Bohrleute 33 – Schrödinger’s Midterms

Die Midterms sind vorbei, alle Amerikaner*innen haben ihre Stimme abgegeben. Die Midterms sind nicht vorbei, weil noch bis weit in den Dezember hinein nicht klar sein wird, wie die Mehrheitsverhältnisse genau sind. Trotzdem wagen sich Marcel und Stefan in den Morast der politischen Unsicherheit und versuchen sich an einigen vorläufigen Deutungen zu den Midterms. Eines ist sicher: es lief besser für die Democrats als erwartet. Aber warum? Daran scheiden sich die Geister.

Show Notes:
– Stefans Vorwahlanalyse zu den Midterms (und eine vom Dezember 2021)
– Foreign Times: America’s Coming Age of Instability
– Jamelle Bouille: No one forced Republicans to do these things
– The Week: 5 Takeaways from the election
– The Atlantic: Trump lost the Midterms. DeSantis won.
– Artikel vom Atlantic: Democrats might have pulled the biggest Midterm shock in decades, Democracy was on the ballot – and won, How Democrats avoided the Red Wave, America’s mediocre hero
– Crystal Ball: Not a referendum, but a choice
– Redaktionsnetzwerk: Bidens Glück und Trumps faustdickes Problem
– Kevin Drum: Georgia! It’s Georgia again!
– Artikel zur Abtreibungsdebatte: How Abortion defined the Midterms, America does care about abortion and democracy
– The Atlantic: How Moderates decided the Midterms
– Artikel zu Florida: The Democrats‘ Broccoli Politics, DeSantis‘ Covid-gamble paid off, Is Florida still a swing-state?,
– Artikel zu New York: How the Red Wave hit New York
– Tweet: Pundits spent too much time in the conservative bubble
– Tweet: Chief Justice Roberts hatte Recht

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{ 5 comments… add one }
  • Hias 12. November 2022, 01:58

    Danke für die Einschätzung.

    Zwei Punkte, die mir aufgefallen sind:
    Das Abtreibungsthema:
    Hier haben die Republikaner aber auch einfach Mist gebaut. Eigentlich hätte man erwarten können, dass sich das Thema über den Sommer abkühlt, aber die GOP hat da mit ein paar „Stunts“ das Thema in der Debatte gehalten. So zum Beispiel der Gesetzesvorschlag von Sen. Graham, der einen Entwurf für ein bundesweites Abtreibungsgesetz vorgestellt hatte, obwohl das noch wenige Wochen zuvor heftig abgestritten wurde. Zudem gab es zeitgleich zu den Wahlen auch mindestens fünf Abstimmungen zu dem Thema. Das alles hat natürlich dazu geführt, dass man mit diesem Thema auch mobilisieren konnte. Das konnten die Abtreibungsgegner zwar auch, aber da deren Position eine absolute Minderheitenmeinung ist, ist der Effekt der Mobilisierung bei denen, die Abtreibungen zumindest unter bestimmten Voraussetzungen zustimmen, natürlich größer.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist der eigentlich große Erfolg der Dems ja, dass sie auf Ebene der Bundesstaaten so gut abgeschnitten haben und dort den Gouverneur bzw. den Secretary of Statestellen können. Dies gilt für die besonders umkämpften Staaten wie Arizona, Nevada oder Michigan und evtl. Pennsylvania. Das ist im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl 2024 wichtig, da man damit mögliche miese Tricks von Trumps Team massiv erschwert.

    Und sollten die Dems auch noch en Senat halten, wonach es jetzt aussieht, dann sichert das ja auch die Möglichkeit, Bunedsrichter nachzubesetzen. Zwar sind die aktuell ältesten Richter Alito und Thomas mit 72 und 74 relativ jung, aber man weiß ja nicht was passiert.

    Insgesamt ein gutes Ergebnis für die Demokraten.

    • Stefan Sasse 12. November 2022, 11:44

      Exakt. Diese Wahl hat die GOP verloren, nicht die Dems gewonnen. Extremismus schafft backlash. Wer gewinnt, überzieht. Immer.

      Korrekt, das ist der größte Erfolg. Und ja zum Senat, und ja, super Ergebnis.

  • sol1 17. November 2022, 10:55

    Hier noch eine Analyse von Nate Cohn – wo es um Abtreibungsrechte und die Verteidigung der Demokratie ging, haben die Demokraten besser abgeschnitten:

    https://www.nytimes.com/2022/11/11/upshot/midterm-election-abortion-democracy.html

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