Bohrleute 40: Steht Kartoffelbrei im Grundgesetz?, mit Ariane Sophie

Die Letzte Generation ist wieder einmal in den Schlagzeilen. Nachdem bereits das Bewerfen von Plexiglas vor Gemälden mit Suppe und Kartoffelbrei die Republik in Aufregung versetzt, trifft es dieses Mal das Grundgesetz, zumindest in seiner Denkmalform in Berlin. Mit Ariane spreche ich darüber, was von den Protesten der LastGen zu halten ist, ob uns Klimaterrorismus droht und warum die Reaktion auf die Proteste so unglaublich überzogen ist.

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  • Jens Happel 7. März 2023, 19:21

    In Deutschland ist mittlerweile alles was Minderheitenmeinung = Nazi.

    Ich habe es den Linken prognostiziert. Die Inbrunst mit denen Linke wie Volksverpetzer und Tilo Jung gegen Coronamassnahmengegener gehetzt haben, wird denen auf die Füsse fallen und sie bald selber diesen Vorwürfen ausetzen. Einfach in die rechte Ecke stellen und jegliche Diskussion ist vorbei. Mussten die Gegener der Waffenlieferungen auch gerade wieder erfahren. Deutschlands Debattenkultur ist nicht existent. Im ö.r.R schon zweimal nicht.

    Die Hetze a la „Abschaum“ prasselte auch über Impfpflichtgegener ein, gerade von Linken und Grünen. Tom Lausen der die Daten der KBV korrekt anaylsiert hatte, wurde im Parlament von der SPD als Datensalafist bezeichnet. Unterging, dass die KBV Daten einfach nicht das waren, als was die KBV sie deklariert hatten.

    Friedliche Lichterspaziergänge für Grundrechte wurde als rechtsoffen und Naziveranstaltung bezeichnet.

    Das euch der Reichtagssturm und die Kukidentgang die versuchten einen „Putsch“ zu machen triggert wundert mich. Die Erfolgsaussichten waren null. Ein Reichtagssturm von 400 Leuten, der von 3 Polizisten mit Schlagstock verhindert wird, ohne Verletzte, nicht mal verletzte Polizisten, ist eher ein Happening als ein Reichtagssturm. Gefahr für die Demokratie = NULL!

    Die Aktionen der LastGen haben schon Krankenwagen aufgehalten. Damit sind sie für mich gefährlicher als die 400 Papnasen vom Reichtagssturm oder die Kukidentgang. Allerdings gefährlich für die Gesundheit einzelner Personen, aber nicht der Demokratie.

    Was Kukidentgang und LastGen gemeinsam haben ist ihre grenzenlose Naivität. Gefährlich sind sie beide nicht.

    Zielführend ist LastGen auch nicht. Der ideologische Aktionismus in Deutschland für das Klima wird nichts bringen. Bestes Beispiel ist die Stilllegung der AKWs. Die haben vor 2 Jahren 60 TWh produziert. In den 2 Jahren haben wir bei Wind und Sonne gerade mal 17 TWh zusätzlich produziert. Für die 60 TWh müssen wir jetzt auch noch entsprechnend Speicher haben. Völlig bekloppt.

    Der zusätzliche Bedarf an Kupfer, Lithium, Neodym etc. den wir brauchen um nur die EU und USA bis 2050 Klimaneutral und Elektromobil zu machen, gibt es derzeit nicht und neue Minen haben 10 Jahre Vorlaufzeit. Ein solches Wachstum ist nicht absehbar, zumal diese Minen nicht gerade umweltfreundlich sind. Gegen den Lithiumfund in Serbien wurde sofort demonstriert. Fraking in Deutschland wäre auch möglich wollen wir aber auch nicht.

    Das einzige vernünftige Gesamtkonzept hat bislang nur George Brasseur von der UNI Graz vorgestellt.

    https://www.youtube.com/watch?v=tPuhBKEMggs

    Die Einwände von Prof Sinn sollte man ernst nehmen.

    https://www.youtube.com/watch?v=z5trsBP9Cn4

    insbesondere die Grafik 57:03 Minuten.

    China und Indien und defacto auch Afrika und grosse Teile Südamerikas können sich eine Energiepolitik hin zu grünem Strom, so wie wir es machen nicht leisten, im Falle Chinas wollen Sie es sich nicht leisten. China und Indien nehmen sich Zeit bis 2070. China baut aktuell 109 neue Kohlekraftwerke und Indien 20.
    Damit ist klar das 1,5 und 2 Grad Ziel ist unerreichbar, selbst wenn sich in Deutschland 80 Mio auf der Autobahn festkleben.

    Energieintensive Industrie wandert nach China und Indien ab. Unter dem Strich wird so null komma null CO2 gespaart.

    Wenn man erkennt, das die Zahl der Windräder und Solarpanels die wir produzieren können durch Rohstoffe begerenzt ist, müssen diese da eingesetzt werden, wo sie am effizientesten (also am meisten) Energie erzeugen. Das wäre ein globler Ansatz. Windräder in Bayern und Solarzellen im Nordeuropa wären da als letztes dran.

    Wie man das organisieren kann, weiß ich auch nicht. Es wäre sehr planwirtschaftlich. Aber besser als jetzt. Zur Zeit machen wir Planwirtschaft ohne Plan.

  • Ralf 14. März 2023, 09:22

    Warum die Aktionen der Letzten Generation die Vertreter des bürgerliche Lagers so sehr triggern? Nun, neben der eher kleinteiligen Forderungen (9€ Ticket, Tempolimit) ist die eigentliche Hauptforderung „haltet Euch an Recht und Gesetz“ (Pariser Abkommen, BVerfG Urteil). Viel bürgerlicher als diese Forderung geht kaum! Zusätzlich ist es eine „konservative“ Forderung im Sinne eines Erhalts unserer Lebensgrundlage; wer mag kann auch Erhalt der Schöpfung sagen. Eigentlich müsste die Klimaschutzbewegung im bürgerlichen Lager mit ihren Forderungen Türen einrennen. Gleichzeitig sind die nötigen Veränderungen um diese eigentlich bürgerlichen Ziele zu erreichen schlicht gewaltig! Und ich gehe davon aus, dass das den Politikern des bürgerlichen Lagers bewusst ist. Ich sehe in diesem Widerspruch den Hauptgrund, warum es zu den verbalen Ausfällen kommt. Nach meiner Küchenpsychologie sind das Übersprunghandlungen.

    • Stefan Pietsch 14. März 2023, 09:50

      Sie sind also der Meinung, man sollte Gesetzesbrüche begehen um seine Sache auf rechtlichem Wege durchzusetzen? Das heißt, es empfiehlt sich Steuern zu hinterziehen um darauf aufmerksam zu machen, dass wir Steuersenkungen brauchen. Interessant…

      • Ralf 14. März 2023, 11:06

        Wo habe ich das gesagt?

      • Stefan Pietsch 14. März 2023, 12:08

        Sie haben gesagt, Bürgerliche würden sich bei Kriminellen nicht an den kriminellen Handlungen stören, sondern dass sie an die Einhaltung von Vereinbarungen erinnert würden.

        Tatsächlich stören sich Bürgerliche an dem kriminellen Handeln, nicht an dem Anliegen. Das war Ihnen aber kein Wort wert.

    • Stefan Sasse 14. März 2023, 10:42

      Mich überzeugt das nicht so sehr, weil sich die ganze Debatte so auf die Form des Protests und nicht seinen Inhalt kapriziert.

      • Ralf 14. März 2023, 11:10

        Auf der Sachebene ist es eben schwierig gegen die Einhaltung von Recht und Gesetz zu argumentieren.

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