Ich habe ziemlich viele Serien gesehen. In der Tradition meiner Posts zu Büchern und Podcasts habe ich nun auch einen erstellt, in dem ich alle Serien aufliste, die ich gesehen habe. Ich liste dabei zuerst jene, die ich komplett gesehen habe, und dann jene, die ich irgendwann abgebrochen habe.
Warnung: Enthält sehr leichte Spoiler zu allen erwähnten Serien.
Der Titel der Serie
Staffeln: Wie viele Staffeln es zum Zeitpunkt des Schreibens gibt
Gesehen: Wie oft ich die Serie komplett gesehen habe
Elevator-Pitch: Zwei bis drei Sätze zum Inhalt
Stärken: Was gut ist
Schwächen: Was schlecht ist
Würde ich noch einmal schauen: Ja/Nein, mit Begründung
Bewertung: 1–5, halbe Punkte möglich

Es ist eine Geschichte über Verbrechen in Amerika. Wer hätt’s gedacht.
American Crime Story (2016–present)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Serie beleuchtet berühmte US-Kriminalfälle und inszeniert sie als Drama aus mehreren Perspektiven. Staffel 1 handelt von O. J. Simpson, Staffel 2 von Gianni Versace, Staffel 3 von Monica Lewinsky.
Stärken: Hervorragende Schauspieler*innen. Die Serie verkompliziert die Ereignisse und präsentiert weder klare Held*innen noch klare Schurk*innen. Beeindruckende Detailtreue der jeweiligen Zeitperiode.
Schwächen: Figurenbögen können historische Abläufe verzerren, und historische Abläufe stehen Figurenbögen im Weg. Mitunter etwas schleppend.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, da ein Rewatch wenig Neues bringt.
Bewertung: 4

Wer hätte sich vorstellen können, dass eine Serie gut wird, wenn man sie nicht als puren Fan-Service anlegt?
Andor (2022–2025)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Prequel zu Rogue One, das Cassian Andors Entwicklung in der Rebellion zeigt und wie er zum abgebrühten Veteranen wird, den man aus dem Film kennt.
Stärken: Großartiges Produktionsdesign. Eine echte, glaubwürdige Welt. Klare Figurenbögen, echte Themen, großartige Story-Arcs. Ernsthafte Erzählhaltung. Eine der besten Serien aller Zeiten.
Schwächen: Es ist immer noch Star Wars – falls man das nicht mag.
Würde ich noch einmal schauen: JA!
Bewertung: 5

Die 13 Soldaten.
Band of Brothers (2001)
Staffeln: 1
Gesehen: Dreimal
Elevator-Pitch: Die Serie erzählt die wahre Geschichte der Easy Company von ihrem Training 1943 bis zum Kriegsende 1945. Jede Episode beleuchtet unterschiedliche Soldat*innen und Aspekte der Kriegserfahrung.
Stärken: Herausragende Produktionswerte. Starkes Gefühl von Realismus. Jede Episode besitzt ein eigenes Thema.
Schwächen: Ein riesiges Ensemble, das kaum Raum für klare Figurenbildung bietet. Wenig emotionale Identifikation.
Würde ich noch einmal schauen: Ja, wegen der Erfahrung.
Bewertung: 4

Dieses Werbefoto ist nicht die letzte religiöse Anspielung in der Serie.
Battlestar Galactica (2004–2009)
Staffeln: 4 plus Filme und Miniserie
Gesehen: Viermal (einmal mit Audiokommentar)
Elevator-Pitch: Die Menschheit erschafft fühlende Roboter, die sie beinahe ausrotten. Die Überlebenden fliehen durchs All, beschützt von der Battlestar Galactica, einem militärischen Schiff voller Soldat*innen.
Stärken: Sehr gut geschriebene Figuren. Meist starker Plot. Faszinierende philosophische und politische Handlungsstränge. Eindrückliche Ästhetik der 2000er-Militärkultur.
Schwächen: Einige ernsthafte Plot-Fehlgriffe. Kleines Budget. Mystische Elemente teils überzogen. Finale hält nicht stand.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, ich würde es heute nicht mehr genießen.
Bewertung: 4,5

Besser als Breaking Bad. Ernsthaft.
Better Call Saul (2015–2022)
Staffeln: 6
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Das Prequel zu Breaking Bad folgt Jimmy McGills Abstieg zum kriminellen Anwalt Saul Goodman sowie Mike Ehrmantrauts Weg vom pensionierten Polizisten zum Handlanger.
Stärken: Fantastische Schauspieler*innen. Großartige Kameraarbeit und Farbgestaltung. Hohe Kunst in jedem Detail. Überragende Figuren. Präzise Erzählstruktur.
Schwächen: Praktisch keine. Einige parallele Handlungsstränge (Mike/Jimmy) in der Mitte, aber irrelevant.
Würde ich noch einmal schauen: Fuck yeah.
Bewertung: 5

Es geht nicht wirklich um einen Vogel.
Black Bird (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Drogendealer erhält die Chance auf Freilassung, wenn er in einem Hochsicherheitsgefängnis einem Serienmörder ein Geständnis entlockt. Basierend auf wahren Ereignissen.
Stärken: Starkes Schauspiel. Gute Struktur. Spannung. Klare Prämisse. Vermeidet viele Klischees.
Schwächen: Manche Figuren sind flach. Realität passt nicht immer zum dramaturgischen Bedarf.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Die Segel auf dem Bild sind wirklich sehr dunkel.
Black Sails (2014–2017)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Lose auf „Die Schatzinsel“ basierendes Prequel voller Intrigen, Machtspiele und Verrat zwischen Pirat*innen.
Stärken: Gut konstruierte politische Intrigen. Markante Hauptfiguren. Unterhaltsame Plots. Viel nackte Haut.
Schwächen: Plot diktiert Figurenverhalten. Überraschend wenig Schiffe. Handlung zieht sich teils. Beziehungen werden häufig zurückgesetzt. Viel nackte Haut.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Mit blauer Klinge und blauem Kimono.
Blue Eye Samurai (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine Samurai gemischter Herkunft nimmt Rache an jenen, die ihr Unrecht taten. Animationsserie mit blutiger Action und kreativer Kampfchoreografie.
Stärken: Kennt ihr Genre und setzt es brillant um. Stilvoll. Großartige Animation. Kreative Episoden. Starke Figurenbögen.
Schwächen: Thematisch unentschlossen. Möchte gesellschaftliche Themen berühren, tut es aber nicht konsequent.
Würde ich noch einmal schauen: Möglich.
Bewertung: 4,5
In einem Paralleluniversum hat diese Serie „Game of Thrones“ nach einer Staffel verdrängt.
Boardwalk Empire (2010–2014)
Staffeln: 5
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In den 1920ern steigen und fallen Gangster in Atlantic City, begleitet von starken Figurenstudien und stilvoller Inszenierung.
Stärken: Präzise rekonstruierte 1920er. Großartige Schauspieler*innen. Starke moralische Konflikte.
Schwächen: Sehr langsames Tempo. Manchmal zu viele Nebenfiguren ohne Fokus.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Nie ohne Ozymandias-Zitat.
Breaking Bad (2008–2013)
Staffeln: 5
Gesehen: Eineinhalbmal
Elevator-Pitch: Ein Chemielehrer beginnt, Meth zu kochen, um seine Familie abzusichern, entdeckt aber bald Gefallen an Macht und Gewalt.
Stärken: Herausragende Schauspieler*innen, starke Figuren, exzellente Kamera, präzise Plots, scharfe Dialoge.
Schwächen: Walter wird zeitweise zu heroisch inszeniert; später in Better Call Saul korrigiert.
Würde ich noch einmal schauen: Sofort.
Bewertung: 5

„Totally worthy of its roots“ ist auch so ein „damning with faint praise“.
Caprica (2010)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Prequel zu Battlestar Galactica über die Entstehung der Roboter, die später die Menschheit bedrohen.
Stärken: Es ist das BSG-Universum.
Schwächen: „Wir denken uns das unterwegs aus“-Erzählweise. Zufällige Handlung. Wenig kohärent.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5
Nicht das letzte Abendmahl, aber der Vibe ist da.
Carnivale (2003–2005)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine reisende Karnevalstruppe in der Weltwirtschaftskrise wird in magische Konflikte hineingezogen.
Stärken: Detailreiches Setting. Viele originelle Ideen. Einzigartige Figuren und Ästhetik.
Schwächen: Abgesetzt, daher keine Auflösung. Tempo schwankt. Problematische Geschlechterrollen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Nach Episode 3 schaut man etwa so.
Catch-22 (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Adaption des Romans, der den Irrsinn des Militärs im Zweiten Weltkrieg satirisch zeigt.
Stärken: Starke Grundidee. Gelungener schwarzer Humor.
Schwächen: Zu lang. Flache Figuren. Geringer erzählerischer Ertrag.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Der Stoff, aus dem Albträume gemacht sind.
Chernobyl (2018)
Staffeln: 1
Gesehen: Viermal
Elevator-Pitch: Die Miniserie verfolgt die Reaktor-Katastrophe von 1986 aus Sicht der beteiligten Menschen, darunter zwei Nuklearphysiker*innen und ein Parteifunktionär. Die Ereignisse werden als Horrorgeschichte inszeniert.
Stärken: Großartige Schauspieler*innen. Radikale historische Genauigkeit. Emotional erschütternd und kathartisch. Bleibt extrem lange im Gedächtnis. Hochrelevant.
Schwächen: Die letzten beiden Folgen sind minimal schwächer als die ersten.
Würde ich noch einmal schauen: Absolut.
Bewertung: 5

Jason Momoa sieht selbst in der Klamotte cool aus.
Chief of War (2025)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Jason Momoa spielt einen hawaiianischen Kriegshäuptling zur Zeit europäischer Entdeckungsfahrten. Elemente aus Game of Thrones und Shōgun schwingen deutlich mit.
Stärken: Starkes Gefühl für Ort und Kultur. Tiefgründige Handlung. Interessante politische Verwicklungen.
Schwächen: Schwankt zwischen cool und bedeutungsvoll.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht.
Bewertung: 4,5

Rot, Blau und ein Thousand-Yard-Stare ergeben überraschend faszinierendes Fernsehen.
Copenhagen Cowboy (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine geheimnisvolle Frau mit besonderen Fähigkeiten gerät im Kopenhagener Untergrund in Gewalt, Ausbeutung und Rachegeschichten.
Stärken: Unnachgiebig langsames Tempo. Ungewöhnlich gewagte Inszenierung. Ausgeprägte Weirdness. Starke Schauspieler*innen.
Schwächen: Genau diese Weirdness und das Tempo können auch abstoßen. Serie wurde abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Unsicher.
Bewertung: 4,5

Eine gute Serie aus Deutschland! Der Blitz schlägt aber sicher nicht zweimal ein.
Dark (2017–2020)
Staffeln: 3
Gesehen: Eineinhalbmal
Elevator-Pitch: In einer deutschen Kleinstadt öffnet sich ein Zeitreise-Portal. Figuren verstricken sich in Paradoxien und versuchen, den Untergang zu verhindern.
Stärken: Hervorragende Figuren. Eine der wenigen Zeitreisegeschichten mit schlüssigem Ende. Sehr straffer Plot. Viele Zeitebenen.
Schwächen: Extrem komplex. Teenie-Drama-Anteil etwas hoch. Postapokalypse-Teil ist generisch.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Eine der beiden Serien, deren Abbruch HBO bis heute bedauert.
Deadwood (2004–2006)
Staffeln: 3 + Film
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Das Heranwachsen der Zivilisation an der Frontier wird anhand der Stadt Deadwood erzählt – vom anarchischen Anfang bis zum Einzug kapitalistischer Machtstrukturen.
Stärken: Unglaubliche Schauspieler*innen. Shakespeare-eske Dialoge. Hohe historische Präzision. Große thematische Tiefe.
Schwächen: Sprachstil nicht für alle geeignet. Figuren nicht immer zugänglich.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Zwei Rachel Weisz sind definitiv besser als eine.
Dead Ringers (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Zwillingsschwestern, beide Gynäkologinnen, wollen die Geburtshilfe revolutionieren, während ihre ungesunde Beziehung zu eskalieren droht.
Stärken: Überragende Hauptdarstellerin. Starke Dialoge. Schonungslose psychologische Tiefe. Mut zu Ekel und Weirdness.
Schwächen: Ambivalent erzählerisch. Schonungslosigkeit kann abstoßen. Verwirrendes Ende.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht.
Bewertung: 4

So guckten sie, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatten.
Defending Jacob (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Junge wird des Mordes verdächtigt, und seine Eltern versuchen herauszufinden, ob er schuldig sein könnte – während sie ihn schützen wollen.
Stärken: Chris Evans. Gelegentliche Spannungsspitzen.
Schwächen: Schlechtes Drehbuch. Konstruiert. Schwache Figuren. Dummes Ende.
Würde ich noch einmal schauen: Nie.
Bewertung: 2

Akzeptables deutsches Fernsehen.
Deutschland 83 / 86 / 89 (2015–2020)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein DDR-Jugendlicher wird für eine Spionagemission in den Westen geschickt, gerät in politische Paranoia und entdeckt Grauzonen an allen Fronten.
Stärken: Solide Agentenunterhaltung. Interessantes Setting. Einbindung realer Ereignisse.
Schwächen: Klischees. Übervernetzte Figuren. Unsinnige Wendungen. Dritte Staffel sehr schwach.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5 / 2,5 / 1,5

Großartige Schauspieler*innen und Wüste.
Dune Prophecy (2024–present)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: 10.000 Jahre vor Dune zeigt die Serie die Anfänge der Bene Gesserit und der bekannten politischen Ordnung.
Stärken: Schauspieler*innen. Produktionsdesign.
Schwächen: Prequel-Krankheit. Zu viel Plot, zu wenig Figuren. Dubiose Anlage.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Nicht enthalten: ein Controller.
Fallout (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Atomkrieg zerstört eine Retro-Zukunft. Menschen überleben in Bunkern oder oben an der Oberfläche. Eine naive Vault-Bewohnerin muss hinaus in die gefährliche Welt.
Stärken: Atmosphäre, Humor, starkes Worldbuilding. Guter Transfer des Game-Feelings.
Schwächen: Humor nicht immer treffsicher. Nicht jedermanns Geschmack.
Würde ich noch einmal schauen: In der Theorie ja, praktisch eher nicht.
Bewertung: 4

Den Titel haben sie, bedenkt man die späteren Staffeln, nicht voll durchdacht.
Fargo (2014–present)
Staffeln: 5
Gesehen: S1 dreimal; S2–4 zweimal; S5 einmal
Elevator-Pitch: Kriminalanthologie im Stil der Coen-Brüder: absurde Verbrechen, tragische Figuren, schwarzer Humor.
Stärken: Großartige Schauspieler*innen. Starke Ideen. Tonalität perfekt getroffen.
Schwächen: Nicht jede Staffel zündet vollständig.
Würde ich noch einmal schauen: Ja, aber nicht zuerst.
Bewertung: 4,5 (S1–3 & 5), 3,5 (S4)
Nicht auch nur annähernd so gut wie man sich zu erinnern glaubt.
Firefly (2002)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine chaotische Crew versucht im Outer Rim durchs Schmuggeln zu überleben.
Stärken: Frühe Joss-Whedon-Energie. Nathan Fillion. Kultige Ästhetik.
Schwächen: Episodisch. Gealtert. Problematische Whedon-Aspekte.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Will unbedingt „Der Marsianer“ sein, ist es aber sehr entschieden nicht.
For All Mankind (2019–heute)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn das Rennen ins All nie geendet hätte? Ausgehend davon, dass die Sowjets die USA bei der Mondlandung schlagen, entfaltet die Serie eine alternative Zeitlinie, in der eine Mondbasis entsteht und der Wettlauf schließlich den Mars erreicht.
Stärken: Der Enthusiasmus und die Aufbruchsstimmung für Raumfahrt werden stark betont.
Schwächen: Die Dramaturgie hängt stark davon ab, dass alle Figuren miteinander verwandt sind. Viel Konflikt entsteht durch bewusst dumme Entscheidungen der Hauptfiguren. Der Figurenpool ist sehr klein und verändert sich kaum, was zu massiven Logiklücken führt. Staffel 3 ist ausgesprochen schwach.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1, 2 und 4), 2,5 (Staffel 3)

Apple beim Versuch zu beweisen, dass es keinen unverfilmbaren Stoff gibt.
Foundation (2022–heute)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese Adaption von Isaac Asimovs berühmten Romanen erzählt eine über Jahrhunderte gespannte Geschichte in einer hochkonzeptionellen Sci-Fi-Welt. Ein galaktisches Imperium zerfällt, und die titelgebende Foundation versucht, das Wissen der Zivilisation zu bewahren, um nach dem Chaos einen Neustart zu ermöglichen.
Stärken: Großartige Effekte und Ästhetik. Lee Pace. Interessante philosophische und politische Konflikte. Die Idee der genetischen Dynastie und all ihre Konsequenzen.
Schwächen: Viele Figuren bleiben blass. Die Handlung wirkt sehr deterministisch (passend, aber dennoch deprimierend).
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4 (Staffel 1), 5 (Staffel 2 und 3)

Ja, Jon, ist scheiße. Ich fühl dich.
Gunpowder (2017)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese Miniserie mit drei Episoden erzählt die Geschichte von Guy Fawkes und den übrigen Verschwörer*innen des berühmten Gunpowder Plot, in dem unterdrückte Katholik*innen versuchten, das Parlament in die Luft zu sprengen.
Stärken: Kit Harington spielt mit. Man kann „Remember, remember, the fifth of November“ dazu aufsagen.
Schwächen: Uninteressante Figuren. Guy Fawkes ist völlig konturlos. Fast keine Spannung, da der Ausgang bekannt ist, während die Serie so tut, als wüssten wir ihn nicht. Insgesamt unauffällig und langweilig. Extreme Gewaltspitzen werden eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erzwingen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2
Wasser auf der Content-Mühle.
Hawkeye (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Hawkeye versucht, zu Weihnachten zu seiner Familie zu kommen, wird aber in eine Schurk*innen-Operation verwickelt. Er trifft eine junge, begeisterte Bogenschützin, mit der er widerwillig eine Bindung eingeht und die er schließlich zur neuen Hawkeye ausbildet.
Stärken: Es ist eine MCU-Serie.
Schwächen: Schlechte Figuren. Schlechter Plot. Höchstens passables Schauspiel. Nichts Interessantes passiert. Stümperhafte Handlungsentwicklung.
Würde ich noch einmal schauen: Auf keinen Fall.
Bewertung: 1,5

Musterbeispiel dafür, wie eine globale Pandemie merkwürdige Strukturentscheidungen erzwingt.
His Dark Materials (2019–2023)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Adaption der berühmten Trilogie von Philip Pullman erzählt pro Staffel ein Buch. In einem Steampunk-Universum, in dem jede Person ein sprechendes Tier als Seelenmanifestation (Daemon) besitzt, versucht die unterdrückerische Kirche, Menschen von ihren Daemonen zu trennen. Andere Gruppen wollen buchstäblich Gott töten. Lyra verstrickt sich zunehmend in alles und wird zum Zentrum einer Prophezeiung.
Stärken: Starkes Ausgangsmaterial. Gute Besetzung und Schauspieler*innen. Teilweise herausragendes Setdesign. Interessante Handlung.
Schwächen: Staffel 1 ist etwas langsam und uneinheitlich. Die Themen sind nicht jedermanns/jederfraus Sache.
Würde ich noch einmal schauen: Ja, aber nicht mit hoher Priorität.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1), 4,5 (Staffel 2 und 3)
Da-Da-Dada-Da-Da-Dada-Daaaaaaa
Game of Thrones (2011–2018)
Staffeln: 8
Gesehen: Eineinhalb Mal
Elevator-Pitch: Die Adaption von George R. R. Martins Romanen zeigt rivalisierende Adelsfamilien in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt. Während sie intrigieren, wächst im Norden unbemerkt eine apokalyptische Bedrohung durch eine Armee von Eiswesen.
Stärken: Großartiges Ausgangsmaterial. Herausragende Besetzung. Exzellentes Setdesign, Kostüme, CGI, Licht und Kameraarbeit. Meist gelungene Adaptionen. Riesige Welt und großer Cast. Episches Gefühl.
Schwächen: Einzelne schwache Handlungsstränge (Dorne in Staffel 5).
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Jingoismus und Homophobie im XXL-Paket.
Generation Kill (2008)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Miniserie adaptiert das gleichnamige Buch eines eingebetteten Journalisten, der eine Aufklärungseinheit im Irakkrieg begleitet. Gezeigt wird die Natur moderner Kriegsführung und deren Absurditäten.
Stärken: Neutrale Darstellung des Konflikts und der beteiligten Soldat*innen, die eigene Schlüsse zulässt. Hohe Detailtreue und große Glaubwürdigkeit.
Schwächen: Unmengen homophober und rassistischer Beleidigungen. Kaum Figurenentwicklung oder erkennbarer Plot.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Nicht Obi-Wan Kenobi, aber auch eine Kurzserie über einen Guru.
Halston (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Miniserie erzählt das Leben des Modedesigners Halston, nach klassischer Biopic-Formel: bescheidene Anfänge, erster Erfolg, Rückschläge, Comebacks und schließlich der Abstieg, begleitet von psychedelischen Bildern.
Stärken: Ewan McGregor. Starkes Gefühl für die Epoche. Großartiges Produktionsdesign.
Schwächen: Insgesamt unspektakulär (kaum erinnerungswürdig). Zuweilen etwas langatmig.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Die beste Serie, die ihr nie gesehen habt.
Halt and Catch Fire (2014–2017)
Staffeln: 4
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Die Serie verfolgt die Entwicklung der Computerindustrie von den frühen 80ern bis Mitte der 90er. Fünf fiktionale Hauptfiguren starten verschiedene Unternehmen und scheitern regelmäßig auch an ihren Beziehungen zueinander.
Stärken: Unglaubliche Figuren. Herausragendes Schauspiel. Grandiose Kameraarbeit, Licht und Produktionsdesign. Extrem emotional. Echte, charakterbasierte Konflikte ohne einfache Lösungen.
Schwächen: Staffel 1 ist nur mittelmäßig — man muss sie durchstehen.
Würde ich noch einmal schauen: Sofort.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1), 5 (Staffel 2–4)

Jedermanns Lieblingskandidatin aus 2016!
Hillary (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Während des Wahlkampfs 2016 begleitet ein Filmteam Hillary Clinton. Ursprünglich für eine spätere Amtszeit gedacht, wurde das Material zu einer Mischung aus Biografie und politischer Rückschau.
Stärken: Sehr gute Struktur mit geschickten Zeitsprüngen. Viel exklusives Behind-the-Scenes-Material. Gute Interviewpartner*innen. Präziser Schnitt. Hohe Energie, starker Fokus auf die Zeit vor Trump.
Schwächen: Die Serie zeigt Clinton weitgehend so, wie sie sich selbst sieht — wenn man sie ohnehin nicht mag, überzeugt das nicht.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Kein Haus zu sehen. Betrug!
House of the Dragon (2022–heute)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: 180 Jahre vor Game of Thrones befindet sich Haus Targaryen auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch ein unentschlossener König lässt eine Erbfolgekrise entstehen, die das Haus zu zerstören droht.
Stärken: Interessante Struktur. Sehr gute Figuren und Dialoge. Hohe Produktionswerte. Moderner und progressiver als GoT, umgeht mehrere Schwächen des Vorgängers.
Schwächen: Zeit- und Castsprünge können überwältigend wirken.
Würde ich noch einmal schauen: Garantiert.
Bewertung: 5

Das schlechteste Photoshop, das ich je auf einem Plakat gesehen habe.
Interview with the Vampire (2022–2024)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Journalist interviewt einen Vampir, der ihm seine Lebensgeschichte erzählt — verwoben mit der rassistischen Geschichte des amerikanischen Südens, existenziellen Fragen und bissigem Humor.
Stärken: Tolle Schauspieler*innen. Großartige Besetzung. Herausragende Optik. Außergewöhnlich gut geschriebene Dialoge. Treffende Mischung aus Drama und Humor.
Schwächen: Die Serie bringt die ganze Selbstverliebtheit der Vorlage mit — das kann nerven.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht …
Bewertung: 5

Schauspieler*innen und Sender vereint im Streben nach Emmys.
John Adams (2008)
Staffeln: 1
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Die Miniserie folgt dem Leben von John Adams, dem zweiten Präsidenten der USA, vom Boston Massacre bis zu seinem Tod.
Stärken: Großartige Besetzung. Sehr starke historische Detailtreue (inklusive miserabler Zähne). CGI hält überraschend gut stand.
Schwächen: Die späteren Episoden leiden darunter, dass die dargestellte Epoche weniger bekannt und als weniger spannend empfunden wird. Zu hagiografisch.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Britische Zauberer. Schaut wie britisch sie sind!
Jonathan Strange and Mr. Norrell (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In einem alternativen Europa der Napoleonischen Kriege mischen zwei Magier in Politik und Krieg mit — auf der irdischen ebenso wie der feenhaft-astralen Ebene. Ihre Rivalität hilft niemandem, während ein dunkler Feenfürst Einfluss gewinnt.
Stärken: Einzigartiges Setting. Interessante Ideen. Starkes Hauptduo.
Schwächen: Viele Nebenfiguren sind mittelmäßig ausgearbeitet. Motivationen bleiben unklar. Die Auflösung enttäuscht.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Komisch dass trotz der Unzahl Katanas in Zombiefilmen noch nie jemand auf diese Idee kam.
Kingdom (2019–2022)
Staffeln: 2 + Film
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Im mittelalterlichen Korea bricht eine Seuche aus, deren Opfer zu Zombies werden. Während Intrigen den Hof lähmen, muss der rechtmäßige Thronfolger fliehen, gegen Zombies kämpfen und Klassenschranken überwinden.
Stärken: Einzigartiges Setting. Großartige Hüte. Interessante Zombie-Mechanik. Realistische Darstellung politischer Blockaden in Krisen.
Schwächen: Zombies sind als Antagonist nicht sonderlich tiefgründig. Staffel 2 wirkt willkürlich. Figuren handeln oft plotgetrieben. Serie wurde abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Um fair zu sein: mit Schwertern herumzurennen spricht zu meinem jüngeren Ich.
Lockwood & Co (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Seit 50 Jahren wütet eine Geisterplage, die nur Kinder und Jugendliche sehen und bekämpfen können. Drei besonders unabhängige junge Held*innen — Lucy, George und Lockwood — gründen eine eigene Agentur und stellen sich den übernatürlichen Bedrohungen.
Stärken: Charmante Hauptdarsteller*innen. Solides Schreiben. Viele gute Gags. Überdurchschnittlich für YA. Teilweise wirklich gruselig.
Schwächen: Mitunter sehr cringy. Schwache CGI. Wiederholende, spannungsarme Actionszenen. Überzeichnete Nebenfiguren. Lächerlich kompetente Hauptfiguren. Abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Das große Vorbild aller Mystery-Boxen.
Lost (2004–2010)
Staffeln: 6
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Nach einem Flugzeugabsturz müssen die Überlebenden auf einer tropischen Insel kooperieren — doch Geheimnisse, Konflikte und unerklärliche Phänomene dominieren den Alltag. Eine Rauchmonster-Wesenheit, Zeitreisen und weltbedrohende Geräte erweitern das Mysterium.
Stärken: Die Rätsel laden dazu ein, immer weiterzuschauen. Starkes „Was passiert als Nächstes?“-Gefühl.
Schwächen: Komplett plotgetrieben. Mysteries haben Vorrang vor Figuren. Immer höhere Einsätze und neue Rätsel ohne Auflösung früherer. Katastrophales Finale.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5

Aktueller Stoff und Horror, was könnte schieflaufen?
Lovecraft Country (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In den USA der 1950er kämpft ein junges afroamerikanisches Paar nicht nur gegen rassistische Gewalt, sondern auch gegen Magier*innen, Monster und düstere Kultlogiken. Lovecraft-Horror trifft realen Horror.
Stärken: Großartige Grundidee. Starkes Setting. Michael K. Williams.
Schwächen: Schwache Dialoge. Handlungsentwicklung oft unsinnig. Segregation wird uneinheitlich dargestellt. Problematisches Ende. Tief problematische Tulsa-Folge. Abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein!
Bewertung: 2,5

Die bahnbrechende Literatur, die man in der Schule interpretieren könnte.
Mad Men (2007–2015)
Staffeln: 7
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: In den USA der 1960er folgen wir den Höhen und Tiefen einer Werbeagentur — und ihren zutiefst komplizierten Figuren. Eine Kernfrage: Können Menschen sich wirklich verändern? Meist lautet die Antwort: nein.
Stärken: Phänomenale Besetzung. Extrem starke Figuren. Herausragende Period Detail. Gelegentlich brillanter Humor.
Schwächen: Don Draper ist selten wirklich sympathisch; gelegentlich ermüdend, aber kaum ein echter Minuspunkt.
Würde ich noch einmal schauen: Definitiv.
Bewertung: 5

„Close-ups von Menschen im mittleren Alter“, die Serie.
Mare of Easttown (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In einem ländlichen Teil Pennsylvanias muss eine abgekämpfte Polizistin einen Mordfall lösen. Alle Beteiligten kennen einander, und sie selbst ist tief in die Gemeinschaft und deren Konflikte verstrickt.
Stärken: Großartiges Gespür für Ort und Atmosphäre. Eine magnetische Hauptrolle von Kate Winslet.
Schwächen: Konstruiert wirkender Plot. Der Akzent und das Local Color sind manchmal etwas überladen. Im Endeffekt bleibt die Geschichte kleiner als sie wirkt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Historisch 100% akkurat.
Marco Polo (2014–2016)
Staffeln: 2 + Spezialepisode
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine Neuinterpretation der Zeit Marco Polos am Hof von Kublai Khan — in der Ästhetik eines Kung-Fu-Films und mit geringer Rücksicht auf historische Genauigkeit.
Stärken: Solide erzählte Handlung. Interessantes Setting. Starke Darstellung der mongolischen Figuren.
Schwächen: Langweiliger Hauptcharakter. Teils lächerliche Martial-Arts-Klischees. Die Story wird zunehmend absurd. Der Cliffhanger von Staffel 2 mit den Kreuzfahrern ist dumm. Serie wurde eingestellt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Nichts so Erhebendes wie Deutschland bombardieren.
Masters of the Air (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Der dritte Teil der Hanks-/Spielberg-WWII-Serien nach Band of Brothers und The Pacific widmet sich dem Bombenkrieg über Deutschland. Die Serie folgt mehreren Mitgliedern der „Bloody 100th“ durch Verluste, Tod, Gefangenschaft und Ruhm.
Stärken: Die Luftkämpfe sind beeindruckend. Stark historisch orientiertes Produktionsdesign.
Schwächen: Die Figuren sind schwach. Propagandistischer Ton. Unstrukturiertes Erzählen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Niemals passieren in dieser Kirche schlimme Dinge.
Midnight Mass (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Auf einer kleinen Insel mit 127 Einwohner*innen kehrt ein in Ungnade gefallener Sohn zurück — gleichzeitig erhält die abgeschottete, religiöse Gemeinschaft einen neuen Priester. Überall lauern Geheimnisse.
Stärken: Großartige Atmosphäre. Starke Figurenarbeit. Gut gesetzte Wendungen. Eine Horde Vampire, die Nearer, My God, to Thee singt. Ausgezeichnete Auseinandersetzung mit Religion.
Schwächen: Mitunter klischeehaft. Dialoge teilweise weniger scharf als möglich.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4,5

„Kate Winslet starrt auf Dinge“ wird auch so ein eigenes Marketing-Subgenre.
Mildred Pierce (2011)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Miniserie schildert das Leben von Mildred Pierce, einer Frau der 1930er Jahre, die nach ihrer Scheidung versucht, persönliche Krisen zu bewältigen und ihren Traum vom eigenen Restaurant zu verwirklichen — und dabei Guy Pearce begegnet.
Stärken: Exzellente Rekonstruktion der 1930er. Weitgehend unprätentiös erzählt. Solides Drama. Kate Winslet. Guy Pearce.
Schwächen: Packt nicht über ein solides Level hinaus. Die Geschichte ist seltsam — in Inhalt wie Struktur.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Clive Owen ist wie Wein: besser im Alter.
Monsieur Spade (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Der kalifornische Privatdetektiv Sam Spade lebt inzwischen in Frankreich — als Witwer einer reichen Frau, deren Lebensstil er übernommen hat. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, als er in eine verschlungene Verschwörung um algerische Veteranen, die katholische Kirche und andere Gruppen gezogen wird.
Stärken: Clive Owen. Sehr scharfe Dialoge. Präzise Einbettung in zeitgenössische Themen und Kultur.
Schwächen: Mitunter formelhaft und unnötig verworren.
Würde ich noch einmal schauen: Unwahrscheinlich.
Bewertung: 4,5

Galadriel ist der Versuchung erfallen.
Mrs. America (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Serie erzählt die gescheiterte Ratifizierung des Equal Rights Amendment in den 1970ern. Im Zentrum steht die konservative Aktivistin Phyllis Schlafly, ergänzt durch prominente Feminist*innen, die jeweils eigene Episoden erhalten.
Stärken: Cate Blanchett. Starke Period Detail. Wichtiges historisches Thema, relevante Debatten. Ausgewogene Darstellung beider Seiten.
Schwächen: Problematische Gesamtbotschaft (wie du erwähnt hast).
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Wer kann zu diesem Gesicht Nein sagen?
Murderbot (2025)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Sicherheitsroboter entwickelt ein Bewusstsein — möchte aber eigentlich nur in Ruhe gelassen werden und seine Lieblingsserie bingen.
Stärken: Alexander Skarsgård. Überraschend unkonventionelle Herangehensweise. Starke emotionale Momente. Die menschlichen Figuren entwickeln sich engagierend. Gute moralische Implikationen.
Schwächen: Als kurze Comedyserie bleiben viele Themen nur angerissen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Darth Vader ist zumindest auf diesem Poster in Obi-Wans Herzen.
Obi-Wan Kenobi (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Acht Jahre vor A New Hope wird Obi-Wan in ein imperiales Komplott hineingezogen, als die junge Leia entführt wird. Er muss Inquisitor*innen bekämpfen, sie retten, sich wieder der Welt zuwenden und eine Beziehung zu Leia aufbauen.
Stärken: Ewan McGregor.
Schwächen: Schwaches Writing, das in der zweiten Hälfte einbricht. Retcon-Probleme. Klischeehafte Schurk*innen. Übermäßiger Einsatz von Darth Vader ohne inhaltliche Tiefe.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2

Wer glaubt, ein Strohhut sei das weirdeste in einer Piratenserie wird überrascht werden.
One Piece (2023–heute)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Realserie adaptiert den berühmten Manga und das Anime: eine Welt voller Pirat*innen und Piratenjäger*innen, alle auf der Suche nach dem Schatz „One Piece“. Der gutmütige Monkey D. Luffy verfolgt seit seiner Kindheit den Traum, König der Pirat*innen zu werden, und stellt dafür eine Crew von Außenseiter*innen zusammen.
Stärken: Erstaunlich gelungene Realadaption eines Animes. Riesiger Spaßfaktor. Tolle Figuren. Positive Stimmung à la Ted Lasso. Ernsthaft erzählt. Großes Abenteuergefühl.
Schwächen: Der Stil ist nicht für alle. Offen, wie lange die Qualität gehalten werden kann bei der Länge der Vorlage.
Würde ich noch einmal schauen: Sofort.
Bewertung: 5

Schamlos Meta und davon leben.
Only Murders in the Building (2021–heute)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: True-Crime-Fans versuchen, einen Mordfall in ihrem Apartmenthaus aufzuklären — und produzieren parallel einen Podcast darüber. Alle sind verdächtig, auch die Hauptfiguren, und viel schwarzer Humor entsteht.
Stärken: Großartige Besetzung. Guter Humor. Scharfe Dialoge.
Schwächen: Manche Plotpunkte und Figurenentwicklungen funktionieren nicht ganz. Der Plot insgesamt ist wenig überzeugend.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, so gut ist es nicht.
Bewertung: 3,5

Sherlock findet das Pink eher alarmierend.
Our Flag Means Death (2022–heute)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Der gelangweilte Aristokrat Stede Bonnet wird Pirat — nur leider ein schlechter. Alles ändert sich, als er auf Blackbeard trifft, der ebenfalls gelangweilt ist. Beide helfen einander weiter.
Stärken: Sehr lustig. Unerwartet bewegende Figurenbögen. Viele interessante Themen. Starke Repräsentation. Wirkt wie „Monkey Island – Die Serie“.
Schwächen: Humor manchmal sehr albern. Wer „woke“ nicht mag, sollte fernbleiben. Staffel 2 wiederholt die Fehler von Ted Lasso.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, es ist „nur“ eine Comedyserie — allerdings eine gute.
Bewertung: 4 (Staffel 1), 3 (Staffel 2)

Diverser Cast, maßgeschneidert für das heutige Publikum. Spielte sicherlich keine Rolle für Amazon.
Paper Girls (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die titelgebenden Paper Girls reisen versehentlich von 1988 ins Jahr 2019 und geraten zwischen eine zeitreisende Behörde, die sie töten will, und eine Widerstandsbewegung. Nebenbei tauchen Riesenmechs und Dinosaurier auf.
Stärken: Wirkt wie Stranger Things, aber mit einer reflektierteren Herangehensweise an Nostalgie. Großartige Protagonistinnen. Gutes Tempo.
Schwächen: Die Antagonist*innen sind völlig misslungen: übertrieben gespielt, eindimensional. Serie wurde abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, beim zweiten Mal gibt es nichts Neues.
Bewertung: 3,5

Matthew Rys schaut unglücklich? Bin dabei!
Perry Mason (2019–2023)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Perry Mason ermittelt im Los Angeles der 1930er Jahre. In bester Noir-Manier umgeht er ständig das Gesetz, um seinen ausgebeuteten Klientinnen zu helfen.
Stärken: Großartige Leistungen. Das beste Licht seit Halt and Catch Fire. Herausragende Noir-Ästhetik. Komplexe Figuren. Überraschende, ernst genommene Wendungen.
Schwächen: Manche Zuschauerinnen könnten die Auflösungen frustrierend finden. Abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht — aber vermutlich bietet ein Rewatch wenig Neues.
Bewertung: 4,5

Wer denkt, das sehe creepy aus, sollte mal auf die Serie warten.
Raised by Wolves (2019–2021)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine zerstörerische religiöse Eskalation auf der Erde lässt zwei Seiten gegeneinander kämpfen: Atheistinnen und Mithraistinnen. Beide schicken Kolonistinnen zu einem fernen Planeten — die Atheistinnen in Form zweier Androiden mit Embryonen.
Stärken: Stellt tiefgehende philosophische Fragen. Anspruchsvolle Themen. Beeindruckendes Produktionsdesign. Visuell überwältigend. Überraschende, aber logische Wendungen.
Schwächen: Stellenweise schwer auszuhalten. Ganz sicher nicht für alle geeignet. Abgesetzt, also unvollständig.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5
HBOs schlechteste Business-Entscheidung.
Rome (2005–2007)
Staffeln: 2
Gesehen: Fünfmal
Elevator-Pitch: Die Serie folgt von Caesars spätem Gallienfeldzug bis zu seiner Ermordung (Staffel 1) und dann zum Aufstieg des Augustus (Staffel 2), erzählt durch die Augen zweier Soldaten und vieler römischer Aristokrat*innen.
Stärken: Hohe historische Glaubwürdigkeit. Ungefilterte Darstellung römischer Moralvorstellungen. Gewalt, Sex und Intrigen als frühe HBO-Markenzeichen. Starke Figuren und Plots.
Schwächen: Viele historische Fehler. Problematische Frauenrollen. Übermäßige Gewalt- und Sexdarstellung ohne dramaturgischen Zweck.
Würde ich noch einmal schauen: Nein. Beim Rewatch 2025 wurde klar: Die Serie ist nicht gut gealtert.
Bewertung: 4,5

Eine der merkwürdigeren Netflix-Entscheidungen.
Scott Pilgrim Takes Off (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Serie adaptiert Graphic Novel und Film, verändert jedoch Perspektive und Ton, passt sie an 2023 an und spielt stark mit Metaebenen.
Stärken: Originelle Idee. Viele gute Meta-Jokes. Ständige Überraschungen. Bleibt nie zu lang bei einem Punkt.
Schwächen: Nicht alle Witze funktionieren. Sehr abhängig davon, dass man den Film kennt. Grobe, teils billige Animation.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Schwerter und alberne Helme passen gut zusammen.
Shogun (2024–heute)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die neueste Adaption von Clavells Roman bringt ein Prestige-TV-Budget in die Welt des feudalen Japan. Ein englischer Seefahrer wird in die politischen Intrigen zwischen Samurai, Fürsten und portugiesischen Priester*innen verwickelt, während sein Gönner versucht, Shogun zu werden.
Stärken: Das Budget glänzt in jeder Szene. Großartige Kostüme. Japanische Kultur steht im Mittelpunkt, ohne exotisiert oder verklärt zu werden. Hohe Spannung.
Schwächen: Hat wenig thematische Tiefe. Plotfäden aus Episode 1 verlieren sich. Hauptfigur etwas Fehlbesetzung. Viele Figuren sind sehr eindimensional.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Poe Dameron setzt Wohnprojekte um.
Show Me a Hero (2015)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein kommunaler Politiker muss ein Gerichtsurteil umsetzen, das Sozialwohnungen in einem reichen Viertel vorsieht — obwohl er selbst ursprünglich dagegen Wahlkampf geführt hat. Die Serie zeigt die Folgen aus Perspektiven der Bewohner*innen ebenso wie der Benachteiligten.
Stärken: Relevantes Thema. Hohe Empathie für alle Seiten. Präzise Darstellung kommunaler Politikprozesse.
Schwächen: Figuren bleiben teilweise flach und emotional schwer greifbar. Handlung folgt realen Ereignissen und baut deshalb weniger Dramatik auf.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Rebecca Ferguson gewinnt jeden In-die-Augen-starr-Wettbewerb.
Silo (2023–heute)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In einer postapokalyptischen Welt leben 10.000 Menschen in einem gigantischen unterirdischen Bunker mit 144 Ebenen. Wer hinauswill, stirbt. Doch was verbergen die Machthaber? Eine mürrische Mechanikerin stößt in den Kern der Verschwörung vor.
Stärken: Großartiges Worldbuilding. Riesiger Cast mit starken Leistungen. Exzellentes Produktionsdesign. Extrem sorgfältiges Pacing. Fast lächerlich spannungsgeladen.
Schwächen: Thematisch recht leer — „nur“ extrem gut gemachte Unterhaltung.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht, aber siehe Schwächen.
Bewertung: 4,5

Gary Oldman, kein Aushängeschild für britische Hygienestandards.
Slow Horses (2022–heute)
Staffeln: 5
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Versagerinnen des MI5 landen in Slough House (Titelwitz). Zufällig geraten sie immer wieder in brenzlige Situationen und sind die Einzigen, die den Tag retten können.
Stärken: Gary Oldman. Gute Spannung. Solide Figurenarbeit.
Schwächen: Völlig absurde Plots, wie bei vielen Agentenserien. Oldmans Marotten nutzen sich ab. Fragwürdige Arbeitsmoral. Figuren bleiben funktional statt tief. Kaum Chemie zwischen manchen Darstellerinnen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Eine Kinderserie. Nicht, dass das Poster Zweifel lassen würde, aber manchen Leuten muss man es explizit sagen.
Star Wars Rebels (2014–2018)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Zwischen Episode III und IV entsteht der Widerstand — teilweise durch die Abenteuer eines jungen, machtsensitiven Protagonisten, seines Mentors und einer rebellischen Wahlfamilie, während Inquisitor*innen Jagd auf sie machen.
Stärken: Charmante Figuren. Gute politische Plots rund um die Rebellion. Viele Cameos für Fans.
Schwächen: Die mystischen Force-Arcs wirken tonal unpassend. Thrawn hat die üblichen Probleme aller „genialen“ Bösewichte.
Würde ich noch einmal schauen: Nein — eine Kinderserie ohne tiefere Ebenen.
Bewertung: 3,5

Nicht einmal Riesenbabys könnten übersehen, dass das für Kinder ist.
Star Wars Resistance (2018–2020)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Noch stärker auf ein junges Publikum ausgerichtet als Rebels. Eine Gruppe Teenager fliegt Rennschiffe auf einer Wasserwelt, deren Station später vor der First Order flieht — eine Art jugendfreundliches Battlestar Galactica.
Stärken: Viele Dogfights. Überwiegend charmante Figuren. Einige Cameos.
Schwächen: Übermäßiger Slapstick. Lächerlich dumme Plots (etwa lebensgefährliche Geburtstagsfeiern). Schwacher Bezug zur Sequel-Trilogie.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5
Bevor jemand fragt, es gibt keine Station 12.
Station Eleven (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal, Pilot dreimal
Elevator-Pitch: Eine Pandemie tötet 99 % der Menschheit. Ein Mädchen überlebt durch Zufall und schließt sich einem Mann an. 20 Jahre später ist sie Teil einer reisenden Theatertruppe, die Kultur in einer neuen Welt erhält.
Stärken: Eine seltene optimistische Postapokalypse. Unglaubliche Darsteller*innen. Tiefe Themen. Komplexe Struktur mit Zeitsprüngen. Unterschiedliche Perspektiven.
Schwächen: Wer klare Auflösungen mag, wird unglücklich.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 5

Eine Bande reicher Arschlöcher macht reiche Arschlöcher-Scheiße.
Succession (2018–2023)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine Familie reicher Arschlöcher kämpft um die Nachfolge an der Spitze ihres FOX-News-ähnlichen Medienimperiums. Alle sind inkompetent, toxisch und unsympathisch — aber in wechselnden Abstufungen.
Stärken: Beißender Humor. Herausragende Darsteller*innen. Witzige, präzise Dialoge. In Staffel 4 außerdem echte Dramatik.
Schwächen: Serie will oft gleichzeitig kritisieren und füttern. Ständige Reset-Momente entwerten echte Konsequenzen. Teilweise feige Erzählhaltung (bis Staffel 4). Logan stirbt zu spät.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3 (Staffel 1–3), 4 (Staffel 4)

Schöner Mann sieht schön aus.
Sugar (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Elite-Privatdetektiv spezialisiert auf vermisste Personen sucht die verschwundene Tochter einer Hollywood-Dynastie — und entdeckt, dass alles viel komplizierter ist.
Stärken: Colin Farrell. Anna Gunn. Großartige Schauspieler*innen. Alle sehen fantastisch aus. Sugar ist ein guter Mensch, was das Noir-Genre schön bricht. Ein Twist, den M. Night Shyamalan feiern würde. Ein Fest für Filmfans. Starker zweitwichtiger Antagonist.
Schwächen: Schwacher Hauptantagonist. Wirkt mehr wie ein Film als wie eine Serie.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Eine Serie, basierend auf einem Gemälde? Warum nicht?
Tales from the Loop (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Lose verbundene Episoden zeigen seltsame Ereignisse in einer US-Kleinstadt: Zeitreisen, Roboter, unerklärliche Technologie. Der Fokus liegt auf philosophischen Fragen und menschlichen Themen.
Stärken: Faszinierende Prämissen. Einzigartige Ästhetik. Durchgehende melancholische Tonalität, die tief berührt.
Schwächen: Flache Figurenzeichnung. Mitunter zu langsam.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Ich nehme einmal Kitsch und zweimal positive Gefühle, bitte.
Ted Lasso (2020–2023)
Staffeln: 3
Gesehen: Staffel 1 zweimal, Staffel 2 und 3 jeweils einmal
Elevator-Pitch: Ein US-Football-Trainer übernimmt ein Londoner Fußballteam. Hilarity ensues. Ted ist der optimistischste Mensch der Welt.
Stärken: Der unerschütterliche Optimismus macht die Serie zu einem emotionalen Dessert. Charmante Figuren. Witzige Dialoge.
Schwächen: Der Plot manipuliert Figuren, um weiterzukommen. Staffel 2 ist tonal chaotisch. Manche Episoden totale Fehlschläge. Staffel 3 verstärkt die Probleme von Staffel 2.
Würde ich noch einmal schauen: Staffel 1 vielleicht. Staffel 2 sicher nicht.
Bewertung: 4,5 (Staffel 1), 3,5 (Staffel 2), 3 (Staffel 3)
Der Titel ist ironisch, weil sie nicht wirklich Amerikaner sind.
The Americans (2013–2018)
Staffeln: 6
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Zwei sowjetische Spion*innen leben als amerikanisches Vorzeigepaar. Die Arbeit zehrt an ihnen, besonders als sie ihre Tochter rekrutieren sollen — während ihr bester Freund beim FBI arbeitet.
Stärken: Unglaublich subtile Schauspielleistungen. Faszinierende Figuren. Moralische Fragen. Sehr langsames, intensives Erzähltempo — fast perfektes Procedural.
Schwächen: Staffel 1 ist „nur“ gutes Fernsehen.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1), 5 (Staffel 2–6)

Das milchigste aller Milchgesichter.
The Assassin (2025)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine ehemalige Auftragsmörderin in den Wechseljahren wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Ihr Sohn, ein Journalist, ahnt von ihrer wahren Identität nichts.
Stärken: Eine ältere Frau als Action-Protagonistin. Positive Darstellung ihrer Sexualität. Ordentlich unterhaltsam.
Schwächen: Dumme Figurenentscheidungen. Schlechte Dialoge. Unsinnige Plotentwicklungen. Mystery-Box-Erzählweise.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2

Der Bär ist eine Metapher.
The Bear (2022–heute)
Staffeln: 4
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Spitzenkoch versucht, das heruntergekommene Schnellrestaurant seines verstorbenen Bruders zu retten. Rasende Energie, Chaos und Konflikt prägen den Alltag.
Stärken: Enorme Energie durch das Ensemble. Rasend schnelle Dialoge. Kurze, punktgenaue Episoden. Echte emotionale Stakes. Präziser Blick auf die Gastrobranche.
Schwächen: Thematisch etwas dünn. Die aggressiven Beziehungen können ermüden. Teilweise Klischees. Staffel 1 verherrlicht toxische Arbeitskultur (Staffel 2 bessert nach).
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4 (Staffel 1), 4,5 (Staffel 2), 4 (Staffel 3)
Die schlechteste Star-Wars-Serie bislang. Wird es noch schlimmer? Hoffentlich finden wir es nicht raus!
The Book of Boba Fett (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Boba Fetts Weg vom Sarlacc bis zur Gegenwart. Rückblenden zeigen seine Zeit bei den Tusken; in der Gegenwart kämpft er gegen Verbrechersyndikate um Tatooine.
Stärken: Es ist zumindest Star Wars. Für Boba-Fans nett. Zwei Episoden ohne Boba, die The Mandalorian weiterführen.
Schwächen: Miserable Schauspielerei. Schlechtes Writing. Teilweise peinliches Produktionsdesign. Null Kohärenz.
Würde ich noch einmal schauen: Nicht in tausend eisigen Wintern.
Bewertung: 1,5

Nicht Bridgerton, aber sie hoffen auf eine Verwechslung.
The Buccaneers (2023–present)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Eine Gruppe junger Mädchen aus wohlhabenden New Yorker Familien gerät in die Welt des alten englischen Adels. Vor dem Hintergrund von Klassenkonflikten und alten Moralvorstellungen kommt es zu Kulturkollisionen, Romanzen und Intrigen. Die Besetzung ist bewusst divers, Dialoge und Musik sind sehr 2023, während die alte Erzählstruktur beibehalten wird.
Stärken: Wunderschöne Bilder. Tolle Kostüme. Viel Energie im Ensemble. Handwerklich gut geschrieben. Sehr melodramatisch.
Schwächen: Hat einige Längen. Trotz modernem Ton bleiben Geschichte und Figuren sehr altmodisch. Geht inhaltlich nicht besonders in die Tiefe.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Hat CGI wirklich Hensons Studio ersetzt? Diese Serie stellt die relevanten Fragen.
The Dark Crystal – Age of Resistance (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Als Prequel zum Film von 1982 zeigt die Serie, wie die Gelflings ihre Rebellion gegen die Skeksis beginnen, die sie letztlich vernichten wird. Der titelgebende Dark Crystal ist das magische MacGuffin, das sie den Skeksis entreißen müssen. Wir folgen drei verschiedenen Gelflings aus unterschiedlichen Stämmen mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Stärken: Gut funktionierende Mischung aus Puppenspiel und CGI. Charmante Figuren. Gelungene Erweiterung des Films von 1982. Viele wirklich coole Ideen.
Schwächen: Die Skeksis driften zu oft in ekelhafte Albernheit ab. Die Handlung braucht zu lange, um auf den Punkt zu kommen. Das bekannte, in einem Genozid an den Gelflings endende Ergebnis schmälert die emotionale Investition. Viele Figuren sind schlecht erklärt und handeln unnachvollziehbar. Wurde abgesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Wenn man die Fans fragt, wären da noch drei Bücher übrig.
The Expanse (2015–2022)
Staffeln: 6
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In der Zukunft hat die Menschheit das Sonnensystem besiedelt. Jenseits des Mars werden die Belterinnen von der UN (Erde) und der MCR (Mars) unterdrückt und kämpfen um ein besseres Leben. Unsere bunt zusammengewürfelte Hauptgruppe gerät in eine Verschwörung um eine außerirdische Lebensform, die das Schicksal der Menschheit radikal verändern wird. Mit der Zeit werden die Protagonistinnen zu Schlüsselfiguren der Politik im Sonnensystem.
Stärken: Großartige Handlung. Faszinierende Ideen. Hohe Plausibilität bei Raumfahrt, Gravitation und Leben im All. Tiefgehende Themen und Denkanstöße. Deutliche Verbesserung gegenüber der Buchvorlage.
Schwächen: Die Figuren sind etwas flach, insbesondere Hauptfigur James Holden. Die Geschichte wird durch die Absetzung nach Staffel 6 vorzeitig beendet.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Ich hatte das mal als schlechteste Marvel-Serie gesehen, aber dann kam „Hawkeye“.
The Falcon and the Winter Soldier (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Nach den Ereignissen von Avengers: Endgame versuchen Falcon und der Winter Soldier, ihren Platz in der Welt zu finden und ihre persönlichen Probleme zu bearbeiten – für den Winter Soldier die erdrückende Schuld über Jahrzehnte des Mordens, für Falcon die lähmende Verehrung von Captain America. Am besten geht das natürlich, indem sie einen gemeinsamen Feind bekämpfen.
Stärken: Marvel-Action. Zwei bekannte Figuren im Team-up. Fortsetzung der Filmhandlung. Interessante Grundidee.
Schwächen: Die interessante Prämisse wird nicht eingelöst. Schlechtes Writing. Erstaunlich miese Produktionswerte gemessen am Budget. Wütend machende Politik. Zieht sich in allen Fragen feige in die Mitte zurück. Beleidigendes Finale.
Würde ich noch einmal schauen: Habe ich diesen Eindruck erweckt?
Bewertung: 1,5

Es gibt Raben, also haben wir Poe, aber keinen Dameron.
The Fall of the House of Usher (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Milliardärsfamilie der Ushers stirbt in einer Reihe schrecklicher, mysteriöser Tode aus. Der Patriarch vertraut sich dem Ermittler an, der ihn seit Jahrzehnten zu Fall bringen will. Es stellt sich heraus, dass die Familie unter einem Fluch leidet, der jedes Mitglied auf von Poe inspirierten Wegen dahinrafft.
Stärken: Blutig-derbe Tode. Mitunter hervorragende Plotkonstruktion. Teilweise inspirierte Schauspielleistungen. Starke politische Untertöne.
Schwächen: Läuft letztlich auf nicht viel hinaus. Kein echter moralischer Kern hinter dem Fluch. Teilweise gleichgültige Inszenierung und Figurenzeichnung. Vieles wirkt unlogisch, sobald man zweimal darüber nachdenkt. Die Poe-Bezüge wirken stellenweise sehr erzwungen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, funktioniert nur, wenn man das Ende nicht kennt.
Bewertung: 3

Mit offizieller Zustimmung des FPOTUS Obama.
The G-Word (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Comedian Adam Conover setzt seine YouTube-Reihe Adam Ruins Everything fort und erklärt, wie Regierung in den USA (nicht) funktioniert. Vom Wetterdienst bis GPS stellt er unbekannte Behörden vor, zeigt, welchen Nutzen sie bringen, und kombiniert das mit Kritik und Humor.
Stärken: Ehrliche Wertschätzung staatlicher Funktionen. Spannende, menschliche Geschichten werden ausgegraben. Toller Schnitt und starkes Produktionsdesign.
Schwächen: Nicht wirklich sehr lustig, die besten Teile sind die ernsthaften. Diese ernsthaften Passagen sind viel zu kurz und zu oberflächlich.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Nicht von der weirden Präsentation täuschen lassen. Es ist noch weirder.
The Good Lord Bird (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Miniserie erzählt den Überfall auf Harpers Ferry als Groteske. Hauptfigur ist ein versklavter Junge, der von John Brown „gerettet“ wird – Brown hält ihn für ein Mädchen und behandelt ihn entsprechend. Brown führt einen blutigen Krieg gegen Versklaver*innen, doch das Ganze ist eine einzige Farce.
Stärken: Die völlige Weirdness des Ganzen. Sehr interessante Kritik am „white gaze“ auf das Thema. Magnetische Performance von Ethan Hawke.
Schwächen: Kann sich etwas ziehen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4

Allenfalls von Mittelmäßigkeit heimgesucht.
The Haunting of Bly Manor (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese Adaption von The Turn of the Screw verlegt die Vorlage in die Gegenwart und ins klassische Netflix-Serienformat. Eine Familie zieht in ein Spukhaus und muss herausfinden, wie sie dem Fluch entkommt.
Stärken: Einzelne unheimliche Designentscheidungen. Eine sympathische Hauptfigur.
Schwächen: Insgesamt sehr blass. Die Geschichte zieht sich viel zu lange für das, was tatsächlich erzählt wird. Schreiben, Schauspiel und Produktionswerte sind durchgehend mittelmäßig.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Kein Budget für Makeup oder mehr als ein Kostüm pro Schauspieler.
The Last Kingdom (2015–2022)
Staffeln: 5 und ein Film
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese Adaption der gleichnamigen Romanreihe beschäftigt sich mit der Entstehung Englands unter Alfred dem Großen und seinem Sohn Edward, in einer Zeit, in der Wikinger und Christ*innen um die Seele des Landes kämpfen. Unser Protagonist ist ein Christ, der bei Wikingern aufwuchs, zwischen beiden Welten wandelt und versucht, unabhängig zu bleiben, während eine neue Ordnung entsteht.
Stärken: Schwerter. Bärte. Viele Schlachten. Männliche Kameradschaft. Ordentlich spannende Plots und Wendungen. Einige gute Figuren und Performances.
Schwächen: Einige schlechte Figuren und Performances. Geringes Budget. Wiederholende Erzählstruktur.
Würde ich noch einmal schauen: Nein. War schön, solange es dauerte, aber lieber nicht zu sehr darüber nachdenken, sonst knirscht es.
Bewertung: 3,5

Hier wäre Raum für einen cleveren „Die letzten von uns, die X gemacht haben“-Witz.
The Last of Us (2023–present)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In dieser Adaption der beliebten Videospielreihe muss ein Mann ein verletzliches Mädchen durch eine postapokalyptische Welt eskortieren. Es gibt Zombies, aber wie immer sind andere Menschen die größte Gefahr.
Stärken: Pedro Pascal. Die Marke. Handwerklich kompetent. Episode 3.
Schwächen: Sehr generisch. Viele dumme worldbuilding-Entscheidungen. Wirklich fragwürdige moralische Botschaften.
Würde ich noch einmal schauen: Nein. Das ist wirklich nicht gut.
Bewertung: 3

Ich weine nicht, warum fragt ihr?
The Leftovers (2014–2017)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: 2 % der Weltbevölkerung verschwinden von einer Sekunde auf die andere. Niemand weiß warum, und die Serie interessiert sich überhaupt nicht für die Ursache, sondern für Trauer und Trauma der Zurückgebliebenen.
Stärken: Unglaubliche Melancholie. Macht einen wirklich traurig. Enorme Schauspielleistungen. Großartige Figuren. Die Handlung führt einen an völlig unerwartete Orte. Sehr schräg.
Schwächen: Emotional schwer zu ertragen. Sicher nicht für alle.
Würde ich noch einmal schauen: Unsicher. Ist eine echte Herausforderung.
Bewertung: 4 (Staffel 1), 5 (Staffel 2 und 3)

Klassisches Understatement des rich kid.
The Lord of the Rings – The Rings of Power (2022–present)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Nach dem Sieg über Morgoth und seinen Diener Sauron glauben die meisten Elbinnen, das Böse sei besiegt und eine Friedenszeit angebrochen. Galadriel ist anderer Meinung und sucht nach Sauron, der Menschen, Zwerginnen und Elb*innen dazu bringen will, mächtige Artefakte zu schmieden – die titelgebenden Ringe der Macht –, die er mit einem Meisterring kontrollieren kann, um, Überraschung, der Lord of the Rings zu werden.
Stärken: Das riesige Budget ist in jeder Szene sichtbar, die Serie ist überwältigend anzusehen. Großartiges Setdesign. Die Lore und Mittelerde werden überzeugend vermittelt. Alles mit Sauron und Khazad-dûm in Staffel 2.
Schwächen: Kaum Figurenbögen. Mittelmäßiges Writing. Strukturelle Probleme. Die Hobbits.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, wirkt nicht lohnend.
Bewertung: 3 (Staffel 1), 4 (Staffel 2)

Vor 20 Jahren hätte ich das total gefeiert, heute zucke ich mit den Schultern.
The Mandalorian (2019–present)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Erinnerst du dich an Boba Fett und seine coole Rüstung? Dies ist die Geschichte eines anderen Menschen in ähnlicher Rüstung, der diesmal eine Hintergrundgeschichte und einen tatsächlichen Charakter hat.
Stärken: Pedro Pascal. Einige coole Szenen im Star-Wars-Universum. Erste nicht-animierte Star-Wars-Serie. Diese Infiltrationsfolge in Staffel 2.
Schwächen: Die übergeordnete Handlung ergibt deutlich weniger Sinn als die Einzelabenteuer. Giancarlo Esposito ist in einer unterentwickelten Rolle komplett verschwendet. Staffel 2 verliert sich im bloßen Referenzieren statt auf eigenen Füßen zu stehen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3 (Staffel 1), 2,5 (Staffel 2), 3,5 (Staffel 3)

Die Version über den unbeliebten Kriegsschauplatz. Erinnert die Leute wohl zu sehr an Vietnam.
The Pacific (2010)
Staffeln: 1
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Als Nachfolger von Band of Brothers erzählt diese Miniserie den Krieg im Pazifik. Wir folgen drei Soldat*innen mit sehr unterschiedlichen Lebenswegen. Jede Folge hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt.
Stärken: Echte Figuren mit klaren Entwicklungen. Ein Setting, das im Film- und Serienbetrieb wesentlich seltener vorkommt. Hohe historische Glaubwürdigkeit.
Schwächen: Die relative Unbekanntheit vieler Details des Pazifikkriegs erschwert das Mitfiebern, da die Serie weniger auf Vorwissen bauen kann als Band of Brothers. Stellenweise Längen.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4

Verschwörung gegen die Aufmerksamkeit des Publikums.
The Plot Against America (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In einer Alternativgeschichte verliert Roosevelt die Wahl 1940 gegen Charles Lindbergh und dessen „America First“-Plattform. Lindbergh beginnt, Jüd*innen zu diskriminieren und die USA näher an Nazi-Deutschland heranzuführen. Die Serie folgt den Erlebnissen einer jüdischen Familie in den folgenden zwei Jahren.
Stärken: Interessante Prämisse. Sehr zeitgemäßes Thema.
Schwächen: Ideenarme Figuren und mittelmäßige Performances. Die Geschichte nimmt nie wirklich Fahrt auf. Das Ende kommt abrupt und ist erzählerisch unbefriedigend.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5

Die Königin ist Netflix, die auf den Hype setzt und gewinnt.
The Queen’s Gambit (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In den 1950er und 1960er Jahren wird ein junges Mädchen als Schachwunderkind entdeckt und setzt sich in einer männlich dominierten Welt durch, bis sie in der Sowjetunion gegen die besten Spieler der Welt antritt. Im Grunde Rocky IV, nur mit Schach.
Stärken: Kompetente Umsetzung, die erstaunlich viel Spannung erzeugt, obwohl man Leuten beim Schachspielen zusieht. Allgemein charmante Figuren.
Schwächen: Extrem problematische Darstellung von Substanzmissbrauch. Ergibt in der Summe nicht allzu viel. Generische, klischeehafte Erzählweise, besonders im Finale.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Ich bin nicht sicher, ob der Maulkorb für Nancy eine beabsichtigte Metapher ist.
The Reagans (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Zusammengestellt aus Interviews mit Zeitzeug*innen und Archivmaterial, will diese Doku das Leben der Reagans vom Aufstieg Ronalds in Hollywood bis zu den Nachwirkungen seiner Präsidentschaft zeigen.
Stärken: Gute Balance zwischen Kritik und Lob. Alle wichtigen Themen von Reagans Leben werden gestreift.
Schwächen: Strukturell wenig überzeugend; ohne Vorkenntnisse der Ereignisse schwer zu folgen. Wirkt sprunghaft und konfus und vermittelt kaum ein klares Bild der Reagans.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, dafür ist die Serie nicht gut genug. Wahrscheinlich wäre ein Ansatz, der stärker die Zeit als die Biografie in den Mittelpunkt stellt, besser gewesen.
Bewertung: 3

Ein unverfilmbarer Stoff. Netflix macht Apple und Amazon mit der Portokasse Konkurrenz.
The Sandman (2022)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese Adaption der berühmten Graphic Novels von Neil Gaiman dreht sich um Dream, den titelgebenden Sandman, der von Sterblichen gefangen genommen und später befreit wird. Es folgen seltsame und magische Abenteuer. Die übergeordnete Frage ist, ob er, einer der Endless, sich verändern kann.
Stärken: Gute Leistungen durchweg. Die Rätselhaftigkeit und Magie der Comics werden insgesamt sehr gut eingefangen. Großartige Bildsprache. Die Serie trifft viele kleine, aber entscheidende Momente genau richtig.
Schwächen: Teilweise etwas holpriges CGI, besonders in der Hölle. John Dee funktioniert als Schurke nicht besonders gut und wird zu stark entschärft.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5 (Staffel 1), 5 (Staffel 2)

Der OG. Ohne diese Serie kein Prestige TV.
The Sopranos (1999–2006)
Staffeln: 6
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Wir folgen einer Mafiafamilie in New Jersey. Hauptfigur ist Familienoberhaupt Tony Soprano, der wegen Panikattacken eine Therapeutin aufsucht. Das Innenleben der Mafiosi wird ausführlich offengelegt – und als keineswegs besonders tief oder bewundernswert entlarvt.
Stärken: Großartige Performances. Starke Figuren. Gute Moral, weil die Mafiosi nicht als coole Typen inszeniert werden, die man bewundern soll.
Schwächen: Die ersten beiden Staffeln sind stellenweise zu sehr auf der „coole Mafiosi“-Schiene.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 5

Selten zuvor war eine zweite Staffel eine schlechtere Idee.
The Terror (2018–2019)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Staffel 1 zeigt eine arktische Expedition im 19. Jahrhundert, die katastrophal scheitert – inklusive Fantasy-Horrorelementen. Staffel 2 behandelt die Internierung japanischstämmiger US-Amerikaner*innen im Zweiten Weltkrieg und mischt ebenfalls Horrorelemente hinein.
Stärken: Staffel 1 hat einen großartigen Cast und starke Performances. Spannende Settings und Horroraspekte.
Schwächen: Staffel 2 ergibt in Plot und Figurenentwicklung meist wenig Sinn und zieht extrem problematische Schlüsse aus dem eigenen Mystery-Setup.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht Staffel 1.
Bewertung: 4,5 (Staffel 1), 2 (Staffel 2)

Eine Serie wie ein Drogentrip, und kein angenehmer.
The Third Day (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: In dieser Miniserie besucht ein Mann eine kleine Insel ohne Handynetz, um den Kopf frei zu bekommen. Es ist gerade der Tag eines alten, heidnischen Rituals der skurrilen Inselbewohner*innen, und ab da geht alles bergab. Später versucht seine Familie, ihn zu finden, und stößt auf mehr, als ihr lieb ist.
Stärken: Magnetische Schauspielleistungen. Durchgängig rauschhafte, verstörende Stimmung. Völlig überraschend und innovativ. Mehr Erfahrung als Unterhaltung.
Schwächen: Erzählerisch nicht besonders kohärent und sehr kunstfilmhaft, was für manche problematisch sein dürfte. Außerdem nicht sehr viel Plot.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, ist nicht mein Ding.
Bewertung: 4

Ich weiß, dass es eine Metapher warum, fragt ihr?
The Underground Railroad (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn der Underground Railroad eine tatsächliche unterirdische Eisenbahn wäre? Dieses etwas bizarre Setting wird genutzt, um kleine Veränderungen an der historischen Realität des amerikanischen Südens vorzunehmen. So können zeitgenössische Themen und Ästhetik mit der Geschichte verschränkt und verschiedene Gesichter der Sklaverei sowie ihre Folgen für Versklaverinnen und Versklavte gleichermaßen untersucht werden.
Stärken: Interessante, innovative Prämisse. Viel Spannung. Viel Stoff zum Nachdenken. Provokativ.
Schwächen: Die Hauptfigur ist von vielem, was geschieht, emotional stark abgekoppelt, sodass es für Zuschauerinnen schwer ist, sich einzufühlen (beabsichtigt, aber bemerkenswert). Stellenweise sehr schwer anzuschauen.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 4,5

Viele positive Erinnerungen. Aus einer Zeit, als Politik einen noch hoffnungsfroh und optimistisch stimmen konnte.
The West Wing (1999–2006)
Staffeln: 7
Gesehen: Dreimal
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn statt Bill Clinton ein demokratischer Präsident mit starkem Falkentum und tiefer Religiosität im Weißen Haus gesessen hätte? Die Serie ist im Grunde liberaler Wunschtraum der frühen 2000er.
Stärken: Großartiges Writing. Tolle Performances. Cleveres Produktionsdesign, Licht und Kameraführung. Quasi ein öffentlicher Dienst, indem die inneren Abläufe von Regierung gezeigt werden. Eine Serie, die Politik optimistisch betrachtet.
Schwächen: Der extrem gönnerhafte Sorkin-Ton. Die späteren Staffeln, insbesondere Staffel 5, haben viele Probleme. Einiges an Politik wirkt heute völlig veraltet. Aus heutiger Sicht oft Fremdscham. Bartlett wäre ein eher mittelmäßiger Präsident gewesen.
Würde ich noch einmal schauen: Ich bin unsicher. Viele gute Erinnerungen, aber vielleicht bleiben sie besser Erinnerungen, statt beim Rewatch enttäuscht zu werden.
Bewertung: 4 (Staffel 1–4 und 6–7), 3 (Staffel 5)

Fuck. Fuck. Fuck. Fuuuuuck. Fuck. Kenner*innen verstehen das.
The Wire (2002–2008)
Staffeln: 5
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Baltimore ist eine Stadt voller Kriminalität mit einer Polizei, die sie nicht in den Griff bekommt. Die Serie untersucht die Gründe dafür, indem sie enorm viel Raum für Polizeiarbeit, Bürokratie und institutionelles Versagen lässt. Mit jeder Staffel weitet sich der Fokus auf einen weiteren Aspekt der scheiternden Metropole.
Stärken: Kritischer Blick auf Systeme statt auf Einzelpersonen. Sehr starke Performances. Diverser Cast. Große Authentizität. Klare Struktur. Viele unvergessliche Figuren.
Schwächen: Mitunter sehr problematisch in der Glorifizierung außerlegaler Gewalt. Verstärkt den Mythos der „guten Cops“. Staffel 5.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5 (Staffel 2 und 3), 4,5 (Staffel 1 und 4), 2,5 (Staffel 5)

Eine der besten Darstellungen des Papsttums, tatsächlich.
The Young Pope (2016), The New Pope (2020)
Staffeln: 2
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Ein sehr gut aussehender junger Papst wird gewählt – und entpuppt sich als radikaler Konservativer. (Staffel 1) Nach den Ereignissen von Staffel 1 wird ein neuer Papst gewählt, der sich unter anderem mit seinem Vorgänger auseinandersetzen muss. (Staffel 2) Der Katholizismus wird in seiner Schönheit wie in seinen Abgründen sehr ernst genommen.
Stärken: Bildsprache. Die völlige Weirdness. Kameraarbeit. Atemberaubende Nahaufnahmen „hässlicher“ Gesichter, inszeniert wie das Schönste der Welt. Ein Gefühl von Katharsis. Emotionale Tiefe, die im Fernsehen kaum übertroffen wird.
Schwächen: Staffel 1, Episode 8 ist ein riesiger Fehlgriff.
Würde ich noch einmal schauen: Ja, sofort. Diese Serie spricht mich sehr an. Ich habe mit Sean T. Collins darüber gesprochen.
Bewertung: 5

Komm für Michael Mann, bleib für die kompetent gemachte Krimiserie.
Tokyo Vice (2022–2025)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Der erste im Ausland geborene Journalist, der in den 1990ern bei einer angesehenen japanischen Zeitung angestellt wird, gerät in die Welt der Yakuza. Ähnliches gilt für eine amerikanische Escort. Beide dienen als Blickfenster auf japanische Kultur und das Yakuza-Milieu.
Stärken: Das Japan der späten 1990er ist ein spannendes Setting und extrem sorgfältig rekonstruiert. Die Spannung trägt die Handlung im Allgemeinen gut.
Schwächen: Die Figuren sind nur mäßig interessant, ihre Entscheidungen oft willkürlich und klar plotgetrieben. Der Fokus auf weiße Figuren drängt die japanischen Figuren an den Rand und „othered“ sie.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Hässlichster Titelbildschirm und langweiligste Titelmusik aller Zeiten.
Twin Peaks (1990–1991, 2017)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Laura Palmer ist tot, und ein FBI-Agent wird geschickt, um herauszufinden, wer sie getötet hat. In der Kleinstadt Twin Peaks wird schnell klar, dass ein mysteriöser Mörder namens BOB, offenbar ein Dämon aus einer anderen Dimension, verantwortlich ist.
Stärken: Special Agent Dale Cooper, gespielt von Kyle MacLachlan, ist jedes Mal ein Genuss, wenn er im Bild ist. Insgesamt starke Performances. Die Weirdness überrascht ständig. Tiefe Themen zum Nachdenken. Beschäftigt sich mit realen Problemen. (Staffel 1 und 2) In Staffel 3 wird die Weirdness auf elf gedreht, mit Bildern, die sich für Jahre ins Gedächtnis brennen. (Staffel 3)
Schwächen: Senderauflagen führen vor allem in Staffel 2 zu Brüchen; es gibt einen vollkommen sinnlosen Subplot, und die Staffel endet sehr abrupt. Staffel 3 ist definitiv nicht für alle.
Würde ich noch einmal schauen: Vielleicht?
Bewertung: 4,5 (Staffel 1), 3,5 (Staffel 2), 5 (Staffel 3)

Wie „Making a Murderer“, aber nicht so unethisch.
Unbelievable (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Diese True-Crime-Serie verfolgt die Vergewaltigung einer jungen Frau. Die Polizei glaubt ihr nicht und ruiniert ihr Leben. Jahre später schlägt der Täter erneut zu, doch eine andere Polizistin reagiert empathisch und rollt den Fall neu auf.
Stärken: Großartige Leistung von Kaitlyn Dever. Sehr aktuelles Thema. Narrativ befriedigende Struktur und Auflösung.
Schwächen: Die Botschaften sind mitunter sehr mit dem Holzhammer. Fraglich, ob das Thema wirklich eine ganze Staffel rechtfertigt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Revisionismus an der Ostfront.
Unsere Mütter, unsere Väter (2013)
Staffeln: 1
Gesehen: Zweimal
Elevator-Pitch: Die Geschichte folgt fünf Freundinnen von 1941 bis 1945. Zwei werden an die Ostfront eingezogen, eine wird zum großen Musikstar, eine schließt sich dem Sanitätsdienst an und einer versucht als Jude, den Holocaust zu überleben. Die Erlebnisse sollen die „deutsche Kriegserfahrung“ insgesamt abbilden.
Stärken: Die Ostfront wird sonst häufig in Film und Fernsehen ignoriert, was hier positiv auffällt. Gute Produktionswerte. Der Plot ist solide konstruiert und weist ein angenehmes Erzähltempo auf.
Schwächen: Steife Dialoge und Spiel mit moralinsaurem Unterton. Extrem problematische politische Aussagen. Besonders problematische Darstellung der Polnischen Heimatarmee und von Polinnen generell.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5

Clevere Anspielung auf die Ikonografie von „Der Soldat James Ryan“.
The Vietnam War (2017)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Nach dem Erfolg seiner Bürgerkriegs-Serie interviewt Ken Burns Überlebende beider Seiten – Vietnamesinnen aus beiden Staaten sowie US-Soldatinnen und Politiker*innen – und lässt sie die Geschichte des Krieges erzählen. Die Erzählstimme hält sich weitgehend zurück, die Interviews tragen den Großteil der Narration.
Stärken: Beide Seiten kommen zu Wort, was beim Vietnamkrieg deutlich besser funktioniert als beim Bürgerkrieg. Die Geschichten sind wirklich aufschlussreich und interessant und liefern viele Perspektiven auf den Krieg und seine Auswirkungen auf Menschen.
Schwächen: Etwas Vorwissen über Krieg, Politik und zentrale Figuren ist sehr hilfreich. Notgedrungen extrem subjektiv. Eher als Ergänzung geeignet denn als alleinige Einführung in das Thema.
Würde ich noch einmal schauen: Nein, ich habe genug daraus mitgenommen.
Bewertung: 4

Der Höhepunkt von Disneys künstlerischem Mut.
Wandavision (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Wanda hat ihre eigene kleine Dimension erschaffen, in der sie ein glückliches Vorstadtleben mit Vision führt. Aus irgendeinem Grund ist das Ganze als Sitcom angelegt, die durch die Jahrzehnte wandert. In der „realen“ Welt versucht der Nachfolger von SHIELD, sie zu stoppen.
Stärken: Die Sitcom-Abschnitte sind jeweils im Stil der betreffenden Jahrzehnte inszeniert, von den 1950ern bis in die 2000er, inklusive Layout- und Kostümwechsel – das ist großartig gemacht. Die emotionale Beziehung zwischen Wanda und Vision funktioniert sehr gut. Nettes Cameo von Evan Peters.
Schwächen: Die Realwelt-Sequenzen funktionieren überhaupt nicht. Gegen Ende bricht der Plot auseinander. Das Finale ist ein ermüdendes CGI-Gewitter.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Sollte nicht funktionieren, tut es aber. Weitgehend.
Watchmen (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Als Fortsetzung der Watchmen-Graphic-Novel zeigt die Serie die Welt im Jahr 2019. Robert Redford ist Präsident der USA, die Polizei ist quasi Occupy Wall Street, es gibt Entschädigungen für schwarze Opfer rassistischer Gewalt (praktisch alle) und die Technologie hat andere Wege genommen als in unserer Welt. Dann kehrt Dr. Manhattan zurück, Ozymandias versucht, aus seinem Gefängnis zu entkommen, und die Handlung nimmt Fahrt auf.
Stärken: Großartige Einbindung schwarzer Geschichte (Tulsa-Massaker!) in die Watchmen-Althistorie. Sehr durchdachte Ideen über eine liberalere USA und die Gegenreaktion darauf. Treffende Einordnung von Rorschach und der Menschen, die ihn verehren würden – und warum. Tolle Besetzung und durchweg solides Schauspiel. Einige sehr gute Ideen darüber, wohin das Watchmen-Universum sich entwickeln könnte.
Schwächen: In der zweiten Hälfte vergisst die Serie viele ihrer starken Punkte und konzentriert sich auf einen Plot, der Dr. Manhattan töten soll – deutlich weniger interessant, der die in der ersten Hälfte aufgebauten Themen weitgehend liegen lässt. Am Ende steht die Botschaft, dass es eine gute Idee sei, der einen „guten“ Polizist*in Superkräfte zu geben.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Vor Zack Snyder war das die Big-Budget-Umsetzung.
Watchmen – The Complete Motion Comic (2009)
Staffeln: 1
Gesehen: Dreimal
Elevator-Pitch: Statt die Graphic Novel klassisch zu verfilmen, wird sie hier Panel für Panel animiert.
Stärken: Große Werktreue. Verstärkt die Vorlage an manchen Stellen, indem Verbindungen sichtbarer werden.
Schwächen: Fällt der Vorlage an anderen Stellen hinterher, indem Verknüpfungen verloren gehen. Nur ein Sprecher für alle Rollen, der die weiblichen Stimmen nicht besonders gut trifft.
Würde ich noch einmal schauen: Ja.
Bewertung: 4,5

Wie bei „Better Call Saul“ versucht hier jemand, Fehler aus der ersten Serie auszubügeln.
We Own This City (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: 15 Jahre nach The Wire und vor allem nach Black Lives Matter kehrt David Simon nach Baltimore zurück. Diesmal folgt die Serie einer korrupten Spezialeinheit der Polizei: wie ihre Mitglieder korrumpiert wurden, wie sie ihre Macht ausüben und wie sie schließlich stürzen.
Stärken: Deutlich bessere Politik als in The Wire. Unerträglich eindringliche Darstellung verschiedener Ebenen von Polizeigewalt und Korruption. Herausragende Performance von Jon Bernthal.
Schwächen: Viele erklärende Dialoge mit entsprechend schwacher Figurenzeichnung. Am Ende bleibt die Botschaft sehr unklar.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5
Ihr erratet niemals, welche Farbe ihre Jacken haben.
Yellowjackets (2022–present)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Flugzeug voller weiblicher Fußballspielerinnen stürzt in den kanadischen Wäldern ab; die Mädchen müssen über ein Jahr allein überleben, viele sterben. 20 Jahre später werden die Überlebenden von ihrer Vergangenheit heimgesucht.
Stärken: Langsam steigende Spannung und Beklemmung in der „Herr der Fliegen“-Situation im Wald. Gelungenes Casting, das jüngere und ältere Schauspielerinnen gut spiegelt.
Schwächen: Sehr schwankende Qualität der Performances, vor allem bei den Jüngeren. Die Handlung verfällt zunehmend in Lächerlichkeit, um Laufzeit und besonders die zweite Staffel zu rechtfertigen. Figuren verhalten sich immer absurder, nur um Konflikte zu erzeugen. Die Gegenwartsstränge sind einfach dumm.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

„Contact“, aber mit aggressiveren Aliens.
3 Body Problem (2024–present)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Die Menschheit nimmt Kontakt zu Außerirdischen auf. Sie kommen, um uns zu erobern – allerdings erst in 400 Jahren. Und nun?
Stärken: Politische und philosophische Ideen sind faszinierend. Das Worldbuilding ist sehr solide. Der historische Hintergrund ist sehr spannend.
Schwächen: Das Schreiben ist sehr mit dem Holzhammer. Man könnte „Wissenschaft“ durch „Magie“ ersetzen, und vieles würde gleich funktionieren. Figuren sind uninteressant. Einige Rollen sind fehlbesetzt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5

Komm für die dänische Armee, bleibe für Sex mit Kühen.
1864 (2014)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Im Krieg von 1864 steht Dänemark Preußen und Österreich gegenüber. Wir folgen einigen dänischen und einem deutschen Soldaten während der Kämpfe. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen der Figuren, dazu kommt ein mystischer Einschlag.
Stärken: In einer Szene hat einer der Hauptcharaktere Sex mit einer Kuh. Ungewöhnliches Setting. Funktionierende Figuren. Interessanter Mystizismus-Aspekt.
Schwächen: In einer Szene hat einer der Hauptcharaktere Sex mit einer Kuh. Nicht besonders spannend. Geringes Budget, das vielen Szenen im Weg steht. Die Dreiecksbeziehung ist ein ausgelutschtes Motiv.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3

Absturz durchs Plotloch.
1899 (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Auf einem Passagierschiff im Jahr 1899 häufen sich seltsame Ereignisse. Als man auf das Schwesterschiff trifft, das seit vier Monaten auf See verschollen ist, findet sich dort niemand außer einem Jungen. Geheimnisvolle Personen benutzen merkwürdige Geräte, und alles scheint irgendwie zusammenzuhängen.
Stärken: Von den Macher*innen von Dark. Sehr stimmungsvolle Atmosphäre. Unglaubliche Performances. Visuell überwältigend.
Schwächen: Sehr inkonsequente Plotentwicklung. Themenschmalspur, ergibt letztlich nicht viel. Sehr schlechte Bösewicht-Figur. Stützt sich stark auf Mysterien ohne befriedigenden Payoff. Offenes Ende nach Absetzung, das alles in der Luft hängen lässt.
Würde ich noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5
Abgebrochene Serien

Aus offensichtlichen Gründen super Stoff für Netflix.
13 Reasons Why (2017-2020)
Staffeln: 4
Gesehen: Die ersten zwei Episoden
Elevator-Pitch: Diese Adaption des berühmten Jugendromans desselben Namens basiert auf der Prämisse, dass ein junges Mädchen Suizid begeht und eine Spur von Brotkrumen in Form von Kassetten hinterlässt, auf denen peinliche Informationen und Geheimnisse über alle Menschen sind, die sie kannten, sodass rekonstruiert werden kann, wer sie war und warum sie Suizid beging.
Stärken: Fesselnde Handlung. Geheimnisse, die enthüllt werden. Plot-Twists.
Schwächen: Verherrlichung von Suizid. Macht Suizid zu einer Mystery-Box, die entschlüsselt werden soll. Mittelmäßiges Drehbuch, mittelmäßige Produktionswerte und Schauspielerei. Vier Staffeln für Material, das kaum für eine reicht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Niemals.
Bewertung: 2,5

10 von 10 in der Mittelmäßigkeitsolympiade.
Agents of S.H.I.E.L.D. (2013-2020)
Staffeln: 7
Gesehen: Die ersten drei Episoden
Elevator-Pitch: Publikumsfavorit Agent Phil Coulson ist nach seinem Tod in „The Avengers“ zurück und stellt ein Team aus C-Listerinnen zusammen, um gegen andere C-Listerinnen zu kämpfen. Es war die erste Marvel-TV-Serie und damit bei Erscheinen ein großes Ding. Sie lief parallel zu den Filmen und lieferte zusätzlichen Hintergrund.
Stärken: Es ist Marvel. Phil Coulson.
Schwächen: Das Budget erlaubte keine echte Verzahnung mit den Filmen wie später bei den Disney-Serien. Dasselbe Problem führt auch zu belanglosen Handlungssträngen und einer Divergenz zwischen den beiden Zeitlinien. Drehbuch, Figuren und Schauspiel sind mittelmäßig.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, dieses Ding ist ein Artefakt und nur für Historiker*innen interessant.
Bewertung: 3

Anpielungen auf Michelangelo helfen bei dem Drehbuch auch nicht.
Altered Carbon (2018-2020)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten 30 Minuten
Elevator-Pitch: In der Zukunft können deine Erinnerungen gespeichert werden, was theoretisch erlaubt, ewig zu leben. Die Marktwirtschaft hat allerdings dazu geführt, dass einige wenige superreiche Leute die Technologie monopolisieren und alle möglichen Probleme erzeugen, die nun von heldenhaften Protagonist*innen gelöst werden müssen.
Stärken: James Purefoy spielt mit. Netflix hat die Serie damals massiv gehypt. In der Theorie ein Blick auf Klasse und Ökonomie.
Schwächen: Schlechtes Drehbuch, wirklich schlechtes Schauspiel, völlig generische Umsetzung.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, nein, nein.
Bewertung: 1,5
Ein diverser Cast. Bestimmt gingen zwei Minuten konzeptionelle Arbeit in die Serie.
Around the world in 80 days (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten 30 Minuten
Elevator-Pitch: Die klassische Jules-Verne-Saga wird mit diverser Besetzung und einem Update für moderne Sensibilitäten neu erzählt, während das viktorianische Setting erhalten bleibt.
Stärken: Es ist das bekannte Ding, aber mit moderner Ästhetik. „Starke weibliche Figur“.
Schwächen: Schlechtes Drehbuch. Schlechte Figuren. Völlig inkohärentes Setting. Billigste mögliche Anbiederung ans Publikum. Ärgerlich belanglos in der Vermeidung jeder relevanten Frage.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Fuck no.
Bewertung: 1,5

Absolut nicht Batman.
Arrow (2012-2020)
Staffeln: 8
Gesehen: Die ersten zehn Minuten
Elevator-Pitch: Batman, aber mit Bogen und Pfeilen. Hawkeye, aber ohne die Avengers.
Stärken: Fuck if I know.
Schwächen: Unglaublich klischeehaft. Dumme Dialoge. Schlechtes Schauspiel.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Gott nein.
Bewertung: 1,5

Nie zuvor wurde die Welt so fröhlich gerettet.
Avatar – The Last Airbender (2005-2008)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten vier Episoden
Elevator-Pitch: In einer Welt, die von den vier Elementen dominiert wird, ist das Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Es liegt an einerem Auserwählten, die Welt mit einer Gruppe von Sidekick-Freundinnen gegen ein böses Imperium zu retten, aber diese*r Auserwählte ist ein Kind mit allen Sensibilitäten eines solchen.
Stärken: Großartige Figurenbeziehungen. Gutes Worldbuilding. Vertiefung der Themen. Soweit ich höre, wächst das Ganze zu einer wirklich guten epischen Erzählung.
Schwächen: Der alberne Humor. Es ist Anime, und ich mag Anime nicht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht? Ich bräuchte aber einen guten Grund. Anime ist einfach nicht mein Ding.
Bewertung: 4

Sorry, aber der Blödsinn wird mit einer Heldin nicht besser.
Away (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten 24 Minuten
Elevator-Pitch: Wir folgen der ersten internationalen Crew, die zum Mars fliegt, bestehend aus einerem US-Amerikanerin, einem Russen, einer Britin, einem Inder und einer Chinesin. Sie alle haben persönliches Gepäck und sind auf unterschiedliche Weise für die Mission ungeeignet. Drama entsteht.
Stärken: Es ist eine Serie über Raumfahrt. In der Theorie gibt es die Botschaft einer geeinten Menschheit.
Schwächen: Dumm wie ein Sack Hämmer. Die Figuren sind so grotesk inkompetent, dass es kaum zu glauben ist. Die Mission wird benutzt, um persönliche Konflikte zwischen den Figuren zu glätten und ihnen Gelegenheiten zur „Persönlichkeitsentwicklung“ zu geben (in der Serienlogik). Habe ich erwähnt, dass es fucking beleidigend dumm ist? Das Schauspiel ist auch unterdurchschnittlich, das Drehbuch schlecht, die Optik mies.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich schaue dich gerade schief an. Ich bekomme diese 24 Minuten meines Lebens und die dabei verlorenen Gehirnzellen nie wieder zurück.
Bewertung: 1

Fragt nicht, was mit den ersten vier passiert ist.
Babylon 5 (1993-1998)
Staffeln: 5 und sechs Filme
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: In der Zukunft gibt es eine gigantische Raumstation namens Babylon 5, auf der die Menschheit und mehrere Alienrassen zusammentreffen und Politik, Intrigen, Handel und Diplomatie betreiben.
Stärken: Unglaublich verschachteltes Plotting (ein Großteil der Serie war durchdacht, bevor die erste Folge produziert wurde). Große Komplexität der Figuren und der Politik.
Schwächen: Das Budget erlaubte kein gutes Make-up und CGI, was es heute unglaublich schwer anschaubar macht. Der Einstieg ist schwierig, weil man nicht wirklich behutsam hineingeführt wird.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich glaube nicht, die Serie ist einfach zu alt, und ich habe das Gefühl, ich könnte ihr nie gerecht werden.
Bewertung: 4,5 (hauptsächlich basierend auf Hörensagen)

Spielt in der Weimarer Republik. Das erkennt man an der Mode.
Babylon Berlin (2017-present)
Staffeln: 5
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Wir sind im Weimarer Deutschland und folgen einem Polizisten in der „Abteilung Sitte“, der versucht, Fälle von Sexualdelikten (was damals dafür durchging) zu lösen und dabei mit seinem Kriegstrauma umzugehen. Gleichzeitig versucht eine aufstrebende Frau, den inhärenten Sexismus der Gesellschaft zu überwinden, indem sie Mordfälle löst. Die beiden werden in Verschwörungen wie den „Schwarze-Reichswehr“-Skandal hineingezogen, der auf historischen Ereignissen basiert.
Stärken: Das Setting. Die Glaubwürdigkeit. Die aktuellen Themen.
Schwächen: Sehr generisches und klischeehaftes Schreiben. Volker Bruch ist, gelinde gesagt, ein sehr problematischer Schauspieler.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Unwahrscheinlich.
Bewertung: 2

Als Kind fand ich das echt angsteinflößend.
Batman The Animated Series (1992-1995)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten drei Episoden und ein bisschen was, als ich ein Kind war
Elevator-Pitch: Diese Serie basiert auf der Vision von Batman aus dem Film von 1989 und war ein durchschlagender Erfolg, weil sie es schaffte, künstlerisch relevant zu sein (mit ihrer Darstellung von Gotham als Moloch im Stil der 1920er) und so geschrieben war, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder ihren Spaß hatten.
Stärken: Großartiges Writing. Großartiges Voice-Acting (inklusive Mark Hamill als Joker). Gute Plots.
Schwächen: Immer noch hauptsächlich eine Kinderserie.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ja, mit meinen Kindern, wenn sie alt genug sind und Interesse haben.
Bewertung: 4,5

Weder Schwärze noch Spiegel.
Black Mirror (2011-present)
Staffeln: 6
Gesehen: Die ersten zwei Staffeln und einige weitere Episoden, außerdem „Bandersnatch“
Elevator-Pitch: Anthologieserie basierend auf „The Twilight Zone“. Einzelne Episoden erkunden eine Vielzahl von Genres, die meisten sind aber in nahen Zukunftsdystopien mit Science-Fiction-Technologie angesiedelt – eine Form spekulativer Fiktion. Die Serie orientiert sich an „The Twilight Zone“ und nutzt Technologie, um zeitgenössische soziale Themen zu kommentieren.
Stärken: Einige Episoden haben wirklich clevere Dilemmata und Szenarien und erkunden sie mit metaphorischer Filmsprache, die einem etwas zum Nachdenken gibt.
Schwächen: Manche Episoden sind entschieden albern.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Theoretisch ja, ich habe hauptsächlich aufgehört, weil es keine Serie ist, die man gut binget, und sie mich nicht genug gepackt hat, um wieder einzusteigen, zumal sie sehr Hit-or-Miss ist.
Bewertung: 3

Könnt ihr erraten, was seine geheime Abstammung ist?
Blood of Zeus (2020-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten zwei Episoden
Elevator-Pitch: Im antiken Griechenland überrennen Monster die Lande. Ein muskulöser junger Mann, von der Gemeinschaft verstoßen, entdeckt sein Schicksal, große Taten zu vollbringen, weil er das Blut von Zeus ist. Götter und Dämonen mischen sich ein, es gibt Amazonen und eine Menge anderes Zeug.
Stärken: Das Setting ist immer ein Kracher. Die Idee mit den Dämonen ist ziemlich cool.
Schwächen: Es ist „Exposition: Die Serie“. Die Animation ist grauenvoll. Ich fand es ziemlich langweilig.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht? Wenn man mir überzeugend darlegen kann, dass es besser wird.
Bewertung: 2,5

Orlando Bloom auf der verzweifelten Suche nach einem Comeback.
Carnival Row (2019-2023)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten 15 Minuten
Elevator-Pitch: In einem viktorianischen Setting ist Magie real, und mythische Kreaturen mussten in unsere Welt fliehen, um einer größeren Katastrophe zu entkommen. Im Zentrum der Serie steht ein Mordfall, der aufgeklärt werden muss.
Stärken: Das Fantasy-Setting. Orlando Bloom.
Schwächen: Schlägt sich im Vergleich zu „Blight“ schlecht, und das will etwas heißen. Will mir den Protagonisten als Polizisten verkaufen, der bereitwillig brutale Gewalt gegen Verdächtige anwendet – und soll dabei der Held sein.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich habe nicht das Gefühl, dass es später besser wird, aber wenn doch, sag es mir.
Bewertung: 2

Es geht um ein Community College und eine Community von Menschen. Sehr tiefsinnig.
Community (2009-2015)
Staffeln: 6
Gesehen: Acht Episoden
Elevator-Pitch: Ein Anwalt hatte nie einen Abschluss und muss aufs Community College, um einen zu bekommen. Das College ist ziemlich schlecht und bevölkert von allerlei Außenseiter*innen, mit einigen von ihnen freundet er sich an.
Stärken: Sehr guter Aufbau der Episoden, es gibt ein ganzes Video darüber. Sehr wiedererkennbare Figuren. Sehr großes Themenspektrum. Oftmals interessante Themen.
Schwächen: Der Humor kann sich stark auf soziopathische Tendenzen und toxisches Verhalten stützen. Verstärkt einige schädliche Stereotype.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Trotz dessen, dass es eine wirklich gute Comedyserie ist, zeigt sie mir vor allem, dass das nicht mein Genre ist, also nein.
Bewertung: 4

Bonuspunkte für Stil.
Cowboy Beebop (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: In einem Noir-Zukunftssetting versuchen Männer und Frauen von zweifelhafter Moral, aber mit goldenem Herzen, als Söldner*innen für unterschiedliche Fraktionen und wechselnde Allianzen ihren Weg zu machen.
Stärken: Voller Badass-Momente und frechen Dialogen. Der Stil der Serie ist großartig.
Schwächen: Unglaublich albern. Dumme Dialoge. Hat mich überhaupt nicht gepackt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Eher nicht.
Bewertung: 3

Sie haben vergessen, „Brüste“ in den Titel aufzunehmen.
Damnation (2017-2018)
Staffeln: 1
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Im Dustbowl-Amerika terrorisieren böse Banker Farmer, die einfach nur ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Letztere werden angefeuert von einem Typen, der sich als Priester ausgibt, in Wahrheit aber Revolutionär ist, während die Ersteren von seinem älteren Bruder unterstützt werden, der es liebt, Leute zu ermorden.
Stärken: Gritty Gewalt. Viel Sex, wenn man darauf steht. Politik treibt die Handlung.
Schwächen: Viel zu starke Fokussierung auf Sex und Gewalt. Die Handlung rast in irrem Tempo voran.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope. Ich habe schon mindestens drei Mal vergessen, dass diese Serie existiert – kein gutes Zeichen.
Bewertung: 2,5

Der OG von Netflix‘ Marvel-Abenteuern.
Daredevil (2015-2018)
Staffeln: 3
Gesehen: Zwei Staffeln
Elevator-Pitch: Ein blinder Anwalt hat die geheime Fähigkeit eines Ultraschall-Sehsinns und bekämpft nachts Verbrechen. Tagsüber verteidigt er die Unterdrückten und kämpft gegen die Mächtigen. Schlaf scheint er nicht zu brauchen.
Stärken: Die Kampfszenen und Choreografie. Besser als der Film von 2003. Joe Bernthal ist gut als Punisher.
Schwächen: Nicht besonders kohärent. Fängt an, sich zu wiederholen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Es lohnt sich einfach nicht.
Bewertung: 3,5

Der Farbfilter verrät die Helligkeitsstufe des Windes.
Dark Winds (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten 20 Minuten oder so
Elevator-Pitch: Krimithriller, der in einem Navajo-Reservat in den 1970ern spielt, mit Navajo-Hauptfiguren.
Stärken: Das Setting und die diverse Besetzung. Viel Potenzial.
Schwächen: Uninteressante Figuren. Nicht packendes Rätsel. Etwas generisches Writing.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Definitiv Oberstufenschüler*innen.
Dawson’s Creek (1998-2003)
Staffeln: 6
Gesehen: Die ersten zwei Staffeln und einige Episoden
Elevator-Pitch: Mittzwanziger Schauspieler stellen Highschool-Schüler*innen und deren Drama in einer stabilen Wirtschaft und privilegierten Verhältnissen in einer gesunden US-Kleinstadt dar.
Stärken: Es gab Ende der 1990er nicht viel Konkurrenz. Es war eine der ersten Serien ihres Genres.
Schwächen: Die üblichen: unrealistische Figuren. Schlechte Besetzung. Erzwungene Handlungen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, es ist ein kulturelles Artefakt, nicht mehr.
Bewertung: 2

Verzweifelt nach Zuschauenden, hofft man.
Desperate Houswives (2004-2012)
Staffeln: 8
Gesehen: Die ersten zwei Episoden
Elevator-Pitch: Vier Hausfrauen sind verzweifelt bemüht, das Geheimnis des Suizids einer ihrer Freundinnen zu lösen und nebenbei diverse Probleme in ihren Ehen zu lösen, während sie unabhängiger werden und zu „starken weiblichen Figuren“.
Stärken: Damals galt es wohl als progressiv, nehme ich an.
Schwächen: Ich fand nichts, was mich gepackt hätte. Insgesamt okay, aber nie darüber hinaus.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Wenn du mich bezahlst.
Bewertung: 3

Er schaut so gelangweilt wie ich.
Dexter (2006-2013, 2020-2021)
Staffeln: 8
Gesehen: Zweieinhalb Staffeln
Elevator-Pitch: Ein Spezialist für Blutanalyse bei der Polizei ist heimlich ein Serienkiller. Der Clou: Er tötet nur Schuldige. Außerdem hat er einige persönliche Probleme, die er zu bearbeiten versucht, und muss seine geheime Identität verbergen.
Stärken: Interessante Prämisse. Jimmy Smits.
Schwächen: Fehlende Kohärenz; die Handlungen der Figuren werden vom Plot, nicht von den Charakteren motiviert. Keine Rücksicht auf Realismus bei Geld oder Jobgrenzen. Fehlende Charakter-Motivation.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope.
Bewertung: 3

Nach dieser Aufnahme kehrten alle brav in ihre jeweilige soziale Klasse zurück.
Downton Abbey (2010-2015)
Staffeln: 6
Gesehen: Drei Staffeln
Elevator-Pitch: In einem englischen Herrenhaus in den 1910er und 1920er Jahren folgen wir dem Schicksal einer Adelsfamilie und all den Dingen, die sie davon abhalten, an ihrer Alltagsinkompetenz zu sterben. Historische Ereignisse machen sich bemerkbar, und gesellschaftlicher Wandel spielt eine Rolle im Stil von „Mad Men“.
Stärken: Gute Produktionswerte. Große Glaubwürdigkeit. Interessante Epoche. Gelegentlich fesselnde Handlungsstränge und Figurenbeziehungen.
Schwächen: Die Glorifizierung der englischen Klassengesellschaft ist schwer zu schlucken. Von Design aus sehr oberflächlich.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Das ist ein Guilty Pleasure, wie McDonalds, und hinterlässt dich genauso übersättigt, aufgebläht und leicht angewidert von dir selbst.
Bewertung: 3,5

Besser als die Simpsons. Fight me!
Futurama (1999-2003, 2008-2013)
Staffeln: 7
Gesehen: Drei Staffeln
Elevator-Pitch: In tausend Jahren hat die Menschheit Kontakt mit Alienrassen, betreibt Raumfahrt und hat empfindsame Roboter gebaut, aber das Leben hat sich im Grunde nicht von 1999 verändert. Wir folgen einem Idioten im Dienstleistungssektor, einer fähigen Frau, die konstant durch Sexismus zurückgehalten wird, und einem nihilistischen Roboter-Bro.
Stärken: Großartiger Humor. Einprägsame Figuren. Beißende Gesellschaftssatire. Instant-Meme-Material.
Schwächen: Gelegentliche Fehlgriffe. Einige Gags oder Handlungsstränge sind nicht gut gealtert.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Theoretisch ja, aber ich bin einfach nicht so der Comedy-Typ, und diese Serien sind nicht fürs Bingen gemacht, was den Wiedereinstieg schwierig macht.
Bewertung: 4

In wirklich kleinen Buchstaben auf dem Asphalt.
Goliath (2016-2021)
Staffeln: 4
Gesehen: Die ersten 15 Minuten
Elevator-Pitch: Ein brillanter Anwalt ist tief gefallen. Er muss sich zusammenreißen, um wieder für die Unterdrückten zu arbeiten und „den Mächtigen eins auszuwischen“, während er im Selbstmitleid versinkt, viel trinkt und Kette raucht.
Stärken: Billy Bob Thornton. Bewährte Formel.
Schwächen: Sehr klischeehaft. Verschwendung von Billy Bob Thornton. Schlechte Dialoge.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Kein Grund, es gibt genug schlechte Serien.
Bewertung: 2

„Lass uns alle natürlich aussehen! Wie in der Serie auch!“
Gossip Girl (2007-2012)
Staffeln: 6
Gesehen: Ungefähr die Hälfte des Piloten
Elevator-Pitch: Unglaublich reiche Kids an einer Elite-Highschool haben nichts Besseres zu tun, als sich über die Identität der mysteriösen Gossip Girl den Kopf zu zerbrechen, die offenbar jedes schmutzige und unbedeutende Geheimnis kennt, das ein Teenager haben kann, und alles fröhlich über das, was heute Social Media wäre, verbreitet. Alle sehen extrem gut aus und tragen die neueste Mode.
Stärken: Großartiges Kostümdesign. Eine Menge Klatsch.
Schwächen: Eine Serie über verzogene, reiche Kids, als bekämen die nicht ohnehin genug Aufmerksamkeit. Fremdscham-Dialoge. Flache Figuren. Extrem nervige Voice-over.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, nein, nein.
Bewertung: 2

Menschen. Die dich ansehen.
Gotham (2014-2019)
Staffeln: 5
Gesehen: Die ersten zehn Minuten
Elevator-Pitch: Das dient als Prequel zum Batman-Mythos und führt all deine Lieblingssuper-Schurkinnen als Kinder oder Teenager ein, ebenso wie einen jungen und dynamischen Detective Gordon und einen launischen Jungen namens Bruce Wayne.
Stärken: Es ist ein Batman-Prequel. Die Ästhetik ist okay.
Schwächen: Die gesamte Prämisse ist völlig überflüssig. Jim Gordon hat in dieser Serie keinerlei Beziehung zu der Figur gleichen Namens.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Es mangelt nicht an mittelmäßigen Superheldinnen-Serien.
Bewertung: 2

Eure Lieblingspräsidentschaftskandidatin aus 2016 und ihre Lieblingstochter!
Gutsy (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten zwanzig Minuten der ersten und die ersten zehn Minuten der zweiten Episode
Elevator-Pitch: Hillary und Chelsea Clinton sind „gutsy women“ und als solche einzigartig positioniert, andere „gutsy women“ zu treffen und mit ihnen zu reden – darüber, wie schwer es ist, es als Frau zu schaffen, selbst in unserer progressiven Zeit.
Stärken: Die Clintons sind dabei. Das Thema ist sehr relevant. Gute Auswahl an Unterthemen und Gästen.
Schwächen: Die Clintons sind dabei. Die ganze Struktur ruht stark auf der Ausstrahlung der Clintons, die… wechselhaft ist. Die Schnitte sind schnell und hektisch, sodass kein klarer Punkt gemacht und keine Diskussion verfolgt werden kann.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: War nicht mein Ding.
Bewertung: 3,5

Sein Gesicht, als er das Drehbuch liest.
Hannibal (2013-2015)
Staffeln: 3
Gesehen: Alles außer den letzten fünf Episoden
Elevator-Pitch: Wir erkunden das Leben von Hannibal Lecter vor den Romanen (und deren Verfilmungen). Er ist praktizierender Psychiater mit einigen exzentrischen Vorlieben. Es gibt viel Body Horror. Unsere Hauptfigur ist ein polizeilicher Psychiatrie-Experte, der so etwas wie Hannibals bester Freund wird.
Stärken: Mads Mikkelsen. Der Body Horror ist visuell atemberaubend. Die verschiedenen Arten, wie Hannibals Morde inszeniert werden, sind großartig.
Schwächen: Hugh Dancy. Die Handlung ergibt überhaupt keinen Sinn. Das Schauspiel vieler Figuren ist ziemlich schlecht. Alle Figuren sind sträflich unterentwickelt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich glaube nicht. Mein Komplettist*innen-Instinkt ist zusammen mit meiner Freizeit gestorben.
Bewertung: 3

Subtiler Scherz auf dem T-Shirt.
Harley Quinn (2019-present)
Staffeln: 4
Gesehen: Staffel 1
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn „Suicide Squad“, aber als Sitcom? Diese Zeichentrickserie dreht sich um Harley, die in allerlei verrückte Situationen gerät, die aber meist Comic-Kram betreffen und unglaublich blutig sind.
Stärken: Gelegentlich scharfer Humor. Sehr woke. Erfrischende Respektlosigkeit gegenüber allem.
Schwächen: Sehr woke. Nicht alle Gags zünden. Die Gewalt nutzt sich schnell ab.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Wurde von Tim Kring gemacht, daran erinnert die Serie einen immer.
Heroes (2006-2010)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Staffeln und zwei Episoden
Elevator-Pitch: Ohne klaren Grund bekommen normale Menschen Superkräfte. Einige nutzen sie für Gutes, andere für Böses, manche gar nicht. Es wird klar, dass ein bestimmter Schurke zur Gefahr für alle wird und droht, die Welt zu zerstören, wenn eine gewisse Cheerleaderin nicht gerettet wird.
Stärken: 2006 galten die Eskapaden der japanischen Figuren als charmant. Damals wirkte der „Wir denken uns alles währenddessen aus“-Ansatz noch frisch.
Schwächen: Die japanischen Figuren sind rassistische Karikaturen. Die Handlung wird unterwegs erfunden und ergibt keinen wirklichen Sinn. Alle schauen die ganze Zeit intensiv drein und verkünden Fakten aus dem bisher Gelernten, neue Exposition oder Missionsstatements. Die Handlung stützt sich zunehmend auf Zeitreisen und alternative Dimensionen. Ich könnte weitermachen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Auf keinen Fall, das ist ein Artefakt aus einer Zeit, in der so etwas als Peak Television galt, statt als „Trash der Woche“, den Netflix heute raushaut.
Bewertung: 2,5

Wir sind jetzt alt genug für Nostalgie darüber.
High Score (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Drei Episoden
Elevator-Pitch: Die Dokumentation beleuchtet die Geschichte der Videospiele. Jede Episode widmet sich einem Genre, einer Konsole oder einem anderen Meilenstein und unterlegt dies mit einer persönlichen Geschichte eines Zeitzeugens.
Stärken: Starker Fokus auf den Community-Aspekt des Gamings. Verlässt die ausgetretenen Pfade, was die Themen angeht. Wenig Konkurrenz in diesem Feld.
Schwächen: Einige seltsame Themenentscheidungen. Zu sehr auf sehr spezielle Aspekte fokussiert statt einen breiteren Überblick zu geben, was viel Vorwissen erfordert oder einen etwas hängen lässt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, hat mich beim ersten Mal nicht gepackt, kein Grund, warum es später anders wäre.
Bewertung: 3
Er war wesentlich besser in „Band of Brothers“.
Homeland (2011-2020)
Staffeln: 8
Gesehen: Die erste Staffel
Elevator-Pitch: Ein US-Elitesoldat wird aus der Gefangenschaft gerettet. Könnte er der islamistische Doppelagent sein, der von seinen früheren Peinigern bekehrt wurde und nun versucht, den Präsidenten zu ermorden? Eine CIA-Agentin versucht, es herauszufinden, fühlt sich aber zu diesem seltsamen Mann hingezogen.
Stärken: Damian Lewis und Claire Danes. Interessante Prämisse.
Schwächen: Wie üblich in diesem Genre: Es braucht ständig neue Twists, um relevant zu bleiben und die Handlung anzutreiben, und verliert dabei seine Kohärenz. „Sie wollen den Präsidenten töten!“ ist buchstäblich die uninteressanteste Bedrohung, die das Genre inzwischen zu bieten hat.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Ich habe damals ausführlich über die Serie geschrieben, schau da nach.
Bewertung: 3

Wenn ein Politdrama blutig wird, läuft was falsch.
House of Cards (2013-2018)
Staffeln: 6
Gesehen: Die erste Staffel
Elevator-Pitch:
Stärken: Kevin Spacey. Durchbrechen der vierten Wand durch die Hauptfigur. Zynische Witze über Politik. Eine interessante Charakterwendung. Die Hauptfigur ist Gamer.
Schwächen: Kevin Spacey. Durchbrechen der vierten Wand durch die Hauptfigur. Zynische Witze über Politik. Dumme Handlungen. Sehr dumme Figurenentwicklung. Unglaubwürdige Twists.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: No way. Ich hasse den Nihilismus. Damals habe ich ausführlich über die erste Staffel geschrieben.
Bewertung: 3

I don’t give a shit. Und auch sonst niemand. Ihr habt ein Ende angetackert!!!
How I met your mother (2005-2014)
Staffeln: 9
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Comedyserie. Die Prämisse ist, dass ein Vater seinen Kindern über neun Staffeln hinweg erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat. Sie interessieren sich die ganze Zeit für seine Geschichten. Es gibt viele Gags.
Stärken: Neil Patrick Harris.
Schwächen: Vieles ist nicht gut gealtert. Es ist eine Comedyserie, und ich mag das Genre einfach nicht. Wenn man das mag, ist es schon okay, denke ich.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3,5

Diese Brille ist albern, sorry.
Incinvible (2021-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn Superman böse wäre, aber eine Familie hätte? Wir folgen dem jungen „Invincible“, der damit klarkommen muss, dass sein Vater nicht der Held ist, für den er ihn gehalten hat. Das Problem: Sein Vater ist wirklich unbesiegbar – was tun?
Stärken: Fast lächerliche Gewaltspitzen in einer Serie, die aussieht wie ein Kinder-Cartoon. Manchmal gute Darstellungen von Teenagerleben.
Schwächen: Ausgelutschte Prämisse. Mitunter in die Länge gezogene Plots. Figuren machen oft extrem dumme Sachen, nur um die Handlung voranzutreiben.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3,5

Tom Clancy hat nichts damit zu tun, der war schon fünf Jahre tot.
Jack Ryan (2018-2023)
Staffeln: 4
Gesehen: Die erste Staffel und die erste Episode der zweiten
Elevator-Pitch: CIA-Analyst Jack Ryan wird in globale Terrorverschwörungen hineingezogen und hilft, sie mit seinen unglaublichen Analysefähigkeiten und einem natürlichen Talent für Gewalt zu lösen.
Stärken: Fängt den absurden Ernst des Settings (das völlig irre ist) gut ein. Hat genug Spannung und Action. Liefert im Grunde die Good-Guy-Version des „War on Terror“.
Schwächen: Pappfiguren. Große Logiklöcher. Liefert im Grunde die Good-Guy-Version des „War on Terror“. Die Qualität fällt in Staffel 2 deutlich ab.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Theoretisch ja, angeblich ist Staffel 3 gut.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1), 2 (Staffel 2)

So schauten sie, als sie das Drehbuch gelesen hatten.
Jericho (2006-2008)
Staffeln: 2
Gesehen: 16 Episoden (von 29)
Elevator-Pitch: „The Day After“, aber als Serie. Eine Kleinstadt im Mittleren Westen sieht in der Ferne eine Atombombe detonieren. Die Einwohner*innen müssen herausfinden, wie sie den Zusammenbruch der Zivilisation überleben.
Stärken: Großartige Prämisse.
Schwächen: Die sauberste Apokalypse seit „Postman“; niemand wird jemals dreckig. Starke Abhängigkeit von einer überkonstruierten Verschwörungsstory. Dumme Figuren. Dumme Motive.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Auf keinen Fall. Ein schönes Beispiel dafür, warum Studios nicht immer auf fanatische Fanbases hören sollten, wenn es darum geht, abgesetzte Serien zurückzubringen, die aus guten Gründen abgesetzt wurden.
Bewertung: 2
Lippen, die Angelina Jolie eifersüchtig machen würden.
Jessica Jones (2015-2019)
Staffeln: 3
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Parallel und im gleichen Universum wie „Daredevil“ folgt „Jessica Jones“ einer jungen Frau mit Superstärke, die als Privatdetektivin arbeitet. Sie kämpft mit ihrem Missbrauch durch einen Superschurken, der zufällig zurückkehrt und sie und ihre Freund*innen bedroht.
Stärken: Krysten Ritter ist ziemlich gut und hier verschwendet. Großartige Prämisse, das zentrale Thema ist das Überleben von Übergriffen und Missbrauch.
Schwächen: Wirklich schlechte Umsetzung der Prämisse mit sehr problematischen Implikationen. Die Handlung ist nicht besonders gut. Der Schurke wird übertrieben gespielt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, es gibt genug Mittelmaß.
Bewertung: 3

Man könnte jetzt mit dem Titel einen offensichtlichen Witz machen, aber sie ist gar nicht so schlecht.
Kevin can go f**k himself (2021-2022)
Staffeln: 2
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Wenn der ewige Loser und Schluffi Kevin im Bild ist, ist die Serie eine Sitcom, komplett mit 4:3-Format und Lachspur; wenn es um seine Frau geht (die eigentliche Hauptfigur), ist es Drama in 16:9 und mit entsättigten Farben. Die Geschichte konzentriert sich darauf, dass sie in klassische Geschlechterrollen und Klassenstrukturen eingesperrt ist.
Stärken: Die Prämisse ist absolut fantastisch. Die visuellen Mittel verkaufen sehr gut, was die Serie zu tun versucht.
Schwächen: Das Gleichgewicht zwischen den beiden Modi stimmt nicht. Kevin und seine Kumpel sind einfach zu unerträglich. Die Witze sind zu spitz, um wirklich zu landen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht, wenn du mich überzeugst, dass es besser wird.
Bewertung: 3

Die Lizenz war günstig.
Krypton (2018-2019)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten zehn Minuten
Elevator-Pitch: Diese Serie erkundet den Hintergrund von Supermans Heimatplanet und seinem Haus El. Wir sehen politische Intrigen und Machtkämpfe zwischen Leuten, die das uns vertraute Symbol tragen.
Stärken: Die Szenen auf Krypton waren fast der beste Teil von „Man of Steel“, also wäre mehr davon willkommen.
Schwächen: Niedrige Produktionswerte. Wirklich schlechtes CGI. Uncharismatische Hauptfiguren. Sehr schlechte Dialoge. Extrem erzwungene Badass-Pose.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Alles daran schreit „15-Jährige finden das vielleicht cool“, und ich bin definitiv nicht mehr diese Zielgruppe.
Bewertung: 1,5

Wie die 1990er: billig und geschmacklos.
Las Vegas (2003-2008)
Staffeln: 5
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Comedy-Drama über den Besitzer und die Angestellten eines Las-Vegas-Casinos, die in allerlei Probleme geraten. Handlung und „Komik“ folgen.
Stärken: Wenn du Las Vegas magst, das Setting.
Schwächen: Uninteressante Figuren. Uninteressante Handlungen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich kann mich an nichts erinnern, und angesichts des Alters glaube ich nicht, dass da viel zu holen ist.
Bewertung: 2

Zwei entschlossen blickende Leute und ein Welpe.
Line of Duty (2012-present)
Staffeln: 6
Gesehen: Die erste Hälfte des Piloten
Elevator-Pitch: In diesem sehr britischen Cop-Drama sehen wir, wie Leute in der internen Ermittlungsabteilung der Polizei andere Cops untersuchen.
Stärken: Interne Ermittlungen. Sehr britisch.
Schwächen: Uninteressante Schauspieler*innen. Generische Umsetzung des Settings. Generische Dialoge. Generischer Stil.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Unwahrscheinlich. Ich höre zwar Gutes, aber ich glaube nicht, dass es für mich ist.
Bewertung: 3

Suche nach dem Schlüssel guter Adaptionen.
Locke&Key (2020-2022)
Staffeln: 3
Gesehen: Eine Staffel und die erste Hälfte der ersten Episode von Staffel 2
Elevator-Pitch: Basierend auf den gleichnamigen Graphic Novels. Nach dem Mord am Vater ziehen Mutter und drei Kinder in das alte Stammhaus der Familie an die Ostküste. Schnell wird klar, dass der Vater das Haus aus gutem Grund verlassen hatte, denn die Kinder finden seltsame Schlüssel, die magische Kräfte freisetzen.
Stärken: Großartiges Ausgangsmaterial.
Schwächen: Sinnlose Plotänderungen, alle zum Schlechteren. Schwierigkeiten, die Schlüssel und ihre Effekte visuell überzeugend umzusetzen. Die Frau im Brunnen ist kein bisschen gruselig. Fast der gesamte Charme der Originalfiguren fehlt. Eine ganze Reihe neuer Figuren, Nebenhandlungen und Eigenschaften, die schlichtweg nicht gut sind.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2

Har har so viel Geld für Disney har har.
Loki (2021-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Staffel 1
Elevator-Pitch: Der Loki, der in „Avengers Endgame“ entkommt, wird von den Zeitwächter*innen geschnappt, die ihn eigentlich töten wollen, aber er redet ihnen ein, ihn ein schwieriges Problem lösen zu lassen. Im Prozess tut er sich mit einer alternativen, weiblichen Version seiner selbst zusammen und versucht herauszufinden, was im Leben wichtig ist.
Stärken: Tom Hiddleston. Ein Versuch, dem Protagonisten diesmal wirklich eine Charakterentwicklung zu geben. Schlagabtausch mit der weiblichen Loki.
Schwächen: Willkürliche Plotkonstruktion. Mittelmäßiges Setting. Niedrige Stakes. Holpriges CGI. Weniger als die Summe seiner Teile.
Würde noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 2,5

Starker Mann sucht starkes Drehbuch.
Luke Cage (2016-2018)
Staffeln: 2
Gesehen: Acht Episoden
Elevator-Pitch: Luke Cage ist die dritte Marvel-Serie auf Netflix. Nach einem Crossover in „Jessica Jones“ rückt Luke Cage nun ins Zentrum. Das Setting ist Harlem, wo Luke mit einer Reihe schwarzer und weißer Schurk*innen interagiert.
Stärken: Harlem als Setting ist stark und gut umgesetzt. Die Handlung ist bodenständig genug, um nicht zu überdrehen. Die Hauptfigur ist solide angelegt. Der erste Schurke ist gut.
Schwächen: Es gibt einen zweiten Schurken, der völlig überdreht ist. Die Serie zerfällt in der zweiten Hälfte der ersten Staffel und wird mit jeder Episode lächerlicher.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht, wenn ich einen Vortrag darüber vorbereiten würde, warum das 13-Episoden-Netflix-Format ein Fehler war.
Bewertung: 2,5

Der unauffälligste Dieb aller Zeiten.
Lupin (2021-2023)
Staffeln: 3
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Inspiriert von den Lupin-Romanen inszeniert ein schwarzer französischer Gentleman-Meisterdieb eine Reihe komplizierter Coups, die jeweils ihrem eigenen Zweck folgen.
Stärken: Aktualisierung des Ausgangsmaterials für das 21. Jahrhundert. Omar Sy ist als Hauptfigur unglaublich, weil das alles keinen Sinn ergibt, aber irgendwie doch funktioniert. Eine Menge Charme.
Schwächen: Die Handlung beginnt schnell, wenig Sinn zu ergeben. Die Idee, alles über eine Verschwörungsstory zusammenzubinden, ist unglaublich schlecht beraten. Die Charakterbögen tragen die Serie überhaupt nicht. Figurenbeziehungen werden beliebig.
Würde noch einmal schauen: Nein.
Bewertung: 3,5 (Staffel 1), 2,5 (Staffel 2)
Die Ethik finde ich sehr problematisch hier.
Making a Murderer (2015-2018)
Staffeln: 2
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Dokudrama, in dem ein Mann zu Unrecht inhaftiert wird. Nachdem er entlastet wurde, wird er nur Wochen nach seiner Entlassung erneut festgenommen, des Mordes angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Verteidigung (und die Serie) ist überzeugt, dass er von der Polizei hereingelegt wurde, die über ihre frühere Blamage wütend ist.
Stärken: Sehr kompetent gemacht. Schafft ein starkes Gefühl für die beteiligten Personen. Bringt einen dazu, sich sehr zu kümmern. Sehr sympathische Darstellung der vom Pech verfolgten Familie.
Schwächen: Sehr einseitig, mit klarer Agenda. Extrem ungünstig gegenüber der Seite der Strafverfolgung. Tut so, als sei der Fall viel klarer, als er ist.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Wer hat Lincoln ermordet, und was geschah mit ihm? Ein Mysterium!
Manhunt (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Nach der Ermordung Lincolns versucht John Wilkes Booth zwölf Tage zu fliehen und wird von der titelgebenden „Manhunt“ gejagt. Dies ist die Geschichte seiner Flucht und von Edwin Stantons Fahndung nach ihm.
Stärken: Tobias Menzies. Einige gute Performances. Großes Auge fürs historische Detail.
Schwächen: Sehr langweilig. Die Prämisse trägt niemals sieben Episoden.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Rorschach-Tests verstecken oft einen Mangel an Tiefe.
Mindunter (2017-2019)
Staffeln: 2
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: In den 1970ern haben zwei Außenseiter beim FBI die wilde Idee, dass psychologisches Profiling helfen könnte, Verbrecher zu fassen. Sie testen ihre Theorie mit einigen der schlimmsten Mörder, um einen Serienkiller zu schnappen. Locker auf realen Ereignissen basierend.
Stärken: David Fincher führte Regie. Solide Prämisse. Solide Produktionsgestaltung, Casting und Schauspiel.
Schwächen: Inkohärente Figuren.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht ja. Es war das vielversprechendste unter den mittelmäßigen Dingen.
Bewertung: 3

Badass Kostüm, miese Serie.
Moon Knight (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Zweieinhalb Episoden
Elevator-Pitch: Die ägyptischen Götter existieren und haben jeweils sterbliche Champions, die mit Superkräften ausgestattet sind, um die Interessen ihrer Götter zu schützen. Einer davon ist unser Protagonist, der außerdem schizophren ist. Die Serie taucht mit Disney-PG13-Rating die Zehen in das Horrorgenre.
Stärken: Oscar Isaac. Ein Genrewechsel.
Schwächen: Die Dialoge sind extrem albern. Die Geschichte ist ziemlich generisch. Die Figuren sind blass. Die interne Logik ist willkürlich. Der versprochene Horroransatz entpuppt sich als großer Rückzieher.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: „Moon Knight“ hat das zweifelhafte Verdienst, die Serie gewesen zu sein, die das Fass für mich zum Überlaufen brachte. Es tut mir leid. Ich habe „Falcon and the Winter Soldier“, „WandaVision“, „Loki“ gesehen. Jede dieser Serien war bestenfalls mittelmäßig.
Bewertung: 2

Eine Geschichte zweier Russels.
Monarch – Legacy of Monsters (2023-present)
Staffeln: 1
Gesehen: Ungefähr 50 Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Spielt nach dem „Godzilla“-Film von 2014 und beantwortet die extrem dringliche Frage, womit sich Monarch, die geheime Agentur, die von den Monstern wusste, so beschäftigt hat.
Stärken: Kurt und Wyatt Russell. Einige Versuche von Worldbuilding.
Schwächen: Wirklich schlechte Plotkonstruktion. Sehr langweilig. Lächerliche Dialoge. Unglaubwürdige Figuren. Leute tun Dinge nur, damit Handlung passiert.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope.
Bewertung: 2

SWJ incoming.
Ms. Marvel (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Vier Episoden
Elevator-Pitch: Ein Captain-Marvel-Fangirl bekommt eigene Kräfte und cosplayt ihr Vorbild. Sie wird in eine Handlung hineingezogen, die zufällig auch mit ihren Wurzeln in Pakistan verknüpft ist, die sie erkunden muss, während sie als muslimisch-amerikanische Jugendliche erwachsen wird.
Stärken: Der Hintergrund der Hauptfigur ist interessant und mitunter gut umgesetzt („Illumin-Aunties“ kriegt mich jedes Mal). Weibliche Protagonistin. Einige charmante Aspekte und Figuren.
Schwächen: Langweilige Storyline. Zu plotorientiert. Da ist nicht genug, um das Interesse dauerhaft zu tragen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Kein Sex oder Rock’n’Roll, aber viele Drogen.
Narcos (2015-2017)
Staffeln: 3
Gesehen: Eine Staffel und eine Episode
Elevator-Pitch: Mischung aus Doku und Drama über die ersten sechzehn Jahre von Pablo Escobars Herrschaft des Narco-Terrors, wobei die letzten blutigen sechzehn Monate für Staffel 2 aufgehoben werden und die weitere Geschichte der kolumbianischen Kartelle im Nachhinein als „Oh, das war erfolgreich, lass uns noch mehr rausholen“-Entscheidung im Netflix-Board ausgebeutet wird.
Stärken: Pedro Pascal und Wagner Moura. Historische Relevanz.
Schwächen: Gratuitaive Glorifizierung von Gewalt und toxischer Männlichkeit. Wiederkehrende Szenen mit Sexarbeiterinnen, Koksen und Schießereien. Blasser weißer Protagonist.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen:
Bewertung: 3

Diego Luna vor seinem Durchbruch.
Narcos: Mexico (2018-2021)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten zwei Episoden
Elevator-Pitch: Die Serie schildert die Versuche lateinamerikanischer Strafverfolgungsbehörden, Kartellkriminelle in Mexiko zu schnappen. Der Rest der Formel – minus dem schillernden Schurken – wird aus „Narcos“ (siehe oben) übernommen.
Stärken: Einige gute Schauspieler*innen. Wer „Narcos“ mag, wird auch diese Serie mögen.
Schwächen: Ich mochte „Narcos“ nicht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Dorthin vorzudringen, wo noch kein Dialog je gewesen ist.
Nautilus (2024)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten zwanzig Minuten
Elevator-Pitch: Die Geschichte von Captain Nemo und der Nautilus, neu imaginiert für ein progressives 21.-Jahrhundert-Publikum mit diverser Besetzung und antikolonialistischer Botschaft.
Stärken: Die Botschaft.
Schwächen: Sehr amateurhaft. Schlechte Schauspieler*innen. Merkwürdige Schnitte und Rhythmus. Es ist einfach nicht gut.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 1,5

Farbpalette für linke Zuschauende, check.
Orange is the new Black (2013-2019)
Staffeln: 7
Gesehen: Fünf Staffeln und zwei Episoden
Elevator-Pitch: Eine junge weiße Frau kommt wegen Drogendelikten ins Gefängnis. Sie lernt schnell, dass man als Inhaftierte Würde und Bürgerrechte abgibt. Die Serie schildert das Leben im unterfinanzierten System, sowohl für Gefangene als auch für Wärter*innen, und kritisiert das US-Gefängnissystem und die Gefängnisindustrie.
Stärken: Sehr aktuell. Teilweise großartiger Humor. Einige Figurenbeziehungen funktionieren wirklich gut. Das Konzept von „Dramedy“ war damals ziemlich einzigartig und funktioniert oft.
Schwächen: Leider funktionieren Figurenbeziehungen, Plot und Dramedy nicht immer. In den späteren Staffeln wird es zu sehr zu Folter-Porn.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 4 (frühere Staffeln), 3 (spätere Staffeln)
Mein Name ist Black. Orphan Black.
Orphan Black (2013-2015)
Staffeln: 5
Gesehen: Den Großteil von Staffel 1
Elevator-Pitch: Eine junge Frau findet heraus, dass sie ein Klon ist und dass es viele andere Klone von ihr gibt. Jede dieser Kopien hatte ein deutlich anderes Leben (die Hauptprotagonistin ist mangels besserer Bezeichnung eher punkig) und einen eigenen Charakter, und alle werden von derselben Schauspielerin gespielt.
Stärken: Die Anzahl unterschiedlicher Figuren ist beeindruckend. Tatiana Maslany gelingt es im Allgemeinen sehr gut, sie voneinander zu unterscheiden, was eine ziemliche Leistung ist. Solide Sci-Fi-Kost.
Schwächen: Die Handlung ist eine Verschwörungsstory, was viele dumme Wendungen bedeutet. Der Klon-Aspekt und die Tatsache, dass sie sich ständig selbst begegnet, wird seltsam unterspielt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, weil mich traurige dumme Plotentwicklungen kaum interessieren.
Bewertung: 3

Outlandish.
Outlander (2014-2024)
Staffeln: 8
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Eine Krankenschwester des Zweiten Weltkriegs wird in die Zeit von 1743 zurückversetzt, wo sie sich in einen rauen Highlander verliebt und in allerlei Abenteuer gerät, romantische wie alltägliche.
Stärken: Historische Stoffe sind immer nett. Solide Prämisse.
Schwächen: Es hat mich einfach nicht gepackt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich erinnere mich an nichts aus dieser Serie – kein gutes Zeichen, dass ich etwas verpasst habe.
Bewertung: 3

Familiendrama mit historischem Hintergrund.
Pachinko (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Wir verfolgen die Geschichte einer koreanischen Familie von 1915 bis in die 1980er. Ihr Schicksal ist eng mit dem Japans verwoben – zuerst durch die imperialistische Besetzung Koreas, später durch Arbeit und Familienbeziehungen.
Stärken: Einzigartiges, interessantes Setting. Gute Performances. Clevere Parallelmontage zwischen den verschiedenen Zeitebenen.
Schwächen: Einige Entwicklungen wirken etwas generisch. Die Figuren haben mich nicht wirklich gepackt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ja.
Bewertung: 4

Cäsar und Ripley machen miteinander rum.
Political Animals (2012)
Staffeln: 1
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn Hillary Clinton sich von Bill Clinton hätte scheiden lassen und dann ihre eigene politische Karriere verfolgt hätte? Diese Serie unterstellt, ohne jemals zuzugeben, dass sie auf den Clintons basiert – aber es ist verdammt offensichtlich –, dass dies der richtige Schritt gewesen wäre, und macht Sigourney Weaver zur Außenministerin (ähm).
Stärken: Sigourney Weaver und Ciarán Hinds.
Schwächen: Viel zu mit dem Holzhammer, voll von Politdrama-Klischees.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Wenn ich eine prätentiöse Wiederaufbereitung der Clinton-Dynastie will, kann ich „West Wing“ noch einmal schauen.
Bewertung: 3

Sind bei „America’s Next Topmodel“ in der ersten Runde rausgeflogen.
Pretty Little Liars (2010-2017)
Staffeln: 7
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Eine Gruppe von fünf Freundinnen zerbricht, nachdem eine von ihnen verschwindet. Ein Jahr später erhalten sie mysteriöse Nachrichten von einer anonymen Person (clever „A“ genannt), die scheinbar jedes schmutzige Geheimnis über ihr Leben kennt und droht, alles zu enthüllen.
Stärken: Eine Menge Gossip-Kram?
Schwächen: Völlig unrealistische Figuren und Settings. Es gibt keinerlei echte Probleme. Alles dreht sich um die Handlung.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Niemals.
Bewertung: 2

Wir brechen das Gefängnis so was von auseinander.
Prison Break (2005-2009, 2017)
Staffeln: 5
Gesehen: Zwei Staffeln
Elevator-Pitch: Ein Mann glaubt, sein Bruder sei zu Unrecht verurteilt worden. Er ist zufällig Gefängnisarchitekt und versteckt die Pläne für eine ausgeklügelte Flucht in einem Ganzkörper-Tattoo. Dann sorgt er dafür, dass er selbst verhaftet und in dasselbe Gefängnis verlegt wird, um seinen Bruder zu befreien. Die nächsten Schritte des Plans sind etwas vage.
Stärken: Spannende Prämisse. Gefängnisausbrüche machen Spaß. Der Ausbruch selbst funktioniert gut.
Schwächen: Der Ausbruch ist nur die halbe Handlung, die andere Hälfte ist eine Verschwörungstheorie, die völlig absurd ist. Staffel 2 geht mit dummen Nebenplots ernsthaft off the rails. Und dann geht es noch drei Staffeln so weiter.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Das war tatsächlich die erste Serie, die meine Frau und ich abgebrochen haben, und auch die erste, bei der mir die „dumme Verschwörungsplot“-Formel auffiel. Ich war jung und unschuldig.
Bewertung: 2

Der Beweis, dass man echt jede IP auspressen kann. Und dabei scheitern.
Ratched (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Drei Episoden
Elevator-Pitch: Brennst du darauf zu wissen, wie die Vorgeschichte von Mildred Ratched, der sadistischen Krankenschwester aus „Einer flog über das Kuckucksnest“, aussieht? Nein? Pech gehabt, du bekommst sie trotzdem.
Stärken: Sarah Paulson spielt mit.
Schwächen: Bedient die schlimmsten Klischees über psychiatrische Anstalten der 1950er. Ratched ist als Figur völlig rätselhaft. Streckt die Laufzeit. Beleidigt den Geschmack und die Intelligenz des Publikums.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Wenn man mich zwingt.
Bewertung: 2

Who let the dogs out? Uh! Uh!
Reservation Dogs (2021-2023)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten zwanzig Minuten
Elevator-Pitch: In einem Oklahoma-Reservat verbringt eine Gang indigener Jugendlicher ihre Zeit mit Kleinkriminalität, was den Behörden weitgehend egal ist. Sie werden in die Unterwelt des Reservats hineingezogen.
Stärken: Einzigartiges Setting. Taika-Waititi-Humor allenthalben.
Schwächen: Der Humor hat bei mir nicht gezündet. Die Figuren haben mich nicht gepackt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nee.
Bewertung: 2,5

Der Hauptdarsteller sieht so aus, als würde er mit Waffengewalt hiergehalten.
Resident Alien (2021-present)
Staffeln: 3
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Nach einer Bruchlandung auf der Erde tötet ein Alien, das die Menschheit auslöschen soll, einen Urlaub machenden Pathologen und nimmt dessen Identität an. Er wird gebeten, die Autopsie des verstorbenen Dorfarztes durchzuführen, der unter mysteriösen Umständen gestorben ist. Er ringt mit dem moralischen Dilemma seiner geheimen Mission und muss gleichzeitig mit einem neunjährigen Jungen klarkommen, der ihn in seiner wahren Gestalt sehen kann.
Stärken: Einige Gags funktionieren. Die Prämisse ist irgendwie lustig.
Schwächen: Die meisten Gags funktionieren nicht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Lasst uns eine interessante Prämisse verschwenden!
Revolution (2012-2014)
Staffeln: 2
Gesehen: Die ersten zehn Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Nach der Apokalypse organisieren sich die Überlebenden in kleinen Dörfern und sind auf Schwarzpulver-Muskets angewiesen. Eine von Giancarlo Esposito angeführte Gruppe unterdrückt die Region. Unsere Hauptfiguren müssen herausfinden, wie man das Licht wieder anschaltet und – Überraschung – eine Revolution startet.
Stärken: Giancarlo Esposito mal richtig schlecht spielen sehen. Die Idee mit den Musketen ist cool.
Schwächen: Handlung, Schauspiel, Figuren und Dialoge sind jenseits von schlecht. Die Produktionswerte sind lächerlich; wie „Jericho“ (siehe oben) gehört das zu den saubersten Apokalypsen, die ich je gesehen habe.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Hahahahahahahahahaha nein.
Bewertung: 1,5

Ben Stiller sieht wichtig aus, aber keine Ahnung warum.
Severance (2022-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Was wäre, wenn du dein Arbeits-Ich abtrennen könntest, sodass du die Plackerei nicht bewusst miterlebst? Wie erlebt dein Arbeits-Ich ein Leben, das nur aus Büromalochen besteht? Und sind diese beiden Personen dieselben? Und was um alles in der Welt passiert in dieser Firma?
Stärken: Sehr interessante Prämisse. Großartige Figuren. Großartiges Schauspiel. Fesselnde philosophische Fragen.
Schwächen: Die Handlung rund um die Verschwörung in der Firma ist schwächer als der Figurenkram.
Würde noch einmal schauen: Nein, zu viel hängt davon ab, dass das Geheimnis, was da vor sich geht, unbekannt ist.
Bewertung: 3,5

Cool Britannia, zehn Jahre nach Blair.
Sherlock (2010-2017)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Staffeln und eine Episode
Elevator-Pitch: Diese moderne Neuinterpretation der „Sherlock Holmes“-Geschichten spielt im heutigen London. Sherlock ist ein zwanghafter Soziopath, während Watson tatsächlich eine Persönlichkeit bekommt und Dinge tun darf.
Stärken: Benedict Cumberbatch und Martin Freeman wurden zu Recht Stars damit. Einige ästhetische Entscheidungen sind wirklich großartig. Gute Einbindung moderner Technologie und Umstände in die alten Geschichten; so macht man Adaptionen.
Schwächen: Die Handlung stützt sich stark auf willkürliche Deduktionen von Sherlock, die er erklärt. Die Masche vom „brillanten“ herablassenden Sherlock wird schnell alt und bereitet in späteren Episoden Probleme. Ein gutes Beispiel für TV, das sich intelligenter gibt, als es ist (siehe auch „The Big Bang Theory“ unten).
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope. Es ist auch etwas von einem kulturellen Artefakt; viele Serien machen heute alles besser.
Bewertung: 3

Das sieht nach Spaß aus!
Six Feet Under (2001-2005)
Staffeln: 5
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Auf einer Ebene ist die Serie ein klassisches Familiendrama, das sich mit Themen wie zwischenmenschlichen Beziehungen, Dysfunktion, Untreue, persönlichem Wachstum und Religion beschäftigt. Gleichzeitig hebt sie sich dadurch ab, dass sie den Tod ins Zentrum stellt und ihn auf persönlicher, religiöser und philosophischer Ebene untersucht. Jede Episode beginnt mit einem Tod, der meist den thematischen Ton der Folge setzt. Die Serie nutzt durchgängig schwarzen Humor und Surrealismus.
Stärken: Tiefe Themen und Denkanstöße. Intelligente Figuren, Dialoge und Handlungsführung.
Schwächen: Ich erinnere mich an keine.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Theoretisch ja. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, warum es mich anfangs nicht gepackt hat, und da ich drei Anläufe für „The Leftovers“ brauchte, könnte sich diese hier lohnen.
Bewertung: 4

John-Rhys Davies hat, bevor er ein Zwerg wurde, in einer Menge schlechter Serien mitgespielt.
Sliders (1995-2000)
Staffeln: 5
Gesehen: Zwei Episoden (nicht in Reihenfolge)
Elevator-Pitch: In jeder Episode „sliden“ die Figuren in eine Parallelwelt, die je nach Thema der Woche Abenteuer, Humor, Spannung, Horror oder Erkenntnisse bietet.
Stärken: Die Prämisse erlaubt viele unterschiedliche Settings und Genres und funktioniert ähnlich wie „Black Mirror“ oder „Outer Limits“.
Schwächen: Die Serie ist wirklich alt, und damals hatten TV-Produktionen weder gutes Writing noch ein nennenswertes Budget, und sie waren zum Konsum mit höchstens halb bei der Sache befindlichem Gehirn gedacht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope.
Bewertung: 2

Man vergisst nie die erste Liebe!
Smallville (2001-2010)
Staffeln: 10
Gesehen: Fünf Staffeln
Elevator-Pitch: Diese Serie erzählt die Geschichte von Supermans Jugend in Smallville, bevor er zum ikonischen Verteidiger der flachen One-Liner wird. Viele andere Figuren wie Lex Luthor, Lana Lang usw. bekommen ebenfalls ihre Backgroundstories und spielen eine große Rolle.
Stärken: Damals hat man überhaupt Content zu Superheld*innen bekommen, zumindest in der Theorie.
Schwächen: Der Titelsong. Es gibt kaum Superheld*innenstoff. Nervige Teenie-Tropes. Inkohärente Entscheidungen der Figuren, hauptsächlich vom Plot getrieben. Handlung, die darauf basiert, dass Leute nicht wissen, dass Türen existieren. Tonnen an Plot, der auf der „kein Sex vor der Ehe“-Regel fußt. Dass man die einzige schwarze Figur einfach rausschreibt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, niemals. Das war die erste Serie, die meine Frau und ich geschaut haben – und die erste mit fortlaufender Story –, aber Mann, sie war damals schon schlecht und ist sicher nicht besser gealtert.
Bewertung: 1,5

Es ist eine BOLD NEW SERIES. Wer das explizit sagt, hat ein Problem.
Spartacus – Blood and Sand (2010-2013)
Staffeln: 3 plus eine Prequel-Miniserie
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Bei der Nacherzählung der Geschichte von Spartacus über drei Staffeln verzichtet die Serie beherzt auf die Chance, die Figur stärker zu entwickeln als Kirk Douglas’ Version, und entscheidet sich stattdessen für viel Blut und Sex. Es ist FÜR ERWACHSENE, verstehst du!
Stärken: Es war der erste Versuch im „Blut-und-Titten“-Genre.
Schwächen: Unglaublich dumm. Das CGI-Blut wird sehr schnell alt. Toxische Männlichkeit überall. Lächerlich selbsternst.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, ich bin nicht mehr 15.
Bewertung: 1,5

Gewalttätige Mobster laufen immer, also warum nicht bikende gewalttätige Mobster?
Sons of Anarchy (2008-2014)
Staffeln: 7
Gesehen: Sechs Staffeln
Elevator-Pitch: Wir folgen dem Alltag einer kriminellen Bikergang, wie sie Unschuldige einschüchtert, Rival*innen fertig macht, in sinnlose Konflikte untereinander gerät, Sex hat und ihre Ehre verteidigt – was auch immer das sein soll.
Stärken: Starke Figuren. Insgesamt gute Performances. Die Handlung ist unrealistisch, aber intern kohärent. Charlie Hunnam.
Schwächen: Ron Perlmans Figur wird behalten, weil sie beliebt ist, nicht weil es Sinn ergibt. Zusammengebissene Kiefer und beschworene „männliche Werte“ tragen einen nicht über sieben Staffeln. Gewalt wird glorifiziert. Toxische Männlichkeit überall.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein!
Bewertung: 3

Wir entdecken, wie lahm Star Trek sein kann.
Star Trek Discovery (2017-2024)
Staffeln: 5
Gesehen: Neun Episoden
Elevator-Pitch: Die Serie beginnt etwa zehn Jahre vor den Ereignissen der Originalserie, als Commander Michael Burnhams Rücksichtslosigkeit einen Krieg zwischen der Föderation der Vereinigten Planeten und dem Klingonischen Imperium auslöst. Sie wird vor Gericht gestellt, degradiert und der USS Discovery zugeteilt, die mit dem einzigartigen „Spore Drive“ ausgerüstet ist. Viele Plots folgen.
Stärken: Ich mag Jason Isaacs. Sieht für eine „Star Trek“-Serie halbwegs ordentlich aus. Hat in einigen Handlungssträngen tatsächlich Spannung (Wunder gibt es immer wieder).
Schwächen: Hat immer noch viele Probleme, die „Star Trek“ inhärent hat, ohne die Qualitäten der Reihe. Die Sternenflotte wirkt strukturell völlig unlogisch.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Nein, nicht DIESE Enterprise.
Star Trek Enterprise (2001-2005)
Staffeln: 4
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Spielt im 22. Jahrhundert, hundert Jahre vor den Ereignissen der Originalserie, und folgt den Abenteuern der Enterprise, des ersten Erd-Raumschiffs, das Warp 5 erreichen kann, während es die Galaxis erkundet und auf diverse Alienrassen trifft.
Stärken: Nach dem gemischten Echo auf „Voyager“ und dem anderen Ansatz von „Deep Space Nine“ versprach sie eine Rückkehr zur alten Form.
Schwächen: Dieses Versprechen wurde nicht eingelöst. Aus heutiger Sicht ist sie auch unanschaubar: schlechtes CGI und das geringe Budget der Vor-Prestige-TV-Ära sind unübersehbar. Die erste Staffel besteht aus „Abenteuer der Woche“.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2

Möchte man die oberen Decks sehen?
Star Trek Lower Decks (2020-present)
Staffeln: 5
Gesehen: Drei Episoden
Elevator-Pitch: „Lower Decks“ konzentriert sich auf eines der unwichtigsten Schiffe der Sternenflotte, die USS Cerritos. Anders als frühere „Star Trek“-Serien, deren Hauptfiguren meist Captain oder andere höhere Offiziere sind, geht es hier um die Abenteuer der „Lower Decker“, niederrangiger Offizier*innen mit Routinejobs, während Captain und Führungscrew Nebenrollen haben.
Stärken: Interessante Prämisse. Lustige Kritik an Plot-Tropen und ihren wahrscheinlichen Folgen für alle, über die sonst nie gesprochen wird.
Schwächen: Macht im Grunde dasselbe wie „Harley Quinn“, aber das Format passt nicht wirklich zu „Star Trek“. Der Humor ist einfach zu derb.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Nostalgie als Waffe, Adrian Veidt wäre stolz.
Stranger Things (2016-2023)
Staffeln: 5
Gesehen: Zwei Staffeln und zwei Episoden
Elevator-Pitch: In den 1980ern stolpert eine Gruppe aus vier D&D-spielenden Freunde über ein geheimes Regierungsprojekt, inklusive eines Mädchens ohne Erinnerungen, aber mit Superkräften und Verbindung zum Projekt. Leichter Horror folgt, während die Freunde eines ihrer Mitglieder aus einer Parallelwelt retten und ein Monster bekämpfen müssen.
Stärken: Sehr charmante Gruppe von Figuren. Großartige Kinderdarsteller*innen. Winona Ryder ist ausnahmsweise erträglich. Am Anfang ist der 80er- und Spielberg-Nostalgiekram wirklich cool.
Schwächen: Die Nostalgie wird zu viel und staut sich, weil die Serie sich weigert zu wachsen. Schlimmer noch: In Staffel 3 fällt sie zurück und macht Hawkins zu einer Karikatur ohne positive Aspekte und führt wirklich dumme Plots ein.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3,5

Ein Gewitter! Wie übernatürlich!
Supernatural (2005-2020)
Staffeln: 15 (ja, fünfzehn)
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Die Serie folgt zwei Brüdern, die Dämonen, Geister, Monster und andere übernatürliche Wesen jagen. Sie müssen außerdem Familiengeheimnisse aufdecken und sich größeren Gegner stellen.
Stärken: Bietet zwei gut aussehenden männlichen Leads Raum, „Monster der Woche“-Horrorabenteuer mit sehr leichtem Gruselfaktor zu lösen.
Schwächen: Ergibt nicht viel Sinn, die Handlung ist inkohärent, die Figuren sind flach und alles ist auf eine Zielgruppe zugeschnitten, zu der ich nicht gehöre.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, ich bin nicht mehr 15.
Bewertung: 2

Man könnte meinen, DC ist ein schlechtes Omen für Serien.
Swamp Thing (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten fünfzehn Minuten
Elevator-Pitch: Abby Arcane kehrt in ihre Heimatstadt Marais, Louisiana, zurück, um ein tödliches Sumpfvirus zu untersuchen. Dort freundet sie sich mit dem in Ungnade gefallenen Wissenschaftler Alec Holland an. Nachdem Holland tragisch stirbt, entdeckt Abby die Geheimnisse des Sumpfs und dass Holland vielleicht doch nicht tot ist.
Stärken: Manche mögen den Comic.
Schwächen: Diese Serie ist so schlecht, dass sie abgesetzt wurde, bevor alle Episoden ausgestrahlt waren, und das will was heißen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Bist du verrückt?
Bewertung: 1

Eine dieser Serien, die ein Film hätte sein sollen.
Tehran (2021-present)
Staffeln: 3
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Eine israelische Agentin infiltriert die iranische Hauptstadt Teheran, um eine Mission zu erfüllen. Dinge laufen schief, ein hochrangiger iranischer Geheimdienstler ist hinter ihr her und sie muss dringend raus. Natürlich beschließt sie, die Mission trotz der Umstände durchzuziehen. Die Familien aller Beteiligten werden hineingezogen.
Stärken: Hohe Spannung. Einzigartiges Setting. Graue Moral.
Schwächen: Fast vollständig plotorientiert. Abhängigkeit von sehr seltsamen oder schlicht dummen Entscheidungen, um Drama zu erzeugen. Wirft der Hauptfigur immer unwahrscheinlichere Hindernisse in den Weg, um die Handlung weiterlaufen zu lassen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Theoretisch ja, schlecht war sie nicht.
Bewertung: 3

Ihr Gesichtsausdruck, als sie die Premiere gesehen hat.
The Arc (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten fünf Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Ein Arche-Raumschiff gerät auf seiner Reise in Schwierigkeiten, und die Überlebenden sehen sich einem Haufen Herausforderungen gegenüber.
Stärken: Sehr solide Prämisse.
Schwächen: CGI, das schlechter ist als bei „Babylon 5“. Eines der schlechtesten Pilotopenings, die ich je gesehen habe.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: lol nein
Bewertung: 1,5

Jeder Sender, der die Serie abgelehnt hat, beißt sich in den Popo.
The Big Bang Theory (2011-2019)
Staffeln: 12
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Eine Gruppe von vier Nerds muss sich im „normalen Leben“ zurechtfinden und versuchen, Sex zu haben, was durch ihren extremen Mangel an sozialen Skills erschwert wird. Ihre seltsamen Manierismen und Hobbys werden verspottet.
Stärken: Eine Serie, die sich als „intelligentes TV“ ausgibt. Damals waren einige Witze tatsächlich lustig und nicht die reinen Klischees, die sie heute sind.
Schwächen: Toxische Männlichkeit. Grassierender Sexismus. Es wird über die Figuren gelacht, nicht mit ihnen. Beleidigende Darstellungen auf ganzer Linie.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich hasse diese fucking Serie, falls das nicht klar wurde.
Bewertung: 1

Am Poster kann man es nicht sehen, aber Jeremy Irons ist dabei.
The Borgias (2011-2013)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten zwei Episoden
Elevator-Pitch: Die Serie spielt im Italien der Renaissance und folgt der Borgia-Familie bei ihrem skandalösen Aufstieg zum Papsttum. Gnadenlos grausam und trotzig dekadent nutzen die Borgias Bestechung, Simonie, Einschüchterung und Mord in ihrem unablässigen Streben nach Reichtum und Macht, was sie zur berüchtigtsten Verbrecherfamilie der Geschichte macht. Jeremy Irons spielt Papst Alexander VI.
Stärken: Jeremy Irons in der Hauptrolle.
Schwächen: Will so sehr „Rome, aber diesmal in der Renaissance“ sein, dass die Serie über die eigenen Füße stolpert.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Es gibt schon einen echten Mangel an Serien für adoleszente Jungs mit massig Gewalt und Sexismus, oder?
The Boys (2019-present)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Staffeln
Elevator-Pitch: Die Serie spielt in einem Universum, in dem Supermenschen – „Supes“ – von der Öffentlichkeit als Held*innen gefeiert werden und für den mächtigen Konzern Vought International arbeiten, der sie vermarktet und monetarisiert. Hinter ihren Held*innenfassaden sind die meisten arrogant, egoistisch und korrupt. Die Serie konzentriert sich hauptsächlich auf zwei Gruppen: die „Seven“, Voughts führendes Superheld*innenteam, und die „Boys“, Vigilant*innen, die Vought und seine korrupten Superheld*innen stürzen wollen.
Stärken: Homelander hat interessante Aspekte.
Schwächen: „Was wäre, wenn Superman böse wäre“ ist inzwischen keine neuartige Prämisse mehr. Die Hauptfigur ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Drehbuchautor*in. Eine Menge toxische Männlichkeit. Wirklich schlechte Botschaften. Die gesamte Handlung von Staffel 2 war Mist. Tonal völlig inkohärent.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich verachte mich dafür, dass ich so weit geschaut habe. Ich habe sogar einen Podcast dazu gemacht.
Bewertung: 2,5

Im Bild: eine subtile Metapher.
The Handmaid’s Tale (2017-2023)
Staffeln: 6
Gesehen: Die ersten sieben Episoden
Elevator-Pitch: In einer Welt, in der die Geburtenraten infolge sexuell übertragbarer Krankheiten und Umweltverschmutzung eingebrochen sind, etabliert eine totalitäre theonomische Regierung namens Gilead ihre Herrschaft im ehemaligen Gebiet der USA nach einem Bürgerkrieg. Die Gesellschaft wird von machthungrigen Führungsfiguren entlang eines neuen militärisch-hierarchischen Regimes religiösen Fanatismus und neu geschaffener Klassen organisiert, in dem Frauen brutal unterworfen werden. Per Gesetz dürfen Frauen nur sehr begrenzte Rollen einnehmen, einschließlich einiger als Gebärsklavinnen; sie dürfen kein Eigentum besitzen, keine Karriere haben, mit Geld umgehen oder lesen.
Stärken: Sehr aktuell. Großartige Performances. Cooles Produktionsdesign.
Schwächen: Für mich zu sehr Folter-Porn.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich glaube nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Serie sehr stark ein Produkt ihrer Zeit ist.
Bewertung: 3,5

Sehr hardyge Jungs.
The Hardy Boys (2020-present)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten 25 Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Die Hardy Boys verlieren ihre Mutter durch einen unbekannten Auftragsmord, der eigentlich ihrem Helden-Cop-Vater galt. Nach der Tragödie ziehen sie in eine Kleinstadt, mit der sie sich schnell anfreunden. Sie finden Freund*innen und lösen Verbrechen und Rätsel.
Stärken: Solide Prämisse. Solides Produktionsdesign. Solide Struktur.
Schwächen: Sehr mit dem Holzhammer. Dialoge, die nicht von echten Menschen kommen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, nichts hat mich neugierig gemacht.
Bewertung: 3

Schaut mal, The Weeknd! Je nachdem, wann ihr das lest, sagt ihr jetzt „Wer?“.
The Idol (2023)
Staffeln: 1
Gesehen: Die ersten 15 Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Das Geschäft mit Popstars und Models ist hart und gnadenlos, voller unangenehmer Menschen, aber ist es nicht glamourös und süchtig machend?
Stärken: The Weeknd. Glitzernde Produktion. Leute, die sich anschreien. Brüste. Tabubrüche im Fünf-Minuten-Takt. Topaktuell.
Schwächen: Ich sah keinen Grund, weiterzuschauen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Wenn du mir gute Gründe lieferst, vielleicht?
Bewertung: 2,5

Bitte lächeln!
The Morning Show (2019-present)
Staffeln: 1
Gesehen: Der Pilot
Elevator-Pitch: Der Host einer beliebten Morning-Show wird in einen #MeToo-Skandal verwickelt und von seiner Co-Moderatorin live on air abgeschossen. Wird die Show sich neu erfinden können?
Stärken: Der Cast. Topaktuell.
Schwächen: Fluchen und Beleidigungen als Standard. Ich sah keinen Grund, weiterzuschauen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Wenn du mir gute Gründe lieferst, vielleicht?
Bewertung: 3

„Wie kann ich einen Charakter noch herablassender schreiben als Tony Ziegler?“
The Newsroom (2012-2014)
Staffeln: 3
Gesehen: Eine Staffel und eine Episode
Elevator-Pitch: Die Serie folgt dem Anchorman eines CNN-ähnlichen Senders, der sehr unpolitisch und moderat ist, bis eine Frau ihm sein wahres Potenzial zeigt und er zum unerträglichsten Menschen aller Zeiten wird. Glücklicherweise sind seine Vorgesetzten noch schlimmer, also wird er nicht gefeuert, und seine Untergebenen sind ebenfalls alle unerträglich.
Stärken: Spritzige Dialoge von Aaron Sorkin. Starke Hauptrolle von Jeff Daniels, bevor er NASA-Chef wurde. Topaktuelle Themen.
Schwächen: Die Dialoge sind unerträglich. Die Politik ist wirklich schlecht. Die Serie schafft es tatsächlich, sich gegenüber „West Wing“ zurückzuentwickeln, was eine Leistung ist. Der Sexismus ist so krass, dass man baff ist. Die Plots sind lächerlich.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Fuck no.
Bewertung: 2,5

Ich werde nie verstehen, wie etwas von der BBC produziertes exklusiv bei Amazon sein kann.
The Night Manager (2016)
Staffeln: 1
Gesehen: Eine Episode
Elevator-Pitch: Ein Nachtmanager wird in eine internationale Verschwörung aus Waffenhändler*innen und Geheimdiensten hineingezogen und wird zum widerwilligen Spion.
Stärken: Tom Hiddleston in der Hauptrolle. Alles andere ist solide.
Schwächen: Nichts daran ist besonders fesselnd. Serviert jedes Spionage-Klischee. Die Figuren werden nie auch nur ansatzweise verständlich oder interessant.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Immerhin ist es kurz?
Bewertung: 3

Unzweifelhaft ein alter Mann. Und wieder eine Serie, die ein Film sein sollte.
The Old Man (2022-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Die erste Staffel
Elevator-Pitch: Ein Ex-CIA-Agent wird von seinen Taten in Afghanistan eingeholt. Eine alte Bekanntschaft will Rache, und das Ganze ist mit seiner Familie und seinem früheren besten Freund verknüpft. Sie haben sich aber die falsche alte Socke ausgesucht, denn der hat noch viel Saft.
Stärken: Die Beziehung zwischen dem alten Mann und der etwas jüngeren Frau. Alia Shawkat als Durchbruch. Die zwei Hunde. Große Spannung, vor allem in der ersten Hälfte.
Schwächen: Die beiden Hunde fallen einfach völlig aus der Handlung raus. Die Figuren sind extrem inkonsistent. Die Geschichte trägt die Laufzeit einfach nicht. Die Verschwörungssache wird schon in der ersten Staffel völlig abgedreht.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein. Die Kritiken zu Staffel 2 waren alles andere als begeistert.
Bewertung: 3

Was für eine Verschwendung von Kate Winslet.
The Regime (2025)
Staffeln: 1
Gesehen: Die erste Episode
Elevator-Pitch: In einem mitteleuropäischen Land versucht eine Diktatorin, ihren Tag zwischen ihren eigenen Obsessionen, den Anforderungen ausländischer Mächte und der Notwendigkeit, an der Macht zu bleiben, zu überstehen.
Stärken: Kate Winslet. Der Farce-Humor. Das aktuelle Thema.
Schwächen: Der Ton ist seltsam, und nicht auf gute Weise. Es ist nicht wirklich klar, worauf die Serie hinauswill. Der Humor ist überall und nirgendwo. Sie versucht, mich für Faschist*innen zu begeistern – ohne jeden Grund.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Ich kann mir nicht vorstellen, welche Probleme aus Cops entstehen könnten, die permanent Recht brechen.
The Shield (2002-2008)
Staffeln: 7
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: Die Serie folgt den Aktivitäten einer experimentellen Einheit des LAPD im fiktiven Viertel Farmington („the Farm“) von Los Angeles – einem Gebiet voller Bandenkriminalität, Drogenhandel und Prostitution. Aus einem umgebauten Kirchengebäude („the Barn“) heraus versuchen sie, die Ordnung im Viertel zu wahren und die Kriminalität zu senken.
Stärken: Man sagt mir, die Serie sei sehr gut.
Schwächen: Ich erinnere mich an nichts, außer dass die Hauptfigur irgendwann vergewaltigt wird. Glorifizierung von Polizeigewalt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich glaube nicht, so etwas kann man heute kaum noch mit gutem Gewissen schauen.
Bewertung: 3

Die Serie, die seit 1989 amerikanische Kinder ruiniert.
The Simpsons (1989-heute)
Staffeln: 33
Gesehen: Die ersten drei Staffeln und vereinzelt Episoden über die Jahre
Elevator-Pitch: Die Hauptfiguren sind die Simpsons, die in der fiktiven „Middle America“-Stadt Springfield leben. Homer, der Vater, arbeitet als Sicherheitsinspektor im örtlichen Kernkraftwerk, eine Aufgabe, die im Widerspruch zu seiner gleichgültigen, tölpelhaften Persönlichkeit steht. Er ist mit Marge Bouvier verheiratet, einer stereotypischen US-Hausfrau und Mutter. Sie haben drei Kinder: Bart, einen zehnjährigen Unruhestifter und Streichespieler; Lisa, eine altkluge achtjährige Aktivistin; und Maggie, das Baby, das selten spricht, aber mit ihrem Schnuller kommuniziert. Obwohl die Familie dysfunktional ist, untersuchen viele Episoden ihre Beziehungen und Bindungen und zeigen, dass sie sich oft wirklich umeinander kümmern.
Stärken: Das OG. Großartiger Humor, der zum großen Teil sehr gut gealtert ist. Scharfe, witzige Kritik an der Gesellschaft. Starke Figuren.
Schwächen: Einige Witze sind nicht gut gealtert. Gelegentliche Fehltritte oder mittelmäßige Folgen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Es ist keine Serie, die sich gut bingen lässt, ähnlich wie „Futurama“ (siehe oben), was es schwierig macht – ganz zu schweigen von 33 Staffeln.
Bewertung: 4,5

Kein „Stairway to Heaven“, so viel ist sicher.
The Staircase (2022)
Staffeln: 1
Gesehen: Die erste Episode
Elevator-Pitch: Nachdem sie tot am Fuß einer Treppe in ihrem Haus gefunden wird, wird der Krimiautor Michael Peterson beschuldigt, seine Frau Kathleen erschlagen zu haben. Während die Ermittlungen weiterlaufen, gerät die Familie in einen turbulenten Rechtsstreit. Parallel dazu interessiert sich ein französisches Doku-Team für den Fall.
Stärken: Prominenter Cast. Basierend auf wahren Ereignissen.
Schwächen: Todlangweilig. Sehr klischeehaft.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Ich denke, sie war auch vorher hübsch, aber hey.
The Summer I Turned Pretty (2022-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Staffel 1
Elevator-Pitch: Eine Familie verbringt seit über einem Jahrzehnt jeden Sommer im Ferienhaus einer befreundeten Familie, sodass die Kinder praktisch zusammen aufgewachsen sind. Dies ist der erste Sommer, in dem die Jüngste der Gruppe dank Pubertät plötzlich attraktiv ist. Eine Menge Teenager-Drama entsteht.
Stärken: Authentische Darstellung von Teenager-Liebe. Insgesamt gute Figuren. Einige unerwartete, aber gut umgesetzte Entwicklungen.
Schwächen: Vor allem in der zweiten Hälfte von Staffel 1 beginnt die Handlung zu zickzacken und auf der Stelle zu treten. Die Prämisse nutzt sich schnell ab, das wäre als Film wohl besser aufgehoben gewesen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Wie „The Old Man“, nur mit unbekannteren Darstellern und in Australien.
The Tourist (2022-present)
Staffeln: 2
Gesehen: Einmal
Elevator-Pitch: Ein Mann wird von einem mysteriösen Truck von der Straße gedrängt und verliert sein Gedächtnis. Bei dem Versuch herauszufinden, wer er ist, wird schnell klar, dass viele Leute ihn tot sehen wollen. Eine Menge Überraschungen, Wendungen und Actionszenen folgen.
Stärken: Weiß, wie man Überraschungen und Plot-Twists liefert. Solide unterhaltsam. Großartige Australien-Pastiches.
Schwächen: Die Figuren sind Pappkartons und eindimensional. Sehr unsubtil. Wenn man auch nur ein bisschen nachdenkt, fällt alles auseinander.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nee, nicht gut genug.
Bewertung: 3
It’s the final seduction! Dadadadadaaaaa dadadidadada dadadadadaaaaaaa dadadida da di da
The Tudors (2007-2010)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Staffeln
Elevator-Pitch: Staffel 1 zeigt die Phase von Heinrich VIII., in der seine Regierungsfähigkeit durch internationale Konflikte und Intrigen am eigenen Hof auf die Probe gestellt wird. Kardinal Thomas Wolsey spielt eine große Rolle als Heinrichs engster Berater. In Staffel 2 ist Heinrich bereit, alles zu tun, um Anne Boleyn zu heiraten, sogar Papst Paul III. zu trotzen.
Stärken: Viele Intrigen. Schöne Kostüme. Ein Versuch, starke Frauenfiguren zu zeigen. Natalie Dormer. Sam Neill.
Schwächen: Sam Neill und Natalie Dormer werden getötet. Sehr schematisch. Einige extrem schwer anzuschauende Folterszenen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein, nach Staffel 2 haben wir aufgehört, weil immer wieder dieselbe Geschichte erzählt wurde.
Bewertung: 3

Sie versuchen, Schutz vor dem Drehbuch zu finden.
The Umbrella Academy (2019-present)
Staffeln: 3
Gesehen: Die ersten 21 Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: Eine Gruppe von Kindern, alle am selben Tag geboren, hat Superkräfte. Ein exzentrischer britischer Milliardär adoptiert sie und versucht, sie in der titelgebenden „Umbrella Academy“ auszubilden – größtenteils erfolglos. Die Geschichte beginnt, als der Milliardär unter verdächtigen Umständen stirbt und ein Wiedersehen der entfremdeten „Geschwister“ erzwingt.
Stärken: Solide Prämisse.
Schwächen: Schlechte Dialoge. Mittelmäßige Produktionswerte (das Editing ist besonders blutleer). Wackliges CGI.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Wie gesagt, es gibt reichlich Konkurrenz im Feld „mittelmäßige Superheld*innenstory“.
Bewertung: 2,5

Leider bezieht sich der Titel nicht auf die Quoten.
The Undoing (2020)
Staffeln: 1
Gesehen: Drei Episoden (von sechs)
Elevator-Pitch: Ein reiches Paar wird verdächtigt, in einen Mord verwickelt zu sein. Wir sehen, wie ihr Leben auseinanderbricht und wie sie versuchen, es – vor allem für ihren Sohn – zu retten.
Stärken: Solide Produktionswerte und Besetzung.
Schwächen: Klischeehaft konstruierte Story. Nichts Interessantes passiert. Ich kann mich beim besten Willen nicht mit superreichen Leuten identifizieren, die ihren Zugang zu elitären Kreisen verlieren. Langweilig.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope.
Bewertung: 2,5

Vom Pilotfilm ging es abwärts.
The Walking Dead (2010-2022)
Staffeln: 11
Gesehen: Sechs Staffeln
Elevator-Pitch: Eine Zombie-Apokalypse hat stattgefunden. Wir folgen DIESER GRUPPE von Überlebenden, wie sie versucht, sich von Plotpunkt zu Plotpunkt zu hangeln. Die Zusammensetzung dieser Gruppe ändert sich, ebenso wie die Art und Weise, wie sie über Entscheidungen diskutiert. Diese Gruppe ist wichtig, der Rest der Welt nicht.
Stärken: Großartiges Make-up für die Zombies. War bei Erscheinen sehr neu und gehypt. Eine Menge einprägsamer Performances (nicht zwingend gut, aber einprägsam). Einige interessante Settings.
Schwächen: Sehr schwankende Qualität zwischen und innerhalb der Staffeln. Die Gefährlichkeit der Zombies ändert sich nach Belieben des Plots, ohne nachvollziehbare Logik. Dinge passieren, weil der Plot sie braucht. Die Gewalt und der Nihilismus werden mit zunehmender Laufzeit hochgeschraubt. Im Grunde faschistische Propaganda.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Auf keinen Fall.
Bewertung: 3

Ich hab immer noch etwas Mitleid mit Henry Cavill.
The Witcher (2019-present)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: In einer Fantasywelt jagen Witcher Monster gegen Bezahlung und erbringen einen wichtigen Gemeindedienst. Trotzdem sind sie ausgestoßene Außenseiter. Zur gleichen Zeit treiben Hexen ihr Unwesen, böse Mächte schmieden Pläne und unser stoischer Einzelgänger muss sich der Welt öffnen.
Stärken: Das Ausgangsmaterial. Fantasy im TV, und damals gab es noch kein „House of the Dragon“ oder „Rings of Power“.
Schwächen: Sehr verwirrende Zeitebenen. Wirklich schlechte Dialoge und schlechtes Writing insgesamt. Sehr klischeehafte Badass-Posen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Team Generic ist dran!
Titans (2018-2032)
Staffeln: 4
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Teenager-Heldinnen im DC-Universum gehen ans Werk. Eine Menge Teenie-Drama entsteht, unterbrochen von Superheldinnen-Action und einer Verschwörungsstory.
Stärken: Vielleicht magst du DC?
Schwächen: Extrem faules Writing. Dumme Plots. Schlechte Figuren. Mittelmäßiges Schauspiel. Mittelmäßiges Produktionsdesign. Schlechtes Pacing. Tonal völlig inkohärent.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Auf gar keinen Fall.
Bewertung: 1,5

Dieses Plakat sagt nicht wirklich, dass es um Cops geht.
Too old to die young (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Ein korrupter Cop, der Erbe eines mexikanischen Drogenkartells, sein lange verschollener Halbbruder und ein Haufen weirder Scheiß kommen zusammen in einer Serie, die vor allem aus seeeeehr langsamen Kamerafahrten und Farbkontrasten besteht.
Stärken: Sehr seltsame Figuren und Performances.
Schwächen: „Man muss sich daran gewöhnen“, um Sean T. Collins zu zitieren.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Vielleicht.
Bewertung: 4,5

Das ist die CGI-Qualität der Serie: ein grauer Klumpen.
Tribes of Europa (2021)
Staffeln: 1
Gesehen: Ungefähr 15 Minuten des Piloten
Elevator-Pitch: 2074 machen sich drei Geschwister daran, das Schicksal Europas zu verändern, nachdem eine globale Katastrophe den Kontinent in dystopische, verfeindete Stammesmikrostaaten zersplittert hat, die um die Vorherrschaft kämpfen. Die Geschwister geraten in den Konflikt, als sie in den Besitz eines mysteriösen Würfels kommen.
Stärken: Keine.
Schwächen: Ich habe noch nie so schlechtes Schauspiel gesehen. Die Kostüme sind extrem schlecht. Das CGI ist absolut lachhaft. Das Writing ist schlecht. Das ist die schlechteste professionell produzierte Serie, die ich je gesehen habe, Punkt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Da denke ich lieber darüber nach, mir die Augen auszustechen.
Bewertung: 1

Hm, leckere IP.
True Blood (2008-2014)
Staffeln: 7
Gesehen: Fünf Staffeln
Elevator-Pitch: Vampire existieren und haben beschlossen, sich der Weltöffentlichkeit zu offenbaren. Sie trinken nun das künstliche Blut „True Blood“ und töten offiziell nicht mehr, aber die Vampirgemeinschaft ist darüber gespalten. Schnell wird klar, dass es noch andere Magienutzerinnen gibt und dass unsere Protagonistin zu ihnen gehört. Eine Menge Handlung folgt.
Stärken: Damals war das ziemlich stark; es gab weniger Konkurrenz als heute. Gute Schauspielerinnen. Zu Beginn ein interessantes Setting.
Schwächen: Mit fortschreitender Serie werden die Plots immer verworrener und die Figuren handeln rein nach Drehbuchlaune. Spätestens ab Staffel 5 ist jeder heimlich Zaubererin, Werwolf, Fee und sonst was.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nope.
Bewertung: 3

Auf eine Zitrone gebissen, um nicht über die Serie reden zu müssen.
Veep (2012-2019)
Staffeln: 7
Gesehen: Drei Episoden
Elevator-Pitch: Die Serie folgt dem Leben der titelgebenden Vizepräsidentin, die Skandale und politische Krisen bewältigen muss, von denen keine auch nur im Ansatz wichtig ist. Die Serie hebt die Absurdität der Politik hervor und ergötzt sich am nihilistischen Blick auf diese Absurdität.
Stärken: Der Humor ist scharf und stark in der Realität verwurzelt.
Schwächen: Ich kann nihilistische Sichtweisen auf demokratische Politik nicht ausstehen. Die Witze und die Figuren sind nicht mein Ding.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2,5

Viel Rot, weil Mars.
The War of the Worlds (2019)
Staffeln: 1
Gesehen: Zwei Episoden (von drei)
Elevator-Pitch: Eine Neuinterpretation von „War of the Worlds“ aktualisiert die Geschichte leicht von der viktorianischen zur edwardianischen Ära in England. Unsere Hauptfiguren sind ein Wissenschaftler und seine Frau, die im Angriff der Marsianer getrennt werden. Ein paralleler Handlungsstrang befasst sich mit den Folgen des Kriegs in der Zukunft.
Stärken: Das Setting.
Schwächen: Die Figuren sind völlig unglaubwürdig und anachronistisch. Sie handeln dumm, um einer blassen Handlung zu dienen.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 2

Noch einer, der das Spiel der Throne verloren hat.
Westworld (2016-2022)
Staffeln: 4
Gesehen: Eine Staffel
Elevator-Pitch: In der Zukunft gibt es einen Themenpark voller empfindsamer Roboter, die von zahlungskräftigen Gästen nach Belieben getötet und vergewaltigt werden. Was könnte da schon schiefgehen?
Stärken: Anthony Hopkins. Ed Harris. Clevere Struktur von Staffel 1. Halbwegs brauchbare Annäherung an die üblichen Fragen, was uns menschlich macht und wie Roboter da reinpassen.
Schwächen: Keine interessanten Antworten auf die üblichen Fragen. Sehr plotorientiert, wird schnell zur Mystery-Box-Serie. Wurde abgesetzt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 3

Innovative Prämisse dieser Serie: es gab eine Zombieapokalypse.
Z Nation (2014-2018)
Staffeln: 5
Gesehen: Die ersten 15 Minuten
Elevator-Pitch: „Z Nation“ setzt drei Jahre nach einer Zombie-Apokalypse an, die durch ein Virus ausgelöst wurde und bereits den Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Kurz bevor die Gesellschaft zusammenbrach, waren Murphy und zwei weitere Häftlinge unfreiwillige Testpersonen in einem Regierungsprojekt. Jeder erhielt einen anderen Impfstoff. Murphy war die einzige Person, die die Injektion überlebt hat. Er ist derdie Einzige, der*die einen Zombiebiss überlebt hat, ohne sich zu verwandeln; sein Blut enthält Antikörper – die letzte und beste Hoffnung der Menschheit auf einen Impfstoff.
Stärken: Keine.
Schwächen: Klischeehaft. Uninteressant. Dumme Handlung.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Nein.
Bewertung: 1,5

Die große Frage: ist CGI gut genug für die Prämisse?
Zoo (2015-2017)
Staffeln: 3
Gesehen: Zwei Episoden
Elevator-Pitch: Alle Tiere der Welt beschließen kollektiv, dass sie genug davon haben, wie Menschen den Planeten zerstören, und schlagen zurück, führen Guerillaangriffe und töten Menschen. Unsere Hauptfiguren – Zoolog*innen und verwandte Fachleute – müssen die Krise lösen.
Stärken: Die Prämisse ist völlig verrückt und wird mit großem Ernst umgesetzt.
Schwächen: Aus irgendeinem Grund hat es mich einfach nicht gepackt.
Würde versuchen, noch einmal einzusteigen: Ich glaube nicht, dass es was für mich ist.
Bewertung: 2,5


