Nieder mit dem Schweinesystem!


Alle Jahre wieder kommen die Arbeits- und Hygienebedingungen in der fleischverarbeitenden Industrie schlaglichtartig in den Blick einer breiteren Öffentlichkeit. Während Corona geschieht dies nun erneut und in besonderem Maße, weil die Schlachthöfe wahre Infektionsherde sind. Der Grund dafür ist recht einfach zu verstehen: Die Arbeitenden stehen nahe beieinander und müssen sich wegen des starken Hintergrundlärms ständig anschreien. Soweit ist das wenig überraschend. Leider ist auch wenig überraschend, dass gegen diese bekannten Probleme wenig unternommen wurde. Wo in der mindestens ebenso betroffenen Bildungsbranche detailliert ausgearbeitete Hygienepläne das Risiko minimieren sollen, gab es für die Schlachthöfe nichts. Und das hat System.Sehen wir uns zuerst die Arbeitsbedingungen an, ehe wir im Folgenden untersuchen, woher sie kommen, warum sie toleriert werden und welche Schritte gegangen werden könnten, das Problem zu lösen.

Arbeiten wie in Manchester

Die Arbeitsbedingungen in dieser Industrie erinnern nicht nur entfernt an die schlimmsten Exzesse während der Frühphase der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts. Einige Ausschnitte aus der Realität der Fleischerbetriebe liefert eine Artikel im Tagesspiegel:

Da seien zum Beispiel die Arbeiter afrikanischer Herkunft, die für 16-Stunden-Schichten, sechs Tage die Woche, im Monat knapp 700 Euro erhielten. Einer verletzte sich, hatte eine tiefe Schnittwunde an der Hand und erklärte seinem Vorarbeiter, er brauche Hilfe. Der Vorarbeiter schickte ihn blutend zurück auf seinen Posten. Er sagte nur: „Arbeiten! Arbeiten! Zeit ist Geld!“ […] Schnittwunden gehören im Schlachtbetrieb zu den häufigsten Arbeitsunfällen. Die Mitarbeiter hantieren mit Messern und Kettensägen. Sind ihre Verletzungen zu schwer, müssen sie zurück in ihr Heimatland, werden durch neue Kräfte ersetzt.

Die Arbeitenden haben auch nach Feierabend keine Ruhe vor dieser kapitalistischen Höllenvision. Sie schlafen in Massenunterkünften, die völlig verdreckt sind, wo sich viele einen Raum mit Stockbettpritschen teilen. Es gibt eine elektrische Kochplatte für alle, und nur eine Toilette. Wenig überraschend, dass unter diesen Bedingungen wahre Corona-Hotspots entstehen.

Das alles widerspricht selbstverständlich geltender Arbeitsgesetzgebung in Deutschland. Aber die Schlachthöfe rekrutieren ihr Personal seit den rot-grünen Reformen zu rund drei Vierteln von Subunternehmen aus Osteuropa, die über Werksverträge angestellt sind. Das ist eine wahre Lizenz zum Unterlaufen von Regelungen und zur Ausbeutung der Arbeitnehmenden.

Doch nicht nur das:

Durch die Farbe ihrer Mützen seien die Werkarbeiter von der Stammbelegschaft leicht unterscheid- und somit separierbar: „Sowohl am Fließband als auch in den Pausenräumen ist ihnen untersagt, sich mit der Stammbelegschaft zu unterhalten.“ Die Unternehmen wollten so verhindern, dass die Werkarbeiter von grundlegenden Arbeitnehmerrechten und Standards erführen, auf die sie sich dann berufen könnten. In manchen Betrieben gebe es extra Sicherheitskräfte, die aufpassten, dass die verschiedenen Gruppen nicht zueinanderfinden.

Solche Trennungsmaßnahmen sind auch aus anderen Betrieben bekannt, die Zeitarbeitnehmende und ähnliche diskriminierte Arbeitnehmendengruppen beschäftigen. Nicht nur wird so versucht, eine gemeinsame Front gegen die Ausbeutung und Gesetzesverstöße zu verhindern; es geht auch darum, die Werkarbeitende kontinuierlich unten zu halten und zu erniedrigen und dadurch jeden Gedanken an Widerstand auszutreiben. Dass sie praktisch keinerlei Rechte genießen, erschwert die Lage zusätzlich.

Die Schlachthofbesitzenden greifen zudem meist auf zwar illegale, aber praktisch nie sanktionierte Methoden zurück, wie man sie auch aus den Diktaturen der Ölscheichs kennt: Die Werkarbeitenden müssen ihre Ausweisdokumente bei Arbeitsantritt abgeben und bekommen sie – genauso wie ihren Lohn – erst am Ende der vereinbarten Arbeitszeit wieder zurück. Jeder Wechsel des Arbeitsplatzes, jeder Widerstand wird damit praktisch unmöglich.

Die erbärmlichen Lebensbedingungen werden zudem auch noch als Anlass genommen, die Werkarbeitenden weiter auszubeuten, indem vom Lohn völlige Fantasiepreise für die ranzigen Unterkünfte und das karge Essen abgezogen werden.

Wenn schon die Bedingungen für Menschen so schlecht sind, ist zu erwarten, dass das auch für die Tiere gilt:

Friedrich Mülln, der Gründer der „Soko Tierschutz“, hat in den vergangenen Jahren diverse Videos veröffentlicht, die Missstände in den Betrieben dokumentieren – und vor allem das Leid des Viehs zeigen. Schweine werden unzureichend betäubt und bei Bewusstsein an Schlachterhaken aufgehängt, wo man ihnen die Halsschlagader durchschneidet und sie ausbluten lässt. Verängstigte Rinder, die sich gegen das Betreten der Schlachträume wehren, werden mit dem Elektroschocker malträtiert, bis zu 170 Mal innerhalb weniger Minuten. Zum Teil werden die Tiere mit Wasser übergossen, dies macht die Schocks schmerzhafter, oder Stromstöße werden ins Gesicht oder den After gesetzt. Bolzenschüsse, die die Tiere eigentlich betäuben sollten, gehen oft daneben, sodass fünf Schüsse nötig sind, jeder einzelne zertrümmert ein Stück Schädel des Rinds. Es kommt vor, dass Tiere auf nassen Böden ausrutschen und sich die Beine brechen. Dann werden sie von Arbeitern zur nächsten Station geschleift. Die Bedingungen, unter denen Menschen in Schlachthöfen arbeiten und wohnen müssten, führten automatisch zu einer Verrohung, unter der die Tiere zusätzlich litten. „Wenn schon Menschen so schlecht behandelt werden, braucht es niemanden zu wundern, dass mit Hühnern, Rindern und Schweinen noch skrupelloser umgegangen wird“, sagt Mülln. Um die eigene Ausbeutung, aber auch die Misshandlungen des Viehs zu ertragen, flüchteten sich viele in massiven Alkoholkonsum. In einem großen Schlachthof in Bayern werde der Kopfschlächter, also derjenige, der für das Betäuben der Tiere und Durchtrennen der Hauptschlagader verantwortlich ist, von seinen Kollegen „Weißbier“ genannt. „Der Mann erscheint schon morgens alkoholisiert zur Arbeit, und zwar täglich.“ In einem anderen Betrieb entdeckte Mülln ein verstecktes Lager an Schnapsflaschen. Auch der Tierschutzbeauftragte des betreffenden Unternehmens sei stets betrunken gewesen.

Man braucht nicht zu hoffen, dass das Einzelfälle sind. Sieben Betriebe wurden der Soko kontrolliert, in allen sieben stießen sie auf dasselbe Bild, sechs der Betriebe mussten sofort stillgelegt werden. Es ist kaum anzunehmen, dass es anderswo besser aussieht. Aber wenn die Zustände einer kompletten Branche so katastrophal sind und den Behörden dies auch klar ist, warum unternimmt der Staat nichts dagegen?

Eine Galerie der Schurken

Ein Sprichwort besagt, dass der Erfolg viele Väter hat, der Misserfolg dagegen keine. Hier allerdings haben wir bereits so viele Eltern, dass bei einer Familienfeier durchaus Verwirrung aufkommen dürfte. Mit geltendem Recht hat das alles so viel zu tun wie die organisiertes Verbrechen, und in einem gewissen Maße ist es das auch. Wer also ist eigentlich zuständig? Das wären die Veterinärämter.

„Ohne öffentlichen Druck machen die Veterinärämter garantiert nichts.“ Tatsächlich habe er bereits erlebt, wie von ihnen informierte Behörden die Schlachthöfe warnten und dort dann versucht wurde, Beweise zu vernichten. „Es liegt an den Strukturen, den engen Verbindungen. Auf unseren Videos sind reihenweise die Mitarbeiter der Veterinärämter zu sehen. Sie stehen dabei und lassen die Misshandlungen geschehen.“ Die Offenlegung eines solchen Alltags durch Dritte sei für die Ämter „hochgradig peinlich“. Bei großen Betrieben muss ständig ein amtlicher Veterinär anwesend sein. Dass dieser im Zweifel wegsehe, liege auch daran, dass die eingesetzten Aufpasser keine Beamten seien. Die hoheitliche Aufgabe der Kontrollen werde an private Tierärzte ausgelagert. „Die hängen natürlich an ihrem Job, und wenn sie zu oft den Betrieb aufhalten, werden sie ausgetauscht.“ In ländlichen, bevölkerungsarmen Regionen kämen zudem persönliche Beziehungen zwischen Veterinären und Schlachthofpersonal vor – und sei es nur, dass die Kinder dieselbe Kita besuchen.

Hier zeigt sich auch wieder einmal der Nachteil daran, keine Beamten zur Verfügung zu haben, sondern „nur“ Angestellte des öffentlichen Dienstes. Wo die Staatsgewalt waltet, ist es manchmal einfach sinnvoller, eine unbestechlichere Kaste zur Kontrolle zur Verfügung zu haben (man beachte den Komparativ). Aber es sollte mittlerweile offensichtlich geworden sein, dass sich der Skandal der Fleischerbranche einer klaren Rollenzuschreibung entlang des Links-Rechts-Spektrums entzieht. Stattdessen ist für jeden was dabei: Staatsversagen, Korruption, Ausbeutung.

Staatsversagen, weil offensichtlich zum einen eine komplette Behördeninfrastruktur ihren Aufgaben nicht nachkommt. Veterinäre, die Hand in Hand mit den Verbrechern arbeiten, sind wie manche Finanzämter, die die Steuerschuld der großen und gut vernetzten Konzerne über die Büros der Ministerpräsidenten als Vermittler unter der Hand aushandeln und gerne mal vor anstehenden Razzien gewarnt werden. Hier zeigt sich ein Versagen des Staates in einer Breite, die atemberaubend ist. Die Strukturen sind völlig verrottet, in einem Ausmaß, das sich durch ein bisschen mehr Personal und die eine oder andere Reform nicht mehr beseitigen lässt.

Gleichzeitig aber haben wir es auch mit einer Art der politischen Korruption zu tun, denn die Zustände sind ja sattsam bekannt, seit vielen Jahren schon. Nur wird nichts dagegen unternommen. Egal wer an der Macht ist, hier handelt es sich um einen wahrlich unparteiischen Skandal. SPD-geführte Länder haben genauso Ausbeutung in den Schlachthöfen wie CDU-geführte, und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass in Baden-Württemberg weniger Tiere gequält werden als in Bayern oder dass einE FDP-AgrarministerIn hier eher für Abhilfe sorgen würde als eineR von der LINKEn.

Hubertus Heil, seines Zeichens SPD-Arbeitsminister, schickt sich nun an, Werkverträge in den Schlachthöfen zu verbieten. Wenig überraschend aber ist, anders als die restlichen Parteien, die FDP als einzige offen dagegen, das Problem der Werkverträge zu lösen. Und man muss ihr zugestehen: Da liegt sie mit der Mehrheitsmeinung in Deutschland durchaus auf einer Linie.

Wasch mich, aber mach mich nicht nass

Diese Aussage mag erst einmal verwundern. Würde man eine Meinungsumfrage machen, so würde sich wohl kaum eine Mehrheit für „Sind Sie für die Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen in der Fleischindustrie?“ finden. Aber die Kritik führt uns zum Kern des Problems. Denn die berechtigte Befürchtung der FDP, wie auch einiger Unions-AgrarpolitikerInnen, ist der Preis des Fleisches.

In Deutschland ist Fleisch nämlich geradezu absurd billig. Wir sind neben den Niederlanden, die noch vor Deutschland in der Europäischen Union das meiste und billigste Mastfleisch herstellen und das Problem daher sehr gut kennen, das wahrscheinlich einzige Land in Europa, in dem man im Supermarkt ein Kilogramm mariniertes Schweinefleisch für 1,99€ kaufen kann. Not-so-fun-fact: Ein deutscher Exportschlager nach China ist Schweinefleisch.

Wenn daher PolitikerInnen von CDU, FDP und AfD die Bedeutung billigen Fleisches für den deutschen Grill hervorheben, liegen sie damit definitiv auf Linie mit der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch, entgegen des Klischees, im europäischen Vergleich so hoch gar nicht ist, nehmen Fleisch und Wurst in der öffentlichen Wahrnehmung eine herausragende Rolle ein. Besonders im Sommer geht den Deutschen nichts über den mit Fleischwaren gefüllten Grill.

Dass auf diesem Grill das billigstmögliche Fleisch landet, ist dagegen sehr wohl eine deutsche Eigenheit. Nicht nur kostet das Fleisch geradezu absurd wenig, teilweise sogar unter dem Herstellungspreis (die Großbetriebe versuchen so aggressiv wie sonst wohl nur Amazon, Marktanteile zu erobern). Es ist auch noch qualitativ schlecht. Es sollte nicht überraschen, dass Fleisch für 1,99€ das Kilo nicht unbedingt fettarm und von glücklichen Schweinen aus Freilandhaltung stammt.

Es ist auch nicht anzunehmen, dass die deutschen Konsumenten bereit wären, reale Preise für Fleisch zu bezahlen. Der Standard der Lebensmittel in diesem Land ist ohnehin unterirdisch, aber dafür sind die Preise niedrig. Hierzulande bezahlt man für die meisten Lebensmittel gleich viel oder weniger als etwa in Polen oder Spanien, und das obwohl das Realeinkommen in Polen gerademal ein Viertel des deutschen beträgt!

Solange die Deutschen die kognitive Dissonanz aushalten, die Bedingungen, unter denen ihr Fleisch produziert wird zu verurteilen und gleichzeitig jeden in Bausch und Bogen verdammen zu wollen, der auch nur für eine Mahlzeit in der Woche eine vegetarische Alternative vorschlägt, solange wird sich an diesem Zustand auch wenig ändern – und wird auch im nächsten Wahlkampf wieder Front mit deutschen Bratwürsten gegen vegetarische Bratlinge gemacht werden.

Der Weg nach vorn

Parteien müssen ihre WählerInnen dort suchen, wo sie sind. Die Welt besser zu machen haben die Union, FDP und AfD ohnehin nie als ihre Aufgabe verstanden, weswegen es nur folgerichtig ist, die kognitive Dissonanz hier zu bewahren und die Mehrheit im Land gleich mit. Und die Grünen werden nach dem Debakel mit dem Veggie-Day von 2013 einen Teufel tun, noch einmal auch nur so viel wie einen Mucks in diese Richtung zu machen. SPD und LINKE sehen das Problem mit der Beseitigung der ausbeuterischen Arbeitsbedingungen vermutlich als gelöst. Wie also weiter?

Grundsätzlich ist es einfach. Westliche Gesellschaften müssen generell den Fleischkonsum reduzieren, sowohl aus umwelttechnischen als auch gesundheitlichen und ethischen Gründen. Das Grundproblem ist, dass man mit der Forderung allein bereits tief in den persönlichsten Bereich des Menschen eingreift, die Hoheit über die eigene Ernährung. Und da habe ich nur ein Ziel formuliert, ohne irgendeine politische Forderung oder gar Maßnahme damit zu verknüpfen.

An diesem Dilemma scheiterte 2013 die Grünen und der Veggie-Day: Viel niedrigschwelliger kann eine Maßnahme kaum sein, aber darum ging es ja auch nicht. Das Springer-CDU/FDP-Konsortium fand sofort den identitätspolitischen Ansatz und nutzte ihn meisterhaft. Seither wird diese Linie periodisch wiederholt. Fleisch zu konsumieren ist nicht nur eine  Entscheidung über den eigenen Speiseplan, sondern wird moralisch überhöht: Es ist ein Akt der Freiheit, ein Zeichen des Widerstandes gar. Das ist besonders absurd, weil Fleisch essen nun wahrlich keine Minderheitenposition ist.

Die politische Kommunikation ist auf diesem Feld also unbestreitbar schwierig. Gegen die albernen identitätspolitischen Momente anzugehen ist daher die erste Priorität. Denn eine grundsätzliche Reduktion des Fleischkonsums ist für niemanden ein Problem. Sobald wir von den verzerrten Vorstellungen eines Fleischverbots oder Grillparties ohne Steak weg sind, wird niemand grundsätzlich Einwände darin haben, dass einmal pro Woche kein Fleisch zu essen oder den Fleischkonsum wo möglich von rotem auf weißes Fleisch umzustellen gewaltige Opfer bedeutet.

Allein, über die Identitätspolitik der bürgerlichen und rechten Parteien und der Presse hinwegzukommen ist die größte Herausforderung. Die Vorstellung, mittels Verboten hier etwas erreichen zu können, ist offensichtlich irrig. Sie wird auch von keiner Partei ernsthaft erhoben (was die erwähnten Gruppen natürlich nicht davon abhält, dies trotzdem zu behaupten, aber das ist genauso Teil des politischen Diskurses wie der 53%-Spitzensteuersatzvergleich). Wirksam können daher nur Vorbilder sein, und da die wenigsten Menschen auf die Frage, wer denn ihr größtes Vorbild sei, mit „Claudia Roth!“ antworten, wird dieser Wandel nur gesamtgesellschaftlich zu erreichen sein.

Das heißt, es liegt bei jedem Einzelnen, und bei denen, die hervorgehobene Stellung haben, umso mehr. Prominente der einen oder anderen Couleur mögen mit einer Hinwendung zum Vegetarismus ihre größten Fans bewegen, aber das sind periphere Schauplätze. Viel wichtiger sind etwa Eltern und ihre Kinder. Papa muss vorleben, dass es auch Mahlzeiten ohne Fleisch geben kann, die gut schmecken. Dass sie vielleicht sogar der Standard sind. Und das ohne Zwang. Wenn die Kinder Fleisch essen wollen, fein. Aber man muss ihnen Alternativen aufzeigen.

Das gilt auch für die Schule. Die Kantinen und Fastfood-Anbieter sind eine Geißel der gesunden Ernährung, und ihr Angebot muss sich ändern, so dass es mehr fleischlose Alternativen gibt (und, wo wir gerade dabei sind, etwas weniger Kohlenhydrate…). Hier ist erneut die Vorbildfunktion relevant. Deswegen war auch der Veggie-Day so eine gute Idee. Man probiert mal was Neues.

Und das führt gleich zum nächsten Problem. Denn gesunde Ernährung, gerade wenn man auch nicht nur durch Fett und Kohlenhydrate ersetzen will (was leider viele vegetarische Gerichte tun), ist teurer als Billigfleisch und frittierte Kartoffelbeilagen. Will man weiter alle Nährstoffe einer gesunden Mahlzeit haben, die sättigt und gut schmeckt,  muss vor allem Protein zurück in den Mix. So oder so ist gesundes Essen teurer als ungesundes.

Und das ist ein zentraler Bestandteil unseres Problems. Und hier kann der Staat durchaus ansetzen. Ich habe schon einmal vorgeschlagen, mit staatlichen Maßgaben vor allem bei der Besteuerung anzusetzen, aber auch die Beimischung von ungesunden Zusatzstoffen ins Essen zu regulieren. Das hilft auch beim Problem der Ungleichheit.

Gerade bei Fleisch würde eine konsequentere Umsetzung des Arbeitsrechts sowie eine Verbesserung des Tierschutzes (den auch die FDP fordert, die gemeinsam mit den Grünen (!) einen entsprechenden Gesetzesentwurf eingebracht hat) bereits für eine Verteuerung sorgen. Dazu wäre es möglich, den Mehrwertsteuersatz auf Fleisch zu erhöhen und den auf Gemüse zu senken. Ausnahmeregelungen gibt es eh schon genug, da kommt es auf die nicht mehr an.

Zwar wäre das Kilo Schweinefleisch selbst für 3,99€ noch ziemlich pervers. Aber vielleicht bringt es zusammen mit den flankierenden Maßnahmen ein Umdenken in die Richtung, Fleisch als eine Art Delikatesse zu begreifen, etwas, das man sich gönnt – etwa auf der Grillparty – aber nicht etwas, das per default den Hauptteil der Mahlzeit bestimmt.

Aber: Alles, was ohne staatliche Eingriffe auskommt, ist hier grundsätzlich vorzuziehen. Einerseits wegen der Wirksamkeit. Was die Leute freiwillig und aus Überzeugung machen, hält besser und länger – und überzeugt dann auch wieder andere. Andererseits aber auch aus moralischen Gründen. Vorschriften und Regulierungen sind schließlich kein Selbstzweck.

Wenn also Maßnahmen, die wir völlig unabhängig von einer erweiterten Zielsetzung „Fleischkonsum reduzieren“ ergreifen, weil sie notwendig und richtig sind – Kampf gegen die Ausbeutung und unhaltbaren Arbeitsbedingungen, konsequenter Kampf gegen die industrielle Tierquälerei – ohnehin bereits Verschiebungen in der Preisstruktur und möglicherweise ein größeres öffentliches Bewusstsein schaffen, ist vielleicht gar nicht mehr nötig. Wir können dann Stück für Stück gesünder, nachhaltiger und nicht zuletzt leckerer essen.

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  • CitizenK 31. Mai 2020, 20:23

    Warum diese Sonntagspredigt? Wenn, wie Du selbst vorschlägst, einfach die gesetzlichen Bestimmungen durchgesetzt werden, ergibt sich das ganz von selbst.

    Die vehementen Verfechter des Rechtsstaates hier im Forum werden doch sicher zustimmen, dem Gesetz auch in Fleichfabriken unparteiisch Geltung zu verschaffen? Problematisch ist es, dass die selbsternannte „Rechtsstaatspartei“ dem im Wege steht.

    • Stefan Sasse 31. Mai 2020, 20:31

      Aus den von mir ausführlich genannten Gründen.

      • derwaechter 31. Mai 2020, 21:42

        Anders ausgedrückt wird sich also nicht viel ändern. Auf den Einzelnen zu setzen erscheint mir allzu optimistisch. Das klappt so gut wie nie, zumal wenn wir es wie hier mit einem systemischen Problem zu tun haben.

        Ich hätte eher die Hoffnung, dass eine Bundesregierung mit starker grüner Beteiligung oder sogar Führung hier etwas ausrichten würde. Bei aller Kritik, gab es da unter Rot Grün, mit eher schwachen und unerfahren Grünen, ja durchaus Versuche und Ergebnisse.

  • derwaechter 31. Mai 2020, 22:01

    Ich kann mich erinnern, dass im Deutschunterricht die Schlachthofbeschreibungen in Berlin Alexanderplatz mächtig Eindruck auf mich gemacht haben. Ich weiss nicht wie die Verhältnisse damals auch von den heutigen Unterscheiden. Aber fundamental besser war das wohl auch nicht.

    Sind die Bedingungen in vergleichbaren Ländern mit höheren Fleischpreisen (also fast ganz Europa) eigentlich viel besser als in Deutschland? Wenn nicht, dann wäre ein reines Schrauben an den Preisen wohl nicht ausreichend.

    • Stefan Sasse 31. Mai 2020, 22:10

      Kommt ja auch darauf an warum die Preise höher sind. Aber da kenne ich mich zu wenig aus.

      • Kning4711 31. Mai 2020, 22:20

        Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland scheint der Umstand, das Fleisch in Deutschland besonders billig ist, ein Stück weit ein Mythos zu sein – Es handelt sich um ein europäisches Problem. Vgl. https:www.rnd.de/wirtschaft/lebensmittel-gipfeltreffen-sind-fleischpreise-in-deutschland-wirklich-zu-billig-DEKBSFUJ2ZGGZH7KRHMFBD7M5Q.html%3FoutputType%3Damp

    • TBeermann 1. Juni 2020, 08:11

      Nur an den Preis zu gehen, dürfte tatsächlich wenig bis nichts bringen. Vor allem ist ja auch die Frage, wo (also an welcher Stelle der Wertschöpfungskette) die Preiserhöhung angeordnet wird. Wenn es nur für den Endverbraucher einen Mindestpreis gibt, kommt von dem Aufschlag bei den Bauern vermutlich wenig bis nichts an. Wenn, dann muss schon der Schlachthof dem Bauern mehr für das Tier zahlen müssen.

      Wenn man das mit den entsprechenden Auflagen an die Haltung verbindet (und die Bedingungen in den Schlachthöfen sowie die Vorgaben, in welchem Umkreis zum Haltungsort überhaupt geschlachtet werden darf extrem verschärft) könnte man für die Tiere ein Bisschen was erreichen.

    • Ariane 1. Juni 2020, 11:43

      Sind die Bedingungen in vergleichbaren Ländern mit höheren Fleischpreisen (also fast ganz Europa) eigentlich viel besser als in Deutschland?

      Es gab neulich einen Fall in NRW an der niederländischen Grenze, wo dann gleich zwei Länder mitverseucht waren. Würde mich nicht wundern, warum deswegen genau diese Grenze aufblieb.

      Ich meine bei Dänemark (oder auch Holland) ist es normal, die Schlachtindustrien im deutschen Grenzgebiet zu betreiben und das Fleisch dann in dem Land zu verkaufen.

  • Kning4711 31. Mai 2020, 22:14

    Der Verbraucher allein wird es mit seinem Konsum nicht richten können. Aber es wäre sicherlich schon geholfen, wenn die Menschen beim Tierwohllabel zur höchsten Kategorie greifen würden und tendenziell bewusst weniger Fleisch essen würden.
    Ich denke es sind mehrere Faktoren, bei denen man ansetzten könnte. Punkt 1 wären Vorgaben an die Erzeuger zu besseren Haltung, Punkt 2 wäre der Abbau von Anreizen welche die Massnproduktion begünstigten, Punkt 3 wäre die bessere Kontrolle von Erzeugern und Produzenten, flankiert gehört das Ganze mit vernünftiger Bildungsarbeit. Punkt 4 ist die Anpassung des eigenen Konsums – auch in der Kantine einfach mal nach Veggi fragen, oder sich erkundigen wo was Fleisch herkommt.
    Ich kann nur jedem empfehlen der es kann mal ein Fleischwerk zu besichtigen – danach isst man bewusster – wäre auch ein tolles Exkursionsziel für Schüler.

    • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 10:37

      Ja und nein. Würde der jährliche Fleischverbrauch um die Hälfte sinken, würde das schon einiges machen.

      Deinen Punkten stimme ich zu.

  • Hias 1. Juni 2020, 02:17

    Schon faszinierend, wie die Schlachthof-Manager nur so saudumm sein konnten und keinerlei Vorsichtsmaßnahmen gegenüber Covid-19 einzuführen. Alleine für diese Dummheit sollte man sie einsperren.

    Aber mit dem jetzigen Verbot der Werksverträge bin ich vorsichtig optimistisch, dass man diesem System zumindest ein bisschen beikommen kann. Und mittelfristig sind mE bessere Arbeitsbedingungen der Schlüssel für eine Verbesserung.
    Denn selbst wenn von heute auf morgen 50% der Deutschen vegetarisch leben würden, dann würde man einfach versuchen, die verringerte Inlandsnachfrage über vermehrte Exporte zu kompensieren. Mit noch größeren Kampfpreisen und noch extremerer Ausbeutung.

  • R.A. 1. Juni 2020, 10:06

    Oh je, da wird jetzt aber viel zusammengemischt!

    Die Arbeitsbedingungen, der Tierschutz, und eine generelle Forderung nach weniger Fleischkonsum. Das sind sehr verschiedene Probleme und entsprechend braucht man auch sehr verschiedene Lösungsansätze.

    Wie man es nicht macht zeigt wieder einmal der völlig inkompetente Hubert Heil. Die Mißstände werden nicht durch Werkverträge verursacht. Diese sind ein sehr nützliches Instrument um flexible Problemlösungen zu ermöglichen und zu Recht lehnt die FDP deren Abschaffung ab.

    Alle beschriebenen Probleme bei Arbeits- und Tierschutz lassen sich alleine durch bessere Vorschriften und vor allem bessere Kontrolle lösen. Und Beides wird durch Werkverträge nicht einen Millimeter behindert.

    Schwieriger wird es dann bei der Forderung nach Reduktion des Fleischkonsums. Und da halte ich eine weitere Verkomplizierung des Steuersystems nicht für sinnvoll – der Effekt auf den Endpreis wäre auch minimal.
    Sondern weil ja gleichzeitig gefordert wird, daß das gesunde Essen nicht teurer sein soll als das derzeit übliche, muß man über kulinarische Qualität gehen.
    Das Problem beim Veggie-Day ist ja nicht nur, daß das spießige grüne Verbotsphantasien sind. Sondern daß die meisten Kantinen zum Thema „vegetarisch“ nichts Attraktives zustande bringen.

    Wobei das grundsätzlich nicht einmal ein Preisproblem ist: Wenn man durchschnittliche Preise nimmt (also nicht irgendwelche Lockvogel-Sonderangebote), dann ist Gemüse etc. schon heute billiger als Fleisch. Was den Unterschied bei der guten vegetarischen Küche macht, das ist der intelligente Einsatz von Gewürzen und Kräutern. Und die sind letztlich in den benötigten Mengen auch nicht so teuer.

    Vielleicht wäre es eine gute Idee, Kantinenbetreiber etc. dazu zu verpflichten, daß alle ihre Köche eine solide Zusatzausbildung bekommen müssen. Das wäre eine vergleichsweise zurückhaltende Zwangsmaßnahme und auch nicht teuer.

    • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 10:48

      Ich habe wegen der Vielschichtigkeit des Problems alles in einen Artikel vermischt, das war Absicht.

      Ich bin etwas kritisch bei dem Argument, Werksverträge seien ein „flexibles Problemlösungsinstrument“. Das sind sie sicher, aber das gleiche gilt für das Verklappen von Giftmüll im Meer. Dieser Umstand alleine kann sie nicht rechtfertigen. Und während du richtig damit liegst, dass Kontrolle grundsätzlich ein Mittel gegen die Probleme wäre, wirst du sicher zugestehen, dass Werksverträge ein riesiges Einfallstor für Missbrauch aller Art sind und in dieser Industrie und bei dieser Klientel nicht wegen der Flexibilität, sondern gerade wegen des Ausbeutungs- und Betrugspotenzials genutzt werden. Genauso wie Zeitarbeit verlieren sie rapide ihre Attraktivität, sobald diese Potenziale beseitigt werden.

      Ich kann mich nicht erinnern, die FDP 2013 eine Forderung nach besserem vegetarischem Kantinenessen erhoben haben gehört zu haben. Du hast natürlich völlig Recht, ich nenne das in meinem Artikel ja auch ausdrücklich. Aber das war damals einfach nur identitätspolitisch getriebener (sehr erfolgreicher) Wahlkampf; um eine Auseinandersetzung über die korrekte Umsetzung von weniger Fleischkonsum ging es dem bürgerlichen Lager keine Sekunde. Wir können das aber sehr gerne jetzt so diskutieren, nur bitte keine Geschichtsklitterung. Ich verspreche mir auch keine riesigen Verschiebungen durch die Steuerpolitik; es wäre mehr einer von vielen, vielen Tropfen im Fass.

      Grundsätzlich ist es korrekt, dass der Stand der vegetarischen Küche in Deutschland furchtbar ist. Ich begrüße deine Vorschläge daher deutlich.

      • R.A. 1. Juni 2020, 10:57

        Ich habe über viele Jahre mit Werkverträgen gearbeitet. Die sind für viele Zwecke absolut nötig, um klar abgegrenzte Leistungen einkaufen zu können. Deswegen auch in wohl allen Ländern üblich.
        Und sie bringen auch keine Probleme für die Kontrolle von Schlachthöfen. Da hat der Betreiber die Generalverantwortung und man kann ihn auch für Mißständen haftbar machen – wenn man will.
        Komplizierter wird es nur bei Sachen wie Mindestlohn oder Sozialbeiträgen, aber auch da gibt es genug Durchgriffsmöglichkeiten gegen Subunternehmer. Funktioniert doch in anderen Branchen auch.

        Selbstverständlich hat die FDP weder 2013 noch danach vegetarisches Essen gefordert. Schließlich ist das in einer freien Gesellschaft alleine Entscheidung jedes Einzelnen.
        Ich sage nur: WENN man bei Schulkantinen oder anderen staatlich kontrollierten Einrichtungen mehr vegetarisch will, sollte man über ein besseres Angebot gehen und nicht über „Veggieday“-Zwang. Der führt nur dazu, daß die Kinder vegetarisch als aufgezwungenes Essen empfinden (das schmeckt schon per se nicht) und wenn das reale Angebot dann auch noch der übliche fade Papp ist, dann werden sie auch freiwillig nicht gerne mal ohne Fleisch essen.

        „Aber das war damals einfach nur identitätspolitisch getriebener (sehr erfolgreicher) Wahlkampf“
        Es war Wahlkampf der Grünen. Die haben das Thema aufgebracht, und zwar sehr wohl als Zwang, nicht als Einführung eines freiwilligen Angebots. Ob man diesen Wahlkampf erfolgreich nennen will ist eine andere Frage.

        • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 12:31

          Stimme dir zu.

          Das Thema war ein Unterpunkt auf S. 126. Wahlkampf damit gemacht hat die BILD und mit ihr die bürgerlichen Parteien.

        • TBeermann 1. Juni 2020, 12:49

          Ich habe über viele Jahre mit Werkverträgen gearbeitet. Die sind für viele Zwecke absolut nötig, um klar abgegrenzte Leistungen einkaufen zu können.

          Das mag für eine sehr begrenzte Anzahl an Tätigkeiten so sein. Wenn ich einmalig eine neue Homepage brauche, ergibt es keinen Sinn, dafür einen Webdesigner fest anzustelleb oder einen IT-Spezialisten um mit einmalig ein Netzwerk einzurichten usw. A

          Aber bei sehr vielen anderen Arbeiten ist es einfach der Versuch (noch als Steigerung von Leiharbeit), Festangestellte durch Menschen zu ersetzen, die man schlechter behandeln und bezahlen kann. Und genau das passiert in der Fleischindustrie.

          Die Befürworter der Gig-Economy wollen genau das erreichen: Eine möglichst aufgesplittete Wertschöpfungskette ohne Möglichkeit der Arbeitenden, sich zu organisieren oder ihre Interessen durchzusetzen.

          „Aber das war damals einfach nur identitätspolitisch getriebener (sehr erfolgreicher) Wahlkampf“
          Es war Wahlkampf der Grünen. Die haben das Thema aufgebracht, und zwar sehr wohl als Zwang, nicht als Einführung eines freiwilligen Angebots.

          Es ist schon Bizarr, dass dieser verlogene Schwachsinn in der rechten Blase offensichtlich selbst nach sieben Jahren immer noch regelmäßig durchgekaut oder eher wiedergekäut wird.

          Der „Veggieday“ war ein oder zwei Sätze in einem mehrseitigen Abschnitt über Ernährung im grünen Wahlprogramm. Der Satz hatte vorher in mehreren Landtagswahlen gestanden, ohne dass es irgendwelche Folgen gehabt oder jemanden interessiert hätte.

          Die Bild brauchte dann mehrere Anläufe, um das Ganze zum Skandal aufzublasen. Beim ersten Mal hat es auch da niemanden gejuckt, bei zweiten Versuch haben sich dann leider auch genug Deppen in anderen Redaktionen gefunden, die sich vor den Kampagnen-Karren dieses Scheiß-Verlags spannen ließen.

          Das war natürlich praktisch, denn so musste man nicht darüber sprechen, dass der eigentliche Kerninhalt des grünen Programms die (laut Bundesrechnungshof) der am seriösesten gegenfinanzierte Entwurf einer Steuerreform seit Jahrzehnten war, bei dem 90 % der Bürger entlastet worden wären (oder wie Springer es ausdrückte: „Die Grünen enteignen die Mittelschicht“).

          • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 15:47

            Und wie gesagt, das ist grundsätzlich ja auch ok. So funktionieren Wahlkämpfe halt. Aber es ist wie mit dem „Professor aus Heidelberg“. Man sollte durchaus zugestehen, WAS da passiert, wenn man es analysiert.

    • Ariane 1. Juni 2020, 11:50

      Die Mißstände werden nicht durch Werkverträge verursacht. Diese sind ein sehr nützliches Instrument um flexible Problemlösungen zu ermöglichen und zu Recht lehnt die FDP deren Abschaffung ab.

      Hahahahaha
      Gibt es Beispiele, wo die Gesellschaft im Ganzen Vorteile davon hat?

      Ich hatte das hier ja auch schon mal irgendwo erwähnt. In der Logistikbranche ist das auch beliebt. Den krassesten Fall hatte ich mal bei Schenker (Tochter der Deutschen Bahn) glaub ich. Irgendwas logistisches auf jeden Fall.

      Sonderauftrag 24 Stunden Lieferung Sauteuer. Das Unternehmen wollte flexibel sein. Es kam so ein Kleintransporter ohne Hebebühne.
      Und wir hatten eine Palette. Das ging also nicht.

      Ergebnis: Das Mutterunternehmen wollte die Kohle. War für unsere Beschwerde aber nicht zuständig, weil ja Auftrag an Subunternehmer vergeben. Zeugs kam nicht pünktlich an. Mutterunternehmen schickte nen anderen Subunternehmer.
      Alle sauer, dreimal soviel Kosten.

      Also. Gibt es außer für große Unternehmen, die Subunternehmer nutzen für irgendwen Vorteile? Irgendwelche?

      • R.A. 1. Juni 2020, 12:19

        „Gibt es Beispiele, wo die Gesellschaft im Ganzen Vorteile davon hat?“
        Wenn Unternehmen effizienter wirtschaften, landen die Vorurteile letztendlich beim Kunden. Unsere Gesellschaft ist (bei weniger Arbeit) so reich geworden, weil beständig die Effizienz in der Wirtschaft verbessert wird.

        „Das Mutterunternehmen wollte die Kohle. War für unsere Beschwerde aber nicht zuständig, weil ja Auftrag an Subunternehmer vergeben.“
        Eklatantes Versagen im Vertragsmanagement. Mir ist als Auftraggeber völlig egal, ob ein Auftragnehmer Subunternehmer beschäftigt und wie er die managt. Er haftet für das Gesamtergebnis. Und wenn ich da (berechtigte) Beschwerden habe, dann geht das an den Hauptauftragnehmer und im Zweifelsfall kriegt der kein Geld.

        • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 12:33

          Ich würde das Instrument auch nicht per se verdammen; ich sage nur, gerade so Blödsinn passiert nicht, wenn die Kontrollen richtig funktionieren.

        • Ariane 1. Juni 2020, 13:48

          Ja, das können große Unternehmen mit einer Rechtsabteilung und Juristen machen R.A.

          Die sind im kleinen und mittelständischen Handel aber selten. Ist auch nicht so, als wenn Steuerberater und Anwälte günstig sind. Da gibt es eklatantes Marktversagen!

          Ehrlich ich hab mein ganzes Leben im Umfeld von Selbständigen und Kleinunternehmen verbracht, bei mir ist deine FDP-Propaganda völlig verschwendet. Ich bin nicht nur eine kleine junge Hausfrau. Es ist sauschwer, überhaupt nur wirtschaftlich zu überleben. Und wenn man nicht Jura studiert hat mit Fachrichtung Steuer/Unternehmensrecht am besten steht man ständig mit einem Bein im Knast. Weil Steuerberater gerne ne Rechnung von 500€ für die Beantwortung einer Frage wollen. Von irgendwelchen Forderungen, die man hat gar nicht erst anzufangen.

          Also nein. Für die Gesellschaft im Ganzen bezweifle ich aber ganz massiv die Vorteile. Das ist ja auch eine recht neue Entwicklung. Ich glaube der größte volkswirtschaftliche Reichtum wurde von 1950-1980 angesammelt oder so. (nein nicht nachgeguckt)

          • TBeermann 1. Juni 2020, 16:09

            Das kann tatsächlich jedes Unternehmen machen und da braucht man auch keine Rechtsabteilung. Der Vertrag wurde mit dem Hauptunternehmen geschlossen und damit sich die auch Ansprechpartner und gegenüber dem Kunden verantwortlich.

            • Ariane 1. Juni 2020, 16:17

              Ja, wir hatten das auch irgendwie gelöst glaub ich.
              Keine Ahnung, weil wir ja wiederum für andere in der Verantwortung standen und das verkackt hatten und dafür mussten wir wiederum nen Preisabschlag bieten.

              Also nein, das war ja nur der krasseste Fall. Aber auch keine Ausnahme. Mit wievielen Leuten man sprechen muss, um herauszufinden, wo eine Lieferung gerade ist und ob sie verloren oder unterwegs ist, kann man sich gar nicht vorstellen. Das sind auch alles Subsubsubunternehmer.

              Also tut mir leid. Aber irgendeinen Vorteil kann ich da nicht erkennen. Bzw nicht auf volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Basis. Für die Großanbieter ist das gut.
              Der Rest hat Ärger und Kosten. Und zwar nicht nur die Kunden, sondern auch die kleineren Unternehmen drumrum. Soviel zu den Parteien des Mittelstands oder der Selbständigen Union und FDP.

  • R.A. 1. Juni 2020, 12:24

    Das mit den Werkverträgen ist ja ein Nebenaspekt. So als ob die Polizei ein Toyota-Verbot fordern würde, wenn die Einbrecher die Beute mit einem Toyota-Lieferwagen abtransportiert haben.

    Das hat Heil wohl auch nur vorgeschoben, weil er bei der eigentlichen Problematik ratlos ist.

    Und das kann ich wiederum nachvollziehen. Dieses massive und flächendeckende Versagen der Kontrollen ist schwer zu erklären. Die Gesetze sind da, die zuständigen Behörden sind da (und durchaus mit genug Personal, um wenigstens die gröbsten Brocken zu beseitigen) – aber irgendwo hakt es im System.
    Haben die schuldigen Schlachthofbetreiber zu viel Einfluß in der lokalen Politik? Wollen die Amtsleiter lieber einfach einzutreibende Bußgelder von Kleinunternehmen als einen großen Rechtsstreit mit einer rücksichtslosen Firma? Oder gibt es mafiöse Strukturen und die Kontrolleure vor Ort haben schlicht Angst ihre Arbeit zu tun?

    Das müßte doch rauszufinden sein. Und dann kann man über Lösungen reden.

    • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 12:33

      Ich denke auch, dass das das Hauptproblem ist.

    • Ariane 1. Juni 2020, 14:05

      Das mit den Werkverträgen ist ja ein Nebenaspekt.

      Nein, ist es nicht. Es gehört da genau mit rein.
      Weil es ein hervorragendes Werkzeug ist, um Gesetze zu umgehen. Und weniger Staat (also weniger Beamte und weniger Kontrollen) ist auch eine Forderung der FDP oder meist auch der CDU. Und durch die Subunternehmer umgeht man die Gesetze für Betriebsräte zb, weil das alles kleine Unternehmen sind oder sogar Soloselbständige.

      Und die Chefs der Schlachthofbetreiber (Tönnies!!) sind Bandenmitglieder. Da war Capone aber noch verantwortungsvoller unterwegs. Das ist legale Bandenkriminalität und nichts anderes.

      Und ja das müsste nicht mal herausgefunden werden. Das weiß jeder, der es wissen will. Es müsste darüber berichtet werden. Neutral. Mit hypermoralisierter Empörung übrigens.
      Und weißt du, was dann die Lösung ist? Weißt du, wie Capone zu Fall gebracht wurde? DAS ist die Lösung!

      Und ja, ich bin eine linksgrünversiffte hypermorale Gutmenschin. Also bitte neue Vorwürfe erfinden.

    • CitizenK 1. Juni 2020, 17:43

      „Genügend Personal“ stimmt wohl nicht. Aber vor allem fehlt offenbar der politische Wille. Was in einem Rechtsstaat eigentlich nicht sein kann, wenn offensichlich gegen Gesetze verstoßen wird.

      • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 17:52

        Passiert doch ständig. Der Rechtsstaat ist sehr, sehr selektiv. Ich sag nur Steuerhinterziehung oder Geschwindigkeitsübertretungen.

        • Ariane 1. Juni 2020, 18:24

          Nicht zu vergessen diese Sehschwäche auf linken und rechten Augen!^^

  • Ariane 1. Juni 2020, 13:17

    Danke für den Artikel! (ich fordere trotzdem eine Reduzierung des Outputs, ich komm mit Kommentieren nicht mal hinterher!)

    Ich wohne ja in einem der Hauptgebiete für Schlachtereien, obwohl hier in der Umgebung eher Geflügel ist (Wiesenhof). Mars hat aber hier auch irgendwo was stehen für Fleischabfälle/Tierfutter. Da ist ja dann die nächste Verwertungsstelle. Danach kommt noch die letzte Verwertung, in dem dieses komische Mehlpulverzeug hergestellt wird für Nutztierfutter oder alles mögliche.

    Also die Schlachtereien sind nur EIN Problem. Das ist ein höchst effizienter Kreislauf. Von den Verwicklungen in Politik und übrigens Fußball fange ich gar nicht erst an. Tönnies ist Aufsichtsratvorsitzender von Schalke und hatte gerade erst einen Rassismus-Skandal am Hals. Die wiederum dicke mit Hoeneß und Hopp und Martin Kind sind. Immer bisschen wohlfeil, wenn man so tut als gebe es nur durchgeknallte reiche Russen oder Scheichs. Wir haben unsere eigene Clique, die sind nur nicht mal lustig.

    Ich hab hier irgendwo noch ein Fenster mit zig Tabs offen, die ich hoffentlich mal zu einem Artikel zusammenbasteln kann. Eines unserer verseuchten Unternehmen gehörte zu diesem NRW-Coesfeld-Unternehmen. Holland steckt da auch schon mit drin. Es ist auch ein Medien-Problem. Ich mein, jeder weiß, was abgeht. Aber selbst jetzt ist es echt schwer, genaueres zu finden. Ich krieg die Krise, wenn es nur heißt 90 Infiziert, 200 in Quarantäne, 3 Tote. Ich hab keine Ahnung, was dann passiert, das sind ja oft Saisonarbeiter. Unwahrscheinlich, dass die Familien eingeflogen werden für eine vernünftige Beerdigung oder sowas. Oder als Krankenbesuch. Aber: weiß man nicht. Gibt nur Interviews mit Politikern und Schlachtchefs, die sich beschweren.

    Irgendwie haben sie es geschafft, die Gesetze vollkommen auszuheben. Die Unterkünfte durften vom Gesundheitsamt nicht kontrolliert werden, weil das als Privatwohnung gilt. Eine alte Kasernenruine mit 1 Bad und 1 Küche.
    Und durch die Werkverträge waren die alle in Dutzenden Unternehmen unterwegs. Jetzt verklagen sich erstmal alle gegenseitig natürlich.
    Werkverträge sind übrigens ab 2021 verboten, kann aber sein, dass das nur für Niedersachsen gilt. Bzw vielleicht ist bis dahin das Gesetz auch wieder gekippt.

    Föderalismus am Arsch mal wieder. Es ist extrem aufwendig, selbst jetzt halbwegs den Überblick zu behalten. Twitter und paar Bekannte aus NRW sind da Gold wert. Meistens berichtet nämlich nur die Lokalpresse, sprich hier vielleicht der NDR und in NRW der WDR. Oder noch kleinere Blättchen, mit 2 Subunternehmern als Reporter oder so.

    Und es hat auch viel mit Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu tun. So pervers das ist, aber die Pandemie könnte hier doch mal hilfreich sein. Wenn die Rumänen vielleicht das Schnitzel oder Deutsche verseuchen könnten, gucken die Leute doch mal hin.

    Oh und irgendwer drohte ja, dass dann alles ins Ausland verlegt wird. Hab mit paar Leuten auf Twitter drüber diskutiert, da arbeiten ja überhaupt keine Deutschen mehr, wäre also total egal. Es geht aber wohl gar nicht, weil ja keine rumänischen Tiere dafür genommen werden. Und Tiertransporte sind aufwendiger als Menschentransporte, die sind ja eigenverantwortlich und frei, danke FDP!

    Konsum

    Also. Ja, ich glaube Fleisch teurer ist teilweise zu kurz gedacht. Passiert automatisch, wenn die Industrie wieder in staatliche Strukturen eingebunden werden und es mehr Beamte gibt, die das kontrollieren.

    Es tut sich ja schon was. Merke ich in meinem Umfeld auch, wenn man grillt, dann guckt man schon, dass man da ordentliches Fleisch drauflegt.
    Mein autarkieliebender Vater treibt es mal wieder auf die Spitze, der kennt Jäger und kleine Privatschlachter und hält ja jetzt Riesenhühner und plant Gänse. Denke allerdings, die werden eher an Altersschwäche sterben^^

    Ich denke, gute Ernährung muss insgesamt einen größeren Stellenwert bekommen. Und zwar – sorry – erstmal ohne dass es eine Rolle spielt, wieviele Kalorien etwas hat. Ich kenne mich gut genug mit Bodyshaming und Ernährungsphilosophien aus, um zu wissen, wie schmal der Grat ist, dass es zur Religion wird. Unter anderem weil ich wohl schon seit Jugendtagen unter Verdacht stehe, essgestört zu sein. Und außer meinem engsten Umfeld, waren fürchte ich Ärzte immer die einzigen, die mir geglaubt haben, dass ich einfach so dünn bin. Die fragen nämlich einfach, wie oft man sich wiegt.

    Ich denke Social Media mit seinem Food Porn kann da schon einiges bewirken. Es braucht auch hauptsächlich Experimentierfreude. Meine Ma ist auch Vegetarierin und alleine halbe Veganerin. Und wir mögen beide absolut keine Ersatzprodukte wie Tofu. Da hat sie (und ich so mal als Hilfsdienst) viel rumprobiert mit Rezepten, was gut schmeckt oder wie man Fleisch ersetzen kann und dann kommen da richtig leckere Sachen bei rum.

    Was noch fehlt: Praktischere günstige Küchen und Geräte, die wirklich was bringen. Wenn das mal effizienter geregelt würde mit dem Preis-Leistungsverhältnis käme mehr bei rum als bei Fleisch. Ist ja total der Hype, Marmelade selbst zu machen oder Würstchen oder noch irgendwas. Aber das ist ein völlig verrückter Aufwand. Bringt natürlich auch was, aber das kann man echt nur als Hobby betreiben. Wir haben ja keine Landfrauen mehr, die sonst nichts zu tun haben.

    Langfristig gesehen ist das für Nachhaltigkeit meiner Meinung nach nützlicher als eine Preisänderung. Außer bei Kantinen, da hast du absolut recht.

    • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 15:51

      Der Verweis auf Social Media ist gut, das bewegt sicher einiges.

      • Ariane 1. Juni 2020, 18:36

        Ich halte es insgesamt auch mehr für ein Zeit/Aufwand-Problem als ein Geldproblem.

        Das gibt echt nen Hype, sich zum Marmelade einwecken oder so zu verabreden. Würd ich im Leben ja nicht machen. Das ist verdammt aufwendig. Aber ähm in den etwas besser betuchten Schichten ist das der neue heiße Scheiß. Die können sich natürlich auch argentinisches Rind auf den Grill packen.

        Convenience Food (also so Fertigsachen) boomt auch wie Sau. Aber das ist natürlich alles recht teuer. Was wirklich fehlt, sind einfache Gerichte, für die man weder gut noch aufwendig kochen muss. Sprich: das einfache Landessen. (Senfsoße mit Ei und Kartoffeln auf norddeutsche Art ist eh nicht zu schlagen, wer mag gerne mit Fisch)

        Ihr Südler packt ja überall Essig rein, selbst in Kartoffelsalat, das schmeckt natürlich nicht. Das ist ein Mordanschlag! 😉

        Aktuell hats die Preise hier übrigens völlig zerrissen. Also wer Bock auf Spargel, Erdbeeren, Beeren, Frühlingskartoffen und ähnliches hat, sollte unbedingt einen Blitz-Urlaub in Niedersachsen in Betracht ziehen. Fisch ist oder wird bestimmt auch extrem günstig.
        Aber bitte nicht direkt an die Küste. In der niedersächsischen Pampa ist auch hübsch 🙂

        • Stefan Sasse 1. Juni 2020, 19:02

          Wer Mayo in den Kartoffelsalat packt, gehört gesteinigt. Balsamico ftw.

          Aber ja, selber kochen, gut kochen, ist teuer.

          • R.A. 2. Juni 2020, 15:15

            Gut kochen ist NICHT teuer!
            Teuer sind die edlen Fleischsorten und spezielle Leckereien (insbesondere außerhalb der Saison und von weit her).

            Aber wenn man explizit gar kein Fleisch will und nicht allzu ausgefallene Gelüste hat, kann man sich sehr gut und trotzdem preiswert ernähren. Etwas Zeit und Mühe kostet es allerdings schon.

            Kartoffeln, Tomaten, eine große Auswahl an Gemüse gibt es für verdammt wenig Geld beim Aldi, und da lassen sich sehr viele leckere Sachen draus machen. Gute Gewürze oder Olivenöl sind teurer, aber die halten lange.

            Besonders preiswert wird es wenn man für Familien bzw. generell mehrere Leute kocht, dann kann man auch leckere Aufläufe machen und generell Gerichte mit vielen verschiedenen Zutaten.

            Mit Fleisch wird es natürlich noch viel abwechslungsreicher. Und da wird es deutlich teurer, wenn man Qualität kauft. Aber das können dann ja auch kleinere Mengen sein. Ein gutes Steak hat so viel Aroma, daß schon 100 g pro Person ein Genuß sind.

            Richtig gut ist auch selbstgebackenes Brot etc., und das kostet nur Centbeträge.

            • Stefan Sasse 2. Juni 2020, 18:07

              Ich meine, ich koche ja praktisch fleischlos. Aber das Gemüse geht schon ziemlich ans Geld auf Dauer, mehr als früher einfach ne Packung Maultaschen aufkochen oder so ein Tiefkühlsteak anbraten auf jeden Fall. Aber grundsätzlich stimme ich dir durchaus zu.

              • Ariane 3. Juni 2020, 20:11

                @Sassestefan

                Du wohnst allerdings vermutlich auch in einer der teuersten Gegenden Deutschlands, was als Kochkünstler ganz ungünstig ist 😉

                Also hier haben wir den Vorteil, dass es wirklich viel günstiges Gemüse/Obst aus der Gegend gibt und jetzt im Sommer überall kleine Stände, wo die Bauern selbst ihr Zeug verkaufen. Was mir sehr gelegen kommt, weil ich Zwetschgen und Beeren liebe. Im Sommer ernähre ich mich sehr gesund und ab Herbst beginnt dann die Bohnenmus-Zeit. (Dummerweise bin ich weder Fan von Grünkohl noch von Labskaus) 🙂

                Also es geht, aber vieles braucht schon etwas Ahnung vom Kochen und viel Zeit oder gute Geräte. Das ist logischerweise nicht mehr für jeden zu machen.

                Von dieser Pandemie-Vorratshaltung ganz zu schweigen, wenn man nicht für Kleinkram wieder los will, muss man sehr kreativ in Restekombinationen werden. 🙂

  • schejtan 1. Juni 2020, 17:07

    Gut, dass es kein ueber hundert Jahre altes Buch gibt, indem die Zustaende in der Fleischindustrie angeprangert wurden.

    • cimourdain 1. Juni 2020, 22:30

      Link funzt nicht, aber ich denke du meinst „The Jungle“ von Upton Sinclair.

      • schejtan 2. Juni 2020, 11:26

        Jupp.

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