Rezension: Hannah Brinkmann – Gegen mein Gewissen

Hannah Brinkmann – Gegen mein Gewissen

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht führte in den 1950er Jahren, zusammen mit der Debatte um die atomare Bewaffnung der Bundeswehr, zu den ersten großen Protesten der Bundesrepublik („Ohnemich-Bewegung“). Begründet wurde die Einführung unter andem absurderweise mit dem Argument, dass das Recht auf Wehrdienstverweigerung, das im Grundgesetz festgeschrieben war, die Einführung der Wehrpflicht quasi bedinge. Ungeachtet solcher juristischen Spitzfindigkeiten sprachen handfeste außenpolitische Gründe dafür, und so kam die Wehrpflicht 1956. Das Recht auf Verweigerung dagegen blieb ein weitgehend theoretisches. Wie die Entscheidung gegen den Wehrdienst selbst in den 1970er Jahren zu massiven Repressionsmaßnahmen und Tragödien führte, zeigt Hannah Brinkmann in dieser als Comic illustrierten Familiengeschichte ihres Onkels Herrmann auf.

Herrmann wächst als Kind mit einem stark pazifistischen Einschlag auf. Zu Ärger von Vater und Onkel, beide passionierte Jäger, und zum Unverständnis seines Bruders, weigert er sich, eine Waffe auch nur anzufassen. Die Vorstellung, Wehrdienst leisten zu müssen, ist für ihn unerträglich. Bestärkt wird er darin in seiner den Idealen der 68er zuneigenden älteren Schwester. In seiner Jugend stößt er auf konventionelle Weise mit den Werten der in der Nazizeit sozialisierten Elterngeneration zusammen. Er hört moderne Musik, raucht Gras, hat lange Haare. Als das Ende der Schule näherrückt, tut dies auch der Wehrdienst.

Herrmann möchte verweigern, aber er will es ehrlich tun. Anstatt sich ein Attest ausstellen zu lassen oder auf ähnliche Tricks zurückzugreifen, möchte er aus Gewissensgründen verweigern und dafür anerkannt werden. Hierzu muss er sich einem Tribunal stellen, wie es damals noch üblich war: ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier (technisch gesehen nur ein Veteran, aber die waren zu der Zeit alle Wehrmachtsbestand) stellte bohrende, nachgerade absurde Fragen (berühmt-berüchtigt die Frage, ob man die Freundin verteidigen würde, wenn die vor den eigenen Augen vergewaltigt würde; ein „ja“ galt als Beweis, dass keine Gewissensgründe vorlägen). Der Prozess war intransparent; das Protokoll etwa durfte genauso wie die Begründung nicht eingesehen werden (was eine Berufung extrem erschwerte).

Herrmanns Gesuch wurde abgelehnt, auch in Berufung. Er wurde eingezogen und litt in der Grundausbildung furchtbar. Nach quälenden Wochen war er abgemagert, krank und depressiv. Er stand kurz vor dem Kollaps. Eine Einweisung in das Bundeswehrkrankenhaus folgte, wo aber erklärt wurde, dass es keinen Grund gebe, warum er nicht weiter Dienst leisten könnte. Der Versuch, die Depression anerkennen zu lassen, scheiterte. Daraufhin beging Herrmann Selbstmord.

Herrmanns Geschichte ist keine idealisierte. Man merkt dies in den sich wenig zu einem natürlichen Handlungsbogen zusammenschließenden biografischen Details. Unsere Leben haben es nun mal an sich, nicht dem Diktat der Erzähltheorie zu gehorchen, was ja auch Biopics entweder verlogen oder unfokussiert macht. Insofern ist die Geschichte authentisch, aber das geht natürlich auf die Kosten eines klaren Spannungsbogens und deutlicher Figurencharakterisierungen. Die geneigte Lesendenschaft möge selbst entscheiden, was ihr wichtiger ist.

Problematischer finde ich die Einordnung der Geschehnisse, die teilweise vorgenommen wird. Dass die Praxis der Verweigerung der Verweigerung unmenschlich und aus heutiger Sicht geradezu verbrecherisch war, dürfte unbenommen sein. Ein Grundrecht, das auf so leichte Art ausgehebelt werden kann, ist keines, weswegen der Paragraf in den 1970er Jahren ja auch reformiert wurde (zu spät für Herrmann Brinkmann). Gleichzeitig aber ist es Unfug, die Legitimation der Bundeswehr selbst und die Logik der Verteidigungsfähigkeit gegen den Warschauer Pakt in Abrede zu stellen, wie es leider auch getan wird. Dass die Bundeswehr eine zutiefst makelbehaftete Institution ist – geschenkt, welche ist das nicht? Auch, dass sie sicher mehr Makel als manch andere hat, ist sicherlich richtig. Aber das ändert wenig daran, dass sie grundsätzlich ihren Sinn und ihre Berechtigung hat.

Eher persönlich ist meine Abneigung gegen den Zeichenstil. Dieser gefiel mir wirklich überhaupt nicht, in einem Ausmaß, das mich ein um das andere Mal aus der Lektüre riss. In großen Teilen ist das Werk zudem vor allem ein illustrierter Text; weniger ein graphic novel, auch wenn es den Anspruch erheben mag. Es gibt einige Elemente, in denen sich etwas mehr an Bildsprache versucht wird (etwa beim Drogentrip oder den Depressionen), aber diese Elemente bleiben insgesamt überschaubar

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  • cimourdain 29. April 2022, 09:16

    Ein paar Anmerkungen dazu von mir:
    a) Der Versuch in den 70ern, die Gewissensprüfung abzuschaffen („Postkartenverfahren“) fand so großen Anklang, dass es kurz darauf per Normenkontrollklage abgeschafft wurde. Erst 1983 wurde das Verfahren auf einen schriftlichen Aufsatz geändert, da wurde dafür dann der Ersatzdienst um vier Monate gegenüber dem Wehrdienst verlängert.
    b) Thorsten Haupts hat hier vor kurzem dargelegt, wie sehr ab den 70ern die Bundeswehr personell ‚ausgeblutet‘ wurde, Ich habe mal dazu eine Fermi-Abschätzung gemacht, wie sich das dann in den 90ern ausgewirkt hat:
    Die Hälfte eines Jahrgangs war weiblich, fiel damit heraus, vom Rest waren 10% wegen Sonderregeln befreit (s.u.), Bleiben 45% Wehrpflichtige. Von denen war ca. 1/3 untauglich oder hat sich ein Attest besorgt. Die Hälfte vom Rest hat verweigert, somit waren nur 15% verfügbar, die auch nicht alle rekrutiert wurden.
    Das verschärft sich dadurch noch, dass sowohl Untauglichkeit als auch Ersatzdienst bei Abiturienten häufiger waren. Ich würde vermuten, dass weniger als 10% von denen bei der Bundeswehr angekommen sind. Das wirkt sich natürlich auf qualifiziertes Personal aus.
    c) Es gab ein paar andere Wege, nicht wehrpflichtig zu sein: Ausbildung zum Geistlichen oder Polizist, Beschäftigung bei Rotem Kreuz oder THW, Westberliner sein (bis 1990) oder dritter Sohn (wenn die älteren Brüder beide ‚gedient‘ hatten).
    d) Die evangelische Kirche hat immer noch eine Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer (EAK). Die findet jetzt seit dem russischen Angriffskrieg ( und der deutschen Reaktion darauf ) wieder mehr Interesse. https://www.evangelische-friedensarbeit.de/artikel/2022/eak-bedarf-kdv-beratungen-ist-deutlich-gestiegen

    • Stefan Sasse 29. April 2022, 10:37

      Danke für die Anmerkungen, wusste ich nicht.

      Was das „Ausbluten“ angeht: das größere Problem als der langsame Abschied vom Wehrdienst scheint mir zu sein, dass die Bundeswehr ewig nicht darauf reagiert hat. Man hatte immer weniger geeignetes Personal, aber die offensive Werbung fing erst in den 2000er Jahren an und hob richtig eigentlich erst in den letzten fünf Jahren oder so ab. Dazwischen hat man sehendene Auges zugelassen, als Resterampe für Zivilversager zu gelten und einer der unattraktivsten Arbeitgeber überhaupt zu sein…

      • Tim 29. April 2022, 10:58

        Schon in den 90er Jahren hat die British Army übrigens unglaublich aufregende Personalwerbung gemacht. Anzeigen & Werbefilme, die potenzielle Rekruten sehr geschickt mit Werten wie Verantwortung, Elite, Abenteuer angesprochen hat. So nach dem Motto: Join the army, dann ist dein Leben aufregender als ein Computerspiel.

        Zu jener Zeit wurden Bundeswehrsoldaten als Beamte mit Gewehr dargestellt.

        • Erwin Gabriel 29. April 2022, 11:59

          @ Tim 29. April 2022, 10:58

          Schon in den 90er Jahren hat die British Army übrigens unglaublich aufregende Personalwerbung gemacht. Anzeigen & Werbefilme, die potenzielle Rekruten sehr geschickt mit Werten wie Verantwortung, Elite, Abenteuer angesprochen hat. So nach dem Motto: Join the army, dann ist dein Leben aufregender als ein Computerspiel.

          Zu jener Zeit wurden Bundeswehrsoldaten als Beamte mit Gewehr dargestellt.

          Das ist, was man damals haben wollte: „Harmlose“, unauffällige Absitzer einer begrenzten Dienstpflicht; und das war, was man dann auch bekam. Ich war als Flugzeug-Elektroniker vier Jahre bei der Marine; die Jungs, mit denen man Spaß haben konnte (Spaß, nicht saufen), waren nach diesen vier Jahren weg wie ich. Zu einer Handvoll habe ich noch Kontakt: Ingenieure, Unternehmer, Führungskräfte. Diese Leute mit Intelligenz, Initiative und Eigenverantwortung hat die „verbeamtete“ Bundeswehr nicht halten können.

          Bei einer späteren Reserveübung habe ich einen von den „anderen“ getroffen. Der hat mir, damals ein 27-jähriger Bootsmann (= Feldwebel) vorgerechnet, wann er befördert wird, wann er welche Gehaltserhöhung kriegen wird, wann er in Rente gehen kann, wieviel er dann bekommt etc. – der war noch keine keine 30 Jahre alt und schon hirntot. Wenn dessen Frau am Einkaufstresen stand und eine Offiziersfrau kam herein, hat „Frau Bootsmann“ der „Frau Leutnant“ natürlich den Vortritt gelassen.

          Niemand zieht gerne in den Krieg, aber wenn es dann sein muss und man für einen Einsatz nach Mali oder Afghanistan geschickt wird, magst Du solche Leute nicht an Deiner Seite haben. Es ist einfach nur ein weiteres Feld für „Wasch‘ mich, aber mach‘ mich nicht nass dabei“.

          Mich macht das bitter.

          • Stefan Sasse 29. April 2022, 18:36

            Aber das lag ja weniger am Verbeamtet-Sein der Bundeswehr als an der Institution selbst.

        • Stefan Sasse 29. April 2022, 18:31

          Das wäre ja noch positiv gewesen…

  • Maniac 29. April 2022, 11:48

    Mir kommt bei der Abschaffung der Wehrpflicht und dem „Ausbluten“ der Bundeswehr ein Aspekt deutlich zu kurz, den auch Thorsten Haupt (der zu diesem Thema sehr viel Richtiges ausführt) m.E. nicht hinreichend berücksichtigt.

    In meiner wehrdienstrelevanten Zeit, Ende der 80er, Anfang der 90er, war die Bundeswehr für Wehrdienstleistende einfach unfassbar unattraktiv. Ich war einem Wehrdienst nicht grundsätzlich abgeneigt, aber die Erzählungen von älteren Freunden, die dabei waren, von Berichten in den Medien, haben es mir, einem angehenden Abiturienten, einfach nicht vermittelt, warum ich mein Jahr da „absitzen“ und „absaufen“ sollte. Unattraktive Arbeitsbedingungen, unattraktive Bezahlung, unattraktive Wohnbedingungen, abseits vom Heimatort, unattraktive Tätigkeiten. Selbst das Schießen (ja, ich glaube schon, dass das für manche junge Menschen ein attraktiver Grund sein könnte, für mich wäre es das gewesen) hörte sich in seiner Ausgestaltung nicht wirklich attraktiv an.

    Übrigens das gilt alles auch ex-post: Ich kenne kaum jemanden, der seinen Wehrdienst im Nachgang als bereichernd ansieht (ist anekdotisch, ja, und es gibt auch Ausnahmen, ja). Aber ich kenne viele (hier wiederum nahezu alle), die ihren Zivildienst als sehr bereichernd und erfüllend schildern, obwohl sie den auch nur als geringeres Übel angetreten haben.

    Kurz: Wir brauchen uns über (böse linke) Geringschätzung der Bundeswehr in der (ach so naiven deutschen) Öffentlichkeit gar nicht unterhalten, wenn ich als Arbeitgeber, zumal in einem Zwangsdienstverhältnis, derart unterirdische Bedingungen biete.

    Gruß, M.

    • Thorsten Haupts 29. April 2022, 16:16

      Stimmt im wesentlichen.

    • Stefan Sasse 29. April 2022, 18:35

      So war auch meine Erfahrung. Ich passe schon von der Mentalität her nicht zur Bundeswehr, das für mich nie eine Option, aber man hörte halt nur ein paar nette Geschichten vom Unfug der Grundausbildung und ansonsten war es viel Langeweile und riesige Saufgelage. Um die ging es am meisten, immer ab 4 Uhr nachmittags, und das hat es für mich als Nicht-Party-Mensch und Abstinenzler auch nicht eben attraktiver gemacht. Die Sinnlosigkeit des Unternehmens war überall anerkannt.

  • Dennis 29. April 2022, 13:48

    Der „Fall“ war wohl ungefähr zu „meiner Zeit“, was diese Sache betrifft. Ich durfte nur zur „Ersatzreserve“ wegen Augenfehler und mäßiger Sehschwäche – traurig, traurig. Man war beim Aussortieren eigentlich relativ großzügig, weil die Nachkriegs-Jahrgänge allmählich anschwollen. Die gesundheitlichen Anforderungen schwankten in den Jahren bzw. Jahrzehnten ab 1956 eigentlich immer gemäß aktuellem Personalbedarf im Verhältnis zum „Angebot“. Wehrdienstverweigerung von oben^.

    Hab das besprochene Buch ja nicht gelesen, weiß aber, dass man sich in jenen Jahren bei den Ausschüssen schon ziemlich dämlich anstellen musste, um durchzufallen. Dem gut vorbereiteten Eloquenten, der sich vorher sorgfältig hat briefen lassen, ist das eigentlich nicht passiert. Aufsässig und 68-haft oppositionell und fetzig-politisch zu erscheinen war natürlich ganz falsch^. Am besten ging irgendwas mit „christlich“. Bei den Peers war „verweigern“ jedenfalls i.d.R. alles andere als despektierlich, bei den damals älteren Herrschaften war’s natürlich noch anders, wurde aber auch allmählich aufgeweicht.

    Bei solchen Gelegenheiten erwähne ich allerdings immer wieder gerne^, dass die ALLGEMEINE Wehrpflicht (Levée en masse) – begründet mit der Loyalität zur Nation und damit mit der Volkssouveränität – eine linke Idee ist und keine rechte. Der berühmte Vendée-Aufstand (es gab noch diverse andere ähnliche), bei dem es sich wesentlich um massenhafte Wehrdienstverweigerung der ländlichen Bevölkerung handelte, wird ja unter „konterrevolutionär“ verbucht. Wie bei so vielen Sachen wurde durch Zeitablauf aus links allmählich rechts^ – wenngleich nicht immer ganz konsequent.

    Interessanterweise erfolgte die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht in diversen Ländern durch konservative Regierungen: USA: Nixon (1973); UK: Macmillan (ca. 1959); in F, wo das einst als republikanische Errungenschaft erfunden wurde, Chirac (1997), eine seiner frühen Amtshandlungen. Sein Vorgänger Mitterrand hat das nicht und hätte das nie gemacht. Schweden: Reinfeldt, konservativ (2010). Die Sozen waren als damalige Opposition dagegen, und haben die Wehrpflicht später als Regierung wieder eingeführt, in pragmatischer Form als eher sanften Zwang bzw. ’ne Art appellative Pflicht , natürlich auch für Frauen, was offenbar funktioniert:

    https://taz.de/Wehrpflicht-in-Schweden/!5385726/

    Besonders bejubelt wurde die Wiedereinführung vom schwedischen Äquivalent der Linkspartei.

    Zitat Stefan Sasse:
    „Gleichzeitig aber ist es Unfug, die Legitimation der Bundeswehr selbst und die Logik der Verteidigungsfähigkeit gegen den Warschauer Pakt in Abrede zu stellen, wie es leider auch getan wird. “

    Klar, so durfte man vor dem Ausschuss auch nicht daherreden^. Ein gewisses Logikproblem ist indes unverkennbar: Art. 4 (3) ist ein Grundrecht, von dem selbstverständlich ALLE Betroffenen Gebrauch machen können. Was passiert eigentlich, wenn das tatsächlich ALLE machen?

    Am Ende des Tages ein Grundrecht, von dem erwartet wird, dass es mit er Inanspruchnahme nicht zu toll getrieben wird.

    • Thorsten Haupts 29. April 2022, 16:15

      Ganz kurze Anmerkung dazu: ich habe in meinem Leben viele Wehrdienstverweigerer, aber nur ganz wenige echte Pazifisten kennengelernt. Ausser dem Asylrecht alter Fassung gab es kein Grundrecht, das dermassen offensichtlich zu massenhaftem Ge- bzw. Missbrauch einlud.

      Gruss,
      Thorsten Haupts

      • Tim 29. April 2022, 17:09

        Wieso Missbrauch? Das Recht auf Wehrdienstverweigerung hat nicht „echten Pazifismus“ vorausgesetzt, sondern einen Gewissenskonflikt. Was immer „echter Pazifismus“ auch sein mag.

        • Thorsten Haupts 30. April 2022, 19:38

          Schön. Ändert nicht viel – auch den Gewissenskonflikt habe ich den meisten, die verweigerten, nicht abgenommen. Die haben aus Bequemlichkeit (zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten) verweigert. Menschlich völlig verständlich, weshalb die Verweigererzahlen nach Abschaffung der Gewissensprüfung auch massiv anschwollen (man musste sich nicht die Vermeidung einer Unannehmlichkeit mit einer anderen erkaufen).

          Gruss,
          Thorsten Haupts

      • Stefan Sasse 29. April 2022, 18:41

        Sicherlich nicht falsch.

    • Stefan Sasse 29. April 2022, 18:40

      Danke für den Kontext. Ja, darauf gehe ich in der Rezension ja auch ein: Herrmann hat sich nicht sonderlich clever angestellt, weil er seine Prinzipien anerkannt sehen wollte. Was das Grundrecht angeht: das scheint es mir mit dem Grundrecht auf Asyl zu teilen.

  • CitizenK 29. April 2022, 21:46

    Eine OT? Frage an die Runde:

    Im russischen Staatsfernsehen wird offen davon gesprochen, dass „nicht nur die Ukraine entnazifiziert“ werden soll und es werden die Flugzeiten der Raketen nach Europa genannt. Putin hat Unterstützern der Ukraine eine „blitzschnelle Reaktion“ angedroht.

    Wir haben schon mal geglaubt, er würde nicht tun, was er sagt. Mir ist mulmig. Wie geht es euch damit?

    • Stefan Pietsch 29. April 2022, 22:28

      Sie geben sich selbst die Antwort. Ihnen ist mulmig. Wer das Gefühl bei Ihnen auslöst, hat wahrscheinlich genau das beabsichtigt. Anders ausgedrückt: er hat Sie gut eingeschätzt.

      Eine der wichtigsten Regeln in Konkurrenz- und Streitsituationen: Lass Deinen Gegegenüber nie Deine Gemütslage erkennen. Vor allem gebe ihm keine Bestätigung.

      • CitizenK 30. April 2022, 17:14

        Der wird sich in diesem Fall wird kaum von meiner Gemütslage beeinflussen lassen. Selbst wenn seine Trolle hier mitlesen sollten, was unwahrscheinlich ist. .

        Ich wundere mich halt über die Art und Weise, wie wir hier diskutieren, als ob nichts wäre. Was ist mit der Elefantenherde im Raum?

        • Stefan Pietsch 30. April 2022, 19:23

          Nicht von Ihrer persönlich. Aber Putin kennt die deutsche Mentalität sehr gut. Noch vor Kriegsbeginn sandte er die Codes, auf die Deutsche (aber nicht nur die) mit Pawlow’schen Reflexen reagieren. Seit über zwei Monaten droht Russland dem Westen mit einem Inferno, unterlässt aber selbst jede direkte Aktion und Eskalation, die über Wortgefechte hinausgeht. Nihct einmal das Gas stellt Russland ab.

          In der Verfassung, in der die russische Armee sich befindet, würde sie eine Konfrontation mit den von den USA geführten NATO-Verbänden nicht zwei Wochen überstehen.

          Auch Putins Macht stützt sich auf etwas, also Personen. Und weder Putin noch sein Freundeskreis im Kreml sind Selbstmörder. Wir sollten nie vergessen: die größte Angst von Diktatoren ist, vom Thron gestoßen zu werden, denn das ist oft auch ihr physisches Ende. Putin ist in den 22 Jahren seiner Regentschaft immer brutal gewesen. Aber selbst in Syrien ist er beiseite getreten, als die amerikanischen Kampfbomber kamen.

    • Stefan Sasse 30. April 2022, 09:54

      Ich halte es aktuell für reines Gepose.

    • Thorsten Haupts 30. April 2022, 13:19

      In aller gebotenen Rationalität: Der Worst case ist, er UND seine Befehlskette im Nuklearbereich sind komplett verrückt und setzen Nuklearwaffen immer dann ein, wenn sie anders nicht kriegen, was sie wollen.

      Dann habe ich die Wahl zwischen Sklaverei und Tod. Und die Wahl habe ich vor sehr langer Zeit getroffen.

      Gruss,
      Thorsten Haupts

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