Alle vier Jahre findet eine Weltmeisterschaft der besten Fußballer auf diesem Planeten statt und selbst im sonst nicht so aufgeklärten Iran dürfen seit diesem Jahr auch Frauen muskulösen Männern beim Spiel mit einem Ball zusehen. Beachtliche Fortschritte bei dem Weg zu echter Gleichberechtigung, wenn man bedenkt, dass es Frauen in Deutschland noch Anfang der Siebzigerjahre untersagt war, dem runden Leder hinterherzulaufen. Aber es ist das eine, etwas tun zu dürfen und eine ganz andere, es tatsächlich auch tun zu sollen. Neben der historisch zu nennenden Niederlage der DFB-Elf am vergangenen Sonntag gegen Mexiko, den taktischen und spielerischen Unzulänglichkeiten deutscher Profifußballer erhitzt derzeit nichts so sehr die Gemüter der Nation wie die Frage, ob eine Frau Fußballspiele von Männern kommentieren dürfe. Gut, nicht irgendwelche Spiele, sondern die während der heiligen Messe der balltretenden Branche. Wie bei dem türkischstämmigen Spielmacher des viermaligen Weltmeisters Deutschland Mesut Özil geht es bei der Reportergilde nicht allein um Kompetenzfragen, sondern um natürliche Veranlagung. Kann jemand, noch mehr sollte jemand das tun, worin er Fachkompetenz besitzt?
Claudia Neumann ist in diesem Jahr im Kommentatorenteam des gebührenfinanzierten Fernsehsenders ZDF, das sich die hiesigen Übertragungsrechte für die Fußballweltmeisterschaft mit dem ebenfalls gebührenfinanzierten Ersten Deutschen Fernsehen teilt. Bei den Gebühren handelt es sich um Zwangsabgaben, die von den Bürgern wie Steuern erhoben und genauso ungern entrichtet werden. Dieser Hinweis ist wichtig, um einiges an der Debatte zu verstehen. Mit 54 Jahren ist das Turnier in Putins Russland erst das zweite, in dem die studierte Germanistin und Pädagogin die Fernsehzuschauer mit ihren fachlichen Kommentaren belehrt und ihrer Stimme vergrätzt. Ja, vergrätzt ist wohl das richtige Wort. Die bei Kollegen geschätzte Reporterin hat im Netz wie bereits bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren für einen, neudeutsch gesagt, Shitstorm gesorgt. Dabei spaltet Frau Neumann die Gemeinde nicht sonderlich in Befürworter und Gegner, das wäre noch branchenüblich. Der Tenor ist so einhellig, dass ihr Arbeitgeber sich noch bei der Europameisterschaft 2016 bemüht sah, die Journalistin nach der Vorrunde aus dem Spiel zu nehmen und nur noch als Außenreporterin einzusetzen.
Anders als sonst habe ich zu diesem Sachverhalt nicht recherchiert. Diese Angaben sind aus Sekundärquellen entnommen, da ich bei aller Lesefreude Hasstriaden ignoriere. Mir würden einige Gründe dafür einfallen, warum Menschen Kübel voller Häme, Niedertracht und Hass absondern, aber die hier zu äußern wäre keinesfalls jugendfrei noch wirklich zitierfähig. Belassen wir es dabei, dass die Onlinemedien korrekt über den Shitstorm gegen Claudia Neumann berichten. In der Sache bin ich allerdings vereint mit solchen Zuschauern, welche die ZDF-Kommentatorin ablehnen. Und dabei geht es auch um Sexismus. Allerdings nicht diesbezüglich, weil Frau Neumann vor die Zuschauer tritt. Das ist selten üblich und wird vom Mainzer Lerchenberg nicht gepflegt. Es geht auch nicht um die offen gelebte Homosexualität von Frau Neumann, denn die ist beim Zuhören nur für Fetischisten interessant.
Es geht um Stimme und Sprache von Claudia Neumann. Ich gehöre zu den Zuschauern, die sich wenig an Reportern stören, doch insbesondere dann, wenn sie zu aufgeregt und zu engagiert sind. Es muss halt passen. Aber in der Hinsicht bin ich aus altem Holz, das immer noch einen Marcel Reif oder einen Fritz von Thurn und Taxis dem neuen Top-Reporter des Pay-TV-Senders Sky, Rolf Fuß, vorziehen wurde. Leider sind Erstgenannte in Rente. Frau Neumanns ist zweifellos fachkompetent, sie beschreibt die Spielweise von Argentiniens Superstar Lionel Messi und lässt scheinbar unwichtige Details weg wie die, ob nicht Paulo Dybala besser für das Spiel der Gauchos wäre. Geschenkt.
Aber die Stimme und Ausdrucksweise der Kommentatorin sind zum Fußnägelkräuseln. Mein erster Reflex vergangene Woche ging dahin, hektisch nach der Sky-Fernbedienung zu greifen, da auch die Münchner Spiele der Weltmeisterschaft übertragen. Leider nicht alle. Sicher, mir ist bewusst, dass Frau Neumann nichts dafür kann, weder für ihre Stimme noch meine Aversion dagegen. Sie ist ihr gottgegeben und mancher wird sie auch mögen. Ich verlange auch nicht, dass sich die so Angegangene einer Stimmbandoperation unterzieht, Hormone einnimmt oder wegen mir, einem anonymen Zuschauer, auf eine Beschäftigung im Sportbusiness verzichtet.
Aber: auch meine Gehörgänge sind mir gottgegeben und bei allem Wollen kann ich nicht gegen meine Reflexe an. Ich bitte dafür Frau Neumann persönlich um Entschuldigung, ich will sie nicht diskriminieren. Aber derzeit habe ich das Gefühl, selbst diskriminiert zu werden. Bei besagter Europameisterschaft vor zwei Jahren, ihrem Premierenturnier, nahm das ZDF sie noch angesichts der Anfeindungen aus dem Rennen. Diesmal ist alles anders. Seit Tagen stellen sich Vertreter des Senders vor die Kamera und sagen trotzig: Und Frau Neumann wird auch morgen wieder kommentieren. Sachliche Kritik sei zulässig, Beleidigungen jedoch nicht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob mein Artikel in die Schublade „Beleidigungen“ fällt. Ich hoffe nicht. Aber es ist auch außerordentlich schwer, über die persönlichen Attribute eines Menschen zu schreiben, ohne persönlich zu werden. Versuchen Sie das mal. Und dennoch: ich mag vieles nicht. Frauenfußball oder Frauentennis z.B. Okay, auch der Spinat kann nichts dafür, dass ich ihn verschmähe. Ist einfach so.
Ich möchte keinen Hashtag: #Neumannmussweg oder kürzer: #NMW eröffnen. Aber die Frage muss erlaubt sein: welche Rechte stehen höher, die einer gut bezahlten Journalistin auf öffentliche Präsenz oder die des Fernsehzuschauers auf ungestörten Fernsehgenuss? Ich habe dazu eine Meinung, aber ich bin Partei. Das ZDF hielt sich nicht zurück, als im Rahmen der Meetoo-Debatte zahlreiche Film- und Fernsehprominente an einem öffentlichen Pranger beschuldigt wurden. Eine Zusammenarbeit mit solchen Personen wie dem Filmemacher Wedel gelten inzwischen als toxisch, ganz ohne Anklage oder gar Gerichtsurteil. Medien können da ganz schnell reagieren, ganz im vermeintlichen Sinne der Zuschauer und Kunden. Aber macht es ernsthaft einen Kevin-Spacey-Film schlechter, wenn der Darsteller vor 20 Jahren Kollegen begrapscht hat? Zumindest stört es nicht die Gehörgänge, die Ablehnung findet allein im Kopf statt.
Auf dem Sender Sport1 (früher auch DSF und andere Bezeichnungen) läuft allsonntaglich der Fußballstammtisch „Doppelpass“, in dem Fußballjournalisten, Ex-Stars und unbekannte Prominente ihre Meinung zum aktuellen Geschehen rund um den Ball zum besten geben. Allen Gästen gemeinsam ist: sie sind männlich, Frauen werden am Katzentisch der Anmoderation geduldet, sonst aber nicht. Das mag sexistisch sein und ist es möglicherweise auch. Aber: es ist auf die Bedürfnisse der Fernsehkundschaft abgestimmt, sonst wäre die Sendung nicht so populär. Wäre es besser, die Sendung regelmäßig geschlechterparitätisch zu besetzen und dafür Einbrüche bei der Einschaltquote (und den Werbeeinnahmen) hinzunehmen? Die Frage stellt sich wirtschaftlich nicht.
Beim gebührenfinanzierten ZDF ist das anders. Egal, wie sehr die meisten Zuschauer Claudia Neumann ablehnen, sie geht beim begehrtesten Produkt auf Sendung. Die Macht dazu liegt bei den Mainzelmännern, die Gebühren und Gehälter auch ohne Zuschauer erhalten. Und trotz aller Anstrengungen ist Fußball noch immer ein männliches Produkt, Zweidrittel der zahlenden Fans in den Bundesligastadien sind regelmäßigen Testosteronschüben ausgesetzt und die weiblichen Gäste treiben sich zumindest unter den Ultras (sprich: Hardcore-Fans) nicht wegen der Latte macchiato herum, sondern mit einem zünftigen Dosenbier in der Hand.
Es wird schon so sein, dass so mancher Frau Neumann ablehnt, weil Frauen grundsätzlich nicht Fußballspiele von Männern kommentieren sollten. Da sind wir nahe an Verhältnissen wie im Iran. Aber genauso kann es sein, dass Claudia Neumann von (sehr) vielen abgelehnt wird wegen ihres Kommentierungsstils und ihrer Stimme. Auch solche Ressentiments gilt es zu respektieren. Ich persönlich habe nichts gegen weibliche Stimmen, noch heute kann ich bei den vergangenen Songs der Rockröhre Bonnie Tyler lautstark mitgröllen. Und Jessica Kastrop ist eine intelligente Interviewpartnerin im Fußball.
Laut Forschern sind Frauenstimmen in den letzten 20 Jahren tiefer geworden, wobei über die Ursachen noch Unklarheit herrscht. Die sozialwissenschaftliche Erklärung lautet, weil Frauen mit einer sonoreren Aussprache als seriöser und kompetenter wahrgenommen würden. Das kann man bedauerlich finden, insbesondere, wenn man seine Schwärmerei für Marilyn Monroe nie abgelegt hat. Geschlechterunterschiede, die im erotischen wie im beruflichen Spiel wichtig sind, verwischen damit.
Claudia Neumanns Stimme wird als Mittelding wahrgenommen, bemüht tief in ruhigeren Phasen der Kommentierung wird sie schriller bei Torraumszenen. Das ist weder Fisch noch Fleisch und angenehm schon gar nicht. Die ZDF-Stammkraft soll ja nicht ihren Beruf aufgeben. Doch der Job vor dem Mikro einer Fernsehnation ist nur einem extrem exklusiven Zirkel von Reportern vorbehalten. Für symbolische Akte der Emanzipation ist er denkbar ungeeignet.
Ach herrjemine. Bei dir geht ja eh häufig alles durcheinander wie in der Grabbelkiste, aber hier reiht sich ja eine Absurdität an die nächste Oo
Das geht ja schon damit los, dass Du Dein persönliches Neumann-Problem hier aufblähst bis zum geht nicht mehr. Kaum etwas erregt die Gemüter mehr als Neumann. Das hängt direkt mit den fiesen Zwangsgebühren zusammen! Das Recht des Zuschauers auf ungestörten Genuss ist in Gefahr!! – Echt jetzt?
Ja schon klar, du magst ihre Stimme nicht. Beiß halt die Zähne zusammen, stell den Ton ab oder guck doch was anderes, die großen Spiele darf sie dann doch eh nicht. Aber eine Frau und sieben männliche Kommentatoren und du fühlst dich diskriminiert? Das ist doch totaler Quark, was soll denn das Rumgeflenne?
Ich mag Gottlob oder Rethy auch lieber als Neumann, aber ich halte diese Stimmkritik für großteils absurd. Sie ist nicht schriller als die männlichen Kommentatoren und wenn dir das mehr in den Ohren wehtut als wenn Simon lauter wird, ist das mehr dein Problem als ihrs oder des ZDFs. Mal abgesehen, dass da ständig Bartels rumkommentiert, der nicht einfach nur schrill wird, sondern gleich klingt als wenn er jeden Moment losheult. Hab noch nie gehört oder gelesen, dass der wohl einfach nerlich und stimmlich nicht für seinen Job geeignet ist. Nööö, stattdessen darf der laufend die Deutschlandspiele kommentieren bis hin zum WM-Endspiel letztes Mal. Den kann ich übrigens absolut nicht ab. Ich fühle mich aber nicht gleich diskriminiert, überlege ob Männer generell ungeeignet zum Kommentieren sind oder verlange meine Gebührengelder zurück. Wo sind wir denn hier bitte?
Und noch was, was du gar nicht erwähnt hast, ich aber für sehr wichtig halte – übrigens ähnlich wie damals bei Gamergate. Das Problem sind ja nicht nur Shitstorms oder unsachliche Kritik, damit müssen die männlichen Kollegen auch leben. Bei Kritik an Frauen – diesmal eben bei Neumann – gibt es ganz häufig eine Schlagseite, die weit darüber hinausgeht und bei dem Shitstorms gleich bei Gewaltandrohungen und immer und immer wieder Vergewaltigungsdrohungen und -fantasien ausarten. (und nein, damit meine ich natürlich nicht dich, bevor wir diese Diskussion wieder haben)
Aber mal abgesehen davon, dass ich mich ernsthaft frage, welche Schrauben bei diesen Leuten locker sind, hat das für mich doch ziemlich klar Züge von Einschüchterungskampagnen. Ist imo übrigens auch ein fundamentaler Unterschied zwischen Frauen und Männern im Netz. Wenn Stefan hier etwas über toxische Maskulinität erzählt, bekommt der natürlich auch viel Gegenwind, wird meinetwegen sogar vielleicht beschimpft. Ist aber recht ausgeschlossen, dass jemand meint, er wäre nur untervögelt und er müsste halt mal ordentlich durchgenommen/vergewaltigt werden und ich behaupte mal, das ist kein kleiner Unterschied.
Das geht ja schon damit los, dass Du Dein persönliches Neumann-Problem hier aufblähst bis zum geht nicht mehr.
Ich habe versucht, es in einen Kontext zu rücken. Die Kommentare zu Neumann sind / scheinen eindeutig. Was mich da zusätzlich geärgert hat, das öffentliche Ätschi-Bätsch der Mainzelmänner gegenüber den eigenen Zuschauern: morgen kommentiert Claudia Neumann wieder. Könntest Du Dir solche Einlassung vor laufender Kamera bei Sky und anderen vorstellen? Eher nein. Sicher habe ich aus einer sehr persönlichen Perspektive geschrieben, das ist eine Veränderung des Stils. Mehr solltest Du da nicht hineininterpretieren. Es ist wie bei Büchern und Filmen: manche werden aus der Ich-Perspektive geschildert.
Wie erwähnt habe ich keine Feldforschung betrieben, ich denke, das hätte auch nicht mehr Erkenntnisgewinn gebracht. Auch ein Marcel Reif wurde zeitweise mit Morddrohungen überzogen und unter Polizeischutz (!) ins Dortmunder Stadion begleitet. Bei Frauen ist alles immer schlimmer, klar.
Tom Bartels seit besagtem Finale legendär: „“Der kommt an! Mach‘ ihn! „Mach‘ ihn! Er macht ihn!“ Das war ein echt toller Kommentar, ohne zu ekstatisch zu sein.
Auf die zentrale Frage fällt Dir auch nichts ein: Warum muss Claudia Neumann unbedingt Spiele kommentieren?
Ich habe versucht, es in einen Kontext zu rücken.
Kontext? Wasn das für ein Kontext? Ich mag die Neumann nicht, also werde ich ganz doll diskriminiert!! Es ist mein Recht als Gebührenzahler, dass ich genussvoll Fußball schauen darf und da keine unliebsame Stimme kommentiert!!
Also bitte, das ist doch kein Kontext, das ist einfach nur Quatsch 😉
Es sind meiner Meinung nach auch nicht sehr viele, die nun total verzweifeln, sondern eher sehr laute Menschen. Leute, die nix gegen die Neumann haben oder der sie total egal ist, melden sich nämlich nicht so häufig zu Wort. Und ich fürchte, repräsentative Umfragen gibts dazu nicht, auch wenn kaum etwas gerade mehr die Gemüter der Nation erregt *lol*
Könntest Du Dir solche Einlassung vor laufender Kamera bei Sky und anderen vorstellen?
Jep, Buschmann und vor allem Dahlmann haben auch viel Fett weg bekommen und da wurde auch so reagiert. Halte ich für ziemlich normal. Fänd ich auch übertrieben, wenn das ZDF oder Sky ihre Kommentatoren gleich feuern, weil es Kritik gibt (v.a. weil es hie wie da mehr um Stil ging/geht).
Auf die zentrale Frage fällt Dir auch nichts ein: Warum muss Claudia Neumann unbedingt Spiele kommentieren?
Nein, weil die Frage doch schon bekloppt ist. Warum nicht? Warum muss Bartels denn da immer noch als Kommentator rumlaufen, obwohl ich den nicht leiden mag. Und Stefan fragt sich garantiert, warum überhaupt jedes Popelspiel der WM übertragen werden muss (und das, obwohl er nicht mal weiß, wie mies die Spiele bisher großteils sind^^) oder ich nicht weiß, warum seit zig Tagen diskutiert werden muss, ob Sotchi ein schöneres Quartier ist als Watutinki. usw…usf…
Es ist mein Recht als Gebührenzahler, dass ich genussvoll Fußball schauen darf und da keine unliebsame Stimme kommentiert!!
Bierernst: so ist es. Und es ist erstaunlich, dass Du das nicht so siehst.
Es sind meiner Meinung nach auch nicht sehr viele, die nun total verzweifeln
Interessant. Wie kommst Du darauf?
Neumann haben oder der sie total egal ist, melden sich nämlich nicht so häufig zu Wort.
Das ist auch bei, sagen wir, der Flüchtlingsfrage so. Die wenigsten demonstrieren, ein paar hundert beschimpfen die Bundeskanzlerin in den Netzwerken. Und Millionen eigentlich treue Unionswähler wählen sie nicht mehr. Dafür wiederum sind der ZDF-Intendant und Claudia Neumann dank Gebührengelder geschützt. Also, die Zuschauer könnten machen, was sie wollen, Neumann kommentiert. Und das findest Du in Ordnung?
Fänd ich auch übertrieben, wenn das ZDF oder Sky ihre Kommentatoren gleich feuern, weil es Kritik gibt (v.a. weil es hie wie da mehr um Stil ging/geht).
Darum ging es mir nicht. Jeder Kommentator polarisiert, das gehört zum Geschäft. Nur, ohne Fanbasis ist es dann auch schwer. Und ich habe niemanden jenseits der Profis gehört, der gesagt hat, die gehört auf den Schirm, wegen der sehe ich mir Fußballspiele an. So wie ich. Als 2002 das WM-Finale sowohl vom ZDF (?) als auch von Premiere übertragen wurde, bin ich selbstverständlich zum Pay-TV. Dort konnte ich den Finalkommentar von Marcel Reif genießen. Und der war allemal mehr Geld wert als jeder öffentlich-rechtlicher Mikrokauer.
Nein, weil die Frage doch schon bekloppt ist.
Das ist die selbstverständlichste Frage bei jedem Job! Warum Du? Darum geht es! Bei Claudia Neumann ist die Antwort einfach: weil sie eine Frau ist und man als öffentlich-rechtlicher Sender ein Zeichen der Gleichberechtigung und der Frauenförderung setzen will. Sonst gibt es kein Argument, Dir fällt ja auch keins ein.
(..) oder ich nicht weiß, warum seit zig Tagen diskutiert werden muss, ob Sotschi ein schöneres Quartier ist als Watutinki. usw…usf…
Wieso weißt Du das nicht?! Also, ich weiß, wie es ist, wochenlang in einem Hotel zuzubringen. Da macht es einen erheblichen Unterschied für das eigene Befinden, ob ich mich da wohlfühle oder nicht. Es heißt, der DFB habe das Quartier auch aus Kostengründen gewählt. Das ist eindeutig Sparen an der falschen Stelle.
Ich bin auch Gebührenzahler, und ich will, dass sie kommentiert. Und jetzt?
Netter Trick. Nun hast Du oft genug kundgetan, Dich nicht für Fußball zu interessieren. Was willst Du also von Claudia Neumann hören? Den Wetterbericht? 🙂
Angesichts der Stimmungslage der deutschen Fußballfans sehe ich abseits der geschlechtlichen Diskriminierung wenig Interesse, sich Fußballspiele ausgerechnet von Claudia Neumann kommentieren zu lassen. Den Gipfel erreichte heute der Focus, der ernsthaft forderte, die 54jährige für das Finale anzusetzen. Argument: Zeichen setzen. Gibt es eine dümmere Begründung? Genau darum geht es doch den PC-Verteidigern: Es geht nicht mehr um Kompetenz, es geht nicht um Begehrtheit, Interesse, Nachfrage. Wir setzen nur noch Zeichen. Ich erkenne nicht, wo die Zeichensetzungspolitik in den letzten Jahren die Dinge zum Besseren gewendet hätte.
Ob ich den Mist anschaue oder nicht ist egal. Ich zahl Gebühren, genauso viel wie du, also kann ich dieselben Forderungen aufstellen.
Forderungen stellen kann man ja viele.
Interessant ist etwas anderes:
Du forderst von anderen, etwas zu akzeptieren, was leicht fällt, wenn es eine Forderung in einem Bereich ist, den man selber meidet. Hier Fußball.
Die Frage ist: Warum willst du das?
Du interessierst dich nicht für Fußball. Du interessierst dich nicht für Kommentare zu Fußballspielen.
Ich gehe davon aus, dass sich das auch nicht ändert, wenn deine Forderungen hinsichtlich der Show Fußball erfüllt werden.
Es geht hier doch nur noch um eines: Seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten reinstecken, obwohl man sich für diese Angelegenheiten eigentlich nicht interessiert.
Als wenn ich eine Forderung darüber aufstellen würde, was sich auf eine Theaterbühne zu ändern habe, obwohl ich kein Theatergänger bin. Und es auch dann nicht würde, wenn meine Forderungen erfüllt würden. Aber diese Forderungen mit Steuern/Zwangsabgaben puschen will.
Es gibt dafür eine Bezeichnung:
moral busybodies
Häh?
Sorry, falsch gepostet. War eine Antwort auf:
„Ich bin auch Gebührenzahler, und ich will, dass sie kommentiert. Und jetzt?“
Und die Frage ist: Warum willst du, dass sie für andere Leute kommentiert, die sie nicht hören wollen, obwohl du dich nicht für Fußball interessierst und daher vermutlich selber nicht zuhörst.
Und da gibt es nur eine Erklärung: Sich in anderer Leute Angelegenheiten einmischen, um sie zu erziehen/verändern.
Moral busybudy eben.
Es war letztlich nur eine Antwort auf Stefans Argument von wegen „ich bin Gebührenzahler“. Das bin ich auch. Daraus leitet sich kein Anspruch ab. Ich schau kein Fußball, deswegen ist es mir grundsätzlich egal, wer den Unfug kommentiert. ich fand nur das Argument doof und wollte zum Ausdruck bringen warum, indem ich diesen Vergleich nutze. Aber du kannst natürlich gerne das einzige Argument bringen, das hier praktisch nie verwendet wird und kaum abgeschmackt ist und deinen Gegner einfach des Moralisierens beschimpfen, das macht sonst auch keiner und hat recht großen Erklärungsgehalt.
Niemand verbietet dir zu bezahlen wen du willst, um von ihm oder ihr zu hören, was du willst.
Der Punkt ist wohl der Zwang für die anderen, die es nicht wollen. Bei (fast) jeder Zwangsmaßnahme gibt es einige, die es auch freiwillig täten. Denen wird es aber in der Regel auch nicht verboten.
Das ist die selbstverständlichste Frage bei jedem Job! Warum Du? Darum geht es! Bei Claudia Neumann ist die Antwort einfach: weil sie eine Frau ist und man als öffentlich-rechtlicher Sender ein Zeichen der Gleichberechtigung und der Frauenförderung setzen will. Sonst gibt es kein Argument, Dir fällt ja auch keins ein.
Quatsch, das ist doch ihr Job. Das ZDF ist doch nicht losgerannt, hat sich nen Tramp von der Straße geangelt und gemeint, sie bräuchten jetzt halt mal ne Frau. Die macht das schon seit Jahren, war halt lange im Radio, aber auch bei den Frauen und olympischen Spielen eingesetzt, das hast du nur nicht bemerkt. Und sie macht ihren Job auch durchaus ordentlich.
Dass du ein Problem mit ihr bzw ihrer Stimme hast, ist nicht die Schuld vom ZDF oder Frau Neumann.
Ich versteh nicht, wieso du damit nicht schulterzuckend klarkommst, sondern gleich so ein Riesendrama veranstalten musst. Ja mein Gott, passt dir nicht. So what?
Du nennst einen guten Grund gegen Frau Neumann. Sie hat jahrelang Radioreportagen gemacht (das weiß ich!). Nur, die wenigsten Radiokommentatoren waren in ihrer zweiten Karriere gute Fernsehreporter. Warum sollte Deiner Ansicht nach das bei Frau Neumann anders sein? Weil Du es bei ihr als Frau so empfindest. Klassische Parteiargumentation.
Quatsch, das ist doch ihr Job.
Darauf hatte ich sowohl im Artikel als auch als Kommentar bereits eine Antwort gegeben: es gibt viel mehr Sportreporter als Stellen am Mikrophon. Warum also gerade Claudia Neumann als eine von 8 WM-Kommentatoren?
Du spinnst doch, du nörgelst rum, dass du ihre weibliche Stimme nicht ertragen kannst und wenn ich sage, sie macht durchaus einen ordentlichen Job heißt es, das wäre klassische Parteiargumentation. Wasn das für’n Quatsch Oo
Nein, ich habe nirgends gesagt, ich würde mich an ihrer weiblichen Stimme stören. Ich störe mich an diesem hektischen Hochfahren, dem ausführlichen Schildern, der Tonlage, die nicht Fisch noch Fleisch ist. Von „weiblich“ habe ich nichts gesagt. Das ist ja das zentrale Argument ihrer Verteidiger. Eben, bei Frauen fällt einem nichts anderes ein als dass sie Frauen sind. Nur beim Verweis auf körperliche Vorzüge ist man im Bereich des Sexismus, nicht jedoch, wenn Frauen wegen ihres Geschlechts gefördert werden sollen, dann fällt das unter den wesentlich angenehmeren Begriff des Feminismus oder der Aufgeklärtheit.
Aber sie wird doch gar nicht gefördert. Sie ist Sportkommentatorin und kommentiert Fußballspiele. Spricht doch auch niemand von Männerförderung, weil die anderen sieben Kommentatoren Männer sind.
Du erwartest jetzt zum dritten Mal irgendwelche Supergründe, warum sie und nicht wer anders kommentieren soll. Die gibt es nicht. Die gibt es bei den anderen aber genausowenig.
Bartels und Simon nerven mich tierisch, der Unterschied ist, dass ich meine Kritik (bzw mein Vorsichhingrummeln auf dem Sofa) nicht am Geschlecht festmache.
Du erwartest jetzt zum dritten Mal irgendwelche Supergründe, warum sie und nicht wer anders kommentieren soll. Die gibt es nicht. Die gibt es bei den anderen aber genauso wenig.
Die gibt es aber bei Tom Bartels, um mal Dein Anti-Modell zu nennen. Ich schrieb bereits:
Jeder Kommentator polarisiert, das gehört zum Geschäft. Nur, ohne Fanbasis ist es dann auch schwer. Und ich habe niemanden jenseits der Profis gehört, der gesagt hat, die gehört auf den Schirm, wegen der sehe ich mir Fußballspiele an.
Typisch hier. Der einzige Fan von Claudia Neumann ist jemand, der sich überhaupt nicht für Fußball interessiert. Warum bestreitest Du, dass es bei Claudia Neumann um etwas anderes als Fachkompetenz und positive Erscheinung vor dem Mikro geht? Es geht darum, ein Zeichen der angeblichen Aufklärung zu setzen, deswegen kommentiert sie bei dieser WM so viele Spiele.
@Ariane – das verstehst du nicht. Da sind wir Männer anders.
„Ja schon klar, du magst ihre Stimme nicht. Beiß halt die Zähne zusammen, stell den Ton ab oder guck doch was anderes“ – Du hast (pardon) keinen Dunst. Der Fußball ist ein von jeglichem Gerechtigkeitssinn freies Erlebnis. (Verdammt jetzt muss ich Nicht-Fan herhalten. Aber muss!) Beim Fußball da toben die Hormone (eines davon heißt Adrenalin.) Und der Mann am Mikro muss brüllen und schwitzen und fluchen. Kennst du den legendären Ausruf des „Wunder von Bern“? Das ist gebrüllt.
Die Tante hier ist eine Vergewaltigung des Fußballgedanken in jeder Hinsicht.
Verstehst du nicht? Hab ich oben doch schon gesagt!
Und der Mann am Mikro muss brüllen und schwitzen und fluchen
Jep, aber wenn die Frau am Mikro mal minimal lauter wird, ist Holland in Not und der Ausnahmezustand ist da 😛
Hatse? Hatsenich.
Nachtrag, eine Alternative könnte sein, die Dame gegen einen Herrn auszutauschen. Überlege selbst. Ist einfach nicht ihre Natur. (Nach der WM haben wir sie wieder lieb.)
Ich bin auch ein Mann und schaue Fussball und habe mich schon des öfteren über Kommentatoren aufgeregt. Nur habe ich dann nicht rumgejammert, sondern einfach den Ton ausgeschaltet und z.B. nebenbei Musik laufen lassen. It’s that easy.
Mir sind allerdings auch die Kommentatoren am liebsten, die eher weniger als mehr labern, auch mal Ruhepausen einlegen und die Stimmung im Stadion wirken lassen. Da sind wir also vermutlich geschmacklich ganz anders gestrickt.
Ich hab schon mehrfach geäußet, warum ich Fußball gut finde, obwohl er mich nicht interessiert, und ich frage allen Ernstes: warum nicht ein wenig gottgefälligen Sexismus bei dieser Kommentatorin? Wo bleibt der Spaß? Das ist doch der Sinn des Spiels.
Bitte was? Geht’s noch?
Oh. Ist an dir vorbei gelaufen?
Muss mich bei dir entschuldigen. Hab ich nicht in diesem Blog geäußert, sondern bei den Fliegenden Brettern. Mein Fehler. Darum führ ich es hier noch mal aus. Dass Fußball mich persönlich nicht juckt setze ich als bekannt voraus. Warum ich ihn trotzdem gut finde, folgt:
Der Mann braucht eine Gelegenheit, um das Tier in sich rauszulassen. Ich erinnere mich deutlich an den Zustand der Züge nach Ffm, wenn Eintracht spielte (leere Gefäße für Getränke jeder Art bei Ankunft im Bahnhof; 15 Minuten später waren die Abteile sauber: das Einwegpfand als einziges zuverlässiges Sozialversorgungssystem hat gewirkt). Am Bahnhof Hundertschaften von Polizei in Schutzweste. (Schnellfeuergewehre habe ich nur einmal gesehen, aber das war ein ominöser Terroralarm, nicht Fußball.) Die Anreise der Fans überschnitt sich nur gelegentlich mit meinen Berufs-Anfahrtzeiten; bei den Fans war auch die eine oder andere Dame, aber in der Minderzahl.
Wir leben in einer durchzivilisierten Gesellschaft, aber evolutionär steckt die Gewalt in uns drin, auch in mir, auch in dir, Stefan, und das nimmst du jetzt bitte nicht als Vorwurf, sondern schweigst, bis ich durch bin. Danach korrigiere mich, wo notwendig.
Also. Uns Männern wird die Gewalt ab Kindergarten aberzogen. Mich betriffts weniger, mein Mundwerk ist nachhaltiger und durchaus tödlich, aber die armen Kerls mit geringerem Ausdrucksvermögen brauchen ein Ventil. Nicht nur für ihr eigenes seelisches Gleichgewicht, sondern für das Gesellschaftliche solche.
Und den Ausgleich gibts: die Mannschaftsfans. Die gegen wir und Ho-A-He-A-Ho. Inklusive Randale. Wo es zu Verletzung kommt, ist Staatsanwalt zuständig.
Aber wenn es das nicht gäbe! Dann gäbe es die Gewalt klandestin! Dort, wo keiner hinschaut! Ein vereinzeltes Schluchzen in der Dunkelheit, wo kaum einer drauf achtet …
Fußball ist Top.
Ich halte das für ein überkommenes Bild, aber das weißt du ja 😉
Du sagst, Weltbild. Ich sag, Testosteron. (Umpfti dass das klar ist.)
@Stefan Pietsch – ich verstehe deine Zurückhaltung nicht. Lass krachen!
Was willst Du noch? Ich hatte beim Schreiben Sorge, dass mich Stefan nach dem Artikel sperrt. 😉
Wird er nicht. Er ist unbestreibar sportlich.
Übrigens, wenn der Blog-Inhaber eine Dame wäre, wäre deine Sorge voll begründet. Meine ich ernst.
@Wolf-Dieter
@Stefan P.
Nach dem nächsten Spiel, egal ob mit oder ohne Claudia N., sollten wir uns mal zu einer Runde Skat treffen!
Ich hab in meinem Leben noch nie Skat gespielt, ich kenn nicht mal die Regeln 😀
Macht nichts, hat mit Damen, Dreier, Reizen und Sehen zu tun. Also ganz einfach. 🙂
Ich könnte es lernen, schlage aber die Königin der Brettspiele vor (natürlich Mensch Ärger Dich Nicht).
@Stefan Sasse – warst du auch eingeladen?
Mensch ärgere dich nicht als die Königin der Brettspiele…
Ich glaube ich hab den Faden verloren. Macht ja nichts. ^^
Doch! Ha!
Er hat das „P.“ hinter ‚Stefan“ fein ignoriert, der Herr Wichtig!
Als Kibiz darf er natürlich gerne mal vorbeischauen…
@Wolf
„Mensch Ärger Dich nicht!“ spiele ich unter meinem Pseudonym „GerdHeiner“ bei chess.com. Traust‘ dich?
Zusatzfrage: Wie zaubert man ein Profilbild hier rein?
Have a look:
Einfach auf https://en.gravatar.com/ registrieren und Gravatar-Bild hochladen. That’s it!
Sieht nach Schach aus. Schach spiel ich nicht (keine Geduld).
Bei „Mensch ärger dich nicht“ wird es langweilig, weil ich immer gewinne.
Wenn du bei Google buchstabengenau dies eingibst,
wolf dieter busch „mensch ärger dich nicht“
(mit Schreibmaschinen-Gänsefüßchen), stößt du auf mein Mensch-Ärger-Dich-Nicht Programm. Lass ich manchmal im Hintergrund gegen sich selbst spielen, statt Bildschirmschoner.
Muss nur noch Ort und Zeit festgelegt werden…
Mal davon abgesehen, dass ich es natürlich auch als alltägliche Programmentscheidung sehe und die kritischen Stimmen eher überbetont sind, schliesslich haben wir keine Umfragen, hatten wir immer wieder kontroverse Charaktere in der Fussballberichterstattung und/oder Kommentar. Hansch, Waldi Hartmann u.a. – nichts aussergewöhnliches.
Heute ist mir auch (wieder einmal) Delling auf den S, die Nerven gegangen. Hab die zweite Hälfte auf Fox Sport 1 gesehen. Deren Kommentar hat mir besser gefallen als alles was ich aus ARD oder ZDF kenne. Und nach dem Spiel war der Kommentar wortwörtlich „It looked bleak for Germany for a long time during this game, but then they came back. They never gave up, they fought and pushed and pushed even with one less player and then they make the goal in the 95th minute. Natürlich! That’s who they are, that’s what they do!“ Als ich zurück zur ARD kam, hat Delling grad Kroos unkittelbar nach dem Spiel gefragt wie es denn zum Fehler kam der zum 0:1 führte. Insgesamt vielleicht eine berechtigte Frage, aber da gefällt mir die amerikanische Brille doch besser. Solider Start, Ballbesitz, Pressing, Kontrolle, kein Tor, dann ein Fehler, ein Konter, 0:1, unmittelbar nach der Pause der Ausgleich, danach hat nur noch eine Mannschaft gespielt, absolute Dominanz ohne Abschluss, es könnte 3:1, 4:1 stehen, Werner, Pfosten, dann 15min vor Schluss gelb/rot, in Unterzahl, nicht aufgeben, 90min verstreichen, 5min Nachspielzeit, in der 95. das 2:1, direkt aus Standard verwandelt von genau dem Spieler der den Fehler zum frühen Rückstand gemacht hat, aus. Das ist er Stoff aus dem Hollywood, trotz Soccer, Blockbuster produziert, Babelsberg offensichtlich nicht. Aber deshalb mach ich da kein Politikum draus…
hatten wir immer wieder kontroverse Charaktere in der Fussballberichterstattung und/oder Kommentar. Hansch, Waldi Hartmann u.a. – nichts aussergewöhnliches.
Oh ja, ich war/bin ein riesiger Fan von Thurn und Taxis. Wenns nach mir ginge, würde er immer noch jedes einzelne Fußballspiel kommentieren. Kann beileibe nicht jeder verstehen^^
Der Heiopei um die deutsche Mannschaft geht mir ziemlich auf den Keks, das wäre der Vorteil gewesen, wenn sie gestern verloren hätten. Da wird jedes Joggingbild und jedes Wehwehchen aufgeblasen wie ne Riesensensation.
Bei den Engländern ist es auch üblich, dass zwei Leute kommentieren. Gefällt mir viel besser, weil es natürlicher wirkt, wenn man eher einem Gespräch lauscht und auch viel mehr lustige Situationen entstehen und da nicht einer alleine irgendwelche lustigen Sprüche versucht, rauszuhauen. Sky hat damit mal rumexperimentiert, es leider aber wieder eingestellt. Eurosport macht das zb jetzt auch häufiger beim Tennis und imo ist das viel besser. Sportkommentierung wird hier leider meiner Meinung nach viel zu überhöht und mit Leuten wie Buschi wird das auch eher schlimmer als besser.
Ich erinnere mich noch daran, dass Frank Buschmann mal die NBA kommentierte (jep, so alt bin ich) und diese Kommentare waren legendär und zwar legendär gut. Aber, und das genau zum Punkt, er hatte immer einen co-Kommentator. Ich erinnere mich nur an Markus Winter, aber es waren noch 1-2 Andere.
Im Team haben sie immer alles als Event moderiert, da wurden kleine Geschichten erzählt über den Staat in dem gerade gespielt wurde, hatte manchmal fast den Charme einer Tour-de-France Berichterstattung. Ich erinnere mich noch gut an 1997/98 Utah vs Chicago, als „nicht nur ein Jordan hier unten auf dem Feld [sand], in Utah fließt ja auch der River Jordan, der nördlich von Salt Lake City …“ Aber auch inhaltlich souverän und insgesamt unterhaltsam – hat er weder in der zweiten Liga, noch irgendwo sonst im Fussball jemals so wiederholt…
Hansch und Waldi wurden auf die Bank gesetzt, weil sie nicht so gut ankamen. Also genau der Tenor meines Artikels. Gilt übrigens auch für Delling. Es geht also schon, dass der Sender bei seinen Kommentatoren Veränderungen vornimmt, wenn sie nicht so ankommen. Sind allerdings Männer, Neumann ist ein Politikum. Und genau das ist meine Kritik. Ich habe auch kein Problem mit Jessica Kastrop (Sky), gerade ihre Stimme ist sehr angenehm.
Gestern bin ich mehrere Herztode gestorben, den Siegtreffer habe ich nur durch einen Schleier wahrgenommen. Wahnsinn, das sollten die nicht zu oft machen, das Finale kommt ja erst noch!
Das ist die subjektive Wahrnehmung. Leute kamen und gingen, waren mal mehr oder weniger populär oder bei verschiedenen Segmenten. Die Kontroverse ist wie sie ist, weil Niemann eine Frau ist, das der Sender sie deshalb halten oder auf exponiertere Positionen einsetzen würde, kann ich nicht sehen.
Dagegen aber Kommentare die wohl nur ihr vorbehalten sein dürften, Hansch und Waldi wurde wahrsheinlich weit weniger wenn überhaupt mit Vergewaltigung und/oder anderen sexualisierten Gewaltfantasien gedroht…
Ist extrem, die Art von Herzflattern bleibt Holländern (erneut) und Italieniern diesmal erspart 🙂 Mittwoch ist halt das Problem, dass alles von Mexiko abhängt. Wie sähe unser aller Gemütslage aus, wenn das Deutsche tatsächlich ein spannenderes Spiel ist als erwartet und gleichzeitig Schweden früh mit 2:0 in Führung geht 🙂 Extrem unwahrscheinlich, aber für Brasilien waren das auch die aufeinanderfolgenden WM-Ergebnisse 1:7 und 1:1 😉
War in den Staaten und hab dieselbe Passage von FS1 in Erinnerung. FS1 hat mit Aly Wagner auch eine sehr gute weibliche Kommentatorin.
Ich schaue Spiele der dutschen Mannschaft vgrundsätzlich nicht mehr im deutschen TV. Der deutsche Sportkommentar krankt an vielen Ecken. Deutsche Kommentatoren können nicht einfach locker das Spiel beplaudern, es mangelt an Subtilität, stattdessen hat man sich vorher bestimmte Fokusthemen ausgesucht, oft vom Spindoktor gefüttert, auf die man dann zwanghaft zurückkommen will, egal wie das Spiel läuft. Deutsche Kommentatoren müssen sich auch ständig ganz genau festlegen, schuldige suchen und spätestens 5 Minuten vor Schluss Fazit ziehen, als ob in Schlussminuten nicht das meiste passiert. SF2, BBC und FS1 gefallen mir eigentlich immer besser.
Mein Kopf nickt vor Zustimmung!
Bei der Wahl Claudia Neumann versus Bela Rethy gibt es einen eindeutigen Entscheid auf meiner Fernbedienung pro Spartensender ZDFinfo. Dass die Mainzelmänner lieber den Iran statt die spielstärkeren Marokkaner übertragen, ist da auch bezeichnend.
„Dass die Mainzelmänner lieber den Iran statt die spielstärkeren Marokkaner übertragen, ist da auch bezeichnend.“
Sorry, dass ich jetzt doch nochmal zu dem Stilmittel greifen muss: Echt jetzt? 🙂 Das Marokko so spielte und tatsächlich mit den Spaniern mithalten konnte, war ja wohl aus den bisherigen beiden Spielen nicht abzusehen. Die vorherige Entscheidung Iran-Portugal zu zeigen ist aber schon allein deshalb objektiv die Richtige, weil es diese beiden Mannschaften waren, die unabhängig des Ausgangs des anderen Spiels das Weiterkommen selbst in der Hand hatten, Marokko war dagegen ausgeschieden. Ich hatte ursprünglich vor, 1. Halbzeit Spanien, 2. Portugal – bin dann doch auch mehr auf dem Spanien-Spiel geblieben, aber das hat sich halt erst während dem Spiel so ergeben… Das Spanien potentiell sowieso im Normalfall technisch besser ist als Portugal ist ebenso wahr / eine reine Binsenweisheit und dennoch ebenfalls für die Entscheidung völlig irrelevant…
Hey Leute, wenn ich „Videobeweisspiele“ sehen will, schalte ich zu Hoffe – Wolfsburg. Echt jetzt! Dass Marokko nicht mehr als den Ehrenpunkt geholt hat, ist eher der nordafrikanischen Döseligkeit in der Bewegung zum eigenen Tor und den Maurerkünsten schiitischer Bartträger geschuldet. Von der Papierform her war das attraktivere Spiel für den neutralen Zuschauer mit den Spaniern zu erwarten. Und so kam es ja auch. Von daher – alles richtig gemacht. 🙂
Dieser Absatz macht Ihren kompletten Artikel obsolet:
Aber die Stimme und Ausdrucksweise der Kommentatorin sind zum Fußnägelkräuseln. Mein erster Reflex vergangene Woche ging dahin, hektisch nach der Sky-Fernbedienung zu greifen, da auch die Münchner Spiele der Weltmeisterschaft übertragen. Leider nicht alle. Sicher, mir ist bewusst, dass Frau Neumann nichts dafür kann, weder für ihre Stimme noch meine Aversion dagegen. Sie ist ihr gottgegeben und mancher wird sie auch mögen. Ich verlange auch nicht, dass sich die so Angegangene einer Stimmbandoperation unterzieht, Hormone einnimmt oder wegen mir, einem anonymen Zuschauer, auf eine Beschäftigung im Sportbusiness verzichtet.
Anders gesagt: Sie haben einfach nur ein Problem mit der Stimme von Claudia Neumann, aber im Endeffekt ist es irrelevant. Nur warum dann diesen unsinnigen Artikel posten? Sorry, aber Sie kommen mir immer mehr vor wie ein verwöhntes Einzelkind, das immer alles überall sofort haben will und sofort quaengelt, wenn ihm irgendwas nicht passt – woran dann natürlich wieder der böse Staat und die bösen Fernsehgebühren Schuld sind.
Ich habe zwar in der Ich-Form geschrieben (kennen Sie so auch aus Romanen und Filmen), aber vor allem aufgegriffen, was es an Kritik an Claudia Neumann gab. Dabei wollte ich explizit das Geschlechterargument (Frauen verstehen nichts von Fußball) vermeiden. Wäre es eine Einzelmeinung, hätte ich als Blogger überhaupt kein legitimes Recht, diese so lautstark zu publizieren. Meine Meinung.
Aber warum schaffen Sie keine Antwort auf die doch durchaus berechtigte Frage, warum beispielsweise Privatsender wesentlich vorsichtiger und sensibler vorgehen, obwohl sich dort weit mehr Frauen vor der Kamera tummeln, Spieler interviewen und die Moderatorin geben. Einfach alles abzukanzeln, weil Claudia Neumann eine Frau ist, ist genau das, was den Testosterongesteuerten vorgeworfen wird. Als Frau auf dem Bildschirm muss sie sich der gleichen Kritik stellen. Und so sollten Sie den Artikel auch lesen.