Photovoltaik-Terroristen ermitteln an den Finanzmärkten gegen Christian Drosten – Vermischtes 29.05.2020


Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Sie werden mit einem Zitat aus dem Text angeteasert, das ich für meine folgenden Bemerkungen dazu für repräsentativ halte. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist meist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels erforderlich; ich fasse die Quelltexte nicht noch einmal zusammen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten.

1) So schnell wird man zum Clan-Kriminellen

Ein Polizist aus dem Großraum Hannover, der Konsequenzen befürchtet und deswegen anonym bleiben möchte, berichtet: „Wenn ein 15-jähriger Junge zum Beispiel die Schule schwänzt und in einem Kiosk am Hauptbahnhof von Hannover aus Langeweile einen Schokoriegel klaut, landet er, weil er einen Nachnamen aus der Clan-Tabelle trägt, automatisch in der Clan-Statistik.“ Denn jeder Beamte in Niedersachsen könne die dazu genutzte Software eigenständig bedienen und mit Daten füttern. Eine Prüfung dieser Daten finde nicht statt. „Wir werden von unseren Vorgesetzten angehalten, die Datenbank fleißig zu füllen. Das Motto lautet: Lieber ein Fall mehr als ein Fall weniger“, sagt der Polizist. Er beschreibt außerdem, dass viele Einträge in der niedersächsischen Clan-Statistik auf die Anzeigen weniger privater Ladendetektive zurückgehen. „Es gibt zum Beispiel einen Detektiv in der Innenstadt von Hannover, der taucht besonders häufig als Anzeigender auf. Das ist für mich als Polizist zumindest fraglich.“ Ein Blick in einen internen Lagebericht des niedersächsischen LKA aus dem Jahr 2018 wirft noch mehr Fragen auf. Dort werden konkrete Straftaten im Zusammenhang mit familiären Verstrickungen beschrieben. Es geht teilweise um Mord, Totschlag oder Schießereien. Es geht aber oft auch um Geschwindigkeitsüberschreitungen mit „luxuriösen Pkw“, den Verkauf von Getränken in Dosen ohne Pfandsiegel oder „Respektlosigkeit gegenüber Beamten“. Neben schwerwiegenden Fällen befinden sich in der Statistik also auch Bagatelldelikte, die Tabellen und Auflistungen aufblähen. So kamen für das Jahr 2017 insgesamt 1.408 Datensätze zusammen. (Mohamed Anjahid, ZEIT)

Hier sieht man das Problem, wenn bei der Polizeiarbeit zwei eigentlich sachfremde Bereiche mit dem Kerngeschäft zusammenfallen. Das eine ist eine politische Zielsetzung in Verbindung mit Kampagnenjournalismus. Im politischen Spektrum benutzen vor allem eher rechts stehende CDU-Politiker die Clan-Kriminalität als Chiffre, um ihre Kompetenz im Bereich „innere Sicherheit“ herauszustreichen. Das ist grundsätzlich business as usual; wir hatten bereits im letzten Vermischten eine ähnliche Debatte über Gregor Gysis schiefen Spitzensteuersatzvergleich. Und Clan-Kriminalität ist ein ernsthaftes Problem, da sollte man nicht aus falsch verstandenem Anti-Rassismus in schmutzige Nachbarschaften geraten. Es wird da zum Problem, wo man anfängt, die politische Zielsetzung zur Maßgabe des alltäglichen Handelns zu machen.

Und dieses alltägliche Handeln findet sich in der Polizeipraxis tatsächlich durch die politischen Maßgaben massiv beeinträchtigt. Denn dieses offensichtliche Frisieren von Statistiken, bei dem sich die Agentur für Arbeit aus den besten Zeiten noch was abschauen kann, dient einerseits der Dämonisierung von Migrantencommunities und andererseits der Panikmache in der Bevölkerung, die sich bestimmte PolitikerInnen zunutze machen. Und leider nicht nur die: Auch die Springerpresse mischt als „Stimme des Volkes“ kräft mit und hetzt in diese Richtung, wobei die inflationierten Zahlen ihr natürlich Wasser auf die Mühlen sind. Und das ist unverantwortlich.

Zuletzt findet sich in diesem Polizeihandeln aber auch institutioneller Rassismus wieder. Das ist bei der Polizei schon in normalen Zeiten ein schwerwiegendes Problem (wer kann schließlich „verdachtsunabhängige Personenkontrolle“ aussprechen und dabei ernst bleiben?), aber mit der konzertierten politischen und medialen Kampagne wird das noch weiter verschärft, leistet dem bekannten Problem Vorschub und institutionalisiert es, was ein späteres Vorgehen dagegen umso schwieriger gestaltet.

2) Post zur BILD-Drosten-Affäre

Beinahe die Hälfte meiner 34-jährigen Tätigkeit als Journalist habe ich bei „Bild“ und „Bild am Sonntag“ gearbeitet. Daher lasse ich mich nicht von Leuten vereinnahmen, die „Bild“ schon immer und sowieso schrecklich finden. Aber deshalb tut es umso mehr weh, zu beobachten, wie der aktuelle Chefredakteur mit einer Handvoll gläubiger Jünger seit März 2018 die gute Arbeit der Mehrheit ihrer Kolleginnen und Kollegen ruiniert. Heute mal wieder am Start: Filipp Piatov, der im Impressum als Ressortleiter für „Meinung“ ausgewiesen ist. Verfolgt man seine Machwerke über längere Zeit, kommt man schnell darauf, was wohl seine Aufgabe ist: Piatov ist nicht dafür zuständig, verschiedenen Meinungen im Blatt Raum zu geben, sondern ausschließlich dafür, die Meinung des Chefredakteurs durchzusetzen. […] Auch für die Behauptung, in Drostens Forscherteam seien „Fehler bereits eingeräumt“ worden, findet sich im Text nicht der Hauch eines Beleges. Die Quelle sind „BILD-Informationen“. Wenn man aber jemanden so an die Wand nagelt, dann sollte man schon die Karten auf den Tisch legen. Ich habe von Virologie keine Ahnung, aber von Journalismus durchaus. Ob Prof. Drosten immer alles richtig macht, weiß ich nicht. Aber ich bin mir ganz sicher, dass Prof. Drosten seinen Beruf weitaus besser kann als Herr Piatov seinen. (Georg Streiter, Facebook)

Wo wir gerade schon bei der BILD sind gibt es auch gute Neuigkeiten. Neben dem seit Jahren ununterbrochenen Trend des Auflagenschwunds bei dem Schmierblatt haben sie mit ihrem allzu offen-dilettantischen Versuch einer Hetzkampagne gegen Christian Drosten ein Eigentor geliefert. Dass die BILD mit Schmierkampagnen agiert ist spätestens seit Wallraffs Tagen hinreichend bekannt, aber dass selbst die restliche Presse dies in ungewöhnlich scharfen Tönen kritisiert ist ungewöhnlich. Selbst die FAZ (!) kritisiert in Bausch und Bogen das Vorgehen und die Kampagne der BILD unter dem Titel Die versuchte Vernichtung. Und der oben zitierte Ausschnitt stammt von einem Kollegen Piatovs!

Dazu kommt, dass die von der BILD zitierten Forscher sich allesamt von der Kampagne distanzieren und Drosten in Schutz nehmen. Der Fehlschuss ist sicherlich ungewöhnlich deswegen, weil die BILD ungewohnt dilettantisch vorging; im Spiegel analysiert Sascha Lobo gewohnt treffsicher die Situation. Auch die Salonkolumnisten, linker Sympathien eher unverdächtig, attackieren die BILD scharf. Der Gegenwind kommt auch nicht nur aus der Publizistik, sondern auch aus der Wirtschaft. Das trifft dort, wo es tut: Die AOK kündigte an, keine Anzeigen in der BILD mehr zu schalten, wegen der Kampagne gegen Drosten.

Was läuft da eigentlich? Die Antwort liegt zum einen Teil in der wirtschaftlichen Situation. Die sinkende Auflage zwingt um einen immer aggressiveren Kampf zum Erhalt von Marktanteilen, und die BILD ist dazu gezwungen, immer schärfer an die politischen Ränder zu gehen. Ihr Publikum entschwindet nämlich nicht eben zu FAZ, SZ und ZEIT. Stattdessen steht das Schmierblatt in Konkurrenz zu Compact und anderen rechten Verschwörungsmagazinen. Diese bieten den gleichen Unsinn wie das Springer-Produkt, nur in Reinkultur. Ein bisschen wie Werteunion vs. AfD.

Zuletzt zeigt sich, dass Drosten wie Greta Thunberg erstaunlich Social-Media-savvy ist. Die offensichtliche Falle, die Piatov Drosten zu stellen hoffte, verwandelte der Virologe einfach per Tweet in seine eigene, indem er den Rahmen der Debatte bestimmte. Seine peinlich eingehaltene politische Neutralität und über alle Zweifel erhabene wissenschaftliche Integrität gibt ihm einen gewissen Schutz gegen die Dreckschleudern aus dem Springer-Verlag.

3) Tweet

Hintergrund dieses Tweets ist die Kritik von Rechtsextremisten, Bidens Maskentragen sei eines Präsidenten unwürdig, weil unmännlich. Diese offensichtlich ebenso beknackten wie nur den identitätspolitischen Reflexen Rechnung tragenden Angriffe werden erst durch die Adaption in scheinbar seriösen Medien überhaupt relevant. Offensichtlich haben diese Medien aus 2016 nichts, aber auch gar nichts gelernt. Stattdessen spielen sie munter das Spiel der Rechtsextremisten.

4) Time to expose the reality of ‘debt market discipline’

One conclusion one might draw from that traumatic experience is that debt is best avoided. If this is coupled with a call to raise income tax progressively, tax wealth more and crack down on tax evasion, there is something to be said for the position. But it is not just unrealistic—it is disabling. Properly managed, sovereign debt has been an indispensable tool of modern government. Rather than avoiding them, Europe should face its debt demons. […] In general, since 2008 global bond markets have been tame beasts. Since the subprime-mortgage crisis, shell-shocked investors have been only too happy to lend to relatively safe sovereigns. Even the United Kingdom, embroiled in its shambolic ‘Brexit’, has been able to borrow on favourable terms. Preferred borrowers in the eurozone, such as Germany, have seen their interest rates slide into negative territory. In the face of the Covid-19 shock, the trend has continued: as debts rise, interest rates fall. Creditors appear to have virtually no leverage. […] The dysfunction resulted from political failure and, specifically, the tendency to substitute ‘market discipline’ for politics in Europe’s incomplete monetary union. Relying on markets was a way to avoid hammering out and enforcing collective decisions. Among the many efforts to disencumber politics pursued under the sign of ‘neoliberalism’, this was among the more dangerous: in a crisis, what markets inflict is not so much rational and sustained discipline, but panic. Far from depoliticising fiscal and monetary policy, the result was to stoke resentment on all sides. (Adam Tooze, Social Europe)

Tooze schrieb hier einen sehr langen Artikel, dessen Gesamtlektüre ich unbedingt empfehlen will. Wie immer bei Tooze lohnt sich die Auseinandersetzung, auch wenn man ihm nicht zustimmt. Ich habe den obigen Ausschnitt gewählt, weil mir dieser Aspekt bei der Debatte um die Konstruktionsfehler von EU und Euro deutlich zu kurz kommt. Die Idee war, wie bereits in der ersten liberalen Weltordnung (siehe hier und hier), die Durchsetzung des internationalen Regimes (hier im politikwissenschaftlichen Sinn verwendet) durch die internationalen Finanzmärkte zu regulieren. Diese zwingen sozusagen die Regierungen zum entsprechenden Verhalten, so dass das Problem der Durchsetzung des Regimes durch staatliche Akteure nicht entsteht.

Dieses System hat aber, darin hat Tooze völlig Recht, in der Finanzkrise sein Ende gefunden, wie die Weltwirtschaftskrise bereits dem ersten Versuch das Genick brach. Wenn die Kontrollakteure selbst außer Kontrolle sind, fällt die Macht per default an die Staaten zurück – zumindest an die zentralen, mächtigen Staaten. Und da liegt sie seither, und keiner traut sich, sie aufzunehmen. Zwar brüllen von der Seitenlinie Akteure wie Italien, Spanien oder Griechenland seit Jahren, dass sie das tun sollten, aber von der anderen Seitenlinie schreien genauso laut Staaten wie die Niederlande, Schweden oder Finnland. Und Deutschland und Frankreich sitzen in der Mitte. Ob dieser gordische Knoten noch durchschlagen wird?

5) Das Problem heißt nicht Donald Trump

Reagans Wahlerfolg bei der Präsidentenwahl 1981 markierte den Wendepunkt in der sozioökonomischen und politischen Entwicklung der Vereinigten Staaten und hatte eine unglaubliche ideologische Signalwirkung auf die Wirtschaftspolitik in der restlichen Welt. Das theoretische Fundament der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik Reagans ist die „Trickle-down-Theorie“. Ein durch eine Steuersenkung herbeigeführter Einkommenszuwachs der einkommensstarken Haushalte soll zu einer Ausweitung der Investitionstätigkeit und Ersparnis sowie zu einem Anstieg des Wirtschaftswachstums führen. Der zunächst bei der reichen Bevölkerungsgruppe geschaffene Einkommenszuwachs würde später in darunter liegende Schichten „durchsickern“, indem das hervorgerufene Wirtschaftswachstum die Nachfrage nach Arbeit ansteigen lasse und zu einer Steigerung der Reallöhne führe. Janet Yellen, von 2014 bis 2018 Präsidentin der amerikanischen Notenbank Fed, war eine der wenigen, die 1989 vorhergesehen hat, dass die „Reaganomics“ erst nach Jahrzehnten ihre volle Wirkung entfalten werden. Sie sollte recht behalten: Keine Schlüsselvariable hat sich so entwickelt, wie sie diese Theorie vorhergesagt hatte. Die Steuersenkungen führten weder zu einem Anstieg der Investitionen noch zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit oder Erhöhung der Realeinkommen. Anstatt ein ausgeglichenes inklusives Wachstum zu fördern, führten sie zu enormen Haushalts- und Handelsbilanzdefiziten, einem starken Anstieg der privaten Verschuldung, dem Abbau staatlicher Sozialleistungen und einer plötzlichen und dauerhaft veränderten Einkommensverteilung zugunsten einer superreichen Oberschicht. Die untersten Schichten wurden dagegen mit zusätzlichen Ausgaben für Gesundheit und Bildung belastet, die deutlich höher waren als ihre geringe Steuerersparnis. (John Komlos/Hermann Schubert, FAZ)

Es dürfte die wenigsten LeserInnen hier überraschen, dass ich die Trickle-Down-Theorie und Reagans Wirtschaftspolitik generell für einen großen Fehlschlag halte. Zwar stellte sich ein gewisses Wirtschaftswachstum nach harscher Rezession in der Anfangszeit durchaus ein; gleichwohl dürfte unbestreitbar sein, dass Armut und Ungleichheit durch diese Politik deutlich zugenommen haben und die Handlungsspielräume für eine Mitigierung der Armutsfolgen deutlich sanken. Wie alternativlos das war, liegt wie immer im Auge des Betrachters.

6) Zurück in ein Gestern, das es nie gab

Vor diesem Hintergrund ist die Tatsache, dass offenbar eine stetig wachsende Zahl von Menschen hierzulande „die Globalisierung“ vor allem als Risiko betrachtet, so widersinnig wie nachvollziehbar. Die globalisierte Wirtschaft ist ein unverständlich komplexes, amorphes, mächtiges Gebilde. Es hat sehr konkrete Auswirkungen auf das Leben Einzelner, auf Regionen und den Planeten als Ganzes. Auf Lohnniveaus, die Rentabilität von Unternehmen oder ganzen Branchen zum Beispiel. Aber auch auf Umweltstandards, Lebensmittelpreise und natürlich nicht zuletzt das Weltklima. […] Die Pandemie richtet einen Scheinwerfer auf diese unfassbare Vernetztheit. Es ist, als nähmen viele Menschen den riesigen Eisberg, auf dem die Menschheit dahintreibt, zum ersten Mal wahr. Als erahnten sie zum ersten Mal, was alles unter der Wasseroberfläche liegt – und erschauerten. Diese instinktive Abwehrreaktion ist verständlich, aber kontraproduktiv. Es kann nicht darum gehen, die Globalisierung zurückzudrehen oder gar zu beenden, jedenfalls nicht, wenn man nicht absichtlich eine gigantische Menschheitskatastrophe herbeiführen will. Tatsächlich waren viele Akteure und Profiteure der Märkte in dem rasanten Veränderungsprozess der letzten etwa 70 Jahren vielfach besonders effektiv dabei, ihre Interessen durchzusetzen. Von der Beschleunigung haben Reiche und Superreiche weit überproportional profitiert. Unternehmen und Märkte sind schneller als Regierungen, Behörden und internationale Institutionen, das ist eine Binsenweisheit. Märkte brauchen aber Regulierung, sonst dienen sie nicht allen Menschen, sondern einigen wenigen ganz besonders. Zerstören unsere Lebenswelt, machen Menschen krank, vergesellschaften die Schäden, die sie anrichten. Es gilt deshalb, mit nationaler Regulierung und internationaler Kooperation, mit Verträgen, Abkommen und Institutionen die globalisierte Wirtschaft zu zähmen. Und zwar weit mehr und effektiver, als das im Moment der Fall ist. Die Globalisierung abschaffen, in eine fiktive Vergangenheit zurückkehren – das geht nicht. Wer es verspricht, dem ist nicht zu trauen. (Christian Stöcker, SpiegelOnline)

Die von Stöcker hier geäußerte Kritik ist ein Problem sowohl des des linken wie rechten Rands. Die Vorstellung, in ein besseres „Früher“ zurückkehren, ist in beiden Fällen wirkmächtig. Treffend ist da der Scherz, dass sowohl Linke wie Rechte in die 1950er Jahre zurückwollen; Linke wollen dort arbeiten, Rechte nach Hause kommen. Da ist grundsätzlich auch was dran.

Wenn der von Stöcker beschriebene Instinkt sich politisch durchsetzt, bekommt man solche Ergebnisse wie in Ungarn und Polen, aber auch den USA und Großbritannien. Es ist eine aggressive Abschottung nach außen, eine Verachtung von Intelligenz und Sachverstand, eine Feiern von niederen Instinkten, alles gepaart mit ideologischen und materiellen Wohltaten für die eigene Ethnie.

Man sollte sich allerdings hüten, die Globalisierung für unumkehrbar zu halten. Das ist sie nicht, und wie ich bereits beschrieben habe, fürchte ich dass wir gerade ihr Ende erleben. Schon einmal in der Geschichte hatten wir eine so stark globalisierte Welt wie heute, und sie ging 1914 in einem gewaltigen Desaster unter – obwohl vorher so viele Leute sicher waren, dass sich die Verflechtung der Welt nicht würde zurückdrehen lassen. Man kann übrigens nicht behaupten, dass es der Menschheit gut getan hätte.

7) Italiens Hausbesitzer können jetzt kostenlos Photovoltaik-Anlagen installieren

Die italienische Regierung hat in ihrem „Decreto Rilancio“ Konjunkturanreize in Höhe von 55 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben, während es langsam den Covid-19-Lockdown lockert. Die Maßnahmen umfassen eine Erhöhung des sogenannten Öko-Bonus für Gebäudesanierungsprojekte von 65 auf 110 Prozent und eine Anhebung der Unterstützung für Photovoltaik-Anlagen und Speichersysteme im Zusammenhang mit solchen Renovierungsprojekten von 50 Prozent der Kosten auf 110 Prozent. […] „Für die Branche ist das Dekret sicherlich eine großartige Gelegenheit, mehr Photovoltaik auf den Dächern italienischer Häuser zu erreichen“, sagte Paolo Rocco Viscontini, Präsident des Photovoltaik-Verbandes Italia Solare, pv magazine. Viscontini betonte, dass die Steuererleichterungen mit Projekten für nachhaltiges Bauen verbunden sind, und sagte, dass Hausbesitzer sich an qualifizierte Unternehmen wenden sollten. „Das ist sicher eine gute Gelegenheit, die Branche mit integrierten Strategien zu qualifizieren, die auf Qualität und Professionalität basieren. Als Verband werden wir daran arbeiten, die Notwendigkeit eines solchen Ansatzes zu kommunizieren“, erklärte er. […] Der Öko-Bonus von 50 Prozent für Photovoltaik im Zusammenhang mit Projekten für nachhaltiges Bauen – zusammen mit dem Scambio sul posto – war in den vergangenen Jahren der Haupttreiber für die Entwicklung der Photovoltaik in Italien. (Emiliano Beillini, pv magazine)

Während in Italien sinnvolle Projekte angegangen werden, laufen wir auf die Abwrackprämie 2.0 zu. Eine völlig der übermächtigen Autoindustrie hörige Regierung schickt sich gerade an, Milliarden an Steuergeldern zu verschwenden, um einigen Wohlhabenden den Kauf eines weiteren Verbrennermotors zu ermöglichen – weil die Branche sich immer noch weigert, aus ihrem strukturellen Niedergang auszubrechen. Es ist blanker Irrsinn, und es wird die nächste große Verzögerung eines Strukturwandels nach dem Desaster, das wir mit Ruhr und Saar erlebt haben. Dieses Mal werden es unionsgeführte statt sozialdemokratisch regierte Länder sein, die mit aller Macht und Unsummen an Steuergeld eine obsolete Industrie am Leben zu halten versuchen werden, aber das Ergebnis wird dasselbe sein. Finis Baden-Wuerttembergiae wird langsam und schleichend, aber nicht weniger hässlich werden.

8) Gerichtsurteil könnte Hunderttausenden ihr Wahlrecht zurückgeben

{ 66 comments… add one }
  • mikefromffm 29. Mai 2020, 10:48

    Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis unser Käpsele erklärt, dass ja eigentlich die Schwarzen für den Rassismus in den USA verantwortlich sind. Weil die ja überprivilegiert seien (o. ä.).

  • Stefan Pietsch 29. Mai 2020, 11:18

    2) Post zur BILD-Drosten-Affäre

    Eine Reihe von Wissenschaftlern, insbesondere Statistiker, haben deutliche fachliche Kritik an der Drostenstudie geübt, die immerhin zu massiven politischen Folgen führte. Statt Dich damit kritisch auseinanderzusetzen, machst Du die Kritik an der durchaus fragwürdigen Interpretation einer Studie zum Kern einer Medienkampagne.

    • Kning4711 29. Mai 2020, 12:08

      Es handelte sich um die Vorveröffentlichung einer Studie und es ist, so meine ich verstanden zu haben, ein ganz normaler Prozess, dass Experten anderer Disziplinen kritisch Feedback zu den Ergebnissen geben. Das Ziel ist ja genau durch diese Reibung den Erkenntnisgewinn zu verbessern.
      Ich bin kein Statistiker und kann daher die Einwände der diversen Statistiker nur rudimentär auf Basis von 2 Vorlesungen Statistik aus meiner Studienzeit beurteilen – die Argumente klangen aber durchaus plausibel und werden nun im wissenschaftlichen Normalprozess verarbeitet werden.
      Es gibt sicherlich gesamtgesellschaftlich Nachholbedarf im Verständnis, wie wissenschaftliche Arbeit funktioniert. Ich fürchte auch, dass die prominenten Fälle von Menschen, denen man Ihren Doktortitel aufgrund schludrigen akademischen Arbeitens (bis hin zum Plagiat) aberkannt hat, einen Teil dazu beigetragen hat.

      • Stefan Pietsch 29. Mai 2020, 12:27

        Das ist fraglos alles richtig – und wurde auch von der BILD angeführt.

        Nur hat Drosten selbst die vorläufigen Ergebnisse seiner Studie in den Rang einer dringenden politischen Empfehlung gerückt, statistisch unsauber und einseitig gearbeitet und zuvor andere Kollegen wegen ihrer Studien (Steeck) heftig öffentlich angegangen.

        Genau weil er sich so weit politisch aus dem Fenster gelehnt hat, ist das Zurückrudern sehr schwer.

        Stefan macht jedoch aus der korrekten Darstellung, wie sie nachzulesen ist, eine niederträchtige Kampagne der BILD und sich zum Verteidiger eines einzigen Wissenschaftlers, der im öffentlichen Rampenlicht steht.

        • sol1 29. Mai 2020, 12:47

          „Nur hat Drosten selbst die vorläufigen Ergebnisse seiner Studie in den Rang einer dringenden politischen Empfehlung gerückt…“

          https://xkcd.com/285/

          „Genau weil er sich so weit politisch aus dem Fenster gelehnt hat…“

          Wie schon im maiLab-Video dargelegt, ist Drosten extrem zurückhaltend, was politische Schlußfolgerungen aus seiner Arbeit betrifft.

          Ich kann nicht erkennen, wie man zu einer anderen Einschätzung als der von David Harnasch kommen kann:

          /// „Bild“ unterstellt Drosten eine politische Macht, die er weder hat noch erstrebt. Drostens Popularität hat nachvollziehbare Gründe: Die Abwesenheit großer Eitelkeit, seine außerhalb der „Bild“-Redaktion vollkommen unbestrittene Kompetenz in der einzigen kleinen Fachdisziplin, zu der er sich öffentlich äußert. Hat irgendwer irgendeine Ahnung, wie er politisch steht? Nein. Weil er sich dazu nicht einlässt. Von der Linken bis zur FDP ist bei ihm alles denkbar, die AfD halte ich aus rein habituellen Gründen für unwahrscheinlich. ///

        • schejtan 29. Mai 2020, 13:38

          „Stefan macht jedoch aus der korrekten Darstellung, wie sie nachzulesen ist, eine niederträchtige Kampagne der BILD“

          Sie haben schon mitbekommen, dass die von BILD zitierten Wissenschaftler sich selbst von der Darstellung distanziert haben?

          • Stefan Pietsch 29. Mai 2020, 15:23

            Zitat:
            Das Ergebnis der Drosten-Studie schien eindeutig: „Kinder können genauso ansteckend sein wie Erwachsene.“ Der dringende Appell der Forscher an die Politik: „Aufgrund dieser Ergebnisse müssen wir vor einer unbegrenzten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der gegenwärtigen Situation warnen.“
            https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/fragwuerdige-methoden-drosten-studie-ueber-ansteckende-kinder-grob-falsch-70862170.bild.html

            Aufgrund der Empfehlung wurden die Schulen in Kindergärten, anders als in anderen Ländern, nicht wieder unbegrenzt geöffnet. Das ist ein weitreichender Eingriff.

            BILD:
            Auch Wirtschaftsprofessor Jörg Stoye von der renommierten Cornell University in New York geht hart mit der Drosten-Studie ins Gericht. „Meine Lesart der Charité-Studie kehrt ihre Stoßrichtung um“, schreibt Stoye in einer ausführlichen Analyse der statistischen Methoden des Drosten-Papiers.

            Gegenposition in der ZEIT:
            Stoye bestätigte, dass er „kritische Anmerkungen“ zu Drostens Studie habe, sehe dies aber als Teil der wissenschaftlichen Meinungsbildung.
            https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-05/christian-drosten-unterstuetzung-wissenschaftler-bild-zeitung-kritik

            Inhaltlich hat keiner der Wissenschaftler seine Äußerungen zurückgenommen.

            Ganz so unumstritten ist Drosten nicht:
            Warum er sich jetzt trotzdem zu Wort gemeldet habe? Kekulé sagt, er habe jetzt das Wort ergriffen, weil Drosten trotz dieser Einwände die Ergebnisse der Studie immer wieder verteidigt habe. Kekulé aber glaubt: „Die Studie ist nicht zu retten, wie sie dasteht.“
            https://www.tagesspiegel.de/wissen/er-wird-die-studie-zurueckziehen-kekule-legt-in-der-drosten-debatte-nach-und-bekraeftigt-kritik/25871600.html

            Und so uneitel ist der Star-Virologe nun auch nicht:
            Virologe Drosten reklamiert Rettung von bis zu 100.000 Leben für sich
            https://www.tagesspiegel.de/wissen/mein-labor-hat-deutschland-vorsprung-eingespielt-virologe-drosten-reklamiert-rettung-von-bis-zu-100-000-leben-fuer-sich/25871954.html

            100.000 – Selbst Ralf kam neulich in Berechnungen bestenfalls auf 23.000. Sehr uneitel.

            • schejtan 29. Mai 2020, 16:14

              Zum Bild-Zitat:

              Schon der aus der Studie zitierte Satz ist falsch. Da steht naemlich „koennten“ und nicht „koennen“. Nachzulesen zum Beispiel
              hier . Also keine korrekte Darstellung.

              Weitere Zitate aus dem Zeitartikel:
              „Der Virologe [Drosten] betonte aber zugleich die Vorläufigkeit ihrer Untersuchung. “

              Soviel zum Thema, die Studie macht eindeutige Aussagen.

              „Als „grob falsch“ bezeichnete aber keiner der zitierten Experten die Untersuchung. “

              Klingt fuer mich nicht gerade nach einer korrekten Darstellung.

              Zu Kekule: Niemand ist unumstritten und niemand hat behauptet, dass Drosten das ist. Ausserdem ein weiterer Ausschnitt aus dem von Ihnen zitierten Artikel.

              „Interessant: Kekulé sagt im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, dass er ebenso wie Drosten der Meinung ist, dass Kinder genauso ansteckend wie Erwachsene seien. Aber das liege derzeit noch im Bereich „des Glaubens“. Kekulé zeigte sich aber zuversichtlich, dass Drosten „die Studie zurücknehmen und eine neue schreiben wird […] er wird ein neues, tolles Ergebnis haben, denn die Daten, die er hat, sind hervorragend.“ Die Öffentlichkeit würde das honorieren, glaubt Kekulé. “

              Ich bin sicher, dass haben Sie aus Versehen ausgelassen und nicht etwa, weil es nicht in Ihr Bild passt.

              Und schauen wir noch einmal in den letzten Artikel:

              „Auf die Frage, ob Deutschland ohne ihn schlechter vorbereitet in die Pandemie geschlittert wäre, sagt Drosten: „Ja, natürlich.“ Sein Labor habe im Januar sehr viel Arbeit in die Entwicklung des Diagnostiktests geschickt und ihn als Serviceleistung weltweit zur Verfügung gestellt.

              Durch diese Möglichkeit, routinemäßig auf Sars-CoV-2 testen zu können, sei zur Karnevalszeit klar gewesen: „Das Virus verbreitete sich bereits unbemerkt in Deutschland.“ Ohne den Test sei dies „erst einen Monat“ später festgestellt worden, „wenn sich wie in Italien, Spanien und Großbritannien die Toten gehäuft hätten“.

              So lange dauere es von der Infektion bis zum Tod auf der Intensivstation, so der Virologe weiter. „Und diesen Monat haben wir – und damit meine ich mein Labor – für Deutschland als Vorsprung eingespielt. Das ist der Grund dafür, dass wir heute so gut dastehen. Wenn wir nicht so früh hätten testen können, wenn wir Wissenschaftler nicht die Politik informiert hätten – ich glaube, dann hätten wir in Deutschland jetzt 50.000 bis 100.000 Tote mehr.““

              Mag sein, dass er seinen Einfluss ueberschaetzt und seine geschaetzten Zahlen zu hoch sind. Aber klingt doch weniger drastisch als die Ueberschrift. Und seit wann ist Eitelkeit eigentlich ein Kriterium fuer die Qualitaet wissenschaftlicher Arbeit?

            • Stefan Sasse 29. Mai 2020, 16:15

              Das stimmt doch überhaupt nicht! Die Studie erschien zwei Wochen NACH der Schließung!

              • Ariane 29. Mai 2020, 19:41

                Die On/Off Kindergärten/Schulen leiden doch sowieso unter dem Problem, dass man nicht alles einfach wieder aufmachen kann, wenn niemand auf die Kinder aufpasst.

                Die sind Opfer von Wirtschaftsinteressen. Das hat nichts mit Virologen, Lehrkräften, Eltern und Kindern zu tun.
                Das hat damit zu tun, dass die Politik auf Lobbyisten hört. Da braucht man gar nicht lange diskutieren.

                • Ariane 29. Mai 2020, 19:44

                  Deswegen weiß übrigens auch niemand, wie gefährlich Kinder und Jugendliche denn nun sind.

                  Sobald alles dicht war und die Kinder zu Hause waren, war mindestens ein Elternteil auch mit zu Hause.
                  Und jetzt sind wir bei Kindern/Jugendlichen/Aufsichtsperson im Hausarrest.

                  Wisst ihr, wer die einzigen sind, die nicht Fußballspielen dürfen? Alle unterhalb der 3. Liga.
                  Selbst für den DFB-Pokal fällt der Tag der Amateure höchstwahrscheinlich aus.

                  Gott. Ich würde übrigens viel lieber in der Merkel-Diktatur leben! Weil ich so obrigkeitshörig bin!

        • Stefan Sasse 29. Mai 2020, 13:49

          Nichts an dem was du hier schreibst ist faktisch korrekt.

        • Ariane 29. Mai 2020, 14:18

          Stefan macht jedoch aus der korrekten Darstellung, wie sie nachzulesen ist, eine niederträchtige Kampagne der BILD und sich zum Verteidiger eines einzigen Wissenschaftlers, der im öffentlichen Rampenlicht steht.

          ???
          Was bitte ist denn die korrekte Darstellung, wie sie nachzulesen ist? Wo? In der Bild? Bei Tichy? Steingart?

          Wo zum Teufel hast du denn die – deiner Meinung nach – korrekte Darstellung gefunden?

          • sol1 29. Mai 2020, 17:20

            Er referiert 1:1 den BILD-Artikel von Filipp Piatov (das ist der Mann, der auf den Grubenhund der TITANIC reinfiel).

            • Ariane 29. Mai 2020, 18:00

              Achso.

              Ja, schwierig nachzulesende Darstellungen zu überprüfen, wenn man nur ein gedrucktes Exemplar hat. Und wir wollten doch kein 2. Bildblog werden.

              Hat irgendjemand mal nachgeguckt, ob es doch eine gedruckte DD-Ausgabe gibt oder so, manchmal zweifle ich daran, dass das hier Internet ist. Oo

    • schejtan 29. Mai 2020, 13:41

      „Eine Reihe von Wissenschaftlern, insbesondere Statistiker, haben deutliche fachliche Kritik an der Drostenstudie geübt, die immerhin zu massiven politischen Folgen führte“

      Welche konkreten politischen Folgen hatte diese einzelne Studie denn?

      • Stefan Sasse 29. Mai 2020, 13:52

        Keine. Das ist eine Lüge von Seiten der Corona-Leugner, der Stefan aufsitzt. Gehört glaube ich zu dieser Selbstradikalisierung, die er derzeit durchmacht. Hauptsache dagegen.

        • Stefan Pietsch 29. Mai 2020, 15:25

          Politiker und Blogger wie Du argumentierten aufgrund der „Erkenntnisse“ für die Beibehaltung der Schließung von Schulen und Kindergärten. Eine Lüge?

          • schejtan 29. Mai 2020, 16:22

            Haben Sie Belege dafuer dass singulaer diese Studie als Begruendung dafuer angefuehrt wird?

            • Stefan Pietsch 29. Mai 2020, 16:39

              Professor Dr. Drosten ist Berater der Bundesregierung. In dieser Zeit war seine die einzig relevante Studie zu dem Thema, wie infektiös sind Kinder und Jugendliche. Drosten riet aufgrund seiner Erkenntnisse klar ab von einer allgemeinen Öffnung von Schulen in Kindergärten.

              Vielleicht müssen wir die Bundeskanzlerin persönlich befragen, ob Professor Drosten in Fragen, die sie allein von wissenschaftlichen Erkenntnissen abhängig machen wollte, überhaupt Einfluss auf ihre Meinungsbildung und politische Entscheidung hatte. Einstweilen müssen wir davon ausgehen, dass der Berater Drosten völlig einflusslos ist.

              Danke fürs Gespräch.

              • Ariane 29. Mai 2020, 17:12

                Drosten ist Berater der Bundesregierung, weil er Institutsleiter der Virologie an der Berliner Charité ist und auf neu auftretende Viren spezialisiert ist.

                Das ist nun mal sein Forschungsgebiet. Einer der Statistiker, die Kritik an der Methode geübt haben ist jetzt direkt an der Studie beteiligt.

                Das steht vermutlich aber nicht in der BILD.

                • Ariane 29. Mai 2020, 17:16

                  Korrektur: Er ist vorrangig auf SARS und MERS spezialisiert. Was zufällig Coronaviren sind, neuartige. Bzw jetzt wohl nicht mehr neuartig.

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Drosten#Wissenschaftliche_Laufbahn

                  Bitte nicht soviel Fake-News verbreiten, wird sonst aufwendig, das alles richtig zu stellen. Selbst wenn Popper hier noch gar nicht aufgetaucht ist.
                  Der arme sol hat ja auch nochmal was anderes zu tun vermutlich (professioneller Internetausleser?^^)

              • schejtan 29. Mai 2020, 21:03

                Dafuer, dass Drosten so einen hohen Einfluss hat, werden erstaunlich viele Lockerungen entgegen seinen Empfehlungen vorangetrieben.

                • CitizenK 30. Mai 2020, 08:28

                  In der Tat. Tut nix, der Kerl wird attackiert.

                  Meine Vermutung: Es ist die gerade uneitle Art von Drosten, die seine Kritiker so wütend macht.

                • Stefan Pietsch 30. Mai 2020, 10:03

                  Er ist Berater der Bundesregierung. Und die Bundeskanzlerin hat bisher bei jeder Lockerung so ein sauertöpfisches Gesicht gemacht wie der Virologe. Copy & Paste.

                  Nun ja, ich bin auch uneitel. Ich habe in den letzten Wochen im Alleingang 200 Menschen den Job gerettet.

                  • Stefan Sasse 30. Mai 2020, 10:11

                    Gratulation zur Jobrettung. Aber sorry, du bist nicht uneitel. Vor allem nicht so wie Drosten. Das Thema, zu dem du nicht mit absoluter Sicherheit hier eine unerschütterliche Meinung vertrittst, muss noch erfunden werden. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zu jemand wie Drosten, der permanent die Grenzen seiner Expertise betont.

                    • Stefan Pietsch 30. Mai 2020, 10:25

                      Ist völlig übertrieben. So wie die These eines bekannten Virologen, 100.000 Menschenleben gerettet zu haben.

                    • Stefan Sasse 30. Mai 2020, 14:25

                      Wer behauptet das denn?

                    • Marc 30. Mai 2020, 12:28

                      Mit dem Zitat bezog er sich auf alle Virologen weltweit und daher ist die Schätzung auch konservativ. Aber uneitle Menschen können das nicht verstehen.

                    • Ariane 30. Mai 2020, 13:38

                      Stefan hat Probleme zu denken, dass es überhaupt uneitle Menschen gibt:
                      Politiker und Blogger wie Du argumentierten aufgrund der „Erkenntnisse“ für die Beibehaltung der Schließung von Schulen und Kindergärten.

                      Er meint auch, dass Du (Sassestefan) und ungenannte andere Blogger für die Beibehaltung der Schließung von Schulen und KiTas eintrittst.
                      Morgen berichtet die BILD!

                      Und Drosten hat die Arbeit aller Virologen verteidigt, die den aktuellen SARS2-Test entwickelt haben. Natürlich hat der Test Leben gerettet, sonst wäre es so gelaufen wie im Iran. Weltweit. Und die Entwicklung wurde ohne Profitstreben öffentlich für alle gemacht. Weil Staat, Beamte und so.

                    • Stefan Sasse 30. Mai 2020, 14:26

                      Ich trete dafür doch gar nicht ein…?

                    • Ariane 30. Mai 2020, 13:40

                      @Pietsch

                      Mal aus Neugier. Hast du deine Links von oben einfach nur verlinkt oder auch selbst gelesen aber nur nicht verstanden?

                      Ich meine, das mit den 100k stand doch im Artikel des Tagesspiegels. Oder liest du grundsätzlich nur Überschriften und Teaser und diskutierst dann auf der Grundlage?

                      Und was zum Teufel machst du denn in der Kommentarspalte eines Blogs? Trollen?

                    • Ariane 31. Mai 2020, 05:11

                      @Sassestefan
                      Ich trete dafür doch gar nicht ein…?

                      Na ich weiß das. Ich lese ja auch.
                      Aber ich glaube Stefan hält dich für einen Anti-Bild-Kampagnenleiter oder so.

                      Ich blick da auch nicht mehr so durch^^

    • Stefan Sasse 29. Mai 2020, 13:45

      Beide Phänomene haben nichts miteinander zu tun. Nur: Ich hab weder von Virologie noch von Statistik Ahnung, ich kann mich daher überhaupt nicht damit kritisch auseinandersetzen. Mir fehlt einfach die Neigung zur kontinuierlichen Selbstüberschätzung für so was. Und das habe ich von Beginn der Pandemie an deutlich gesagt. Was ich dagegen sehr wohl bewerten und einschätzen kann sind politisch-mediale Vorgänge. Denn das ist mein Fachgebiet. Und das hab ich getan.

  • sol1 29. Mai 2020, 12:42

    2) Dieses Radio-Interview mit Georg Streiter fand ich ziemlich erhellend zur Funktionsweise des Boulevard-Journalismus:

    https://www.deutschlandfunk.de/bild-anfrage-an-drosten-ein-stunden-frist-ist.2907.de.html?dram:article_id=477408

    9) „Dieses haben unsere Vorfahren aus gutem Grunde so geordnet, und wir stellen es aus gutem Grunde nun wieder ab.“

    „Der oft unüberlegten Hochachtung gegen alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religion hat man alles Übel in der Welt zu danken.“

    https://de.wikiquote.org/wiki/Georg_Christoph_Lichtenberg

  • cimourdain 29. Mai 2020, 14:34

    2) Mal von der trivialen Aussage, dass BLÖD unterirdisch agiert, abgesehen, finde ich es interessant, dass das gleiche Muster verfehlter Wissenschaftskommunikation unter umgekehrten Vorzeichen vor ein paar Wochen mit der Hainsberg-Studie passiert ist: Voreilige Veröffentlichung, politisch-mediale Instrumentalisierung verkürzter Aussagen, wissenschaftliche Gegenstimmen, Instrumentalisierung der Gegenstimmen etc…

    • Stefan Sasse 29. Mai 2020, 16:14

      Ja, Wissenschaft und Öffentlichkeit sind zu gewissen Maßen einfach getrennte Sphären.

    • Ariane 29. Mai 2020, 17:22

      Jep, da war das teils noch schlimmer, weil das ja von Anfang an so lief. Die Drostenstudie war ja überhaupt nicht für die wirkliche Öffentlichkeit gedacht, die lag ja in irgendeinem Wissenschaftsforum rum oder so.

      Die eigentliche Heinsberg-Studie war/ist völlig irrelevant. Weiß gar nicht, ob die aus dem Preprint-Verfahren schon raus ist. Irgendwer hatte mal die ganze Vorab-Studie ausgegraben und das ging halt auch vorrangig um Mess-Methoden zu Schmierinfektionen etc.
      Das ist halt für alle außer Top-Wissenschaftlern dieses Fachgebiets vollkommen irrelevant, das versteht man ohne Studium gar nicht. Das könnte hier höchstens noch Ralf verstehen denke ich mal.

    • Ralf 31. Mai 2020, 22:27

      interessant, dass das gleiche Muster verfehlter Wissenschaftskommunikation unter umgekehrten Vorzeichen vor ein paar Wochen mit der Hainsberg-Studie passiert ist: Voreilige Veröffentlichung, politisch-mediale Instrumentalisierung verkürzter Aussagen, wissenschaftliche Gegenstimmen, Instrumentalisierung der Gegenstimmen

      Ich kann nicht erkennen, dass hier das gleiche Muster vorliegt. Drostens Publikation ist ein wissenschaftliches Werk, das wie mittlerweile üblich in der Forschung auf einem Preprint-Server vorab veröffentlicht worden ist, um Feedback und Input von anderen Wissenschaftlern zu bekommen. Dass sich anschließend einige Statistiker gemeldet haben und Anregungen gegeben haben, wie man die Ergebnisse besser auswerten könnte, ist nicht ein Bug sondern ein Feature. Genau für dieses Feedback hat man die Studie in der Vorab-Draftversion ja öffentlich gestellt. Ansonsten hätte man sie ja auch gleich an ein Fachjournal schicken können.

      Dass Drosten die Regierung dann auch aufgrund seiner eigenen Forschungsergebnisse berät, ist völlig klar. Wegen seiner Expertise im Feld ist er schließlich als Berater ausgewählt worden.

      Bei der Heinsbergstudie war das völlig anders. Die ist nicht auf einem Preprint-Server der Fachwelt vorgestellt worden, sondern in unvollständiger Form und mit bewussten politisch motivierten Manipulationen in Gegenwart eines ambitionierten Ministerpräsidenten zur Primetime in Mikrophone gesprochen worden. So ist zum Beispiel mit Nachdruck und trotz mehrfacher Nachfragen der Journalisten absichtlich der falsche Eindruck erzeugt worden, die Studienergebnisse ließen sich auf ganz Deutschland hochrechnen.

      Im übrigen ist zu keinem Zeitpunkt eine Kampagne gegen die Heinsbergstudie geführt worden. Kritisiert wurde im wesentlichen nicht ihr Inhalt, sondern die manipulative Präsentation und Überinterpretation. Die niederträchtige Kampagne gegen Drosten hingegen wendet sich ohne Argumente (und zum Entsetzen der zitierten “Kritiker”) gegen den Wissenschaftler und gegen die konkreten Ergebnisse. Den Rechten geht es darum den Menschen zu vernichten, der Millionen Deutschen kompetent das Coronavirus erklärt hat und der persönlich einen großen Anteil daran hat, dass Tausende ältere Menschen in Deutschland noch leben. Die BILD-Kampagne ist geifernder Hass, Hetze der übelsten Natur, ein Feldzug gegen Wissenschaft und Humanismus. Es gibt dazu keine Parallele bei der Heinsbergstudie.

  • Ariane 29. Mai 2020, 16:12

    Schnell crossposten, bevor mir Sol zuvorkommt. Ich kann nicht mehr vor Lachen

    Interview mit Drosten im Spiegel “In meinem Alltag kommt die ‘Bild’-Zeitung nicht vor”, leider noch hinter der Pay-Wall.

    Besonders gefällt mir:

    SPIEGEL: Der Medienpsychologe Frank Schwab hat Sie im SPIEGEL verglichen mit Gandalf in “Herr der Ringe” oder Obi-Wan Kenobi in “Star Wars”: Sie kämpfen nicht selber, stehen aber den Helden zur Seite und bringen Ihre Erfahrung und Ihre Weisheit ein. Ist da was dran?

    Drosten: Wer ist das? Ich kenne die Figuren nicht.

    Credits an Sternburgs Klitsche 🙂

  • Ariane 30. Mai 2020, 13:48

    Seufz, dieses Spiegel-Interview scheint ja eins zum Kaufen und Einrahmen zu sein. Da hat die BILD sich aber ein mächtiges Eigentor geschossen:

    https://twitter.com/TiniMartini/status/1266677188365103104

    Und jetzt ist der Drosten auch noch für eine Öffnung der Schulen und KiTas und sagt sogar, eine halbe Öffnung ist auch nicht so doll.

    Da müssen sich die professionellen Bildtrolle hier und anderswo aber langsam mal was Neues ausdenken 😉

    • Stefan Sasse 30. Mai 2020, 14:28

      Offensichtlich wissen viele Leute, die mit Verve eine Meinung zu dieser Sache vertreten, überhaupt nicht, was Drosten sagt. Aber damit sind sie in bester Gesellschaft der BILD-Hetzer, die wissen das auch nicht.

      • derwaechter 31. Mai 2020, 11:50

        An echte Unwissenheit glaube ich eher nicht. Die wollen es nicht wissen oder wissen es sogar aber schreiben trotzdem was anderes.

        • Stefan Sasse 31. Mai 2020, 14:36

          Dass diese Unwissenheit eine bewusste Unwissenheit ist bezweifle ich nicht.

  • Marc 31. Mai 2020, 12:05

    10) Dieser Tweet drückt meine Sichtweise perfekt aus:

    https://mobile.twitter.com/27khv/status/1266643636298670085

    Ich sehe keinen moralisch legitimierten Unterschied zwischen dem „Werte“-Westen und anderen Ländern.

    • Stefan Sasse 31. Mai 2020, 14:35

      Der Unterschied ist, dass eine freie Presse darüber berichtet, dass es Widerstand gibt und eine Aussicht auf Besserung und Wechsel.

      • Marc 31. Mai 2020, 18:21

        Das ist korrekt, aber bei der Qualität der vierten Gewalt, bezweifle ich die Schlussfolgerung.

      • Marc 1. Juni 2020, 20:28

        Wow, das Problem mit der Presse wird aktiv aus dem aweg geräumt:

        https://netzpolitik.org/2020/polizei-greift-in-mehr-als-50-faellen-journalistinnen-bei-ihrer-arbeit-an/

        Derzeit über 100 teils gezielte Übergriffe auf Journalisten.

        Und unsere Werte-Vertreter Uschi und Mutti finden dafür wie immer das absolut richtige Schweigen. Verständlich, wenn es Mal bei uns notwendig sein sollte….

        • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 00:13

          Die schweigen auch bei Russland.

          • Ariane 2. Juni 2020, 00:26

            Außerdem ist Feiertag. Ich meine, ich hab irgendwo ein Video gesehen, dass ein Team der Deutschen Welle mit Gummigeschossen angegriffen worden ist? Zumindest hinter den Kulissen sagen sie da vermutlich was, eventuell auch deutlicher.

            Aber normal verurteilen Regierungschefs nicht andere Regierungschefs öffentlich. Merkel hat die persönliche Teilnahme am G7-Gipfel abgesagt, das war schon sehr deutlich.
            Normal schicken sie jemanden vor, den Seibert oder so, der erzählt, die Regierung ist besorgt und beobachtet aufmerksam.

            Ich meine, das ist nun mal Diplomatensprache. Was will man da denn erwarten. Wenn wir Glück haben, sagt sogar jemand, dass Antifaschisten keine Terroristen sind.

            • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 06:59

              Bereits mindestens zweimal.

            • Marc 2. Juni 2020, 08:53

              Ich meine, das ist nun mal Diplomatensprache. Was will man da denn erwarten.

              Vielleicht wie bei Maduro ein Ultimatum?

              • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 09:56

                Ultimaten sind nur glaubwürdig, wenn man sie durchsetzen kann. Mit was wollen wir den USA denn drohen?

                • Ariane 2. Juni 2020, 11:08

                  Außerdem sind das unsere Verbündeten, da setzt man keine drohenden Ultimaten. Nur weil Trump ein psychopathischer Clown ist, muss unsere Regierung das nicht nachmachen.

                  Öffentlich ist man besorgt und verweist auf die Pressefreiheit und amerikanische Werte, das wäre diplomatisch schon ein klarer Seitenhieb.

                • Marc 2. Juni 2020, 12:00

                  @Stefan Sasse

                  Unser Ultimatum gegen Maduro konnten wir auch nicht durchsetzen 😉 Ich will ja kein Ultimatum, aber etwas mehr als Schweigen.

                  @Ariane

                  .. und das in einer Joker Maske vorgetragen – wäre mein Stil 🙂

                  • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 13:46

                    Wir können Venezuela mit was drohen. Boykott beispielsweise, unsere Stimme für eine Verurteilung in der UN, so Kram. Nichts davon ist gegen die USA anwendbar. Die davon abgesehen ein Verbündeter sind. Und, um es noch perverser zu machen, es ist durchaus vorstellbar dass Trump den expliziten Befehl zum Schießen auf deutsche Journalisten gibt wenn Merkel ihn dafür kritisiert. Der Typ ist so drauf.

                    • Ralf 2. Juni 2020, 13:57

                      Ich glaube, was Du meinst ist, dass unsere Kritik an Venezuela easy ist, weil wir dafür nichts hergeben müssen.

                      Wenn Merkel hingegen vor die Kameras tritt und die amerikanische Regierung kritisiert, dann kriegen wir einen Monat später Strafzölle auf deutsche Autos. Die Abwägung ist also zwischen kurzfristigem Profit auf der einen Seite und Werten auf der anderen Seite und – wie immer – müssen die Werte dann zurückstehen.

                    • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 18:06

                      Sicher ist die Kritik da leichter. Und im Übrigen auch noch eine deutliche Stufe angebrachter. (Nicht, dass sie das bei den USA gerade nicht wäre.)

    • Marc 2. Juni 2020, 23:40

      Syrien kündigt seine Unterstützung für die moderaten demokratischen Kräfte der amerikanischen Antifa an.

      https://mobile.twitter.com/Der_Postillon/status/1267817948846026755

      Ich vergöttere den Postillon für solche Artikel!1!!11

  • Ralf 31. Mai 2020, 21:43

    zu 6)

    Wenn der von Stöcker beschriebene Instinkt sich politisch durchsetzt, bekommt man solche Ergebnisse wie in Ungarn und Polen, aber auch den USA und Großbritannien. Es ist eine aggressive Abschottung nach außen, eine Verachtung von Intelligenz und Sachverstand, eine Feiern von niederen Instinkten, alles gepaart mit ideologischen und materiellen Wohltaten für die eigene Ethnie.

    Sorry, da fühle ich mich persönlich angegriffen. Wer die Globalisierung kritisiert und deutlich zurückfahren will, ist ein intelligenzverachtender Rechtsextremist, der sich über Abschottung und Diktatur freut? Das kann man so nicht stehen lassen und wird den vielen Nuancen und Perspektiven unter den Globalisierungskritikern auch nicht gerecht.

    Ich persönlich bin zum Beispiel für deutlich mehr Europäische Union mit dem Langziel eines europäischen Bundesstaats. Dafür hätte gerne deutlich weniger Handel mit menschenverachtenden Diktaturen wie China. Vor allem würde ich den Handel außerhalb der Europäischen Union gerne auf diejenigen Produkte begrenzen, die wir selber entweder nicht herstellen können oder nicht herstellen wollen sowie Produkte, die im Ausland zu vergleichbaren Bedingungen produziert werden, wie bei uns (das heißt insbesondere vergleichbare Löhne und vergleichbare Umweltstandards). Das Gegenteil findet heute statt. Der “Profit” der Globalisierung resultiert in erster Linie daraus, dass Unternehmen in Drittweltländern und Unrechtsstaaten Billigware produzieren, weil dort keine Sau interessiert, wenn Menschen ausgebeutet werden, wenn Kinder und Sklaven in den Manufakturen und Minen schuften und wenn der Planet vergiftet wird. Vor all dem können wir bequem die Augen verschließen und beim Kauf des 5 Euro-T Shirts vorgeben, wir hätten damit nichts zu tun. Während zeitgleich Textilunternehmen in Deutschland pleitegehen, weil sie im Preisunterbietungswettbewerb keine Chance haben. Dazu kommt, dass wir auch den Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen werden, wenn wir die Globalisierung nicht zurückfahren. Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten, Produkte, die wir einfach lokal herstellen könnten, in Übersee zu kaufen, um sie anschließend um die halbe Welt transportieren zu lassen. Und auch aus gesundheitlicher Sicht ist es inakzeptabel, dass systemrelevante Produkte wie z.B. Schutzausrüstung unverfügbar wird, weil irgendwo in Übersee eine fragile Lieferkette zusammenbricht und niemand in der EU mehr weiß, wie man Papiermasken herstellt.

    All das gebietet die Vernunft und rückt niemanden in die Nähe von Rassisten wie Trump oder Westentaschendiktatoren wie Orbán.

    • Stefan Sasse 31. Mai 2020, 22:11

      Ich beziehe mich auch explizit nicht auf diese Art von Kritik. Die ist durchaus berechtigt. Ich beziehe mich auf die Idee, dass Globalisierung per se etwas Schlechtes wäre, genauso wie Handel.

Leave a Comment

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.