Wer „Deliberation Daily“ liest kennt Stefan Pietsch, den streitbaren Liberalen. Stefan Sasse liegt politisch trotz der überlappenden Name (und Geburtstage!) ziemlich weit von Stefan Pietsch entfernt. Da macht es Sinn, ein Streitgespräch über den aufgeladenen Begriff von Freiheit zu führen.
Die Debatte berührt Punkte wie die Maskenpflicht, das Tempolimit und das Home-Office, um nur einige zu nennen. Wir hoffen, dass diese etwas konfrontativere Episode interessant ist. Lasst es uns wissen!
Stefan Sasse auf Deliberation Daily
Stefan Pietsch auf Deliberation Daily
Das mit dem Respekt der Privatsphäre ist möglicherweise viel komplizierter.
Ein chilenischer Austauschschüler in Italien fuhr öfters zu einer Gruppe von osteuropäischen, südamerikanischen und italienischen Austauschschülern in Wien. Mich interessierte, was die an Österreichern bemerkenswert fanden.
Die für mich etwas überraschende Antwort war, dass die sich nicht ins Privatleben von anderen einmischen. Das wäre positiv (Freiheit) und gleichzeitig negativ (ein bisschen langweilig).
Auf quora hab ich auch des öfteren gelesen, dass unsere als problematisch wahrgenommene anfängliche Distanziertheit sich auch durch einen als positiv empfundenen Respekt gegenüber der Privatsphäre des anderen erklärt.
Andere Länder, andere Sitten, quasi?
Spannend. Danke …
Gerne, danke für’s Hören!
Spannend danke. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit diesem Dualismus zwischen Individuum und Gemeinschaft wenig anfangen kann. Natürlich besteht da immer ein Spannungsverhältnis, aber das eine existiert nicht ohne das andere.
Gemeinschaften bestehen immer aus Individuen und jedes Individuum ist Teil einer bzw ganz vielen Gemeinschaften (ob nun Partnerschaft, Familie, Stadt oder Staat)
Und durch Anpassung und Rücksichtnahme passieren übrigens ganz automatisch „Freiheitseinschränkungen“, in größerem Umfang wird das halt institutionalisiert, weil das nicht mehr auf privater Basis funktioniert.
Intersektionalität ftw