Die SPD, der Solidaritätszuschlag und die fiskalische Kompetenzlücke

Nun hat die SPD ihr lang erwartetes Steuerkonzept vorgestellt. Wie man hört, wurde daran bis auf die letzten Minuten gefeilt. Doch die intensive Arbeit kann nicht verdecken, dass es im Willy Brandt-Haus an Finanzexperten mangelt. Das ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal der Sozialdemokraten, fällt aber bei einer Partei stärker auf, die nach einer Wahl die Regierung anführen will als bei solchen, die es sich auf den Oppositionsbänken gemütlich gemacht haben. Nicht nur wenn es konkret wird, zeigen linke Parteien und ihre Milieus gerne, dass sie von der Steuermaterie eher wenig Ahnung haben. Hier macht sich bemerkbar, dass Fachexperten bevorzugt konservative und liberale Parteien suchen, während Sozialromantiker die Ortsvereine und Parlamentsbänke von SPD, Grünen und Linkspartei bevölkern.

Man muss die linken Parteien im Parlament angesichts ihrer politischen Blindheit wahrlich schelten. Bei der letzten Wahl waren sie in einem Gleichklang für Steuererhöhungen in den Kampf gezogen und beschuldigten sich doch gegenseitig, nicht ordentlich genug bei den Steuerzahlern hinzulangen. Dabei hatten die Wähler schon vier Jahre zuvor deutlich signalisiert, dass sie die Steuerlast am Anschlag sehen. Mit einer komfortablen Mehrheit wurden damals Union und FDP ausgestattet, die einen propagierten den Status quo, während die Liberalen einen fulminanten Steuersenkungswahlkampf hinlegten. Bekanntlich stampfte der schon damals amtierende Bundesfinanzminister Schäuble sowohl eine Reform der Gewerbesteuer, als auch eine Vereinfachung des Umsatzsteuerrechts ein. Die verfassungsrechtlich gebotene Entlastung im Einkommensteuertarif mit der Erhöhung des Grundfreibetrags scheiterte fast an den steuerverliebten Sozialdemokraten.

Bereits kurz nach der Neuauflage der großen Koalition signalisierten die Gewerkschafter von IG Metall und IG Chemie, dass inzwischen ihre eigenen Mitglieder in die oberen Ränge der Einkommensteuertabelle gerutscht sind. An der Stelle können selbst Klassenkämpfer sich für Steuersenkungen erwärmen, wenn sie selbst Steuern zahlen sollen und nicht nur Unternehmen, Reiche und andere Schlipsträger. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätten an der Wilhelmstraße in Berlin die Alarmglocken klingeln müssen. Doch die Botschaft kam nur beim damaligen Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel an. Ansonsten: kein Handlungsbedarf, außer in Richtung Steuererhöhungen.

Es macht die Sache nicht besser, dass auch die LINKE und die Grünen die Brisanz nicht erkannten. Die Wähler der Linkspopulisten zahlen keine Steuern, schließlich verdienen sie nichts. Ihre Wähler sind weit überproportional arbeitslos oder im unteren Einkommenssegment angesiedelt, wo man andere Probleme hat als den jährlichen Kampf mit der Einkommensteuererklärung. Und auch auf den Parteitagen der Grünen dominieren Delegierte, die in Arbeitswochen genügend Zeit haben. Nur haben die ehemaligen Alternativen nun ein Problem mit ihrer Wählerschaft, die keineswegs mehr jeden steuerpolitischen Slapstick auf eigene Kosten mitmacht.

Wie die jährliche Statistik des Bundesfinanzministeriums zeigt, verbleibt den meisten Steuerzahlern von ihrem selbst erwirtschafteten Einkommen immer weniger. Seit 2010 hat über die verschiedenen Steuergruppen hinweg – Alleinverdiener, Doppelverdiener mit Kindern – das verfügbare Einkommen in Bezug die Belastung kontinuierlich zugenommen. Nicht nur Finanzexperten sprechen an dieser Stelle von der Wirkung der Kalten Progression. Ebenfalls nach den Berechnungen aus dem Hause Schäubles nimmt der Staat sich Jahr für Jahr mindestens 2 Milliarden Euro mehr von den Einkommensteuerzahlern, als eigentlich beabsichtigt. Seit 2005, der letzten großen Steuerreform, ist damit ein Volumen von weit über 30 Milliarden Euro aufgelaufen. Nicht zufällig denken FDP und die Mittelstandvereinigung der CDU an eine Entlastung der Steuerzahler in dieser Höhe.

Davon halten die linken Parteien traditionell wenig, was der Staat sich einmal unter den Nagel gerissen hat, darf er keinesfalls an seine Bürger zurückgeben. Und so spielen die Sozialdemokraten das Spiel, „Wie veralbere ich die Bürger am besten?“ Favorit auf diesen Titel scheint der Kanzlerkandidat Martin Schulz zu sein. Die Story beginnt mit der Anfangsfrage, wie man Steuern in der Staatskasse behält, deren Rechtsgrundlage sich als verfassungsrechtlich zunehmend überholt erweist. Die Rede ist vom Solidaritätszuschlag, eine Spielart der im linken Lager stets beliebten „Ergänzungsabgabe“, was die Sozialdemokratie seit Jahrzehnten als Wunderdroge gegen alle politischen Probleme anbietet. Der Soli ist nicht nur politisch eng mit den Kosten der Wiedervereinigung verknüpft. Diese sind im Solidarpakt (I und II) umrissen. Der Solidarpakt II wird Mitte der nächsten Legislaturperiode im Jahr 2019 auslaufen, er gibt bisher den Bundesländern im Osten zusätzliche Mittel über den Länderfinanzausgleich.

Aber nicht nur politisch lässt sich der Erhalt des Solis, der dem Bundesfinanzminister zuletzt 18 Milliarden Euro in die Kasse spülte, nicht mehr rechtfertigen. Auch die Verfassung setzt solchen Ergänzungsabgaben enge Grenzen. Noch schwieriger wird die Gefechtslage, weil der Solidaritätszuschlag eine klassische Reichensteuer ist. Weit mehr noch als die Einkommensteuer wird der Zuschlag von den oberen 10% der Einkommenspyramide aufgebracht, was zum einen mit der gesetzlichen Ausgestaltung, zum anderen mit Mathematik zu tun hat. Untere Einkommen sind entweder von der Abgabe komplett befreit oder profitieren von der (fiktiven) Anrechnung von Kinderfreibeträgen. Und da der Soli eine prozentuale Abgabe auf den progressiv gestalteten Einkommensteuertarif ist, verschärft er genau diese Progression.

Es versteht sich von selbst, dass die eigentlich gebotene Abschaffung der Einheitssteuer damit heikel ist, schließlich gelten Entlastungen, anders als Belastungen, von Wohlhabenden als unpopulär. 2014 ließ der Bundesfinanzminister Szenarien rechnen, wie die von den Bundespolitikern geliebte Steuer durch Eingliederung in den Steuertarif erhalten werden könnte. Das Ergebnis war dabei eindeutig: gerade bei einer „naiven“ Vereinheitlichung, bei der das Aufkommen von 18 Milliarden Euro gemäß dem geltenden Tarif linear-progressiv der Einkommensteuerschuld zugeschlagen würde, kennt dabei klare Gewinner und Verlierer. Während die unteren 50% der Steuerzahler deutlich belastet würden, hätten die oberen 10% keine Nachteile zu befürchten. Vor die Alternative gestellt, die Ergänzungsabgabe nur um den Preis einer steuerlichen Belastung niedriger Einkommen erhalten zu können, gilt diese Strategie als politisch tot in Berlin.

So versucht es die SPD mit einer Veralberungstaktik: kämpferisch fordert der Bewerber um das Kanzleramt, die unteren und mittleren Einkommen vom Solidaritätszuschlag zu entlasten. Das klingt witzig: entlaste Steuerpflichtige, die keine Steuerschuld haben. Allerdings hat damit der Bundeskassenwart immer noch den Großteil der 18 Milliarden Euro im Budget. Wie dieser Spagat in Gesetzesform aussehen sollte, wäre ein spannendes Experiment. Die meisten Wähler scheinen jedoch kein Interesse daran zu haben, das Ergebnis dieses steuertechnischen Slapsticks zu erfahren.

Noch doller treiben es jedoch die heimlichen Fans des amtierenden Präsidenten des Alternative-Fakten-Vereins.

Auch Personenunternehmen zahlen nämlich ihre Steuern nicht auf die Einnahmen, sondern nur auf die Gewinne. Und Investitionen werden nun einmal vor der Steuer abgezogen. Umgekehrt wird also ein Schuh daraus: Wer nicht investiert, sondern hohe Gewinne auflaufen lässt, wird durch einen hohen Steuersatz bestraft. Wer investiert, drückt damit natürlich auch seinen Gewinn im aktuellen Steuerjahr und muss daher weniger Steuern bezahlen.

So war es heute auf den Nachdenkseiten zu lesen, wo sich der erklärte Volkswirt Jens Berger an der Interpretation von Gesetzesmaterie versuchte. Zum wiederholten Male muss dieser Versuch als gescheitert gesehen werden und nicht umsonst gilt die Makroökonomie als das, was Schüler als „Laberfächer“ kennen. Außerhalb dieser Disziplin konkretisieren Gesetze, die Mathematik und Statistiken, was Fakt ist. Und was eben nicht.

Paragraf 5 des Einkommensteuergesetzes (EStG) formuliert in Absatz 1 äußerst sperrig:

Bei Gewerbetreibenden, die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind, Bücher zu führen und regelmäßig Abschlüsse zu machen, oder die ohne eine solche Verpflichtung Bücher führen und regelmäßig Abschlüsse machen, ist für den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermögen anzusetzen (§ 4 Absatz 1 Satz 1), das nach den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung auszuweisen ist, es sei denn, im Rahmen der Ausübung eines steuerlichen Wahlrechts wird oder wurde ein anderer Ansatz gewählt.

Kurz lässt sich dies mit Blick auf Investitionen so zusammenfassen: wer ein Wirtschaftsgut erwirbt mit dem Ziel, dies länger zu nutzen, muss die Kosten steuerneutral in seine Bilanz einstellen. Erst später profitiert er, wenn die Abschreibungen seinen Gewinn mindern.

Machen wir das plastisch: Ein Mittelständler mit kleinem Vorsteuergewinn von 100.000 Euro im Jahr plant die Anschaffung einer neuen Maschine mit einem Preis von einer Million Euro, die auf 10 Jahr abzuschreiben wäre. Eine Fremdfinanzierung ist bei diesen Daten von vornherein schwer auf die Beine zu stellen, zumindest nicht ohne erhebliche Eigenfinanzierung des Eigentümers. Lieferung der Maschine wäre im Herbst 2018, bei Auftragserteilung im Sommer 2017 wäre jedoch eine Anzahlung in Höhe von 30% des Kaufpreises zu leisten, die den steuerlichen Gewinn der besagten 100.000 Euro nicht mindern würde, sondern aus diesem bezahlt werden müsste. Konkret steuert der Fiskus 30.000 Euro weg, während der Gewerbetreibende 300.000 Euro Vorauszahlung leisten müsste.

Betriebswirtschaftlich ist eine solche Investition unter solchen Bedingungen schwer zu rechtfertigen und das Steuerrecht unterstützt Investitionswillige nicht. Nehmen wir nämlich an, der Eigentümer verzichtet auf die Investition und hält die Maschine durch jährliche Reparaturkosten von 50.000 Euro am Laufen, so macht dies steuerlich mehr Sinn: Anders als bei der Neuanschaffung beträgt die Steuerlast in dem Jahr, wo die Investition erwogen wird, nicht besagte 30.000 Euro, sondern nur 15.000 Euro. Die Reparaturkosten sind nämlich sofort voll abzugsfähig.

Wer wie Jens Berger behauptet, Investition tatsächlich fördern möchte, könnte beispielsweise für eine Steuer auf den Cash Flow, also dem Saldo der Kapitalzuflüsse zu einem Unternehmen, eintreten. Hier ist allein entscheidend, ob das Unternehmen am Jahresende mehr oder weniger Geld in der Kasse respektive Bank hat. Doch eine solch innovative Steuerpolitik übersteigt sowohl das Vorstellungsvermögen als auch das Interesse erprobter linker Klassenkämpfer. Da bedient man sich lieber alternativer Fakten.

Soweit sich die gegenwärtigen Umfragen bewahrheiten und die Bürger die Liberalen vier Jahre nach dem Rauswurf aus dem Bundestag erneut direkt in die Bundesregierung wählen, ist dies gleichzeitig eine Bankrotterklärung des linken Lagers, das es nicht vermag, die Stimmungen in der Bevölkerung aufzunehmen und sich an einer zeitgemäßen Steuer- und Finanzpolitik auszurichten. Nach einem Jahrzehnt schleichender Steuer- und Abgabenerhöhung stehen die Zeichen auf Steuerentlastung.

 

Will be continued …

 

Anhang:

Tabelle Lohnsteuerbelastung Durchschnittsverdiener (Quelle: BMF)

{ 200 comments… add one }
  • Blechmann 22. Juni 2017, 05:48

    Der Artikel scheint mir etwas unklar, was den Knackpunkt des Ganzen angeht, vermutlich weil das Ende fehlt. Warum soll man überhaupt Investitionen fördern? Das führt doch nur zu Fehlinvestitionen, um Steuern zu vermeiden. Aus meiner Sicht wäre jetzt der Moment ordentlich Schulden zu machen. Die Zinsen günstig wie nie, und da wir de facto wohl auf eine Schuldenunion in der EU zusteuern, also die Gesamt-Schulden aller EU-Staaten anteilig absichern, ist es in unserem Interesse an diesen Gesamt-Schulden einen ordentlich Anteil zu haben. Notfalls kauft die EZB unsere Staatspapiere auf. Hier müsste eine linke Partei einhaken: Steuern senken, Schulden hoch. Das Problem dürfte aber sein, dass die SPD über die Groko ihre Regierungsbeteiligung sicher hat, ob nun 5% mehr oder weniger Stimmen macht keinen großen Unterschied. Solange sie die Austeritätspolitik mittragen heißt das. Der Rest kann eigentlich vorschlagen, was immer er will, es hat sowieso keinen Einfluß. Die EZB kauft doch inzwischen im großen Stil Firmenanleihen, das ist ohnehin eine Investitionsförderung. Sollte man da überhaupt nochmal draufpacken? Vor allem bei den Summen, die da genannt werden, um die 2 Billionen *hust*. Man weiß auch gar nicht was da in ein paar Jahren noch kommt an Maßnahmen. Wenn die Inflation wieder nicht steigt, vielleicht dreht Draghi völlig durch. Vielleicht kauft er dann einfach alle Staatsanleihen auf und setzt die auf Null. Schuldenschnitt. Dann werden wir uns in den A… beißen, dass wir nicht beizeiten noch ein oder zwei Billiönchen aufgenommen haben. Mit etwas Glück können wir jetzt unsere Straßen gratis sanieren, Stromtrassen nach Norwegen legen, was halt grad so anliegt. Schuldenbonanza!!! Stand in der FAZ. Da muss es doch jeder linken Partei in den Fingern jucken, die noch nicht gänzlich scheintot ist.

    • In Dubio 22. Juni 2017, 07:53

      Im Fokus steht die mangelnde Sachkompetenz von Politikern wie Medien, die sich steuerpolitisch einlassen. Erstmals ist mir das vor 8 Jahren bei der politisch verbrämten „Mövenpicksteuer“ aufgefallen. Als damaliger Insider war für mich offensichtlich, dass die Kritik unisono, aber auch die öffentlichen Pro-Argumente sowie die rechtliche Ausgestaltung falsch waren. Die Konsequenzen der geballten Inkompetenz müssen die Bürger tragen.

      In der Finanzwissenschaft gibt es für Ihre Frage zu den Investitionen einen schönen Begriff: Steuerneutralität. Das bedeutet, der Staat soll mit seiner Steuerpolitik das Verhalten seiner Bürger nicht wesentlich beeinflussen. Ohne Steuern werden Investitionen gemacht, wo sie sinnvoll sind, d.h. sich rechnen und spätere Erträge bringen. Häufig beeinflusst der Staat jedoch das Verhalten negativ, dazu hatte ich am Schluss ein Beispiel gegeben. Eigenkapitalverzinsung wird immer noch benachteiligt gegenüber Fremdkapital. Wenn aber jemand keinen Bankkredit erhält, weil hier der Staat enge Regulierungen gezogen hat, bleiben nur noch eigene Mittel. Und wie es aussieht, wenn der Staat Investitionen fördert, konnte ich sowohl als politisch Interessierter als auch Beteiligter erleben. Nie wurde das eigentliche Förderungsziel erreicht.

      Viele Bürger haben ihr Geld in den 1990er Jahren in Ostdeutschland verloren, weil sie blindlings in Wohneigentum investierten. Zum einen waren eben wegen der staatlichen Förderung die Objekte maßlos überteuert, zum anderen suggerierte der staatliche Zuschuss eine Rentabilität, die in der Realität nicht erfüllt werden konnte. Zuletzt war der deutsche Staat während der der Rezession 2009 / 2010 besonders aktiv. Das bescherte den Gemeinden in meiner Gegend massenweise Kreisel auf Straßenkreuzungen, ohne dass die Verkehrsteilnehmer bis dahin einen gravierenden Mangel festgestellt hätten. Aber anscheinend war das besonders dringlich. Oder: die Finanzhochburg Frankfurt am Main hat vom Osten her drei wesentliche Verkehrsadern, die A3, Bergen-Enkheim sowie die Hanauer Landstraße. Die Zufahrt über die Hanauer wird seit Monaten weiträumig instandgesetzt mit häufig einspuriger Verkehrsführung. Der Weg über Enkheim ist ein einziges Fragment und A3 wird ebenfalls mit verengter Verkehrsführung repariert. Im Ergebnis führt das geballte staatliche Investitionsverhalten zu grotesken selbst an den Wochenenden. Der Zeitverlust und Stress der Bürger taucht in keiner Kostenkalkulation auf.

      Sie wissen doch: ich bin immer skeptisch, wenn mir etwas als kostenlos angeboten wird.

      • Stefan Sasse 22. Juni 2017, 08:10

        Und dabei darfst du hier kostenlos Artikel veröffentlichen und kommentieren 😉

      • Blechmann 24. Juni 2017, 05:26

        „Im Fokus steht die mangelnde Sachkompetenz von Politikern wie Medien, die sich steuerpolitisch einlassen.“

        Aber das Steuerkonzept der SPD wird doch nicht von Politikern erstellt, die haben doch im Zweifel überhaupt keine Ahnung von der Materie. Die Bezahlen einen Experten/Berater der ihnen das macht. Wenn das fachlich fragwürdig ist, hat ihnen der Experte das sicher gesagt und dann werden die wohl davon ausgehen, dass der Wähler da auch keine Ahnung von der Materie hat.

        Das erinnert mich gerade an das letzte Interview bei Jebsen, wo er so einen Finanzexperten fragt, ob denn damals 1990 kein WWler vor den kommenden Problemen mit dem Euro gewarnt hätte. Und der meinte, doch schon, ein britischer Ökonom hätte einen Artikel erstellt, dass, wenn man das so macht, mit der EU-Zentralbank, die Währung stark deflationär werden würde. Das hat er an die Kommission geschickt, die hätten ihn dann nicht mehr eingeladen.

        Es ist nunmal statistisch so, dass der SPD-Wähler ein Einkommen unter dem Durchschnitt hat, wogegen der CDU-Wähler ein Einkommen über dem Durchschnitt hat. Der im Artikel erwähnte Gewerkschaftler in den oberen Ränge der Einkommensteuertabelle wählt vermutlich CDU. Nicht nur LINKE-Wähler auch die SPD-Wähler sind überproportional arbeitslos oder im unteren Einkommenssegment angesiedelt.

        • In Dubio 24. Juni 2017, 16:54

          Aber das Steuerkonzept der SPD wird doch nicht von Politikern erstellt, die haben doch im Zweifel überhaupt keine Ahnung von der Materie.

          Steuerkonzepte werden unter Federführung von Politikern erstellt. Parteien haben meist gar nicht die Mittel, ein solches in Auftrag zu geben, abgesehen davon, dass Ertrag und Kosten wenig zusammenpassen. Mit den Details eines Konzepts befassen sich vor allem Journalisten, und kommt eine Partei dann in die Regierung, kann sie auf die Kompetenz des Behördenapparats zugreifen. Nicht von ungefähr liefern Regierungspolitiker maßgeblich zum eigenen Wahlprogramm zu, aktueller Fall Andrea Nahles und ihr Rentenkonzept. Das haben Regierungsbeamte erstellt. Für den Wahlkampf wurde es mit einigen teuren Versprechungen getunt. Damit’s passt, wurde an der Perspektive gefeilt. Während die Ministerin vor wenigen Monaten bis zum Jahr 2045 rechnete, darf sie es im Wahlprogramm nur bis 2030, ein Wimpernschlag in der Rentenpolitik.

          Es ist nunmal statistisch so, dass der SPD-Wähler ein Einkommen unter dem Durchschnitt hat, wogegen der CDU-Wähler ein Einkommen über dem Durchschnitt hat.

          Damit habe ich überhaupt kein Problem. Ist die Frage, wollen Sie als Linke an die Regierung? Lautet die Antwort ja, gibt es noch ein paar Überlegungen drauf. Denn selbst wenn wir die Bevölkerung sauber in zwei absolut gleiche Hälften zwischen überdurchschnittlich und unterdurchschnittlich verdienend teilen, werden die Besserverdiener die Mehrheit stellen. Wie das? Wir wissen z.B., dass Menschen mit geringerem Einkommen und Bildung seltener wählen gehen. Wir wissen, dass Ältere tendenziell über höhere Vermögen und Einkommen verfügen und konservativer sind. Dummerweise sind sie auch die treueren und zuverlässigeren Wähler. Linke Parteien können nur Wahlen gewinnen, wenn sie überdurchschnittlich mobilisieren und das rechte Spektrum unterdurchschnittlich zur Wahl geht oder sogar den linken Kandidaten wählt. Dies traf in den Fällen Schröder 1998, Tony Blair oder Hollande zu. 2004 erreichte der Demokrat John Kerry ein außerordentlich gutes Ergebnis bei der US-Präsidentschaftswahl, gemessen in absoluten Stimmen. Leider mobilisierte sein Gegner George W. Bush noch besser, fuhr ebenfalls eine Rekordzahl an Stimmen ein und blieb im Weißen Haus.

          Vor kurzem habe ich meine Frau gefragt, wie denn so ihre Kolleginnen politisch eingestellt seien. Jung, sozial engagiert, Frau, unterdurchschnittliches Einkommen – die klassische linke Wählerklientel. Tatsächlich sind viele Kindergärtnerinnen entweder weitgehend unpolitisch oder sogar konservativ eingestellt. Schließlich warten nicht wenige auf die klassische Rolle: Ehe, Kinder, Ende der Erwerbsarbeit. Wenn so ein typischer Teil linker Klientel wegbricht, braucht es Ersatz, das müssen Sie also am anderen Ufer holen. Dazu müssen Sie einem Teil von deren Wählerschichten ein attraktives Angebot machen. Den Millionär werden Sie vielleicht nicht bekommen, aber vielleicht junge Start-up-Gründer in Berlin, Hamburg oder München, junge Uniabsolventen ohne Soziallehrerausbildung, Hausbauer. Das machen derzeit weder SPD, Grüne und schon gar nicht die LINKE, alle drei konzentrieren sich rein auf ihre Kerngruppe, also jene, die ohnehin ihre Partei wählen. Da braucht es nicht viel Prognosekraft, das Ergebnis im September vorherzusagen. Alle drei Parteien werden kaum mehr Stimmen holen als ihre Kernwählerschaft ausmacht.

          Wie bereits geschrieben, für die 3 wäre eine Neuauflage von Schwarz-Gelb ein politisches Desaster und Beleg des eigenen Scheiterns. Zwei Parteien, die zusammen strukturell seit der Wiedervereinigung nicht mehr mehrheitsfähig sind, stellen binnen 8 Jahren zweimal die Regierung und dass trotz schlechter Performance beim ersten Mal. Es spricht Bände, wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann dieser Tage vor einer Neuauflage warnt. Anscheinend hat die Sozialdemokratie nichts mehr im Köcher als die Rote-Socken-Kampagne auf dem Negativ.

          • CitizenK 24. Juni 2017, 17:19

            @ In Dubio
            Der Schulz-Hype spricht gegen Ihr Analyse. Kandidaten und deren gefühlte Führungskompetenz spielen eine größere Rolle als Programme. Da war ein Hauch von „echter“ Sozialdemokratie.

            Wenn Sie recht hätten, müsste die real existierende SPD mit ihrer Sozialdemokratie light erfolgreicher sein.

            • In Dubio 24. Juni 2017, 18:30

              Der Schulz-Hype ist eher ein Beleg für die Richtigkeit der Analyse. Binnen Wochen sauste die SPD in lange nicht gekannte Sphären. Der Kandidat war weitgehend unbekannt, schließlich war der neue SPD-Vorsitzende seine Karriere über in Brüssel, und Themen hatte er auch nicht. Dieser Aufschwung in den Umfragen kann kaum ohne abgegangen sein, dass ein Wähler im mittleren und gehobenen Einkommenssegment bei Befragungen für den Sozialdemokraten optierten. Kaum ließ die SPD erkennen, dass sie rot-rot-grün als Machtoption sieht, gingen die Umfragewerte wieder zurück. Die verlorene Saarlandwahl tat ihr Übriges, dort hatte sich die Kandidatin klar für eine linke Regierung ausgesprochen. Wahlanalysen zeigten, dass dies den Sieg kostete. Nichts verschreckt nämlich solche Wähler mehr, als dass sich zu viel ändern könnte und gar die Linkspopulisten an die Regierung kommen könnten.

              Eine Organisation, die so fortgesetzt erfolglos ist, hat tiefer reichende Probleme als die Gesäßgeographie. Wie Sie wissen bekümmert mich das. Ich bin politisches Kind von Schmidt, Anhänger von Voscherau, von Dohnanyi und Fan von Gerhard Schröder. Es waren Politiker, die in breite Wählerschichten vermittelbar waren. Die Partei führte den letzten professionellen Wahlkampf 1998 mit der Kampa.

              Die Sozialdemokratie weiß nicht, welche sie ansprechen soll und auch kann. Wie Stefan schon ausführte, empfehlen sowohl Wähler der LINKEN als auch die Spitzen der Linkspartei, doch einfach die gleichen Konzepte zu übernehmen oder die Papiere der 1970er Jahre zu recyceln. Ich würde empfehlen, die Studie der eigenen Stiftung zu nehmen und genau die soziologische Zusammensetzung der Gesellschaft zu studieren. Danach sollten passgenaue Angebote entwickelt werden und durch personelle Zuordnungen untermauert werden. Ein Spitzenkandidat als überstrahlende Größe funktioniert bei einer kleinen Partei. Aber da will die SPD hoffentlich nicht hin.

  • Stefan Sasse 22. Juni 2017, 06:10

    Was mir etwas missfällt ist die Tendenz, die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim zu betrachten. Nur weil jemand arbeitslos ist, hat derjenige nicht das Recht verloren politisch um seinen Teil des Kuchens zu streiten. Bei dir klingt es immer so, als ob die Leute zu nehmen hätten was sie kriegen und nur diejenigen, die viele Steuern bezahlen, echte Interessen hätten. Aber das ist schlicht nicht der Fall. Mir geht es gar nicht um die finanzpolitischen Argumente dahinter – das ist eine Sache der Diskussion – sondern um die Anerkennung, dass die Verfolgung des Ziels höherer Sozialausgaben für diese Leute genauso legitim ist wie die von Spitzensteuersatzzahlern nach einer Steuerentlastung.

    • CitizenK 22. Juni 2017, 06:49

      „und nur diejenigen, die viele Steuern bezahlen, echte Interessen hätten.“

      Nicht nur das. Dass die Steuergelder vielleicht für dringende Aufgaben (Schulen und Brücken sanieren zum Beispiel, man mag es nicht mehr schreiben müssen), wird mit keinem Wort erwähnt. Auch die 30 Milliarden, die sich die Opfer des räuberischen Sozialstaats per Cum-Cum (ich nenn das mal so) in betrügerischer Absicht „unter den Nagel gerissen“ haben und „nicht zurückgeben wollen“, kommen selbstredend nicht vor.

      In Dubio, der Rächer der von Schäuble (!) Enterbten. Aber bald kommt Zorro in Gestalt von Christian Lindner. Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt.

      • Stefan Sasse 22. Juni 2017, 08:08

        Stefan steht schon immer auf dem Standpunkt dass der Staat genug Kohle hat und sie nur falsch ausgibt. Ich meine, das ist ein Argument das debattierwürdig ist. Ich denke auch dass man eventuell Geld umschichten kann um mehr zu investieren, ohne die Steuern zu erhöhen. So ließen sich eventuell Schlupflöcher schließen, bestimmte Subventionen kappen, etc. Auch wäre es wohl durchaus drin, bestimmte Kosten niedriger zu halten indem man die Verursacher mit an die Kandare nimmt. Ich denke dass er einen Punkt damit hat, dass der Staat bei der aktuellen Abgabenquote genügend Kohle für seine Aufgaben hat – die Verteilung und die Quellen dieser Einnahmen sind ein größeres Problem. Ich wäre durchaus dafür zu haben, den Spitzensteuersatz nach hinten zu schieben (in die Dimension von 80k), die Mehrwertsteuer wieder zu senken und dafür endlich die Kapitalertragssteuer abzuschaffen und den Mist als normales Einkommen rechnen, die Erbschaftssteuer in eine vernünftige Höhe bringen und eine gescheite Vermögenssteuer einrichten. Aber das ist alles in der Praxis extrem schwer zu machen, nicht nur aus politischen, sondern auch aus finanztechnischen Gründen, wie Stefan sicher gerne erklärt 😉

        • In Dubio 22. Juni 2017, 09:21

          Die Kapitalertragsteuer ist Teil des Einkommensteuergesetzes. Wie die Lohnsteuer. Ist nur eine technische Sache. 🙂

          • Logos 22. Juni 2017, 11:01

            Herr Pietsch, Herr Sasse hatte da jede Menge richtig gute und erstrebenswerte Vorschläge, wie z.B.:
            – [Steuer-] Schlupflöcher schließen
            – bestimmte Subventionen kappen
            – Verursacher mit an die Kandare nimmt (Atomindustrie)
            – die Mehrwertsteuer wieder zu senken und dafür endlich
            – die Kapitalertragssteuer abzuschaffen und den Mist als normales Einkommen rechnen
            – die Erbschaftssteuer in eine vernünftige Höhe bringen und
            – eine gescheite Vermögenssteuer einrichten.
            Da müsste es doch einem Neoliberalen ihres Schlages, der de facto mit sozialer Gerechtigkeit nichts am Hut hat, in den Ohren klingeln. Stellen sie sich mal vor, eine große Partei würde ernsthaft die o.g. Vorschläge vertreten und umsetzen wollen. Das müsste für sie doch eine Horrorvorstellung sein.
            Wieso kommt da kein Widerspruch von ihnen?

        • CitizenK 22. Juni 2017, 19:00

          @Stefan Sasse

          Grundsätzlich einverstanden. Allerdings fehlt in der Praxis auch der politische Wille, etwas zu ändern. Bei den Griechenland-„Hilfspaketen“ drückt Schäuble doch auch seinen Willen durch, warum nicht bei den Briefkästen und Steuerschlupflöchern?

          @ In Dubio

          Die Dividendensteuer wurde einmal (manchmal nicht einmal das) und mehrmals zurückgezahlt. Die Gesetze und Ausführungsbestimmungen wurden von Lobbyisten geschrieben. Daraus wurde dann ein Geschäftsmodell gemacht. Der betreffende Chef-Lobbyist hat sich in die Schweiz abgesetzt – er wird wissen, warum.

          Ob Steinbrück zu dämlich war, das zu durchschauen, weiß ich nicht, aber auch Schäuble hat einige Zeit gebraucht. Bei Hartz-4-Sanktionen geht das ganz fix.

          • In Dubio 22. Juni 2017, 19:41

            Ich weiß, was Cum-Ex ist. Finanzgerichte und wahrscheinlich am Ende das Bundesverfassungsgericht werden am Ende darüber befinden, was rechtens war und was nicht. Sie gehen in Vorleistung, weil etwas Ihr Gerechtigkeitsempfinden stört. Aber wir leben nunmal in einem Rechtsstaat. Wenn eine demokratisch gewählte Regierung etwas zulässt, dann ist dies legal und darf nicht nachträglich, weil der Volkszorn es fordert, bestraft werden.

            Die Beamten im Finanzministerium sind mehrmals in der Spitze vorstellig geworden. Damals ging man von Kosten im hundert Millionen Euro Bereich aus. Das schien sich politisch nicht zu lohnen. Nochmal: wahrscheinlich schlagen Sie die Falschen. Was mich stört: die selben Leute, die Sozialhilfeempfängern zubilligen, jedes legale Mittel ausschöpfen zu dürfen um zusätzliche Leistungen zu erhalten, regen sich auf, wenn Steuerzahler das Gleiche tun.

            Wir leben in einem Rechtsstaat.

            • CitizenK 23. Juni 2017, 11:00

              @ In Dubio

              „Aber wir leben nunmal in einem Rechtsstaat“

              Wer sich so stark auf den Rechtsstaat beruft und dies nochmal fettgedruckt wiederholt, muss auch das Problem des „legalen Unrechts“ in Rechnung stellen.

              Von Gustav Radbruch haben Sie vielleicht schon mal gehört? Auch Sklaverei war mal legal.

              Wer wie bei den Cum-Ex-„Geschäften“ (besser: Betrügereien) mit krimineller Energie (auf das Geflecht von Scheinfirmen wurden Sie weiter oben ja nochmal hingewiesen, obwohl Sie das natürlich auch wussten) die Schwächen oder die Dummheit der Regierenden ausnutzt, ist und handelt moralisch verkommen. Die Beteiligten wussten also, dass es Unrecht war, was sie taten. Die von ihren Verbands-Juristen verklausulierten gesetzlichen Bestimmungen dienten nur der Tarnung. Dieses Verhalten ist um Größenordnungen – nicht nur materiell – verwerflicher als das eines Sozialleistungsempfängers, der sich einen kleinen Vorteil erschwindelt.

              Dass Sie solche Leute verteidigen, irritiert – und enttäuscht – mich sehr.

              • In Dubio 23. Juni 2017, 12:41

                Vorsicht – ich verteidige nicht. Ich verteidige höchstens die Prinzipien des Rechts. Moral ist nicht justiziabel, es sei denn, sie steht im Strafgesetzbuch.

                Ich verstehe nicht, warum sich Linke so an den cum-Fällen echauffieren, berühren sie doch Grundprinzipien des eigenen Denkens:

                – Behörden und politische Leitung, die einen behaupteten Betrug jahrzehntelang nicht bemerkt haben wollen;
                – Wiederholter Verstoß gegen das Rückwirkungsverbot von Gesetzen;
                – Dienst nach Vorschrift-leistende Beamte, die sich in ihrer gewonnenen Freizeit Fachwissen und Spezialkenntnisse privat vergolden lassen;
                – Geschwätzige Beamte, die gegen das Dienstgeheimnis verstoßen
                – und ein Plädoyer für die Abgeltungsteuer.

                Ich fürchte, die meisten begreifen die komplexe Materie nicht, als dass sie die Auswirkungen auf ihre eigene politische Position überprüfen könnten. In der Tendenz waren die Geschäfte legal, dies zeigt sich schon daran, dass die heutigen Ankläger versuchen, über die Generalnorm des Paragrafen 42 der Abgabenordnung (AO) zu argumentieren. Die Anwendbarkeit ist jedoch angesichts des Wissens der Finanzverwaltungen sowie den einschlägigen BMF-Rundschreiben eingeschränkt, wenn nicht ausgehebelt.

                Jemand ist nicht ein bisschen kriminell. §263 StGB kennt bei Betrug keine betragsmäßigen Grenzen, sondern unterscheidet nur zwischen Einzelfall und gewerbsmäßig. Wer regelmäßig den Sozialbehörden falsche Angaben macht, ist ein gewerbsmäßiger Betrüger, gleichgestellt mit einem Steuerhinterzieher.

                • Rauschi 23. Juni 2017, 14:20

                  Ich fürchte, die meisten begreifen die komplexe Materie nicht,
                  Sie offensichtlich aber auch nicht. Was haben Ihre Aufzählungen mit linken Forderungen
                  – Behörden und politische Leitung, die einen behaupteten Betrug jahrzehntelang nicht bemerkt haben wollen;
                  – Wiederholter Verstoß gegen das Rückwirkungsverbot von Gesetzen;
                  – Dienst nach Vorschrift-leistende Beamte, die sich in ihrer gewonnenen Freizeit Fachwissen und Spezialkenntnisse privat vergolden lassen;
                  – Geschwätzige Beamte, die gegen das Dienstgeheimnis verstoßen
                  – und ein Plädoyer für die Abgeltungsteuer.
                  zu tun?
                  Abgeltungssteuer? Es handelt sich um die Umsatzsteuer, die hier mehrfach zurückgezahlt wurde.
                  Sind Dienst gegen Vorschrift machende Beamte Ihr Ideal?
                  Die haben das sehr wohl gesehen, aber billigend in Kauf genommen, das war ja das Ziel, wer hat, dem soll gegeben werden.
                  Geschwätzige Beamte, wo kommt denn diese Mär her, das soll eine Forderung der Linken sein, oder eher Ihre Abneigung gegen alles Staatliche zum Ausdruck bringen?
                  Die Lobbyisten haben an den Entwürfen mitgeschrieben, wo kommen da Beamte vor?
                  Haben Sie nicht mitbekommen, das schon mehrfach Gesetze rückwirkend geändert wurden? Stichwort Kassenbeträge für Rentner?
                  Fordern die Linken, das Gesetze rückwirkend geändert werden sollen?
                  Für jemanden, der sich so vehement auf den Standpunkt stellt, wir wären ein Rechtsstaat, kommt aber Null Einspruch von Ihnen gegen das Netzdurchsuchungsgesetz oder den Staatstrojaner, beides wurde gerade verabschiedet. Ich lese immer nur Gejammer, wie mies es den Besserverdienern und den Unternehmen geht und welche Steuern jetzt mal wieder falsch sind. Für jemanden, der sich liberal nennt, finde ich das sehr mickrig.

                  Gruss Rauschi

                  • In Dubio 23. Juni 2017, 15:31

                    Es handelt sich um die Umsatzsteuer, die hier mehrfach zurückgezahlt wurde.
                    s
                    Alles klar, keine weitere Diskussion, ich muss wirklich bei A anfangen. Nur dann schimpfen Sie bitte nicht über cum-ex. Ihr Wissensstand ist exakt Null.

                    • Logos 26. Juni 2017, 09:02

                      Ihr Wissensstand ist exakt Null.
                      Selbst der Dümmste kann sowas ganz allgemein behaupten. Der Seriöse wird auch Belege liefern. Dass sie ebenjene nicht beibringen, liegt in der Natur der Sache, denn die Fakten geben das nicht her. Sie hingegen liefern ja nicht einmal Antworten auf Fragen, die sich durch ihre eigenen Behauptungen ergeben.

                      Offen gestanden: von einen Neoliberalen ihres Schlages den Vorwurf „Wissensstand Null“ zu erhalten, kommt einer indirekten und unfreiwilligen Auszeichnung gleich.

                      Dass die „Rückerstattung“ von Steuern, die nie gezahlt wurden, nicht legal sein kann, sagt schon die Logik. Über cum-ex darf sich somit entgegen ihrer Falschbehauptung selbst derjenige zu Recht aufregen, der tatsächlich über keinerlei wirtschaftliche Kompetenz verfügt (was auf Rauschi nicht ansatzweise zutrifft).

                • CitizenK 23. Juni 2017, 17:54

                  Auf einen Beitrag über kriminelle Steuerbetrüger mit einer pauschalen Beamten-Beschimpfung antworten, ohne mit einem Wort auf den Inhalt einzugehen – das ist wahre Debattenkultur .

                  • In Dubio 23. Juni 2017, 18:21

                    Angesichts dessen, wie dünn das Wissen des Forums bei cum-ex ist, überlege ich einen – verständlichen – erläuternden Artikel zu schreiben. Deswegen die Kürze. Wie stehen Sie dazu?

                    Aber es ist ja schon richtig: bei dem Skandal spielte in der neueren Zeit ein beurlaubter Beamter eine nicht unwichtige Rolle, der von den (Ex-) Kollegen mit Infos aus dem Ministerium gefüttert wurde und dies gewinnbringend verkaufte. Im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses spielte das Thema aber nur eine kleine Rolle, genauso wie die politische Inaktivität. Schuldig sind immer die anderen: die Banken, Geschäftemacher, alle skrupellos und nicht von so Idealen beseelt wie manche Wähler der LINKEN oder Grünen.

                    Man kann das Handeln der Finanzmarktakteure als moralisch verwerflich ansehen. Aber, nochmal, das ist keine Kategorie des Rechts. Der Staat setzt den gesetzlichen Rahmen, in dem sich seine Bürger bewegen sollen. Dazu hat er verschiedene Machtinstrumente. Öffentliche Empörung über Bürger, die sich gesetzestreu aber nach dem eigenen Maßstab vielleicht ethisch nicht einwandfrei verhalten, gehört eindeutig nicht dazu.

                    Wie sagen doch immer wieder Linke so gern: es gibt in Deutschland nur das Grundgesetz, kein Migrant muss sich nach der „deutschen Leitkultur“ richten. Wäre schön, wenn Linke die Maßstäbe auch auf Sachverhalte anwenden würden, die ihnen nicht so nahe sind.

                    Und nochmal: Vorsicht mit dem Begriff „kriminell“. In der Tendenz scheint das Verhalten weder kriminell noch sonst ordnungswidrig gewesen zu sein. Sonst könnte der Fiskus nämlich die doppelt entrichtete Kapitalertragsteuer einfach durch Änderung der Steuerbescheide zurückfordern. Das scheint weitgehend nicht möglich.

                    • CitizenK 23. Juni 2017, 21:32

                      erläuternden Artikel“

                      Find ich gut. Ich mag Wirtschaftskrimis, zumal reale, die Erkenntnisgewinn bringen. Das könnte sogar den Ganzlinken gefallen, das Finanzministerium war zur relevanten Zeit ja SPD-geführt. Und die ist ja besonders schlimm, weil sie schon 1914 den Kriegskrediten…. aber lassen wir das.

                      Das Versagen und die Mitschuld von Politikern und Beamten (auf der Referentenebene, aufgedeckt hat es eine einfache Sachbearbeiterin) stelle ich doch gar nicht in Abrede. Den Begriff „kriminell“ stelle ich einstweilen unter Quarantäne, zumal es bei der Gesetzeslage ja definitorische Probleme gibt.

                      Von Bankern und anderen Finanzjongleuren Bürgersinn zu erwarten, ist offensichtlich zu viel verlangt. Aber nur Buchstaben-Gesetzestreue ist eindeutig zu wenig. Immerhin hat die zentrale Figur, ein Rechtsanwalt (also rechtskundig) sich der deutschen Justiz vorsichtshalber durch eilige Auswanderung entzogen. Er traut also seiner eigenen Argumentation nicht.

                      Ihr Migranten/Leitkultur-Vergleich geht daher ins Leere, und das ewige Linken-Bashing nervt.

                    • Logos 24. Juni 2017, 15:04

                      Und nochmal: Vorsicht mit dem Begriff „kriminell“. In der Tendenz scheint das Verhalten weder kriminell noch sonst ordnungswidrig gewesen zu sein.
                      Dass die „Rückforderung“ von Steuern, die nicht gezahlt wurden, gar nicht legal sein kann, müsste selbst dem Einfältigsten klar sein – einem angeblichen „Finanzfachmann“ aber allemal. Offensichtlich ist dem aber nicht so. Was sagt dies über den Anspruch „Finanzfachmann“ aus?

                      Allein das komplexe Geflecht an Scheinfirmen erfordert ein gerüttelt Maß an sog. „krimineller Energie”:
                      http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/cum-ex-skandal-bundesregierung-steuerskandal-aufklaerung

                      Sonst könnte der Fiskus nämlich die doppelt entrichtete Kapitalertragsteuer einfach durch Änderung der Steuerbescheide zurückfordern. Das scheint weitgehend nicht möglich.
                      Und weil das [angeblich!] „weitgehend nicht möglich“ ist wird so mir nichts dir nichts „weder kriminell noch sonst ordnungswidrig“ pseudoschlussgefolgert? Welches extrem schlichte Gemüt und welcher erschreckend begrenzte Intellekt versteigt sich zu solch höchst zweifelhafter Behauptung? Da fallen mir ad hoc mehrere Sachverhalte ein, die eine Rückforderung verunmöglichen, ohne auch nur ansatzweise eine „Konsequenz“ wie „also weder kriminell noch sonst ordnungswidrig“ zuzulassen:
                      1) Verjährt
                      2) Scheinfirmen liquidiert
                      3) Briefkastenfirma nicht greifbar
                      4) Scheinfirmen in [obskuren] Bereichen der Welt, die Rückforderungen zum frommen Wunsch machen

                      Aber damit nicht genug – es kommt noch besser: Wenn das “weitgehend“ nicht möglich ist, dann teilweise aber doch. Damit fällt die gesamte Pseudobegründung in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

                      Es ist doch nicht böse Unterstellung, sondern immer und immer wieder bewiesene bittere Wirklichkeit, dass hier ein „Autor“ am Werk ist, dem es entweder an Intellekt oder Ehrlichkeit mangelt. Kombination nicht ausgeschlossen.

        • CitizenK 27. Juni 2017, 06:53

          @ Stefan Sasse

          „….Standpunkt dass der Staat genug Kohle hat und sie nur falsch ausgibt“.

          Das kann man so sehen. Aber auch dann ist CumEx und das Umsatzsteuer-Karussell (wie jede Form des Steuerbetrugs) keine Notwehr gegen den übergriffigen Staat, sondern Diebstahl von Geld der ehrlichen Steuerzahler.

      • In Dubio 22. Juni 2017, 08:17

        Dass die Steuergelder vielleicht für dringende Aufgaben (..), wird mit keinem Wort erwähnt.

        Wie Sie wissen sehe ich seit spätestens 2013 das Argument als verbrannt an. Der Staat investiert nach politischer Opportunität, was mit sachgerecht oft wenig gemein hat.

        Auch die 30 Milliarden, die sich die Opfer des räuberischen Sozialstaats per Cum-Cum (ich nenn das mal so) in betrügerischer Absicht „unter den Nagel gerissen“ haben und „nicht zurückgeben wollen“, kommen selbstredend nicht vor.

        Hallo?! In der Tendenz handelten die Finanzmarktakteure auf Basis der Gesetzeslage. Mehr noch: die Finanzminister Peer Steinbrück wie Wolfgang Schäuble redeten in ihrer Amtszeit das Problem klein und sahen keinen Handlungsbedarf. Die steuerliche Lücke war sehr wohl bekannt. Weil dies so ist, haben wir heute eine steuerrechtliche wie strafrechtliche Auseinandersetzung. Mit guten Gründen argumentieren die Verteidiger im Prozess, dass die Akteure sich kaum einer Straftat noch der Ausnutzung der rechtswidrigen Steuergestaltung schuldig gemacht haben können, wenn der Staat ganz bewusst einen steuerlichen Fakt geschaffen hat.

        Wie im Artikel erwähnt ist der größte Zechpreller der Staat, der jährlich höhere Steuern fordert, ohne dass dies überhaupt Gegenstand einer demokratischen Debatte wäre.

        • Rauschi 22. Juni 2017, 11:09

          Wie im Artikel erwähnt ist der größte Zechpreller der Staat, der jährlich höhere Steuern fordert, ohne dass dies überhaupt Gegenstand einer demokratischen Debatte wäre. 22.06.2017 08:17
          versus:
          Der Staat legt seinen Finanzbedarf fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte. 22.06.2017 09:15

          Was denn nun, eine Position müssen Sie schon einnehmen und dann am besten dabei bleiben, eine gewisse Konsistenz fordern Sie ja auch von den anderen?

          Gruss Rauschi

          • In Dubio 22. Juni 2017, 12:42

            Ich sehe nicht den Widerspruch.

            • Rauschi 22. Juni 2017, 13:08

              Ich sehe nicht den Widerspruch.
              Ernsthaft? Dann gaaanz laaangsam zum mitdenken:
              [Wie im Artikel erwähnt ist der größte Zechpreller der Staat, der jährlich höhere Steuern („Finanzbedarf“ meine Übersetzung) fordert, ohne dass dies überhaupt Gegenstand einer demokratischen Debatte wäre. 22.06.2017 08:17]
              versus:
              [Der Staat legt seinen Finanzbedarf („Steuern“ meine Übersetzung) fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte. 22.06.2017 09:15]

              Einmal ohne, einmal mit Debatte, was denn nun? Finanzbedarf und Steuern sind nicht das gleiche, oder was wollen Sie mir verkaufen?

              Ratlose Grüsse Rauschi

              • In Dubio 22. Juni 2017, 13:21

                Hm, Rauschi, das sind zwei Seiten. Als Finanzmann würde ich sagen zwei Seiten einer GuV. Bedarf sind die geplanten Aufwendungen, um Aufgaben zu erfüllen oder Ziele zu erreichen. Einnahmen sind die Erträge, die das Ganze decken sollen. Zwei unterschiedliche Sachen.

                • Rauschi 22. Juni 2017, 13:46

                  Einnahmen sind die Erträge, die das Ganze decken sollen. Zwei unterschiedliche Sachen.
                  Und über welches davon kann ich per Wahlentscheidung abstimmen? Wenn Sie einerseits sagen, die Parteien würden wegen Ankündigung von Steuererhöhung nicht gewählt, aber andererseits sagen, die Wählen wollen die Rente mit 63, dann sind Sie ja offensichtlich der Meinung, der Wähler hätte auf beide Seiten einen Einfluss. Was nun, entweder oder?

                  • In Dubio 22. Juni 2017, 13:59

                    Meine Forderung ist doch, über beides abzustimmen. Mit dem starren Einkommensteuertarif, der Beträge benennt, die nicht an veränderte Leistungsfähigkeiten (beispielsweise Inflation) angepasst werden, ist das nicht der Fall. Ohne jede parlamentarische Abstimmung erhöht der Staat Jahr für Jahr die Abgabenlast. Das habe ich nun mehrfach geschrieben.

                    Wird der Steuertarif indexiert, passiert dies nicht. Wenn der Staat dann mehr ausgeben will, muss er erst den Bundestag fragen, ob eine Steuererhöhung bewilligt wird.

                    • Rauschi 22. Juni 2017, 15:27

                      Meine Forderung ist doch, über beides abzustimmen.
                      Nach Ihren Aussagen tun das doch die Wähler, oder meinen Sie, die stimmen nur über den Bedarf ab? Meinen Sie, die sind der Meinung, der sollte nicht durch Einnahmen gedeckt sein? Wenn die Einnahmen indexiert werden, müssen das auch die Ausgaben, nur müssen die ja auch an die Inflation angepasst werden. Wenn es eine Bilanz wäre, müssen beide Seiten die selben Werte haben, das wissen Sie doch.
                      Hüh und hot, ich komme bei Ihren dauernden Richtungswechseln nicht mehr mit. Einmal wählen die Bürger nach Steuerversprechen und dann wieder meinen Sie, die Wähler würden nicht darüber entscheiden. Eine Position, dabei bleiben und gut is.

                      Gruss Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 16:20

                      Beim Beschluss des EStG war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gemeint, dass Bürger mit einem Einkommen geringfügig über dem Durchschnittsverdienst den Spitzensteuersatz zahlen. Das ist nie beschlossen worden. Eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit – ein sehr anerkanntes Prinzip – ist eine relative Einordnung. Durchschnittsverdiener bleibt Durchschnittsverdiener. Wenn dieser 2005 mit 15% taxiert wird und 10 Jahre später mit 25%, ist das am Prinzip und am ehemaligen politischen Willen vorbei. Was ist daran so schwer zu verstehen?

                      Klar sind in einem Budget Einnahmen und Ausgaben deckungsgleich. Das ist eine absolut neutrale Bewertung. Nur: der Staat nimmt sich pro Jahr 2-4 Milliarden Euro Einkommensteuer mehr als ihm nach dem Prinzip der Leistungsfähigkeit zustehen. Das wiederhole ich wie ein Mantra, was verstehen Sie an diesem einfachen Sachverhalt, den Ihnen jeder Finanzwissenschaftler erklären kann, nicht? Ich setze hier auch einen Punkt, wie gesagt, dieses ewige Spiel mache ich nicht mehr mit. Entweder Sie akzeptieren spätestens die dritte Antwort oder ich bin raus.

            • Logos 23. Juni 2017, 05:06

              Ich sehe nicht den Widerspruch.
              Das verwundert mich nicht: sie sehen ja praktisch prinzipiell ihre Fehler nicht.

              Hm, Rauschi, das sind zwei Seiten. .
              Nein, das ist einfach ein Widerspruch, welcher dem Umstand geschuldet ist, dass sie sich ständig nach Pippilangstrumpf-Prinzip die Dinge so zurechtbiegen, wie es gerade der Intention ihrer Pseudoargumentation zu pass kommt.

              Als Finanzmann würde ich sagen zwei Seiten einer GuV. .
              Wären sie Finanzfachfann, dann wüßten sie, dass der Staat kein Unternehmen ist, keine Gewinne machen kann und auch keine GuV erstellt. Sie vergewaltigen Begriffe, um aus dem nötigen Eingeständnis eines Fehlers zu flüchten.
              Was sagt das über ihren Anspruch „Finanzfachmann“? Ne Lachnummer? Ein Treppenwitz?

              BTW: als Finanzfachmann müssten sie ebenso wissen, dass die „Zurückforderung“ von Steuern, die gar nicht gezahlt wurden, niemals legal sein können. Da steht schon zu Beginn die Logik dagegen. Aber mit Logik haben sies ja nicht so.

              Und noch etwas: wenn es angeblich legal war, warum wurde dann ein aufwändiges und komplexes Geflecht von Scheinfirmen aufgebaut, wie es typisch für gewisse Betrugsmodelle ist?

              Bedarf sind die ….
              Geschenkt
              Einnahmen sind …
              Wo ist denn in
              „Wie im Artikel erwähnt ist der größte Zechpreller der Staat, der jährlich höhere Steuern fordert, ohne dass dies überhaupt Gegenstand einer demokratischen Debatte wäre.“
              von Einnahmen die Rede? Da geht es doch erst einmal um Forderungen, eine angeblich geprellte Zeche, wo der angebliche Finanzmann nicht einmal in der Lage ist, die sich aufdrängende Frage zu beantworten, welche Zeche da geprellt worden sein soll und wie Zechpreller zu Steuerforderer passt.

              Außerdem: sind sie in der Lage, ihre Behauptung „Staat, der jährlich höhere Steuern fordert“ zu untermauern? Wie meinen sie das? Werden jährlich die Einkommenssteuersätze erhöht? Wohl kaum. Aber was meinen sie sonst?

    • In Dubio 22. Juni 2017, 08:06

      Was mir etwas missfällt ist die Tendenz, die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim zu betrachten.

      Das tue ich nicht. Ich trete kontinuierlich dafür ein, dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden. Das Problem aus meiner Sicht ist eine totale Inbalance: Steuern sollen allgemein sein. Das ist die Einkommensteuer schon lange nicht mehr aus wohlverstandenen sozialen Gründen. Demokratietechnisch führt das jedoch dazu, dass nur noch eine Minderheit Interesse an einer Reform der Steuer oder gar niedrigeren Sätzen zeigt. Wie grotesk das ist, zeigt der Vergleich mit anderen Demokratien, wo es trotz niedrigerer Steuersätze mehr politischen Druck für moderate Steuern gibt.

      Seit den 1980er Jahren wurde der Eingangssteuersatz fast halbiert, das ist so als hätten wir heute einen Spitzensteuersatz von 29%. Haben wir natürlich nicht, wir haben eine rekordhohe Spreizung der Steuersätze und die linken Parteien fordern seit langem, dass dies noch zunehmen solle. Gleichzeitig ist den maßgeblichen Politikern aufgegangen, dass sie untere Einkommensgruppen nur noch über die Sozialabgaben entlasten könnten, was jedoch die Konstruktion der Beitragsfinanzierung völlig ad absurdum führen würde.

      • Stefan Sasse 22. Juni 2017, 08:09

        Siehe mein Kommentar oben, ich stimme dir durchaus zu.

      • Logos 22. Juni 2017, 09:13

        @Alle: bitte bei ad hoc–Umfrage hier teilnehmen!

        Stefan Sasse: Was mir etwas missfällt ist die Tendenz, die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim zu betrachten.
        vs.
        Pietsch: Das tue ich nicht. Ich trete kontinuierlich dafür ein, dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden.

        @Alle Mitleser: Bei dieser konträren Darstellung schlage mal ad hoc eine Abstimmung per Wortmeldung vor:

        Wer nimmt Pietschs Ausführungen hier oder generell ebenso wahr wie Stefan Sasse?

        Meine Wortmeldung:
        Ich stimme Herrn Sasses o.g. Wahrnehmung hier und generell zu.

        Ob die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit
        – völlig verzerrter Selbstwahrnehmung Pietschs,
        – dessen kommunikativen [Total-]Versagens oder
        – schlichtweg Heuchelei
        geschuldet ist, sei mal dahingestellt.

        • Rauschi 25. Juni 2017, 12:26

          Ich habe das bislang wohl überlesen.
          Ich stimme Herrn Sasse vollkommen zu, die Interessen sind sehr einseitig gewichtet.

      • Logos 22. Juni 2017, 10:20

        Das Problem aus meiner Sicht ist eine totale Inbalance: Steuern sollen allgemein sein. Das ist die Einkommensteuer schon lange nicht mehr aus wohlverstandenen sozialen Gründen. Demokratietechnisch führt das jedoch dazu, dass nur noch eine Minderheit Interesse an einer Reform der Steuer oder gar niedrigeren Sätzen zeigt.
        Ist dem so? Ich halte das für eine glatte Falschbehauptung: eine überwiegende Mehrheit dürfte Interesse an gerechteren Steuern zeigen. Die Diskrepanz liegt in der Sichtweise, was als „gerechtere Steuern“ verstanden wird. Egoistische Reiche und Superreiche vertreten selbstredend den Standpunkt, dass weniger Steuern für sie selbst „gerecht wäre“.

        Tatsächlich ist es doch so, dass nicht wenige Superreiche mittels „Steuersparmodellen“ und anderen steuerlichen Vergünstigungen (oder sogar glatter Steuerhinterziehung- Stichwort: Lux-leaks) prozentual weniger Steuern zahlen als „normale Bürger“ oder Kleinunternehmer. Das gibt sogar einer der reichsten Menschen der Welt zu, der Pietsch in Sachen Moral und Fachkompetenz um Lichtjahre überlegen ist:

        „Meine Freunde und ich sind lange genug von einem milliardärfreundlichen Kongress verhätschelt worden. Es ist Zeit, dass unsere Regierung Ernst damit macht, allen gemeinsame Opfer abzuverlangen.“
        – WARREN E. BUFFETT, STOP CODDLING THE SUPER-RICH, NEW YORK TIMES 14. AUGUST 2011

        Vor dem Hintergrund dieser Tatsche ist es geradezu zum Himmel stinkende Heuchelei, wenn Reiche nach „geringeren Steuern“ rufen.

        Herr Pietsch, sprechen sie sich für eine „flat tax“ aus? Äußern sie sich mal!

        Wie grotesk das ist, zeigt der Vergleich mit anderen Demokratien, wo es trotz niedrigerer Steuersätze mehr politischen Druck für moderate Steuern gibt.
        s.o.: Grotesk ist ihre Desinforamtionspropaganda!

        Seit den 1980er Jahren wurde der Eingangssteuersatz fast halbiert, das ist so als hätten wir heute einen Spitzensteuersatz von 29%.
        1) Bei fast halbiert und 29% müsste der Spitzensteuersatz ja bei rund 58% liegen! In Wahrheit liegt er aber bei 45%. Sind sie inkompetent oder verlogen, Herr Pietsch?
        2) Unter Schröder wurde der Spitzensteuersatz von 53 auf 42 gesenkt, diverse Unternehmenssteuern gesenkt und die Besteuerung von Gewinnen aus Unternehmenverkäufen ganz abgeschafft. Warum echauffieren sie sich nicht darüber? Weil Behauptungen wie „. Ich trete kontinuierlich dafür ein, dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden.“ die pure Heuchelei sind?

        /i>Haben wir natürlich nicht, wir haben eine rekordhohe Spreizung der Steuersätze
        Tatsache ist: über viele Jahrzehnte – vor Kohls Steuersenkung, lag der Spitzensteuersatz bei rund 60%.
        Um diesem ganzen heuchlerische Geflenne von einem Reichen mal harte Fakten entgegen zu setzen:
        Alle Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Reichen noch reicher geworden sind – und zwar umso mehr, je reicher sie waren – und zwar auf Kosten der Armen und der Mittelschicht, die nach unten wegbricht.

        www. kritisches-netzwerk .de/forum/paritaetischer-wohlfahrtsverband-armut-deutschland-auf-neuem-hoechststand
        Oder sowas: http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/dgb-studie-32-millionen-menschen-haben-nur-ein-befristetes-arbeitsverhaeltnis

        Und vor diesem Hintergrund erdreistet sich ein Reicher, über die angeblich „zu hohe Steuerlast“ zu jammern? Da darf man nicht nur nichts drauf geben, sondern allein für diese Unverschämtheit müssten die Steuern für ebenjene drastisch erhöht werden! Asoziale Neoliberale hören doch erst dann auf, über angeblich hohe Steuern zu wehklagen, wenn sie gar kein mehr zahlen müssen.
        Zu allem Überfluss streiten dann gewisse asoziale Neoliberale frechdreist ab, dass sie „die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim betrachten“? Ekel erregend!

    • Logos 22. Juni 2017, 09:00

      Das nenne ich mal valide Sachargumente! Insofern kann ich das, von Kleinigkeiten abgesehen, so unterschreiben, wie Sie es dargelegt haben!
      Sie haben gerade zu Beginn Pietschs Position absolut treffend beschrieben. Mit dieser Haltung konterkariert Pietsch jegliche sozialen Ziele, für die Rüstow einstand, obwohl Pietsch ja in seiner Vorstellung (imo heuchlerisch) vorgibt, ein Anhänger Rüstows zu sein, der ein Ordoliberaler war. Tatsächlich dürfte die imo asoziale Haltung Pietschs der asozialen Haltung eine Milton Friedman wesentlich näher kommen, welcher eine ausgeprägte Abneigung gegenüber sozial Schwachen hegte und diese [ebenfalls?] am liebsten entrechtet hätte.

      Die Kleinigkeiten, die ich nicht bemängeln will, sondern nur persönlich ein wenig anders formulieren würde:
      1) Das „etwas“ im ersten Satz hätte ich weggelassen.
      2) Zwischen „für diese Leute“ und „genauso legitim“ im letzten Satz würde ich ein „mindestens“ einfügen. Warum? Weil es die grundgesetzliche Pflicht der Parlamentarier ist, die Interessen der Gesellschaft zu vertreten. Da es wesentlich mehr sozial Schwache als Reiche und Superreiche gibt, müssten die Interessen der Erstgenannten auch mehr vertreten werden. Reiche und Superreiche missbrauchen mitunter ohnehin ihre Macht und Geld, um mittels Lobbying, Think tanks und „[Fach-]Beratern“ illegitimen Einfluss auf die Politik auszuüben.

    • Blechmann 24. Juni 2017, 05:42

      „Mir geht es gar nicht um die finanzpolitischen Argumente dahinter – das ist eine Sache der Diskussion – sondern um die Anerkennung, dass die Verfolgung des Ziels höherer Sozialausgaben für diese Leute genauso legitim ist wie die von Spitzensteuersatzzahlern nach einer Steuerentlastung.“

      Oho. Nachher wirst du noch behaupten, die Leute, die von der EU keinen Vorteil haben, hätten legitimer Weise für den Brexit gestimmt. O_O

      Mir fiel grad spontan eine Talkshow ein, wo der Precht unverblümter Weise meinte: „Ja, die Arbeitslosen würden vielleicht versuchen sich vor lästigen Maßnahmen und so zu drücken, aber das wäre doch unrealistisch zu erwarten, dass ein HartzIV Empfänger besser wäre als der Rest der Gesellschaft, die auch versuchen würden, sich vor Steuern zu drücken…“ Uh, da saßen die Politiker aber senkrecht im Sessel. „Das ist doch etwas völlig anderes!“

      Die allgemeine Ansicht geht wohl eher dahin, dass man als Almosenempfänger den Ball politisch flach halten solle. Auch noch AfD oder LINKE wählen geht schonmal gar nicht. Dann wenigstens nicht hingehen. ^^

  • Rauschi 22. Juni 2017, 07:44

    Da es zu lang und unübersichtlich würde, teile ich meinen Kommentar in mehrere Abschnitte.
    Abschnitt 1:

    Hier macht sich bemerkbar, dass Fachexperten bevorzugt konservative und liberale Parteien suchen, während Sozialromantiker die Ortsvereine und Parlamentsbänke von SPD, Grünen und Linkspartei bevölkern.

    Darf ich daraus schließen, dass alle Fachexperten (wofür bleibt Ihr Geheimnis) nicht für eine gerechtere Verteilung des BIP eintreten, weil so etwas absurdes ja nur „Sozialromantiker“ fordern?
    Was ist der Gegenpart dazu? Asozialzyniker?

    Kennen Sie die Berufe der Mitglieder von CDU und FDP? Bei der CDU würde ich sagen, dass es dort sehr viele Männer ohne Gewerkschafts-hintergrund sowie über 50 sind. Das sind ehemalige oder aktuelle Angestellte oder Beamte von denen 52% einen höheren Abschluss haben:
    Quelle: http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/42076/zusammensetzung-der-cdu

    von Berufsgruppen kann ich da nichts finden, haben Sie andere Informationen?
    Bei den Linken haben 63% einen höheren Abschluss, also mehr als bei der CDU und der Spitzenreiter sind die Grünen mit 85% der Parteimitglieder.
    Gleiche Quelle wie oben einfach im Menü rechts die Partei wählen.

    Da es ja neuerdings ein Vorwurf zu sein scheint, zu „googeln“, müssen Sie schon Quellen nennen, die überprüft werden können. Seit wann ist denn die Prüfung einer Aussage auf einmal ehrenrührig?
    Wissen Sie alles immer so aus dem Kopf, oder stellen Sie auch Recherche an? Meist brauche ich nicht über eine Suchmaschine zu gehen, ein Sucheintrag bei Wikipedia hilft weiter. Wenn ich mir bei der Nennung von Zahlen und Fakten nicht zu 90% sicher bin, mache ich das fast immer so. Sollen Ihre Leser immer einfach unhinterfragt glauben, was Sie so schreiben?

    • Logos 22. Juni 2017, 08:22

      Pietsch:… nur „Sozialromantiker“ fordern?
      Was ist der Gegenpart dazu? Asozialzyniker?
      Asozialzyniker? Als Gegenpart zu Sozialromatikern?
      Genial! Muss ich mir merken.

      Anknüpfend an die Bildungsfrage:
      In der Piratenpartei (zumindest in ihrer Hochzeit) war der Anteil der Akademiker so hoch wie in keiner anderen Partei. Gleichzeitig forderte sie (die PP) ein BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen). Klar, dass alles passt nicht zu Pietschs Propaganda – aber das wird der ja nicht eingestehen.
      Der biegt sich seine Welt nach dem infantilen Pippilangstrumpf-Prinzip zurecht.

    • In Dubio 22. Juni 2017, 08:57

      Ich kenne nur eine ältere Erhebung: Rechtsanwälte, Beamte (hier vor allem Lehrer) und Bürger mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund sind im Parlament weit überrepräsentiert. Die Berufe der Abgeordneten werden vom Bundestag veröffentlicht.
      https://www.ndv.info/2014/07/24/berufe-der-abgeordneten-des-bundestages/
      https://www.bundestag.de/abgeordnete18/mdb_zahlen/berufe/260132

      Auch ein Verwaltungswissenschaftler ist ein Akademiker mit höherem Bildungsabschluss.

      Ich google tatsächlich nicht jeden Sachverhalt und verlange das auch nicht von Mitdiskutierenden. Dies würde den Aufwand für jeden ins Unermessliche treiben. Ansonsten habe ich dazu alles gesagt, wenn jemand glaubhaft versichert, etwas hier oder dort gelesen zu haben, warum sollte ich das in Zweifel ziehen?

      • Rauschi 22. Juni 2017, 09:06

        Ansonsten habe ich dazu alles gesagt, wenn jemand glaubhaft versichert, etwas hier oder dort gelesen zu haben, warum sollte ich das in Zweifel ziehen?
        Glaubhaft versichert, wie geht das? Aber nicht bei einer Google-Quelle gelesen? Warum ziehen Sie dann dauernd meine Aussagen in Zweifel? Ist es nicht vollkommen irrelevant, wann jemand ein Wissen erlangt hat? Es zählt nur, ob es den nachprüfbaren Tatsachen entspricht und nicht, wer wie und wann daran gekommen ist.
        Messen Sie ab und an Ihre Aussagen mal an dem eigenen Verhalten?

        Gruss Rauschi

        • Logos 22. Juni 2017, 10:24

          >i>Messen Sie ab und an Ihre Aussagen mal an dem eigenen Verhalten?
          Pietsch? Nein, niemals! Das scheint ihm wesensfremd zu sein.

  • Rauschi 22. Juni 2017, 07:48

    Abschnitt 2:

    Dabei hatten die Wähler schon vier Jahre zuvor deutlich signalisiert, dass sie die Steuerlast am Anschlag sehen. Mit einer komfortablen Mehrheit wurden damals Union und FDP ausgestattet, die einen propagierten den Status quo, während die Liberalen einen fulminanten Steuersenkungswahlkampf hinlegten.

    Wann war das, doch nicht vor 4 Jahren? Nach der Sitzverteilung haben die sogenannten linken Parteien 320, die CDU nur 311, in meinem Universum ist die FDP an der 5% Hürde gescheitert.
    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2013-wahlergebnis-grafik-bundestag-wahlkreis-a-923496.html

    Ist das tatsächlich ein deutliches Signal, doch jetzt aber bitte dringend die Reichen und Besserverdienenden noch mehr zu entlasten? Oder zeigt der Anfangshype um Schulz nicht, dass es einen Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit gibt, den aber die SPD nicht glaubwürdig vertritt?

    Die Wähler der Linkspopulisten zahlen keine Steuern, schließlich verdienen sie nichts. Ihre Wähler sind weit überproportional arbeitslos oder im unteren Einkommenssegment angesiedelt, wo man andere Probleme hat als den jährlichen Kampf mit der Einkommensteuererklärung. Und auch auf den Parteitagen der Grünen dominieren Delegierte, die in Arbeitswochen genügend Zeit haben.

    Aus einer YouGov Umfrage geht folgendes hervor:
    [Ältere Wähler sind demnach leicht überrepräsentiert, ebenso Wähler mit höherem Bildungsabschluss. In ökonomischer Hinsicht stehen Linken-Wähler stärker unter Druck als andere Wähler.]
    Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-06/linke-waehler-partei-yougov-durchschnitt

    Das sind also in der Mehrheit Arbeitslose? Wie kommen die an über 1000 Euro Einkommen, ist In Ihrem Universum das ALGII so sehr erhöht worden? Das diese eher weniger Steuern zahlen, geschenkt, aber Sie haben geschrieben: schließlich verdienen sie nichts
    Also ob das größte aller Problem tatsächlich das Ausfüllen der Steuererklärung wäre, denn nur da gibt es Kampf, schon klar.

    Nicht zufällig denken FDP und die Mittelstandvereinigung der CDU an eine Entlastung der Steuerzahler in dieser Höhe.

    Ach so, die Linken wollen den kleinen Mann belasten?
    [Die LINKE will nämlich Einkommen bis zu 81.000 Euro pro Jahr steuerlich entlasten und dann im obersten Einkommensbereich vergleichsweise deutlich zuschlagen. Bis zu 250.000 Euro soll dann der „alte Helmut-Kohl-Steuersatz“ von 53% wieder gelten, darüber sollen 60% und über einer Million pro Jahr sogar 75% Steuern greifen.]
    Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=38830

    Das will die FDP auch, wo kann ich das nachlesen? Gibt es auch schon ein Programm der CDU?
    Wollen die CDU und die FDP denn auch dafür sorgen, dass die ca. 31 Milliarden Euro, die dem Staat durch Cum-Cum und Cum-Ex entgangen sind, wieder reinkommen?
    [Dubiose Deals, mehr als 100 verdächtige Banken und eine kleine Gruppe Investment-Banker: Durch sogenannte Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte mit Steuern sind dem Staat enorme Summen entgangen. Laut Panorama und „Zeit“ soll es um mindestens 31,8 Milliarden Euro gehen.]
    Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/cum-cum-105.html

    Oder kann der Wähler solche Peanuts vergessen, das ist sogar mehr, als die beiden an Entlastungen versprechen, das könnte eine Gegenfinanzierung sein? Werden die auch fordern, dass die Stromkonzerne die Preiserhöhung aufgrund der Brennelemente Steuer zurückzahlen, die bekommen diese ja erstattet?

    • In Dubio 22. Juni 2017, 08:46

      Sowohl LINKE als auch Grüne haben mit ihren Vorschlägen Stimmanteile verloren, die SPD ihr schlechtestes Ergebnis von 2009 nur leicht verbessert. Union, FDP und AfD haben weit mehr Wähler angesprochen. Im Herbst könnte sich diese Tendenz nach derzeitigen Umfragen eher mehr manifestieren.

      Die LINKE will kein Geld zurückgegeben („Aufkommensneutralität“), sondern umverteilen. Das ist wohl das zentrale Thema der Partei.

      Lesen Sie die Wahlanalysen: bei Arbeitslosen hat die LINKE eine absolute Mehrheit, ebenso bei Geringverdienern.

      • Rauschi 22. Juni 2017, 09:00

        Die LINKE will kein Geld zurückgegeben („Aufkommensneutralität“), sondern umverteilen. Das ist wohl das zentrale Thema der Partei.
        Ach so, das will die FDP nicht, die wollen weniger einnehmen? Wo wird dann gespart, wenn weniger rein kommt? Ich habe gefragt, ob die von Ihnen favorisierten Parteien das wollen, Geld zurück geben oder zu Unrecht kassiertes wieder eintreiben. Sie haben so getan, als wäre es so, nicht ich, also sind Sie in der Beweispflicht.

        Lesen Sie die Wahlanalysen: bei Arbeitslosen hat die LINKE eine absolute Mehrheit, ebenso bei Geringverdienern.
        Da habe ich doch gedacht, googeln wäre verpönt, jetzt fordern Sie mich dazu auf, weil Sie keine Quelle parat haben? Was soll ich davon halten?

        Gruss Rauschi

        • In Dubio 22. Juni 2017, 09:15

          Steuern sind Gegenstand öffentlicher Debatte und einer Festlegung durch die Legislative. Zuletzt wurde dies in kleinerem Umfange 2010 getan, zuvor 2005. Da wir nach dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit besteuern, die relativ ist, müsste der Steuertarif regelmäßig im Rahmen der Kaufkraftentwicklung angepasst werden. Einige Länder, die nach diesem Prinzip besteuern (also die ohne Flat Tax oder einfachen Stufentarifen), indexieren ihre Steuerbeträge. Deutschland verzichtet prinzipiell darauf, was in regelmäßigen Abständen zu „großen Steuerreformen“ führt. Das sind meist nicht die demoskopischen Hochzeiten der Linken.

          Der Staat legt seinen Finanzbedarf fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte. Ein „Erschleichen“ von Steuern mittels Inflation passt da nicht rein.

          • Rauschi 22. Juni 2017, 09:57

            Der Staat legt seinen Finanzbedarf fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte. Ein „Erschleichen“ von Steuern mittels Inflation passt da nicht rein.

            Haben Sie je an einer Debatte über den Finanzbedarf des Staates teil genommen oder kennen jemanden, der das hat? Da Sie dem Staat aber dauernd unterstellen, das Geld an der falschen Stelle einzusetzen, bezweifeln Sie ja offensichtlich die Legitimität dieses Bedarfes, oder wie habe ich das zu verstehen? Der Staat erschleicht sich etwas und das passt wo nicht rein? Manchmal habe ich echte Mühe Ihre Sprechblasen zu verstehen.

            Gruss Rauschi

            • In Dubio 22. Juni 2017, 10:01

              Ähm, ja!! Und Sie auch. Jedes Parlament berät jedes Jahr den Haushalt des Staates, egal ob Bund, Land oder Kommune.

              • Rauschi 22. Juni 2017, 10:17

                Sind Sie Mitglied eines Parlaments? Ich nicht. Ich kann das nur zur Kenntnis nehmen, mehr nicht, entscheiden darüber aber nicht.

                Nochmal:
                Da Sie dem Staat aber dauernd unterstellen, das Geld an der falschen Stelle einzusetzen, bezweifeln Sie ja offensichtlich die Legitimität dieses Bedarfes, oder wie habe ich das zu verstehen? Was will der Autor uns sagen?

                • In Dubio 22. Juni 2017, 10:29

                  Als Wähler dieses Parlaments sind Sie nicht Teil der Öffentlichkeit, die über das Budget bestimmt?

                  Ich bezweifle nicht die Rechtmäßigkeit des Haushalts. Und wenn der Staat lieber die Rente mit 63 und Zahlungen an gut situierte Rentnerinnen den Investitionen in Straßen, Gebäuden und Internet vorzieht, so ist das demokratisch auch in Ordnung. Nur soll halt keiner behaupten, es würde an Geld fehlen.

                  • Logos 22. Juni 2017, 10:41

                    [Legitimität dieses Bedarfes, ]
                    vs.
                    Ich bezweifle nicht die Rechtmäßigkeit des Haushalts.
                    Scheitern sie tatsächlich intellektuell an der Erkenntnis, dass das zwei unterschiedliche Sachverhalte sind?
                    Oder ist das nur eine weitere ihrer üblichen TZorpfostenverschiebereien?

                  • Rauschi 22. Juni 2017, 11:21

                    Als Wähler dieses Parlaments sind Sie nicht Teil der Öffentlichkeit, die über das Budget bestimmt?
                    Äh, nein! An einer Debatte teil zu nehmen geht doch wohl über zuhören hinaus, oder nicht? Sie haben das schon mal so formuliert, aber es hat keine Partei gesagt, wir zahlen die Rente mit 63 und lassen aber dafür die Schulen und Strassen verkommen. Da Sie ja immer so an der Rente mit 63 hängen, wird da irgendjemand in die Rente gezwungen? Wenn die Menschen weiter arbeiten möchten, steht denen das frei. Warum jammern die Unternehmen, können die nichts tun, damit die „Fachkräfte“ erhalten bleiben? Seltsam, früher ging das, da fühlte man sich einfach wohl in einem Unternehmen und als Mitarbeiter geschätzt. Das soll heute nicht mehr möglich sein, warum?
                    Nicht mal in die Entscheidungen des Gemeinderats kann ich eingreifen, was soll das Gerede von demokratisch legitimiert?

                    Gruss Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 12:42

                      Jetzt lassen Sie mich ziemlich ratlos zurück. Also Sie wählen nicht, um eine Regierung zu bekommen, schließlich wählt man Parteien und keine Koalitionen. Das sehen sicher viele anders, aber akzeptiert. Nun wählen Sie aber nicht Parteien, die in Wahlprogrammen sehr erschöpfend ihre Absichten kundtun, welchen Umfang der Staat haben sollte. Das führt zu der Frage, was wählen Sie dann, wenn nicht aus den vornehmsten Gründen, welche die Verfassung dem Parlament und damit den darin vertretenen Fraktionen einräumt?

                    • Rauschi 22. Juni 2017, 13:16

                      Das Wahlversprechen Schall und Rauch sind, sollte sogar bis zu Ihnen vorgedrungen sein. Wahlprogramme auch, also, was wollen Sie mir verkaufen? Die CDU Wähler wollen, das die Infrastruktur verfällt? Denn das muss ich ja aus Ihren Äusserungen schliessen?

                      Das führt zu der Frage, was wählen Sie dann, wenn nicht aus den vornehmsten Gründen, welche die Verfassung dem Parlament und damit den darin vertretenen Fraktionen einräumt?
                      Ich brauche keinen „vornehmen“ Grund, mir reicht ein sachlicher. Die Abgeordneten sind nur Ihrem Gewissen verpflichtet, das hat mit meiner Wahl nichts zu tun, wir haben keine Räterepublik, falls es Ihnen entgangen sein sollte. Ich hatte, glaube ich, auch schon geschrieben, was ich von einer repräsentativen Demokratie halte, die nicht repräsentativ ist. Nehmen Sie das, wie Sie wollen.

                      Gruss Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 13:18

                      Okay, also Sie wählen ohne Sinn? Oder sind Sie Nichtwählerin? Dann wäre das zumindest verständlich.

                    • Logos 22. Juni 2017, 14:56

                      Das führt zu der Frage, was wählen Sie dann, wenn nicht aus den vornehmsten Gründen …
                      Also erstens führt das mitnichten zu dieser Frage sondern ist nur eine weitere ihrer elendigen Torpfostenverschiebreien.

                      Viel wichtiger aber: So wie ich sie einschätze wählen sie aus egoistischen, niederen Beweggründen. Die blanke Gier dürfte eine davon sein.

                      „Was ist der Kern des Bösen? Was gibt ihm die Kraft, also was ist die Kernkraft des Bösen? Habgier – Gier und Habgier!“
                      – Georg Schramm

          • Logos 22. Juni 2017, 10:44

            Ein „Erschleichen“ von Steuern mittels Inflation passt da nicht rein
            Was genau haben sie bei „„Erschleichen“ von Steuern mittels Inflation“ im Kopf gehabt? Wie stellen sie sich das konkret vor?

          • Logos 22. Juni 2017, 15:02

            @Pietsch:
            Der Staat legt seinen Finanzbedarf fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte.
            1) Nein, der Staat legt mitnichten seinen Finanzbedarf durch öffentliche Debatte fest. Der Souverän wird in Sachthemen nicht gefragt, es gibt keine entsprechenden Volksentscheide und wenn der Souverän sich äußert, schert sich der Staat einen Dreck darum (Ablehnung von Freihandelsabkommen)

            2) Wenn das so ist, wie sie es darstellen, worüber beschweren sie sich dann? Dann ist doch alles ok, denn gemäß ihrer Behauptung wurde der Finanzbedarf doch demokratisch festgelegt. Was wollen sie dann eigentlich?

            Pietsch, sie sind schon wieder „vor Schläue“ über ihre eigenen Füße aka Worte gestolpert!
            Wunderschöner Schuss ins Knie! Bitte mehr davon!

          • Logos 22. Juni 2017, 15:28

            [Dass die Steuergelder vielleicht für dringende Aufgaben (..), wird mit keinem Wort erwähnt.]
            Wie Sie wissen …
            Woher soll Rauschi oder ein anderer Leser das wissen? Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich mir auch noch ihre krude Propaganda aus der Vergangenheit antue.
            … sehe ich seit spätestens 2013 das Argument als verbrannt an. Der Staat investiert nach politischer Opportunität, was mit sachgerecht oft wenig gemein hat.
            Das mag ja in einigen Fällen durchaus der Fall sein. Beantwortet aber nicht Rauschis Frage! Also leugnen sie, dass der Staat mitunter auch de facto dringende und objektiv berechtigte Aufgaben hat? Gegen sie mal eine klare Antwort, sofern sie dazu überhaupt in der Lage sind.

            [Auch die 30 Milliarden, die sich die Opfer des räuberischen Sozialstaats per Cum-Cum (ich nenn das mal so) in betrügerischer Absicht „unter den Nagel gerissen“ haben und „nicht zurückgeben wollen“, kommen selbstredend nicht vor.]
            Hallo?! In der Tendenz handelten die Finanzmarktakteure auf Basis der Gesetzeslage.
            Hallo?! Steuern- mitunter auch mehrfach- zurück zu verlangen, die nie gezahlt wurden, soll auf Basis der Gesetzeslage erfolgt sein? Geht noch? Wie wird denn dann aktuell wegen Betrugs ermittelt?
            Es gilt festzuhalten:
            Pietsch R E D E T S T E U E R B E T R U G D A S W O R T !

            Mehr noch: die Finanzminister Peer Steinbrück wie Wolfgang Schäuble redeten in ihrer Amtszeit das Problem klein und sahen keinen Handlungsbedarf.
            Das spricht gegen besagte Politiker, macht den Betrug aber kein bisschen „gesetzmäßiger“.

            Wie im Artikel erwähnt ist der größte Zechpreller der Staat, der jährlich höhere Steuern fordert,
            1) Welche Zeche prellt der Staat?
            2) Wie passen Zechpreller und Steuerforderer zusammen?
            3) Wie passt „ohne dass dies überhaupt Gegenstand einer demokratischen Debatte wäre.“
            vs.
            „Der Staat legt seinen Finanzbedarf fest. Auch dies geschieht gemäß dem Demokratieprinzip durch öffentliche Debatte.“ überein?

      • Logos 23. Juni 2017, 07:47

        Die LINKE will kein Geld zurückgegeben …
        Herr Pietsch, wem und wieviel denn zurück geben? Wer hat denn ihrer Meinung nach auf welches Geld Anspruch?
        Außerdem will die LINKE sehr wohl den Ärmeren Geld zurück geben.
        … sondern umverteilen.
        Ja UND? ALLE Studien beweisen doch, dass de facto eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet: der Spruch „die Armen werden Ärmer und die Reichen Reicher“ ist doch längst vielfach bestätigte Tatsache.
        Also wenn jemand etwas zurückgeben muss, dann sind es die Reichen! Und ja, da muss von oben nach unten umverteilt werden! Sie hingegen wollen noch weiter von unten nach oben umverteilen als ohnehin schon.

        Lesen Sie die Wahlanalysen: bei Arbeitslosen hat die LINKE eine absolute Mehrheit, ebenso bei Geringverdienern.
        UND? Soll dies ein Vorwurf sein? Oder könnte dieser Sachverhalt einfach der traurigen Tatsache geschuldet sein, dass die Linke die einzige etablierte Partei ist, welche noch die Interessen dieser Menschen de facto vertritt? Sie selbst hatten doch – imo heuchlerisch – geschrieben,
        dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden. ?
        Tatsächlich aber propagandieren sie in einer Tour für die Interessen der Reichen, während sie gleichzeitig gegen Arbeitslose und Geringverdiener hetzen. Sind Arbeitslose und Geringverdiener für sie keine relevanten Interessengruppen? Und welche Partei außer der LINKE tritt für deren Interessen de facto ein?
        Fragen über Fragen, auf die der interessierte Leser wohl nie vernünftige Antworten erhalten wird.

  • Logos 22. Juni 2017, 08:04

    Nicht nur wenn es konkret wird, zeigen linke Parteien und ihre Milieus gerne, dass sie von der Steuermaterie eher wenig Ahnung haben.
    Das gilt doch für Neoliberale (nicht Ordos, aber sie sind kein Ordo, auch wenn sie sich gern so bemänteln wollen, Herr Pietsch) in mind gleichem Maße, wenn nicht gar ungleich mehr. Neoliberale haben ja nicht einmal kapiert, wie der Kapitalismus funktioniert. Wie will sich ein Neoliberaler vor diesem Hintergrund fundamentaler Inkompetenz qualifiziert zu Steuerangelegenheiten äußern? Gar nicht!

    Hier macht sich bemerkbar, dass Fachexperten bevorzugt konservative und liberale Parteien suchen, während Sozialromantiker die Ortsvereine und Parlamentsbänke von SPD, Grünen und Linkspartei bevölkern.
    Was für eine schwache Lachnummer: ihre sog „Fachexperten“ sind doch besagte, von ideologischer Verblendung getriebene Neoliberale. Selbstverständlich suchen die ihresgleichen, wo selbige der Zustimmung ihrer hanebüchenen Ansichten sicher sein können. Der gemeine Neoliberale hasst doch kaum etwas mehr, als fundierten Widerspruch. Allein der Anspruch, eine wenigstens gleichberechtigte alternative Sichtweise zu vertreten, kommt dem neoliberalen Dogmatiker doch Ketzerei oder gar Häresie gleich. Mit anderen Worten: ihre Bemerkungen kommen einmal mehr über ihre stereotypen selbst-referenziellen Substanzlosigkeiten nicht hinaus.

    Man muss die linken Parteien im Parlament angesichts ihrer politischen Blindheit wahrlich schelten.
    Nein, muss man nicht. Herr Pietsch, zeigen sie doch endlich einmal die Charaktergröße, zu ihren haarsträubenden Behauptungen zu stehen, anstatt diese durch Verallgemeinerungen täuschend mit angeblichem Konsens zu bemänteln. Nicht man und auch nicht muss, aber ich schelte sie – weil sie geradezu darum betteln! Wenn ein Blinder Einäugige scheltet ob deren verminderten Sehvermögens, dann ist das Hybris, die geradezu nach harten Widerspruch schreit.

    Bei der letzten Wahl waren sie in einem Gleichklang für Steuererhöhungen in den Kampf gezogen
    Was ja auch völlig korrekt ist. Wenn sie als Neoliberaler nicht wollen, dass sich der Staat verschuldet und sich auch gegen Steuererhöhungen für Unternehmen wenden, so dass auch deren Konto der Volkswirtschaft pervertiert, indem es zum Nettosparer wird, wer soll sich denn dann verschulden? Das sind doch elementarste Fragen der Buchführung, die sich automatisch auf den kruden neoliberalen Forderungen ergeben. Dennoch werden sie sich wohl einmal mehr in Ignoranz flüchten.

    Dabei hatten die Wähler schon vier Jahre zuvor deutlich signalisiert, dass sie die Steuerlast am Anschlag sehen.
    DAS ist eine FETTE LÜGE! Es ist die übliche tumbe und plumpe Lüge, von der Wahl einer Partei auf die Zustimmung oder Ablehnung in bestimmten Sachfragen zu pseudoschlussfolgern. In Wahrheit aber, entgegen der zutiefst verlogenen Darstellung Pietschs, entscheiden Wähler nicht über Sachfragen – die werden auf den Stimmzetteln gar nicht gestellt – sondern wählen Parteien. Ganz konkretes Beispiel: ein signifikanter Anteil der AfD-Wähler kennt deren Programm gar nicht, womit es schon an der Grundlage für irgendeine Zustimmung mangelt, sondern sie wählen erklärtermaßen aus Protest. Mit anderen Worten: wieder einmal beweist Pietsch seine absolute Respektlosigkeit gegenüber seinen Lesern, indem er diese für so strunzdumm hält, dass er glaubt, denen solchen hanebüchenen Blödsinn vorsetzen zu können. Und ausgerechnet ihnen soll man Glauben, Herr Pietsch? Nach solchen Zeugnissen intellektueller und/oder moralischer Schande?

    signalisierten die Gewerkschafter von IG Metall und IG Chemie, dass inzwischen ihre eigenen Mitglieder in die oberen Ränge der Einkommensteuertabelle gerutscht sind. An der Stelle können selbst Klassenkämpfer sich für Steuersenkungen erwärmen
    Um einmal mehr im Gegensatz zu Pietsch der Wahrheit die Ehre zu geben
    1) Gewerkschaftler sind schon längst keine Klassenkämpfer mehr
    2) Herr Pietsch, sie sind doch sonst so zahlenverliebt. Warum unterschlagen sie dann in diesem Kontext wichtige Fakten wie: „IG-Metall-Boss Jürgen Peters bezieht ein Jahresgehalt von 260000€“?! Dass die meisten Menschen so egoistisch sind, dass sie Forderungen gegen eigene Überzeugungen das Wort reden, wenn es ihnen persönlich nützt, dafür geben sie selbst doch das beste Beispiel ab.

    Wie gesagt: der Spitzensteuersatz sollte richtigerweise umgehend auf 50% angehoben und das Grundgesetz dahingehend geändert werden, dass auch 67% oder 75% möglich sind. Und auch jede Menge andere Steuern für Reiche und Unternehmen müssten deutlich angehoben werden. Eine deutliche Erbschaftssteuer für Unternehmenserben und eine noch härtere Vermögenssteuer für Super- und Hyperreiche.
    Aber auch ich bin für Steuersenkungen – aber die richtigen: Senkung der MWSt auf 15% und Abschaffung der kalten Progression: die Einkommenssteuern für die Mittelschicht und die untere Oberschicht sollte gesenkt werden.
    Man muss da also schon differenzieren: nicht per se für oder gegen Steuererhöhungen, sondern zielgerichtet Steuern für Arme, die Mittel- und untere Oberschicht senken und für Reiche und Superreiche und Unternehmen (auch da nach Gewinn gestaffelt) erhöhen.

  • Rauschi 22. Juni 2017, 08:16

    Abschnitt 3:

    Während die unteren 50% der Steuerzahler deutlich belastet würden, hätten die oberen 10% keine Nachteile zu befürchten. Vor die Alternative gestellt, die Ergänzungsabgabe nur um den Preis einer steuerlichen Belastung niedriger Einkommen erhalten zu können, gilt diese Strategie als politisch tot in Berlin.

    Aber das wäre sinnvoll aus Ihrer Sicht, oder was sollen diese Ausführungen? Politisch tot heißt ja nur, dass es dafür keine Mehrheit in der CDU gibt, denn das kann niemand dem „kleinen Mann“ verkaufen, das die Einkommensschwachen mehr bezahlen, als die Einkommensstarken. Würde die FDP das gerne so machen?

    für den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermögen anzusetzen

    Wieso wiederlegt das irgendetwas, wird denn neuerdings das Betriebsvermögen besteuert?

    Nehmen wir nämlich an, der Eigentümer verzichtet auf die Investition und hält die Maschine durch jährliche Reparaturkosten von 50.000 Euro am Laufen, so macht dies steuerlich mehr Sinn: Anders als bei der Neuanschaffung beträgt die Steuerlast in dem Jahr, wo die Investition erwogen wird, nicht besagte 30.000 Euro, sondern nur 15.000 Euro. Die Reparaturkosten sind nämlich sofort voll abzugsfähig.

    Der Unternehmer ist wirklich so kurzsichtig, dass er, statt 15’000 mehr Steuern zu zahlen, lieber 50’000 für Reparaturen hinlegt und meint, er hätte ein tolles Geschäft gemacht? Die 15’000 wären ja auch nur im Anschaffungsjahr fällig, danach greift die Abschreibung. Er hat auch nur den halben Gewinn gemacht, na wenn sich das nicht rechnet? Beraten Sie Unternehmen, so etwas Dummes zu tun?
    Das erinnert mich an den Chef meines Mannes, der meinte auch, S21 wäre eine tolle Sache, weil das Geld so im Land bleibt und nicht in den Länderfinanzausgleich fließt. Lieber eine teure Schrottbaustelle, als anderen das Geld zu gönnen, das nenn ich mal eine langfristige Sicht. Wobei ein Umbau des Kopfbahnhofs ja auch Geld ins Land bringen würde, aber geschenkt.

    Doch eine solch innovative Steuerpolitik übersteigt sowohl das Vorstellungsvermögen als auch das Interesse erprobter linker Klassenkämpfer.

    Zur Abschreibung, die ja ein alter, und deswegen falscher Zopf (wieso das dauernd von jemandem kommt, der sich selbst konservativ nennt, bleibt ein Rätsel) ist:
    [Wussten Sie zum Beispiel, dass kleine und mittlere Betriebe steuerfreie Rücklagen bilden dürfen und so Ihren Jahresgewinn ganz gezielt steuern können? Zufällige Gewinnsprünge oder unerwartete Verluste lassen sich auf diese Weise durch völlig legale Luftbuchungen ausgleichen.]
    Quelle: http://www.akademie.de/wissen/abschreibung-gwg-afa/abschreibungen

    Würde ein Fachmann nicht dazu raten?

    Gruss Rauschi

    • In Dubio 22. Juni 2017, 08:38

      Der Solidaritätszuschlag ist sowohl steuersystematisch als auch finanzwirtschaftlich ein Sonderfall des Steuerrechts, wozu es anders als bei anderen Steuern einer tieferen steuerpolitischen wie verfassungsrechtlichen Begründung bedarf. Zunehmend sehen Finanzgerichte dies als nicht mehr gegeben an. Die Politik selbst hat vor sehr langer Zeit Solidarpakt und Soli miteinander verknüpft. Das haben auch Verfassungsrichter gelesen. Denn Fakt ist, dass der Ertrag aus der Einkommensteuer zwischen den Gebietskörperschaften Bund, Land und Kommunen aufgeteilt wird, wie dies im Grundgesetz geregelt ist. Die Ergänzungsabgabe steht jedoch nur dem Bund zu, obwohl es sich um eine Besteuerung des Einkommens und des Ertrages handelt.

      Die Eingliederung des Solis in den Einkommensteuertarif ist also sachgerecht. Allerdings führt dies zu den im Artikel genannten Problemen, politischer Wille und Verfassungsrecht stehen wieder mal im Konflikt.

      Ich werde mit Ihnen sicher nicht Halbsätze komplizierter Steuerparagrafen diskutieren. Richtig ist, die Gewinnfeststellung erfolgt durch Betriebsvermögensvergleich von Anfang und Ende eines Steuerjahres. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist dabei ein Unterkonto des Eigenkapitalpostens.

      Sie übersehen einen Sachverhalt, der gerade für kleinere und mittlere Unternehmen essentiell ist: die Liquidität. Eine Investition kann noch so vorteilhaft sein, fehlt es an Finanzmitteln, ist sie nicht durchführbar. Und nach wie vor ist eine mangelhafte Finanzbasis der Hauptgrund für Insolvenzen. Daneben müssen Unternehmen selbst dann Steuern zahlen, wenn sie noch kein Geld erhalten haben. So sind sie nach UStG verpflichtet, unverzüglich die berechnete Umsatzsteuer auf eine Rechnung abzuführen, selbst wenn der Kunde erst nach Monaten oder gar nicht zahlt. Erst im Falle des endgültigen Ausfalls (also manchmal nach Jahren) erhält der Unternehmer im Rahmen der Vorsteuer die zuvor entrichtete Umsatzsteuer auf nicht bezahlte Rechnungen zurück.

      Ihr Zitat geht wohlweißlich nicht konkreter ein. Aufwands- und erst recht Verdachtsrückstellungen sind im Einkommensteuerrecht nicht zulässig.

      • Rauschi 22. Juni 2017, 08:50

        Ich habe kein Wort zum Soli geschrieben, was soll ich mit Ihren Ausführungen anfangen?

        Eine Investition kann noch so vorteilhaft sein, fehlt es an Finanzmitteln, ist sie nicht durchführbar. Und nach wie vor ist eine mangelhafte Finanzbasis der Hauptgrund für Insolvenzen. Daneben müssen Unternehmen selbst dann Steuern zahlen, wenn sie noch kein Geld erhalten haben.

        Sie haben in dem kruden Beispiel aber den Grund für die fehlende Investition in der Steuerlast gesehen. Es geht doch hier um Steuern, oder nicht? Das es auch andere Gründe haben kann, keine Maschine zu kaufen, wer würde das bestreiten? Aber Sie haben doch mit den Zahlen argumentiert, jetzt leben Sie mit den Konsequenzen. Dieser Unternehmer wird untergehen, wenn er wirklich so kurzsichtig handelt. Erinnert mich an die typischen Sätze meines Steuerberaters: Sie könnten mehr Steuern sparen, wenn Sie dies oder jenes kaufen. Das Steuern sparen nicht mit Geld sparen zu verwechseln ist, scheint nicht bei allen angekommen zu sein.

        Gruss Rauschi

        • In Dubio 22. Juni 2017, 09:00

          Der Punkt war, dass die Nachdenkseiten sachwidrig behauptet haben, eine Investition würde sofort die Steuerlast mindern. Wer dagegen nicht investieren würde, müsste höhere Steuern bezahlen. Das ist eine völlig Umkehrung der steuerlichen Gegebenheiten. Wenn so die Gegenöffentlichkeit aussieht, kann man darauf getrost verzichten.

          • Rauschi 22. Juni 2017, 09:31

            Der Punkt war, dass die Nachdenkseiten sachwidrig behauptet haben, eine Investition würde sofort die Steuerlast mindern. Wer dagegen nicht investieren würde, müsste höhere Steuern bezahlen.

            Sie müssen schon korrekt zitieren:
            [Wenig überraschend ist auch, dass die Unternehmerlobby zu dieser Gelegenheit wieder einmal ihre Standardreden vorträgt. Höhere Einkommenssteuern würden der Wirtschaft Kapital entziehen und damit Innovationen und Investitionen hemmen]
            die Erwiderung darauf war:
            [Wer nicht investiert, sondern hohe Gewinne auflaufen lässt, wird durch einen hohen Steuersatz bestraft. Wer investiert, drückt damit natürlich auch seinen Gewinn im aktuellen Steuerjahr und muss daher weniger Steuern bezahlen.]
            Wenn im Normalfall die Bezahlung der Investition im gleichen Jahr wie die Lieferung liegt, dann stimmt es doch. Es geht auch anders, mit Rücklagen:
            [Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen können bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten für in den nächsten drei Jahren geplante Maschinen, Büromöbel oder Anlagen vorab beim Fiskus geltend machen. So lässt sich der Gewinn um bis zu 200.000 Euro drücken. Der Steuerkniff gilt nur für Unternehmer, die nicht mehr als 235.000 Euro Eigenkapital in der Bilanz stehen haben.]
            Quelle: https://www.impulse.de/recht-steuern/steuern-sparen-unternehmer/1026331.html

            Sie haben etwas wichtiges an dem Vergleichsbeispiel übersehen: die Abschreibungen auf die neue Maschine betragen 100.000 Euro pro Jahr, die Reparaturkosten aber lediglich 50.000 Euro.
            Der könnte seinen Gewinn auf Null rechnen lassen, und so gar keine Steuern zahlen, bezahlt aber lieber 50’000 für eine Reparatur? Oder muss die Abschreibung neuerdings bezahlt werden? Wie gesagt, proben Sie schon mal die Totenrede, der wird nicht überleben.

            Gruss Rauschi

            • In Dubio 22. Juni 2017, 09:43

              Viele Investitionen sind anders als Ihre Milch im Supermarkt nicht sofort verfügbar. Nehmen Sie den Bau einer neuen Fabrik oder eines Verwaltungsgebäudes: über einen Zeitraum von mehreren Jahren laufen Kosten auf, die in der Bilanz neutralisiert werden. Erst mit Abnahme der Anlage beginnt auch die Abschreibung zu laufen. Diese ist jedoch nach ausführlichen Tabellen der Finanzverwaltung sehr gestreckt, der vollständige Investitionsbetrag ist meist erst nach einem oder gar zwei Jahrzehnten steuerlich geltend gemacht. Zur Info: die durchschnittliche Lebensdauer von Unternehmen liegt bei 20 Jahren, bei großen bei 40 Jahren. Solche Investitionen mit sehr langer Abschreibedauer bedeuten also ein erhebliches unternehmerisches Risiko.

              Typische Investitionsrechnungen belegen das: üblicherweise übersteigen erst nach Jahren die Erträge durch Neuinvestition die Erträge ohne. Nur wenn eine Maschine völlig runtergefahren ist, kehrt eine frühere Rentabilität ein.

              Ich habe bewusst ein Beispiel eines Unternehmens gewählt, das nicht gut gestellt ist. Denn viele bewegen sich eben nicht auf der Sonnenseite. Dann werden Investitionen gestreckt und Verschleiß gefahren. Sie können natürlich sagen, die haben ohnehin keine Existenzberechtigung. Nur zu.

              • Rauschi 22. Juni 2017, 10:12

                Ich habe bewusst ein Beispiel eines Unternehmens gewählt, das nicht gut gestellt ist. Denn viele bewegen sich eben nicht auf der Sonnenseite.
                Aber die werden:
                [den Bau einer neuen Fabrik oder eines Verwaltungsgebäudes] in Angriff nehmen? Davon werden Sie aber von der drückenden Steuerlast abgehalten? Ihre Aussagen passen nicht zu ihren Beispielen, wo geht es denn hier um die Steuer? Wenn die Unternehmen wenig Gewinn machen, dann liegt es am Staat? Dabei ist der ja nicht für die Höhe der Gewinne verantwortlich, sondern nur für die Höhe der Steuern auf die Gewinne. Bedanken Sie Sich bei den multinationalen Unternehmen, denn die zahlen fast keine Steuern, weil die das wunderbar optimieren können. Denn wir haben ja Steuerwettbewerb, auch innerhalb der EU. Es wundert mich schon lange, das die KMUs nicht viel vehementer Protest dagegen anmelden. Woran liegt es denn, wenn immer mehr nicht auf der Sonnenseite sind? Denen geht es wie den Bürgern, Zweiklassengesellschaft nennt sich das, Sie finden das doch sonst in Ordnung.

                Gruss Rauschi

                • In Dubio 22. Juni 2017, 10:34

                  Der Punkt ist und bleibt, dass Jens Berger seinen Lesern etwas vom Pferd erzählt hat. Investitionen mindern nicht die Steuerlast, schon gar nicht ad hoc. Darüber hinaus können Sie ablesen, dass ein Investitionswilliger vor allem Liquidität benötigt – zur Steuerzahlung übrigens auch. Gewinn und Liquidität sind nicht zwingend das Gleiche.

                  Bedanken Sie Sich bei den multinationalen Unternehmen, denn die zahlen fast keine Steuern

                  Das halte ich für ein Gerücht. Wie viele „multinationale Unternehmen“ kennen Sie denn?

                  • Rauschi 22. Juni 2017, 12:10

                    Investitionen mindern nicht die Steuerlast, schon gar nicht ad hoc.
                    Wie, jetzt gibt es auf einmal gar keine Abschreibungen mehr? Korrekt hätte es vielleicht heissen müssen:
                    Investitionen mindern die Steuerlast, aber nicht immer ad hoc.

                    Gewinn und Liquidität sind nicht zwingend das Gleiche.
                    Wow, welche Erkenntnis. Wir waren doch bei Thema Steuern, oder habe ich was verpasst?
                    Die beziehen Sich laut Ihrer Aussage auf die Gewinne:
                    [Richtig ist, die Gewinnfeststellung erfolgt durch Betriebsvermögensvergleich von Anfang und Ende eines Steuerjahres.]
                    Was ist jetzt nochmal Ihr Problem?

                    Das halte ich für ein Gerücht. Wie viele „multinationale Unternehmen“ kennen Sie denn?
                    Ich arbeite in einem. In wieweit hier Steuern optimiert werden, kann ich nicht beurteilen, aber Sie haben sicher schon von Amazon, Apple und Microsoft gehört?
                    [Apple, Google, Ikea, … Dutzende große Unternehmen nutzen Schlupflöcher oder eigens ausgehandelte Steuerabsprachen, um ihre Abgaben an den Fiskus zu drücken. Vor eineinhalb Jahren enthüllten die LuxLeaks, mit welchen ausgeklügelten Tricks Unternehmen in dem Herzogtum ihre Steuerlast zum Teil auf unter ein Prozent drücken.
                    Die EU setzte gleich zwei Ausschüsse ein, um das Steuerdumping der Mitgliedsstaaten aufzuklären, heute wird über den Abschlussbericht des zweiten Ausschusses im EU-Parlament abgestimmt. Reporter des NDR haben bei den Unternehmen nachgehakt und ihre aktuellen Bilanzen untersucht. Nutzen die Firmen immer noch jede erdenkliche Lücke aus, die sich ihnen bietet? Insgesamt hat der NDR einige Unternehmen gefragt, die in der Vergangenheit durch Steuertricks in der EU aufgefallen sind – darunter Ikea, Apple, Google, McDonald’s, E.ON und die Deutsche Bank.]
                    Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/luxleaks-eu-101.html

                    Das diese Praxis nicht bis zu Ihnen vorgedrungen sein sollte, halte ich für unglaubwürdig. Nein, alles in Butter, das gehört so, gelle?
                    Dann dürfen Sie Sich aber auch nicht beschweren, das es den kleinen so schlecht geht, irgendjemand muss die Steuern bezahlen, soviel steht fest.

                    Gruss Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 12:48

                      Wo ist Ihr Problem? Investitionen erhöhen oder vermindern nicht das Betriebsvermögen im Jahr der Anschaffung, das ist ein reiner Aktivtausch in der Bilanz. Oder eben Bilanzverlängerung durch Fremdfinanzierung. Sonst passiert da nichts.

                      Fast jedes mittlere Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern ist heute „multinational“. Das Problem beginnt also bei der Abgrenzungsfrage, denn kleine Klitschen meinen Sie sicher nicht. Auf der anderen Seite sind Apple und Amazon Konzerne, die ihre Zentrale in den USA haben, wo auch der größte Teil des steuerlichen Gewinns anfällt. Sie können sich zwar wunderbar darüber aufregen, aber die Steuerpolitik der USA steht hier weder zur Debatte noch zur Wahl.

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 12:57

                      Denken Sie sich ein einfaches Beispiel:

                      Ihr Unternehmen macht jährlich einen Gewinn von 100.000 Euro. Die Anschaffung einer Maschine im Wert von 1 Million Euro verspricht im best-case-Szenario zusätzliche Erträge von 20.000 EUR, im schlechtesten Fall wird sich die Ertragslage verschlechtern, weil die Nachfrage zurückgeht, Sie aber die zusätzlichen Abschreibungen und Zinsen drücken. Im Mittelwert kommen Sie auf einen Ertragszuwachs von 0 Euro, haben aber modernes Produktionsmaterial und Potential.

                      Steuerlich ändert sich ihre Steuerlast von 30.000 EUR im Jahr exakt um 0 Euro. Im mittleren Szenario stehen den Mehrerträgen Mehraufwendungen in gleicher Höhe gegenüber. Das heißt, ob Sie mehr oder weniger Steuern zahlen, hängt allein von zukünftigen Erträgen ab, was wiederum durch viele Faktoren (Preis, Wettbewerb, Konjunktur, Entwicklungstempo etc.) beeinflusst wird. Eine Investition an sich ist kein Steuersparmodell, das haben schon frühere Bauherren und viele Kleinsparer nach dem Fall der Mauer lernen müssen. Die Lektion scheint immer wieder vergessen zu werden.

                    • Rauschi 22. Juni 2017, 13:24

                      Das heißt, ob Sie mehr oder weniger Steuern zahlen, hängt allein von zukünftigen Erträgen ab, was wiederum durch viele Faktoren (Preis, Wettbewerb, Konjunktur, Entwicklungstempo etc.) beeinflusst wird.
                      Herr Schweitzer hat doch fabuliert, das die armen Unternehmen wegen der Steuerlast nicht investieren können(würden gehemmt). Diese Aussage zumindest ist auch sachwidrig, wenigstens das müssen Sie zugegeben. Sonst ist Ihre verbliebene Glaubwürdigkeit im Orkus.

                      Gruss Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 13:34

                      Nein, und das kommt doch aus unserem Austausch heraus. Sie benötigen Liquidität um eine Investition zu stemmen. Und für die Steuerzahlung. In unserem Beispiel im Artikel entzieht der Staat immerhin Cash von 30.000 Euro, welche der Unternehmer ja auch zur Finanzierung der Investition aufwenden könnte. Das ist das, was Herr Schweitzer schließlich meinte. Im Zweifel können gerade nicht bestens aufgestellte Unternehmen nicht beides leisten. Das ist kein Plädoyer gegen Steuern, wohl aber gegen die von der SPD geplante zusätzliche Belastung.

                      Jens Berger hat aus dem einfachen Sachverhalt einen Skandal gemacht.

                    • Rauschi 22. Juni 2017, 13:59

                      In unserem Beispiel im Artikel entzieht der Staat immerhin Cash von 30.000 Euro, welche der Unternehmer ja auch zur Finanzierung der Investition aufwenden könnte. Das ist das, was Herr Schweitzer schließlich meinte.
                      Ach, hat der Ihnen mitgeteilt, was er eigentlich meinte? Ich bin ja immer dafür, zu sagen, was man meint, damit keine Missverständnisse aufkommen. Das Unternehmen aus Ihrem Beispiel hätte in gar keinem Fall investiert, also, was soll das? Wenn ich Ihnen Glauben schenken darf, dann lohnen sich Investitionen grundsätzlich eigentlich nicht (ob mit oder ohne Steuererhöhung), ist also kein Beinbruch, wenn die ausbleiben, oder?
                      Ausserdem hat die SPD ja noch nicht mal von Unternehmenssteuern geschrieben, da geht es nur um die Steuern der Angestellten, oder haben Sie neue Informationen? Bezahlen denn die Unternehmen neuerdings die Steuern Ihrer Mitarbeiter, oder was soll das Gewese mit den Investitionen?
                      Bislang wirken die Gehälter steuermindernd, da sie als Betriebskosten abgezogen werden. Wovon schreiben Sie eigentlich?

                      Nur noch ratlos Rauschi

                    • In Dubio 22. Juni 2017, 14:05

                      Rauschi, jetzt haben Sie selbst Jens Berger nicht zugehört. Die meisten Unternehmen in Deutschland sind Personengesellschaften, die zahlen Einkommensteuer, keine Körperschaftsteuer. Und im Einkommensteuergesetz gilt nur ein Tarif, egal ob Sie Arbeitnehmer, Spekulant oder Unternehmer, Bauer oder Vermieter sind. Eine Personengesellschaft, die einen Gewinn von 250.000 Euro ausweist wird beim Eigentümer mit dem Spitzensteuersatz belegt.

                      Ich geb’s auf: wie oft soll ich schreiben, dass Investitionen allein von den Ertragserwartungen abhängig sind? Der Staat kann mit seiner Steuergestaltung die Liquidität beeinflussen oder auch die Höhe der erwarteten (Netto-) Erträge. Er kann nicht eine eigentlich unrentable Investition rentabel machen. Punkt. Ende.

          • popper 22. Juni 2017, 13:03

            @In Dubio
            Der Punkt war, dass die Nachdenkseiten sachwidrig behauptet haben, eine Investition würde sofort die Steuerlast mindern.

            Wo steht in dem Artikel von Berger „sofort“ Und warum wäre das wichtig? Fakt ist doch, dass Schweitzer Unsinn redet.

      • Logos 22. Juni 2017, 10:33

        Eine Investition kann noch so vorteilhaft sein, fehlt es an Finanzmitteln, ist sie nicht durchführbar.
        Das schreit vor Inkompetenz zum Himmel! Haben sie noch nie von „Krediten“ gehört? Früher, als das volkswirtschaftliche Konto der Unternehmen noch nicht durch asoziale Steuersenkungen pervertiert ist, war es STANDARD, dass Unternehmen Investitionen, die nicht direkt durch Rücklagen getätigt werden konnten, über Kredite finanzierten. Dass sie als Neoliberaler in Sachen Wirtschaft inkompetent sind, war ja schon lange klar, aber dieser Abgrund an Inkompetenz ist dann dennoch überraschend.

        Herr Pietsch, ein guter Rat: beschäftigen sie sich doch besser mit Sachverhalten, die sich nicht dermaßen offensichtlich und maßlos überfordern!

    • In Dubio 22. Juni 2017, 09:07

      Sie haben etwas wichtiges an dem Vergleichbeispiel übersehen: die Abschreibungen auf die neue Maschine betragen 100.000 Euro pro Jahr, die Reparaturkosten aber lediglich 50.000 Euro. Aber es kommt nicht auf die Beträge an, sondern den Effekt.

  • popper 22. Juni 2017, 12:22

    Jens Berger äußert sich zu der Aussage des DIHK-Präsidenten, Herrn Schweizer: „…Höhere Einkommenssteuern würden der Wirtschaft Kapital entziehen und damit Innovationen und Investitionen hemmen…“

    Und antwortet: „…Nein, Herr Schweitzer, so ist das natürlich nicht. Auch Personenunternehmen zahlen nämlich ihre Steuern nicht auf die Einnahmen, sondern nur auf die Gewinne. Und Investitionen werden nun einmal vor der Steuer abgezogen. Umgekehrt wird also ein Schuh daraus: Wer nicht investiert, sondern hohe Gewinne auflaufen lässt, wird durch einen hohen Steuersatz bestraft…“

    Dieser Zusammenhang ist völlig korrekt. Im Übrigen ist der Unternehmenssektor seit Jahren Nettosparer mit prall gefüllten Kassen, der könnte investieren, wenn der Binnenmarkt Nachfrage generieren würde und nicht nur Jubelmeldungen interessengeleiteter Medien und Wirtschaftsinstitute verbreitet würden. Andererseits zeigt das aber auch, dass sie ihrer volkswirtschaftlichen Aufgabe nicht nachkommen, indem sie sich verschulden und investieren, um so für einen Nettovermögensaufbau zu sorgen und den Staat bei seinen Ausgaben entlasten. Stattdessen lassen sie sich zu allem Überfluss über Transferleistungen des Staates ihre Löhne aufbessern, die sie nicht in ausreichender Höhe zahlen wollen.

    Das alberne Märchen, der Staat brauche Steuern, um seinen Job zu machen, kann doch nur noch erzählen, wer daran glaubt, Geld wachse auf den Bäumen. Denn es gibt keine Begrenzung für die Emission von Staatsanleihen, wenn der Staat Geld braucht, weil die Steuereinnahmen für das was er ausgeben will nicht ausreicht, wendet sich das Finanzministerium an die Finanzagentur GmbH in Frankfurt und diese emittiert dann Staatsanleihen, die die sogenannten Bieterbanken mit Zentralbankgeld kaufen, das sie dieses nicht selbst schaffen können und sich bei der EZB besorgen müssen. Das passiert übrigens jeden Mittwoch. Ohne die permanente Verschuldung eines Sektors der Volkswirtschaft entsteht überhaupt kein Nettovermögensaufbau. Und insbesondere ein Staat mit eigener Zentralbank kann sich problemlos verschulden ohne jemals Bankrott zu gehen. Insofern ist der Staat in der Regel die sichere Bank der Haushalte und Unternehmen. Nun haben unser Dödel in der Politik sich Schuldenbremsen auferlegt und die Währungsunion mit einer Fremdwährung beglückt, und sich an der „Infusionsnadel“ ihrer angeblich unabhängigen Europäischen Zentralbank (EZB) aufgehängt. Was realiter bedeutet, dass sie je nach Opportunität einzelne Staaten ( s. Griechenland, Spanien, Italien und bald Frankreich) erpresst, neoliberalen Unfug zu installieren. Wobei Draghi mittlerweile einiges verstanden hat, aber immer noch zu sehr deutschen Protest fürchtet. D.h. im Klartext: Staaten erklären sich per Vertrag zu „Bundesländern“ und dürfen nach den Verträgen der EWU nicht gerettet werden, aber Banken schon. Eine Hybris par excellence.

    Die wiederkehrenden Steuerdebatten sind politische Manöver, um die Leute zu veräppeln, weil man nicht zugeben will, dass das Steuersystem einer ganz anderen Justierung bedarf aber in erster Linie die Staatsausgaben zu gering sind, um der europäischen Misere zu entkommen. Draghi hat wiederholt auf die fiskalischen Probleme hingewiesen, aber Deutschland als Schlüsselstaat reagiert nicht und verbreitet lächerliche und sachlich falsche Argumente, warum seine Überschüsse gut oder zumindest unschädlich sein sollen. Genau wie der Artikel von Pietsch, den er wieder nur nutzt, sein Linken-Bashing fortzusetzen, ohne jede Perspektive auf einen sinnstiftenden Gedankenaustausch in der Sache. Man muss sich fragen, welche Politik verfolgen CDU-Wähler. Gerade Herr Schäuble nimmt doch durch die jährlichen Überschüsse den Sparern ihre Ersparnisse weg. Denn er zieht mehr Steuern raus als er an Ausgaben reinschießt und reduziert damit das Vermögen aller. Da ist es dann auch nur noch heuchlerisch bis strohdumm, wenn unsere Medien Draghi und die EZB wegen des Nullzines beschimpfen, der deshalb bei Null ist, weil die Nachfrage bei null ist. Darüber zu debattieren wäre sinnvoll. Nicht diese ewige Leier vom gefräßigen Staat. Und der SPD, die ohnehin keine Programmatik und schon gar keine Personen hat, die einen Paradigmenwechsel möglich machte.

    • popper 22. Juni 2017, 18:45

      …zum Verständnis, bei den „Nettovermögen“ fehlt jedesmal der Zusatz Netto-(geld)-vermögen. F

  • Rauschi 22. Juni 2017, 15:38

    Ich geb’s auf: wie oft soll ich schreiben, dass Investitionen allein von den Ertragserwartungen abhängig sind?
    Nur von den Erwartungen, nicht, wie Herr Schweizer und Sie meinen von den zu zahlenden Steuern? Was denn nun, hemmen die Steuern nun die Inverstitionen, ja oder nein?

    Der Staat kann mit seiner Steuergestaltung die Liquidität beeinflussen oder auch die Höhe der erwarteten (Netto-) Erträge. Er kann nicht eine eigentlich unrentable Investition rentabel machen. Punkt. Ende.
    Das hat ja auch niemand geschrieben. Es ist verhältnismässig einfach, etwas zu widerlegen, das niemand behauptet hat, ist aber wieder Torpfostenverchiebung.
    Kann ich das dann so zusammmen fassen: Wenn die Erwartungen sagen, das eine Investition sich lohnt, wird sie erfolgen, egal, wie hoch die Steuern sind? Dann wäre das ja erledigt.

    Bleiben ca. 20 Fragen aus den ersten Beiträgen, auf die Sie nicht eingegangen sind. Nein, die werde ich nicht wiederholen, lesen können Sie ja, soviel steht fest.

    Gruss Rauschi

    • In Dubio 22. Juni 2017, 16:11

      Sie stellen viele Fragen zigmal. Wenn Sie eine Antwort erhalten – meist passt Sie Ihnen nicht – dann halt linksrum. Dann wieder rechtsrum, Mitte, geradeaus. Dabei scheint Ihnen selbst so schwindelig zu werden, dass Sie anschließend von „Torpfostenverschiebung“ reden. Merke: eine Redewendung ist einmal lustig, niemals zum hundertsten Mal.

      Was haben Sie daran nicht verstanden, dass Steuern Unternehmen Liquidität entziehen, höhere Steuern damit in engeren Fällen die Mittel rauben können, eine Investition überhaupt durchzuführen? Mehrmals geschrieben, nicht angekommen. Punkt, Ende der Debatte Rauschi. Ich habe mir vorgenommen, dieses Spiel nicht mehr mit Ihnen zu spielen.

      • Rauschi 22. Juni 2017, 18:09

        Sie stellen viele Fragen zigmal. Wenn Sie eine Antwort erhalten – meist passt Sie Ihnen nicht – dann halt linksrum.
        Sie drehen sich im Kreis, nicht ich. Sie schrieben:
        […dass Investitionen allein von den Ertragserwartungen abhängig sind?]
        um dann zu schreiben:
        [..höhere Steuern damit in engeren Fällen die Mittel rauben können, eine Investition überhaupt durchzuführen]
        Wer wendet sich denn hier mal in diese mal in jene Richtung?

        Dabei scheint Ihnen selbst so schwindelig zu werden, dass Sie anschließend von „Torpfostenverschiebung“ reden.
        Ach, das war nicht berechtigt? Ich schreibe das doch nicht für einen Gag, sondern weil es so ist. Sie haben scheinbar etwas widerlegt, das niemand geäussert hat, wie sollte ich das Ihrer Meinung nach nennen? Wenn das ständig als Vorwurf kommt, dann könnte es vielleicht daran liegen, das Sie dauernd vom Thema ablenken.

        Mehrmals geschrieben, nicht angekommen.
        Schon angekommen, aber nicht geglaubt, das ist der springende Punkt. Wenn Sie das mal so und mal so darstellen, ist es eben nicht glaubwürdig.

        Auf der anderen Seite sind Apple und Amazon Konzerne, die ihre Zentrale in den USA haben, wo auch der größte Teil des steuerlichen Gewinns anfällt.
        Sie haben schon gelesen, das ich auch von EON, Ikea und der deutschen Bank schrieb? Sind das neuerdings auch amerikanische Unternehmen, oder warum gehen Sie darauf einfach nicht ein? Ist es in Ordnung, die Gewinne so lange hin und her zu schieben, bis am Ende kein Gewinn mehr vorhanden ist, der versteuert werden könnte? Die Unternehmen profitieren von der Infrastruktur des Landes, beteiligt sich aber nicht an den Kosten, deswegen können die kleinen Unternehmen nicht mehr mithalten. Wie bei den restlichen Steuerzahlern auch, es gibt solche, die Steueroasen nutzen und solche, die das nicht können, wo bleibt da Ihr Ruf nach Gleichbehandlung?

        Gruss Rauschi

      • Logos 22. Juni 2017, 20:31

        Ich geb’s auf: wie oft soll ich schreiben, dass Investitionen allein von den Ertragserwartungen abhängig sind?
        Herr Pietsch, ich nehme Sie das erste mal ernst und beim Wort!

        Investitionen sind allein von den Ertragserwartungen abhängig!

        Nur steht das in diametral ihrer und der neoliberalen Propaganda entgegen, demgemäß Steuern zu senken wären, um Investitionen anzukurbeln.
        Diesen Widerspruch haben sie mitnichten aufgelöst, auch wenn sie sich nicht zu schade sind, frechdreist das Gegenteil zu behaupten.

        Ich werde sie bei nächster Gelegenheit daran erinnern und ihnen das unter die Nase reiben, wenn sie wieder vom Schwachsinn der Steuersenkungen als Investitionsankurbelung fabulieren.

        Rauschi muss daher die Fragen wiederholen, weil sie fast nie etwas liefern, was sich zu Recht „Antwort“ nennen darf!

        BTW: ihre Torpfostenverschieberei war nie lustig, ist es nicht und wird es nie sein. Es ist eine traurige und beschämende Tatsache, die aber ob ihrer Sturheit und Uneinsichtigkeit leider oft wiederholt werden muss.

  • bevanite 22. Juni 2017, 18:22

    Mal ganz platt formuliert: Wie soll denn Schuldenabbau bei gleichzeitiger Erniedrigung von Steuern funktionieren? In der Ecke von CDU, FDP oder AfD ist Staatsverschuldung doch weiterhin der große Gott-sei-bei-uns. Gleichzeitig reden sie ständig davon, das Steuersystem zu vereinfachen, meinen damit aber doch letztendlich nur eine Entlastung der am Besten Verdienenden (das hohe Gerede von der „Stärkung der Mittelschicht“ relativiert sich sehr schnell beim Blick in die Parteiprogramme). Bei Kürzungen im staatlichen Bereich und weniger Einnahmen für den Staat wird’s am Ende aber auch für die Mittelschicht nicht gerade rosig aussehen – als Erstes wird vermutlich bei der Infrastruktur und der Bildung gespart.

    Die Forderung nach Steuererhöhungen sind in diesem Sinne vielleicht nicht populär, aber auf längere Frist ehrlicher. Wir sehen es doch gerade in den USA. Dort hat Trump auch großspurige Infrastruktur-Projekte und eine industrielle Renaissance angekündigt, aber seine ersten Amtshandlungen waren die Deregulierung der Banken, die Erhöhung des Militärbudgets und eine Steuerentlastung für die ganz Reichen. Auch hier stellt sich die Frage: Wie lange wird das noch gut gehen?

    • In Dubio 22. Juni 2017, 19:51

      Erstens: der ausgeglichene Haushalt hat Verfassungsrang. Das ist kein Fetisch. Zweitens: so 45% der Wähler befürworten die Politik des Verzichts auf Verschuldung und den Einsatz von überschüssigen Mitteln zum Schuldenabbau. Weitere über 20% treten für Steuersenkungen ein.

      Der Soli wurde Mitte der 1990er Jahre zu einem bestimmten Zweck eingeführt. Besserverdienende wurden dabei (und nachträglich) überproportional belastet. Eigentlich versteht es sich von selbst, eine solche Belastung auch wieder zurückzunehmen, wenn der Grund für die Erhebung entfallen ist. Oder, Sie können die Integration des Soli in den Steuertarif fordern, wobei untere und mittlere Einkommen mehr Steuern zahlen müssen. Für eine der beiden Alternativen sollten Sie sich schon entscheiden – den Weihnachtsmann gibt es nicht.

      Die Forderung nach Steuererhöhungen sind in diesem Sinne vielleicht nicht populär

      Die Rente mit 63 sowie die Mütterrente waren sehr populär, aber eher unsinnig. Gemacht wurden sie, eben weil die Mehrheit dafür war. So hart kann man weder über Steuersenkungen noch Schuldentilgung urteilen, beides macht entweder aus finanzwirtschaftlicher, verfassungsrechtlicher oder aus Gründen der Wachstumspolitik Sinn. Jedenfalls, immer, wenn der Staat zu viel Geld hat, werden die Fachpolitiker sinnig. Anders als der gemeine Bürger oder Unternehmen überlegen Politiker und Beamte, wie überschüssige Mittel in jedem Falle auszugeben sind, damit im nächsten Haushaltsjahr der Etat nicht gekürzt wird. Wer überlegen muss, wie er Geld unters Volk bringt, macht auch viele dumme Sachen.

      • Logos 22. Juni 2017, 20:38

        Zweitens: so 45% der Wähler befürworten die Politik des Verzichts auf Verschuldung und den Einsatz von überschüssigen Mitteln zum Schuldenabbau.
        Ich bezichtige sie offen der frechdreisten Lüge! Wähler hatten nie Gelegenheit, über diese Sachfrage abzustimmen – man wählt nur Parteien. Es gibt keine Volksentscheide über solche Sachfragen. PUNKT! Alles, was daraus irgendeine Ablehnung oder Zustimmung zu Sachfragen abgeleitet wird, ist VERLOGEN!
        Dieser Lüge sind sie nun wiederholt überführt worden.
        Sind sie ein gewohnheitsmäßiger Lügner, herr Pietsch?

      • Rauschi 23. Juni 2017, 07:27

        Im letzten Artikel haben Sie noch geschrieben:
        Vergleichsweise großzügige öffentliche Versorgungssysteme im Alter, Arbeitsschutzbestimmungen nach der Betriebszugehörigkeit und Krankenversicherungssysteme, welche ältere Menschen begünstigen, gehen zu Lasten von Investitionen, wirtschaftlicher Dynamik und Zukunftschancen.
        Jetzt hemmen die Steuern auch noch obendrein, da müssen wir aber alle ganz dolle beten, das die Unternehmen überhaupt noch investieren, solange solche Verhältnisse herrschen. Will die FDP die Krankenversicherung abschaffen und den Arbeitsschutz gleich mit dazu? Wenn schon, denn schon, dann aber alle Hemmnisse wegräumen, vielleicht gehen dann endlich die Erwartungen wieder nach oben. Mehr als Exportweltmeister ist aber nicht drin und den haben wir schon, welches Ziel schwebt Ihnen vor?

        Gruss Rauschi

      • Logos 24. Juni 2017, 14:45

        Pietsch behauptete.
        so 45% der Wähler befürworten die Politik des Verzichts auf Verschuldung und den Einsatz von überschüssigen Mitteln zum Schuldenabbau.
        Das ist eine klare Falschbehauptung: Bei Wahlen besteht keine Möglichkeit, über Sachfragen abzustimmen – da können nur Parteien gewählt werden. Volksentscheide über Sachfragen haben wir ebenfalls nicht. Ergo: Pietsch wiederholt eindeutige Unwahrheiten und versucht seine Leser für dumm zu verkaufen! Lesertäuschung ist der neue „Respekt“!

        Wer überlegen muss, wie er Geld unters Volk bringt, macht auch viele dumme Sachen.
        Überlegung führt zu dummen Sachen? Also nicht überlegen? Blind werfen? Aus dem Bauch heraus verteilen? Oder welchem anderen Schwachsinn wird hier das Wort geredet? Vielleicht sollten Überlegungen dem willfährigen Gehorsam gegenüber den Einflüsterungen der Lobbyhuren der Vermögenden weichen? Ist es das, was Pietsch so vorschwebt?

  • Rauschi 23. Juni 2017, 07:10

    Beim Beschluss des EStG war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gemeint, dass Bürger mit einem Einkommen geringfügig über dem Durchschnittsverdienst den Spitzensteuersatz zahlen. Das ist nie beschlossen worden.

    War nicht gemeint, von wem? Ist überhaupt jemals über Steuertarife abgestimmt worden? Ja, dann ist Ihre Aussage falsch, denn die Durchschnittseinkommen liegen weit weg vom Spitzensteuersatz, hier mal ein paar Fakten:
    [Konkret: Eine Familie mit zwei Kindern zahlt überhaupt gar keinen Solidarzuschlag, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen weniger als 52.000 Euro beträgt. Ein solches Einkommen können aber nur wenige Haushalte verbuchen, denn selbst Vollzeitbeschäftigte verdienen im Mittel nur knapp 42.000 Euro im Jahr…..
    So schön es wäre: Facharbeiter verdienen nicht so viel wie ihre Chefs. Das offenbart schon ein Blick in die Steuerstatistik: Im Mittel wird ein Jahreseinkommen von 26.152 Euro versteuert. Das ist ganz weit weg von einem Spitzenverdienst – und vom Spitzensteuersatz…..
    Seit 1975 schwankt der Anteil der Steuern am Bruttoinlandsprodukt zwischen 22 und 25 Prozent – obwohl zwischendurch eine Wiedervereinigung zu finanzieren war…..
    Gleichzeitig stiegen die „indirekten“ Steuern, die auf den Verbrauch entfallen und von allen gezahlt werden. Vor allem die Mehrwertsteuer kletterte von einst 10 auf inzwischen 19 Prozent.
    Das irritierende Ergebnis: Allein die Steuerreformen seit dem Jahr 2000 führten dazu, dass das ärmste Zehntel der Bevölkerung jetzt 5,4 Prozentpunkte mehr Steuern auf sein Bruttoeinkommen zahlt – während umgekehrt das reichste Tausendstel 4 Prozentpunkte sparen konnte.]
    Quelle: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5417956&s=Herrmann/

    Wenn dieser 2005 mit 15% taxiert wird und 10 Jahre später mit 25%, ist das am Prinzip und am ehemaligen politischen Willen vorbei. Was ist daran so schwer zu verstehen?

    Den politischen Willen haben doch die Abgeordneten zum Ausdruck gebracht, als diese den verschiedenen Steuerreformen zugestimmt haben, oder war das per Ordre de Mufti? Deswegen verstehe ich Ihre Aussage nicht, an wessen Willen geht das vorbei? Die Parteien schreiben sowas doch toll in Koalitionsverträge und Programme, das konnte man als Wähler also wissen, oder etwa nicht? Nach Ihrer Aussage halten sich die Parteien doch fast buchstabengetreu an diese Vorgaben, das kann doch nicht Ihr Vorwurf sein, oder?

    Nur: der Staat nimmt sich pro Jahr 2-4 Milliarden Euro Einkommensteuer mehr als ihm nach dem Prinzip der Leistungsfähigkeit zustehen.

    Wie stellt denn der Finanzfachmann die Leistungsfähigkeit eines Landes und seiner Bevölkerung fest?
    Bitte um Aufklärung und die dazugehörige Rechnung, die Ihre Aussage beweist.

    Wie bitte, es geht hier um 2-4 Milliarden, darum so ein Geschrei? Zur Erinnerung:
    [„In einer wahren Aufrüstungsorgie haben CDU/CSU und SPD heute Beschaffungsvorhaben im Wert von rund 13 Milliarden Euro im Hauruckverfahren durch den Verteidigungsausschuss gepeitscht.]
    Das ist aber sicher sinnvoll angelegtes Geld, oder?

    Klar sind in einem Budget Einnahmen und Ausgaben deckungsgleich. Das ist eine absolut neutrale Bewertung.

    Wo sollen denn die Mindereinnahmen am Budget gekürzt werden und ist das dann noch demokratisch, wenn das Volk ja den Bedarf legitimiert hat?

    Das wiederhole ich wie ein Mantra, was verstehen Sie an diesem einfachen Sachverhalt, den Ihnen jeder Finanzwissenschaftler erklären kann, nicht?

    Ich empfehle Ihnen ein anderes Mantra: Der Tag ist schön, ich soll meine Mitmenschen lieben wie mich selbst. Wie wäre das?
    Es geht nicht um verstehen, sondern um Glaubwürdigkeit dieser Aussage (siehe oben). Warum muss ich mich eigentlich dauernd wiederholen?
    Wenn ich dauernd sage, es geht ungerecht zu, als Experte, glauben Sie mir dann? Sie meinen, wenn ich Sie verstehen würde, müsste ich das zwangsläufig auch so sehen, wie Sie?

    Zum Abschluss, warum haben Sie auf meine Frage nach der Indexierung der Ausgaben nicht geantwortet, die ergibt sich zwangsläufig aus Ihrer Forderung nach Indexierung der Einnahmen. Oder wollen Sie dann einfach irgendwo kürzen?

    Gruss Rauschi

    • In Dubio 23. Juni 2017, 08:14

      Der oben stehende Artikel hat zwei Kernaussagen:

      (1) Da die Begründung für den Soli 2019 entfällt, gibt es nur wirklich zwei gangbare Wege: völlige Abschaffung der Ergänzungsabgabe oder Integration in den Steuertarif mit negativen Folgen für untere und mittlere Einkommen.

      (2) Die Nachdenkseiten stellen die steuerrechtliche Wirklichkeit auf den Kopf, wenn sie Investitionen steuerlich begünstigt (beispielsweise gegenüber Erhaltungsaufwendungen) sehen.

      Mit der ersten These haben Sie sich praktisch nicht auseinandergesetzt. In Bezug auf die zweite wollen Sie mit mir eine Debatte führen, wie sinnvoll Investitionen an sich sind und wie dumm sich Unternehmen verhalten, die nicht investieren. Ansonsten bestreiten Sie jede Relevanz der verfassungsrechtlich festgelegten repräsentativen Demokratie und deren grundgesetzlich verbürgtes Recht, über den Rahmen der Staatstätigkeit zu befinden. Ansonsten wollten Sie noch in eine Diskussion über die Steuersparmodelle von Konzernen unbestimmter Größe einsteigen. Sonst noch etwas?

      Wer betreibt hier „Torpfostenschieberei“?

      Ich werde mit Ihnen nicht die Folgen einer parlamentarischen Debatte und Entscheidung diskutieren, wenn Sie die repräsentative Demokratie an sich bestreiten. Das können Sie, das fällt unter das Recht auf freie Meinungsäußerung. Sonst aber nichts. Steuertarife werden vom Parlament nach Debatte und Konsenssuche beschlossen. Damit sind sie legitimiert. Die Festlegung beruht dabei auf Prinzipien wie der individuellen (nicht die der Volkswirtschaft, Rauschi!) Leistungsfähigkeit sowie Annahmen. Die wesentliche ist, dass ein Besserverdiener nicht nur absolut (dann würde ein gleichbleibender Steuersatz ausreichen), sondern auch relativ mehr zum Steueraufkommen beitragen kann als Durchschnitts- und Geringverdiener. Wenn aber nach 10 Jahren ein Durchschnittsverdiener besteuert wird wie zuvor der Besserverdiener, dann kann man das als getrost nicht legitimiert erachten. Dabei liegt die sogenannte Kalte Progression bei 2-4 Millarden Euro pro Jahr – und kumuliert sich, Rauschi! Das bedeutet, nach 10 Jahren liegen wir bei über 30 Milliarden Euro, Berechnungen gehen glaube ich sogar von über 60 Milliarden Euro aus (nicht gegoogelt). Wie auch immer, das sind eben keine vernachlässigbaren Beträge. Das bedeutet nämlich, dass jeder Steuerzahler im Schnitt über 1.000 Euro Steuern zuviel zahlt. Wenn Sie das trival nennen, na denn. Aus meiner Sicht macht sich der Staat hier etwas zur Beute, was eben nicht seines ist.

      Die Einnahmeseite besteht auch in Zeiten der schwarzen Null aus Abgaben und Krediten. Beides sind keine fixen Größen, sondern hängen selbst bei unveränderter Rechtslage an verschiedenen Faktoren. So darf der Finanzminister über das genehmigte Volumen an Staatsanleihen hinaus Kassenkredite aufnehmen – oder eben auch tilgen. Und tilgen tut er derzeit über Steuereinnahmen, die durch eine zu hohe Steuerlast entstehen. Nochmal zur Rechtslage: Für die Aufnahme wie Tilgung eines Kassenkredits benötigt der Bundesfinanzminister keinen Parlamentsbeschluss, wohl aber zur Erhöhung wie auch Verminderung von Steuern.

      P.S.: Wie wollen Sie Ausgaben bitte indexieren?

      • Rauschi 23. Juni 2017, 10:43

        Da die Begründung für den Soli 2019 entfällt, gibt es nur wirklich zwei gangbare Wege: völlige Abschaffung der Ergänzungsabgabe oder Integration in den Steuertarif mit negativen Folgen für untere und mittlere Einkommen.

        Integration mit negativen Folgen für die hohen Einkommen ist kein gangbarer Weg, oder wie?

        Die Nachdenkseiten stellen die steuerrechtliche Wirklichkeit auf den Kopf, wenn sie Investitionen steuerlich begünstigt (beispielsweise gegenüber Erhaltungsaufwendungen) sehen.

        Da das niemand, auch die Nachdenkseiten nicht, geschrieben hat, ist das heisse Luft. Natürlich sind Investitionen steuerbegünstigt, die Abschreibungen wurden noch nicht abgeschafft. Dass es nicht im gleichen Jahr anfällt, wie die möglichen Zahlungen, geschenkt. Das ändert nichts an der Aussage:
        Investitionen mindern die Steuerlast, aber nicht immer ad hoc.

        In Bezug auf die zweite wollen Sie mit mir eine Debatte führen, wie sinnvoll Investitionen an sich sind und wie dumm sich Unternehmen verhalten, die nicht investieren.

        Sie haben doch mehr als einmal den Nutzen von Investitionen in Frage gestellt, ich habe dass kein einziges Mal, also bitte schön bei der Wahrheit bleiben.
        Nein, ich habe Sie gefragt, ob Sie Unternehmen zu solch dummen Dingen raten, wie 50’000 an Reparaturen zu zahlen, statt 100’000 Abschreibungen zu nehmen und zwar, weil der 15’000 Steuern mehr zahlt, aber auch den doppelten Gewinn hätte. Da kamen Sie mit der Liquidität um die Ecke, aber der will 1’000’000 investieren, so ganz ohne Liquidität, wird aber durch die Zahlung von 15’000 davon abgehalten? Ich ziehe meine Hosen nicht mit der Kneifzange an, das ist ein Ammenmärchen.

        Ansonsten bestreiten Sie jede Relevanz der verfassungsrechtlich festgelegten repräsentativen Demokratie und deren grundgesetzlich verbürgtes Recht, über den Rahmen der Staatstätigkeit zu befinden.

        Ach, wo habe ich das Recht bestritten? Ich habe, wenn Sie denn lesen können geschrieben:
        [Nicht mal in die Entscheidungen des Gemeinderats kann ich eingreifen, was soll das Gerede von demokratisch legitimiert?] oder
        [Ich hatte, glaube ich, auch schon geschrieben, was ich von einer repräsentativen Demokratie halte, die nicht repräsentativ ist.]
        Ich habe nicht die repräsentative Demokratie in Frage gestellt, sondern die Repräsentativität dieser Demokratie. Das es in der Verfassung steht, schön und gut, aber ist sie es denn auch? Ich kann alle 4 Jahre bei einer Partei ein Kreuz machen und damit sind dann alle Sachentscheidungen, die in Zukunft anfallen, schon beantwortet? Wenn Sie einen Manager für 4 Jahre anstellen und nach 2 Jahren stellen Sie fest, der hat nur schlechte Entscheidungen getroffen, was machen Sie dann? Er kann ja immer sagen, er wäre für 4 Jahre legitimiert und die Entscheidungen rückgängig machen ist schwierig. Dann fliegt der raus, aber was macht der Wähler? Dann kommt die nächste Partei, die wieder alternativlose Politik gegen den Bürgerwillen macht. Ja, da habe ich Zweifel, das so was mit;“ alle Macht geht vom Volke aus“, gemeint war.

        Ansonsten wollten Sie noch in eine Diskussion über die Steuersparmodelle von Konzernen unbestimmter Größe einsteigen.

        Ich habe nachgefragt, wie Ihre Position dazu ist, es geht ja auch um Steuern bei Ihrem Artikel. Da kam genau nichts, Schweigen im Walde, alles in Butter. Das ist wohl wieder zu viel Makro und damit Laberfach.

        Wenn aber nach 10 Jahren ein Durchschnittsverdiener besteuert wird wie zuvor der Besserverdiener, dann kann man das als getrost nicht legitimiert erachten. Dabei liegt die sogenannte Kalte Progression bei 2-4 Millarden Euro pro Jahr – und kumuliert sich, Rauschi!

        Nochmal zu mitlesen:
        [So schön es wäre: Facharbeiter verdienen nicht so viel wie ihre Chefs. Das offenbart schon ein Blick in die Steuerstatistik: Im Mittel wird ein Jahreseinkommen von 26.152 Euro versteuert. Das ist ganz weit weg von einem Spitzenverdienst – und vom Spitzensteuersatz]
        Nein, echt, jährlich wiederkehrende Zahlungen müssen aufaddiert werden, potz Blitz!
        Sie können Ihr Mantra gerne noch 50 Mal wiederholen, richtiger wird es dadurch aber nicht.

        Das bedeutet, nach 10 Jahren liegen wir bei über 30 Milliarden Euro, Berechnungen gehen glaube ich sogar von über 60 Milliarden Euro aus

        Die werden doch aber irgendeine überprüfbare Quelle für diese Werte haben, also her damit. Wie wird das gerechnet, nochmal die Frage? Zur Erinnerung, bei einer Formel gibt es Variablen und ein Gleichheitszeichen, so etwas würde ich dann gern mal sehen.

        Das bedeutet nämlich, dass jeder Steuerzahler im Schnitt über 1.000 Euro Steuern zuviel zahlt.
        Der Teich war im Schnitt 1 Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen. Im Monat, Jahr, in 10 Jahren?

        Nochmal zur Rechtslage: Für die Aufnahme wie Tilgung eines Kassenkredits benötigt der Bundesfinanzminister keinen Parlamentsbeschluss, wohl aber zur Erhöhung wie auch Verminderung von Steuern.
        Nein, was würde ich nur ohne Sie machen, ich wäre ja ohne dieses bahnbrechende Wissen dumm gestorben. Hat das irgendwer irgendwo bestritten?

        P.S.: Wie wollen Sie Ausgaben bitte indexieren?
        Wie wollen Sie Einnahmen indexieren? Sollte ja analog gehen? Wo sollen denn die Mindereinnahmen am Budget gekürzt werden und ist das dann noch demokratisch, wenn das Volk ja den Bedarf legitimiert hat? Raus mit der Sprache, Butter bei die Fische.

        Gruss Rauschi

        • In Dubio 23. Juni 2017, 13:10

          Integration mit negativen Folgen für die hohen Einkommen ist kein gangbarer Weg, oder wie?

          Politik in Verbindung mit Rechtstaat bedeutet nicht „Wünsch‘ Dir was“.

          Sie machen bei den Nachdenkseiten eine Tautologie. Aus sofort abzugsfähig wird bei Ihnen irgendwann. Sie begreifen entweder nicht den fundamentalen Unterschied oder Sie wollen es nicht. Wer investiert, muss teilweise über Jahre in Vorleistung gehen, ohne dass dies die Steuerschuld mindert. Über die Frage, ob ein Vermögensgegenstand / Wirtschaftsgut zu aktivieren (also über Jahre abzuschreiben) ist oder als Aufwand behandelt wird, streiten sich die Bürger Jahr für Jahr grundsätzlich mit dem Fiskus. Darüber gibt es sehr umfangreiche Steuerliteratur und unzählige Urteile. Steuerpflichtige mit Gewinnausweis möchten nämlich sofort abschreiben, der Fiskus will möglichst lange strecken. Bei Investitionen folgt das Gesetz dem Fiskus, während Jens Berger argumentiert als wäre es vorteilhaft für den Bürger. Letztmalig: eine Investition ist kein Steuersparmodell.

          Nochmal zu mitlesen

          Auch hier: Sie zeigen wenig Ahnung von der Materie. Das steuerpflichtige Einkommen hat wenig mit tatsächlichen Bruttoverdiensten zu tun. Nach derzeitigem Stand greift der Spitzensteuersatz bei dem 1,4fachen des Durchschnittsverdienstes, 1998 war es noch das 2,2fache. Sie wollen doch zurück zu den steuerlichen Verhältnissen der Kohl-Ära.

          Wie wollen Sie Einnahmen indexieren?

          Über die Einnahmen beschließt jedes Jahr das Parlament. Wo sehen Sie einen Grund, das zu ändern? Soll der Staat nun einen Persilschein bekommen Geld auszugeben?

          Steuern: Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro Zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.

          • Rauschi 23. Juni 2017, 14:47

            Politik in Verbindung mit Rechtstaat bedeutet nicht „Wünsch‘ Dir was“.
            Wenn das so ist, was ist denn dann Ihre Forderung?
            [Da die Begründung für den Soli 2019 entfällt, gibt es nur wirklich zwei gangbare Wege: völlige Abschaffung der Ergänzungsabgabe oder Integration in den Steuertarif mit negativen Folgen für untere und mittlere Einkommen.]
            Da Sie nicht begründen, warum das die einzig gangbaren Weg sind, würde ich auch schreiben, „wünsch Dir was“ Forderungen.

            Sie zeigen wenig Ahnung von der Materie. Das steuerpflichtige Einkommen hat wenig mit tatsächlichen Bruttoverdiensten zu tun.
            Was von beidem wird besteuert? Ich schätze mal, das steuerpflichtige Einkommen, was denn sonst? Worauf wird der Spitzensteuersatz erhoben, nicht auch auf das zu versteuernde Einkommen?

            Über die Einnahmen beschließt jedes Jahr das Parlament. Wo sehen Sie einen Grund, das zu ändern?
            Es war Ihre Forderung, die Einnahmen zu indexieren:
            [Einige Länder, die nach diesem Prinzip besteuern (also die ohne Flat Tax oder einfachen Stufentarifen), indexieren ihre Steuerbeträge. Deutschland verzichtet prinzipiell darauf, was in regelmäßigen Abständen zu „großen Steuerreformen“ führt.] 22.06.2017 09:15

            Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.
            Wie passt das denn zu der vorherigen Aussage, da kommen Sie erst nach 10 Jahren auf diese Summe? Hat sich da der Fachmann vertan?
            [Das bedeutet, nach 10 Jahren liegen wir bei über 30 Milliarden Euro…..] 23.06.2017 08:14

            Das wird mir jetzt echt zu lächerlich, wenn Sie Ihre eigenen Rechnungen nicht mehr kennen, die nur Stunden zuvor aufgestellt wurden und deren Tenor Sie doch seit Jahren kennen sollten.

            Gruss Rauschi

            • In Dubio 23. Juni 2017, 15:29

              Da Sie nicht begründen, warum das die einzig gangbaren Weg sind, würde ich auch schreiben, „wünsch Dir was“ Forderungen.

              Steht im Artikel, schwarz auf weiß.

              Meine Präferenz wäre natürlich Abschaffung. Der Solidaritätszuschlag ist systemfremd und dazu ein Versprechen gewesen.

              Was von beidem wird besteuert? Ich schätze mal, das steuerpflichtige Einkommen, was denn sonst? Worauf wird der Spitzensteuersatz erhoben, nicht auch auf das zu versteuernde Einkommen?

              Was Sie vergessen: die Berechnungsgrundlage bleibt immer gleich. Wenn der Spitzensteuersatz 1998 bei dem 2,2fachen lag bleibt es dennoch jetzt bei dem 1,6fachen. Rauschi, eine solche Debatte bringt nichts. Entweder Sie sagen, es ist in Ordnung, dass immer mehr auch mittlere Einkommen höher besteuert werden oder das Gegenteil. Ihr scheinbar zielloses Herumreden nervt etwas.

              Es war Ihre Forderung, die Einnahmen zu indexieren:

              Nicht die Einnahmen, die Beträge des Steuersatzes. Was dann dabei an Einnahmen herauskommt, ist Sache von Konjunktur, echten Einkommensteigerungen etc. Wenn der Staat sich aber ein größeres Kuchenstück vom Volkseinkommen schnappt ohne dass darüber ein Parlament befunden hat, ist das nicht in Ordnung.

              Das wird mir jetzt echt zu lächerlich, wenn Sie Ihre eigenen Rechnungen nicht mehr kennen, die nur Stunden zuvor aufgestellt wurden und deren Tenor Sie doch seit Jahren kennen sollten.

              Ich habe Ihnen dazu einen Link gegeben, den des Bundesfinanzministers. Brauchen Sie mehr? Ich habe nicht so viel Zeit wie Sie, jeden Satz zu googlen und dann noch jedem Forenteilnehmer zu antworten.

              • Rauschi 23. Juni 2017, 15:39

                Was Sie vergessen: die Berechnungsgrundlage bleibt immer gleich.
                Was sollte dann die überflüssige Belehrung:
                [Sie zeigen wenig Ahnung von der Materie. Das steuerpflichtige Einkommen hat wenig mit tatsächlichen Bruttoverdiensten zu tun.]
                Es geht darum ob Normalverdiener in die Nähe des Spitzensteuersatzes koimmen, nur darum. Das es einen Mittelstandbauch gibt, unbenommen, nur der Rest ist Quark.

                Brauchen Sie mehr?
                Es geht um Ihre Aussagen:
                [Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.
                Wie passt das denn zu der vorherigen Aussage, da kommen Sie erst nach 10 Jahren auf diese Summe? Hat sich da der Fachmann vertan?
                [Das bedeutet, nach 10 Jahren liegen wir bei über 30 Milliarden Euro…..] 23.06.2017 08:14]
                Das wissen Sie nicht mehr, das Sie von über 30 Miolliarden nach 10 Jahren geschrieben habe?
                Sie können Sich für den Fehler entschuldigen, das wäre ein Anfang.
                Ich brauche keinerlei Link zu einem Ministerium, was soll ich damit? Wenn ich da ein Anliegen habe, finde ich den Ansprechpartner selbst heraus.

                Have a nice weekend Rauschi

                • In Dubio 23. Juni 2017, 16:36

                  Ich weiß oft nicht, woran ich mit Ihnen bin. Einerseits geben Sie vor, sehr belesen zu sein, Sie haben zu allem eine Meinung. Und dann fällt auf, dass Ihr Wissen manchmal eher dünn ist, Sie aber eine standfeste Meinung haben. So wie gerade eben bei cum-ex. Liebe Rauschi, der Handel mit Aktien ist meist ein nicht steuerbarer Vorgang, heißt, es fällt keine Umsatzsteuer an. Bei cum-ex wie cum-cum geht es um die Kapitalertragsteuer, die beim Anrechnungsverfahren (deswegen Argument für das gegenteilige Verfahren der Abgeltungsteuer) für die Vorauszahlung der Kapitalgesellschaft anfällt und den Anteilseignern bei Dividendenauszahlung vergütet wird. Die Kapitalertragsteuer ist Einkommensteuer.

                  Auf der anderen Seite versuchen Sie extrem pingelig zu sein, meist mit dem Ziel, denjenigen vorzuführen, dessen Meinung Ihnen nicht passt. Das mindert natürlich die Toleranz erheblich, geduldig einen Sachverhalt zu erklären, zumal Sie voreingenommen an eine Sache rangehen. Darauf sind Sie ja noch stolz.

                  Der Bundesfinanzminister liefert seit ein paar Jahren einen jährlichen Bericht zur Kalten Progression ab. Hier ist aufgelistet, was dieser Effekt derzeit pro Jahr unter der Annahme bestimmter Inflationsraten ausmacht. Diesen Wert haben auch Journalisten entnommen. Genauso gibt es Berechnung von Forschungsinstituten wie IW und ifo, auf deren Zahlen ich mich beziehe. Ich mache mir nicht die Mühe, beide Quellen zusammenzubringen, so verschwenderisch bin ich mit meiner Zeit nicht. Ist es relevant, dass beides Milliardengenau zusammenpasst? Sie wissen damit ohnehin nichts anzufangen. Vor kurzem bot ich Ihnen an, bestimmte Daten zu beschaffen, die Sie verlangten („Nur zu“). Das einzige: ich wollte wissen, was Sie damit anfangen wollten. Sie haben das nie beantwortet. Das heißt für mich, Sie lassen mich Daten und Quellen mit Zeitaufwand zusammentragen, nur um die Ergebnisse dann entweder zu ignorieren oder abzulehnen. Dieses Spiel mache ich nicht mehr mit.

                  Wenn Sie die Glaubwürdigkeit in Zweifel ziehen – meinetwegen. Wenn es Ihnen Befriedigung verschafft. Für andere scheint das jedenfalls nicht zu gelten, auch gut.

                  • Rauschi 23. Juni 2017, 21:28

                    Vor kurzem bot ich Ihnen an, bestimmte Daten zu beschaffen, die Sie verlangten („Nur zu“). Das einzige: ich wollte wissen, was Sie damit anfangen wollten. Sie haben das nie beantwortet. Das heißt für mich, Sie lassen mich Daten und Quellen mit Zeitaufwand zusammentragen, nur um die Ergebnisse dann entweder zu ignorieren oder abzulehnen. Dieses Spiel mache ich nicht mehr mit.
                    Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen, wann und wozu? Ich wollte, das Sie mir Zahlen liefern, die ich dann glauben soll? Oder habe ich nach Ihren Quellen gefragt, die Sie ja nun wohl nicht suchen müssen, sondern parat haben. Was will ich wohl mit Quellen, prüfen, vielleicht, damit ich solche Dinge wie oben heraus finde? 16 Euro oder 100 Euro, oder wie von Ihnen geschrieben, ganze 1000 Euro, das ist doch ein erhebliche Spannbreite.

                    Einerseits geben Sie vor, sehr belesen zu sein, Sie haben zu allem eine Meinung
                    Ich habe zu allem eine Meinung, Sie aber nicht? Sie habe auch zu allen eine, aber eine andere als meine, was nun? Wenn Sie in Ihrer Filterblase bleiben wollen, sollten Sie nicht in einem Blog schreiben.

                    Bei cum-ex wie cum-cum geht es um die Kapitalertragsteuer, die beim Anrechnungsverfahren (deswegen Argument für das gegenteilige Verfahren der Abgeltungsteuer)
                    Das war mein Fehler, es ist nicht die Umsatzsteuer, nur sehe ich keinen Unterschied, welche Steuer sich jemand erstatten lässt.
                    Komisch, für Wikipedia sind das Synonyme:
                    [Eine Abgeltungsteuer im weiteren Sinne ist eine Quellensteuer, durch die der Steuerabzug bei der auszahlenden Stelle abgegolten ist, die eine gesonderte Veranlagung des Leistungsempfängers überflüssig macht. Die bekannteste Form sind bestimmte Anwendungen einer Kapitalertragsteuer, welche auch, soweit eine Abgeltungswirkung eintritt, teilweise synonym als Abgeltungsteuer bezeichnet wird.]
                    Aber was soll´s, ich kann einen Fehler zugeben, das fällt manch anderem offensichltich sehr schwer. Ich bin allerdings auch kein Steuerfachmann, haben Sie nicht bei Thema Elektroauto geschrieben, obwohl Sie da auch kein Fachmann sind? Ich meine sogar, Sie wollten mich da belehren, das der Strom nicht aus der Steckdose kommt.

                    Auf der anderen Seite versuchen Sie extrem pingelig zu sein, meist mit dem Ziel, denjenigen vorzuführen, dessen Meinung Ihnen nicht passt. Das mindert natürlich die Toleranz erheblich, geduldig einen Sachverhalt zu erklären, zumal Sie voreingenommen an eine Sache rangehen. Darauf sind Sie ja noch stolz.
                    Wenn Sie sauer sind, das ich Sie vorführen kann, dann sollten Sie vielleicht den Fehler bei sich suchen? Ich habe ja nicht Ihre Meinung vorgeführt, sondern Ihren faktischen Fehler gezeigt. Wenn Sie dreimal nachfragen, muss ich das so deutlich schreiben. Da nützt die geduldige Erklärung nichts, die Rechnung ist falsch und wird durch Ihre eigene Quelle nicht gedeckt.
                    Worauf bin ich stolz? Ich habe eine politische Meinung,aber Sie auch, Sie sind auf die Bezeichnung Neoliberaler ja auch stolz, woran manchen Sie Ihren Vorwurf fest?

                    Ist es relevant, dass beides Milliardengenau zusammenpasst? Sie wissen damit ohnehin nichts anzufangen.
                    Was machen schon ein Paar Milliarden Unterschied, ist mir eh zu hoch, oder was wollen Sie sagen?

                    Genauso gibt es Berechnung von Forschungsinstituten wie IW und ifo, auf deren Zahlen ich mich beziehe. Ich mache mir nicht die Mühe, beide Quellen zusammenzubringen, so verschwenderisch bin ich mit meiner Zeit nicht.
                    Sie beziehen Sich auf beide Quellen und machen nicht mal einen Quercheck? Aber ich soll Ihre Analyse dieser Daten einfach so glauben? Sie verlinken aber nur den einen Bericht des Finanzministers?

                    Sehr seltsam

                    • In Dubio 23. Juni 2017, 22:03

                      Was will ich wohl mit Quellen, prüfen, vielleicht, damit ich solche Dinge wie oben heraus finde? 16 Euro oder 100 Euro, oder wie von Ihnen geschrieben, ganze 1000 Euro, das ist doch ein erhebliche Spannbreite.

                      Nur schlauer sind Sie damit nicht. Ein Prüfer benötigt Sachkenntnis, ein Laie kann selten Prüfer sein. Am Ende nehmen Sie sich doch das, was Ihnen gefällt und behaupten, es habe Sie überzeugt und sei das plausibelste – was ganz überraschender Weise nie meine Darlegung ist. 😉

                      Ich habe zu allem eine Meinung, Sie aber nicht?

                      Nein, ich leiste mir den Luxus, zu vielen Themen keine Meinung zu haben. Wie Sie vielleicht gemerkt haben, habe ich nicht mal bei dem Soli-Thema besonders Herzblut, ich könnte mit beiden Lösungen leben. Nur veralbern lasse ich mich ungern.

                      Das war mein Fehler, es ist nicht die Umsatzsteuer, nur sehe ich keinen Unterschied, welche Steuer sich jemand erstatten lässt.

                      Nun ja, für Finanzwissenschaftler wie Steuerfachleute sind das elementare Unterschiede. Für das Bundesverfassungsgericht übrigens auch, wegen der falschen Gestaltung ließ es gerade die Brennelementesteuer durchfallen.

                      haben Sie nicht bei Thema Elektroauto geschrieben

                      Wenn ich so etwas kommentiere, dann nur aus einer ökonomischen Perspektive. Soweit lege ich mir Zurückhaltung auf.

                      Wenn Sie sauer sind, das ich Sie vorführen kann

                      Ich denke nicht, dass Sie das können, abgesehen davon, dass ich einen solchen Ansatz für wenig zielführend halte. Zumindest nicht auf den Gebieten der Ökonomie, IT und Mathematik.

                      Sie sind auf die Bezeichnung Neoliberaler ja auch stolz

                      Ich bin nicht stolz darauf, das ist wertneutral. Das ist übrigens der Grund, weshalb man mich mit dem Anwurf so schwer beleidigen kann. Es ist die Umschreibung meines Denkens, so wie ich ein Mann bin.

                      Was machen schon ein Paar Milliarden Unterschied, ist mir eh zu hoch, oder was wollen Sie sagen?

                      Für ein Prinzip ist die nominelle Höhe zweit- bis drittrangig. Für konkrete Maßnahmen sind Größenordnungen essentiell. Ich habe aber lediglich auf der Basis des Prinzips argumentiert.

                      Sie beziehen Sich auf beide Quellen und machen nicht mal einen Quercheck?

                      Nein, warum? Im Gegensatz zu Ihnen traue ich der Kompetenz von Leuten, die sich mit einer Sache beschäftigen und versuche nicht ständig, Experten zu widerlegen. Arzt möchte ich bei Ihnen auch nicht sein… 🙂

                    • Rauschi 23. Juni 2017, 23:10

                      Ein Prüfer benötigt Sachkenntnis, ein Laie kann selten Prüfer sein.
                      Was für ein Fachmann muss man sein, um zu erkennen, das 16 ≠ 100 oder 1000 ist? Kann ich nicht Zahlen nicht mit Ihren Aussagen überprüfen, weil das nur Steuerfachleute können?

                      Am Ende nehmen Sie sich doch das, was Ihnen gefällt und behaupten, es habe Sie überzeugt und sei das plausibelste – was ganz überraschender Weise nie meine Darlegung ist.
                      Dito, machen Sie mit meinen Ausführungen etwas anders?

                      Nein, ich leiste mir den Luxus, zu vielen Themen keine Meinung zu haben.
                      Das ist Luxus oder schlicht Desinteresse? Ich habe mit absoluter Sicherheit auch nicht zu allen Themen eine Meinung, da ich gar nicht alle Themen kenne.

                      Wenn ich so etwas kommentiere, dann nur aus einer ökonomischen Perspektive. Soweit lege ich mir Zurückhaltung auf.
                      Echt, das kam mir nicht so vor? Sie wollten mir dauernd erzählen, Wasserstoffzellen sollten statt Elektromotor erforscht werden, dabei gehört beides zusammen, was Sie vehement bestritten haben.

                      Ich denke nicht, dass Sie das können. Zumindest nicht auf den Gebieten der Ökonomie, IT und Mathematik.
                      Worüber beschweren Sie Sich dann dauernd? Wenn es mir nicht gelingt, dann kann es Ihnen doch egal sein. Danach sieht es aber nicht aus. Welche Ahnung Sie von meinen Kenntnissen in IT haben, bleibt dann aber Ihr Rästel, oder ist Ihres einfach unübertrefflich?

                      Nein, warum? Im Gegensatz zu Ihnen traue ich der Kompetenz von Leuten, die sich mit einer Sache beschäftigen und versuche nicht ständig, Experten zu widerlegen.
                      Stimmt, Sie behaupten etwas, das in der Quelle nicht steht und berufen sich auf Experten, das ist eine Meisterleistung. Welche Pillen muss man schlucken um so drauf zu sein?

                    • In Dubio 24. Juni 2017, 08:41

                      Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich kein Interesse habe, mein Publikum vorzuführen. Ich finde es in höchstem Maße ärgerlich, wenn mich jemand – wie Sie – dazu zwingt, weil derjenige meint, selber andere vorführen zu müssen. Mit Leuten wie CititzenK, Blechmann oder Ralf habe ich ganz andere Diskussionen, warum ist das mit Ihnen nicht möglich? Halten Sie sich tatsächlich für intelligenter, gebildeter, moralisch hochstehender als die Genannten?

                      Was für ein Fachmann muss man sein, um zu erkennen, das 16 ≠ 100 oder 1000 ist? Kann ich nicht Zahlen nicht mit Ihren Aussagen überprüfen, weil das nur Steuerfachleute können?

                      Ihnen fehlt es schlicht an Rüstzeug, solch unterschiedliche Werte aus der gleichen Quelle zusammenzubringen. Das verführt Sie jedoch nicht dazu, herauszufinden, warum das so ist (wie gesagt, dazu fehlen Ihnen die Mittel), sondern Sie nehmen das, was Ihnen am angenehmsten ist. Also, wie gehen 16€ und 1000€ zusammen?

                      Frau Herrmann rechnet mit der kleinsten Größe, die der Bundesfinanzminister anbietet: der Effekt der Kalten Progression liegt derzeit bei 2 Milliarden Euro. Der Report des BMF bietet zwar auch 4 Milliarden Euro an, aber wir wollen ja ein möglichst niedriges Ergebnis. Nun rechnet Frau Herrmann weiter: 2 Milliarden Euro (für ein Jahr, Kumulation fällt bei der Dame weg) geteilt durch 80 Millionen Einwohner sind voila 16 Euro. Was habt Ihr Euch so?!

                      Nur, was tut diese nicht gelernte Ökonomin und Expertin für Nicht-Statistische Fragen? Sie behauptet, jeder Deutsche sei von der Kalten Progression betroffen, vom 1 Monate alten Säugling bis zur 90jährigen Demenzkranken im Altersheim. Dann stimmt ihre Bezugsgröße. Finden Sie das richtig, denn nur dann können Sie Frau Herrmann folgen?

                      Nehme ich nun die 16 Euro, rechne ich zurück auf die 2 Milliarden (*80 Millionen Einwohner), multipliziere das Ergebnis mit dem Faktor 10 (Jahre), teile dies durch 28 Millionen Steuerzahler, dann bin ich bereits bei 700€ Zusatzbelastung für jeden Steuerzahler. Zum Abschluss nehme ich jetzt nicht den niedrigsten Wert des BMF, sondern interpoliere mit 3 Milliarden und schon sind wir bei den von mir genannten 1.000€.

                      Darauf wären Sie nie gekommen, obwohl es eine einfache Punktrechnung ist. Eben weil Sie nur Leserin ohne tiefere Kenntnisse in Ökonomie und Statistik sind und Ihre bevorzugte Quelle Sie gerne veralbert.

                      Das ist Luxus oder schlicht Desinteresse?

                      Luxus. Eine fundierte Meinung zu haben (und alles andere ist aus meiner Sicht nichts wert, weil vorurteilsbeladen), bedeutet die Bereitschaft Zeit zu investieren. Ich habe aber nicht unendlich Zeit und auch keine Lust, mich über jede politische Fragestellung schlau zu machen.

                      Echt, das kam mir nicht so vor? Sie wollten mir dauernd erzählen, Wasserstoffzellen sollten statt Elektromotor erforscht werden, dabei gehört beides zusammen, was Sie vehement bestritten haben.

                      Was war denn die Stoßrichtung in der Frage? Ich habe thematisiert, dass der Staat eine Antriebsform privilegiert, die sich nicht mal am Markt durchgesetzt hat. Die technischen Basics sind unumstritten: Ein Elektroauto benötigt eine Steckdose und eine lange Ladezeit. Damit ist ein Elektroauto nicht emissionslos, wie manche Befürworter suggerieren wollen, sondern emittiert analog zum Energiemix der Stromnetzbetreiber. Das ist Ökonomie, keine Elektrotechnik.

                      Elektromotoren sind technisch weit weniger anspruchsvoll als Verbrennungsmotoren. Das weiß ich nicht, weil ich Ingenieur bin, sondern weil dies unumstritten ist. Folglich werden weit weniger Ingenieure zur Entwicklung eines Motors benötigt. Das ist Ökonomie. Wenn Leute wie Ralf sich Gedanken machen, wie man schlecht bezahlte Jobs wie die von Tankwarten oder Taxi- und Busfahrern an jedem technischen Fortschritt vorbei erhalten kann und gleichzeitig für die Wegrationalisierung hoch bezahlter Akademikerstellen eintritt, dass will bei mir nicht zusammen. Manchmal ist linkes Denken schon sehr eigenartig.

                    • Rauschi 24. Juni 2017, 10:14

                      Ich finde es in höchstem Maße ärgerlich, wenn mich jemand – wie Sie – dazu zwingt, weil derjenige meint, selber andere vorführen zu müssen. Mit Leuten wie CititzenK, Blechmann oder Ralf habe ich ganz andere Diskussionen, warum ist das mit Ihnen nicht möglich?
                      Ich zwinge Sie dazu, wie denn das, was sollte mein Druckmittel sein? Nein, besonders bei Ihren Debatten mit Ralf kann ich mich genau erinnern, das Sie sich dauernd im Ton vergreifen, was er nie!! gemacht hat. Es kommt doch sehr auf die Meinung des Gegenübers an, wie Sie demjenigen begegnen, lesen Sie mal Ihre alten Beiträge.

                      Ihnen fehlt es schlicht an Rüstzeug, solch unterschiedliche Werte aus der gleichen Quelle zusammenzubringen.
                      Da Sie das ja aus Zeitgründen auch nicht machen, wo ist der Unterschied? Ansonsten würde ich Ihre Fähigkeiten in der Mathematik doch ein wenig in Frage stellen.
                      [30 Milliarden Euro / 28 Millionen Steuerzahler ergibt über 1.000 EUR inzwischen zu hohe Steuern.
                      Für 10 Jahre, aber nicht pro Jahr, wie Sie schrieben:
                      [Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.]]
                      Nachhilfe gefällig?
                      35 000 aufkummuliert auf 10 Jahre durch 27, Nullen weggekürzt, ergibt 10, 2 pro Monat (zum Nachrechnen: 35000/27/120(10 Jahre a 12 Monate))
                      Also mal eben um den Faktor 100 daneben, Sie sind der Experte in Mathe, ist das kein Fehler?

                      Also, wie gehen 16€ und 1000€ zusammen?
                      Ja, wie? Eine Zahl (16)ist aus Ihrer Quelle (also nicht das,was mir passt, sondern lediglich das, was belegt ist) und die andere Zahl haben Sie genannt und diese ist, wie oben belegt, falsch. Wem fehlt hier Rüstzeug?

                      Was war denn die Stoßrichtung in der Frage? Ich habe thematisiert, dass der Staat eine Antriebsform privilegiert, die sich nicht mal am Markt durchgesetzt hat. Die technischen Basics sind unumstritten: Ein Elektroauto benötigt eine Steckdose und eine lange Ladezeit.
                      Zum allerletzten Mal, Sie haben es ganz offensichtlich immer noch nicht verstanden: Auch bei Brennstoffzellen wäre der Antrieb ein Elektromotor, es soll nur die Steckdose ersetzen, Herr im Himmel. Das ist als ob Sie schreiben, wir brauchen bessere Akkus, aber keinen Motor, der damit angetrieben wird, oder bessere Mobilfunknetzte ohne Handys.
                      [Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, welche die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie wandelt.] Sie dürfen dreimal raten, was diese erzeugte Energie antreiben soll.

                      Eine fundierte Meinung zu haben (und alles andere ist aus meiner Sicht nichts wert, weil vorurteilsbeladen), bedeutet die Bereitschaft Zeit zu investieren.
                      Haben Sie sich nicht beschwert, das ich bei einigen Themen nicht mit schreibe, worauf deutet das hin? Sie können keine „objektive Meinung“ haben, so ein Unding gibt es nicht, da jedes Sehen perspektivisch. Ich habe mich mit den Themen, zu denen ich schreibe, auch sehr intensiv auseinader gesetzt, Sie können nicht beurteilen, welches Grundwissen vorhanden ist. Da ich nicht belegen kann, das es Dessinteresse ist, gehe ich mal zu Ihren Gunsten davon aus, das es so sit, wie Sie schrieben.

                      Elektromotoren sind technisch weit weniger anspruchsvoll als Verbrennungsmotoren.
                      Wie war das mit der Effizienz, warum das aufwendige Gerät weiter entwickeln, das aussterben muss, weil die Versorgungsquellen endlich sind und Erdöl für wichtigere Dinge als zum Verbrennen gebaraucht wird? So funktioniert Ihre Ökonomie, dann ist die Entwicklung kein Wunder?

                      Wenn das rechtes Denken ist, dann gute Nacht Planet.

                      Gruss Rauschi

                    • In Dubio 24. Juni 2017, 11:37

                      Ich schätze Ralf sehr, das habe ich auch mehrmals geschrieben. Da Sie kein Problem haben, dass mich ein einzelner Kommentator in jedem Beitrag als „inkompetent“, „dumm“, „betrügerisch“ usw. beschimpft, ist Ihre Toleranzschwelle in solchen Punkten wohl eher hoch anzusiedeln.

                      Sie sind jedoch eine schlechte Beobachterin. Wer meiner Meinung folgt, mit dem diskutiere ich nicht oder kaum. Tim beispielsweise liegt sehr weit auf meiner wirtschaftspolitischen Linie. Im übrigen habe ich das ebenfalls mehrfach geschrieben, ich setze mich mit Andersdenkenden auseinander. Sie dagegen fühlen sich gerne gebauchpinselt, wenn Ihnen jemand beispringt. Ich bin dagegen ein sehr konfrontativer Typ. Die von mir aufgezählten Blogger folgen mir ja gerade nicht, sie haben fast in jeder diskutierten Frage eine konträre Ansicht.

                      Nachhilfe gefällig?
                      35 000 aufkummuliert auf 10 Jahre durch 27, Nullen weggekürzt, ergibt 10, 2 pro Monat (zum Nachrechnen: 35000/27/120(10 Jahre a 12 Monate))
                      Also mal eben um den Faktor 100 daneben, Sie sind der Experte in Mathe, ist das kein Fehler?

                      Okay, Stift raus. Malen Sie auf ein Blatt Papier einen Zeitstrahl. Tragen Sie von links nach rechts von t0 bis t+1 ab. Fertig? Gut. Nun tragen Sie bei t0 die Zahl „0“ ein. Bei t+1 kommt „100“ rein, bei t+2 ebenfalls „100“ und so weiter. Fertig? Tragen Sie darüber nun bitte wie folgt die kumulierten Beträge ein. Bei t+1 „100“, t+2 bitte „200“, t+3 „300“, bis Sie bei t+10 mit „1000“ angekommen sind.

                      Was haben Sie jetzt gemacht? In der ersten Periode nach der Steuerreform zahlen Sie 100 Euro „zuviel“ Steuern, in der zweiten kommen weitere 100 dazu, folglich zahlen Sie bereits 200 Euro zuviel. Und jetzt werden Sie ablesen können, dass Sie nach 10 Jahren 1000 Euro zu viel Steuern entrichten. Sie zahlen aber nicht nur in t+10 1.000 Euro Zuviel, sondern haben in den Vorperioden weitere 4.500 Euro zu viel bezahlt. Das ist Mathematik der gehobenen Sekundarstufe, wieder einmal haben Sie ein grundsätzliches Verständnisproblem mit Mathematik, die über Grundschule hinausgeht sowie mit relativen Zahlen. Wie gesagt, für Elektroingenieure mehr als ungewöhnlich.

                      Haben Sie sich nicht beschwert, das ich bei einigen Themen nicht mit schreibe, worauf deutet das hin?

                      Nein, habe ich nicht. Ich habe geschrieben, es wäre wünschenswert, Sie würden früher einsteigen, damit Sie vor allem in die Debatte mit anderen kommen.

                      ch habe mich mit den Themen, zu denen ich schreibe, auch sehr intensiv auseinader gesetzt, Sie können nicht beurteilen, welches Grundwissen vorhanden ist.

                      Sie lesen vor allem Meinungen. Die Bücher von Ulrike Herrmann bestehen aus kaum etwas anderem. In fast jedem Satz bekommt man auch die „richtige“ Sichtweise mitgeliefert. Ich lese fast keine Literatur, die sich mit tagesaktuellen Themen beschäftigt und wenn, dann eher zur Unterhaltung. Wenn ich wissen will, vertiefe ich mich in Klassiker, Grundlagenforschung, Studien und Analysen. Eine Meinung kann ich mir selber bilden.

                      Und damit beende ich das hier. Wie gesagt, ich habe keine Lust auf diese Form des Diskutierens. Ich beantworte noch den anderen Kommentar, dann muss es gut sein.

                    • Rauschi 24. Juni 2017, 11:36

                      Nachtrag: es muss heissen:
                      35 000 aufkummuliert auf 10 Jahre durch 27, Nullen weggekürzt, ergibt 10, 8 pro Monat, auf der Tastatur verrutscht, nicht das mir wegen einer Stelle hinter dem Komma ein Strick daraus gedreht wird.

                  • Logos 24. Juni 2017, 12:33

                    @Pietsch, der behauptete:
                    m übrigen habe ich das ebenfalls mehrfach geschrieben, ich setze mich mit Andersdenkenden auseinander.
                    Das mögen sie so oft geschrieben haben, wie sie wollen –
                    ihre Taten, sprich die Tatsache, dass sie poppers Kommentare fast vollständig ignorieren, strafen ihre Behauptung lügen.

                    Es zeugt übrigens von Charakterschwäche, wenn jemand, der so austeilt wie sie, nicht bereit ist, dass selbst verursachte feedback einzustecken, wovon ihre Zensur diverser meiner Kommentare zeugt.

              • Rauschi 23. Juni 2017, 16:31

                Ich habe Ihnen dazu einen Link gegeben, den des Bundesfinanzministers.
                Sie haben was von 1000 Euro geschrieben, durch 10 Jahre wären das 100 Euro, in dem verlinkten Bericht steht aber:
                [Für die Steuerpflichtigen ergab sich im Jahr 2013 durch die kalte Progression im Durchschnitt eine jährliche steuerliche Auswirkung von 16 Euro.]
                Dann macht doch jeder ein Fass auf, wenn er das mehr in der Tasche hat.
                Und 2013 war die Reallohnerhöhung unterhalb der Inflation, die Beispielrechnung ging aber davon aus, das:
                [Für die Modellrechnung wird angenommen, dass alle Steuerpflichtigen im Folgejahr (t+1) eine Einkommenssteigerung in Höhe der Inflationsrate erhalten. ]
                Seit 2014 ist die Reallohnsteigerung wieder positiv, da werden dann diese Zahlen genannt:
                2015: 73 Euro, 2016: 78 Euro, somit maximal 80% des von Ihnen genannten Beitrages. Sie berufen Sich auf den Bericht, kennen aber die Zahlen nicht?
                Soweit mir bekannt, wollen sogar die Linken die kalte Progression abmildern, der Spitzensteuersatz greift viel später.

                Wenn der Staat sich aber ein größeres Kuchenstück vom Volkseinkommen schnappt ohne dass darüber ein Parlament befunden hat, ist das nicht in Ordnung.
                Die kennen die Inflation im voraus und können das vorher sagen?
                Bleibt immer noch die Frage:
                [Wo sollen denn die Mindereinnahmen am Budget gekürzt werden und ist das dann noch demokratisch, wenn das Volk ja den Bedarf legitimiert hat? Raus mit der Sprache, Butter bei die Fische.]

                Ich habe nicht so viel Zeit wie Sie, jeden Satz zu googlen
                Ich habe heute gar keine Suchmaschine gebraucht, den Artikel von Frau Herrmann hatte ich bereits gelesen. Nochmal die Frage, ist es neuerdings ehrenrührig, Aussagen zu überprüfen?

                Gruss Rauschi

                • In Dubio 23. Juni 2017, 17:51

                  Sie haben was von 1000 Euro geschrieben, durch 10 Jahre wären das 100 Euro, in dem verlinkten Bericht steht aber:

                  Zum wiederholten Male: Nehmen Sie die seit der letzten Reform aufgelaufene Kalte Progression, der Einfachheit halber 30 Milliarden Euro. Wir haben beim Bundesfinanzminister 27-28 Millionen Steuerzahler gelistet, also solche Erwerbstätige, die tatsächlich Einkommensteuer zahlen. 30 Milliarden Euro / 28 Millionen Steuerzahler ergibt über 1.000 EUR inzwischen zu hohe Steuern. Natürlich können wir den Betrag auch klein rechnen, sagen einfach wir nehmen nur die „Überzahlung“ eines Jahres und teilen diese durch die Gesamtzahl aller Erwerbstätiger oder besser noch Erwerbsfähiger oder einfach durch die Gesamtbevölkerung von 82 Millionen. Voila, das Problem ist ja gar keins! So geht Frau Herrmann vor und veralbert ihre Leser. Denn tatsächlich werden ja gar nicht die 82 Million mit dem Effekt Kalte Progression belastet, folglich können sie auch nicht entlastet werden. Wer keine Steuern zahlt, erhält auch keine zurück.

                  Seit 2014 ist die Reallohnsteigerung wieder positiv

                  Sorry, solche Rechnungen sind Quatsch, sie vernebeln. Das Ziel von Steuern ist, Einnahmen für den Staat zu generieren. Mit der Einkommensteuer nimmt sich der Staat einen Teil des Erwirtschafteten, also Einkommensteueraufkommen bezogen auf Volkseinkommen oder BIP. Normalerweise – so würde man es ja auch in der Familie halten – ist es bestenfalls in Ordnung, wenn der Staat seine Einnahmen aus der Einkommensteuer analog der Steigerungsrate des Volkseinkommens oder des BIP erhöht. Tut er aber nicht, er nimmt Jahr für Jahr mehr. Und das ist nicht in Ordnung. Schließlich steht das Wachstum, also höhere Löhne, höhere Gewinne, höhere Mieteinnahmen, zuerst dem Bürger zu, der es erwirtschaftet. Davon bekommt dann der Staat seinen Teil. Aber wie würden Sie es finden, wenn Ihr Partner oder wer auch immer an Ihrem Einkommen partizipiert, Jahr für Jahr einen höheren Anteil von Ihrem Netto verlangen würde? Gierig?

                  Die kennen die Inflation im voraus und können das vorher sagen?

                  Nein, wie beim Mindestlohn wird so etwas zum Jahresende beschlossen. Österreich indexiert seinen Einkommensteuertarif, der ist ähnlich wie der Deutsche. Und Österreich ist doch für einige Linke inzwischen Vorbild. 😉

                  Frau Herrmann ist keine Ökonomin, sie hat das nicht mal im Nebenfach Journalismus studiert. Alles was sie im Bereich Volkswirtschaft weiß, hat sie sich angelesen und schreibt nun schlaue Bücher. Soll ich deren Meinung nun wirklich in Überlegungen einbeziehen?

                  • Logos 30. Juni 2017, 12:41

                    Frau Herrmann ist keine Ökonomin, sie hat das nicht mal im Nebenfach Journalismus studiert. Alles was sie im Bereich Volkswirtschaft weiß, hat sie sich angelesen und schreibt nun schlaue Bücher.
                    I) Frau Herrmann hat Wirtschaftsgeschichte studiert
                    II) Ihre Einlassung ist „ad hominem“ – ein klassisches Pseudoargument
                    III) Die sog. „Ökonomen“ wurden während ihres Studiums dank eines neoliberal durchseuchten Lehrbetrieben sozusagen genötigt, neoliberale Dogmen auswendig zu lernen und keine kritische Haltung zum ökonomischen Mainstream einzunehmen. Da ist ein Bücherlesen, welches kritisches Denken erlaubt, allemal besser.

                    Aus gegebenem Anlass reibe ich ihnen gerne nochmals meine sechs Gründe unter die Nase, warum sich Fachfremde nicht nur mit Ökonomie beschäftigen dürfen, sondern sogar sollten:

                    1) Neoliberale möchten ihre Ideologie gern mit dem Nimbus einer „harten Naturwissenschaft“ vom Schlage der Physik umgeben. Als Maschinenbau-Ing. mit einer technisch/naturwissenschaftlichen akademischen Ausbildung verfügt der Autor über eine ungleich qualifiziertere Fachexpertise nötiger Erfüllungskriterien harter seriöser Naturwissenschaft, als viele Ökonomen – insbesondere Neoliberale. Aus diesem Grund wird gerade dieser weitreichende Anspruch ausführlicherer Darstellung zu Teil (Kapitel Neoliberalismus vs. seriöse Wissenschaft)

                    2) Logik und gesunder Menschenverstand , der oftmals schon zur Beurteilung gewisser neoliberaler Postulate völlig ausreicht, ist nahezu Jedem gegeben. Kommt dann noch ein hinreichend vorurteils- und ideologiefreier Blick auf die Realitäten mit dem aufrichtigen Bemühen um Findung von Wahrheit, wo immer diese auch zu finden sei, hinzu, so ist damit schon mehr vorhanden, als die allermeisten Neoliberalen zu Recht für sich in Anspruch nehmen könnten.

                    3) Meinungsvielfalt : Leider besitzen die Vertreter des Neoliberalismus eine an ein Meinungskartell grenzende Mehrheit. Rund 85-90 % aller Ökonomen sind Neoliberale. Entsprechend sind sog. „Expertengremien“ besetzt, von denen unisono nur neoliberale Standpunkte vertreten werden. Diesem traurigen und kritischen Sachverhalt steht jedoch folgende Erkenntnis entgegen:
                    „Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt konkurrierender Meinungen ab.“
                    – Karl Popper, bedeutendster Philosoph der Neuzeit
                    Mitunter kommt noch das Geschwafel von „Alternativlosigkeit“ hinzu, obwohl sehr wohl alternative Denkrichtungen existieren. Nur finden diese mangels Masse kaum Gehör. In sofern kann es gar nicht ein „genug“ an Kritik am Neoliberalismus geben.

                    4) Ideologische Vorbelastung : Ökonomen werden i.A. schon in ihrer Ausbildung in die Mainstreamsichtweise indoktriniert. Nach einer Verinnerlichung der Thesen, Postulate und Forderungen ist im Regelfall kein Raum mehr für eine selbstkritische und fundamentale Hinterfragung der „gelernten Positionen“ infolge eines „verfestigten Glaubens“ an ideologische Dogmen.

                    5) Betriebsblindheit : Zum Erkennen gewisser Probleme ist nicht selten die Position Außenstehender (Außensicht/Metaebene) erforderlich, weil erst diese die erforderliche Unvoreingenommenheit besitzen, um Sachverhalte zu hinterfragen, die der „Profi“ als nicht prüfenswert oder nicht evaluierungsbedürftig verinnerlicht hat.

                    6) Der Denkansatz des folgenden, für sich sprechenden Zitates:
                    „Ökonomie ist zu wichtig, um sie den Ökonomen zu überlassen.“
                    – Steve Keen, post-keynesianischer Ökonom
                    Gilt insbesondere bei neoliberaler Durchseuchung der Ökonomie

                    Soll ich deren Meinung nun wirklich in Überlegungen einbeziehen?
                    In der Tat sollten sie! Dann bestünde etvl ,die Chance, dass sie kapieren, was Kapitalismus ist und wie er funktioniert (was Neoliberale regelmäßig nicht begriffen haben). Aber ideologische Festgelegtheit und ihre Hybis stehen dem entgegen.

          • popper 23. Juni 2017, 17:58

            @In Dubio
            Letztmalig: eine Investition ist kein Steuersparmodell.

            Können Sie uns erklären, warum Sie so einen Unsinn verbreiten? Dass überhaupt noch jemand mit ihnen diskutiert ist verwunderlich. Natürlich gibt es unzählige Steuersparmodelle für Investitionen. Schauen Sie mal hier: http://www.impulse.de/recht-steuern/steuern-sparen-unternehmer/1026331.html

            • In Dubio 23. Juni 2017, 18:33

              Wüsste nicht, inwieweit der Link das Gesagte widerlegt und Jens Berger Recht gibt. Erstens gelten bestimmte Erleichterungen nur für kleine KMUs (Klein- und Mittelständische Unternehmen). Zweitens bleibt immer nur ein Teilbetrag anrechnungsfähig, dann noch mit Kapitalbindung im Unternehmen. Für Unternehmen, die auf der Kippe stehen, fatal und nicht sinnvoll. Und schließlich mindern Vorabzüge die Abschreibungen später, es verteilt nur eine vorhandene Steuerlast, reduziert sich aber nicht über mehrere Perioden.

              Steht allerdings überdeutlich im Link: die Steuerlast wird gleichmäßiger verteilt. Sorry, diese Möglichkeit haben nicht nur KMUs, sondern auch normale Bürger. Wer z.B. private Kosten für eine Ausbildung (Meisterschein, Steuerberater) hat, kann diese vorab geltend machen. Dann zahlen Sie heute weniger Steuern, im nächsten Jahr aber mehr. Und: An ihren Ausgaben und damit reduziertem Einkommen ändert das nicht das Geringste. So wie eine Investition einem Unternehmen zuerst Mittel entzieht – in der Hoffnung, dass später die Gewinne sprudeln.

              • Logos 23. Juni 2017, 21:07

                Pietsch, sie hatten inkompetent behauptet:
                Letztmalig: eine Investition ist kein Steuersparmodell.
                Das ist so pauschal schlicht weg falsch! Daran ändert auch ihr elendiger Ablenkungsversuch nichts! Der Blödsinn bleibt falsch!

                Beweisen sie doch einmal Charaktergröße und geben zu, dass dies so pauschal falsch ist? Oder ist Charaktergröße ein Fremwort für sie? Ok, in neoliberaler Dogmatik wird Charaktergröße keinerlei Wert beigemessen. Da mag es durchaus sein, dass sie selbige komplett abgelegt haben. Sofern sie je welche besaßen.

              • Logos 24. Juni 2017, 12:43

                @Pietsch: ihre Behauptung
                Letztmalig: eine Investition ist kein Steuersparmodell.
                ist erwiesenermaßen falsch! Sie können das leugnen, sooft sie wollen, es bleibt falsch!

                Wenn es ihnen nicht passt, dass ihre Falschbehauptungen widerlegt werden: ersparen die den Lesern selbige einfach! Was ist daran so schwierig?

                .oO(das würde Kompetenz erfordern. Ok, dann hat der ein arges Problem)

  • Rauschi 23. Juni 2017, 22:40

    Wie die jährliche Statistik des Bundesfinanzministeriums zeigt, verbleibt den meisten Steuerzahlern von ihrem selbst erwirtschafteten Einkommen immer weniger.
    Nein, das zeigt Ihr Link nicht.
    Ledige Arbeitnehmer ohne Kinder (Steuerklasse I) Seite 20
    Für 2005 verfügbares Einkommen 63,4%
    Für 2016 verfügbares Einkommen 64,8%
    Doppelverdienerehepaar mit einem Kind (Aufteilung des Bruttolohns 2/3 zu 1/3; Steuerklasse III / V / 1) Seite 21
    Für 2005 verfügbares Einkommen 67,8%
    Für 2016 verfügbares Einkommen 69,2%

    In Zukunft werde ich als erstes Ihre Quellen überprüfen, ob die wirklich belegen, was Sie schreiben, scheint notwenig.

    Sie haben nicht Journalismus studiert, warum sollte ich Ihre Beurteilung in meine Meinungsbildung einbeziehen?

    Gruss Rauschi

    • In Dubio 23. Juni 2017, 22:50

      Im Text finden Sie den Hinweis, dass 2010 die letzte Korrektur erfolgte. Legen Sie das Jahr an, sieht Ihre Auflistung anders aus. Aber das haben Sie wahrscheinlich gesehen, nur passte es Ihnen wieder mal nicht.

      Ich schreibe nicht, um Leser zu meiner Meinung zu bekehren. Auch hier wiederhole ich mich permanent. Ich schreibe, um Debatten auf ein höheres Niveau zu heben. Zu welcher Meinung Sie dann kommen, ist mir ziemlich egal.

      • Rauschi 23. Juni 2017, 23:37

        Sie kennen offensichtlich Ihre eigen Queel nicht, dabei ist die doch von Experten erstellt:
        Ledige Arbeitnehmer ohne Kinder (Steuerklasse I) Seite 20
        Für 2005 verfügbares Einkommen 63,4%, Steuer 15,3%
        Für 2010 verfügbares Einkommen 65,7% , Lohnsteuer 13,8%
        Für 2016 verfügbares Einkommen 64,8%, Lohnsteuer 14,5%
        Doppelverdienerehepaar mit einem Kind (Aufteilung des Bruttolohns 2/3 zu 1/3; Steuerklasse III / V / 1) Seite 21
        Für 2005 verfügbares Einkommen 67,8%, Lohnsteuer 14,4%
        Für 2010 verfügbares Einkommen 71,0%, Lohnsteuer 12,7%
        Für 2016 verfügbares Einkommen 69,2%, Lohnsteuer 13,8%

        Somit haben alle in den Tabellen mehr als 2005, da gab es die letzte Steuerreform. Aber alle sind weit weg vom Spitzensteuersatz, die Grenze dafür darf gerne nach oben korrigiert werden, wenn dann aber der Spitzensteuersatz auch so steigt, das es nicht zu Kürzungen kommt. Haben Sie schon geantwortet, wo Ihrer Meinung nach bei den Ausgaben gekürzt werden sollte, wenn die Einnahmen sinken?

        Ich schreibe, um Debatten auf ein höheres Niveau zu heben.
        Höher als was? Dann gibt es nur das Thema Steuern, das liberale Herz wird von nichts anderem erregt? War da nicht mal was mit Bürgerrechten und so? Alles vergessen, offensichtlich, Zensurgesetz: kein Thema, Trojaner: kein Thema, alles hängt nur am Geld. Alle kennen den Preis einer Sache, aber niemand mehr den Wert.

        • In Dubio 24. Juni 2017, 11:57

          Die letzte große Steuerreform war 2005, die volle Wirkung trat im Steuerjahr 2006 ein. 2010 wurden die Beträge letztmalig angepasst. Ich habe die Zahlen des BMF als Anhang publiziert. Hieraus ist klar zu erkennen, dass die Belastung seit 2010 schon bei den Durchschnittsverdienern erheblich zugenommen hat, nach gerade 6 Jahren. Da sind wir eben bei zusätzlichen Zahlungen von 600 Euro, also nix mit Ihrer Herrmann mit behaupteten 16 Euro.

          • Rauschi 24. Juni 2017, 12:41

            Also Schlusskommentar:
            Herrmann mit behaupteten 16 Euro.

            Lesen, Herr Peitsch, lesen, das steht in Ihrem Link zum Bericht über „die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des
            Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 “
            Wörtlich, Seite 6 :Für die Steuerpflichtigen ergab sich im Jahr 2013 durch die kalte Progression im Durchschnitt eine jährliche steuerliche Auswirkung von 16 Euro.
            den Link kann ich nicht posten, dann wird der Kommentar nicht angenommen, warum auch immer.
            Ihr Link, Ihre Werte, nicht die von Frau Herrmann!

      • Logos 24. Juni 2017, 11:54

        nur passte es Ihnen wieder mal nicht.
        P R O J E K T I O N !

        Ich schreibe, um Debatten auf ein höheres Niveau zu heben.
        Eine dreistere Fakteninversion habe ich kaum erlebt!

        Wenn in einer Diktatur ein Folterknecht behaupteten würde, er foltert um mehr Menschlichkeit in die Welt zu bringen, dann wäre das kaum absurder als ihre hanebüchene Behauptung.

        Zu welcher Meinung Sie dann kommen, ist mir ziemlich egal.
        DITO! Ihre Meinung besitzt nur in sofern Relevanz, wie sie als verlässliche Antireferenz taugt.

      • Logos 24. Juni 2017, 12:20

        Rauschi schrieb.
        warum sollte ich Ihre Beurteilung in meine Meinungsbildung einbeziehen?
        Das ist eine der wenigen Punkte, wo ich anderer Ansicht bin:
        ich halte ihre Beurteilung nicht für irrelevant, sondern im Gegenteil:

        Vor dem Hintergrund, dass Neoliberale die maximale wirtschaftlich Inkompetenz in sich vereinigen, erfahrungsgemäß eine von Gier und Egoismus getriebene asoziale Haltung pflegen, taugen deren „Ansichten“ als Kontraindikator:

        Wenn man vom glatten Gegenteil ausgeht, was Typen ihres Schlages absondern, dann ist das ein excellenter Ausgangspunkt, der schon sehr nahe an der Wirklichkeit liegen dürfte. Jeglicher Widerspruch in wirtschaftlichen Sachfragen durch Neoliberale läuft unfreiwillig auf eine indirekte Bestätigung hinaus:

        „Wer Dummköpfe wider sich hat verdient Vertrauen“
        – J.-P. Sartre

      • Logos 24. Juni 2017, 13:20

        Ich schreibe nicht, um Leser zu meiner Meinung zu bekehren.
        Offen gesagt: ich halte das für eine glatte Lüge!

        Ich schreibe, um Debatten auf ein höheres Niveau zu heben.
        Was für ein Witz – ein Schenkelklopfer! Herr Pietsch, eine dreistere Fakteninversion habe ich kaum gelesen. Sie sollten sich mal als Pausenclown verdingen – da könnte ihnen eine steile Karriere winken.

        Ihre Behauptung toppt in Sachen Absurdität und Realitätsferne ja sogar noch Trumps Behauptung, er würde Frauen großen Respekt entgegenbringen.

        Wie soll denn das Konvolut aus ideologischer Verblendung, fachlicher Inkompetenz, Unlogik und Gier auch nur theoretisch in der Lage sein, irgendein Niveau zu heben? Wenn sie ihren Lesern solche Absurditäten zumuten, dann beweisen sie doch wenigstens, wenn schon sonst nichts, die Charaktergröße, das selbst verursachte Echo auszuhalten.

        „Geldgier zersetzt Herz und Hirn der Menschen. Sie wirkt wie die Pest. Die Armut nimmt zu und treibt die Menschen weltweit in die Heimatlosigkeit, Gewalt und Fanatismus besorgen den Rest.“
        – Norbert Blüm

  • Logos 24. Juni 2017, 11:47

    @pietsch:
    wie Sie – dazu zwingt, weil derjenige meint, selber andere vorführen zu müssen.
    Es ist doch immer dasselbe mit ihnen: Wenn ihnen Fehler in ihrer haarsträubenden Pseudoargumentation nachgewiesen werden, dann unterstellen sie die Absicht, sie vorführen zu wollen.
    Mit der gleichen Berechtigung könnte erwidert werden, dass sie ihre Leser an der Nase rumführen und für dumm verkaufen wollen. Dass sie aus niederen Beweggründen (Egoismus und Gier) Desinformation betreiben.

    Wer offensichtliche Unwahrheiten wie Letztmalig: eine Investition ist kein Steuersparmodell. verbreitet, der kann doch froh sein, wenn jemand überhaupt noch mit ihm diskutiert. Im Grunde hat popper Recht: ihr haarsträubenden Ergüsse sollten einfach komplett mit der angebrachten Missachtung gestraft werden.

  • Rauschi 24. Juni 2017, 12:01

    Das ist Mathematik der gehobenen Sekundarstufe, wieder einmal haben Sie ein grundsätzliches Verständnisproblem mit Mathematik, die über Grundschule hinausgeht sowie mit relativen Zahlen.

    Ja, jetzt werde ich aber ganz ungemütlich, Sie haben es mal wieder geschafft, sich zu blamieren, Glückwunsch.
    Sie schreiben :[Tragen Sie von links nach rechts von t0 bis t+1 ab. Fertig? Gut. Nun tragen Sie bei t0 die Zahl „0“ ein. Bei t+1 kommt „100“ rein, bei t+2 e], merken aber nicht mal, das Sie diesen Wert für den Zeitraum t 0 angegeben haben?!
    [[Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.] 23,06,2017 13:10 können Sie gerne nachlesen
    Tschuldigung aber diesen Kindergarten verlasse ich hier! Sie haben ja nicht mal die Grösse, zuzugeben, das Sie die Gesamtzahlung meinen, denn Sie haben ja auch selbst geschrieben:
    [Seit 2005, der letzten großen Steuerreform, ist damit ein Volumen von weit über 30 Milliarden Euro aufgelaufen.]
    Seit 2005, also seit 12 Jahren, nicht seit 10, dann kommt bei der hohen Schätzung von 35 9,0 raus. Für Laien wie Sie: 35000/27/144=9,00 Pro Monat.

    Tschüss Rauschi

    • Rauschi 24. Juni 2017, 12:31

      Oder, damit es für jeden Nachvollziehbar ist 35000/27/12= 108,02 pro Jahr, Faktor 10 daneben, das kann sogar jemand nachvollziehen, der nicht über die Grundschule hinaus gekommen ist.

      Faktor 100 war falsch von mir, aber das 10fach zu behaupten und darauf zu bestehen, das hat was.

    • Rauschi 24. Juni 2017, 13:16

      Wenn es so wäre, wie Sie schrieben, müssten es mittlerweile ganze 324 Milliarden sein, die zuviel gezahlt wurden, aber das behaupten ja nicht mal Sie, oder?

      Aprospos Fachliteratur, steht in Ihren Büchern das die Brennstoffzelle eine Antriebsform ist? Dann aber ab damit in die Tonne. Sie wissen also nicht nur wann ich was weiss, sondern auch, woher ich mein Wissen habe und was ich lese, arbeiten mit der NSA zusammen? Lächerlich, Ihre Unterstellungen, einfach lächerlich.

  • Logos 24. Juni 2017, 13:59

    Im Kontext des Umstandes, dass hier ein gewisser Autor nach meiner Wahrnehmnung von reiner Gier getrieben zu sein scheinen, möchte ich diesen Anlass nutzen, um auf einen Artikel hinzuweisen, der die dadurch hervorgerufenen Misstände beschreibt:

    Schweiz: Soziale Schere öffnet sich immer weiter
    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/schweiz-soziale-schere-oeffnet-sich-immer-weiter

    mit der treffenden Bemerkung DIE GI€R DER SCHAMLOSEN

    Womöglich kann der ein oder andere Leser nachvollziehen, warum ich mich bei letztgenannter Äußerung unwillkürlich an einen gewissen Autor dieses Blogs erinnert sah.

  • CitizenK 24. Juni 2017, 15:12

    @ alle

    Bitte verzichtet doch auf persönliche Angriffe.

    Die eigene Kompetenz ergibt sich doch aus der Argumentation hoffentlich von selbst.

    Auch der Hinweis auf die vermutete, gefühlte (selbst vielleicht tatsächliche) Inkompetenz des Diskussionspartners bringt uns nicht weiter.

    Damit Stefans Blog ein interessanter (und angenehmer) Ort im Netz bleibt. Auch inhaltlich haben wir alle mehr davon.

    Danke.

    • Rauschi 24. Juni 2017, 16:34

      @CitizenK
      Ich bin ja normalerweise ganz bei Ihnen, aber wie würden Sie reagieren, wenn Sie zum wiederholten mal als Volldepp trotz gegenteiliger Belege hingestellt werden. Ich versuche stets, sachlich zu bleiben und meine, das wäre auch so. Wie nehmen SIe das wahr?
      Ich habe Logos auch schon darauf hingewiesen, das Sein Umgang nicht hilfreich ist, mein Einfluss ist aber da eher begrenzt. Aber wenn er sachlich bleibt, dann kommt auch keine Antwort, was soll ich davon halten?

      Gruss Rauschi

      • CitizenK 24. Juni 2017, 17:05

        @ Rauschi

        Mein Vorschlag: Äußerungen von der Sorte „Du hast keine Ahnung, ich aber“, egal ob grob oder subtil, einfach übergehen und auf der Sachebene bleiben. Ich hab auch schon wütend beleidigende Erwiderungen in die Tasten getippt – und dann wieder aus dem Beitrag heraus gelöscht. Weil man sonst in eine Spirale hinein-, aber schwer wieder herauskommt. Ich möchte bewusst jetzt keine Namen nennen und nicht Partei ergreifen. Nach meiner Beobachtung, auch aus anderen Foren, bewirkt dies mehr.

        Ich will auch keine klinisch reine Diskussion. Das wäre ja langweilig. Für Polemik und Ironie bin ich durchaus zu haben. Auch den Diskussionsstil (keine Antwort auf ein Argument, Ablenken auf Nebensächlichkeiten) eines Teilnehmers darf und soll man kritisieren. Meine Devise: Florett statt Säbel.

        • Rauschi 24. Juni 2017, 18:19

          @CitizenK
          Ich hab auch schon wütend beleidigende Erwiderungen in die Tasten getippt – und dann wieder aus dem Beitrag heraus gelöscht.
          Ja, das habe ich auch schon gemacht, wenn ich mir meine Antworten nochmals durchlese, das tue ich aber leider nicht immer.
          Normalerweise ist Sarkasmus meine Waffe der Wahl, da gibt es hoffentlich für die Mitleser ein wenig was zu lachen.
          Aber im Ernst, eine Selbsteinschätzung fällt da schwer, war ich, bis auf die 2 letzten Kommentare persönlich beleidigend? Ich werde dann in Zukunft noch besser auf meine Ausdrucksweise achten.

          Gruss Rauschi

    • Logos 24. Juni 2017, 17:46

      Bitte verzichtet doch auf persönliche Angriffe.
      Dem könnte und würde ich mich sofort anschließen –
      sofern die Voraussetzungen andere wären.

      Bin ja erst spät dazu gestoßen – habe aber von Rauschi wiederholt vernommen, dass sie die bittere Erfahrung machen musste und immer noch macht (siehe Kommentar 54520), dass sie von pietsch immer wieder persönlich angegriffen wird, obwohl sie selbst stets versucht, sachlich zu bleiben – was ja wohl die Leser bestätigen können.
      Es liegt nicht in Rauschis Naturell, dann zurück zu schlagen. Da bin ich ganz anders gestrickt. Solange also Pietsch nicht endlich selber den Respekt aufbringt, von dem er selbst salbadert und für sich einfordert, solange werde ich ihm das beibiegen, was er doppelt und dreifach verdient.

      Davon abgesehen fühle ich mich von dem Kerl regelmäßig beleidigt – dessen hanebüchene Behauptungen und Desinformation sind eine Beleidigung meiner Intelligenz.

      Sie haben Recht: der Hinweis auf die Inkompetenz des Diskussionspartners bringt uns nicht weiter. Das hält Pietsch allerdings nicht davon ab, Rauschi so hinzustellen, als ob sie nicht einmal fähig wäre, Mathe der Sekundarstufe 2 zu beherrschen – obwohl er selbst derjenige ist, der nicht rechnen kann.

      Argumente verfangen bei Pietsch nicht. Das beweist nicht nur Popper. Wenn jedoch Ideologen von Schlage eines Pietsch mit Sachargumenten ohnehin nicht beizukommen ist …
      … immer mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass solchen Typen allerhärtester Widerstand entgegenzuschmettern ist. Vielleicht kommt er dann zur Besinnung.

      • Glaukon 25. Juni 2017, 07:59

        immer mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass solchen Typen allerhärtester Widerstand entgegenzuschmettern ist. Vielleicht kommt er dann zur Besinnung.

        Ich hoffe es stört Sie nicht, dass ich mich als weitgehend unbeteiligter Mitleser kurz einmische.

        Zuerst einmal: Ich habe höchsten Respekt vor allen, die die Ausdauer besitzen, Herrn Pietsch immer wieder contra zu geben. Ich möchte dem von Ihnen oben Geschriebenen aber dennoch widersprechen, da ich nicht glaube, dass es den Ärger, den Sie zweifelsohne (und m.E. oft auch zu Recht) empfinden, wirklich wert ist.

        Ich halte es mittlerweile für ausgeschlossen, dass mit Herrn Pietsch eine Sachdiskussion überhaupt möglich ist. Dies liegt in erster Linie daran, dass er im Gegensatz zu Ihnen und den meisten anderen Menschen eine Diskussion nicht als Austausch von Argumenten zwecks gegenseitigen Erkenntnisgewinns begreift, sondern als Kampf bzw. Spiel, den/das es um jeden Preis zu gewinnen gilt. Achten Sie einmal auf die ständig wiederkehrenden Schach-Metaphern, die er in diesem Zusammenhang gern benutzt. Nicht auf Sachargumente einzugehen, bei denen die Wahrscheinlichkeit zu „verlieren“ hoch ist, ist vor diesem Hintergrund nur konsequent.

        Dass seine Selbst- und Fremdwahrnehmung weit auseinanderklaffen tut dann das Übrige, eine Diskussion zu verunmöglichen.
        Ich halte es tatsächlich für denkbar, dass er selbst überhaupt nicht bemerkt, wie sehr er sich oft im Ton vergreift. Möglicherweise hält er selbst seine herablassenden, onkelhaften Belehrungen für augenzwinkernden, spritzigen Schreibstil und sein ermüdendes, fleischhauer-esques Linken-Bashing für pointiert.

        • Rauschi 25. Juni 2017, 08:44

          Möglicherweise hält er selbst seine herablassenden, onkelhaften Belehrungen für augenzwinkernden, spritzigen Schreibstil und sein ermüdendes, fleischhauer-esques Linken-Bashing für pointiert.

          Davon gehe ich auch ganz stark aus. Er ist ja nicht mal in der Lage, korrigerend zu schrieben: im letzten der 10 Jahre wurde insgesamt 1000 Euro zu viel gezahlt.
          Gibt es denn die denkbare Möglichkeit, das seine Selbstwahrnungmung auf ein realistisches Bild korrigert werden kann und wenn ja, von wem und wie?
          Ich hoffe es stört Sie nicht, dass ich mich als weitgehend unbeteiligter Mitleser kurz einmische.
          Im Gegenteil, herzlich willkommen! Warum schrieben Sie nicht mit, wenn ich fragen darf? Ich lese auch viele andere Kommentare in anderen Blogs, meist schreibe ich nur mit, wenn ich meine Argumente noch nicht gefunden habe, oder wirklich sauer über Darstellungen bin. Beim Spiegel zum Beispiel habe ich noch nie geschrieben, lese aber die Kommentare ebenso bei Heise.

          Gruss Rauschi

          • Glaukon 27. Juni 2017, 17:10

            Warum schrieben Sie nicht mit, wenn ich fragen darf?

            Kurz gesagt: Um meine Nerven zu schonen. Ich weiß, dass ich mich eher früher als später fürchterlich würde aufregen müssen, ließe ich mich in eine Diskussion mit Herrn Pietsch hineinziehen.

            http://www.deliberationdaily.de/2015/07/endspiel-fuer-einen-failed-state/

            Im Kommentarbereich des vorstehend verlinkten Artikels hat Herr Pietsch sinngemäß dargelegt, dass er an Diskussionen im traditionellen Sinne (also als Austausch von Argumenten) keinerlei Interesse habe, da er bereits alle Argumente kenne und daher wisse, dass seine die besten seien.

            Bei einer solchen Einstellung kann ich auch mit einer Wand diskutieren. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.

            • Rauschi 28. Juni 2017, 06:41

              @Glaukon
              Bei einer solchen Einstellung kann ich auch mit einer Wand diskutieren. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
              Die Idee, ich oder irgendjemand könnte die Einstellungen und Meinungen von Herrn Pietsch ändern, habe ich längst aufgegeben. Darum geht es ja auch gar nicht mehr, sondern einfach andere Fakten und Zahlen und Sichtweisen als seine zum Ausdruck zu bringen und damit den Mitlesern das Gefühl zu vermitteln, Sie sind nicht allein mit Ihrer Meinung, das hier ziemlich verquere Ansichten geäussert werden.

              Im Kommentarbereich des vorstehend verlinkten Artikels hat Herr Pietsch sinngemäß dargelegt, dass er an Diskussionen im traditionellen Sinne (also als Austausch von Argumenten) keinerlei Interesse habe, da er bereits alle Argumente kenne und daher wisse, dass seine die besten seien.
              Das finde ich jetzt witzig, mir wurde vorgeworfen, ich hätte zu allem eine Meinung, im Gegensatz zu ihm der sich den „Luxus“ gönnt, zu vielem keine Meinung zu haben. Das war wohl nicht die ganze Wahrheit, denn wenn er schon alle Argumente kennt und die besseren hat, scheint es, als hätte er sehr wohl zu Allem eine Meinung. Ich werde mir den Artikel mal durchlesen, obwohl ich schon in zahlreichen anderen, älteren gelesen habe und sich mein Bild des Autors immer mehr bestätigt hat.

              Das Problem am Schweigen ist, das es auch eine Spirale in Gang setzen kann, weil sich jeder mit abweichender Meinung allein fühlt und deswegen nicht wagt, seine Meinung zu äussern. Die meisten Menschen sind ungern Aussenseiter, das haben zahlreiche Experimente gezeigt. Da war neulich noch eine Sendung mit Sascha Lobo, wo gezeigt wurde, das die Testpersonen überwiegend eine Antwort gaben, die sie selbst falsch finden, weil gesagt wurde, die Mehrheit der anderen Teilnehmer hat diese Antwort gegeben. Da gehört sehr viel Mut und Selbstvertrauen dazu, dann standhaft bei der für richtig befunden Antwort zu bleiben.

              Gruss Rauschi

            • Logos 28. Juni 2017, 09:01

              Bei einer solchen Einstellung kann ich auch mit einer Wand diskutieren.
              Was die Sinnlosigkeit dessen anbetrifft, dass sich Pietsch dank Beratungsresistenz und Hybris nicht überzeugen lässt, da haben sie zu 100% Recht! Mir reichten 2 Kommentare von Pietsch, um mich von diesem Ansatz zu verabschieden. Ich schreibe hier ausschließlich für Mitlesende. Ich möchte verhindern, dass Personen, die nicht so sattelfest in wirtschaftlichen Fragen sind, sich von Pietschs Desinformation, Reichen-Propaganda und Armen-Hetze einlullen lassen und das womöglich für korrekt halten. Außerdem könnte man so ggf. untereinander ins Gespräch kommen. Ihr Widerspruch gegen Pietschs neoliberale Verblendung würde hier sicher auf diversen positiven Wiederhall stoßen.

        • Logos 25. Juni 2017, 11:30

          Hallo Glaukon,
          es stört mich nicht, sondern ich begrüße ihre Wortmeldung ausdrücklich! Ich teile sogar nahezu vollkommen ihre Ausführungen und möchte Ihnen meinen expliziten Dank dafür aussprechen, ebenfalls das zu formulieren, was ich schon an anderer Stelle (in anderen Artikeln) erläutert habe. Es ist einfach gut, wenn entsprechende Kritik nicht nur überwiegend von mir geäußert wird.

          Außer „Ich möchte dem von Ihnen oben Geschriebenen aber dennoch widersprechen, da ich nicht glaube, dass es den Ärger, den Sie zweifelsohne (und m.E. oft auch zu Recht) empfinden, wirklich wert ist.“
          kann ich alles unterschreiben, was Sie ausführten. Tatsächlich befinde ich mich noch in einer Findungsphase, weil ich dank Rauschis und ihrem Feedback mein zukünftiges Vorgehen überdenke. Bin gerade dabei, einen entsprechenden separaten Kommentar zu verfassen mit der Bitte um Feedback durch die Leser.

          Dabei geht es um die Schaffung sozialer Milieus, die unerwünschtes Verhalten ächten. Mit Ihrem Kommentar, der Pietschs Fehlverhalten treffend auf den Punkt bringt, haben Sie die Umsetzung dieses Ansatzes schon vorweggenommen (was gut ist). Ich halte es für erforderlich, dass Pietsch von möglichst Vielen Contra bekommt. Und sei es nur in ablehenden Statements wie
          „Ihr Migranten/Leitkultur-Vergleich geht daher ins Leere, und das ewige Linken-Bashing nervt.“ (CitizenK)
          oder auch Sasses Kritik „Was mir etwas missfällt ist die Tendenz, die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim zu betrachten.“
          Dazu hatte ich diesen Kommentar http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/?replytocom=54552#comment-54389 verfasst mit der Idee einer ad hoc-Umfrage, wer das ebenso sieht wie Stefan.

          Vielleicht wären Sie bereit, dazu ihre kurzes Statement abzugeben? Aber auch wenn nicht: Danke für Ihre Wortmeldung und Ausführungen, die auch einiges an „psychologischer Kompetenz“ erkennen lassen (ihr Kommentar ist schon fast ein psychologisches Profil). Wäre klasse, mehr von Ihnen zu lesen! Es sind Kommentare wie Ihre, die mir helfen, meine Hoffnung in einer immer asozialeren Politik nicht zu verlieren – vielleicht sind „wir“ so nicht so wenige, wie es mitunter den Anschein hat.

  • Rauschi 26. Juni 2017, 07:25

    Es hat mir ja keine Ruhe gelassen, wo denn die sagenhaften 4500 Euro aus der Rechnung von Herrn Pietsch herkommen:
    Okay, Stift raus. Malen Sie auf ein Blatt Papier einen Zeitstrahl. Tragen Sie von links nach rechts von t0 bis t+1 ab. Fertig? Gut. Nun tragen Sie bei t0 die Zahl „0“ ein. Bei t+1 kommt „100“ rein, bei t+2 ebenfalls „100“ und so weiter. Fertig? Tragen Sie darüber nun bitte wie folgt die kumulierten Beträge ein. Bei t+1 „100“, t+2 bitte „200“, t+3 „300“, bis Sie bei t+10 mit „1000“ angekommen sind.

    Was haben Sie jetzt gemacht? In der ersten Periode nach der Steuerreform zahlen Sie 100 Euro „zuviel“ Steuern, in der zweiten kommen weitere 100 dazu, folglich zahlen Sie bereits 200 Euro zuviel. Und jetzt werden Sie ablesen können, dass Sie nach 10 Jahren 1000 Euro zu viel Steuern entrichten. Sie zahlen aber nicht nur in t+10 1.000 Euro Zuviel, sondern haben in den Vorperioden weitere 4.500 Euro zu viel bezahlt.
    Wozu ich einen Zeitstrahl brauche, um 100 mal 10 zu rechnen, bleibt sein Geheimnis.
    Wie geht das? Ganz einfach 1.Jahr 100, 2tes Jahr +100=200 zusammen mit dem ersten Jahr schon 300, dabei ist das erste Jahr schon drin. Es wird einfach 100+200+300+400+ 500+600+700 +800+900= 4500 addiert. Ist das eine richtige Rechnung? Ich würde mal sagen, nein, denn die 1000 sind ja schon aufsummiert und die Zwischensummen nochmals aufzuaddieren ist unzulässig.
    Gibt es Matheexperten, die das anders sehen?

    Gruss Rauschi

    • Logos 26. Juni 2017, 10:20

      Es tut mir wirklich leid, dass ich mich erst jetzt in diesen Wahnsinn einschalte:
      Was haben Sie jetzt gemacht? In der ersten Periode nach der Steuerreform zahlen Sie 100 Euro „zuviel“ Steuern, in der zweiten kommen weitere 100 dazu, folglich zahlen Sie bereits 200 Euro zuviel. Und jetzt werden Sie ablesen können, dass Sie nach 10 Jahren 1000 Euro zu viel Steuern entrichten. Sie zahlen aber nicht nur in t+10 1.000 Euro Zuviel, sondern haben in den Vorperioden weitere 4.500 Euro zu viel bezahlt.
      Aus: http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/#comment-54516
      Wie gesagt: ich habs vorher nicht gelesen. Aber nun musste ich schallend lachen!
      Zunächst einmal zum „Zeitstrahl“ und der Aufsummierung: Ja, solange man Multiplikation nicht beherrscht, ergeben sich x einzelne Additionen. Aber sobald man in der Schule gelernt hat, dass sich jeweils gleiche Additionsbeträge einfach multiplizieren lassen, unterlässt man die multiplen einzelnen Additionen. Wenn man mit Multiplikation Probleme hat, steht es selbstredend frei, die Beträge dennoch zu kumulieren. Aber der reinste Wahnsinn ist es, die einzelnen kumulierten Beträge erneut aufzusummieren. Ob soviel himmelschreiender Inkompetenz kann es einem schon die Sprache verschlagen.

      Oder anders: der letzte Kumulierungs-Betrag von 1000 beinhaltet schon die Beträge ALLER vorausgehenden Jahre. Dann die einzelnen Kumulierungs-Beträge der vorausgehenden Jahre nochmals auszusummieren, um die Beträge der vorausgehenden Jahre zu berücksichtigen zeigt (die sprachliche Wiederholung soll den Wahnsinn der inhaltlich falschen „Wiederholung“ verdeutlichen), dass Pietsch „Kumulieren“ fundamental nicht verstanden hat . Das ist ABGRÜNDIG!

      Für Pietsch noch anders: in dem jeweiligen Kumulierungs-Betrag SIND die Beträge der Vorjahre schon enthalten. Diese dann NOCHMALS zu summieren, führt zu einem kumulierten Fehlbetrag.

      Wenn pro Jahr 100 € zuviel gezahlt wird, dann sind das in zehn Jahren INSGESAMT 1000€. Das ist so trivial, dass man sich fragt, warum das überhaupt explizit erwähnt werden muss. Die Antwort ist: weil Pietsch das abstreitet. Unfassbar.

      Dass sich dann ausgerechnet die personifizierte Inkompetenz wie folgt äußert
      Das ist Mathematik der gehobenen Sekundarstufe, wieder einmal haben Sie ein grundsätzliches Verständnisproblem mit Mathematik, die über Grundschule hinausgeht sowie mit relativen Zahlen. Wie gesagt, für Elektroingenieure mehr als ungewöhnlich.
      spottet jeder Beschreibung. Solche (s.o.) eklatante Fehler DÜRFEN einem „Finanzfachmann“ NICHT passieren. Pietsch sollte sofort wegen erwiesener gröbster Inkompetenz entlassen werden. In Schimpf und Schande.

  • Logos 26. Juni 2017, 08:41

    Stefan Sasse schrieb in Kommentar 54363:
    Was mir etwas missfällt ist die Tendenz, die wirtschaftlichen Interessen der Armen als nicht legitim zu betrachten.
    was Pietsch in Kommentar 54371 abstritt mittels
    Das tue ich nicht. Ich trete kontinuierlich dafür ein, dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden.
    http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/#comment-54371

    Nachdem sowohl Rauschi wie auch ich dem von Sasse geäußerten Eindruck vollständig zugestimmen und Pietschs Darstellung überhaupt nicht nachvollziehen können, wollte ich es genauer wissen. Glücklicherweise geht es hier nicht um Hörensagen, sondern um in Blogartikeln verschriftlichen Aussagen. Außerdem ermöglicht die Funktionalität dieses Blogs, sich die Artikel eines Autor listen zu lassen.
    Wie also sah es seitens Pietsch mit der Interessenvertretung von Unter- und Mittelschicht sowie Systemverlierern aus? Die letzten 10 Artikel KEIN Treffer – aber etwa 6, welche die Interessen der Reichen bedienen. Linken-Bashing sowieso. Das gehört zum Pflichtprogramm eines stramm Neoliberalen, der sich gern selbst gern als Ordo darstellt, ohne es de facto zu sein.

    Wie sieht es mit den letzten 20 aus? Überraschung! Doch sage und schreibe ein Artikel:
    Die Abgehängten schlagen zurück vom 9. NOVEMBER 2016
    Die Reaktionen in den Kommentaren sprechen für sich:

    Ralf: Huch? Dem Artikel stimme ich ja weitestgehend zu.

    CitizenK: Ich rieb mir die Augen: Der Artikel stammt tatsächlich von Stefan Pietsch?

    Damit wird das „amtliche“ Endergebnis verkündigt: Pitschs Behauptung „trete kontinuierlich dafür ein, dass alle relevanten Interessengruppen ihre Vertretung im Bundestag finden“ ist de facto falsch.

    Als Erklärung für ide grobe Falschdarstellung ergeben sich 5 Möglichkeiten:
    1) Schwerstens verzerrte Selbstwahrnehmung: er glaubt es tatsächlich, obwohl die Fakten vom Gegenteil zeugen (halte ich in jedem Fall für gegeben)
    2) Unter- und Mittelschicht sind für Pietsch keine „relevanten Interessengruppen“
    3) Mit „kontiuierlich“ meint Pietsch „immer wieder alle Jubeljahre mal“: wenn regelmäßig alle 20 -30 Artikel mal einer in o.g. Sinne eingestreut wird, dann kann man das in gewisser Weise „kontiuierlich“ nennen.
    4) Pietsch kämpft weitgehend erfolglos damit, sich so zu artikulieren, dass das rüberkommt, was er eigentlich meint: Im Grunde möchte Pietsch schon für die Interessen der Unter- und Mittelschicht eintreten, aber aufgrund seiner ausgeprägten Kommunikationsschwäche kommt am Ende fast immer etwas heraus, was die Interessen der Reichen vertritt (eine nicht ganz ernst gemeinte Möglichkeit)
    5) Pietsch ist ein Heuchler. Er ist sich der Verlogenheit seiner Behauptung sehr wohl bewußt, um seines Egoismus und seiner Gier wegen aber nicht in der Lage, dies offen einzugestehen.

    Herr Pietsch, sie stehen doch so auf Zahlen. Das Verhältnis von 20:1 ist doch mehr als eindeutig. Wie Wahrscheinlichkeit, dass sie die Charaktergröße für das Eingeständnis beweisen, dass sich ihre Behauptung doch nicht aufrecht erhalten lässt, dürfte verschwindend gering sein. Daher meine Frage: Welche 3 der 5 o.g. Möglichkeiten (Nummer 1 und 5 sind schließen ein entsprechendes Eingeständnis aus) möchten sie ziehen, um dennoch weiter auf ihrer Behauptung zu beharren, obwohl die nun klar widerlegt ist?

    Echte [thematische] Interessenvertretung der Systemverlierer (System ist ein durch Neoliberalismus komplett fehlgesteuerter Kapitalismus) sieht so aus: http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/schweiz-soziale-schere-oeffnet-sich-immer-weiter

  • Logos 26. Juni 2017, 14:00

    Auch die Verfassung setzt solchen Ergänzungsabgaben enge Grenzen.
    Dann klagen sie! Denn wir leben in einem Rechtsstaat!

    Noch schwieriger wird die Gefechtslage, weil der Solidaritätszuschlag eine klassische Reichensteuer ist.
    Dann sollten sie wegen dieser „noch schwierigeren … Gefechtslage“ umso mehr klagen! Denn wir leben in einem Rechtsstaat!

    Die „Gefechtslage“ ist nicht nur Kriegsrhetorik, sondern es tobt tatsächlich ein weltweiter Krieg. Auf die Frage
    „Was ist der zentrale Konflikt unserer Zeit“?
    hat einer der reichsten Menschen der Welt, der Pietsch in Sachen Moral und Fachkompetenz um Lichtjahre überlegen ist, geoutet:

    „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“
    – Warren Buffet, erfolgreichster Investor aller Zeiten, 3. reichster Mann der Welt

  • CitizenK 26. Juni 2017, 15:54

    Noch ein Versuch zur Versachlichung der Diskussion, „deliberation“ heißt ja so so viel wie Überlegung, Erwägung, Erörterung. Dieser Blog sollte weder Kampfplatz noch Filterblase sein.

    Warum sind wir hier? Ich für mein Teil will mehr erfahren, meine Haltung an anderen überprüfen und meine Sicht zur Diskussion stellen. Dazu gehört, andere Sichtweisen wahr- und ernst zu nehmen, auch wenn sie mir nicht gefallen.

    Auch mir gefällt vieles an der Haltung von In Dubio nicht, über seinen Diskussionsstil habe ich mich schon oft geärgert. Trotzdem finde ich es gut, dass er hier schreibt. Er weiß viel, hat praktische Erfahrungen und eine unverstellte Position. In einigen Punkten muss ich ihm sogar zustimmen, zum Beispiel was die Bedeutung von risikobereiten und viel-arbeitenden Unternehmern und Managern angeht. Wieviel die dann verdienen sollen/dürfen und in welchem Maße der Staat sie kontrollieren und besteuern darf, muss oder soll, drüber kann man streiten. Von „Lügen“ kann man aber nicht sprechen , denn dazu müssten wir die „Wahrheit“ kennen. Dies ist hier nicht der Fall, was in der Natur der hier verhandelten Themen liegt.

    @ In Dubio

    Warum belassen Sie es nicht bei der Richtigstellung, dass es sich bei Cum-Ex nicht um Umsatzsteuer-Erstattungen handelt? Dabei hätten Sie, Objektivität beweisend und informierend auf das Umsatzsteur-Karussell hinweisen können. Nach meinen (veralteten, Zahl nicht aktualisiert) Informationen geht es dabei um rund 4 Mrd. Von sogenannten Leistungsträgern ergaunerte Steuergelder pro Jahr.

    @ Rauschi

    Warum lässt du dich ins Bockshorn jagen? Ich wünsche dir mehr Gelassneheit. Der Normalbürger muss kein Steuerspezialist sein um aus den Medien zu entnehmen, dass der Staat von angesehenen Unternehmen und Banken um Milliarden betrogen wurde.

    • Rauschi 26. Juni 2017, 16:25

      Dazu gehört, andere Sichtweisen wahr- und ernst zu nehmen, auch wenn sie mir nicht gefallen.
      Deswegen bin ich auch hier, um die Aussensicht der normalen Filterblase zu erleben. Wenn mich eine Sicht überzeugt, kann ich meine Meinung auch ändern. Ich war lange der Meinung, die Bankenrettung wäre falsch gewesen, durch lesen bei Finanzfachleuten habe ich aber ekannt, das zwar die Art und Weise vielleicht falsch war, aber nicht die Rettung selbst.

      Ich bin nicht ungehalten, weil ich nicht die richtige Steuerart genannt habe (den Fehler habe ich zugegeben, kann vorkommen und die Erwiderung hat mich nicht gestört), sondern, weil ich In Dubio mehrfach aus seinen Fehler mit den 1000/Jahr hingewiesen habe und er permanent darauf beharrt hat, sogar in einer persönlichen Mail an mich. Gleichzeitig hat er zum zweiten Mal meine mathematischen Fähigkeiten in Abrede gestellt und da werde ich dann fuchtig, nicht nur ihm gegenüber, zumal, wenn er eindeutig im Unrecht ist. Nur deswegen habe ich das Beispiel erneut gepostet, sonst wäre es wohl untergegangen (hätte er, auch nur in der Mail an mich, seinen Fehler zugegeben, dann wäre für mich die Sache damit erledigt gewesen). Wenn er mir die verschiedenen Steuerarten erklärt, wunderbar, aber doch nicht auf diesem Niveau die Kontrahenten niedermachen.

      In einigen Punkten muss ich ihm sogar zustimmen, zum Beispiel was die Bedeutung von risikobereiten und viel-arbeitenden Unternehmern und Managern angeht.
      Ich bestreite nicht die Bedeutung von Unternehmen, ich bestreite, das „nur“ Unternehmer zu sein, ein Wert an sich ist, dem ich Respekt zu zollen habe. Hart und viel arbeitende Menschen gibt es auch in normalen Berufen, nur werden die leider nicht so fürstlich entlohnt, das kann also nicht der Masstab für Respekt sein, jedenfalls nicht für besagten Autor.
      Meine Ausbildung habe ich auch mit vollem Risiko selbst bezahlt, denn es war nicht klar, ob sich die Investition lohnt. Heute weiss ich, es hat sich gelohnt, aber damals? Wo ist der Unterschied in der Risikobereitschaft? Darf ich deswegen auch Respekt verlangen? Ich tue das nicht, ich erwarte von jedem den Respekt, den ich ihm entgegenbringe.
      Nochmal die Frage, war ich respektlos, so völlig ohne Anlass? Kann ja sein, das meine Selbstwahrnehmung auch getrübt ist.

      Gruss Rauschi

      • In Dubio 26. Juni 2017, 16:50

        Liebe Rauschi,

        machen wir es an den oben genannten Zahlen fest (Tabelle Anhang):
        Ein Durchschnittsverdiener beispielsweise mit 2 Kindern (Alleinverdiener; Sie können aber auch einen anderen Typus nehmen), hatte 2010 – Zeitpunkt der letzten Tarifkorrektur – eine durchschnittliche Jahresbelastung von 4,2% Lohnsteuer. 6 Jahre später zahlt er im Schnitt 1,4%-Punkte mehr auf 33.396 Euro z.v.E. Es ist der gleiche Steuertypus, wie gesagt, 6 Jahre später. Folglich zahlt er 1,4% auf 33.396 EUR = 468 EUR „zuviel“ Einkommensteuer in einem Jahr, nämlich dem Jahr 2016! Wenn Sie das extrapolieren auf 10 Jahre, also das Jahr 2020, so sind Sie wieder bei 1.000 EUR „zuviel“ Steuerzahlung in einem einzigen Jahr. Ist das so schwer verständlich, ist das so schwer erklärt?

        Dazu bedarf es keiner Steuerkenntnisse.

        Ergänzung, damit nicht wieder ein Missverständnis entsteht: er wird 850-900 EUR mehr Steuern im Vergleich zu 2010 zahlen, weil er weiter in der Progression gerutscht ist, auf so einen Durchschnittssatz von 7% Lohnsteuer.

        • Logos 26. Juni 2017, 17:22

          Pietsch, der Zug ist endgültig abgefahren. Sie hatten was von 4500€ fabuliert. Dieser Betrag ergibt sich nur, wenn schon kumulierte Beträge nochmals aufaddiert werden. Das ist blamabel, das ist beschämend, das ist abgrundtief peinlich: http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/#comment-54576

          • In Dubio 26. Juni 2017, 18:11

            Sie kennen auch nicht den Unterschied zwischen aktuell (Vergleich Steuer 2016 zu Steuer 2010) und kumuliert. My god, was lernt man eigentlich im Ingenieursstudium?

            Hätten Sie wie empfohlen den Zeitstrahl aufgemalt, wäre das sehr klar gewesen.

            • Logos 26. Juni 2017, 20:23

              Pietsch, mit ihrem inkompetenten Gefasel können sie nur solche blenden, die es nicht besser wissen.
              Wenn sie schon sonst nichts können, wenigstens lesen sollten sie beherrschen: http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/#comment-54576
              >>>SIE<<< waren es doch, der von "kumuliert" gefaselt und gleichzeitig die einzelnen kumulierten Beträge nochmals aufsummiert hat!
              Wenn sie ihren Fehler dennoch leugnen wollen, dann müssen sie schon ganz konkret werden – es geht nämlich um Mathe – und nicht die Verbreitung substanzlosen Nebels.

            • Rauschi 26. Juni 2017, 20:28

              Wenn Sie das extrapolieren auf 10 Jahre, also das Jahr 2020, so sind Sie wieder bei 1.000 EUR „zuviel“ Steuerzahlung in einem einzigen Jahr. Ist das so schwer verständlich, ist das so schwer erklärt?
              Sehr geehrter In Dubio
              Komisch,bei Ihnen liest sich das wie in jedem Jahr:
              [Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.] 23.06.2017 13:10
              In jedem Jahr? Wie kann dann auf dem ominösen Zeitstrahl ein Wert von 100 stehen? Im letzten der 10 Jahre insgesamt, ach nein, nach Ihrer Rechnung sogar 5500 (diese 1000 plus 4500 aus den Vorperioden, Ihre Formulierung) aber jeder blamiere sich, sogut er kann.

              Grösse wäre, einen Fehler zuzugeben, vertan.

              • In Dubio 26. Juni 2017, 21:02

                Haben Sie den Vergleich 2016 / 2010 verstanden? Anscheinend nicht. Anscheinend aber sonst jeder hier, mit Ausnahme Ihres Compagnons. Auf dem Zeitstrahl hätten Sie gesehen, dass Sie 1 Jahr nach der Steuerreform 100 Euro mehr zahlen, im zweiten Jahr beträgt der Abstand zum Jahr der Steuerreform bereits 200 Euro, macht für 2 Jahre (Kumulation nennt man das in der Mathematik) 300 Euro. Damit kommen Sie auf die von mir genannten Werte: 4500 Euro für die Zeit t1-t9 + 1000 Euro für t10. Kein Kommentar mehr.

                Sie verlangen das Eingeständnis eines Fehlers, den außer Ihnen keiner sieht. Mehr noch: Sie verletzen den Schutz des privaten Gesprächs und suggerieren Sie wären nachhaltig von mir gedrängt werden. Ich werde es Ihnen nicht gleich tun, aber sowohl ich als auch Stefan wissen, wie man mit so jemanden zukünftig umgeht.

                • Rauschi 26. Juni 2017, 22:08

                  Mehr noch: Sie verletzen den Schutz des privaten Gesprächs und suggerieren Sie wären nachhaltig von mir gedrängt werden.
                  Womit soll ich das suggeriert haben? Ich schrieb:
                  […er permanent darauf beharrt hat, sogar in einer persönlichen Mail an mich. ] Sie haben auch hier darauf beharrt und auch in der Mail.
                  Also nochmal: ich bezahle im ersten Jahr 100 Euro zuviel, im 2ten auch 100 Euro, das macht insgesamt 200, im dritten Jahr 100 zuviel, ergibt 300 im 4ten Jahr 100 zuviel macht 400 insgesamt usw. Bezahle ich durch die Progression etwas im 2ten Jahr schon das doppelte also 200, bei gleichem Steuersatz und dann im 3ten das dreifache usw? Sie haben von 35 Milliarden und 27 Millionen Steuerzahlern geschrieben, das ergibt im Mittel für 12 Jahre, also seit 2005, pro Zahler pro Jahr 108,02 Euro, das war die Basis. Wenn ich Ihre Rechnung nehme, komme ich auf einen Betrag von 178 Milliarden zuviel gezahlte Steuern durch die kalte Progression, ist das jetzt Ihre Aussage? 550*12*27 (5500 für 10 Jahre durch 10)

                  • In Dubio 27. Juni 2017, 06:05

                    Sie haben zwei Denkfehler in Ihrem Konstrukt:

                    (1) Sie gehen von einem gleichbleibenden Steuersatz aus. Doch jede Gehaltserhöhung führt Sie zu einem höheren Steuersatz. Und so hat unser Freund (Alleinverdiener, 2 Kinder) nach 6 Jahren nicht mehr einen Satz von 4,2%, sondern 5,6% zu zahlen. Der Effekt entsteht durch die Progression im Steuertarif und wird „Kalte Progression“ genannt.

                    (2) Sie haben berechnet, um welchen betragsmäßigen Faktor die jährliche Belastung zunimmt, nämlich 108,02 Euro. In der Mathematik nennt man das den „Grenzbetrag“. Nehmen wir an, Sie erhalten auf Ihr anfänglich vereinbartes Gehalt von 40.000 Euro in jedem Folgejahr 1000 Euro Erhöhung. Nach 10 Jahren sind Sie damit bei einem Einkommen von 50.000 Euro. Im Vergleich zur Ausgangslage haben Sie sich um 10.000 Euro verbessert. Das ist zu trennen von der „Kumulation“, wo Beträge verschiedener Perioden aufaddiert werden. Nach 10 Jahren haben Sie zwar 10.000 Euro mehr, insgesamt sind Ihnen aber 45.000 Euro in den Jahren 1-9 und die aktuellen 10.000 Euro zusätzlich zu Ihren ursprünglichen 40.000 EUR zugeflossen. Genauso ist das mit der Steuerzahlung.

                    Die Typisierungen des BMF unterstreichen das. Einen 6-Jahreszeitraum (2010-2016) genommen, kommen Sie auf ähnliche Werte. Der Progressionseffekt 2014-2016 ist nicht mehr so stark, weil die Inflation geri6ng ist. Jedenfalls ist das Lichtjahre von den 16 Euro der Ulrike Herrmann entfernt.

                    FDP und Mittelstandsvereinigung der Union sind die einzigen, die dieses „Zuviel“ dem Bürger rückerstatten wollen. Beide wollen, dass unser Familienvater wieder 4,2% Lohnsteuer bezahlt und nicht 5,6%.

                    • Rauschi 27. Juni 2017, 06:40

                      (1) Sie gehen von einem gleichbleibenden Steuersatz aus. Doch jede Gehaltserhöhung führt Sie zu einem höheren Steuersatz.
                      So weit, so trivial. Das soll dazu führen, das ich nicht 112 oder von mir aus 120 zu viel zahlen, sondern das doppelte?

                      Nach 10 Jahren haben Sie zwar 10.000 Euro mehr, insgesamt sind Ihnen aber 45.000 Euro in den Jahren 1-9 und die aktuellen 10.000 Euro zusätzlich zu Ihren ursprünglichen 40.000 EUR zugeflossen. Genauso ist das mit der Steuerzahlung.
                      Exakt, weil ich ja auch in den jeweiligen Jahren den hohen Betrag bekomme, also im Jahr 5 plus 5000 im Jahr 6 plus 6000 usw. Ich zahle aber doch nicht im 5ten Jahr 500 Euro mehr Steuern, sondern immer noch eine Betrag in oben genanntem Dreh, von mir aus auch 160, aber keineswegs 500. Summiert bis zum Jahr fünf komme ich auf 700 Gesamtzahlung , bei einer Steigerung von 10 Euro im Jahr. Also 120+130+140+150+160. Da kann ich doch nicht noch die Summen 120+(120+130)+(120+130+140)+(120+130+140+150) dazu rechnen, das haut einfach nicht hin, weil das ja schon der Endsumme von 700 drin ist.
                      Ich weiss immer noch nicht, warum Sie Sich so verrennen.

                    • In Dubio 27. Juni 2017, 07:43

                      Wenn wir schon nicht auf dem theoretischen Rechenweg vorankommen, dann vielleicht anhand der tatsächlichen Daten. Hierzu wieder unser Typus des Alleinverdieners, 2 Kinder:

                      Im Jahr 2010 musste er bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 4,2% auf ein z.v.Einkommen von 27.997 EUR genau 1.186 Euro Lohnsteuer bezahlen. Im Jahr 2016 zahlte der gleiche Mann bei einem auf 33.396 EUR gestiegenen Einkommen Lohnsteuer von 1.886 EUR bei einem Satz von 5,6%. Das sind trotz eines Gehaltssprungs von 5.399 EUR zusätzliche Steuern von exakt 700 EUR. Die Grenzbelastung seines Einkommens liegt damit bei 13%. Hätte unser Freund – der ja seinen Wohlstand nicht verbessert hat – weiter den Steuersatz von 2010 (4,2%) entrichten müssen, hätte er in 2016 lediglich 1.402 EUR Lohnsteuer bezahlt, also 483 EUR weniger als tatsächlich.

                      In 2015 zahlte er nach der gleichen Rechenweise 458 EUR zuviel, damit haben wir für 2 Steuerjahre bei Max Mustermann also bereits eine Gesamtüberzahlung von rund 1.000 EUR. Wie Sie das mit Ihren Steigerungen von 10 EUR hinbekommen, müssen Sie sich selber erklären, nicht mehr mir. Mir ist es in geschätzten 20 Kommentaren nicht gelungen, Ihnen den Sachverhalt nahezubringen, ich gehe nicht davon aus, dass mir das im 21. Versuch gelingen wird.

                    • Rauschi 27. Juni 2017, 06:55

                      FDP und Mittelstandsvereinigung der Union sind die einzigen, die dieses „Zuviel“ dem Bürger rückerstatten wollen. Beide wollen, dass unser Familienvater wieder 4,2% Lohnsteuer bezahlt und nicht 5,6%.
                      Er bekommt 19% mehr Lohn, also wollen Sie die komplette Progression abschaffen, oder wie? Wenn ich die Steigerung prozentual einrechne, müsste ein Steuersatz von 5% raus kommen, dann sind aber nur noch 0,6 % auf die sogenannte „kalte“ Progression zurück zu führen, oder irre ich mich?

                    • Logos 27. Juni 2017, 07:49

                      Sie gehen von einem gleichbleibenden Steuersatz aus. Doch jede Gehaltserhöhung führt Sie zu einem höheren Steuersatz. Und so hat unser Freund (Alleinverdiener, 2 Kinder) nach 6 Jahren nicht mehr einen Satz von 4,2%, sondern 5,6% zu zahlen. Der Effekt entsteht durch die Progression im Steuertarif und wird „Kalte Progression“ genannt.
                      Auf einmal bringen sie nachträglich Gehaltserhöhungen und kalte Progression ins Spiel, obwohl davon in dem Kommentar, wo sie den Betrag 4500€ nannten
                      http://www.deliberationdaily.de/2017/06/die-spd-der-solidaritaetszuschlag-und-die-fiskalische-kompetenzluecke/#comment-54516
                      gar nicht die Rede war?
                      Auf die 4500€, die SIE genannt haben, kann man doch ausschließlich dann kommen, wenn gerade KEINE Gehaltserhöhungen und kalte Progression eingerechnet wird.

                      Wenn sie das in ihrer Verlogenheit und/oder Beratungsresistenz leugnen wollen:
                      Lassen sie ihr Geschwafel von Zeitstrahl (Rechnungen zu visualisieren haben ohnehin nur die nötig, die arge Probleme mit Mathe haben) und präsentieren ihre Rechnung oder Formel, wie sie auf 4500€ kommen! Ich nehme jede Wette an:
                      Sie werden nichts bringen [können], was einer kritischen Belastung Stand hält!

                      Top, die Wette gilt!

                • Logos 27. Juni 2017, 07:34

                  Haben Sie den Vergleich 2016 / 2010 verstanden? Anscheinend nicht.
                  So ^ sieht es aus, wenn ein Blinder einen Sehenden über Farbe belehren will!

                  Anscheinend aber sonst jeder hier, mit Ausnahme Ihres Compagnons.
                  Schweigen ist Zustimmung? Warum angeblich? Dazu Albert Einstein:

                  „Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust, mit Idioten zu diskutieren.“

                  Mit meinen vernichtenden Urteilen ihnen gegenüber stehe ich doch nicht allein! Lesen sie doch mal die kaum mehr schmeichelhaften Kommentare Anderer über ihr Fehlverhalten.

                  Auf dem Zeitstrahl hätten Sie gesehen, dass Sie 1 Jahr nach der Steuerreform 100 Euro mehr zahlen, im zweiten Jahr beträgt der Abstand zum Jahr der Steuerreform bereits 200 Euro, macht für 2 Jahre (Kumulation nennt man das in der Mathematik) 300 Euro.
                  Nein, denn in den 200€ des 2. Jahres sind die 100€ des ersten schon eingerechnet, die sie hingegen in ihrer himmelschreienden Inkompetenz nochmals aufzusummieren wollen.
                  10 x 100 sind 1000 – da können sie sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen strampeln, es ändert nichts daran – und nicht 5500, wie sie behaupten.

                  „nachhaltig“? Der Begriff wurde nur von ihnen verwendet! Ihre Unart, die Kommentare des Widerspruchs nur zu überfliegen und sich dabei in ihrer Hybris irgendetwas zusammenreimen, was dem geschriebenen Wort nicht zu entnehmen ist, ist IHR Problem. Es zeugt von Charakterlosigkeit, ihre Spinnerei auch noch nur Dritten zum Vorwurf zu machen.
                  „so jemanden“ trifft dank unfreiwilliger Selbstbezüglichkeit nur sie: Projektion!

                  Es sind solche Kommentare, die mich zu dem Ergebnis kommen lassen, dass sie mein hartes Angehen doppelt und dreifach verdient haben.

      • CitizenK 27. Juni 2017, 07:09

        @ Rauschi

        Du warst nicht respektlos, die Gegenseite hat auch nach meinem Empfinden – daher mein Versuch der Versachlichung – die Grenze der zuträglichen Polemik überschritten. Viel mehr aber „Logos“. Seine Ausdrucksweise finde ich so daneben, dass ich gar nicht auf seine Beiträge eingehen mag.

        Du hast dich respektlos behandelt gefühlt und dich gewehrt. Das ist verständlich, aber ich finde, du nimmst das zu persönlich.

        Den Streit um die genaue Höhe der Mehrbelastung durch die kalte Progression verstehe ich längst nicht mehr. Ich hab auch nicht mitgerechnet.

        • Rauschi 27. Juni 2017, 08:34

          Viel mehr aber „Logos“. Seine Ausdrucksweise finde ich so daneben, dass ich gar nicht auf seine Beiträge eingehen mag.
          Ich habe Ihm auch schon gesagt, das es meist schwer fällt, seine Kommentare noch lesen und das seine Sachargumente so völlig untergehen, aber wie gesagt, mein Einfluss ist begrenzt.

          Den Streit um die genaue Höhe der Mehrbelastung durch die kalte Progression verstehe ich längst nicht mehr. Ich hab auch nicht mitgerechnet.
          Ich verstehe den auch nicht mehr, erst haben wir über Mittelwerte geschrieben und habe lediglich seine Aussage:
          [Nehmen Sie die seit der letzten Reform aufgelaufene Kalte Progression, der Einfachheit halber 30 Milliarden Euro. Wir haben beim Bundesfinanzminister 27-28 Millionen Steuerzahler gelistet, also solche Erwerbstätige, die tatsächlich Einkommensteuer zahlen. 30 Milliarden Euro / 28 Millionen Steuerzahler ergibt über 1.000 EUR inzwischen zu hohe Steuern.]
          hinterfragt, auf welchen Zeitraum sich seine Angabe von 1000 Euro bezieht. Darauf kam die Antwort:
          [Im Jahr, Rauschi, im Jahr zahlt der Deutsche 1.000 Euro zuviel Einkommensteuer. Können Sie selbst einfach rechnen: aufgelaufener Effekt Kalte Progression 35 Mrd. Euro geteilt durch 27 (oder 28) Millionen Steuerzahler.]
          Was mir bei einem Mittelwert der Steuerzahlung von 5600 doch sehr hoch erschien. Es ist ein Widerspruch in seinen Aussagen, denn der Wert von 30/35 Milliarden bezieht sich ja auf den Zeitraum seit 2005, sind also 12 Jahre.
          Er kommt jetzt dauernd mit neuen Werten um die Ecke, dabei bin ich immer noch bei dem von Ihm genannten Wert, denn dauernd den Bezugspunkt zu ändern, ist nicht sonderlich sinnvoll.
          Ich habe es jetzt auch abschliessend erklärt und überlasse es anderen, die Aussagen nachzuvollziehen oder auch nicht.

          Das ist verständlich, aber ich finde, du nimmst das zu persönlich.
          Korrekte Beobachtung, aber als Volldepp hingestellt zu werden, ist nun mal persönlich, wie soll ich das sonst nehmen? Ich habe ja die Vermutung, das es ein Fehler war, mich als Frau zu outen, anders kann ich mir viele seiner Reaktionen mittlerweile nicht mehr erklären.

          Gruss Rauschi

    • In Dubio 26. Juni 2017, 16:51

      Warum belassen Sie es nicht bei der Richtigstellung, dass es sich bei Cum-Ex nicht um Umsatzsteuer-Erstattungen handelt?

      accepted.

  • Rauschi 27. Juni 2017, 06:20

    Textaufgabe mit Zeitstrahl:
    Ich gönne mir eine Auszeit und gehe den Jacobsweg in Portugal, der hat eine Länge von ca. 240 KM.
    Dafür nehme ich mir 14 Tag Zeit und gehe jeden Tag 18 KM.
    Welche Strecke habe ich nach 10 Tagen zurückgelegt?
    a) 180 KM
    b) 990, ich bin also schon zweimal hingegangen und schon wieder zurück, weil ich vergessen habe, das ich nicht nur Tag 1 bis Tag 10 rechnen darf, sondern die Summen von Tag 1-9 dazu rechnen muss
    Oder wieder zur Steuer:
    Ich habe 10 Jahre jeweils 100 Euro zu viel gezahlt, was das Finanzamt anerkennt. Auf welche Rückzahlung darf ich mich freuen, ohne Zinsen?
    a) 1000 Euro
    b) 5500 Euro nach der gleichen Rechnung wie oben

    Ergänzung, damit nicht wieder ein Missverständnis entsteht: er wird 850-900 EUR mehr Steuern im Vergleich zu 2010 zahlen, weil er weiter in der Progression gerutscht ist, auf so einen Durchschnittssatz von 7% Lohnsteuer.
    Das können Sie ganz einfach aus der Tabelle in Ihrem Anhang entnehmen, wie viel er mehr zahlt, das steht da:
    Zahlung 2010: 1186 Einkommen: 27997 Steuerquote: 4.2
    Zahlung 2016: 1886 Einkommen: 33396 Steuerquote: 5,6
    Er verdient also auch 19 % mehr als 2010.
    Für mich als echten Mathe Laien macht das phi mal Daumen 700 Euro und ein Steuerquote von 5,6 Prozent, aber die Experten des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) haben das auch so hingeschrieben. Die schreiben im Vorwort:
    [Die Ausgabe 2016/2017 ist in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit dem Statistischen
    Bundesamt, der Bundesbank, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik
    (FIT) und verschiedenen Abteilungen des Bundesfinanzministeriums aktualisiert
    worden. Andere Angaben beruhen auf teilweise schwer zugänglichen statistischen Unterlagen
    und Haushaltsdaten oder auf Schätzungen.]
    Und außerdem noch
    [das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland allein zwischen den Jahren 2011 (rd. 4.590 Mrd. €) und 2015 (rd. 5.500 Mrd. €) um rund 910 Mrd. € angewachsen ist]
    Trotz so viel zu viel gezahlter Steuern so ein Vermögenszuwachs, das ist dann aber erstaunlich.

  • Rauschi 27. Juni 2017, 09:01

    Im Jahr 2016 zahlte der gleiche Mann bei einem auf 33.396 EUR gestiegenen Einkommen Lohnsteuer von 1.886 EUR bei einem Satz von 5,6%. Das sind trotz eines Gehaltssprungs von 5.399 EUR zusätzliche Steuern von exakt 700 EUR. Die Grenzbelastung seines Einkommens liegt damit bei 13%. Hätte unser Freund – der ja seinen Wohlstand nicht verbessert hat – weiter den Steuersatz von 2010 (4,2%) entrichten müssen, hätte er in 2016 lediglich 1.402 EUR Lohnsteuer bezahlt, also 483 EUR weniger als tatsächlich.
    Warum hat unser Freund bei einer Gehaltssteigerung von 5.399 EUR seinen Wohlstand nicht verbessert? Woran misst sich das, wenn nicht am Einkommen? Schon wieder liest es sich so, als wollten Sie die komplette Progression abschaffen und nicht nur den „kalten Teil“.

    • In Dubio 27. Juni 2017, 09:20

      Der selbe Mann, weiterhin das genaue Durchschnittseinkommen, selber Status. Gegenfrage: wieso sollte er mehr bezahlen?

      Sie reklamieren, dass die Arbeitnehmer in den vergangenen 20 Jahren kaum Reallohnsteigerungen erfahren haben. Aber es ist doch dann nachvollziehbar, dass Steuerzahlern ohne Reallohngewinn keine Progression in der Besteuerung aufgehalst werden soll, oder?

      • Rauschi 27. Juni 2017, 10:15

        Der selbe Mann, weiterhin das genaue Durchschnittseinkommen, selber Status. Gegenfrage: wieso sollte er mehr bezahlen?
        Bin ich im falschen Film, oder haben Sie nicht geschrieben:
        [Das sind trotz eines Gehaltssprungs von 5.399 EUR] und da nicht mal irgendeine Inflation erwähnt?
        Von 27667 auf 33396 ist keine Erhöhung des Wohlstandes, sondern was?
        Wenn er weniger Geld hat, weil er „zu viel“ Steuern zahlt, ist das ja auch ein Wohlstandsverlust, oder wovon ist hier die Rede?
        Das sind alles Mittelwert, natürlich haben sich die verändert. Nochmal, wollen Sie die Progression an sich oder nur den „kalten“ Teil abschaffen, das ist ein himmelweiter Unterschied.

        Sie reklamieren, dass die Arbeitnehmer in den vergangenen 20 Jahren kaum Reallohnsteigerungen erfahren haben.
        Dem Sie permanent widersprechen, bleiben Sie doch einmal in einem Punkt konsistent.

        • In Dubio 27. Juni 2017, 10:38

          Unser Freund würde ja auch bei gleichbleibendem Steuersatz zusätzlich über 200 Euro Lohnsteuer ans Finanzamt überweisen, aber eben nicht 700 Euro. Ich möchte – und so ist das Konzept der Besteuerung nach der individuellen Leistungsfähigkeit gemeint – dass jemand, der vor 6 oder 10 Jahren absolut Durchschnitt war, nicht einen höheren Steuersatz zahlen muss als damals. Die Progression ist dafür gemeint und gedacht, jemanden höher zu besteuern, wenn er sich tatsächlich verbessert. Was ich oben beschrieben habe, ist die „Kalte Progression“, nämlich die 500 Euro zusätzlich an den Fiskus. Und das, Rauschi, ist unstreitig zwischen Finanzwissenschaftlern und Steuerexperten. Sie diskutieren mit mir etwas, was nicht zu diskutieren ist. Sie können es richtig oder falsch finden, aber Sie können nicht diese Wirkung bestreiten. Der Staat profitiert weit mehr von der Einkommenssteigerung unseres Freundes als er selber. Da Sie mir jedoch nicht glauben, bitte ich Sie, sich an anderer Stelle schlau zu machen. Ich kann es offensichtlich nicht.

          Das Fass mit den Reallohnsteigerungen mache ich ganz sicher an dieser Stelle nicht auf, sonst bekomme ich diesen Thread niemals zu. Jedenfalls können Sie, soweit Sie konsistent sind, nicht Bürger höher taxieren, nur weil sie einen Inflationsausgleich über die Lohnerhöhung erfahren. Sie wissen, was Reallohn meint, oder?

          • Rauschi 27. Juni 2017, 11:29

            Ist ja witzig, als ich was von Inflation geschrieben habe, war Ihre Erwiderung:
            Meine Aussage: Seit 2014 ist die Reallohnsteigerung wieder positiv.
            Ihre Antwort : Sorry, solche Rechnungen sind Quatsch, sie vernebeln. Das Ziel von Steuern ist, Einnahmen für den Staat zu generieren.

            Können Sie bitte mal eindeutig antworten auf eine eindeutige Frage?
            Welche Progression wollen Sie anschaffen? Die gesamte, soweit ich das richtig lese, denn Sie fordern nicht, das die Inflationsrate abgezogen wird, sondern das der Satz trotz gestiegenem Einkommen gleich bleibt!
            Um das zu sehen brauchen kein Steuerfachmann zu sein.
            Inflation: 2011 : 2.1, 2012 : 2.0, 2013 :1.5, 2014 : 0.9, 2015 : 0.3, 2016 : 0.5
            Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1046/umfrage/inflationsrate-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahr/
            Da kann ich rechnen, wie ich will, ich komme nicht auf 19% Steigerung, (das ist wohl der Quark mit den Mittelwerten) durch die reine Inflation, sonst hätte es ja keine Reallohnsteigerungen gegeben, da können Sie hier nachlesen, wie hoch diese war:
            Jahr 2011 : 1.2, Jahr 2012 : 0.5, Jahr 2013 : – 0.1, Jahr 2014 : 1.9, Jahr 2015 : 2.4, Jahr 2016 : 1.8
            https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/06/PD17_210_623.html;jsessionid=3CB2065CBA91216218BC14BC1AF8CE0A.cae3
            Soviel zu Ihrer überheblichen Frage:
            Sie wissen, was Reallohn meint, oder?
            Wert hatte sich damals in der Quelle mit nominal und real vertan, Sie oder ich?

            • In Dubio 27. Juni 2017, 13:36

              Seit heute morgen schreibe ich absolut nüchtern, keine Anspielung, nichts. Dagegen pampen Sie in fast jedem Kommentar rum:

              Ich weiss immer noch nicht, warum Sie Sich so verrennen.
              Bin ich im falschen Film (..)
              (..) bleiben Sie doch einmal in einem Punkt konsistent.
              Können Sie bitte mal eindeutig antworten auf eine eindeutige Frage?
              Wert hatte sich damals in der Quelle mit nominal und real vertan, Sie oder ich?

              Die Sätze, wo Sie etwas Spöttisches hinzufügen, habe ich weggelassen. Sie regen sich schon bei den 4 Buchstaben „o d e r“ auf. So war es auch eingangs dieses Threads. Hinterher beschweren Sie sich, wenn Sie nicht mehr so nüchterne Antworten bekommen. Daneben ignorieren Sie beharrlich meine Bitte, das Thema endlich zuzumachen. Auch so etwas nenne ich grob unhöflich.

              • CitizenK 27. Juni 2017, 15:02

                Ja, bitte macht das Thema zu. Als hätte jemand einen Köder ausgeworfen, um vom Thema abzulenken. Zur Erinnerung: Das Steuerkonzept der SPD.

                @ In Dubio

                Verständnisfrage: Warum fördert eine Steuer auf den Cash Flow Investitionen?

                P.S. Sie lesen Jens Berger noch? Ich habe den Verdacht, dass sie ihn und seinen Blog (und das Kommentariat dort) meinen, wenn Sie undifferenziert und pauschal über „Linke“ herziehen. Dennoch: Dass es die Abschreibungen sind, die den Gewinn mindern, und nicht die Investition selber, das weiß auch J. B., da bin ich sicher.

                • In Dubio 27. Juni 2017, 15:25

                  Derzeit haben wir keine Steuer auf den Cash Flow. Hätten wir diese, lägen die Vorteile, wie Jens Berger es als Rechtslage suggeriert hat.

                  Eine Investition wird als Cash Flow aus der Investitionstätigkeit mit negativem Vorzeichen erfasst, d.h. Kapital verlässt das Unternehmen, Geld fließt ab (In einer Kapitalflussrechnungen werden Erhöhungen auf der Aktivseite negativ erfasst, Verminderungen positiv. Auf der Passivseite ist es umgekehrt). Der Investierende würde also seine Steuerschuld zum Zeitpunkt der Investition mindern oder bekäme gar eine Steuergutschrift. Gerade für weniger liquide Unternehmen wäre das erleichternd, schließlich verlangen diese Kapital. Führt eine Investition später zu Erträgen oder auch nur Abschreibungen, so wird ein Kapitalzufluss erzeugt, entsprechend erhöht sich die Steuerpflicht.

                  Mit „Linke“ umschreibe ich ein bestimmtes Denken (wie z.B. auch konservativ) und Menschen die sehr eindeutig und häufig weit links positioniert sind. Im theoretischen Konstrukt der Politologie gilt die Sozialdemokratie weitgehend als „Mitte-Links“. Politiker wie Thomas Oppermann oder Sigmar Gabriel sind danach sehr mittig mit leichtem Linkseinschlag zu verorten, während die Juso-Vorsitzende traditionell eine sehr Linke ist. Letztere meine ich mit dem Begriff.

              • Rauschi 27. Juni 2017, 15:21

                Ich weiss immer noch nicht, warum Sie Sich so verrennen.
                Bin ich im falschen Film (..)
                (..) bleiben Sie doch einmal in einem Punkt konsistent.
                Können Sie bitte mal eindeutig antworten auf eine eindeutige Frage?
                Wert hatte sich damals in der Quelle mit nominal und real vertan, Sie oder ich?
                Wenn das pampig ist was ist dann:
                -Ihr Wissensstand ist exakt Null.
                -Ich fürchte, die meisten begreifen die komplexe Materie nicht, als dass sie die Auswirkungen auf ihre eigene politische Position überprüfen könnten.
                -Dabei liegt die sogenannte Kalte Progression bei 2-4 Millarden Euro pro Jahr – und kumuliert sich, Rauschi!
                -Sie zeigen wenig Ahnung von der Materie. Das steuerpflichtige Einkommen hat wenig mit tatsächlichen Bruttoverdiensten zu tun.
                -Einerseits geben Sie vor, sehr belesen zu sein, Sie haben zu allem eine Meinung. Und dann fällt auf, dass Ihr Wissen manchmal eher dünn ist, Sie aber eine standfeste Meinung haben. So wie gerade eben bei cum-ex.
                -Ist es relevant, dass beides Milliardengenau zusammenpasst? Sie wissen damit ohnehin nichts anzufangen.
                -Ihnen fehlt es schlicht an Rüstzeug, solch unterschiedliche Werte aus der gleichen Quelle zusammenzubringen.
                -Das ist Mathematik der gehobenen Sekundarstufe, wieder einmal haben Sie ein grundsätzliches Verständnisproblem mit Mathematik, die über Grundschule hinausgeht sowie mit relativen Zahlen. Wie gesagt, für Elektroingenieure mehr als ungewöhnlich.
                Dabei belasse ich es, es wären sicher noch mehr zu finden, welche Äusserung davon ist nicht pampig? Aktion>Reaktion
                Oder die Bewertung eines anderen Teilnehmers:
                [Du warst nicht respektlos, die Gegenseite hat auch nach meinem Empfinden – daher mein Versuch der Versachlichung – die Grenze der zuträglichen Polemik überschritten. ]

                Daneben ignorieren Sie beharrlich meine Bitte, das Thema endlich zuzumachen. Auch so etwas nenne ich grob unhöflich.
                Mir war nicht klar, das Sie hier Themen einfach schliessen. Bei alten Themen kann ich auch ohne weiters noch kommentieren, was meinen Sie?

                Diese Wirkung ist keine Philosophenfrage, sondern „Kalte Progression“. Das ist betragsmäßig keine Diskussionsfrage, sondern exakt messbar. Eben Mathematik (Statistik).
                Nein, und ich dachte wirklich, das kann ich mir wünschen, sowas aber auch, da ist harte Mathematik im Spiel? Das Sarkasmus meine Waffe der Wahl ist, wissen Sie ja wohl zur Genüge.
                Deswegen habe ich die Zahlen gepostet, die zeigen, das es auch eine Reallohnanhebung gab.
                Wie das defniert ist mit der kalten Progression hat das Ministerium ja geschrieben:
                [Definition der kalten Progression
                Als kalte Progression werden Steuermehreinnahmen bezeichnet, die entstehen, soweit Einkommenserhöhungen die Inflation ausgleichen und es in Folge des progressiven Einkommensteuertarifs bei somit unverändertem Realeinkommen zu einem Anstieg der Durchschnitts-belastung kommt.
                Einkommenssteigerungen, die über die Inflationsrate hinausgehen, erhöhen die steuerliche Leistungsfähigkeit. ]
                Quelle : Seite 1 Ihres Links :Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016

                • In Dubio 27. Juni 2017, 15:30

                  Wir reden von heute. Sonst können wir gleich den ganzen Thread aufrollen. Sie mögen das vielleicht, ich definitiv nicht.

                  Genauso wenig habe ich Interesse, mit Ihnen oder auch generell generelle Definitionen zu diskutieren. Das bedeutet nämlich die Auflösung aller Maßstäbe.

                  Sie können in jedem Thread schreiben, nur zur Diskussion werden Sie keinen mehr finden. Aktuell wird dieser noch fleißig gelesen, ich würde jedoch gerne ein neues Thema aufmachen, wenn ich dazu auch ein paar Tage wahrscheinlich benötige.

                  • Rauschi 27. Juni 2017, 16:02

                    Wir reden von heute.
                    Sie erwarten nicht ernsthaft, das ich alle Ausfälle einfach vergesse, nur weil Sie zwischen durch auch wieder sachlich sein können?
                    [-Sie wissen, was Reallohn meint, oder?]
                    War von heute, also so ganz kommen Sie wohl nicht aus Ihrer Haut, gelle.
                    Aber natürlich können Sie das hier beenden, ist ja Ihr Thema, wenn Sie das vom schreiben abhält.
                    Bleibt aber noch immer die Frage vom Anfang, wenn es durch die Abschaffung des Soli und der kalten Progression zu Einnahmeausfällen kommt, was ja nun fest steht, wo sollen dann Ausgaben gekürzt werden, oder meinen Sie dann einfach, der Staat macht eh das Falsche damit, da kann er auch drauf verzichten?

                    • In Dubio 27. Juni 2017, 16:13

                      CitizenK weist auf etwas hin, Sie nicken eifrig, waschen Ihre Hände in Unschuld, verletzen mal nebenbei die Vertraulichkeit des Wortes und machen weiter wie gehabt. Schließlich sind Sie beleidigt.

                      Sie beziehen ein Einkommen, ein Teil davon hängt am Gewinn Ihres Unternehmens. In einer leut- und bierseligen Nacht verspricht Ihr Chef Ihnen darüber hinaus eine zusätzliche Zahlung von 2.000 EUR, allerdings ohne Vertragsgrundlage. Sie buchen aus lauter Freude neben ihrem Standardurlaub eine weitere Fernreise. Zwei Wochen später kann sich Ihr Chef wegen des Alkoholgehalts an nichts mehr erinnern. Was tun Sie? Die Darlehenszahlungen an Ihre Bank stornieren? Essensrationen für sich und Ihren Mann festsetzen? Das Auto verkaufen? Zur Erinnerung: Sowohl Ihr normales Gehalt als auch Ihr Jahresbonus sind nicht tangiert.

                      Viel Spaß beim Grübeln!

                    • Rauschi 27. Juni 2017, 17:44

                      CitizenK weist auf etwas hin, Sie nicken eifrig, waschen Ihre Hände in Unschuld, verletzen mal nebenbei die Vertraulichkeit des Wortes und machen weiter wie gehabt. Schließlich sind Sie beleidigt.
                      Ich wasche meine Hände in Unschuld? Ich habe Zweifel an meiner Selbstwahrnehmung zum Ausdruck gebracht, etwas, das Ihnen offensichtlich völlig fremd ist.
                      Zitat [Nochmal die Frage, war ich respektlos, so völlig ohne Anlass? Kann ja sein, das meine Selbstwahrnehmung auch getrübt ist.]
                      Was war der Anlass des Mailverkehs, meine Begeisterung für Ihr Verhalten? Was ist mit Vertraulichkjeit des Wortes gemeint, steht das etwas nicht auch hier im Blog, was Sie mir dann nochmals geschrieben haben? Nein, ich kann da keinerlei Unterschied erkennen, ich habe ja nicht mal an Sie geschrieben, sondern an den Blogbetreiber. Dort hatte ich gebeten, das Sie mir nicht mehr anworten sollen, wenn ich mich mit einem anderen Kommentator austausche. Schon daran haben Sie Sich nicht gehalten, mit Ihrem ersten Kommentar danach.

                      Viel Spaß beim Grübeln!
                      Das können Sie knicken, Ihre Beleidigungen dürfen Sie an andere verschwenden, mich trifft das nicht mehr, ich weiss ja, von wem es kommt.

                      Mehr Erfolg bei Nächsten Artikel und dem nächsten, den Sie prügeln möchten.

                    • Rauschi 27. Juni 2017, 19:34

                      2014 ließ der Bundesfinanzminister Szenarien rechnen, wie die von den Bundespolitikern geliebte Steuer durch Eingliederung in den Steuertarif erhalten werden könnte. Das Ergebnis war dabei eindeutig: gerade bei einer „naiven“ Vereinheitlichung, bei der das Aufkommen von 18 Milliarden Euro gemäß dem geltenden Tarif linear-progressiv der Einkommensteuerschuld zugeschlagen würde, kennt dabei klare Gewinner und Verlierer. Während die unteren 50% der Steuerzahler deutlich belastet würden, hätten die oberen 10% keine Nachteile zu befürchten. Vor die Alternative gestellt, die Ergänzungsabgabe nur um den Preis einer steuerlichen Belastung niedriger Einkommen erhalten zu können, gilt diese Strategie als politisch tot in Berlin.

                      Das ist es, was er favorisiert, da spielt dann auf einmal der Alleinverdiener mit 2 Kindern keine Rolle mehr, eben noch Freund, schon keine Skrupel, den zu belasten, die Logik erschliesst sich mir nicht.

                  • Logos 27. Juni 2017, 18:21

                    Sie beziehen ein Einkommen, ein Teil davon hängt …
                    … normales Gehalt als auch Ihr Jahresbonus sind nicht tangiert.

                    Thematischer Bezug?

                    • Rauschi 27. Juni 2017, 19:18

                      Ich nehme an, der Chef hat sich mit dem Geld, was er durch die Abschaffung des Soli spart, betrunken. Ist wie immer, die Grosser feiern, und die Kleinen dürfen sehen, wo Sie bleiben, haben halt Pech, das sie in Pietsch Augen keine Leistungsträger sind.

          • Rauschi 27. Juni 2017, 11:49

            Die Progression ist dafür gemeint und gedacht, jemanden höher zu besteuern, wenn er sich tatsächlich verbessert.
            Wie soll das fest gestellt werden? Wenn nicht an Reallohnsteigerungen, woran bitte dann?

  • Rauschi 27. Juni 2017, 12:15

    Was ich oben beschrieben habe, ist die „Kalte Progression“, nämlich die 500 Euro zusätzlich an den Fiskus. Und das, Rauschi, ist unstreitig zwischen Finanzwissenschaftlern und Steuerexperten
    Was ist unstreitig, die 500 oder das es kalte Progression gibt? Letzteres hat niemand bestritten, nicht mal wir „Laien“.

    • In Dubio 27. Juni 2017, 13:42

      Der statistische „Durchschnittsbürger“, den das BMF verwendet, ist eine Fiktion. Er altert nicht, er bekommt keine zusätzlichen Kinder, selbst die Frau bleibt gleich. Der Staat soll analog zur Entwicklung des BIP oder besser Volkseinkommens mit dem Einkommensteueraufkommen partizipieren. Das ist aber nicht der Fall, der Staat bekommt einen größeren Teil vom Kuchen. Das zeigt sich im makroökonomischen Vergleich, wenn man das Einkommensteueraufkommen in Bezug zum Volkseinkommen setzt und dies zeigt sich eben bei dem Vergleich dieses fiktionalen Durchschnittssteuerzahlers. Diese Wirkung ist keine Philosophenfrage, sondern „Kalte Progression“. Das ist betragsmäßig keine Diskussionsfrage, sondern exakt messbar. Eben Mathematik (Statistik).

      • Rauschi 28. Juni 2017, 09:40

        Das soll eine Antwort auf meine Frage sein? Auf welchen Teil den, welchen ich schon beantwortet hatte? Die 500 können gar nicht unstreitig sein, denn es kommt bei Ihnen schlicht keine Reallohnerhöhung vor, jede Erhöhung soll nicht steuerwirksam werden, wenn ich das richtig verstehe.

      • popper 29. Juni 2017, 10:03

        An solcher dumpfbackiger Thematisierung der sogenannten „kalten Progression“ zeigt sich doch, dass man dort angebliche Ungerechtigkeiten anprangern will, die man in anderen Zusammenhängen tunlichst vermeidet. Denn, dass Steuerzahler, wenn sie mehr Einkommen beziehen, auch mehr Steuern zu bezahlen haben, hat mit kalter Progression gar nichts zu tun. Gleichen Lohnerhöhungen die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus aus, ist die Steuererhöhung berechtigt, weil auch der Staat mehr für Dienstleistungen, Löhne und seine Sachausgaben zahlen muss. Zu differenzieren ist bei sachlicher Diskussion, ob von den Grenzsteuersätzen oder dem Durchschnittssteuersatz eines Steuerpflichtigen die Rede ist. Denn ein höhere Grenzsteuersätze machen sich beim Durchschnittssteuersatz nur in abgeschwächter Form bemerkbar. Von „kalter“ Progression kann nur dann die Rede sein, wenn die Grenzsteuerbelastung sich erhöht und das Realeinkommen nicht entsprechend mitwächst, was beim progressiven Steuersystem immer eintritt, wenn sich der Steuertarif am Nominaleinkommen orientiert. Das wäre zu vermeiden, wenn sich die Grenzsteuersätze nicht an absoluten Einkommenswerten festmachen, sondern die Inflationszielrate von ca. 2% an dynamisierten Gehaltsstufen orientieren. Dann bliebe der Grenzsteuersatz hinsichtlich des reinen Inflationsausgleichs bei der Erhöhung des zu versteuernden Einkommens unverändert, und der Staat kassierte nicht allein wegen des Zusammenspiels von Progression und Inflation laufend überproportional mehr Steuern.

        Hier ein fiktives Beispiel: Der Verdienst 3000 € mtl., wird mit einem Durchschnittssteuersatz von 20 Prozent versteuert, was im ersten Jahr gilt. Im Jahr darauf beträgt die allgemeine Preissteigerung 2%, so dass sich der Verdienst nominal um 2% erhöht. Dann ergibt das 3060 € und läuft wegen der Inflation auf ein Nullwachstum des Realeinkommens hinaus. Damit nun auf die zusätzlich verdienten 60 € kein höherer Grenzsteuersatz gezahlt werden muss, soll im Jahr 2 der nächsthöhere Grenzsteuersatz erst ab den 3060 € gelten. Die neue Einkommensstufe berechnet sich anhand der alten (3000 €) multipliziert mit der Inflationsrate von 2%. Die Steuerlast beläuft sich im zweiten Jahr also auf 612 € (= 0,2 * 3060 €). Sie ist gegenüber der alten Steuerlast von 600 € um die gleichen 2% gestiegen wie das Nominaleinkommen. Gleichgeblieben ist aber der Durchschnittssteuersatz von 20%. Ergebnis: es liegt keine kalte Progression vor.

        Hier erhält der Staat bei den Steuereinnahmen also ebenfalls lediglich einen Inflationsausgleich. Bei einer solchen Dynamisierung des progressiven Einkommensteuertarifs würden die Steuerzahler allein aufgrund positiver Preissteigerungsraten und entsprechender Einkommenszuwächse nicht immer stärker aus den niedrigen Grenzsteuersatzbereichen herauswachsen. Sachlich gerechtfertigt wäre vielmehr, dass nur derjenigen höhere Grenzsteuersätze auf steigendes Einkommen erfahren, deren reale, d.h. preisbereinigte Leistungsfähigkeit zugenommen hat. Und Menschen, deren Einkommen mit der Zielinflationsrate nicht Schritt hält, würden sachlich gerechtfertigt, in Einkommensteuertarifbereiche mit niedrigeren Grenzsteuersätzen rutschen. Hinzukommt, dass der Steuertarif anders gestaltet sein müsste. Einmal sollte das Einkommen ab dem ein höherer Spitzensteuersatz greift, wesentlich höher liegen z.B. für Alleinstehende bei etwa 150.000 EURO Jahreseinkommen. Und bei einigermaßen gleichmäßig gestalteten Grenzsteuersätzen der Spitzensteuersatz bei mindestens 50%.

        Die Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen Anpassung der Einkommensgrenzen der Steuerklassen an die Inflationsrate, damit sie entsprechend der Preissteigerung zunähmen, findet im Übrigen auch bei Hartz-IV-Sätzen, bei Wohngeld oder Bafög-Leistungen nicht statt. Auch dort erfolgt keine zeitnahe, automatische Anpassung an die tatsächliche durchschnittliche Inflationsrate. Aber darüber regen sich Herr Pietsch und seine Jochgenossen natürlich nicht auf.

        • In Dubio 29. Juni 2017, 10:36

          Sie schreiben das, was ich fordere: die Indexierung des Einkommensteuertarifs. Bei den Sätzen des Sozialgesetzbuches gibt es eine Routineprüfung und Anpassung. Es ist also umgekehrt, der Steuerzahler ist auch gegenüber Transferempfängern benachteiligt.

          • Rauschi 29. Juni 2017, 11:38

            regelmäßigen Anpassung….findet im Übrigen auch bei Hartz-IV-Sätzen, bei Wohngeld oder Bafög-Leistungen nicht statt.
            Daraus können Sie schliessen, das
            Es ist also umgekehrt, der Steuerzahler ist auch gegenüber Transferempfängern benachteiligt.
            Nein, der eine zahlt mehr Steuern, wird aber Netto immer noch mehr zur Verfügung haben, da nicht die komplette Erhöhung wegsteuert wird, und der andere bekommt nicht mehr für seinen Bedarf, obwohl für beide die Preise gestiegen sind. Wer soll denn da bevorzugt werden? Beide haben weniger Geld zur Verfügung, gerechter können Sie es sich doch gar nicht denken.
            Auch, wo denn noch?

            • In Dubio 29. Juni 2017, 14:46

              Leistungen nach SGB II werden gemäß der allgemeinen Preisentwicklung im regelmäßigen Turnus erhöht. Im Steuerrecht gibt es keine analoge Regelung. Zumindest in Ihrem eigenen Beritt sollten Sie etwas sattelfest sein, das über die Vertretung einer politischen Meinung hinausgeht.

              • Rauschi 29. Juni 2017, 17:25

                Leistungen nach SGB II werden gemäß der allgemeinen Preisentwicklung im regelmäßigen Turnus erhöht.

                Alle Paar Jahre und dann wird die Grundlage jeweils verändert:
                [ Die Ermittlung ergab im Ergebnis einen um 2,81 Euro erhöhten Regelbedarf für eine Einzelperson, die im politischen Abstimmungsprozess auf fünf Euro aufgerundet wurde…
                Nach den im Juni 2013 veröffentlichten Zwischenergebnissen eines Forschungsprojekts der Böckler-Stiftung hätte der Eckregelsatz um etwa 27 Euro steigen müssen, wäre bei der Neuberechnung des Regelbedarfs nach den Vorgaben des BVerfG die bis dahin geltende Methode angewendet worden. Im Jahr 2013 würde er damit bei 407 Euro liegen.
                Zudem kritisiert die Studie die freihändige Veränderung der Bezugsgruppe bei den Alleinstehenden. Es werde nicht mehr auf die unteren 20 Prozent, sondern nur noch auf die unteren 15 Prozent der Haushalte referiert. Damit liege real die obere Einkommensgrenze um rund 82 Euro niedriger.]
                Quelle: http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/hartz-iv-regelsatz-berechnung-statistik-menschenwuerde/

                Tatsächliche Erhöhung für 2017:
                [Wer Grundsicherung bezieht, erhält ab Januar 2017 mehr Geld. Der Regelsatz für Alleinstehende steigt von 404 Euro auf 409 Euro pro Monat. Die Grundsicherung für Kinder vom 7. bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres erhöht sich um 21 Euro. Der Bundesrat hat dem zugestimmt.]
                Quelle: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/09/2016-09-21-erhoehung-regelbedarf.html

                Also automatische Indexierung sieht für mich anders aus, aber bitte, wenn Sie darin eine ungerechtfertigte Bevorzugung sehen, bleibt Ihnen das unbenommen. Bei der Steuer gibt es auch regelmässig Reformen, ist das keine Anpassung?

                Wie Sie aus der Aussage, es gäbe keine Anpassungen auf eine Bevorzugung kommen, das war die Frage und da wurde auch andere Felder angeführt, wie Wohngeld und Bafög, das eben sehr lange nicht angepasst wurde. Sie haben ja nicht mal erwähnt, das es für einen Teil der Aussage nicht stimmt, und tatsächlich überprüfe ich nicht alle Aussagen anderer Teilnehmer, dieses Privileg ist Ihnen vorbehalten. Da ich kein Betroffener bin, habe ich nur mitbekommen, das alle paar Jahre eine Erhöhung statt fand, meist um den Dreh 5 Euro.

                Ja, es wird erhöht, da haben Sie recht. Stellen Sie Sich so wirklich eine Indexierung der Steuer vor? Dann gute Nacht.

              • popper 29. Juni 2017, 22:40

                Herr Pietsch, was Sie hier schreiben: Leistungen nach SGB II werden gemäß der allgemeinen Preisentwicklung im regelmäßigen Turnus erhöht. ist unzutreffend (s. RBRG). Maßgebend für die Bestimmung der Preiskomponente ist eben gerade nicht der allgemeine Verbraucherpreisindex, sondern ein spezieller Preisindex (Basisjahr 2010).

                Und ihr Hinweis: Im Steuerrecht gibt es keine analoge Regelung. zeigt, wie Sie in geradezu „obszöner“ Weise einen Sachzusammenhang missverstehen und etwas in Abrede stellen, was gar nicht in Rede steht.

                Rausch u.a. haben recht, ihre Diskussiosmittel sind unakademisch, oberflächlich und unnötig kontrovers.

                Eins muss ich in dem Zusammenhang noch loswerden. Sie werten die Aussagen von Frau Herrmann in ökonomischen Fragen mit dem Hinweis ab, sie sei keine Ökonomin und hätte alles, was sie über Ökonomie weiß sich angelesen. Und halten diesen Nonsens offensichtlich auch noch für einen begründeten Einwand. Ihnen ist wohl nicht klar, dass die berufliche Herkunft einer Person für die Wah- oder Falschheit seiner Aussagen ohne Bedeutung sind. Die Anti-Autorität ergibt sich aus belastbaren Fakten und nicht, wie Sie es versuchen aus der Person oder Autorität. Natürlich haben einige hier schon gemerkt, dass Sie Antworten von Autoritäten bevorzugen, die ihnen recht geben. Und mit denen Sie übereinstimmen. Deshalb besagt ihr Urteil über die sachlichen Kompetenzen in ökonomischen Fragen von Frau Herrman gar nichts. Es sei denn, Sie hätten sich die Mühe gemacht, ihre Argumente und deren Begründungen zu überprüfen. Was aufrund ihrer abfälligen Einlassung mehr als fraglich bleiben muss.

                • CitizenK 30. Juni 2017, 05:06

                  „….keine Ökonomin“

                  Das ist in der Tat ein armseliges Argument. Vielleicht stemmt sich da jemand gegen den Schirrmacher-Effekt? Was, wenn diese Frau (also auch die Linken, die Linken!) in vielen Punkten recht hat? Was ist dann mit dem neoliberalen Weltbild? Dann wäre ja der Porsche im Loft-Spezial-Aufzug nicht mehr ein Zeichen von überlegener Leistungsfähigkeit, sondern eine Obszönität? Und selbst die „Freude am Fahren“ im 7er wäre auch nicht mehr so groß. Und dieser Beitrag wäre dann kein Ausdruck von Sozialneid, sondern ein Hinweis auf gesellschaftliche Missstände.

                  • In Dubio 30. Juni 2017, 07:33

                    Ulrike Herrmann wurde als Leumund für eine finanzwirtschaftliche Frage herangezogen. Ihr Anstoß ist nicht Erklärung, sondern die Verbreitung einer politischen Message. Beides ist legitim, nur sollte man es nicht verwechseln.

                    Linke (mein Lieblingswort :-), aber es passt leider so oft) neigen dazu, Entwicklungen zu negieren. Gestern war ich hier mit einer Anklage befasst, niemand sei gegen Deregulierung, Steuerhinterziehung und was der Kanon sonst zu bieten hat. Nicht aufgenommen wurde dabei, dass nicht allein auf der politischen, sondern auch auf der verwaltungstechnischen Ebene der Zug seit nun fast einem Jahrzehnt in die andere Richtung fährt. Da frage ich mich schon, kann man so blind sein? Und während solche Parteien gerne Schlagzeilen wie die von der (drohenden) Altersarmut für Kampagnen auszuschlachten, fällt nicht auf, dass jede Studie ihre politischen Konzepte zu deren Bekämpfung zerschlägt.

                    Da es Ihnen wie mir in diesem Blog auch um den Ton geht, konnten Sie diese Woche eine interessante Beobachtung machen: absolute Nüchternheit von mir wurde regelmäßig mit giftigen Spitzen bis hin zu Beschimpfungen beantwortet. Sie hatten gerade auf einen reagiert.

                    • Rauschi 30. Juni 2017, 08:29

                      Und während solche Parteien gerne Schlagzeilen wie die von der (drohenden) Altersarmut für Kampagnen auszuschlachten, fällt nicht auf, dass jede Studie ihre politischen Konzepte zu deren Bekämpfung zerschlägt.
                      Ja genau, das Rentenkonzept der FDP ist sicher wegweisend. Haben die überhaupt eins? Die CDU sieht überhaupt keinen Handlungsbedarf, verstehen die diese Studien auch nicht?
                      Wenn die Hauptursache laut Bertelsmann Befristung, Teilzeit,Leiharbeit, Arbeitslosigkeit sind, warum sollte dann die Beseitigung nichts an dem Problem ändern? Das verstehe, wer will.

                • In Dubio 30. Juni 2017, 07:43

                  Frau Herrmann hat eben keinen belastbaren Fakt geliefert. Sie hat den niedrigsten Progressionseffekt eines Jahres nicht durch alle Steuerzahler, sondern durch alle Bürger des Landes geteilt, um zu demonstrieren, wie gering die Auswirkung wäre. Das ist sowohl finanzwirtschaftlich unseriös als auch statistisch.

                  Rauschi hat bestritten, dass es im Sozialrecht eine Indexierung der Leistungsbezüge gäbe. Es ist keine politische Frage, dass dies falsch ist, es ist eine juristische. Es ist richtig, es gibt keinen Sachzusammenhang zwischen Steuer- und Sozialrecht. Den hat aber auch keiner hergestellt, sondern es wurde eine Analogie gezogen. Es wäre schön, wenn die Steuerbeträge einer ähnlichen Indexierung unterliegen würden wie die Sozialleistungen. Das haben Sie ja auch so gesehen, bevor Sie nun wieder einen Haken schlagen.

                  Wieder mal gelingt es Ihnen nicht, im Ton ausschließlich sachlich zu bleiben. Damit bleiben Sie, wie zwei andere inzwischen auch, für mich auf der „Quarantäneliste“. Sie können fleißig miteinander diskutieren, aber eben nicht mit mir.

                  • Rauschi 30. Juni 2017, 08:22

                    Frau Herrmann hat eben keinen belastbaren Fakt geliefert. Sie hat den niedrigsten Progressionseffekt eines Jahres nicht durch alle Steuerzahler, sondern durch alle Bürger des Landes geteilt, um zu demonstrieren, wie gering die Auswirkung wäre.
                    Frau Herrmann hat gar nicht von der Progression geschrieben und auch nicht gerechnet, bitte belegen Sie Ihre Aussage endlich mal.
                    Nochmal zum Nachlesen: trotz mehrfacher Erwiderung auf Ihre Aussage, die 16 Euro stammen aus Ihrem Link, das habe ich jetzt zum dritten und abschliesenden Mal geschrieben

                    Wieder mal gelingt es Ihnen nicht, im Ton ausschließlich sachlich zu bleiben. Damit bleiben Sie, wie zwei andere inzwischen auch, für mich auf der „Quarantäneliste“. Sie können fleißig miteinander diskutieren, aber eben nicht mit mir.
                    Nicht ausschliesslich sachlich? Sobald das bei Ihnen der Fall ist, können wir uns sicher darauf einigen, aber erst dann und nicht als Vorleistung.
                    Sie schreiben: Ich rede nicht mit Dir, um es dann doch zu tun?

                  • popper 30. Juni 2017, 16:41

                    Herr Pietsch unterstellt: Frau Herrmann hat eben keinen belastbaren Fakt geliefert. Sie hat den niedrigsten Progressionseffekt eines Jahres nicht durch alle Steuerzahler, sondern durch alle Bürger des Landes geteilt, um zu demonstrieren, wie gering die Auswirkung wäre. Das ist sowohl finanzwirtschaftlich unseriös als auch statistisch.

                    Das ist wieder nicht korrekt. Frau Herrmann hat nicht durch alle Bürger, sondern durch alle Steuerpflichtigen in Deutschland geteilt. Und das sind nach § 1 Abs. 1 Satz 1 EStG alle natürlichen Personen, die „im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben“ ergo ist ihre Behauptung mindestens irreführend.

        • Rauschi 29. Juni 2017, 11:52

          Hallo Popper,
          ich habe da eine Bitte an Sie, können Sie Ihrer Frau die unten stehende Rechnung vorlegen und fragen, ob besonders der gefettet Teil aus Sicht einer Steuerfachfrau korrekt ist, denn ich kann rechnen wie ich will, ich komme nicht auf eine Geamtbelastung nach 10 Jahren von 5500 Euro.
          Aber ich bin ja nur ein Laie, deswegen die Frage an den Fachmann/frau.
          Besten Dank im Voraus.

          [Okay, Stift raus. Malen Sie auf ein Blatt Papier einen Zeitstrahl. Tragen Sie von links nach rechts von t0 bis t+1 ab. Fertig? Gut. Nun tragen Sie bei t0 die Zahl „0“ ein. Bei t+1 kommt „100“ rein, bei t+2 ebenfalls „100“ und so weiter. Fertig? Tragen Sie darüber nun bitte wie folgt die kumulierten Beträge ein. Bei t+1 „100“, t+2 bitte „200“, t+3 „300“, bis Sie bei t+10 mit „1000“ angekommen sind.

          Was haben Sie jetzt gemacht? In der ersten Periode nach der Steuerreform zahlen Sie 100 Euro „zuviel“ Steuern, in der zweiten kommen weitere 100 dazu, folglich zahlen Sie bereits 200 Euro zuviel. Und jetzt werden Sie ablesen können, dass Sie nach 10 Jahren 1000 Euro zu viel Steuern entrichten. Sie zahlen aber nicht nur in t+10 1.000 Euro Zuviel, sondern haben in den Vorperioden weitere 4.500 Euro zu viel bezahlt.]

  • popper 30. Juni 2017, 08:27

    Pietsch summiert die Beträge auf, d.h. er tut so als wären im ersten Jahr 100 € und dem Jahr 2 das Zweifache, Jahr 3 das dreifache usw. nur so kommt er auf die 5.500 €. Diese Rechnung ist mathematisch korrekt, aber steuerrechtlich Nonsens. Denn die Steuerschuld ergibt sich aus der Differenz zwischen Ein- und Ausgaben. Und die ändern sich in der Regel jährlich. Im Übrigen ist in Deutschland jeder steuerpflichtig, vom Baby bis zum Greis. Kinder haben einen sogenannten sachlichen Steuerfreibetrag. Insofern ist die Rechnung von Frau Herrmann nicht verkehrt.

    • Rauschi 30. Juni 2017, 10:54

      Insofern ist die Rechnung von Frau Herrmann nicht verkehrt.
      Nicht von Frau Herrmann ist die Zahl 16, sondern vom Finanzminsterium.
      Das steht in dem von Herrn Pietsch verlinkten „Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommen-steuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 “ des Bundesfinanzminsteriums.
      Da steht wortwörtlich :Seite 1[Um zu verhindern, dass diese Abweichungen bei Berechnungen über mehrere Jahre kumulieren, wird im Folgenden die kalte Progression nicht im Vergleich zu einem festen Basisjahr sondern von Jahr zu Jahr quantifiziert. Das bedeutet, die kalte Progression des Jahres t+1 wird für die Steuerpflichtigen des Jahres t ermittelt, diejenige des Jahres t+2 für die Steuerpflichtigen des Jahres t+1 usw. ]
      Seite 6 [Für die Steuerpflichtigen ergab sich im Jahr 2013 durch die kalte Progression im Durchschnitt eine jährliche steuerliche Auswirkung von 16 Euro.]
      Ich kann den Link nicht posten, dann wird der Kommentar nicht angenommen, aber einfach oben im Artikel bei den blau unterlegten Worten „mindestens 2 Milliarden Euro“ klicken, schon sind Sie da.

      Pietsch summiert die Beträge auf, d.h. er tut so als wären im ersten Jahr 100 € und dem Jahr 2 das Zweifache, Jahr 3 das dreifache usw. nur so kommt er auf die 5.500 €.
      Wie er dahin kommt, ist mir mittlerweile auch klar, nur war die Grundlage, eine jährliche „Überzahlung“ von 100 Euro, das hat er ja auch zu Beginn geschrieben: [Bei t+1 kommt „100“ rein, bei t+2 ebenfalls „100“ und so weiter.] Also jeweils 100 Euro pro Jahr, ergibt nach Adam Riese und 10 Jahren 1000 Euro insgesamt und nicht 5500.
      Auf die 100 Euro kommt man mit der angeblich aufgelaufen Summe von 35 Milliarden und 27 Millionen Steuerzahlern und 12 Jahren, genau sind es 108, zum Rechner einfach 100, dann haben wir einen Mittelwert für alle 27 Millionen. Da ich diese Summe (die 5500) nicht nachvollziehen konnte, habe mehrfach nachgefragt, aber nur die Antwort bekommen, das würde man in der Sekundarstufe lernen und ich hätte wohl nicht aufgepasst. Die korrekte Anwort müsste also bei diesen Zahlen lauten: Sie haben nach 10 Jahren 1000 zuviel Steuern bezahlt und nicht 5500. Oder sehe ich da was falsch?

      Gruss Rauschi

      • popper 30. Juni 2017, 13:02

        Natürlich ist ihre Rechnung richtig, was Pietsch hier bietet ist konfuse Kaffesatzleserei anhand mathematischer Fikton. Mit realen steuerlichen Entwicklungen hat das nichts zu tun. Die Steuerlast kulminiert nicht, sondern ergibt sich aus den zu versteuernden Einnahmen und diese variiert je nach Höhe der Stromgrößen Einnahmen und Ausgaben und steuerrechtlichen Veränderungen eines zu betrachtenden VZs.

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