Stark-Watzinger muss dringend die Fluchtursachen von Elektroautos bekämpfen und einen Kompromiss mit Mythen schließen – Vermischtes 16.07.2024

Die Serie „Vermischtes“ stellt eine Ansammlung von Fundstücken aus dem Netz dar, die ich subjektiv für interessant befunden habe. Die „Fundstücke“ werden mit einem Abschnitt des Textes, der paraphrasiert wurde, angeteasert. Um meine Kommentare nachvollziehen zu können, ist die vorherige Lektüre des verlinkten Artikels empfohlen; ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Zusammenfassungen. Für den Bezug in den Kommentaren sind die einzelnen Teile durchnummeriert; bitte zwecks der Übersichtlichkeit daran halten. Dazu gibt es die „Resterampe“, in der ich nur kurz auf etwas verweise, das ich zwar bemerkenswert fand, aber zu dem ich keinen größeren Kommentar abgeben kann oder will. Auch diese ist geordnet (mit Buchstaben), so dass man sie gegebenenfalls in den Kommentaren referieren kann. Alle Beiträge sind üblicherweise in der Reihenfolge aufgenommen, in der ich auf sie aufmerksam wurde.

Fundstücke

1) The French left needs to urgently learn the art of compromise

Die neuesten politischen Entwicklungen in Frankreich bieten wichtige Lehren, auch für Deutschland. Emmanuel Macrons Projekt, die traditionellen politischen Lager zu überwinden und eine neue mittige Sammlungspartei zu etablieren, ist gescheitert. Trotz des Überraschungserfolgs seiner Partei „Renaissance“ als zweitstärkste Kraft bei den Neuwahlen landete das linke Bündnis „Nouveau Front Populaire“ (NFP) auf dem ersten Platz. Die Wahl hat Frankreich in drei Blöcke aufgeteilt: links (NFP), Mitte (Macrons Koalition) und rechts (Rassemblement National, RN). Obwohl der RN nicht regieren wird, bleibt er die stärkste Partei. Das NFP muss nun die Herausforderung meistern, eine stabile Mitte-Links-Koalition zu bilden. Jean-Luc Mélenchon von der radikalen Linken beansprucht die Führungsrolle innerhalb des Bündnisses und fordert die Ernennung eines Premierministers aus den NFP-Reihen. Die Zukunft der französischen Politik ist ungewiss. Macrons Kalkül könnte zu mehr Instabilität führen, aber auch eine Chance bieten, die politische Landschaft neu zu strukturieren. Für den Erfolg des NFP ist die Fähigkeit zum Kompromiss entscheidend. Andernfalls könnten die Reformisten Allianzen mit zentristischen Parteien und dem sozialdemokratischen Flügel von Macrons Bewegung eingehen. Diese Situation zeigt, dass stabile politische Strukturen wichtig sind, um extremen Parteien entgegenzuwirken. In Deutschland sollte die Union weiterhin eine starke, maßvolle Rolle spielen, um den Aufstieg der AfD zu begrenzen und politische Stabilität zu gewährleisten. Die Lehren aus Frankreich unterstreichen die Bedeutung einer stabilen und moderierenden politischen Mitte, um den Herausforderungen des politischen Extremismus zu begegnen. (Sylvie Kauffmann, Financial Times)

Das ist genau das, was ich den Kommentaren zum letzten Vermischten angesprochen habe: Mélenchon ist aus deutscher Sicht außenpolitisch betrachtet die Traufe von Le Pens Regen. Soweit das mein beschränkter Überblick zulässt, sind seine Haltungen für uns und die EU nicht sonderlich viel erbaulicher. Die Frage, wenn es um die Bewertung der beiden radikalen Alternativen geht (ein Vergleich, der uns bei der nächsten Präsidentschaftswahl hoffentlich erspart bleibt) ist die der Demokratie. Ich habe immer noch bei weitem nicht genug Sachkenntnis über französische Innenpolitik, um eine vernünftige Bewertung abgeben zu können und schreibe diesen Punkt vor allem, um meine Maßstäbe deutlich zu machen: ich bevorzuge die von zwei Alternativen, die die Demokratie nicht zerstören will, oder doch zumindest am wenigsten Bedrohung für sie darstellt. Gibt es da keinen Unterschied bevorzuge ich aus Policy-Gründen vermutlich (erneut: nicht genug Sachkenntnis) die linke Alternative, kann mich dann aber auch nicht beschweren, wenn andere die rechte bevorzugen. Ich sehe nur in Le Pen eine größere Gefahr, weil sie den viel größeren und organisierteren Block unter sich hat. Was man gerade schon sehen kann ist ja das übliche Muster, dass die radikale Linke viel zu blöd dafür ist, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Von daher wäre die Hoffnung, dass sich eine Mitte-Regierung herausbildet und wir alle diese Phase der gestärkten Ränder überstehen und bald Kolumnen über die Renaissance der demokratischen Mitte lesen können…

2) The European Union in Search of Its Own Mythology

Der Einfluss von Mythen und ihrer Gestaltung auf die ideologische und identitäre Agenda wurde lange Zeit unterschätzt. Mythen beeinflussen das Verhalten sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene erheblich. Ein funktionierendes Staatsmodell, sei es durch strategische Planung oder durch fest verankerte Mythen, nutzt diese als treibende Kraft. In der Europäischen Union (EU) zeigt sich die Bedeutung von Mythen besonders stark. Nach den Verträgen von Amsterdam und Lissabon basiert die EU auf den Werten der Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Diese Werte wurden nach zwei verheerenden Weltkriegen zum zentralen Mythos der EU, um unter dem inoffiziellen Motto „Nie wieder“ Frieden, Harmonie und Kooperation zu fördern. Jedoch hat die EU trotz ihrer wirtschaftlichen und politischen Erfolge Schwächen, besonders in der ideologischen Plattform, die sie anfällig für äußere Einflüsse macht. Die Frage bleibt, ob die EU eine starke mythologische Grundlage hat, um gegen ideologisch aktive Gegner wie Russland und China bestehen zu können. Mythen sind für die menschliche Wahrnehmung notwendig, um kulturelle oder soziale Phänomene zu vereinfachen oder zu systematisieren. Die EU muss sich der Herausforderung stellen, eine gemeinsame europäische Identität zu entwickeln, die über nationale Unterschiede hinweggeht. Die Symbolik der EU, wie der „Tag Europas“ und das Motto „In Vielfalt geeint“, betonen diese Einheit, doch es fehlt an einem einheitlichen, starken Mythos, der die unterschiedlichen nationalen Identitäten zusammenführt. Die derzeitige geopolitische Lage erfordert die Konstruktion eines neuen, stärkeren Mythos, der die EU-Mitgliedsstaaten angesichts externer Bedrohungen vereinen kann. Eine solche symbolische Grundlage muss mit etablierten nationalen Kulturen konkurrieren und die EU als kohärente Einheit darstellen. Dies ist besonders wichtig angesichts des Aufstiegs rechtsextremer Parteien, die nationale Agenden vorantreiben und die zentrale europäische Mythologie schwächen könnten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EU im postkalten Krieg nicht aktiv pan-europäische Mythen gefördert hat. Ihre Attraktivität basiert auf ihrem wirtschaftlichen und sozialen Modell sowie auf dem nationalen kulturellen Erbe ihrer Mitgliedsstaaten. Der Mangel an einer einheitlichen, entwickelten Mythologie führt dazu, dass die Menschen die europäische Geschichte leicht als Folklore abtun. Die EU befindet sich in einer Krise der Selbstidentifikation und muss neue bedeutungsvolle Mythen finden, um den aktuellen globalen und internen Herausforderungen zu begegnen. (Olena Pogotilo, Österreichische Gesellschaft für Europapolitik)

Gerade in Deutschland, aber auch auf Ebene der EU neigen wir dazu, die Bedeutung von Mythen zu unterschätzen. Die Mythen, die wir haben, verleugnen wir gerne und sehen sie als losgelöst von der Politik. Da sind die meisten unserer Nachbarn viel besser. Mythen sind natürlich erst einmal wertneutral: es gibt gute und schlechte Mythen, beziehungsweise: man kann Mythen zu guten wie schlechten Zwecken einsetzen. Die Nazis waren Meister im Einsetzen von Mythen und haben damit Genozid und Angriffskrieg, Unterdrückung und Terror legitimiert, während die Alliierten ihrerseits Mythen zur Verteidigung der Demokratie in Stellung brachten. Der Punkt ist nur: es braucht sie, weil das Herz in der Politik eben auch eine große Rolle spielt. Und die EU ist nun einmal eine Kopfgeburt, die ihren Bürger*innen recht wenig emotionalen Bezugspunkt bietet.

3) Deutsche glauben immer noch zahlreiche E-Auto-Mythen

Eine aktuelle Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Appinio im Auftrag des Ökostromanbieters Tibber ergab, dass über 60 Prozent der Deutschen keinen größeren Nutzen in E-Autos im Vergleich zu Verbrennern sehen. Mehr als die Hälfte der Befragten schließt den zukünftigen Kauf eines Elektroautos aus. Hauptgründe sind die geringe Reichweite (42,1 %), die vermeintlich höhere Pannenanfälligkeit (60,2 %), unzureichende Ladeinfrastruktur (29,7 %) sowie hohe Strompreise (27,3 %) und Anschaffungskosten (34,2 %). Tibber widerspricht diesen Vorurteilen und betont, dass E-Autos tatsächlich weniger pannenanfällig sind als Verbrenner, wie eine Erhebung des ADAC zeigt. Zudem ergab eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox, dass das Laden von E-Autos im ersten Halbjahr 2024 48 Prozent günstiger war als das Tanken von Benzinern und 40 Prozent günstiger als das von Dieselfahrzeugen. Dennoch glaubte die Mehrheit der Befragten, dass das Laden teurer sei. E-Autos spielen eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Sie können nicht nur zu günstigen Zeiten geladen werden, sondern auch als Stromspeicher dienen. Tibber-Kunden könnten in Zukunft sogar Geld verdienen, indem sie ihren steuerbaren Stromverbrauch nutzen, um die Netze zu entlasten, was in einigen Ländern bereits möglich ist. Die hohen Anschaffungskosten von E-Autos relativieren sich durch die niedrigeren Betriebskosten (inklusive Steuern, Versicherung, Wartung und Energiekosten), wie der ADAC feststellt. Trotz gestiegener Reichweiten, die mittlerweile bei einigen Modellen über 600 Kilometer betragen, bestehen in Deutschland immer noch viele Vorbehalte gegenüber der Technologie von Elektroautos. (Ecomento)

Mich wundert das keine Sekunde, gegen die eMobilität läuft ja auch eine Kampagne. Dabei sind ja einige Kritikpunkte durchaus valide: die Reichweite ist (noch) definitiv kürzer, und die Infrastruktur könnte, höflich ausgedrückt, besser sein. Wie in so vielen Fällen sind natürlich die Überbringer der schlechten Nachrichten gleichzeitig die Täter: es gibt seitens gewisser Gruppierungen ja ein Interesse daran, dass dieser Zustand erhalten bleibt. Mich erinnert das an die Kritik an den Zuständen der Bahn: ich finde auch niemanden, der die toll findet, aber wenn man sagt, dass es an diesen Stellen hapert, wo bleibt dann die Gegenmaßnahme? Wie passt es dazu, die Erneuerbaren zu sabotieren, die Förderung abzuschaffen, keine Investitionen in die Infrastruktur zu betreiben und die gesamte Zukunftsindustrie anderen Ländern zu überlassen (man denke nur an Batterien!)?

4) The American migration crisis

Die aktuelle Migrationskrise an der US-Mexiko-Grenze ist ein dominierendes Wahlkampfthema in den USA. Am 19. Dezember 2023 kamen rekordverdächtige 12.000 Migranten ohne Genehmigung an der Grenze an. Die USA sind ein Hauptziel für Migranten aus Mittel- und Südamerika, die vor Krisen fliehen. Die Biden-Administration hat versucht, regionale Abkommen zur Migrationssteuerung zu fördern, aber die Ressourcen sind begrenzt. Ein umfassender Plan, der 4 Milliarden Dollar über vier Jahre vorsieht, reicht nicht aus, um die Ursachen der Migration zu bekämpfen. Während Trumps Vorschlag, alle nicht autorisierten Migranten zu deportieren, als autoritär und unrealistisch gilt, erkennt die Biden-Administration zumindest die Notwendigkeit regionaler Stabilisierung an. Ohne ernsthafte Investitionen in die Entwicklung der Herkunftsländer wird die Migrationskrise anhalten. Langfristige Lösungen erfordern mehr Ressourcen und eine fokussierte politische Strategie, um die Migrationsursachen wirksam anzugehen. (Adam Tooze, Chartbook)

Faszinierend, wie ähnlich die strukturellen Probleme der Migrationskrisen in Europa und den USA wie auch den Antworten darauf sind. Ich möchte noch einmal betonen, dass wir es definitiv mit einer politischen Krise zu tun haben, und meine progressiven Freunde können noch so oft irgendwelche Statistiken bemühen, die zeigen, wie viele Leute wie schnell einen Job finden, dass die Zahlen gar nicht so hoch sind im Vergleich und so weiter und so fort. Die Wahrnehmung der Leute ist die einer Migrationskrise, und gegen diese Wahrnehmung kommt nichts an, schon gar keine volkswirtschaftlichen Statistiken. Das ist hüben wie drüben dasselbe. Wenn es die Mitte-Parteien nicht schaffen, dieses Thema vernünftig zu adressieren – und das wird leider vermutlich nur funktionieren, indem man den Menschen wehtut, Menschenrechte mit Füßen tritt und steigende Totenzahlen bewusst hinnimt – wird das auch nicht weggehen.

Man sieht aber in den USA ebenso wie in Europa auch, dass es gute Ansätze gäbe – nur, dass halt nicht genug Druck dahinter ist. Die Politik der Biden-Regierung ist der Trumps himmelweit überlegen, aber weil sie das tatsächliche Problem angeht, ist sie schwierig und kostet Geld, anders als wenn man Kinder von ihren Eltern trennt und im Land verteilt. Und von „Fluchtursachen bekämpfen“, wofür die USA wesentlich mehr tun können als wir in der vergleichbaren Situation, wollen wir gar nicht erst anfangen.

5) Andere mussten für weniger gehen

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger steht aufgrund der Ernennung von Roland Philippi zum Staatssekretär unter Beschuss. Philippi, der zuvor die Abteilung »Grundsatzfragen und Strategie« leitete, wurde in internen Chats des Ministeriums zitiert, in denen er äußerte, dass Wissenschaftler aus Angst vor dem Verlust von Fördergeldern sich politisch nicht mehr äußern sollten, und bezeichnete verdiente Wissenschaftler als »verwirrte Gestalten«. Diese Personalentscheidung verstärkt die Kritik an Stark-Watzinger, die bereits wegen ihres Umgangs mit früheren internen Konflikten kritisiert wurde, wie der Entlassung der Staatssekretärin Sabine Döring. Stark-Watzinger wird vorgeworfen, eine intransparente Kommunikationsstruktur im Ministerium geschaffen zu haben, indem dienstliche Absprachen über private Chatgruppen abgewickelt wurden, die nicht offiziell dokumentiert werden. Die Situation sorgt für Vertrauensverlust in die Wissenschaft und erhöht den Druck auf die Ministerin, was auch für Kanzler Olaf Scholz relevant sein dürfte. (Miriam Olbrisch, Spiegel)

Je länger diese Affäre dauert, desto schlimmer wird es. Wie immer in solchen Fällen kommen die Details schrittweise ans Licht. Halbgeheime Chatgruppen, die Besetzung mit linientreuen Gestalten und so weiter – nichts, das spezifisch für Stark-Watzinger wäre, so verhalten sich viele Leute in solchen Situationen. Nur ist Olbrischs Kernthese nun mal korrekt: andere mussten für weniger gehen. Und dass Stark-Watzinger keinerlei Fehlverhalten erkennen will, sondern im Gegenteil noch immer einen draufsetzt, lässt einen da nicht eben positiver auf die Geschichte blicken. Aber letztlich läuft es darauf raus, dass die FDP an ihrer Skandalministerin festhält und der öffentliche Druck recht überschaubar bleibt, von daher wird die Strategie wohl aufgehen.

Resterampe

a) Anne Rabe hat ein gutes Essay über Angela Merkel geschrieben.

b) The Starmer Model.

c) Alkohol: Karl Lauterbach will Verbot von »begleitetem Trinken« für Jugendliche. Macht Sinn, ist aber praktisch nicht kontrollierbar.

d) Media coverage of Trump.

e) Zum Stand der Debatte um politische Bildung. Ich halte das immer noch für überbewertet in der möglichen Auswirkung.

f) Mag auch eine Rolle spielen.

g) Wow. Die größte Wahrschinlichkeit für ein „Ja“ zu Wahlmanipulation mit Abstand: christlicher Nationalismus.

h) Good news!

i) Manche Leute sind echt bekloppt.


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{ 106 comments… add one }
  • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 07:56

    1) The French left needs to urgently learn the art of compromise

    Wer als Demokrat den einen Extremismus akzeptiert oder nur für weniger schädlich hält, weil er angeblich die Demokratie weniger zerstören will, legt bereits die Axt an die Demokratie. Dabei müssten Demokraten verstanden haben: Extreme schaukeln sich gegenseitig hoch, sie bedingen einander. Die Antifa braucht die Rechtsextremen (echte und eingebildete).

    Und es ist ja nicht so, dass Linksextreme die Demokratie nicht abschaffen wollten. Das kommt dann in Gewändern wie Bürgerräten, Gewichtungen nach Ethien und gesellschaftlichen Gruppen oder Aktivisten, die für den Klimaschutz zumindest die Demokratie aushebeln wollen. Da haben sich Links- und Rechtsextreme wahrlich nichts gegenseitig vorzuwerfen.

    Seit Jahren drücken Sozialdemokraten und Grüne die CDU agitatorisch in die rechtsextreme Ecke, in dem sie jede Abweichung des von ihnen gesetzten Meinungskorridors als rechts(extrem) brandmarken. Auf ihren Demos wird dann auch nicht gegen die AfD, gegen Nazis oder Extremisten marschiert, sondern „gegen Rechts“. Und rechts, da stehen die Konservativen und die Liberalen. Es sind Teile der demokratischen Mitte, die andere Teile der politischen Mitte bekämpfen.

    • Detlef Schulze 16. Juli 2024, 22:02

      Und es ist ja nicht so, dass Linksextreme die Demokratie nicht abschaffen wollten. Das kommt dann in Gewändern wie Bürgerräten, Gewichtungen nach Ethien und gesellschaftlichen Gruppen oder Aktivisten, die für den Klimaschutz zumindest die Demokratie aushebeln wollen. Da haben sich Links- und Rechtsextreme wahrlich nichts gegenseitig vorzuwerfen.

      Bitte was? Linksextreme wollen die Demokratie durch Bürgerräte aushebeln? War mir nicht klar, dass die Linken solche Gefahr für die Gesellschaft darstellen.

      • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 00:45

        Bürgerräte, Zuweisungen nach Ethnien, nach Parität aufgebaute Wahlrechte sind mit dem Demokratieprinzip nicht vereinbar. Und das Demokratieprinzip steht in der Verfassung.

    • moinz 17. Juli 2024, 12:02

      du hast es leider immer noch nicht verstanden. wer pro-hierarchie ist, die nicht demokratisch legitimiert ist, ist am ende kein demokrat.

      deswegen ist die wirtschaft auch ein ideologisches schätzchen der rechten, weil dort noch antidemokratische hierarchien entstehen und gepflegt werden, die aber auch gar nichts mit der welt wie sie wird, zu tun haben. eine demokratischere. freiheit ist für das eigentum passé, die freiheit ist beim menschen und nur dort.

      • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 12:28

        Vielen Dank für die Erkenntnis. Jeder Familienvater, jede Mutter, jeder Lehrer (hallo Stefan!), jeder Freund (Sie haben sicher keine) ist ein Anti-Demokrat.

        Demokratie ist ein Entscheidungsprinzip. Es ist nicht das Entscheidungsprinzip für alles. Dort, wo die Entscheidungsstrukturen klar, verständlich und begründet sind, braucht es keine demokratische Entscheidung. Warum sollten bei jeder Handwerksklitsche oder Putzkolonne die Angestellten mitbestimmen, welche Aufträge erledigt werden und welche nicht? Das sind doch Vorstellungen aus dem Kindergarten. Ich korrigiere mich: Kinder sind klüger. Wenn sie erwachsen werden, werden manche doof, wenn sie auf sozialistische Ideen stoßen.

        • moinz 17. Juli 2024, 12:44

          vielen dank für die belehrung, war halt bloß nichts, außer das übliche geraune von den belegten fakten, die auch nur mythen sind.

          außerdem, wo ist das problem, inhabergeführte unternehmen bis zu einer gewissen maximalgröße zuzulassen und alles darüber befindet sich im besitz der angestellten?

          weiß ja nicht, was der mangel an fantasie noch so mit dir tut, aber es schaut echt nicht gut aus.

          • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 13:52

            Also mit der Ordnung Ihrer Gedanken haben Sie es nicht so, wenn Sie vier Erwiderungen auf einen Kommentar benötigen.

            Ich liebe es, wenn linke Prinzipialisten ihre Prinzipien durchbrechen. Das folgt immer sofort, nachdem sie ihr Prinzip formuliert haben. Anderswo nennt man das dann Opportunismus. Also, Unternehmen gehören eigentlich den Mitarbeitern, aber wenn sie klein sind, kann man das auch anders sehen? Abgesehen davon, dass die Meinungen der Menschen, wann etwas groß und wann es klein ist, weit auseinandergehen, hat eine solche Unterscheidung eben nichts mit Prinzip zu tun. Im Kleinen sind wir Diktatoren, im Großen Demokraten, oder ein bisschen Diktatur geht immer?

            Übrigens, haben Sie sich mal Gedanken gemacht, wie viele Bürger Ihrer Überzeugung folgen können? Nicht so viele, was Ihr Demokratieprinzip wieder in den Papierkorb befördert. Denn, was Sie auch nicht bedacht haben: Das Demokratieprinzip des Grundgesetzes ist ein Ordnungserfordernis an den Staat. Es ist kein Grundrecht, ganz im Gegensatz zum Recht auf Eigentum (sogenannte Muss-Vorschrift).

            Und wenn Sie schon beim Gedanken machen sind, wer soll eigentlich in solche Unternehmen investieren? Klassische Investoren werden es wohl nicht sein, denn die meisten Menschen haben die Angewohnheit, das besitzen zu wollen, wofür sie Geld ausgeben. Per definitione würde das investierte Kapital aber den Mitarbeitern gehören im Sinne eines eleganten Eigentumübergangs.

            Banken werden allerdings auch zurückhaltend sein, schließlich sind leicht die potentesten Mitarbeiter weg, wenn ein Unternehmen seine Kredite nicht bedienen kann, ganz ohne solche Eigentumsideen. Wenn aber eine Bank nicht sicher sein kann, dass sie ihr Geld auch zurückgekommt, wird sie erst keins geben. Sicher ist sicher.

            Lustig wird das auch mit der Zuordnung der Eigentumsverhältnisse unter den Belegschaftsmitgliedern. Im Sinne des Demokratieprinzips müssen schließlich alle gleichberechtigt sein, egal wie lange jemand im Unternehmen ist. Wenn also jemand für 2 Monate einen Arbeitsvertrag unterschreibt, wird er Mit-Eigentümer. Wenn er dann nach 60 Tagen geht, wird er sicher eine Entschädigung wollen für die Aufgabe seines Eigentums. Das müssten dann wohl die verbleibenden Mitarbeiter aufbringen. Hm, wie groß wird deren Interesse sein, überhaupt neue Mitarbeiter (=Teilhaber) aufzunehmen, wenn sie mit denen sofort ihr Eigentum teilen müssen?

            warum sollte irgendjemand sein eigenes kleines reich haben in dem er über menschen verfügt, bloß weil er eigenkapital oder nicht mal das, nur eine anschubfinanzierung von darlehensgebern mitbringt?

            Ja wirklich schade, dass Sie noch nie einen Arbeitsvertrag gesehen haben. Ist eine echte Bildungslücke. Da steht nix mit „Verfügung“. Da steht etwas von Geld, das man bekommt, wenn man etwas, wozu man sich freiwillig verpflichtet, tut. Also so ungefähr wie im Zeitschriftenladen oder im Bordell: Geliefert wie gesehen. Ganz hinten steht, wie schnell man gehen kann, wenn man keine Lust mehr hat. Für das Unternehmen ist das übrigens weit aus schwieriger. Anders als der Arbeitnehmer, der keine Lust mehr auf den Chef hat, kann der Arbeitgeber nicht sagen, der hat mir fünfmal in den Garten gepinkelt, denn will ich nicht mehr. Notfalls muss man die Pinkelei einfach hinnehmen, vor allem, wenn der Arbeitnehmer nachweisen kann, schon immer Bett- und Gartenpinkler gewesen zu sein.

            Also, klären Sie erstmal Ihre Unlogiken – da Sie keine Freunde haben, eben mit sich selber – und dann können Sie ja zurückkommen. Vielleicht mit einer Portion besserem Benehmen im Gepäck. In den meisten Ländern benutzt man vertrauliche Formen wie das deutsche „Du“ nur, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht. Das ist zwischen uns eindeutig nicht gegeben.

            • moinz 17. Juli 2024, 16:39

              viel gesagt, aber wenig verstanden, wie immer.

              „prinzipalismus“, wir leben nunmal im erdenreich, wo am ende dinge ihren ausgleich leben und es kein einzig gültiges prinzip geben kann, natürlich wäre genossenschaftsähnliche modelle für alle formen der gesellschaften das absolute optimum, aber da ergeben sich eben auch nachteilige effekte, weil die kleinen diktatoren eben ihre spielwiesen brauchen und es gibt ja leider genug, die sich da gerne betiteln lassen als sonstwas.
              damit leute wie du es besser verstehen:
              wow ey, marktwirtschaft, so geil, wow, mega super geil, super, so innovativ, wenn ein JUNGSPUND NE FETT GEILE IDEE HAT, DANN IST DAS MEGA INNOVATIV!
              deswegen müsste man nur einen richtigen ausgleich finden.
              verstanden?

              „bürger folgen“
              wow, man bist du ne kreative birne, die leute folgen nicht, weil sie es nur so kennen und ihnen das auch von leuten wie dir andauernd und unaufgefordert eingebläut wird?
              merkst du selbst dass du dich selbst als ende und anfang erkennen wirst?
              „die welt ist wie sie ist und so soll es für immer sein und damit du es verstehst wiederhole ich es ewiglich“
              aber dann auf den zug springen wenn sich doch mal was ändert, jaja, so sind sie mir, „die leute“.
              verstanden?

              „investieren“
              wenn man die parameter richtig setzt wird es keinen aktienmarkt mehr geben, stell dir das nur mal vor, da wird es wenig möglichkeiten geben, zu „investieren“, außer eben in die richtigen kanäle.
              verstanden?

              „potenteste mitarbeiter weg“
              jaja, die „potentesten“ gehen immer dem geld nach und wer fürs geld am meisten ackert ist der „potenteste“, mein gott, bist du schlicht.
              verstanden?

              „eigentumsverhältnisse“
              lol, es existiert bereits in der realität, was du anzweifelst. sorry, aber ne ey.

              „vorzüge des kapitalismus = freiheit“
              jaja, wo ist die freiheit nur hin, mein lieber freund und erkläronkel, wenn es doch gar nichts anderes mehr gibt als dein system?
              merkst du endlich mal langsam was?

              „unlogik, freunde, bla bla bla“

              das was du unlogik nennst sind nur deine betriebsblinden augen für das ganze.
              freunde? ich sag mal so, ich wär echt für immer allein, wenn ich sonst niemanden hätte als dich.

              verstanden?

              • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 17:50

                Beim amerikanischen Präsidenten steht die Vermutung im Raum, dass er an einer Altersdemenz leiden könnte, da er sich verwirrend ausdrückt und oft nicht in vollständigen Sätzen spricht. Da sich bei Ihnen das gleiche Muster zeigt, oder, um mit Donald Trump zu sprechen, ich weiß nicht was Sie sagen und ich vermute, Sie selbst auch nicht, beenden wir das hier, zumal Sie auch auf Hinweis Regeln der Höflichkeit nicht einhalten wollen. Übrigens ist es weit nach 16 Uhr und bei Joe Biden ist es da mit der Aufmerksamkeitsspanne auch vorbei.

                Und, für Sie tut es mir auch leid, aber ich bin definitiv nicht Ihr Freund. Unhöfliche Menschen zählen nicht zu meinem Freundeskreis.

                • moinz 18. Juli 2024, 07:15

                  ich sags mal so, eigentlich brauchst du nur 1 sache zu verstehen.
                  1 einzige sache.
                  die planetaren systeme sind begrenzt. das weiß man eigentlich seit den 60ern.
                  die frage die die menschheit plagt ist nicht mehr freiheit, größer, potenter, geiler, sonstwas, die frage ist:

                  wie überleben mit begrenzten systemen und immer mehr menschen, die immer mehr brauchen, dank kapitalismus?

                  ich gehe davon aus, solltest du den fakt verstehen, wird dein ganzes ideologisches gedankenkonstrukt kollabieren.

                  und bezüglich höflichkeit, da, mein guter mensch, solltest du dir echt mal den spiegel gönnen und bei anderen nicht so leicht auf die oberfläche hereinfallen.
                  (tipp für ältere leute: man mutmaßt nicht über das privatleben anderer, das gehört sich nicht.)

                  • CitizenK 18. Juli 2024, 09:13

                    Dieser hohle Überlegenheits-Gestus bringt uns nicht weiter. Was heißt das – übersetzt in konkrete Politik? Sag an.

                    • moinz 18. Juli 2024, 09:53

                      fdp ist weg vom fenster für jeden vernünftig denkenden menschen.
                      selbst bei den basics ist noch keine einigkeit gegeben.

                    • moinz 19. Juli 2024, 11:04

                      apropos, natürlich ist es ein bisschen hohl, denn wenn es die volle überlegenheit wäre, würde es ihn komplett crushen, aber sein charakter ließe das nicht zu, er würde sich rausziehen und wieder von neuem mit dem fdp zeug anfangen.
                      ist so meine erfahrung mit menschen, wenn man ihnen die ganze wahrheit zugesteht, kommen die meisten nicht darauf klar und regredieren zu ihren basic settings.

                    • Thorsten Haupts 19. Juli 2024, 14:33

                      Ist kein Gestus. Der Junge glaubt wirklich, er sei klüger, als fast alle anderen – und unterstellt in bester linker 80er Jahre Manier allen, die ihm nicht folgen wollen, eine psychische Störung. Süss, der Kleine 🙂 .

                    • moinz 19. Juli 2024, 15:41

                      aww thorsten, mein preussischer kadettenschüler <3

        • moinz 17. Juli 2024, 12:48

          und natürlich hab ich keine freunde, ich hab angestellte >: )

          mensch, dass du dir auch immer selbst die gröbsten doofheiten durchlässt.

        • moinz 17. Juli 2024, 12:51

          2te ergänzung, weil es immer dümmer wird, je länger man es betrachtet.

          warum sollte irgendjemand sein eigenes kleines reich haben in dem er über menschen verfügt, bloß weil er eigenkapital oder nicht mal das, nur eine anschubfinanzierung von darlehensgebern mitbringt?

          checkst du es langsam? irgendetwas, mein freund?

        • moinz 17. Juli 2024, 12:53

          ach, noch was.

          in der tat wäre die welt klüger als kindergarten, dann müsste sie solchen schabernack wie derzeit durch eigentumverhältnisse legitimiert, nicht mehr ertragen. sehr wahr, obwohl du deine eigenen aussagen auch nicht wirklich verstehst 😀

      • Tim 17. Juli 2024, 15:32

        @ moinz

        deswegen ist die wirtschaft auch ein ideologisches schätzchen der rechten, weil dort noch antidemokratische hierarchien entstehen und gepflegt werden, die aber auch gar nichts mit der welt wie sie wird, zu tun haben. eine demokratischere.

        Ich sehe hier einen großen Unternehmer, der es besser machen wird als alle anderen. Mein Eindruck ist: Das wird ein richtig erfolgreiches Unterfangen.

        Hinweis: Die von Dir geforderte Organisationsstruktur gibt es längst, sie nennt sich Genossenschaft. Erstaunlicherweise wird sie nur sehr selten genutzt. Reden und fordern können alle, machen nur wenige.

        • moinz 17. Juli 2024, 16:43

          man kann immer erst machen, wenn das alte bereits weg ist, ganz simpel. lernst du vielleicht auch, irgendwann. 😀

  • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 08:05

    3) Deutsche glauben immer noch zahlreiche E-Auto-Mythen

    Wenn Mietwagengesellschaften ihre E-Auto-Flotte stark reduzieren, weil diese überproportional hohe Kosten verursacht, hat das nicht das geringste mit Mythen zu tun, sondern mit knallharter betriebswirtschaftlicher Kalkulation. Und diese ergibt, dass E-Autos deutlich höhere Kosten im laufenden Betrieb verursachen.

    Für nüchterne Kalkulatoren bieten sie eben keine Vorteile, aber viele Einschränkungen. Der Verbrauch unterscheidet sich nicht spürbar von Benzinern und Diesel, die Anschaffungskosten sind höher, die Erhaltungskosten ebenfalls und die Restwerte niedriger. Um das zu übertünchen, müssen sie mit hohen fünfstelligen Beträgen pro Stück vom Steuerzahler gefördert werden.

    Und es wird der wichtigste Aspekt vernachlässigt, der für Menschen bei der Benutzung wichtig ist: Sicherheit. Das betrifft sowohl das Produkt an sich als auch seine Verfügbarkeit. Im bayrischen Winter sind BEVs kaum benutzbar, die Politik hat schon angekündigt, die Verfügbarkeit von Strom für die E-Mobilität von der Kapazität in den Netzen abhängig machen zu wollen. Und der Strompreis lässt sich vom Staat auch viel leichter steuern.

    • Detlef Schulze 16. Juli 2024, 09:13

      Der Verbrauch unterscheidet sich nicht spürbar von Benzinern und Diesel

      Hyundai Kona mit E-Motor: 15 kWh/100km, das entspricht 1.5 l Benzin pro 100km. Welches Auto schafft das? Etwas mehr verbraucht der Porsche Taycan: ca. 22kWh/100km.

      Der Restwert ist auch nicht niedriger, wie Sie schreiben, sondern hoeher als beim Verbrenner. Fuer einen Tesla von 2016 muss man jetzt noch 16 kEuro bezahlen. Was stimmt ist, dass der Wertverlust hoch ist. Das liegt an den voellig ueberhoehten Preisen, durch die Subventionen. Die Neupreise gehen runter, daher fallen auch die Gebrauchtwagenpreise, was dumm fuer die Leute ist, die zu hohen Preisen ihre Autos gekauft haben.

      Das einzige, was wirklich gegen E-Autos spricht ist die Reichweite (bzw., die Ladeinfrastruktur) und der hohe Anschaffungspreis. Beides entwickelt sich aber gerade in die richtige Richtung. Auch klein und Kompaktwagen bekommt man mit einer Reichweite von 400 km.

      • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 12:14

        Ich habe mal gegoogelt. Ein Problem ist, dass manche in Vergleichen den Haustromtarif heranziehen. Nimmt man jedoch den Tarif an Tankstellen, dann ist fällt der Vergleich Stromer versus Diesel / Benziner zwar immer noch zu Gunsten des E-Autos aus, aber nicht dramatisch.
        https://www.autobild.de/artikel/elektroauto-vs.-verbrenner-kostenvergleich-15131047.html#1215410799
        https://www.autokostencheck.de/kostenrechner-elektro-vs-benziner-diesel/

        Relevanter ist jedoch der Gesamtkostenvergleich, wozu Sixt und andere bereits Indizien liefern. Der ADAC hat genau gerechnet. Tatsächlich ist der E-Antrieb immer teurer, was eben die Kaufzurückhaltung erklärt – wenn man nicht auf das Kindererklärungsmuster „Mythen“ ausweichen will. Danach erklärt man Menschen nämlich schlicht für doof.
        https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/autokosten/elektroauto-kostenvergleich/

        Der Restwert ist auch nicht niedriger, wie Sie schreiben, sondern hoeher als beim Verbrenner. (..) Was stimmt ist, dass der Wertverlust hoch ist. Das liegt an den voellig ueberhoehten Preisen, durch die Subventionen.

        Diese Erklärung ist unsinnig. Wertverlust ist Anfangspreis minus Restwert. Ein 5-Jahre alter Porsche 911 hat naturgemäß einen höheren Restwert als ein Fiat 500. Der Restwert bestimmt sich jedoch aus den Anschaffungskosten und dem Restnutzen, der berücksichtigt, welche Kosten auf einen gebrauchten Wagen zukommen. Bei einem E-Auto stehen hier sehr hohe Kosten an, da meist das Herz des Fahrzeugs, die Batterie, ausgewechselt werden muss. Bei einem Verbrenner hält der Motor jedoch meist 10 Jahre und weit mehr. Es ist also logisch, dass beim BEV die Restwerte im Verhältnis zu den Anschaffungskosten deutlich niedriger liegen. Rational und kein Mythos.

        • Detlef Schulze 18. Juli 2024, 13:53

          Diese Erklärung ist unsinnig. Wertverlust ist Anfangspreis minus Restwert. […] Der Restwert bestimmt sich jedoch aus den Anschaffungskosten und dem Restnutzen, der berücksichtigt, welche Kosten auf einen gebrauchten Wagen zukommen.

          Wieso soll der Anschaffungspreis beim Restwert eine Rolle spielen? Wenn ich einen gebrauchten Golf von 2020 kaufen will, ist es mir doch egal, ob der Vorbesitzer einen super Rabatt beim Haendler ausgehandelt hat oder nicht. Entscheidend ist, wieviel der Golf im Vergleich zu ähnlichen Autos von 2020 kostet.

          Wenn ich mir jetzt ein gebrauchtes E-Auto von 2022 kaufe, sollte der bitte deutlich billiger sein, als ein vergleichbarer Neuwagen von 2024. Wer ein neues E-Auto im 2022 gekauft hat, hat aber deutlich mehr dafuer bezahlt, als ein Neuwagenkaeufer im Jahr 2024. Die Differenz der Neuwagenpreise alleine führt dann also bereits zu Wertverlust.

    • Sören Schmitz 16. Juli 2024, 15:32

      Hier noch weitere spannende Zahlen vom ADAC:
      Die Anschaffungskosten für Kleinwagen (Verbrenner) wuchsen in den letzten 10 Jahren um 73 % auf jetzt rund 22.600 EUR – für einen Stomer kannst du dann nochmal rund 7000 TEUR drauflegen.

      Wie viele Produkte am Beginn ihres Lebenszyklus fehlen noch wichtige Features für den Durchbruch auf dem Massenmarkt. Es gibt noch kein richtiges E-Familienauto, wenn man auch mal Lasten bzw. viel Gepäck transportieren möchte. Mit Anhängerlasten tun sich E-Autos und die Ladeinfrastruktur auch noch schwer (die ist nämlich häufig so konstruiert, dass abgekoppelt werden muss). Hinzu kommen Probleme bei der Haltbarkeit der Batterien und das schon angesprochene hohe Wertverlustrisiko.

      Diese Probleme werden in nachfolgenden Produktinnovationen gelöst: Das Problem was Deutschland hat, ist dass diese Innovationen völlig an dem Land vorbeigehen. Es sind die Chinesen, die uns hier den Rang ablaufen werden. Ich sehe keine Initiative, in der die deutsche Automobilindustrie gegenhalte würde.

      • derwaechter 21. Juli 2024, 18:30

        „Es gibt noch kein richtiges E-Familienauto, wenn man auch mal Lasten bzw. viel Gepäck transportieren möchte.“

        Model Y?

        Gerade mit 5 köpfiger Familie und Hund quer durch Dänemark und Deutschland und in die Schweizer Alpen gefahren. Ging ganz wunderbar.
        Viele Familien, die offenbar im Urlaub waren, aus Norwegen, Dänemark, NL und D am Supercharger gesehen.

        Und es gibt auch einigermaßen vergleichbare Fahrzeuge anderer Hersteller.

        Anhänger geht halb-gut, das stimmt. Model Y zieht 1600 kg, aber das geht natürlich auf die Reichweite und nicht alle Ladestationen haben Säulen dafür bzw werden gerne von Wagen ohne Hänger zugeparkt.

        Weite Strecken mit Hänger fährt aber wohl eh nur eine kleine Minderheit der Autofahrer.

  • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 08:08

    4) The American migration crisis

    Und von „Fluchtursachen bekämpfen“, wofür die USA wesentlich mehr tun können als wir in der vergleichbaren Situation, wollen wir gar nicht erst anfangen.

    Der Klassiker darf natürlich nicht fehlen. Solange Menschen sich bessere Lebensbedingungen an einem anderen Ort erhoffen, wird es Migration geben. Also soll die US Army in Mexiko einmarschieren, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen und US-amerikanische Wirtschaftsstrukturen durchzusetzen. Ein wirklich originelles Plädoyer.

    • Lemmy Caution 16. Juli 2024, 17:11

      Mexiko ist seit Jahren Transitland für die Flüchtenden.

      quote
      Decades ago, migrants arriving in the U.S. were almost all Mexican nationals. Experts and officials note that migrants today arrive from a vast array of countries across South and Central America and Africa, as well as from China and India. Their disparate countries of origin complicate deportations, because they have to be flown. In some cases, migrants can’t be deported because the U.S. has no agreement with their native countries, notably Venezuela.
      /quote
      https://www.pbs.org/newshour/politics/whats-behind-the-influx-of-migrants-crossing-the-u-s-southern-border

      Zudem erlebt Mexiko seit vielen Monaten das, wovon Du für Deutschland träumst: Einen Boom ausländischer Direktinvestitionen.
      Dahinter steckt ein externer Faktor: Mexiko bekommt viele der aus China verlagerten Importe ab.

      Carefull! Nix gegen Mexican-Americans.
      https://www.youtube.com/watch?v=zy8Y3R4dXyc
      https://www.youtube.com/watch?v=H81alHWi0H4

      • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 19:33

        Mexiko war für mich nur Platzhalter für viele lateinamerikanische Länder.

  • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 08:15

    5) Andere mussten für weniger gehen

    Es gibt durchaus Gründe für einen Rücktritt von Stark-Watzinger, aber sie liegen sicher nicht darin, dass ihr Ministerium prüft, ob antidemokratische Einrichtungen und Lehrende Fördermittel erhalten sollen. Neben ihr sind seit langem auch Annalena Baerbock (Visa-Affäre, Freiflüge, Aufhebung Nachtflugverbot, nicht-diplomatische Äußerungen usw.), Nancy Faeser, Lisa Paus (schlichte Unfähigkeit), Steffi Lemke reif für den Rücktritt. Wie es oben steht: Es sind schon andere für weniger gegangen.

    Auffällig ist bei dieser Aufzählung wie den bereits zurückgetretenen Anne Spiegel und Christine Lambrecht, dass – wenig überraschend – sich vor allem Quotenfrauen als für ihr Amt ungeeignet erweisen. Dass das bei Grünen und Sozialdemokraten zu einem Nachdenken sorgt, ist allerdings nicht zu erwarten.

  • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 08:22

    a) Anne Rabe hat ein gutes Essay über Angela Merkel geschrieben.

    Gestern lief in der ARD ebenfalls so etwas. Unzählige, hauptsächlich Frauen, feierten Merkel für ihre „Leistungen“ und Persönlichkeit ab. Leider wurde das wichtigste unterschlagen: Sie war, obwohl 16 Jahre im Amt, eine Regierungschefin ohne jeden Gestaltungswillen. Sie wollte nur Macht erringen, wusste aber nicht, was sie damit anstellen wollte.

    f) Mag auch eine Rolle spielen.

    Seit Jahrzehnten sind linke Parteien überzeugt, Wähler durch das Versprechen von mehr Transfers an sie kaufen zu können. Transfers, die Einkommen der einen Bürger an andere Bürger nach Merkmalen, die die linken Parteien festlegen, transferieren.

    Klar, dass man dem politischen Feind unterstellt, was man selber tut.

  • Tim 16. Juli 2024, 08:29

    (6 – Sympathie für Wahlmanipulationen)

    „Age“, „Educational Attainment“ und „Religiosity Index“ sind keine Ausprägungen, das wirkt ein wenig fishy.

  • Tim 16. Juli 2024, 08:42

    Die Politik der Biden-Regierung ist der Trumps himmelweit überlegen, aber weil sie das tatsächliche Problem angeht, ist sie schwierig und kostet Geld,

    „Fluchtursachen bekämpfen“, das sagt sich immer so leicht und es klingt auch schön plausibel. Aber die Geschichte der Entwicklungshilfe ist vor allem eine Geschichte der Misserfolge. Ein paar Milliarden US-Dollar werden in Mittel- und Südamerika so gut wie nichts ändern. Letztlich ist das genauso unsinnig wie ein Grenzzaun. Die Menschen werden trotzdem kommen und auch Wege finden.

    Regionen steigen auf, wenn sie über lange Zeit Stabilität und sichere Eigentumsverhältnisse garantieren und sich in die Weltwirtschaft integrieren. Darauf hat man von außen wenig bis keinen Einfluss. Der beste Weg wären wohl noch Sonderwirtschaftszonen unter US-Verwaltung. Aber wie wahrscheinlich ist so etwas in Mexiko oder Venezuela?

  • Michel 16. Juli 2024, 09:46

    Was haben Atomkraftfans und die Vebrenner-Anbeter gemeinsam? Sie sind Anhänger einer Religion und damit vollständig gegen Argumente immunisiert. Die Ablehnung der E-Autos ist ja auch nur die Spitze und daher bestes Symbol für die Angst der Deutschen vor Veränderungen. Das traurige Finale wird dann die Wahl von Merz im nächsten Jahr sein.

    • Erwin Gabriel 16. Juli 2024, 16:31

      @ Michel 16. Juli 2024, 09:46

      Was haben Atomkraftfans und die Vebrenner-Anbeter gemeinsam? Sie sind Anhänger einer Religion und damit vollständig gegen Argumente immunisiert.

      Deine Liste ist nicht vollständig. Es fehlen Windrad-Fanatiker, Migrations-Anbeter und ähnliches.

      • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 17:46

        „Michael“ will hier wohl tatsächlich nur pöbeln. Einfach ignorieren.

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 10:14

    1) „Fluchtursachen bekämpfen“ (genauer: Migrationstreiber mildern) führt erst einmal nicht zu niedrigerer, sondern zu höherer Migration – sich auf den Weg machen sich nämlich nie diejenigen, die um ihr Überleben kämpfen müssen.

    2) Von aussen KANN man weder Fluchtursachen bekämpfen noch Migrationsanreize ausser Kraft setzen, das kann nur eine nationale Regierung leisten (oder eben nicht). Die Debatte darum ist seit Jahren albern, nicht umsonst ist sie genau deshalb auch so wolkig, unkonkret und schwammig.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • Erwin Gabriel 16. Juli 2024, 16:33

      @ Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 10:14

      … Fluchtursachen …

      Nachvollziehbar; daher Zustimmung!

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 10:16

    Zu 1)

    Dazu passt ja, dass sich die vereinigte linke Front gerade nicht einmal auf einen Kandidaten für den Job des Ministerpräsidenten einigen konnte 🙂 . Gurkentruppe.

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 10:24

    Zu 2)

    Ich glaube schlicht nicht, dass man „Mythen“ künstlich schaffen und verbreiten kann. Kann deshalb den Sinn solcher Beiträge nicht erkennen – glaubt der Autor wirklich, eine europäische Behörde zu Mythenerzeugung und -verbreitung hätte irgendeine messbare Wirkung? Moderne Mythen entstehen auf der Basis tatsächlicher Geschehnisse über die gemeinsame Interpretation dieser Fakten in eine bestimmte Richtung und die Verbreitung dieser Interpretation über sehr viele Kanäle parallel und gleichzeitig (Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Politik, Medien, Friseur- und Kneipengespräche).

    Solche Artikel haben für mich schon lange einen Erkenntnisgewinn von Null. Selbst wenn die Thesen/Axiome der Autoren eine Basis in der beobachtbaren Realität haben, nützt das gar nichts, solange nicht wenigstens ein Weg skizziert wird, diese Erkenntnisse in Praxis zu übersetzen. Das ist klassisch L’art pour L’art.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • Tim 16. Juli 2024, 10:39

      Würde nicht ganz zustimmen. Die EU als „Friedensunion“ ist ja schon lange der wohl wirkungsmächtigste – wenn auch kontrafaktische – Mythos, der aktiv gepflegt wird. Der seit einigen Jahren gepflegte Ansatz „world leader in regulation“ ist allerdings ein alberner Rohrkrepierer.

      Ich hätte mir in den 90ern die EU als eine Art Gütesiegel für demokratische, liberale Rechtsstaaten gewünscht (auch über die Grenzen Europas hinaus), aber daraus ist bekanntlich nichts geworden.

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 10:30

    Zu 6)

    Glaube ich unbesehen – sowohl religiöser als auch nationaler Fundamentalismus sehen das Ergebnis (passende Regierung) als weit wichtiger an, denn die Methoden zu deren Erreichung. Der Zweck heiligte für ideologische Krieger schon immer die Mittel.

    Trotzdem hätte ich die Studie gerne als ganzes inklusive der Rohdaten gesehen. Was schon im abgebildeten Ausschnitt auffällt – die Abwesenheit linker und progressiver Ideologien. Nur nicht dargestellt oder wurde danach gar nicht gefragt (dann wäre die Studie schlicht wertlos)?

    Gruss,
    Thorsten Haupts

    • cimourdain 16. Juli 2024, 14:23

      Das ist aus den Tabellen zu Perrys eigenem Buch „The Flag and the Cross“, in dem er genau über diese Gruppe der „christlichen Nationalisten“ schreibt. Die gesamten Tabellen hat er aus seiner Homepage:
      https://www.ou.edu/content/dam/cas/soc/docs/Marketing/The%20Flag%20and%20the%20Cross%20-%20TABLES%20corresponding%20to%20all%20regression%20figures.pdf

      Ich sehe da aber einen gewissen methodischen Zirkelschluss, wenn er bei seinen Interviews eine Gruppe mittels Clusterbildung anhand religiöser und politischer Ansichten definiert und sich dann darüber auslässt, dass ebendiese (so herausgefilterte) Gruppe radikale religiöse und politische Ansichten hat.

      • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 16:02

        Danke, bestätigt also meinen Verdacht – gefragt wurde den Tabellen nach nur nach einem Ausschnitt der „rechten“ Ideologien und nach Religion, was die Schlussfolgerung mindestens völlig wertlos macht. Und das ohne jede Beurteilung der Datenbasis nach Vollständigkeit oder Repräsentation.

        Ein Ideologe kommt nach sichtbar ideologisch vorgeprägten Eigenumfragen zu einem zu seiner Ideologie passenden Schluss. Bin schwer beeindruckt, wie stark Stefan S. das beeindruckt hat …

        Gruss,
        Thorsten Haupts

  • cimourdain 16. Juli 2024, 14:16

    1) Langsam habe ich den Verdacht, dass für manche Demokratie sich hauptsächlich dadurch auszeichnet, dass am Ende „das richtige“ rauskommt. Beim letzten Vermischten wurde ein Manöver, dass den (relativ) größten Teil des Elektorats ausbremst, als akzeptabel betrachtet „weil das falsche (rechts) damit vermieden wird“. Jetzt soll die (sitzmäßig) stärkste Gruppe gegenüber dem Wahlverlierer Kompromisse eingehen. Warum wohl hat die FT nicht geschrieben „Macron muss Kompromissbereitschaft zeigen“ ?

    2) Ein österreichischer Think-Tank schreibt, was der EU gut täte, ohne zu erklären, was er überhaupt damit meint. „Mythos“ kann von „Geschichte mit weißem Stier und Prinzessin“ bis hin zu „Vorurteil, das durch Wiederholung propagandistisch in die Köpfe geprügelt wird“ (wie in FS 3 verwendet) alles heißen. Und die EU liefert in deinem Sinn (Assoziationsbegriff, der emotional aufgeladen ist) reichlich fundierten Stoff für „positive“ Mythen („Euro“, „offene Grenzen“, „friedliche Konfliktlösung“) aber eben auch negative ( „Bürokratie“, „Korruption“, „undemokratisch“) – auch hier mal unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Den anderen Mythosbegriff von historischen „Erzählungen“ kann die EU gar nicht bedienen, weil ihre Geschichte aus Vertragswerken, die nationale Eliten miteinander geschlossen haben, besteht – das ist kein Stoff, von dem der Dichter singt.

    5) Es empfiehlt sich sauber zu trennen, was das rücktrittswürdige an der Causa Fördermittel ist.
    i) Eine interne Anfrage an die Rechtsabteilung, die diese (wahrscheinlich mit höhnischem Lachen) abgelehnt hat.
    ii) Das Blocken nach Aufkommen von i): Zurückhalten von Dokumenten, Bauernopfer, Vertuschen.
    iii) Ein bedrückendes Mindset, das es als akzeptabel betrachtet, wenn die Regierung nach Gutsherrenart „falsche“ Meinungsäußerung unterdrückt oder bestraft. Dieses Mindset findet sich aber auch bei anderen in der Regierung (prominent: Nancy Faeser).

    c) Ein interessanter Punkt an dieser Ausnahme ist doch, dass (nach meiner Erfahrung) der Impuls zum „begleiteten Trinken“ nicht von den Jugendlichen, sondern von den Erwachsenen ausgeht („nur ein Gläschen zum Anstoßen“). Und bei denen – da gebe ich dir Recht – würde eine kontrollfreie Regulierung nur aus Unrechtsbewusstsein heraus nicht greifen.

    h) Auch wenn dieser Teil gut aussieht, ist die andere Hälfte der Wahrheit, dass für Schlaf/Beruhigungsmittel und Psychopharmaka die Kurve gegenläufig klar nach oben geht.

    • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 07:46

      1) Die „sitzmässig stärkste Gruppe“ ist selbst gespalten. LFI und PS in einem Topf werfen werte ich mal als eine höchst manipulative Form der Argumentation in einem Wagenknechtschen Sinne.
      Melonchon spielt sich so auf, als hätte er die Wahl gewonnen, hat aber keine Mehrheit.
      Repräsentative Demokratie ist kein Pony-Hof, sondern Machtpolitik.

      5) Ich beschäftige mich nicht mit diesem Fördergelder-Skandal. Aber was in den letzten 30 Jahren an bestimmten Fakultäten gelaufen ist… Man müßte sich anschauen, welche „Wissenschaftler“ da vom Ministerium bedrängt wurden. Manche Wissenschaftler erscheinen mir nicht koscher. Der namenhafte Historiker Niall Ferguson überzeugt mich bezogen auf die Situation in den USA schon. https://www.youtube.com/watch?v=z5QID4HVUTY

      • cimourdain 17. Juli 2024, 10:23

        1) a) Das ist ein wichtiger Punkt, NFR ist ein Wahlbündnis (wegen Mehrheitswahlrecht) aus verschiedenen Parteien, innerhalb dem die LFI die stärkste Gruppe ist. Weder LFI noch die anderen Parteien hätten ohne dieses Bündnis nennenswerte Mandataussichten. Und ingesamt hocken sie in dem Dilemma, dass ich in der Antwort an Thorsten Haupts unten beschrieben habe.
        b) Die Personalisierung ist hier unzulässig, Melenchon selbst hat m.w. seinen Hut nicht in den Ring geworfen (er wartet auf die nächste Präsidentenwahl). Vorsitzender (coordinateur) der LFI ist Manuel Bompard.
        c) Zum zweiten Mal kommst du mit der (oligarchiefreundlichen) „Ponyhof“ Metapher, deshalb hier meine Gegenthese: Repräsentative Demokratie ist genau wie ein Ponyhof: Das (Stimm)Vieh bekommt hin und wieder einen (sauren) Apfel oder darf sich ein Zuckerl auswählen. Aber die meiste Zeit muss es da lang trotten, wo ein verwöhntes Wohlstandskind es hinhaben will, weil dieses die Gerte in der Hand hat. Und da wundern sich manche, warum so viele die Option „Animal Farm“ für irgendwie wünschenswert halten.

        • Thorsten Haupts 17. Juli 2024, 11:01

          Die einzig beiden (demokratischen) Alternativen sind direkte Demokratie mit imperativem Mandat und Volksabstimmungen.

          Für die direkte Demokratie gibt es meines Wissens nach kein Beispiel, dass sie auf nationaler Ebene jemals funktioniert hätte und eine Menge Gründe dafür, dass sie prinzipiell funktionsunfähig sein muss.

          Für Volksabstimmungen gibt es genau ein Beispiel, wo das als Standardinstrument von Politik funktioniert (die Schweiz), aber eben auch Beispiele, wo diese Volksabstimmungen zu Funktionsstörungen der Politik massiv beigetragen hat (Kalifornien).

          Bei der Kritik an repräsentativer Demokratie, die ich seit Jahrzehnten kenne, fehlt mir bisher eine überzeugende Alternative innerhalb eines demokratischen Rahmens.

          Gruss,
          Thorsten Haupts

        • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 11:06

          Auf dem Wahlzettel standen Kandidaten und Parteien. Daraus ergibt sich keine Verpflichtung für die Unterstützung eines bestimmten Kandidaten für das Amt des Regierungschefs, zumal keine entsprechenden Verabredungen getroffen worden waren noch den Wählern öffentlich gemacht wurden.

          • cimourdain 17. Juli 2024, 13:37

            Nad dann sollten Sie auch zwischen den Ensemble-Parteien Renaissance, MoDem und Horizon aufteilen , wodurch Macrons Stimmen auch auf ca. die Hälfte zusammenschnurren würden.

        • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 11:33

          Die Mitte soll also eine woke Regierung ins Amt setzen, die sie vehement ablehnt, nur weil LFI relativ viele Sitze errungen hat? Wenn gleichzeitig global fast 40% eine ultra-rechte Partei gewählt haben?
          Das wird nicht passieren. Die PS hat ja auch nur ein paar Sitze weniger als LFI. Die müssen denen nicht gehorchen und es gibt innerhalb NFP starken Streit. Ensemble noch weniger.

          Die einzige realistische Chance auf eine Regierung besteht in einer Regierung der Mitte. Allerdings ist das mit den aktuellen Mehrheitsverhältnissen auch unwahrscheinlich.

          Mélenchon verfügt über kein Drohpotential.
          Optionen zur radikalen Veränderung wie RN und LFI müssen eine Mehrheit erringen, um in Regierungsverantwortung zu kommen. Die Wahl Allendes durch die christdemokratischen Abgeordneten 1970 war einer der seltenen Fälle, in denen eine Mitte einen linksextremen Kandidaten in politische Verantwortung gebracht hat. Funktionierte nur, weil die Christdemokraten zeitweise selbst schwer linkslastig waren. Allerdings waren die zentrifugalen Kräfte von Anfang an stark. Spätestens nach dem Attentat auf Edmundo Pérez Zujovic im Juni 1971 hatte sich der Wind unter den Christdemokraten gedreht. Da war Allende weniger als 500 Tage in Regierungsverantwortung.

          • cimourdain 17. Juli 2024, 13:47

            Wenn wir rein machtpolitisch argumentieren, läuft es auf ein Ultimatumspiel raus: Macron muss ein Angebot machen und wenn die anderen Gruppen damit nicht mehrheitlich einverstanden sind, blockieren sie es. Also muss das Angebot für seinen „Koalitionspartner“ in hinreichendem Maß ‚versüßt‘ werden.
            https://de.wikipedia.org/wiki/Ultimatumspiel

            Aber dann darf man nicht auf halbem Weg in ein „moralisches“ Argumentationsmuster wechseln, dass (nur!) eine Seite nachgeben muss, „um die Demokratie vor Schaden zu bewahren“.

            • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 17:25

              LFI hat sich für die Einigung eines gemeinsamen Kandidaten für die Posten eines Premierministers und Präsidenten Nationalversammlung erstmal auf morgen vertagt. Wenn sich die PS innerhalb von NFP mit Händen und Füßen gegen die Vorschläge der radikalen Parteien wehren, wie sollen dann die Ensemble Abgeordneten überzeugt werden?
              So ein Spiel muss ja nicht kooperativ enden. Es kann auch einfach keine Seite nachgeben. Das würde dann vermutlich irgendwann in die Neuwahl eines Präsidenten hinauslaufen.

              • cimourdain 18. Juli 2024, 17:21

                Danke für die schnelle Info, wenn das so läuft, dann hatten Sie recht: Eine sinnvolle Zusammenarbeit würde dann am der „Wir kriegen alles oder machen alles kaputt“ Haltung der LFI scheitern.

                • cimourdain 18. Juli 2024, 18:39

                  (bezieht sich auf die Tubiana – Meldung unten)

      • cimourdain 17. Juli 2024, 14:58

        5) Die Formulierungen „Man müßte sich anschauen, welche „Wissenschaftler“ da vom Ministerium bedrängt wurden. Manche Wissenschaftler erscheinen mir nicht koscher.“ klingt exakt nach dem, was ich in iii) kritisiere. Wissenschaft darf nicht nach „politischer Zuverlässigkeit“ (erinnerst du dich noch an solche Begriffe) der Wisssenschaftstreibenden bewertet werden. Wer so denkt, braucht nicht mehr vorgeben, dass es um „Demokratie“ geht.
        Ausnahme: Wenn tatsächlich an einem Lehrstuhl/Institut keine Wissenschaft, sondern Politik „gemacht“ wird (Beispiel: Metis-Institut), ist es verständlich, dass das nicht gefördert werden sollte. Das wiederum obliegt aber einer akademischen und nicht politisch motivierten Bewertung.

        • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 17:44

          In einer Demokratie in Bedrängnis spielt politische Vereinbarkeit der Grundüberzeugungen der Wissenschaftler mit Menschenrechten und Demokratie eine wichtige Rolle. Hier gilt das Toleranz-Paradoxon: https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon
          Die Wissenschaftler müssen sich einer entsprechenden Prüfung unterziehen, wenn sie Fördergelder erhalten wollen. Ergibt die Prüfung, dass sie danach streben die Toleranz einzuschränken oder abzuschaffen, muss sich eine demokratische Gesellschaft zur Wehr setzen.

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 15:32

    Zu 5)

    Für „weniger“ als was? Habe ich was verpasst – oder ist der Kern dessen, warum sie jetzt gehen soll, noch immer:
    – eine rein interne Anfrage bei den Spezialisten des Hauses, ob man Wissenschaftlern für bestimmte politische Aussagen die staatliche Förderung entziehen kann ?

    Das ist ein Nichtskandal. Dessen Aufbauschen mich an die „besten“ Methoden von Trump erinnert.

    Der einzige Grund, warum S-W nach mir gehen müsste, ist ihr späteres, unsäglich feiges, Bauernopfer (Staatssekretärin), aber das ist in der Politik seit Jahrzehnten medial akzeptierter Goldstandard.

    Gruss,
    Thorsten Haupts

  • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 15:54

    Jetzt soll die (sitzmäßig) stärkste Gruppe gegenüber dem Wahlverlierer Kompromisse eingehen. Warum wohl hat die FT nicht geschrieben „Macron muss Kompromissbereitschaft zeigen“ ?

    Weiss nicht, aber mir scheint eher, dass hier eine den eher liberalen Medien immanente Standardposition durchscheint – die Ränder „müssen“ Kompromisse mit der politischen „Mitte“ eingehen, da diese den „default“, also den Normalfall, darstellt?

    • cimourdain 17. Juli 2024, 09:32

      Versuchen Sie mal für die Situation die Strategien (spieltheoretisch) zu betrachten, das ist alles echt verfahren:
      Das französische System ist nicht auf Koalitionsregierungen (verhandeln, krötenschlucken, postenteilen) ausgerichtet. Theoretisch kann der Präsident die Regierung nach eigenem Gutdünken vorschlagen. Diese muss nicht nur von einer Parlamentsmehrheit bestätigt werden, sondern ist auch auf die Kooperation mit dem Parlament angewiesen. Diese kann (wenn wir den RN außen vor lassen) nur dadurch funktionieren, dass sowohl NVP als auch Renaissance damit zufrieden sind, beide können jederzeit dieses Bündnis platzen lassen. Aber was würde danach passieren? Angesichts der Mehrheitsverhältnisse (u.a. deshalb reite ich darauf herum) würde der RN massiv gewinnen, weil sich nicht nochmal ein „Verhinderungsbündnis“ fände.

      • Thorsten Haupts 17. Juli 2024, 10:39

        Im Moment ist die vereinigte französische Linke nicht einmal fähig, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für einen Regierungschef zu einigen. Und solange das so bleibt, sind Überlegungen zu möglichen Kompromissen zwischen ihrem Programm und dem der Macronisten und/oder Republikaner ohnehin Makulatur, oder?

        • Dennis 19. Juli 2024, 10:42

           Gestern Abend wurde die bisherige Präsidentin der Assemblée nationale (Mme Braun-Pivet, Kandidatin der Macronie) wiedergewählt. Im dritten Wahlgang mit relativer Mehrheit. Im streitsüchtigen Frankreich ist auch diese Abstimmung zum Parlamentspräsidium selbstverständlich eine Kampfabstimmung – anders als in D.

          Ofensichtlich gab es Absprachen zwischen der Macronie und der traditionellen Rechten (LR). Darauf weist schon hin, dass die Volksfrontler vor Wut schäumen. Die Volksfrontler hatten sich tatsächlich zu einem einheitlichen Kandidaten (ein so genannter Kommunist; ländlich-sittlich aus der Auvergne, im reifen Alter, über 70) aufgerafft und den auch über drei Wahlgänge gewählt, die Lepenisten im Übrigen analog dto. Bei den Lepenisten war der Kandidat witzigerweise ein – in dieser Sache – aktivitischer Schwuler („GayLib“).

          https://fr.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9bastien_Chenu

          Heutzutage passt ja gar nichts mehr zusammen.

          Jedenfalls könnte der Ausgang schon mal ein zarter Hinweis auf die zukünftige Regierungsbildung sein. Irgendwas mit links wird womöglich doch eher schwierig. Ich nehm schon mal Popcorn bzw. maïs soufflé.

          • Thorsten Haupts 19. Juli 2024, 16:41

            Ich nehm schon mal Popcorn bzw. maïs soufflé.

            🙂
            Hab´s mir direkt nach der Wahl besorgt.

      • Dennis 18. Juli 2024, 10:58

        Zitat Cimo:
        „Theoretisch kann der Präsident die Regierung nach eigenem Gutdünken vorschlagen. Diese muss nicht nur von einer Parlamentsmehrheit bestätigt werden, sondern ist auch auf die Kooperation mit dem Parlament angewiesen. “

        Da hab ich mal wieder was zum beckmessern^^. Datt stimmet nitt so ganz. Der Präsident ERNENNT den Premierminister. Das ist mehr als vorschlagen. Eine Bestätigung durch das Parlament ist NICHT notwendig. Das Recht des Parlamentes in dieser Sache beschränkt sich auf ein Misstrauensvotum , wozu die absolute Mehrheit der Abgeordneten notwendig ist. Diesbezügliche Abstimmungen gab es unzählige, erfolgreich war in der V. Republik erstaunlicherweise nur eine einzige – 1962. Lange her. Jedenfalls muss die Regierung beim Präsidenten daraufhin den Rücktritt einreichen. Ähm….muss der den auch annehmen? Nee, keineswegs. Das hat der De Gaulle im bisher einzigen Fall auch nicht gemacht, sondern stattdessen das Parlament aufgelöst. Das könnte der Macron jetzt allerdings nicht machen – erst in einem Jahr nach der jüngsten Auflösung wieder.

        Jetzt ist wohl erstmal die Zeit für taktische Fisimatenten. Kalkuliert werden muss also eigentlich zuvörderst hauptsächlich, dass mit einer negativen – absoluten – Mehrheit gegen die ausgeguckte Person und deren Minister nicht zu rechnen ist. Wohl nicht ganz einfach jetzt, aber angesichts der Zerklüftung der Assemblée auch nicht ganz unmöglich. Le Pen könnte bei einem mittigen und nur milde zart-linken PM still halten. Sie will ja – sich auf die Präsidentschaftswahlen vorbereitend, was übrigens die anderen Platzhirsche auch machen – staatstragend daherkommen und den Ruf wilder Aufsässigkeit der Linken überlassen. und die Macronie und die „Volksfront“ (LOL) sind eh jeweils intern zerstritten. Da kann man evtl. schon was basteln, denn Neuwahlen innerhalb eines Jahres sind absolut unmöglich (Revolution lass ich mal ausser acht, obwohl man das in F nie so ganz ausschließen sollte^). Im Übrigen hat das Parlament kein autonomes Selbstauflösungsrecht. Bei den „klassischen“ Cohabitations-Fällen (2x Mitterrand, 1x Chirac) gab es jeweils eine politisch kohärente Mehrheit gegen den Präsidenten; jetztet aber nicht, stattdessen ein Sammelsurium von untereinander verfeindeten Anti-Macronisten aus gaaaanz unterschiedlichen Motiven. Mal gucken, wie das weitergeht.

        Im Notfall nehmen wir einfach den 49.3…

        https://verfassungsblog.de/constitutional-perhaps-democratic-not-so-much/

        ….der allseits beliebt ist, im Praxisfall auch bei Regierungen derjenigen, die das Ding zuvor theoretisch entrüstet zu bekämpfen pflegten, wie z.B. ein gewisser Macron. Die Anwendung wurde im Vergleich zu früher zwar (durch Verfassungsänderung) deutlich eingeschränkt, aber für den Haushalt 2025 geht das evtl. schon. Der Sozialist Rocard als PM hat seinerzeit locker 28 x das Parlament ausgeschaltet.

        https://www.ina.fr/ina-eclaire-actu/michel-rocard-le-champion-du-493

        So flott geht das allerdings nicht mehr.

        • Thorsten Haupts 18. Juli 2024, 13:35

          Merci. Gute Information 🙂 .

        • Lemmy Caution 18. Juli 2024, 16:35

          Macron hat nun Entlassungs-Gesuch des Premiers Gabriel Atals angenommen. Die Regierung Atal hält nun den 2. Platz für die geringste Zeit der Amtsführung für Regierungen der V. Republik: etwas über 6 Monate.
          Die Regierung Atal bleibt allerdings geschäftsführend, bis eine neue Regierung gefunden wird. Die machen nicht mehr viel. In einer außergewöhnlichen Situation – etwa einem Anschlag während der Olympischen Spiele – müßten sie noch mal richtig schaffen.
          Macron hat um die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit gebeten. Auszuschließen scheint er die Beteiligung von RN und LFI an dieser Regierung auszuschließen.
          Sozialisten, Ökologen und Kommunisten machen sich für die Ökonomin Laurence Tubiana stark. Macron wollte die selbst vor ein paar Jahren als Premier. Sie ist gemäßigt und hat sich im Zusammenhang des Pariser Klimaschutzabkommen einen guten Namen gemacht. Die chinesische und indische Regierung hatten sie als externe Expertin für Umweltschutzthemen beschäftigt. LFI lehnt die Frau ab, offenbar auch weil sie in einem Artikel in Le Monde für einen offenen Kurs der NFP stark gemacht hat, was das radikale Programm der NFP obsolet machen würde.
          [Infos von yt Kanal HugoDecrypte]

  • Erwin Gabriel 16. Juli 2024, 16:06

    3) Deutsche glauben immer noch zahlreiche E-Auto-Mythen

    Vorab: Ich stehe Elektro-Autos durchaus positiv gegenüber, und wenn der nächste Wagen meiner Frau oder mir fällig wird, kommt ein Stromer in den Carport; eine Wallbox habe ich schon seit über zwei Jahren.

    Mich wundert das keine Sekunde, gegen die eMobilität läuft ja auch eine Kampagne.

    Wie in so vielen Fällen sind natürlich die Überbringer der schlechten Nachrichten gleichzeitig die Täter.

    Eine Kampagne gegen Verbrenner gibt es natürlich auch; wer sich für Verbrenner einsetzt, ist da nicht nur ein schlechter Mensch, sondern auch bösartig und dumm. Und nun rate mal, wer die Kampagne betreibt? Das werden doch nicht die Befürworter von eMobilität sein?

    Dabei sind ja einige Kritikpunkte durchaus valide: die Reichweite ist (noch) definitiv kürzer, und die Infrastruktur könnte, höflich ausgedrückt, besser sein.

    Da gibt es einige Kritikpunkte mehr, die Du immer wieder geflissentlich unter den Tisch fallen lässt:
    • Abgesehen davon, dass nicht nur die Lade-Infrastruktur nicht ausreicht, gilt das auch für die Erzeuger-Infrastruktur. Denn wenn die Elektro-Autos sich in dem Maße durchsetzen, wie sich das Linke und Grüne wünschen, wird es vorne und hinten nicht reichen, und als Folge der Strompreis kräftig steigen. Im Gegensatz zu steigenden Benzinpreisen sind von steigenden Strompreisen alle betroffen, nicht nur die Fahrer.
    • Darüber hinaus ist die ausreichende Lieferfähigkeit der für die Akku-Erzeugung wichtigen Rohstoffe bei weitem nicht sichergestellt, und wir würden uns mit den Fahrzeugen in eine weitere bzw. deutlich stärkere Abhängigkeit von China begeben.
    • Dann ist das Thema Akku-Aufbereitung und -Entsorgung bei weitem nicht geklärt. Wie lange hält so ein Akku? Bekommen Fahren nach 15, 20 Jahren noch einen passenden Ersatz? Wenn nicht (wie es uns bei Handys oder akkubetriebenen Elektro-Werkzeugen schon jetzt teilweise vorexerziert wird), kommen dann die Autos auf den (Sonder-)müll? Zu welchen Kosten? Oder werden sie wie gehabt mit großem Preisnachlass in andere Länder verkauft?
    • Vom nur schwer ermittelbaren ökologischen Fußabdruck solcher Fahrzeuge mal ganz zu schweigen. Zur Rohstoffbeschaffung und zur Produktion halten sich die Hersteller alle bedeckt (sie wissen es nicht, oder sie lügen). Auch ist es immer noch nicht möglich, genau zu sagen, mit welchem Strom diese Fahrzeuge betrieben werden. Strom „öko“ zu labeln ist deutlich einfacher, als ihn garantiert zu liefern.
    • Und wie sieht es mit der Brandgefahr aus? Es ist möglich, aber extrem schwer und teuer, Auto-Akkus brandsicher zu gestalten. Ich kenne nur ein Spezialfahrzeug, wo das der Fall ist; es wurde für den Einsatz in Minen bzw. unter Tage konzipiert.

    Das sind nur ein paar der gröbsten Klötze, die Du stets mit leichter Hand abtust.

    • Stefan Pietsch 16. Juli 2024, 17:23

      Noch ein Aspekt geht in solchen Debatten über Kostenvergleiche völlig unter. In den Benzin-/ Dieselkosten ist die Mineralölsteuer enthalten. Die 35 Milliarden Euro würden vollständig wegfallen, wenn die Umstellung auf die E-Mobilität gelänge. Solche Einnahmeverluste kann sich der Bund nicht annähernd leisten. Folglich würde die Steuer in einer neuen Form auf E-Fahrzeuge umgelegt, die Betriebskosten würden sich dadurch massiv erhöhen.

      Und damit sind die Vergleiche für die Tonne. Es sei denn, die Verbrenner werden ohne Mineralölsteuer gerechnet. Und wenn wir schon dabei sind: Die CO2-Umlage kann gleichfalls abgezogen werden. 😉

    • Detlef Schulze 16. Juli 2024, 22:47

      Die Probleme, die Sie aufzeigen gibt es zwar, sind aber keine grundsätzlichen Probleme. Es scheint mir, dass die alle leicht gelöst werden können innerhalb der nächsten 10 Jahr oder so. Man kann leicht ausrechnen, dass der Stromverbrauch sich um ca. 25% erhöht, wenn alle PKW durch E-Autos ersetzt werden. Das ist nicht so die Welt, vor allem wenn man bedenkt, dass in den letzten 10 Jahren der Stromverbrauch in Deutschland um 12 % gefallen ist. Mit E-Autos liegt er dann also um 13% über dem Verbrauch von 2015.

      Was Batterien angeht, gibt es auch kein großes Problem. Da stecken keine Rohstoffe drin, die es nur in China gibt. Lithium kommt aus Chile aber es gibt genug andere Vorkommen. Zudem gibt es auch Batterien mit Natrium anstelle von Lithium.

      Auch ist es immer noch nicht möglich, genau zu sagen, mit welchem Strom diese Fahrzeuge betrieben werden. Strom „öko“ zu labeln ist deutlich einfacher, als ihn garantiert zu liefern.

      Es spielt gar keine Rolle, mit welchem Strom die Autos betrieben werden. Entscheidend ist doch der Anteil von Fossilen am Strom-Mix. Und E-Autos können den Umbau des Stromnetzes auf Erneuerbare befördern, weil sich Fluktuationen mit ihnen puffern lassen.

      • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 00:44

        Nun, wir haben das Glück, das nicht lösen zu müssen. Zumindest wenn wir technologieoffen bleiben, hätten wir prinzipiell Alternativen.

        Wir haben den Ausstieg aus der Atomkraft teilweise durch den Rückgang an Energiebedarf kompensiert. Das übersehen Sie in Ihrer Kalkulation. Fakt bleibt: Wir haben keine nennenswerten Speicher für regenerative Energien. Tatsächlich produzierten Wind und Solar in den vergangenen 12 Monaten 300 Stunden für einen Marktpreis von unter 0 Euro, das heißt, der Strom musste verschenkt werden. Wir können ihn nicht speichern, sondern nur in den Netzen ans Ausland weitergeben.

        Und es bleibt, was ich gerade schon angeführt habe: Wer trägt zukünftig die 34 Milliarden Euro, welche die Autofahrer bisher beim Staat abliefern? Mit Sicherheit weiterhin Autofahrer, so dass entweder die Steuern auf die Stromnutzung erhöht werden müssen oder eine pauschale Steuer für die Nutzung der Infrastruktur eingeführt werden muss.

        • Detlef Schulze 17. Juli 2024, 09:43

          Wir haben den Ausstieg aus der Atomkraft teilweise durch den Rückgang an Energiebedarf kompensiert.

          Das koennen Sie so sehen. Man kann aber auch sagen, dass der Wegfall der Atomenergie durch Wind und Solar um ein Vielfaches ueberkompensiert wurde. Das ist ebenfalls richtig, wenn man den Zeitruam 2015 – 2024 betrachtet.

          Mit den fehlenden Speichern haben Sie recht. Aber genau hier koennten ja die E-Fahrzeuge helfen, die eben besonders dann geladen werden, wenn es einen Strom-Ueberschuss gibt.

          Auch was den Wegfall der Energiesteuer betrifft haben sie recht. Da muss sich der Staat halt auf anderen Wegen das Geld beschaffen. Die ruecklaeufigen Einnahmen ueber die Zigarettensteuer werden ja auch irgendwie kompensiert.

          • Stefan Pietsch 17. Juli 2024, 11:50

            Die Kernenergie lieferte in der Spitze der Jahrtausendwende 171 TWh. Nach dem Ausstieg erst unter Rot-Grün, dann unter Merkel stürzte die Nutzung erst langsam, dann rasant ab.
            https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152250/umfrage/stromerzeugung-aus-kernenergie-in-deutschland-seit-1998/

            Die regenerativen Energieträger lieferten im Mittel der vergangenen beiden Jahre 260 TWh. Wenn Sie schreiben

            Man kann aber auch sagen, dass der Wegfall der Atomenergie durch Wind und Solar um ein Vielfaches ueberkompensiert wurde.

            dann ist das ein schöner Euphemismus. Dazu sollte man im Kopf haben, dass die Stromimporte stark angezogen haben, während der kostenlose Strom aus erneuerbaren Energieträgern in die ausländischen Stromnetze abgeführt wird. Wir exportieren unsere Überschüsse zu niedrigen Preisen und importieren bei Knappheiten zu hohen Preisen. Selbst Grüne, die Lobbyisten von reichen Solaranlagenbesitzern, verstehen inzwischen, dass die Allgemeinheit ihren Wählern selbst dann hohe Vergütungen zahlt, wenn der von ihnen gelieferte Strom nicht gebraucht und damit wertlos ist. An dieser Stelle lässt sich tatsächlich einmal messen, wie flach die Lernkurve von Grünen ist: knapp 25 Jahre.

            Von den fossilen Energieträgern haben wir an der Stelle noch nicht gesprochen. Sie tragen derzeit knapp 220 TWh zur Energieversorgung bei. Diese möchten wir sehr schnell ersetzen. Aktuell liegt die Energieerzeugung bei im Mittel 2022/2023 so 550 TWh. Mir bekannte Studien gehen von einem erwarteten Bedarf von 750 – 1000 TWh aus. Rein rechnerisch müsste die Kapazität von Sonne und Wind (insgesamt so 180 TWh) um den Faktor 2,5 gesteigert werden. Dazu geben weder die Steierungsraten der letzten 10 Jahre noch der internationale Vergleich Hoffnung. Und in diesen Rechnungen ist nicht der Verlust von grünem Strom aufgrund von Überproduktionen enthalten.
            https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Erzeugung/Tabellen/bruttostromerzeugung.html

            Aber genau hier koennten ja die E-Fahrzeuge helfen, die eben besonders dann geladen werden, wenn es einen Strom-Ueberschuss gibt.

            Klar. Die Leute tanken auch gerade dann, wenn der Tankwagen gerade die Tanks aufgefüllt hat und nicht, wann sie in brauchen. Dazu fahren E-Autos selten mit vollgeladener Batterie. Der Tesla C hat eine Batteriekapazität von 60 KWh. Legen wir eine hälftige Ladekapazität zu Grunde und multiplizieren dies mit dem gesamten PKW-Bestand Deutschlands von gut 48 Millionen Fahrzeugen, dann liegt das Speicherpotential bei 1,44 TWh. Das ist weniger als der Bedarf eines Tages. Nur sind Autos keine Speicher, sondern verbrauchen die geladene Energie sehr schnell. Hinzu kommen hohe Speicherverluste.

            Die Mineralölsteuer ist die drittwichtigste Einzelsteuer des Bundes, anders als die Tabaksteuer. Das ist wesentlich. Es ist undenkbar, dass das wegfallende Aufkommen über die allgemeine Umsatzsteuer, die Einkommensteuer (Aufkommen des Solis zum Vergleich: 12 Milliarden Euro) oder die Unternehmensteuern aufgetrieben wird. Natürlich werden wieder die Autofahrer belastet, wer denn sonst? Daher ist die derzeitige Befreiung der E-Auto-Fahrer von der Mineralölsteuer nur auf Zeit und damit eine Subventionierung und Privilegierung gegenüber den anderen Autofahrern.

      • Erwin Gabriel 18. Juli 2024, 14:09

        @ Detlef Schulze 16. Juli 2024, 22:47

        Man kann leicht ausrechnen, dass der Stromverbrauch sich um ca. 25% erhöht, wenn alle PKW durch E-Autos ersetzt werden.

        Das wird nicht reichen. Es geht um Fahrzeuge, also nicht nur Pkw, sondern auch Lkw. Und 25% höherer Stromverbrauch nur für Pkw, während unsere gesamte Industrie auf Strom umstellt,, während private Heizungen auf Strom umgestellt werden müssen, halte ich für heftig. Sicherlich im Laufe von einigen Jahrzehnten machbar, aber eben zu höheren Stromkosten.

        Was Batterien angeht, gibt es auch kein großes Problem.

        Das sehen viele Autohersteller anders 🙂

        Da stecken keine Rohstoffe drin, die es nur in China gibt.

        Nein, nur hat Chile auf die allermeisten Förderungen den Daumen drauf. und es geht da auch um einige seltene Erden, die aus gutem Grund „selten“ genannt werden. Aber auch hier: Der Akku-Betrieb wird nicht nur für Autos angestrebt, sondern die stehen in Konkurrenz zu anderen Bereichen, Industrien etc.

        Es spielt gar keine Rolle, mit welchem Strom die Autos betrieben werden. Entscheidend ist doch der Anteil von Fossilen am Strom-Mix. Und E-Autos können den Umbau des Stromnetzes auf Erneuerbare befördern, weil sich Fluktuationen mit ihnen puffern lassen.

        Habe ich probiert, durfte ich mir nicht hinstellen ohne Investitionen (damals9 im fünfstelligen Bereich.

        Mir geht es nicht darum zu behaupten, dass das alles nicht funktiniert. Mich nervt diese selbstgerechte, ideologisierte und naive Darstellung. Mir geht es darum aufzuzeigen, dass die schlichte Schwarz-Weiß-Argumentation, dass der Umstieg auf Elektromobilität ein Selbstläufer ist, dass E-Autos aus grundsätzlichen Erwägungen die umweltfreundlichere Lösung sind, so nicht stimmt (bzw. nur dann gilt, wenn man sich auf den Betrieb beschränkt und die fetten ökologischen Fußabdrücke bei Produktion und Entsorgung außen vorlässt.

        Men nächstes Auto wird E-Antrieb haben. Aber das macht mich nicht zu einem besseren oder klügeren Menschen, Diesel- und Benzin-Fahrer nicht zu schlechteren oder dümmeren Menschen, und E-Autos nicht zu umweltfreundlichen Fahrzeugen; wer das will, soll Fahrrad fahren.

        • derwaechter 21. Juli 2024, 18:37

          „dass E-Autos aus grundsätzlichen Erwägungen die umweltfreundlichere Lösung sind, so nicht stimmt (bzw. nur dann gilt, wenn man sich auf den Betrieb beschränkt und die fetten ökologischen Fußabdrücke bei Produktion und Entsorgung außen vorlässt.“

          Doch, das stimmt. Einfach mal aktuelle LCA dazu googeln. Da gibt es schon lange keine ernsthaften Zweifel mehr.

          „Men nächstes Auto wird E-Antrieb haben. Aber das macht mich nicht zu einem besseren oder klügeren Menschen, Diesel- und Benzin-Fahrer nicht zu schlechteren oder dümmeren Menschen, und E-Autos nicht zu umweltfreundlichen Fahrzeugen; wer das will, soll Fahrrad fahren.“

          Nicht umweltfreundlich aber deutlich umweltfreundlicher, das ist der Punkt.
          Kein Auto ist natürlich noch viel umweltfreundlicher, das stimmt.

          • Erwin Gabriel 23. Juli 2024, 10:24

            @ derwaechter 21. Juli 2024, 18:37

            Nicht umweltfreundlich aber deutlich umweltfreundlicher, das ist der Punkt.

            Hängt wie gesagt stark von der Nutzung ab.

            • derwaechter 23. Juli 2024, 10:34

              Inwiefern hängt das von der Nutzung (also wie es gefahren wird? ) ab?

              • Erwin Gabriel 24. Juli 2024, 11:14

                @ derwaechter 23. Juli 2024, 10:34

                Inwiefern hängt das von der Nutzung (also wie es gefahren wird? ) ab?

                Wenn Du einen VW Golf und einen Tesla 3 kaufst, in die Garage stellst und nach 20 Jahren verschrottest, ist der ökologische Fußabdruck des Golfs nach der verschrottung / Wiederverwertung kleiner als der des Tesla. Wenn Du mit beiden zwischen (je nach Fahrstil) 80.000 und 100.000 km fährst, liegen sie in etwa gleichauf. Fährst Du mit beiden über 150.000 km oder mehr, wird der Tesla (Ökostrom zum Betrieb vorausgesetzt) vermutlich deutlich besser liegen.

                Der ökologische Fußabdruck einer Batterie ist größer als der eines Verbrenner-Motors. Der lässt sich durch den Betrieb aber abbauen.

                • derwaechter 24. Juli 2024, 12:07

                  Die km Leistung bis zum Ausgleich ist m.W. viel zu hoch angesetzt.

                  Außerdem lässt sich das meiste, was den Fußabdruck beim Stromer ausmacht wiederverwerten. Das ist bei verbranntem Benzin oder Diesel nicht der Fall.

        • derwaechter 23. Juli 2024, 10:42

          „einige seltene Erden, die aus gutem Grund „selten“ genannt werden. “

          Fun fact: Die sogenannten seltenen Erden sind weder selten noch Erden.

          In Konzentrationen die Abbauen lohnenswert machen sind sind sie allerdings wirklich selten zu finden.

          • cimourdain 23. Juli 2024, 11:05

            Fun fact stimmt, die Mineralien („Erden“) kommen nur nicht in Zusammenhang mit „normalem“ Erzabbau vor, weswegen erst im 19. Jahrhundert bei Ytterby „neue“ Metalloxide entdeckt wurden, die nach damaligen Kenntnisstand als „selten“ bezeichnet wurden.

            • derwaechter 23. Juli 2024, 17:58

              „Fun fact stimmt“

              Sonst wäre er ja nur Fun 🙂

          • Erwin Gabriel 24. Juli 2024, 11:15

            @derwaechter 23. Juli 2024, 10:42

            In Konzentrationen die Abbauen lohnenswert machen sind sind sie allerdings wirklich selten zu finden.

            Sage Meine ich doch 🙂

  • Erwin Gabriel 16. Juli 2024, 16:22

    4) The American migration crisis

    … meine progressiven Freunde können noch so oft irgendwelche Statistiken bemühen, die zeigen, wie viele Leute wie schnell einen Job finden, dass die Zahlen gar nicht so hoch sind im Vergleich und so weiter und so fort.

    Die USA interessieren mich nicht. Sie haben unsere Flüchtlingssituation ausgelöst, und mögliche Folgen für Europa mit einem Schulterzucken abgetan. Mein Mitleid hält sich in ähnlichen Grenzen.

    Für Deutschland ein kleines Gedankenspiel: Angenommen, dass wir in den nächsten 20 Jahren 20 – 30 Millionen Menschen aus den Regionen aufnehmen, die uns jetzt bereits zum Ziel erkoren haben: Naher und mittlerer Osten, Afrika (da stehen deutlich mehr bereit als 20 – 30 Millionen, die daheim keinen Job und kein vernünftiges leben erwarten dürfen). Sie würden sich genauso über das Land verteilen, wie sie es jetzt tun. Sie würden genauso ticken, wie sie es jetzt tun. D

    Durch irgendeine glückliche Fügung schaffen wir ausreichend Wohnraum, und es gehen so viele in Jobs, dass die Steuereinnahmen reichen, den anderen das Bürgergeld zu finanzieren (finanzielle Situation also vergleicbar wie jetzt, keine Verschlechterung).

    Wie würde sich unser Land verändern? Würde sich unser Umgang miteinander, unsere Kultur (die es Deiner Ansicht ja gar nicht gibt) verändern? Wie würden sich Politik und Wahlergebnisse verändern? Wie unser Verhältnis zur EU?

    Das ist keine rhetorische Frage meinerseits; da hätte ich gerne eine Antwort von Dir, die nicht abtut oder abwiegelt. Also kein „Bin auch kein freund unbegrenzter Zuwanderung“ etc., sondern bitte eine ernsthafte Antwort.

    PS: Meine beiden unrealistischen Annahmen sind übrigens die zu Wohnraum und Steueraufkommen.

    • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 06:35

      Ein paar Gedanken.
      Wir müssen den Zuzug regulieren. Wir brauchen klare Zahlen für Zuwanderung. Auch mit brutalen Maßnahmen.
      Ein linker chilenischer Soziologe nannte kürzlich die Politik des Westens „Disney-Politik“. Er meinte damit, dass wir davon überzeugt sind, dass am Ende alles gut wird. Dies entspricht nun wirklich nicht mehr den Realitäten. Uns wird unsere die Demokratie um die Ohren fliegen. Genauso äußert sich übrigens seit einiger Zeit Slavoj Zizek. In diesen Realitäten würde ich sowas wie „feministische Außenpolitik“ unter den Begriff Disney-Politik fassen. Ebenfalls die Vorstellung, das wir international ein moralisch besonders hervorgehobenes Land wären.

      Wir nehmen auch legal Migranten auf. Das sind Leute, die der deutsche Arbeitsmarkt fertig ausgebildet bekommt. Nun überhaupt keine schlecht ausgebildeten Leute aufzunehmen, widerspricht meinem Sinn für Gerechtigkeit.

      Deine Zahlen stimmen nicht. Das BAMF veröffentlicht Zahlen. In den ersten 6 Monaten des Jahres wurden 121.000 Erstanträge aus Asyl gestellt. Syrien 37,6 Tsd , Afghanistan 19,5 Tsd, Afrika gesamt 19 Tsd, Türkei 15,8 Tsd, Irak 5,6 Tsd, Iran 3 Tsd., Moskowien 2,8 Tsd, Kolumbien 2 Tsd, Venezuela 1,6 Tsd.
      Diese Leute sind nicht völlig ungebildet. Ohne einen gewissen kulturellen und finanziellen Background begibst Du dich nicht auf eine so lange Flucht. Ich gehe seit einer Woche mit einem syrisch-stämmigen Staatsbürgerschaft-Bewerber, der ganz offensichtlich aus dem dortigen Bürgertum stammt. In der IT dieses Landes leisten eine Menge Menschen aus Nahost und Nordafrika ihren Beitrag, was vielen nicht wirklich klar zu sein scheint.

      Die USA für alle Probleme des Nahen Ostens verantwortlich zu machen, erscheint mir deutlich übertrieben.
      Anders als im subsaharischen Afrika sinken die Geburtenraten in Nahost und Nordafrika stark. Ausnahmen sind Afghanistan und Irak mit Fruchtbarkeitsraten von 4,5 und 3,6. Ansonsten bewegt sich das in einem Bereich von 2 und 2,8. 2,1 erhält eine Bevölkerung auf dem aktuellen Stand.

  • Lemmy Caution 16. Juli 2024, 16:57

    4) Hat jemand irgendwelche Daten, woher die Leute stammen, die ilegal über die Mexiko – US Grenze fliehen?
    Ich habe nur gefunden, dass es seit Jahren kaum Mexikaner sind. Diese Leute kommen aus vielen süd- und mittelamerikanischen Ländern sowie auch aus China und Indien. Der Anteil der Venezolaner, Nicaraguaner und Kubaner dürfte relativ hoch sein, weil in deren Oppositions-Medien viel über die Grenze berichtet wird und diese Länder halt extrem viele Flüchtlinge produzieren. Hab letztens die unglaubliche Zahl gelesen, dass Kuba in den letzten 20 Monaten 18%(!) seiner Bevölkerung durch Flucht verloren hat.
    Sollen die USA die wirtschaftlichen Beschränkungen gegenüber Kuba aufheben, damit US-Touristen ihre guten Dollars neben den mit großem Stolz eingerichteten chinesischen Abhöreinrichtungen auf Kuba ausgeben? Das ist nur ein Beispiel.

    • Thorsten Haupts 16. Juli 2024, 17:35

      Hab letztens die unglaubliche Zahl gelesen, dass Kuba in den letzten 20 Monaten 18%(!) seiner Bevölkerung durch Flucht verloren hat.

      3,5 bis 4% nach englischsprachigen Medien in den letzten 2 Jahren. Immer noch ein beeindruckender Misstrauensbeweis gegen die Regierung, aber die 18% sind wohl reine Phantasie.

      Als Einstieg:
      https://english.elpais.com/international/2022-11-15/the-never-ending-cuban-exodus.html#

      Gruss,
      Thorsten Haupts

      • Lemmy Caution 16. Juli 2024, 17:41

        Kann sein, dass ich mich verlesen haben.

    • cimourdain 17. Juli 2024, 09:11

      Nicht die aktuellen Flüchtlingszahlen, sondern die Gesamtzahl an unberechtigten Immigranten:
      https://immigration.procon.org/demographics-of-immigrants-in-the-united-states-illegally/

      Aber aktuell ist nach den Artikeln, die ich gefunden habe, Mexiko als Herkunftsland immer noch der größte Brocken, aber anders als früher deutlich unter der Hälfte.

      Viele mittelamerikanische und karibische Staaten (neben den von Ihnen genannten auch El Salvador, Haiti, Kolumbien, Guatemala etc..) haben ein echtes Mischpaket an Fluchtgründen: Armut, Bandenkriminalität, politische Instabilität (inkl Diktaturen). Wenigstens ist die Zeit der offenen Bürgerkriege dort weitgehend vorbei.

      • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 10:13

        Die Daten beziehen sich auf Schätzungen von Personen, die sich im Zeitraum 2015-19 im Land aufgehalten haben und die Grenze sehr viel früher übertreten haben können.
        Ich lese immer wieder über diese Grenze und das wird wirklich als kein mexikanisches Ding mehr gesehen.

  • Lemmy Caution 17. Juli 2024, 07:01

    1) Der Artikel ist bräsig.
    La France insoumise will wie Rassemblement National das bestehende System zerstören. Wirklich operationale Ziele für ein neues System haben sie nicht. Bin kein Frankreich-Experte, aber ich beschäftige mich aktuell viel mit dem Land. Aus dem Land selbst, indem ich mit der Sprache abmühe. Alles andere ist halbherzig.
    Leute! In diesem französischen Parlament finden sich einfach keine Mehrheiten für Reformisten im Nouveau Front National in Allianzen mit zentristischen Parteien und dem sozialdemokratischen Flügel von Macrons Bewegung.
    Ich spüre in Kommentaren aus Frankreich eine defätistische Grundstimmung, wie ich sie nur aus bestimmten Phasen in Lateinamerika kenne.

  • cimourdain 17. Juli 2024, 09:38

    Fundstück lose zu f)
    https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/kommunalwahl-nrw-gesetz-sitze-parlament-berechnung-vorteile-gross-parteien/
    Wenn Perry bei seiner Tabelle als Gruppe „ganz normale gemäßigte Politiker“ aufgeführt hätte, würden diese „christliche Nationalisten“ in punkto Manipulationsbereitschaft hinter sich lassen.

  • Dennis 18. Juli 2024, 11:46

    i )

    Eigentlich ein Fall für die FDP. Der arme Mann ist ein typisches Opfer der Verbotspolitik und dieses ständigen Rummoralisierens.

    • cimourdain 18. Juli 2024, 12:47

      Hatten Sie letztes Jahr den Prozess mitbekommen, als ein Mann gegen ein „Wildpinkel“-Bußgeld für das Urinieren in die Ostsee gerichtlich vorgegangen ist? Das Gericht hat in die Urteilsbegründung folgende (naturrechtliche wie -lyrische) Argumentation gebracht: „Der Mensch hat unter den Weiten des Himmelszeltes nicht mindere Rechte als das Reh im Wald, der Hase auf dem Feld oder die Robbe im Spülsaum der Ostsee.“

  • Lemmy Caution 21. Juli 2024, 07:19

    Das Erlernen einer Sprache und der gesunde Menschenverstand
    Seit letzter Woche aber ich wieder einen schweren Anfall von Duolingo abuse. Es ist Sonntag und auf meinem Wochenkonto stehen 23.198 XPs. Das ist eine Dummheit und Energie-Verschwendung.
    Alles was ich mache ist die Anwendung von Grammatik-Regeln, sowie Vokabel und Aussprache-Wissen in Französisch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch. Ich bin darin echt gut, aber es bringt eigentlich nur in der Aufwärmphase des Erlernens der Sprache wirklich viel. Es ist die Anwendung von abstrakten Regeln. Sprache ist viel mehr.

    Ich verbreiter seit Wochen das Material meiner Lernsessions.
    Ich rede manchmal über LinQ, aber man kann sich auch ein „LinQ für Geizkragen“ selber zusammenstöpseln. Zahle zwar für LinQ, aber für mich besonders interessante yt Kanäle auf Französisch nutze ich zusätzlich diese Geizkragen-Methode.
    Für Spanisch:
    Man nehme dieses youtube video: https://www.youtube.com/watch?v=85uyLBjJ6WU
    Dann kopierst Du die URL in diesen youtube Transkript-Service: https://www.genelify.com/tools/youtube-transcript
    Damit erhält man den Text des Videos. Diesen Text kann man nun vor dem Hören durchgehen und sich unverständliche Sätze von google translate übersetzen lassen. Manches wie „al fin y al cabo“ mögen am Anfang Spanisch vorkommen, aber das ist einfach eine sehr gebräuchliche Redewendung. Gerüstet mit dem Vokal-Wissen kann man sich dann die 17 Minuten anhören.
    Das verlinkte Video stammt aus dem Kanal „Visualpolitik ES“. Dieser Kanal eignet sich gut zum Erlernen der Sprache. Er richtet sich explizit auch an ein Publikum, das in das Verständnis moderner Politik einsteigt, ähnlich wie HugoDecrypt auf Französisch. Beiträge die sich um eine besonders anspruchsvolle Sprache bemühen, sind oft interessanter, aber es korrespondiert nicht so gut mit einem optimalen Prozess des Lernens vom einfachen zum komplexeren.
    Hier der am vermutlich schwerstverständliche Satz in den ersten Minuten des Videos [es geht hier um Deutschland]:
    “ No me digáis que no llama la atención que este mensaje empiece a calar
    con fuerza en el que hasta ahora ha sido el país más europeísta entre los europeístas.“
    Google translate gibt hier keine gute Übersetzung.
    „llamar la atención“ würde in Deutsch hier etwa „aufhorchen lassen“ bedeuten.
    „mensaje empiece a calar con fuerza“ -> es beginnt sich deutlich abzuzeichnen
    „calar“ heißt eigentlich sowas wie durchdringen, aber Übersetzungen sind manchmal nicht wörtlich. Kennt man sich in der Sprache besser aus, übersetzt man das ja nicht mehr direkt ins Deutsch, sondern man hat in seinem Gehirn irgendwelche Bedeutungs-Repräsentationen für die Wortzusammenhänge geschaltet, die es verständlich machen. Wer gut Englisch beherrscht, kennt das.
    Wird es zu schwierig, die Bedeutung eines Satzes auszuknobeln, kann man den auch erstmal vergessen und einfach weitermachen.

    Für die ersten Videos auf „VisualPolitik es“ wird der Prozess etwas länger dauern, aber man wird da recht zügig besser.
    Mit diesem Wissen wird man Experte für das Verständnis spanisch-sprachiger Politik-Diskurse. Für ein geselliges Beisammensein oder Literatur werden andere Wörter und Redewendungen benötigt, aber die Besucher von deliberation daily haben mutmaßlich ein überdurchschnittliches Interesse an Politik-Diskursen und Geschichte.
    Für Französisch habe ich den yt Kanal „Questions d’histoire“ entdeckt. Die bringen etwas unter halbstündige Beiträge zu Themen aus der Weltgeschichte und haben auch eine Quiz-App angeschlossen. Also perfekt für mein Anliegen.

    „VisualPolitik ES“ ist der zugänglichste der von mir konsumierten spanischsprachigen yt Kanälen. Man kann erstmal ganz da bleiben.

    Vorschläge für Ausflüge:
    a) Chile
    Video des Monats ist das hier: https://www.youtube.com/watch?v=bSltY_-zvxk . Ich vermute aber, dass es vielleicht nicht so zugänglich ist. Inhaltlich stimme ich da vielem nicht zu und manches ärgert mich. Falls Interesse besteht (Rückmeldungen) könnte ich dazu die Transkription sprachlich und inhaltlich kommentieren. Interessant auch Johannes Kaiser als Chiles „bester“ rechter Volkstribun. Ich verachte den, aber er ist interessant.
    Mega-Interessant sind Mirco Makari als Obi Wan Kenobi der chilenischen Politik-Analyse, Renato Garin in seinem sehr eigenen Krieg oder Ivan Weissman als Wirtschafts-Analyst. Für weite Teile dort benötigt man einen Hintergrund an chile-spezifischem Wissenszusammenhängen.
    Nachdem ich nun eine Weile meine chilenischen Lieblings-Opinologen unter sprachlichen Gesichtspunkten angeschaut habe: Ivan Weissman bedient sich gerne einer sehr chilenischen Art Dinge auszudrücken und verschluckt neben „s“ auch viel „d“ und sogar „t“. Der dude hat die teuersten Elite-Privatschule Chiles besucht, auf US Eliteunis studiert, war zeitweise mal Redaktionsleiter von Bloomberg Europe und liefert dann die unzugänglichste Performance von Lokalkolorit. Ich halte den Mann seit Jahren für stabil brilliant, aber zum Erlernen der Kastilischen Sprache kann man ihn wirklich in der Pfeife rauchen. 😉 Ok, außer in seinen Interviews. Da agiert er sprachlich disziplinierter.
    Dieses Mirco Makari Interview von Tere Marinovic lohnt sich aber dann vielleicht doch der Mühe: https://www.youtube.com/watch?v=vGrVeN5jXIo . Und dieses Weismann Interview, v.a. wegen Oscar Landerretche -> https://www.youtube.com/watch?v=DJaThKyu-sU
    b) Argentinien „ahora play“.
    c) Venezuela „efectoCocuyo“

    Warum das alles?
    Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht eine Wahrheit gibt. Der „richtige“ Weg ist ein in aller Regel Kompromiß aus unterschiedlichen Konzeptionen der Wahrnehmung und Einordnung.
    Unterschiedliche Kulturen verarbeiten Geschichte und tagespolitische Ereignisse verschieden. Der Zugriff auf diese anderen Sichten funktioniert über Sprache. Und dies ist für mein Analyse-Hobby höchst spannend. Ich mag Mirco Makaris Überzeugung über das Ende der Repräsentativen Demokratie nicht in allem Folgen, aber es bereichert mein Verständnis über mögliche Perspektiven. Natürlich halte ich Mayols Sichtweise auf Moskowien für schlecht informiert und ethisch unerträglich, aber ich verstehe besser, warum so viele Leute in den Meeren des Südens eine zumindest äquidistante Sichtweise im Überfall Moskowiens auf die Ukraine einnehmen.

    Während ich mit meinem Level im Portugiesischen durch Apps, also Duolingo und Busuu, sehr zufrieden bin, erweist sich Französisch doch als härtere Nuß. Auch wenn ich immer besser lesen und podcast hören kann, fühle ich mich nicht wirklich in der Lage zu sprechen. Dafür nehme ich dann nicht gerade günstigen Kurse in der online Sprachschule Lingoda. Das Ziel für dieses Jahr ist ein mittleres B2-Niveau. Das würde mir erstmal reichen.

    • Lemmy Caution 21. Juli 2024, 19:40

      Für das Erlernen von argentinischen Schimpfwörtern gibts seit gestern das ultimative Material: Das > 2 Stunden interview des von mir auf eine Art geschätzten Journalisten Alejandro Fantino mit dem Präsidenten der Republik.
      https://www.youtube.com/watch?v=djIso08W7Bs
      Beide haben eine sehr deutliche Sprache. Allerdings verwenden sie relativ viele Wörter und Redewendungen, die nur in Argentinien gebräuchlich sind. Es wird viel Wirtschaftstheorie/politik durchgeackert, ohne das „Fanta“ wirklich kritische Rückfragen stellt.
      Wenn man schon Spanisch lernt und sich für Politik interessiert, sollte man sich mal Milei im Original gönnen. Er kann Volkstribun wirklich.
      Zumindest dies eine Minute 1:18:00 bis 1:19:00.
      Milei sagt hier über seine Kritiker einmal „andan cagados“. Übersetzt heißt das „laufen vollgeschissen rum“. Dann macht er sich über seine Kritiker durch seine typische Art der verächtlichen Immitation lustig.

      Wirklich bedrohlich-aggressiv wirkt er dabei nicht. Es ist eine ganz eigene Mischung aus
      – Bezügen auf historisch wichtige, aber der breiteren Öffentlichkeit unbekannter Ökonomen (Jan Tinbergen)
      – Stastiken
      – Lehrsätzen (Inflation ist ein monetäres Phänomen)
      – Verschwörungstheorien. Er bezeichnet den Amerika-Verantwortlichen des IWF Rodrigo Valdés als Gesandten des Foro de São Paulo und bestätigt das auf Nachfrage Fantinos, ob er das wirklich so meint.
      Das Foro de São Paulo war zwischen 1990 und 2019 ein wichtiges regelmäßiges Treffen für die extreme(re) Lateinamerikanische Linke inklusive Chávez, Castro und Ortega.
      Rodrigo Valdés ist ein gemäßigt liberaler chilenischer Ökonom. Er hat das Foro meines Wissens nach nie besucht und gehört da definitiv nicht rein.
      Das wird bestimmt wieder Ärger geben, aber Milei haut halt so oft so ein blödes Zeug raus, dass sich irgendwann keiner mehr die Mühe macht, das richtig zu stellen.
      – sehr, sehr, sehr sehr viel Millowitsch-Theater.

      Für Idiot benutzt der Präsident am liebsten burro oder bruto. Hab nicht gezählt, aber bestimmt 20 mal. Etwas weniger boludo und sehr selten imbecil. Einmal sagt er Hurensohn (Hijo de Puta). Und mehrfach benutzt er den Begriff quilombo für Chaos. Der Begriff stammt aus Afrika. So wurden im Brasilien des 18. und 19. Jahrhundert versteckte Dörfer von entlaufenen Sklaven genannt. Das Wort ist allerdings in Argentinien sehr weit verbreitet und sie haben den Ursprung des Begriffes nicht im Sinn.

      Vielleicht erklärt sich seine nach wie vor erstaunlich hohe Beliebtheit daraus, dass er den Argentinien das gibt, was ihnen bis heute in Lateinamerika nachgesagt wird, sie aber in den katastrophalen letzten 50 Jahren nach meiner Wahrnehmung verloren hatten: Eine große Klappe.

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