Gastbeitrag: Was ist eigentlich Rechtemedieninfo?

Liebe Leserinnen und Leser von Deliberation Daily,
ich bin die RechteMedienInfo, nennt mich Admina. Ariane hat mich eingeladen, mein Blog und meine Arbeit einmal vorzustellen.

Das Blog RechteMedienInfo gibt es seit dem August 2019 und entstand aus einem inzwischen völlig wirren Google-Doc, das einmal als lose Sammlung dubioser Fake News-Quellen angelegt wurde. Initiiert wurde diese Sammlung im Jahr 2018 nach einer Debatte um die Epochtimes in meiner Facebook-Gruppe “Counter Speech Forum”, einem vor der großen #ichbinhier-Gruppe eingerichteten Refugium und Rückzugsort für Gegenkommentatoren. Wie es so ist bei Gemeinschaftsarbeiten, blieb die Sammlung irgendwann an einer Person hängen. An mir.

Es gab die Idee, aus dem gesammelten Material ein Wiki zu erstellen, leider fehlte es an Geld für Software, Server und Betreuung. Und es fehlte am Know-how. Einfacher hingegen funktioniert einfache und kostenlose Blogger-Software. Das Bloggen hatte ich schon 2010 angefangen, derzeit “bespiele” ich noch drei andere Blogs und eine Homepage, die anderen Blogs für meine nörgelnden Leser (aus der Familie) leider nur noch sehr unregelmäßig.

Bei der RechteMedienInfo gab es zu Beginn Beiträge über die große Portale wie Tichys Einblick, die Junge Freiheit oder RT Deutsch, dann folgten Buch- und Zeitschriftenverlage wie Kubitscheks Antaios, Karlheinz Weißmanns Cato oder Kopp sowie etliche Autoren dieser Publikationen. Obwohl es hauptsächlich in meinem Blog um Medien des Internets geht, ziehen sich die Recherchen oftmals hinein in das analoge Leben der Menschen, welches dann wieder auf Fotos, in Videos und Berichten im Internet landet. Zu diesen gehören zum Beispiel die Plattformen der Hayek-Gesellschaft, der Bibliothek des Konservatismus oder das neuerdings vom Verfassungsschutz beobachtete “Bürgernetzwerk” Ein Prozent mit seinen Krakenarmen in diverse Lebensbereiche.

Irgendwann kam ich auf die gloriose Idee, dass sowohl Musik als auch Bekleidung Ausdruck von Meinung sind. Bei Musik finden sich der Liedermacher Frank Rennicke und der identitäre Rapper Chris Ares, bei der Bekleidung Thor Steinar und der Hallenser Sven Liebich, dessen Blogbeitrag mit jeder Gerichtsverhandlung länger wird.

Die Recherche zu einem Namen, einem Buch oder einer Plattform ist wie Knoten lösen an einem verworrenen Netz. Es gibt sogar Netzwerke, die sich nur noch per Chart darstellen lassen, weil man inmitten von Links die Übersicht verliert. Etwa bei Peter Weber, einem recht lauten Provinzfürsten aus der Nähe von Nürnberg. (siehe Abbildung)

Chart Netzwerkübersicht

Nach mehr als 400 Beiträgen ist anzumerken, dass der Name des Blogs in gewisser Weise noch seine Berechtigung hat, aber nicht mehr so ganz passt. Die rechten Ränder fransen aus ins Konservative und Querfront. Neben einem Sascha Krolzig (Die Rechte, Dortmund), einem Thorsten Heise (NPD) oder dem Holocaustleugner Nikolai Nerling haben die Werte-Union und ihre Protagonisten Maaßen und Otte Einzug gehalten, dazu etliche Professoren, die einstmals den Ton in deutschen Universitäten angaben. Thomas Fricke vom Spiegel schrieb darüber einen launigen Kommentar.

Meine Recherchen beginnen meist bei einem Thema, das durch die Medien “geprügelt” wird, bei dem sich verschiedene Meinungsmacher erbittert bekämpfen. Ein großes Thema ist logischerweise seit Mitte März Corona und ich habe es in drei großen Sammelbeiträgen zusammengetragen plus ein paar einzelnen Protagonisten.

Corona-Sonderbeitrag III
(Über Beitrag Nummer 3 gelangt man zu den anderen zwei Beiträgen)

Die Hygiene-Demos begannen am 28.03.2020 gegen die Einschränkungen der persönlichen Lebensbereiche während der Corona-Krise. Im weiteren Verlauf bildeten sich zunächst in Berlin die bekannten Allianzen zwischen Linken, Querfront, Mahnwachen-Resten von 2014 und teilweise antisemitischen Rechten, die vom Initiator Anselm Lenz inzwischen bestritten werden, da er sich neue Gruppierungen „ins Boot“ geholt hat.

Die bislang agierenden Personalien wie KenJebsen, der Mitarbeiter von Compact Müller-Mertens, Nikolai Nerling und andere sind bis zur Demo vom 01.05.2020 im Beitrag I abgehandelt. Ein Beitrag von Volksverpetzer listet die rechtsextremen Gruppierungen, die sich in verschiedenen Städten unter die Hygiene-Bürger gemischt haben.

In diesem Beitrag geht es um die neuen Koalitionen mit den Hamburger Ärzten, IBAM und um die bundesweiten Proteste wie in Stuttgart mit Michael Ballweg, einem Unternehmer aus der Region.

Ausgangspunkt waren hier die ersten Hygiene-Demos in Berlin mit der Galionsfigur Ken Jebsen, an den ich mich dann endlich auch rantraute, da die Plattform KenFM weitläufig vernetzt ist.

Dieser Beitrag führte zu einem anderen Blog eines Medienprofessors von der LMU München und über Twitter und zwei Zeitungsartikel zur vorläufigen Einstellung seines Blogs.

Überhaupt ist Corona ein Tummelplatz für alte Bekannte und neue Protagonisten, Arianes Liebling ist der Professor Stefan Homburg aus Hannover, dem ich demnächst ein eigenes Kapitel widmen werde, inzwischen hat er fast 11.000 Follower auf Twitter, ist in einen Verein von Corona-Maßnahmen-Gegnern eingetreten und schreibt Gastbeiträge für die Achse des Guten (Achgut) von Hendryk Broder.

Mein bevorzugtes Informationsmedium ist derzeit Twitter, das schneller und direkter funktioniert als Facebook oder offizielle Medien. Hier finde ich Updates und neue “Opfer” für das Blog. Tatsächlich fühlen sich einige der Protagonisten als “Opfer” der linken Meinungsdiktatur, wenn sie sich bei mir wiederfinden, so wie der oben erwähnte Ken Jebsen-Freund und Professor Meyen aus München oder der junge Polizist Manuel, der sich selbst mit #Tacheles bezeichnet hat und dem Blog die erste größere Anzahl von Klicks bescherte.

Den größten Schubser gab für das Blog die Causa “Höcker auf der Konferenz der Freien Medien-Blogger”, bei dem Böhmermann ein Foto mit dem Anwalt präsentierte und ich diejenige war, die Hintergrundinformationen bereitstellen konnte.
An diesem Tag hatte ich mehr als 3.000 Zugriffe und saß wie hypnotisiertes Kaninchen vor meiner Statistik. An diesem Tag im Februar hatte sich der ganze Aufwand für mich ausgezahlt.

{ 5 comments… add one }
  • Ariane 7. Juli 2020, 13:19

    Vielen Dank für Deinen Bericht <3

    Ich bin ja immer sehr dankbar, dass es Leute wie Dich oder auch Natascha Strobl oder andere gibt, die sich direkt mit dem Kram auseinandersetzen. Ich bin da oft zu sensibel für, um mir das direkt anzutun. Kann mir auch keine Reden von Höcke ansehen, ohne dass mir direkt schlecht wird.

    Und seit der Pandemiechaosapokalypse explodiert das ja total, ständig tauchen irgendwelche neue Namen auf (Robbie Williams! aber den kennt man wenigstens).
    Es gibt sogar schon eine Liste mit Coronaverrückten:
    https://twitter.com/DennisKBerlin/status/1252168493388136449

    Es wechselt ja auch ständig, die reinste Sisiphos-Arbeit. Die ZEIT ist da ganz gut dabei jetzt, über Blacklifesmatter und Polizeigewalt zu recherchieren. Wusste ich übrigens gar nicht, Hamburg ist tatsächlich das einzige Bundesland, das keinen U-Ausschuss für die NSU-Opfer hat und das soll auch so bleiben.

    Also ist noch ein weiter Weg, aber vielen Dank!

  • Kirkd 8. Juli 2020, 12:14

    Kannte die Seite nicht, aber schöne Übersicht über das rechte Influencer Spektrum.

  • Katharina Meyer 8. Juli 2020, 12:46

    Danke für den Hinweis und die mühevolle Arbeit.

  • cimourdain 8. Juli 2020, 18:24

    Hallo Admina,

    erstmal ein Lob für den Fleiß, der hinter dem Blog steckt. Insbesondere die übersichtliche Darstellung von Netzwerken ist etwas, das ich schon beim Volksverpetzer schätze.

    Was mich aber echt stört, ist die willkürliche Auswahl der vorgestellten Medien. Ein paar Beispiele: ‚Rubikon‘ (Corona‘skeptiker‘) ist drin, ‚Salonkolumnisten‘ (Klima’skeptiker‘) nicht; ‚swiss propaganda research‘ (amerikakritisch) drin, ‚EMMA‘ (islamfeindlich mit rassistischem Unterton) nicht; von traditionellen Leitmedien ist nur ‚BILD‘ drin, aber z.B. ‚NZZ‘ nicht, etc… Vielleicht wäre zu besprochenen Medien ein kurzer Stichpunktkatalog mit Oberbegriffen wie ‚VT(Elitennetzwerk)‘, ‚Israelkritik‘, oder ‚chauvinistisch‘ hilfreich, um den Vorwürfen ‚undifferenziert‘ und ‚Kontaktschuld‘ zuvorzukommen.

    Auch trägt es nicht zur Glaubwürdigkeit bei, wenn du immer wieder auf ein mangelhaftes Impressum als negatives Qualitätskriterium hinweist, dein eigenes sich aber auf ‚prb BRD‘ und eine Mailadresse beschränkt.

    Technisch möchte ich bemerken, dass man von der Kurzübersicht durch einfaches Klicken auf das Kästchen sehr leicht direkt auf die Seite des besprochenen Mediums gerät. Du schickst deine Leser faktisch direkt zu denen vor denen du warnst. Das ist zwar im Sinne unabhängiger Meinungsbildung, aber nicht unbedingt in deinem Sinne.

    Ach ja, und was hältst du von einer Sarrazin-Zahl für neue Rechte, analog zur Erdös-Zahl

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C5%91s-Zahl

  • Admina 9. Juli 2020, 11:56

    @cimourdain

    Die Auswahl im Blog ist rein subjektiv, so wie sie mir „unter die Finger kommen“. Die Salonkolumnisten kommen innerhalb der sozialen Medien kaum vor, deswegen habe ich mich mit denen seit Jahren nicht beschäftigt.

    Die NZZ ist nicht drin, weil es vorwiegend die deutsche Dependance ist, ist Stunk verbreitet, die Welt ist nicht drin, weil Don Alphonso und Broder hinter der Paywall wüten.

    Beim Impressum weise ich auf ein fehlendes hin, wenn Werbung geschaltet ist oder um Spenden gebettelt wird. Beides findet bei mir nicht statt, mein Blog ist ein rein privates.

    Technisch gesehen -> Man kommt nur in den Artikel, wenn man die Überschrift des Beitrages klickt, versehentlich den Link anklicken, geht eigentlich nicht. Dass ich auch auf die Seiten selbst verlinke, ist das Wesen des Blogs, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann. Das ist bei mir anders als in anderen Publikationen.

    Zur Erdös-Zahl: Keine schlechte Idee, werde ich mich mal mit beschäftigen, kannte bislang nur die Kevin Bacon-Zahl.

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