Eine Erscheinung des Alters ist die Neigung, die Vergangenheit zu verklären. Zeitliche Zusammenhänge werden entrückt, eigene Erfahrungen verallgemeinert. Andererseits ist die Behauptung älter werdender Menschen nicht unberechtigt, früher sei vieles besser gewesen. Nur junge Menschen lieben den Turbogang, jenseits eines Scheitelpunkts wird Entschleunigung ein Wert an sich. Doch eine solche Verlangsamung kann nur genießen, wer aussteigt. In der realen Welt ist das selten möglich und so wächst die Nostalgie. In der Erinnerung erleben wir die eigene Kindheit als eine besonders unbeschwerte Zeit. Das hat aber nur mit dem kindlichen Geist zu tun. Zur Lösung heutiger Probleme taugt die Anleihe in längst Vergangenem nicht, wohl aber zu manchem Vergleich. Sie erklärt, warum die Deutschen eine besonders kinderfeindliche Gesellschaft sind.
In meiner Kindheit gab es drei Fernsehprogramme, doch im Grunde zählte das Dritte nicht. Die meisten Sendungen waren so langweilig, dass Fünf Freunde von Enid Blyton wesentlich mehr Spannung verhieß und das auch in der dritten Wiederholung. James Dean-Filme und die unvergleichliche Marilyn Monroe erlebten Fernsehzuschauer erst, als die Ikonen längst tot waren. Zwischen cineastischer Erstaufführung und Fernsehausstrahlung lagen ein bis zwei Jahrzehnte. Und das Kino bot wenig, was für Teenager interessant war. Wer sich heute Hollywood-Klassiker aus den fünfziger und sechziger Jahren betrachtet, erlebt eine aufregende Langsamkeit der Erzählform.
Der typische Alltag eines Schülers sah einen sechs- bis achtstündigen Lehrplan vor, danach Mittagessen, zwei Stunden Hausaufgaben und danach Spielen. In den Frühjahr- und Sommermonaten gab es da viele Gelegenheiten – und vor allem Gleichaltrige. 1970 lag der Anteil der Nicht-Volljährigen bei 28 Prozent, ein Jahrzehnt später war es noch jeder Vierte. Heute sind nur noch 18 Prozent der Bevölkerung minderjährig. In absoluten Zahlen ist das noch dramatischer. Obwohl die Bevölkerung seither um ein Drittel auf 84 Millionen gewachsen ist, schrumpfte die Zahl der Kinder von 17,3 Millionen auf 15,1 Millionen. Wer vor fünfzig Jahren im spielfähigen Alter zwischen 6 und 14 Jahren war, hatte ein Drittel mehr Spielkameraden. Stellen Sie sich vor, Sie hätten damals neun Freunde zum Geburtstag einladen können. Heute kämen Sie statistisch nur noch auf sechs Freunde.
Deutschland vergreist
Kinder vereinsamen, Familienfeiern sind Altentreffs. Die Kleinen kommen nicht mehr an einen eigenen Tisch, sondern müssen auf den Erwachsenenstühlen langweiligen Gesprächen lauschen. Und damit werden Kinder auch Erwachsenen und selbst ihren eigenen Eltern fremd. Vor zwanzig Jahren boomten Erziehungsratgeber, heute brauchen viele solche Bücher nicht mehr, da nach ihrer Vorstellung Kinder ohnehin selbstbestimmte, kleine Erwachsene sind. Nicht zufällig hat die GenZ den denkbar schlechtesten Ruf, was Qualitäten wie Ehrgeiz, Disziplin und Höflichkeit betrifft.
Vielfach wird behauptet, früher hätten die Großeltern in Mehr-Generationen-Familien einen Teil der Betreuungs- und Erziehungsarbeit übernommen. Das muss allerdings sehr viel früher gewesen sein. Dieses mehrstöckige Familiengebilde war schon vor fünfzig Jahren nicht mehr so recht in, die Wohnungen waren größer geworden und die Jungen waren auf mehr Selbständigkeit bedacht. Hotel Mama kam erst in den Neunzigerjahren in Mode. Außerdem gab es gar nicht so viele Großeltern, wie sich das so mancher vorstellt. Die entsprechende Alterskohorte war durch Krieg und Vertreibung ausgedünnt. Mein Opa mütterlicherseits fiel wahrscheinlich 1944 während der sowjetischen Offensive Jassy-Kischinew im heutigen Rumänien. Mein Vater war wie Millionen andere Kriegsflüchtling, der als Kind von Königsberg bis in die Auffanglager in Flensburg gebracht worden war. Als kinderreiche Familie wären meine Großeltern mit der Betreuung der vielen Enkelkinder schon geographisch überfordert gewesen.
Die Bereitschaft der Boomer-Generation, ihren Kindern Erziehungsarbeit abzunehmen, ist nicht gerade hoch ausgeprägt. Anders als ihre Großeltern haben die heute Fünfzig- bis Siebzigjährigen vielfältige Möglichkeiten der späten Selbstverwirklichung. Diese Generation ist die vermögendste gesellschaftliche Gruppe und sie ist bereit, ihr Geld auszugeben statt es einfach zu vererben. Außerdem steigt die Scheidungsrate in dieser Alterskohorte stark an. Warum sollten frisch geschiedene Omas ihre kostbare Lebenszeit mit einer zusätzlichen Runde Babywickeln verbringen wollen?
Tatsächlich waren noch in den Siebzigerjahren die meisten Frauen nicht oder kaum erwerbstätig. Außerdem arbeiteten weit mehr Menschen als Kleingewerbetreibende, hatten Läden mit geringer Fläche, arbeiteten als selbständige Schneiderinnen, Händler und Tourismusberater. Diese Formen der familienfreundlichen Erwerbsarbeit sind weitgehend verschwunden.
1950 wurden auf 1000 Einwohner 16 Kinder lebend geboren, bis Mitte der Sechzigerjahre stieg dieser Wert auf 18 Kinder an, die sogenannten Babyboomer. Anfang der Siebzigerjahre brach die Zahl der geborenen Kinder dann abrupt auf durchschnittlich 10 pro 1000 Einwohner ein, blieb allerdings mit Schwankungen bis Ende der Neunzigerjahre auf diesem Niveau. Seit 20 Jahren erblicken jährlich nur noch im Mittel 8,5 Kinder pro 1000 Einwohner jährlich das Licht der Welt.
Vielfach wird hierfür die gestiegene Frauenerwerbstätigkeit genannt. Tatsächlich ging 1960 nur jede zweite Frau einer Erwerbsarbeit nach. Binnen nur zweier Jahrzehnte erhöhte sich die Erwerbsbeteiligung von 58 Prozent auf über 72 Prozent. Doch das kann nur ein kleiner Teil der Erklärung für den Einbruch bei den Geburten sein. Denn während sich die Geburten um die Jahrtausendwende abrupt verminderten und seitdem ein konstantes, teils sogar höheres Niveau behaupten, steigt die Erwerbstätigkeit von Frauen ziemlich linear an. Allerdings ist es ein Anstieg in Teilzeit. Die Hälfte aller Frauen im Beruf widmet sich zeitlich nur eingeschränkt dem Broterwerb, genügend Zeit für die Kindererziehung bliebe also, zumal auch Männer ihre Arbeitszeit kontinuierlich reduzieren.
Karriere & Unternehmenswelten
Kinder sind eben Teil der Lebensplanung von Menschen. Wer einen Kinderwunsch hat, verzichtet nicht, weil er die berufliche Verwirklichung sucht. Mancher meint, Unternehmen seien deshalb schuld, dass der Klapperstorch weniger Einsätze fliegt. Der Karriere wegen müssten immer häufiger Menschen längere Fahrtwege in Kauf nehmen und in doppelten Haushalten vereinsamen. Das hört sich zwar eingängig an, ist aber eine Legende. Über die Jahrzehnte haben sich die Lebensgewohnheiten der Deutschen nur begrenzt verändert. Fast die Hälfte arbeitet wohnortnah und muss weniger als 10 Kilometer zur Arbeitsstätte zurückzulegen. Weitere 29 Prozent hat dann auch nicht mehr als 25 Kilometer Fahrweg.
Intensiv sind die Pendelwege in die Ballungsräume nach München, Rhein-Main, Berlin, Hamburg sowie um Köln und Düsseldorf. Doch die Menschen leben da in den Vororten, wofür es viele Gründe gibt. All diese Städte sind auch Hochburgen für Akademiker. Weder in Frankfurt, noch München noch Berlin wird hauptsächlich produziert. Dort sitzen Firmenzentralen mit einer Menge Büros, Entwicklungsbereiche und Kapitalgeber. Gerade die drei Metropolen sind europäische Hochburgen für Risikokapitalgeber.
Der Weg von Studenten führt nicht aus dem Hotel Mama in die Großstadt und wieder retour. Junge Menschen bleiben dort, wo sie das leichte Leben kennengelernt haben. Deswegen ist der Anteil der Singlehaushalte in den Studentenburgen besonders hoch. Nur, früher klappte es dann mit der Partnerwahl beim gemeinsamen Lernen. Heute haben junge Menschen enorme Anschlussschwierigkeiten. Aufgrund ihrer Erziehung haben sie es nicht gelernt, Kompromisse auszuhandeln und zu schließen. Sie sind ewig auf der Suche nach dem Ideal und bleiben so allein. Mit der Berufswahl hat das nichts zu tun.
Noch so eine auf den ersten Blick bestechende Idee: Um den Menschen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern, sollten Unternehmen doch Büros und Fabriken dezentralisieren und dort ansiedeln, wo ihre potentiellen Mitarbeiter leben. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wer im ländlichen Raum lebt, will das meist nicht. Die Proteste gegen die Errichtung und den Betrieb von großen Fabriken wie dem Tesla-Werk in Brandenburg erzeugen regelmäßig Proteste. Ich selbst stamme aus einem kleinen Kurort im Spessart. Bis in die Neunzigerjahre gehörte der Kurtourismus zur Haupterwerbsquelle der meisten Einwohner. Dann kürzte die Kohl-Regierung die Förderung von Kuren und das Geschäftsmodell war zu Ende. Als nach Jahren ein chinesischer Konzern ein neues Kurzzentrum aufbauen wollte, scheiterte das Vorhaben am Widerstand der Einwohner.
Menschen ziehen nicht gedankenlos in ländliche Regionen. Sie schätzen dort das Idyll, was die Großstadt nicht bietet. Und für diese Idylle nehmen Millionen Pendler ohne Murren weitere Fahrwege in Kauf. Was sie so wenig wollen wie ein Kernkraftwerk vor der Nase ist ein großes Gewerbegebiet mit direktem Autobahnanschluss nahe der eigenen Wohnung.
Allerdings ziehen Unternehmen manchmal ihren aktuellen und zukünftigen Mitarbeitern nach. Auf der einen Seite verlagern Unternehmen selten ihre Standorte, denn jeder Umzug führt zu einer zusätzlichen Fluktuation, bei der Know-how verloren geht. Auf der anderen Seite gibt es einen klaren Trend zur Cluster-Ansiedlung. So gibt es kaum wirtschaftliche Gründe, Filialen und Leistungszentren in Berlin zu errichten. Viel zu weite Wege zu den Hotspots der europäischen Wachstumsregionen wie München, Frankfurt, Paris, Barcelona, Übermaß an Bürokratie, hohe Gewerbesteuern, traditionell unternehmensfeindliche Politik. Und dennoch verlegten große Unternehmen wie Siemens, Daimler und TUI ganze Bereiche in die Hauptstadt, avancierte Berlin zum Zentrum der kontinentaleuropäischen Start-up-Industrie und Brennpunkt für Risikokapitalgeber.
Der Grund ist denkbarbar einfach: Berlin wurde Anfang des Jahrtausends zur Lifestyle-Kapitale für junge Menschen. Wer im War for Talents erfolgreich sein will, muss in vielen Branchen in Berlin präsent sein. So erlebte Berlin einen historisch einmaligen Bevölkerungsaustausch, stieg der Stadtstaat im Einkommensranking rapide an ohne dass die Politik dafür einen Finger krümmen musste.
Über Geld spricht man nicht
Es gehört zu den sozialwissenschaftlichen Essentials: Der Staat kann mit seiner Steuer-, Wirtschafts- und nicht zuletzt Sozialpolitik wesentlichen Einfluss auf die Familienplanung seiner Bürger ausüben. Extreme Beispiele sind in Diktaturen wie China, Nazi-Deutschland oder der ehemaligen DDR zu finden. Auch die alte Bundesrepublik hat so ihre Erfahrungen. Der erste Kanzler Konrad Adenauer ist mit seinem Bonmot in Erinnerung, „Kinder bekommen die Leute immer.“ Der Alte wusste, dass der Wunsch nach Kindern der Urtrieb des Menschen ist. Deswegen meinte Adenauer auch, sie den wesentlichen Teil bei seiner Rentenreform sparen zu können. Nach dem eigentlichen Konzept sollten Familien mit Kindern bei späteren Rentenzahlungen deutlich begünstigt werden.
Adenauer irrte bekanntlich. Schon wenige Jahre nach seiner Rentenreform wurde häufiger gestorben als geboren. Den Geburtenknick bekam das Land nie wieder eingefangen, anders als andere Länder. Von 1994 bis 2003 wuchs die französische Bevölkerung um fast 5 Prozent, während die deutsche nur ein Wachstum von 1,3 Prozent verzeichnete. Vor zwanzig Jahren analysierte der legendäre Spitzenökonom Hans-Werner Sinn in seinem Bestseller „Ist Deutschland noch zu retten?“ die Geburtenraten Frankreichs und Deutschlands. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass Französinnen ihr erstes Kind zwar später als deutsche Frauen, dafür aber dann weit häufiger das zweite und dritte Kind bekommen. Etwas überraschend war festzustellen, dass in beiden Ländern der Anteil der Frauen, die irgendwann Mutter werden, praktisch gleich ist. Aber viel häufiger gebären Französinnen mehrmals.
Frankreich hat ein in Europa einzigartiges System der vielfältigen Familienförderung. Damit ist nicht das Netz an öffentlichen Kinderbetreuungsmöglichkeiten gemeint. Hier gibt es wenig Unterschiede zwischen den beiden großen Ländern, wo jeweils über 50 Prozent der Kleinkinder zumindest zeitweise in Kitas betreut werden. Dazu treten steuerlich geförderte Tagesmütter für die gehobene Mittelklasse. Besserverdienende Eltern werden in Frankreich außerordentlich begünstigt. Gerade bei überdurchschnittlichen Einkommen sinkt die Steuerbelastung mit der Anzahl der Kinder. Ursächlich ist das geltende Familien- oder Realsplitting, bei dem die Besteuerung nach dem Haushaltseinkommen erfolgt. Dabei wird das Gesamteinkommen durch die Anzahl der Familienmitglieder geteilt, wodurch sich eine deutlich niedrigere Steuerlast als bei Singles ergibt.
Die Ergebnisse sind offensichtlich: Gutverdiener leisten sich in Frankreich deutlich mehr Kinder als in Deutschland. Sichtbar wird das bei den obersten Repräsentanten. Während französische Politikerinnen in der Öffentlichkeit stolz ihre Mutterschaft präsentieren, sind viele deutsche Spitzenpolitikerinnen kinderlos. Ein Ausreißer ist die heutige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Pointe: Die meisten ihrer sieben Kinder bekam sie, als sie im Ausland arbeitete.
Deutlich wird die Bedeutung der Finanzen für die Gebärfreudigkeit von Frauen auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Bei der EZB im Herzen Deutschlands angesiedelt arbeiten die meisten Frauen aus allen Herren LändernVollzeit. Die sozialen Bedingungen bei der Notenbank sind für Schwangere weit schlechter als für deutsche Frauen, Mutterschutz gibt es nur für wenige Wochen, Anspruch auf ein Betreuungsjahr gar nicht. Dennoch ist mehrfache Mutterschaft unter den Beschäftigten weit verbreitet.
Kinder für Arme
Deutschland geht seit Jahrzehnten einen eigenen Weg. Vor zwanzig Jahren erfolgte eine einschneidende Systemumstellung. Seitdem erhalten die meisten Familien den gleichen Betrag pro Kind in Form des Kindergeldes. Die Berücksichtigung der Ausgaben für Kinder bei der Einkommensteuerermittlung entfällt. Dieses Verfahren begünstigt Eltern mit geringem oder keinem eigenen Erwerbseinkommen. Für zwei Kinder zahlt der Staat jährlich 6.000 Euro Kindergeld. Bei einem Haushaltseinkommen von 60.000 Euro sind das 10 Prozent. Bei einem Haushaltseinkommen von 12.000 Euro beträgt der Wert des Kindergeldes jedoch 50 Prozent. Zudem erhalten einkommensschwache Familien einen Kinderzuschlag von bis zu 292 Euro pro Kind.
Je geringer das eigene Einkommen, desto lohnenswerter sind also Kinder zur Aufbesserung der finanziellen Mittel. Das hat Konsequenzen. Während Haushalte mit fünf oder mehr Mitgliedern in der Gesamtbevölkerung mit knapp 4 Prozent eine Rarität sind, kommt diese Haushaltsgröße bei Bürgergeldempfängern fast doppelt so häufig vor. Und die Zahlen sind hier verzerrt, da Bürgergeldempfänger zu fast 60 Prozent Singles sind (20 Prozent). In Deutschland haben also weit überproportional Menschen Kinder, die es sich finanziell eigentlich nicht leisten können. Das zeigt noch eine andere Zahl. Während laut den Daten des Statistischen Bundesamtes das Haushaltseinkommen mit der Mitgliederzahl steigt, beziehen fünf- und mehrköpfige Familien ein geringeres Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit.
Die Politik hat noch weiterreichende Eingriffe vorgenommen. In den letzten zwei Dekaden wurde der nacheheliche Unterhalt weitgehend gekappt, wodurch vor allem Frauen mit eingeschränkter Erwerbstätigkeit massiv benachteiligt wurden. Junge Frauen können sich heute weit weniger darauf verlassen, durch die Geburt von Kindern Einkommensnachteile ausgeglichen zu bekommen, auch dann, wenn die Beziehung nicht für immer hält. Auch diese Politik zeigt Folgen: Die Einkommen in Ehen gerade im oberen Segment haben sich stark angeglichen. Der Chefarzt heiratet heute nicht mehr die Krankenschwester, sondern die Oberärztin. Am anderen Ende steigt trotz hohem Armutsrisiko die Anteil Alleinerziehender. Mutter mit Kind ist heute neben den statistischen Singles die größte Gruppe bei den Bürgergeldempfängern. Sie haben einen durchschnittlichen Zahlungsanspruch von knapp 2.000 Euro, der einer Partnergemeinschaft mit Kindern liegt nur um gut 900 Euro höher.
Die Politik und ihre Sozialarchitekten haben die Einkommens- und Lebensverhältnisse von Familien einschneidend verändert. Mit ihren Eingriffen haben sie dazu beigetragen, Deutschland zu einem kinderfeindlichen Land zu machen, in dem Kinder entweder ein Luxusgut oder Einkommensquelle für Menschen sind, die sich ihren Wunsch nach einer großen Familie von der Gesellschaft bezahlen lassen. Eine Umkehr ist nicht möglich, schließlich wird auch die Sahara keine Tropenregion mehr.
Ein ganzes Füllhorn an Fakten und Ideen. Das wird aber eine Explosion an Ansichten nach sich ziehen, der gesamte Bereich ist zu komplex. Hier gibt es kaum -oder besser nicht- die „silver Bullit als Lösung
[kann sein, dass ich nerve ;-)]
um über Blyton und Nostalgie zu sprechen. Ich habe kürzlich
Le Club des cinq pris au piège. Dt: Fünf Freunde helfen ihrem Kameraden
gelesen.
Außerdem bin ich im Besitz von
Le Club des cinq joue et gagne. Dt: Fünf Freunde auf der Felseninsel
Kinderbücher sind in einer bestimmten Phase des Erlernens einer Fremdsprache ein sehr mächtiges Tool. Aktuell lese ich „Le Petit nicolas“ (Der kleine Nick).
Auf Spanisch gibt es die „Los cinco“ Serie sogar als E-Book.
Noch besser: Auf Spanisch gibt es sogar die Abenteuer-Serie, die es auf Französisch und Portugiesisch nicht mehr gibt. Ich denke aktuell über den Erwerb von „Aventura en el mar“ nach, weil mir die Le Club de cinq Lektüre so gut gefallen hat. Ich mochte die Abenteuer Serie immer ein bisschen mehr.
Hier mapping von spanischen Titel auf englische Originaltitel -> https://es.wikipedia.org/wiki/Los_Cinco_(serie)
Hier gute Rezessionen der englischen Titel.
https://www.enidblyton.net/famous-five/
Fünf Freunde auf der Felseninsel
Hat mir gefallen!
Du wolltest sagen: Los Cinco otra vez en la Isla de Kirrin wird dir gefallen!
Ich habe mir jetzt zusätzlich bestellt:
Aventura en el mar (spanisch) Die See der Abenteuer
Os cinco e os contrabandistas (portugiesisch) Fünf Freunde auf Schmugglerjagd
Os Cinco na Casa do Mocho (portugiesisch) Fünf Freunde geraten in Schwierigkeiten
Da hast Du recht! Puh, ich glaube ich bin noch nicht so weit.
Es macht keinen Sinn darauf zu warten.
Du musst irgendwann ins kalte Wasser springen und längere Texte lesen.
Duolingo ist ein sehr spezielles Tool. Es ist sehr auf Grammatik fokussiert. Leider glauben viele Leute das Gegenteil. Irgendwann wird dir Duolingo Sätze mit subjunctivo préterito imperfecto oder Futuro II bilden. Das sind totale Spezialthemen. Ich habe u.a. zu viel Spaß an Duolingo, weil ich sowas wie Mikhail Pretrunin, Comparative Grammar of Spanish, Portuguese, Italian and French und Große Französische Lerngrammatik aus dem Huberverlag lese sowie als Programmierer absolut darauf konditioniert bin abstrakte Regeln auf Semantik anzuwenden. Und die Grammatik-Bücher sind für mich nur deshalb lesbar und spannend, weil ich über 30 Jahre Erfahrung in einer Romanischen Sprache habe. Der eigentlich Prozess des Erlernens der Französischen Sprache findet bei mir durch Lesen/Hören der Sprache statt, d.h. außerhalb von Duolingo.
Es macht Sinn *längere Texte* lesen. Es wäre vermutlich besser mit sowas hier anzufangen: https://www.amazon.de/vida-Caracas-Venezuela-Lesekompetenz-zweisprachig/dp/3968910591/
Da gibts den spanischen Text direkt mit Übersetzung, d.h. du musst kein Wörterbuch konsultieren.
Du machst mir Angst, Lemmy. 🙂
Ich bewundere Dich für Deine Sprachkenntnisse, mein Gehirn ist dafür nicht ausgelegt. Da bin ich klar im Nachteil. Ich habe ein weit überdurchschnittliches Gefühl für Zahlen, Trends, Grafiken und ein herausragendes Gedächtnis für Entwicklungen. Ich kann heute noch die Finalaufstellungen der EM 1980, alle deutschen Torschützen, die Tunierverläufe von EMs und WMs und noch vieles mehr herunterbeten. Dafür vergesse ich die meisten Namen und entsprechend Worte und Vokabeln.
Aber Du hast Recht: Nach meinem Studium habe ich mir so ein hohes Niveau in Englisch erarbeitet, Time Magazine und John Grisham-Romane gelesen. Aber da bin ich von einem höheren Stand gesprungen. Danke für den Tipp, ist bei Amazon im Bestellkorb.
Nicht nur dir.
Ich wollte eigentlich seit 25 Jahren Französisch lernen.
Und jetzt hat es sich als einfacher herausgestellt als ich dachte. Aber mir sind in komplexeren Büchern immer noch viele Vokabeln unbekannt. Frei Sätze zu formulieren kann ich nicht flüssig. Dafür brauche ich dann Konversationskurse, aber das grammatikalische Grundverständnis ist in einer befriedigenden Breite da.
In der Schule war ich nicht gut in Sprachen. Das ist eher eine Sache der Übung. Für mich ist Spanisch lesen/hören/reden/schreiben praktisch das gleiche wie Englisch lesen/hören/reden/schreiben. Ist halt eine Frage der Übung.
Mit diesen 2-sprachigen Bücher (viel bei dtv-zweisprachig) muss man nicht so viel Vokabeln nachschlagen. Duolingo hilft am Anfang, aber auf die Dauer ist es einfach interessanter parallel verschiedene Sachen auszuprobieren.
Und dabei vielleicht manchmal über Grammatik nachdenken. Wortstellung in Sätzen, Zeit des Verbes, Subjunctivo. Ser/estar. Dabei aber nicht Perfektion anstreben. Fehler in Subjunctivo und ser/estar sind normal. Und ihr werdet euch vermutlich zu wenig um eure Aussprache kümmern.
In Französisch gibt es definitiv mehr Regeln als im Spanischen. Die Aussprache ist auch schwieriger. Orthografie ist der Hammer. Und dann gibt es da noch sehr viel umgangssprachliches, was in Duolingo ausgeblendet wird. Reales Französisch ist da wie chilenisches Spanisch. Das ist ein anderer, kreativerer Zugang zur eigenen Sprache.
Duolingo werde ich jetzt echt runterfahren, obwohl ich auch in Französisch schnell geworden bin, oft unter 2:30 pro Einheit. Es gibt aber auch Außreißer bis 8 Minuten in Vergoldungs-Einheiten. Die anderen Kurse mit Spanisch und Portugiesisch sind natürlich noch deutlich schneller. Englisch-Französisch und Englisch-Spanisch sind riesige Kurse mit je 8 Bereichen. 8 Tsd XP sind ok, die ziemlich konstanten 23 Tsd XP Wochen der letzten Zeit stoppe ich jetzt. Ich werde jetzt auch Französisch länger konsolidieren und erstmal nicht mit Niederländisch und Italienisch anfangen, obwohl sie mich schon interessieren.
All das ist auch nur möglich, aufgrund bestimmter Besonderheiten des Projekts, in dem ich arbeite und das ich Ende des Jahres verlassen werde. Chaos und Desorientierung im Groß-Projekt kann für technische Stakeholder zu mehr oder weniger Arbeit führen. Hier ist es letzteres.
Über die letzten 28 Monate habe ich viel interessantes erfahren, was da in den letzten 27 Jahren gelaufen ist. Die wissen, dass ich in einer bestimmten eher Funktion sehr effektiv bin. Diese Funktion ist eher kommunikativ, erfordert aber viel technisches Verständnis. Sie ist zukunftsweisend.
Aber das ganze Ding wäre besser ca 2010 gestoppt worden, um mit neuer Mannschaft neu aufzusetzen. An die Art, wie Behörden unseres föderalen Staates Softwareprojekte durchführen, sind wohl in einigen Fällen ein paar sehr ernste Fragen angebracht. Ich verdiene aktuell mit so einem Fall mein Geld.