Wieso die diversen Studien nicht wirklich widersprüchlich sind.
Anmerkung, dieser Text war zunächst Teil dieses Artikel, der aber „etwas“ zu lang geraten ist. Deswegen die Aufspaltung.
An den Papiermasken scheiden sich die Geister. Die einen zitieren Studien die besagen die Virenübertragung wird zu 80% oder gar 90% reduziert, die anderen zitieren Studien, die belegen, dass die Masken gar nichts bringen.
Hier der Versuch zu zeigen, warum beide Studien stimmen, aber am Ende der wirklich Nutzen extrem klein ist.
Vorneweg wenn so viele Länder z.B. die Niederlande und ganz Skandinavien auf die Maskenpflicht verzichten, kann man nur zu dem Schluss gelangen, dass die Studienlage wohl nicht so eindeutig ist.
Hier empirische Belege, dass die Maskenpflicht die R-Zahl nicht signifikant reduziert, z.B. Deutschland, Österreich, Polen.
Bild 5 bis 7: Quelle: Alle drei Bilder von Ivor Cummings @Fat Emperor von Twitter (Screenshots aus Video)
Bild 8: Suchbild! In welchen der drei Länder wurde wann eine Maskenpflicht eingeführt?
Quelle: Ivor Cummings @Fat Emperor von Twitter (Screenshots aus Video)
Die scheinbare Diskrepanz lässt sich recht einfach erklären. Der relative Nutzen ist vor allem dann vorhanden, wenn ein Infizierter eine Maske trägt. In diesem Fall wird die Anzahl der verteilten Viren reduziert. Entscheidend ist aber der absolute Nutzen, wieviele Menschen werden tatsächlich weniger infiziert.
Die Gangeltstudie hat gezeigt, dass in Familien mit unerkannt Infizierten, eben nicht alle anderen Familienmitglieder automatisch infiziert waren.
„In einem Zweipersonenhaushalt lag das Ansteckungsrisiko bei 44 Prozent, in einem Vierpersonenhaushalt hingegen bei 18 Prozent. War ein Kind unter 18 Jahre infiziert, war die Ansteckungsrate in einem Dreipersonenhaushalt mit 66 Prozent höher, als wenn ein Erwachsener infiziert war (33 Prozent).“
Wenn Familienmitglieder, die täglich viel Kontakt ohne Maske haben, sich nicht alle gegenseitig anstecken, kann der absolute Nutzen der Masken beim kurzen Treffen in einem Supermarkt nicht sehr groß sein! Zwar werden auch hier 90% weniger Viren verteilt, aber wenn der kurze Kontakt ohne Maske auch Keinen ansteckt ist der absolute Nutzen 0%. Die Gangeltstudie hatte auch gezeigt, dass sich nur wenig Menschen im Supermarkt oder Frisör angesteckt haben.
Zudem zeigt eine chinesische Studie, dass der Nutzen der Maske abnimmt, wenn eine Infizierter und ein Nicht-Infizierter lange in einem geschlossenen Raum (in Studie Zug) zusammensitzen. Das minimiert ebenfalls den absoluten Nutzen. Denn wenn ich mich auch mit Maske anstecke ist der absolute Nutzen ebenfalls null, ich habe mich blos schneller ohne Maske angesteckt. Die Maske nützt also in absoluten Zahlen nur dann, wenn der Kontakt deutlich länger als beim kurzen Kontakt im Supermarkt ist und deutlich kürzer als bei einer mehrstündigen Zugfahrt. Wie lange das ist, weiß ich nicht, ich habe auch keine Studien gefunden. Die empirischen Daten oben zeigen aber, dass solche Kontakte nicht oft vorkommen können.
Sind in einem einem 80 Millionen Volk (mit grob geschätzter Dunkelziffer) 10.000 Menschen infiziert, so sind das gerade mal 0,0125% der Bevölkerung. In absoluten Zahlen ist der Nutzen dann offenbar praktisch nicht mehr nachweisbar. Insbesondere dann, wenn die gefundenen Infizierten in häuslicher Quarantäne verschwinden und so keinen mehr anstecken können. In anderen Worten 99,9875% tragen die Maske umsonst.
Aus den oben genannten Gründen lehne ich Maskenpflicht zum jetzigen Zeitpunkt ab, da der Nutzen einfach zu gering ist und sich nicht empirisch zeigen läßt, siehe Bild 5 bis 8.
Ich füge allerdings hinzu, dass ich bei einer echten zweiten Welle, bei der sich die Krankenhausbetten wieder spürbar füllen, die Maskenpflicht befürworte. Eine Überlastung des gesundheitssytems muss auf jeden Fall verhindert werden.
Gruß Jens