat erhalten blieb, als deutlich unterschätztes Element der deutschen Verhandlungsführung“

    Dieser formale Tatbestand (von wirklicher Souveränität kann ja nicht gesprochen werden) hat für die deutsche Seite ja keinerlei Nutzen entfaltet und hatte m.E. auch keine Bedeutung, worauf bezieht sich also die „Unterschätzung“ ?

    Insbesondere danke für den Hinweis auf das Frankreich-Heft. Sehr gute Artikel.

    Zitat Stefan Sasse:
    „…, das nun dank des Brexit mehr denn je für uns Bedeutung als Partner und Nachbar haben wird.“

    Tja, schön gesagt, aber die deutsche Seite vermasselt das überwiegend mit ihrer nostalgischen Fixierung auf einen faktisch nicht mehr existierenden, weiland politisch konvergenten und dabei wesentlich US-dominierten „Westen“ im Sinne der Nachkriegsordnung (das Pulverisieren der EU ist nicht nur Putins sondern auch Trumps Anliegen).

    Die Europa-Niete Merkel (es gab schon bessere Zeiten diesbezüglich bei Schmidt und Kohl) erinnert in dieser Hinsicht stark an Erhard, der nicht ohne Grund von Adenauer als außenpolitisches Desaster eingestuft wurde und seinerzeit den druckfrischen Élysée-Vertrag faktisch vernichtet hat.

    Ohne eine intergouvernemental intensiv gepflegte deutsch-französische Achse kann man ein politisches Europa vergessen, also kann man das zunehmend tatsächlich vergessen. Merkel hat in Grundsatzfragen dieser Art keine realistische Strategie sondern stolpert im Tagesrhythmus mal so und mal anders durch die Gegend.

    • Stefan Sasse 2. Februar 2020, 22:17

      Er kritisiert Keynes politisches Engagement in diese Richtung und auch Keynes‘ grundsätzliche Aussage.

      Erstens kann von wirklicher Souveränität sehr wohl gesprochen werden. Und die hätten Deutschland in mehrere Teilstaaten zerlegen und besetzen können! Klar hat da sBEdeutung.

      Ich bin voll für D-FR-Kooperation und europäische Armee.

      • Dennis 3. Februar 2020, 15:37

        Zitat Stefan Sasse:
        „Erstens kann von wirklicher Souveränität sehr wohl gesprochen werden.“

        Wieso wurde dann der Vertrag von Versailles überhaupt unterschrieben, obwohl ALLE Parteien, einschließlich KPD, dagegen waren?

        Zitat:
        „Und die hätten Deutschland in mehrere Teilstaaten zerlegen und besetzen können!“

        Richtig. Das hätte man ententeseitig im Falle der Nichtunterschrift auch gemacht. Die Seeblockade beispielsweise blieb zunächst als Druckmittel weiterhin intakt. Warum hat man von deutscher Seite anlässlich der Unterschrift eine Protestnote hinterlassen, statt die Unterschrift zu unterlassen?

        Gustav Bauer (kurzzeitig, aber nicht zu diesem Zeitpunkt Kanzler) hat das so begründet:

        Zitat:
        „……dem unsagbar leidenden deutschen Volke einen neuen Krieg, die Zerreißung seiner nationalen Einheit durch weitere Besetzung deutschen Gebietes, entsetzliche Hungersnot für Frauen und Kinder und unbarmherzige längere Zurückhaltung der Kriegsgefangenen zu ersparen.“

        Hört sich im eigentlichen Wortsinn nitt grad souverän an (kommt von superanus = „überlegen“). Souveränität als rechtlicher Papierbegriff bedeutet nix.

        Nach WW II war’s andersrum. Auf dem Papier wurde die so genannte Souveränität zunächst entzogen, erst 1955 im Westen und Osten im Wesentlichen wieder hergestellt, juristisch vollständig aber erst 1990. Für diese Feinheiten aus Papier hat sich aber niemand interessiert. Politisch lief alles anders als nach WW I und nur darauf kommt es an.

        • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 17:30

          Die waren doch gar nicht alle dagegen! Die Weimarer Koalition, die damals eine mehr als stattliche 75%+-Mehrheit hatte, sprach sich FÜR die Unterzeichnung aus. Wie viel demokratischer soll das denn werden?

          Die Alternative zum Nichtunterschreiben war das Ende des deutschen Staates. Und anders als 1949 gab es keinen Kalten Krieg, der aus den deutschen Verbündete gemacht hätte. Tooze zeichnet als ein plausibles Szenario für diesen Fall auf, dass die Alliierten einfach das Ruhrgebiet und andere in Westdeutschland gelegene, wirtschaftliche Teile besetzt hätten. Das restliche Land wäre dann im Bürgerkrieg versunken und zwischen den Links- und Rechtsextremisten zerrissen worden; eine zweite Sowejetunion, quasi. Großartiges Szenario. Deine Szenario hat etwa Sebastian Haffner vertreten; ich hing dem auch sehr lange an, aber ich finde Tooze überzeugender.

  • Ariane 3. Februar 2020, 12:05

    Hach DSA, da werde ich ja ganz nostalgisch 🙂

    Schöne Tipps wieder dabei, the Great Courses kannte ich noch nicht, da höre ich bestimmt auch mal rein. Ist bei mir allerdings auch ein Problem bei englischen Hörbüchern, dass ich gerade bei Namen dann ins Schlingern gerate. Schönes Beispiel: Pontius Pilot… Pilot? Flugzeug?? ^^

    Zu Rogue One: Also ich bin jetzt nicht der größte Star-Wars-Fan und kann zum aktuellen Beispiel wenig sagen. Aber ich hab das Gefühl, dass hier eventuell eine Verschiebung stattfindet, weil es mir jetzt schon häufiger passiert ist, dass ich Bücher teils wesentlich schlechter fand als die Filme oder Serien, was mir früher fast nie passiert ist.
    Ganz extrem hatte ich es bei The Expanse, nachdem ich die Serie so gut fand, hab ich auch einige Bände gelesen und fand, dass die Bücher die Erwartungen nicht so erfüllen konnten. Statt Mehrwert zu bieten war es eher so, als wenn die Schwächen aus der Serie noch stärker zutage treten.

    • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 14:29

      Jaaaaa, DSA!!

      Same here.

      Ja, die Serie ist deutlich besser bei Expanse, keine Frage. Die Bücher sind…okay? Wo hast du es noch erlebt?

      • schejtan 3. Februar 2020, 15:41

        Ihr schreibt D&D immer noch falsch 🙂

        • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 17:30

          Tschuldigung. „DSA ist das D&D sichtlich überlegene Rollenspiel.“

          • cimourdain 3. Februar 2020, 22:07

            Meiner Erfahrung nach ist DSA eher für kleinteilige Beschreibungsfanatiker. „Ich nehme ein Stück Käse aus meinem Rucksack [sieht aufs Charakterblatt]. Es ist Altendorfer Weichkaas“, „Vergiss nicht den Käse aus deiner Ausrüstungsliste zu streichen. Er wickelt den Käse in sein mit Andergaster Stickereien verziertes Taschentuch und…“
            In der Zeit hat eine D&D Gruppe schon ein Flussdiagramm für das nächste Grapple-Manöver erstellt.

            • Stefan Sasse 3. Februar 2020, 23:07

              Ich kenn mich mit D&D zu wenig aus, um die entsprechende Analogie zu bringen, aber Idioten finden sicher auch Möglichkeiten, das System dort zu verregeln. ^^ Alles eine Frage, ob man mit vernünftigen Leuten spielt.

              • cimourdain 4. Februar 2020, 07:16

                Das Flussdiagramm für Grapple ist das Paradebeispiel für verquere Regeln:
                http://pfsprep.com/e107_files/public/1482694608_186_FT297_grappleflowchart_1.0.pdf

              • schejtan 4. Februar 2020, 11:34

                „Alles eine Frage, ob man mit vernünftigen Leuten spielt.“

                Jupp. Weswegen ich leider seit Jahren schon nicht mehr aktiv spiele, seitdem sich unsere alte Gruppe verstreut hat. Was mich natuerlich nicht daran hindert, weiterhin die Buecher zu sammeln 😉

                • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 14:38

                  Wo wohnst du denn? 😀

                  • schejtan 4. Februar 2020, 15:46

                    In einer 9 Millionenstadt mit sage und schreiben einem spezialisierten RPG Laden

                    • Stefan Sasse 4. Februar 2020, 18:28

                      Schau mal, in meiner Stadt gibt es keinen einzigen.

            • schejtan 4. Februar 2020, 11:24
  • Sebastian 3. Februar 2020, 22:24

    Baumeister kannte ich schon – der hat auch ein paar interessante und durchaus (im guten Sinn) streitbare Thesen zum Thema Geschlechterverhältnisse auf Lager: https://psy.fsu.edu/~baumeisterticelab/goodaboutmen.htm

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